Anastasia Waschukjewitsch
Nennt sich Milliardärsjägerin: Anastasia Waschukjewitsch / picture alliance

Russland - Die Kurtisane aus der Provinz

Anastasia Waschukjewitsch ist eine junge Frau, die sich „Fischlein“ nennt und darauf spezialisiert hat, Oligarchen um den Finger zu wickeln. Wie aus der bezahlten Affäre mit einem russischen Milliardär eine Staatsaffäre wurde, beschreibt Schriftsteller Viktor Jerofejew

Portraet Viktor Jerofejew

Autoreninfo

Viktor Jerofejew ist einer der bekanntesten russischen Schriftsteller („Der gute Stalin“, „Die Akimuden“)

So erreichen Sie Viktor Jerofejew:

Russland ist ein Spiel ohne Regeln. Genauer gesagt: gegen die Regeln. Regeln werden aufgestellt, um gegen sie zu verstoßen. Das tun alle, von ganz oben bis ganz unten. Der Regelverstoß ist die Norm. Ein Land der Jäger und Jägerinnen. Jeder jagt – der eine fürs Überleben, der andere für den Ruhm, der Nächste zum Vergnügen.

Wladimir Putin und seine Entourage ganz oben jagen die Chimären der „großen“ sowjetischen Vergangenheit. In verschiedenen Teilen der Gesellschaft wächst allerdings die Kritik an Putins Vernunft. Sowohl in der Mittelklasse als auch in der Intelligenzija und in der Geschäftswelt wird sie laut. Und auf einmal ist sie aus ganz unerwarteter Ecke zu vernehmen. Zu Wort gemeldet hat sich ein junges Sternchen, Nastja Rybka, die absichtlich oder unabsichtlich die putinschen Chimären entlarvt hat. Ihre Kritik trifft die da oben umso schmerzhafter, weil sie von einer Insiderin kommt, die das Privatleben der Mächtigen ausplaudert.

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Urban Will | Sa., 20. April 2019 - 19:59

mir ging es ähnlich. Ich las und fragte mich, was das denn nun soll.
Die ganze so empfundene moralische Verwerflichkeit des Putin – Systems aufzuhängen am Buch einer Prostituierten, deren Verhalten nicht weniger verwerflich war.
Nichts an diesem Artikel war in irgendeiner Weise neu.
Escort – Girls auf Luxusjachten. Unglaublich. Sex und Politik. Unfassbar.

Einmal musste ich wirklich lachen: Bei der Stelle über die Festnahme von Frau Waschukjewitsch im „nicht existierenden Transitbereich“ von SVO und der Aussage, dass sie dort eigentlich „sicher“ hätte sein müssen. Man stelle sich die Frage, ob es einen solchen „sicheren“ Transitbereich beispielsweise in JFK gegeben hätte, wenn dort ein Herr Snowden zwischengelandet wäre.
Aber egal. Es geht ja um das böse Russland. Zustände wie bei Stalin. Ein Wunder, dass sie noch lebt.

Ein Artikel zum vergessen. Wenn auch mit genug Stoff für Putin – Hasser ebenso wie für Putin – Versteher. Das braucht es wohl zum guten Verkauf.