Werner Patzelt spricht 2015 an der Technischen Universität Dresden / picture alliance

Meinungsfreiheit an den Universitäten - Ohne Freiheit ist Wissenschaft keine Wissenschaft

Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes diagnostiziert eine sinkende Toleranz für unerwünschte Meinungen an deutschen Universitäten. Er hat Recht. Schuld daran ist auch die Gesellschaft, denn die überlässt die Hochschulen zunehmend den politischen Esoterikern

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Freiheit ist Lebenselixier. Für jeden Bürger. Insbesondere aber für die Wissenschaft. Denn ohne Freiheit ist Wissenschaft keine Wissenschaft, sondern im Zweifelfalls Erfüllungsgehilfin irgendeiner Ideologie. Deshalb gilt es die Freiheit der Forschung unter allen Umständen zu verteidigen, auch und gerade in einer Demokratie. Denn auch Demokraten können der Versuchen unterliegen, Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen. Schließlich brauchen Demokraten mitunter Argumente. Und die können ihnen Forscher liefern.

Deshalb ist der Staat gut beraten, sich in die Belange der Universitäten nicht weiter einzumischen. „Der Freiheit“, erkannte hellsichtig schon Wilhelm v. Humboldt, „droht aber nicht bloß Gefahr von ihm [dem Staat], sondern auch von den Anstalten selbst, die, wie sie beginnen, einen gewissen Geist annehmen und gern das Aufkommen eines anderen ersticken“.

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dieter schimanek | Sa., 13. April 2019 - 12:40

Schön wäre es ja, wenn nur die Unis betroffen wären. Ideologie läßt keine andere Meinung zu. Schon im Bundetag herrscht Ideologie vor Sachfragen, siehe Wahl zum Bundestagsvize Präsidenten. Das Weltuntergangszenario bedient breite Schichten, vom Kindergarten bis zum Opa. Unter Führung der grünen katastrophen Prediger, glauben schlichte Gemüter tatsächlich, das Ende ist nahe. Diese "Gläubigen" huldigen der verbreiteten Religion: Phobien für alle! Nur noch die Gurus sind in der Lage die Welt und die Migranten zu retten. Mein Fazit: Die Idiotendichte in Politik und Gesellschaft hat enorm zugenommen.

Deutungshoheit, nicht um wiss. Sachstand, sobald mit den medial abhängige Hilfstruppen diese Deutungshoheit erreicht ist, wird der zur jeweiligen Partei gehörende ideologischen Unsinn in eine Rechtsnorm gegossen und fertigt iost der politische Erfolg.
Die Schreier, Ökohysteriker und Berufsbetroffenen haben schon lange das Ruder übernommen. In Parteien sowieso, Medien und im universitären Rahmen sowieso. Schon die schlicht unwissenschatlichen sachgrundfreien "Zivilklauseln" zeigen wes Geistes Kind da herrscht.

mit kontroverser Forschung und Lehre an Universitäten nennt, verfügt sicher nicht über notwendige Unabhängigkeit. Bernard Kempen hat an dem Tag, an dem er seine Kritik formulierte, über Vieles gesprochen: Über Plagiate, die Qualität wissenschaftlicher Leistung, aber auch über sexuelle Belästigung und Mobbing. Seine Mahnung, Kontroversen im Ringen um "Thesen, Fakten, Argumente und Beweise" zuzulassen, war nur ein Aspekt - dieser wurde aber sofort in den Überschriften rechter Medien - leider war auch der Cicero sofort zur Stelle - politisch ausgeschlachtet, zur Freude eines entsprechend gesinnten, sich in stetiger Opferhaltung gefallenden Publikums. Differenzierung tut not: zwischen akademischem Wettstreit und simpler, politischer Demagogie. Wenn ein Marc Jongens (AfD), selbst wohl-alimentierter Hochschulprofessor, die "Entsifung" des Kulturbetriebes fordert, ist das dümmliche Ideologie und kein Beitrag zur akademischen Diskussion. Dafür darf es an den Unis keinen Platz geben.

“Ein marxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert”
Alexander Solschenizyn
Wer es noch nicht gemerkt hat: Die Täter werden in diesem Land mehr geschützt wie die Opfer. Und diese Täter diffamieren Andersdenkende schon wieder durch Weglassungen, Verdrehungen und pure Lügen! Daran hat sich nichts geändert, wie man sieht!

Kriminelle diffamieren Andersdenkende? Was, Kamerad Johannson, wollen Sie denn damit sagen? Dass alle AfD-Opponenten Kriminelle sind?

Sie zeigen ein hervorragendes "Demokratieverständnis".

die Entsiffung fordern, geht das natürlich in Ordnung? Oder warum tragen Sie hier die Opferhaltung des Berufsbetroffenen sachgrundfrei zum Markte?
Auch Ihnen stände es positiv an, die Differenzierung zwischen Wissenschafts- und Kunstbetrieb zu berücksichtigen.
Es sei ergänzt: Gerade Geisteswissenschaften sind voll von "dümmlicher Ideologie", was ist dazu Ihr Patentrezept?

...entscheidet wohl ein AfD-Parteitag, nehme ich an? In der Tat, ich fordere, dass denen die nur von "Entsiffung" schwätzen, die akademischen Türen für Ihre Selbstdarstellungshows verschlossen bleiben, sofern Sie nur - bei Herrn Jongens - wahrscheinlich, ideologische Angriffe im Sinn haben.
Jongens ist übrigens Geisteswissenschaftler. Da haben Sie also schon mal einen Grund für die von Ihnen genannte Dümmlichkeit.

Ansonsten geht es hier nicht um Berufsbetroffenheit, sondern um "Betroffenheit" als politische Einstellung...

Das der Cicero solche "Kommentare" überhaupt veröffentlicht, wundert mich doch sehr!!! Beleidigend, Diffamierend,Intolerant etc. Pfui Teufel!

Ernst-Günther Konrad | Di., 16. April 2019 - 11:32

Antwort auf von Roland Völkel

Sehen sie es doch mal so Herr Völkel. Es ist gut und richtig, das auch solche Kommentare veröffentlicht werden. Politisch Unbedarfte könnten sonst meinen, alles wogegen wir hier schreiben, sei nicht existent, sei nur Verschwörung, gäbe es so gar nicht.
Wir sollten uns in unserer Sichtweise bestätigt sehen durch diejenigen, die genau das undemokratische Verhalten zeigen, das angeblich die meisten Kommentatoren hier haben sollen.
Offenbar will da jemand Montags ab 09.00 Uhr bis Freitags, 18.00 Uhr provozieren, in der Hoffnung, einen womöglichen Nazi im Forum zu entdecken. Dann ließe sich leicht sagen, der Cicero sei ein ultrarechtes Blatt. Ich finde es gut und richtig auch solche Kommentare zu lesen. Umgekehrt muss derjenige auch selbst unsere Aussagen zumindestens lesen, will er antworten. Obwohl, manche Antwort hat nichts mit dem Bezugskommentar zu tun. Egal, Hauptsache er hat mal wieder sein Ego befriedigt und er muss sich selbst aushalten.:) Ich kann gut damit leben.

..erhärtet sich der Eindruck, dass Sie Ihre Kommentare von irgendwelchen NPD-Flugblättern abschreiben.

Günter Johannsen | Mo., 15. April 2019 - 17:38

Antwort auf von Gerhard Lenz

Waren sie in der untergegangenen DDR Staatsbürgerkundelehrer oder SED-Eintreiber beim MfS? Das ist mein Eindruck, den ich seit längerem durch ihre Texte von ihnen gewonnen habe! Aber sein´s drum … Geschichtsvergessenheit ist nun mal eine gewisse Art von Selbstschutz, dem man kommunistischen Tätern zugestehen muss, so schwer einem das auch fällt …. wie sollen sie sonst leben?!

...ist leider daneben. Ich bin nämlich im multikulturell-geprägten Westen aufgewachsen.
Spielt aber keine Rolle.
Anscheinend gehören Sie zu denen, die mangels besseren Könnens jeden Menschen links der AfD als Stalinisten identifizieren. Oder als Antifa-Aktivisten. Oder mindestens links-grün Verseuchten. Oder als jemanden, der nur provozieren will, oder, wie einer Ihrer Gesinnungsgenossen schloss, dafür bezahlt wird, hier zu schreiben. Denn natürlich steht das "Volk" ja geschlossen hinter Ihnen. Es wählt halt nur immer falsch. Man kann also eigentlich gar nicht NICHT Ihrer Meinung sein.

Es gab mal eine Zeit, da war jeder Opponent gegen die selbsternannten"Vaterlandsverteidiger", die sich letztendlich als Vaterlandszerstörer entpuppten, jüdisch-bolschewistischer Verschwörer.
Zeit, dass Sie über Ihre Denk-Traditionen nachsinnen...

Günter Johannsen | Di., 16. April 2019 - 11:34

Antwort auf von Gerhard Lenz

Warum sollte ich ihnen das glauben? "Ich bin nämlich im multikulturell-geprägten Westen aufgewachsen." Ich verlasse mich da doch lieber auf das, was ich sehe und höre. Meine Erfahrung sagt mir: Kommunisten haben in der Geschichte zur Genüge bewiesen, dass man verlassen und betrogen ist, wenn man sich auf sie verlässt!
So multikulturell war der Westen nun auch nicht: der überwiegend eingewanderte Islam ist weder bunt, noch multikulturell … eher weltfern und dumpf - und die 68er Linken und RAF-Sympathisanten prägten das Land nicht gerade zum Positiven… was man an der gegenwärtig dominanten linken Einheitsfront deutlich sehen kann!

„Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus; er wird sagen, Ich bin der ANTIFAschismus!“

Mut zur Wahrheit .... ?
Die Alt-Parteien habe nicht mal mehr den Schneid, sich selbst einzugestehen, dass sie
sich unweigerlich auf den schlüpfrigen Pfad des Kommunismus haben führen lassen um der Macht willen! Wie kommt man nun da wieder raus, ohne beschädigt zu sein?!

geht bei ihnen wohl kein Kommentar durch. Ist ja schon manisch, ihr "Feldzug" gegen diese Partei.
Aber den Cicero gleich mit in die rechte Ecke zu stellen:..."Überschriften rechter Medien - leider war auch der Cicero sofort zur Stelle" ist schon eine andere Hausnummer. Das der Cicero darauf kein Statement abgibt, wundert mich aber schon-s.u. u.a. Konstruktive Debatte u.ä.
MfG an die Cicero Redaktion

Leider wird immer nur nach rechts geschaut und es ohne Differenzierung als rechtsradikal diffamiert, aber die jüngste - ebenso mörderische - linke Diktatur DDR wird tunlichtst unter den Teppich gekehrt … mit Fleiß! Dabei sind die Mörder und die Verbrecher immer noch unter uns - größtenteils unentdeckt und unbestraft!

Elisabeth Ellermann | Sa., 13. April 2019 - 15:44

Wie Sie richtig resümmiert haben, ist die Meinungsfreiheit an den Hochschulen bereits gefallen, und in der Gesellschaft mittels Diffamierung ebenso (sicher, inhaftiert wird man noch nicht). Aber wie soll ich als Babyboomerin, mein Studium liegt Jahrzehnte zurück, da jetzt Einfluss nehmen auf die Machtstrukturen und den Lehrapparat, insbesondere den ganz oben, der für die einschlägige Politisierung der Universitäten verantwortlich ist? Fühle mich wie so oft ohnmächtig.

Gisela Fimiani | Sa., 13. April 2019 - 16:18

Sie legen den Finger auf einen sehr wunden Punkt, Herr Grau. Auch mir kommt viel schlimmes bzgl. herrschender akademischer Unfreiheit zu Ohren. Es ist unbedingt richtig, dass die Gesellschaft sich um ihre Universitäten kümmern muss. Das wirklich Erschreckende ist jedoch, dass unsere Intellektuellen ihrer Verantwortung gegenüber der freiheitlich bürgerlichen Gesellschaft nicht nachkommen.
Gestatten Sie mir Karl Popper zu zitieren: „In der Idee der Rechtgläubigkeit und des Ketzertums sind die kleinlichsten Laster versteckt; jene Laster für die wir Intellektuellen besonders anfällig sind: Arroganz, Rechthaberei, Besserwissen, intellektuelle Eitelkeit. Immer wieder waren und sind es wir Intellektuellen, die aus Feigheit, aus Einbildung, aus Ehrgeiz die schlimmsten Dinge gemacht haben.“ Es sind und bleiben zuvorderst die Intellektuellen, sowie jene, die sich dafür halten, die sich in Demut und Selbstkritik zu üben haben, um ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht zu werden.

"Wo Recht zu Unsinn wird, wird Wohltat Plage ..."

Weshalb bekam ein Ph. Roth nicht den Literaturnobelpreis?

Weil er ein schwarzer Jude war? - Oder über den "Menschlichen Makel" beschrieb? - Die WUT der Medien über TRUMP & AFD läßt sich leichter in der linken Szene der "DEMOKRATEN" der USA finden, die in jedem "Republikaner" einen Staatsfeind vermuten, der ihre Vorherrschaft bedroht.

Die sogenannten RECHTEN sind keine Bedrohung der Demokratie. Sondern eine Opposition, ohne derer es zu einem Willkürstaats würde.

Nicht nur in den USA!

Daß DENKEN immer schwieriger wird, liegt auch daran, dass die meisten Kinder ohne HANDY kaum noch ihr Zuhause finden ...

Wolfgang Schuckmann | Sa., 13. April 2019 - 21:30

Wenn man verfolgt, wie sich Wissenschaft gefallen lassen muss von Ideologen aus allen Richtungen missbraucht zu werden, kommt man an den Punkt, an dem man sich fragt, was ich " der Wissenschaft " noch an Objektivität zutrauen kann.
Erkenntnis, wie man Wissenschaft auch umschreiben kann, ist ein vollkommen wertfreier Bestandteil des Daseins. Wer diesen Teil unserer Existenz versucht sich unlauter nutzbar zu machen, korrumpiert diesen Begriff.
Die Wissenschaft beschreibt, sehr oft selbst überrascht vom Ergebnis der Forschung, das, was sie durch Geduld, Logik u. Basiswissen, erkennt.
Nichts von den Ergebnissen hat da eine ideologische Bedeutung. Schlicht 1+1 ergibt zwei, und nichts anderes. Wer sich der Wissenschaft bedient, seine eigene Ideeologie zu befördern, hat schon den ersten Sündenfall generiert. An Unis soll das Wissen der Menschheit weitergegeben werden. Es sind keine Politikschulen oder Parteischmieden, sondern arbeiten verantwortlich für die Erkenntnis, die wir brauchen.

Christa Wallau | Sa., 13. April 2019 - 22:16

Die Freiheit von Forschung und Lehre an deutschen
Universitäten ist faktisch längst abgeschafft.
In den naturwissenschaftlichen Disziplinen diktiert
die Wirtschaft, was und wie geforscht wird, indem sie nur solchen Projekten großzügig Gelder zur Verfügung stellt, die ihren Zwecken dienen.

Und in den Geisteswissenschaften ist freies, unabhängiges Denken und Argumentieren nicht mehr möglich, da eine bestimmte politisch-korrekte "Grundhaltung" bei den Professoren Voraussetzung für jede Berufung und weitere
Förderung ist.

Wer soll und will sich dagegen wehren? Etwa die heutigen Studenten, für die der Uni-Abschluß meistens nur das Sprungbrett für ihre - wiederum politisch-korrekte - Karriere bedeutet?
Oder die Professoren selbst? Die wenigen, die es wagen, sich gegen den Zeitgeist zu stellen, spüren
bald heftigen Gegenwind und riskieren ihre Kaltstellung. Also denken die meisten, die ohnehin
links-grünen Geistes sind: Hauptsache, mein Gehalt und meine Altersversorgung stimmen!

Als altersmässiger aber keineswegs geistiger Angehöriger der berüchtigten 68er Studentengeneration kann ich nur den vorangehenden Kommentaren zustimmen, wobei ich ziemlich frustriert noch in Erinnerung rufen möchte, dass inzwischen auf allen Ebenen der Bildung - insbes. der Hochschulen - sowie der Politik und leider auch in weiten Kreisen der Wirtschaft die von der damaligen marxistisch-leninistischen & maoistischen Linken verbreitete Aufforderung zum Marsch durch die Institutionen mittlerweile zur Realität geworden ist. Die ursprünglich versuchte sozialistische Revolution ist zwar gescheitert, aber ersatzweise wurde dann die Parole von der nicht-revolutionären Machtübernahme durch konsequente Invasion in möglichst viele öffentlich-rechtliche und wirtschaftliche Institutionen ausgegeben. Dieser Langzeitprozess nach dem perfiden Strickmuster von Scientology war leider recht erfolgreich mittels der neu-religiösen Sekte "Climatology", d.h. den Grünen. Ergebnis: siehe Bericht oben.

Wir dürfen voraussetzen, daß DANTE den wenigsten bekannt ist.

Da die SA die ANTIFA (noch) nicht kannte, kam dann der Schutzwall der Berliner Mauer mit einer gemütlichen STASI, die sich noch heute empört zeigt, daß eine KAHANE nicht bereits neben Klein-Greta zum "Friedens-Nobel-Preis" auserkoren ist.

Die meisten Leute denken nun mal kindisch. Um "erwachsen" zu werden, müsste der Mensch erst seine Pubertät verstanden haben ...

Sehr geehrte Frau Wallau,
ihr Kommentar ist natürlich sehr realitätsnahe und beschreibt die Istsituation nach ihrem Verständnis. Das dem so ist möchte ich nicht unbedingt bezweifeln, ist für mich aber eine Bankrotterklärung sondergleichen, und wird dieses Land auf Dauer gesehen an die Wand fahren. So leid es mir tut, aber ich sehe in letzter Konsquenz keinen gangbaren Ausweg.
Manchmal muss man tief fallen, um zur Besinnung zu kommen. Dies wird noch einige Zeit dauern. Das Erwachen wird sehr schmerzhaft sein.

Die Chinesen und Andere werden uns sicher helfen, so wie wir denen geholfen haben zu jener Zeit, als sie nur Kupfern konnten. Das hat sich ins Gegenteil verkehrt. Die Nachrücker der Wissensgesellschaften sind uns nicht auf den Fersen, sondern zeigen uns mittlerweile die Hacken. Siehe G5 und die Bewerber um den Ausbau der Infrastruktur worüber die erschrockenen Geister in Deutschland plötzlich von Staatsunternehmen sprechen (waren ja alle schon seit 1948), die man nicht an die

Hallo Frau Wallau, ich würde mich nicht wundern, wenn Kinder von AFD-Mitgliedern zukünftig nicht mehr studieren dürften!
Angehende Studentinnen sollten auf keinen Fall verraten, dass sie in ihrer Kindheit Zöpfe trugen und mit Puppen gespielt haben!
Auf keinen Fall, und das gilt für alle zukünftig Studierenden, hinterlasst auf keinen Fall den Eindruck, ihr hättet eine gute Kinderstube genossen!

Johannes Renz | Mo., 15. April 2019 - 11:11

Antwort auf von Peter Wagner

Das mit den Zöpfen, die angeblich auf rechter Gesinnung (der Eltern) hinweisen, ist doch schon wieder ein alter Zopf. Da muss man sich nur die Greta anschauen. Sie wird Zöpfe alsbald wieder in Mode bringen. Diese Entwicklung gönne ich der Amadeu-Antonio-Stiftung von Herzen, auch wenn ich das Schuleschwänzen bzw. den scheinheiligen Umgang mancher Politiker damit letztlich ablehne.

Günter Johannsen | Mo., 15. April 2019 - 14:24

Antwort auf von Johannes Renz

Ja, das kenne ich gut aus 40 Jahren kommunistischer SED-Diktatur. Ich stand seit meinem Stasiverhör- und Knasterlebnis 1968 auf der anderen Seite: als sogenannter Klassenfeind! Nur deshalb, weil ich mich gegen den Abriss der Leipziger Universitätskirche unter "Freunden" ausgesprochen hatte. Einer der Freunde war ein IM (inoffizieller Mitarbeiter) der Stasi, weshalb ich dann nach einem Diskussionsabend in einem Studentenclub von zwei "„Schlapphüten" abgeholt wurde und für viele Wochen im Stasi-Knast verschwand. Ja, dieser Frieden sah für Menschen mit eigener Meinung ganz anders aus! Da hatten es FDJ-SekretärInnen einfacher, weil sie die "richtige Meinung" vertraten und den Mit-Studenten aufzwingen konnten. Auch konnte deren unterbelichtetes Ego auf kleine, aber schäbige Weise befriedigt werden, in dem man Andersdenkende (Klassenfeinde) den Karrierefaden durch Denunziation abschnitt - für Frieden und Sozialismus!

Günter Johannsen | So., 14. April 2019 - 18:22

"Die Freiheit von Forschung und Lehre an deutschen Universitäten ist faktisch längst abgeschafft." Auch hier Frage: von wem?
Merkels Elternhaus war kirchlich (ich meide die Vokabel christlich), aber Pastor Kasner galt in der Landeskirche Berlin - Brandenburg als "roter Pfarrer"... ! Merkel durfte als Pastorentochter in der Sowjetunion studieren, was sonst nur SED-Funktionären möglich war. Das und ihre spätere Karriere in der CDU hat für Ostdeutsche ein besonderes Geschmäckle! Dass die Gesinnung an Schulen und Universitäten nun schon wieder "geprüft" wird, ist das Ergebnis einer folgenschweren Unachtsamkeit: weil eine SPD-Ministerin Giffey z.B. in ihrer Position das Gesinnungs-Schnüffel-Pamphlet einer gewissen Viktoria-Stiftung an unseren Schulen einführt, das Lehrer dazu anstiftet, die Gesinnung der Eltern ihrer Schüler auszuspionieren!
Wenn man das Ende eines ehrlichen Miteinanders verhindern will, darf man diesen Demokratiefeinden auf gar keinen Fall das Feld überlassen!

Wolfgang Schuckmann | So., 14. April 2019 - 23:21

Infrastruktur lassen. Diese Gefahr begann sich zu manifestieren, als man in unseren Breiten Gönnerhaft diese Wissbegierigen schlau machte.
Geschäftsmodelle tragen halt nur solange nicht darüber schwadronniert wird.
Aber Sie haben recht mit der Feststellung: Hauptsache die Altersversorgung stimmt, nur, bei dieser von Ihnen angesprochenen Sachlage stellt sich die Frage von wem sie hier später noch generiert wird, bzw. generiert werden kann. Da komme ich ins Grübeln.

Wolfgang Tröbner | Mo., 15. April 2019 - 09:45

sondern im Zweifelfall Erfüllungsgehilfin irgendeiner Ideologie". Diesen Satz sollte man vor allem den Geisteswissenschaftlern an deutschen Hochschulen unter die Nase reiben. Und zwar täglich. Gerade die deutschen Geisteswissenschaftler haben sich in der Vergangenheit schon mehrmals zum Erfüllungsgehilfen von Ideologien machen lassen. Insbesondere in den Phasen deutscher Geschichte, die alles andere als demokratisch waren. Irgendwann müssen auch diese Wissenschaftler lernen, dass sie gegenüber der Gesellschaft eine besondere Verantwortung tragen und dass sie alles tun müssen, damit sich das nicht wiederholt.

Alexander Mazurek | Mo., 15. April 2019 - 13:15

... die Esoteriker sind sicher ein Teil des Problems, doch es geht tatsächlich um Geld.
Noam Chomsky hat in seinem Propagandamodell fünf "Filter" vorgestellt, die dafür sorgen, welche Nachrichten die "freie" Presse wie bringt, zwei davon haben mit Geld zu tun: Besitzverhältnisse und Finanzierung. John Swinton hat bereits 1883 in seiner Rede im Twilight Club festgestellt, dass die "Unabhängigkeit" der Presse ein Mythos ist.
Dasselbe gilt für die Wissenschaft. Die Abhängigkeit von Forschungsmitteln führt zwangsläufig dazu, dass nur in gewünschter Richtung geforscht wird, Unternehmen, die "falsche Forschung" finanzieren, riskieren genauso ihre wirtschaftliche Existenz, wie die Wissenschaftler selbst, denen im Zweifel in "ordentlichen Prozessen" gar die Freiheit genommen werden kann, that's law!
Der Slogan liberté, egalité, fraternité, auf den stolz verwiesen wird, führte bereits in den Anfängen zum Völkermord in der Vendée.
"Ein kleiner Fehler im Anfang am Ende ein großer wird" ...

Bernhard Jasper | Mo., 15. April 2019 - 16:38

Antwort auf von Alexander Mazurek

Man sollte zwischen Philosophie und den Naturwissenschaften unterscheiden. Die Philosophie hat einen Alleinvertretungsanspruch. Auch die Naturwissenschaften sind davon nicht auszunehmen, die auch keine objektiv wahre Abbildung der Realität liefern, sondern ebenfalls (nur) Wirklichkeitsmodelle, die allerdings auf ihre technische Effizienz hin überprüft werden können.

Eine persönliche Meinung zu haben ist nicht strafbar. Wollen sie jedoch die Wirklichkeit abbilden, müssen Sie ihre Meinung empirisch belegen, denn die Erzeugung von Daten hat nach theoretisch-methodologisch kontrollierten Verfahren zu erfolgen. Komplexitätsreduzierende Bedingungen wären etwa Laborversuche. Kommen andere Daten oder Überlegungen hinzu, kann eine bestimmte Sichtweise und Theorie auch wieder abgelöst werden.

Romuald Veselic | Mo., 15. April 2019 - 15:49

Früher gab es eine Dauerausstellung in Ostankino/Moskau, die unter Slogan lief: "Ausstellung der wissenschaftlichen Erfolge der Sowjetunion", was einmalig war auf der Welt. Das Clou daran; es gab nichts, was nicht in UdSSR hergestellt wurde und besser, als im Rest der Welt. Das Absurde kam danach: Nichts davon fand man auf den Märkten oder in den Läden. Vereinfacht verglichen: Als wurde Coca-Cola ihre Produkte nur zum Ausstellen als Model zeigen, aber nichts davon herstellen. Deshalb gab es in der Sowjetunion keine Produktwerbung für den Alltag.
Um es abzurunden: Unter Stalin gab es ein Buch, in dem stand, dass alle Erfindungen der Menschheit, ausschließlich von russischen o. sowjetischen Wissenschaften entdeckt wurden. Z.B. Man konnte im Buch erfahren, dass nicht Marconi das Radiogerät erfand, sondern ein gewisser Popow. Marconi lediglich entwendete vom Popow (auf dem UdSSR-Gebiet!) die ganze Übertragungseinrichtung und ist damit nach Italien geflohen!

Gerd Kistner | Mo., 15. April 2019 - 18:36

Eine kleine Gruppe von feministischen Ideologen beansprucht ohne Gegenwehr die Deutungshoheit in Politik und Geiteswissenschaften (häufig wohl eher Geistlichwissenschaften). Selbst Naturwisenschaftler kuschen in der Regel. Faktenarme Schaumschlägerei in einer verquasten Sprache - Lingua quintii imperii im sich entfaltenden mediokratisch ökologistischen Sozialismus, mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Aber noch kann man die Tür von außen zumachen.

Günter Johannsen | Mo., 15. April 2019 - 22:02

Notre Dame brennt!
Es erinnert an Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter": Der Haarölfabrikant Gottlieb Biedermann nimmt in seinem Haus zwei Männer auf (Schmitz und Eisenring), die er auf seinem Dachboden hausen lässt. Biedermann muss feststellen, dass Schmitz und Eisenring auf dem Dachboden Benzinfässer einlagern und mit Zündschnur und Zündkapseln hantieren. Er lädt die beiden Männer zum Abendessen ein und fragt sie bei dieser Gelegenheit, wer sie seien und was sie wollten. Offen gestehen sie ihm, dass sie Brandstifter sind. Biedermann hält diese Auskunft aber für einen Scherz – weil er ja ein Gutmensch ist -, verbrüdert sich mit ihnen und gibt ihnen die verlangten Streichhölzer, obwohl es in letzter Zeit schon mehrfach zu Brandstiftungen gekommen ist … Als bereits sein Haus brennt, will Gutmensch Biedermann immer noch nicht wahrhaben, dass es sich bei Schmitz und Eisenring tatsächlich um Brandstifter handelt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 16. April 2019 - 12:17

dass Wissenschaftlichkeit der heilige Gral der Wissenschaften und damit Universitäten sein sollte.
Hier setzt auch einer meiner Vorbehalte gegenüber Frau Merkel an.
Sie ist nicht herausragend, weder im Guten noch im Schlechten.
Wie sagte Schröder "Sie kann es nicht" und sagte damit nicht viel anderes als Helmut Kohl.
In unserer Hochleistungsgesellschaft könnte das einen Tuc zu wenig sein, ohne jetzt potenziellen Nachfoler*innen Angst zu machen.
Die Partei hilft, wenn es schwierig wird, manchmal sogar andere Parteien.
Dass aber andere als die gewählten Parteien regieren, scheint mir das Markenzeichen Merkels zu sein.
So etwas sorgt gelinge gesagt für Unruhe.