Linda Teuteberg im Profil, im Hintergrund die Reichstagskuppel
„Mir ist es wichtig, dass es nach Eignung und Leistung geht“, sagt Linda Teuteberg über ihre Einstellung zur Frauenquote/ Barbara Dietl

Linda Teuteberg - Liberale Wunderwaffe

Linda Teuteberg soll die neue Generalsekretärin der Liberalen werden. Mit einem traditionellen Auftritt versucht sie das Image der FDP gegen den Strich zu bürsten. Wer ist die Frau, die auf Nicola Beer nachfolgen soll? Ein Porträt

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Es muss an ihrem Lächeln liegen. Dieses Lächeln erreicht nicht ihre Augen. Es ist ein Lächeln für die Kamera. Sie kann es nach Belieben an- und ausknipsen. In der Welt der Politik, die immer noch überwiegend von Anzug-und-Schlips-Trägern regiert wird, darf seine Wirkung nicht unterschätzt werden. Dieses Lächeln nimmt Angriffen auf den politischen Gegner die Härte, und man darf sich Linda Teuteberg, 37, als eine Frau vorstellen, die genau weiß, wie sie diese Waffen einsetzen muss.

Teuteberg ist Obfrau im Innenausschuss und migrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Sie ist noch relativ neu im Bundestag, aber ihr Gesicht ist schon bekannt. Es strahlt Kühle und professionelle Distanz aus, und es taucht immer dann im Fernsehen auf, wenn sich SPD und Union wieder über Abschiebungen oder Zuwanderung streiten. Linda Teuteberg streut dann Salz in die Wunden der Groko. Lächelnd sagt sie Sätze wie: „Es gibt kein Asylrecht ohne Abschiebungen.“

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Jürgen Keil | Fr., 8. März 2019 - 10:52

Wenn das ein Mann geschrieben hätte!?
"Ihr Lächeln, ihre kühlen Augen, ihre graue Flanellhose, ehrgeizig, überehrgeizig, perfekte Karrieremaschine"? Frau Nahles oder Frau Merkel, zeigen die sich anders? Ok, sie sind nicht so hübsch.(Oh, und das schreibe ich noch am Frauentag.) Also Frau Hildebrandt, wollen Rote und Grüne nun mehr Frauen in politischen Wahlfunktionen und Ämtern oder nicht. Wenn ja, sollen diese dann lieber mit verständnisvollen Hausfrauenblick und im kleinen Schwarzen oder gar im Dirndl im Bundestag auftreten. Nein, solche Frauen wie Frau Teuteberg brauchen keine Quote, die setzten sich so durch. Das muss ich nicht mögen.

Stimme Ihnen völlig zu Herr Keil. Ja, hübsch anzusehen ist sie keine Frage. Würde sie als meine Tochter nicht ablehnen.:) Da ihr Name nur hin- und wieder mal gefallen ist und ich außer ihrem Aussehen noch nichts großartig von ihr wusste, lobe ich es ausdrücklich Frau Hildebrandt, dass sie sich den "Neuen" widmen und sie vorstellen. Was sie letztlich in der Lage ist an Politik darzustellen und durchzusetzen bleibt abzuwarten. In jedem Fall steht sie unter Beobachtung und sollte auf keinen Fall an ihrem Aussehen gemessen werden. Ihre Aussagen und ihr Handeln muss Massstab sein. Der FDP fehlt es an charismatischen und an auffälligem Personal. Linder und Kubicki reichen nicht und verlieren an Ausstrahlung. Sie ist jedoch auffällig, keine Frage, ob sie auch charismatisch oder wenigstens durchsetzungsfähig ist wird die Zeit bringen.

Wolfgang Tröbner | Fr., 8. März 2019 - 11:31

Vielen Dank, Frau Hildebrandt, dass Sie Frau Teuteberg vorstellen. Es gibt sie also doch noch, die kompetenten Politikerinnen, die man sich auch in höheren Funktionen vorstellen kann. CDU, Grüne und SPD sind ja gerade emsig dabei, das Bild kompetenter Politikerinnen nachhaltig zu beschädigen. Umso erfreulicher, dass in einigen Oppositionsparteien neue Politikerinnen heranwachsen, denen man einiges zutrauen kann.

Gerhard Lenz | Fr., 8. März 2019 - 15:02

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

Nun gut, ob es Leute wie eine Weidel, eine von Storch, eine Petry oder Baum etc.. besser machen, ist eigentlich nicht mal mehr Geschmacksache, sondern beantwortet sich von selbst - sicher nicht.
Insofern dürfen Sie ruhig die AfD zu Ihrer Auflistung addieren, auch wenn es vielleicht schwer fällt...
... und auch die FDP, die im Grunde ja noch immer als fast ausschliessliche "Lindner-Kubicki-Show stattfindet, hat nicht unbedingt immer viel getan, um talentierten Politikerinnen Chancen auf vordere Plätze einzuräumen.
Kurz: Talentierte Damen gibt es in allen Parteien, hilfreich ist schon ein Blick auf die anteilsmässige Vertretung des weiblichen Geschlechts in den Parteien. Wer da wohl ganz vorne, und wer ganz hinten liegt? Klar doch, Masse sagt nichts über Qualität aus, aber wohl über die Frage, wie schwer (oder nicht) es eine Frau hat, sich in einer Partei gegen männliche Mitbewerber durchzusetzen.