Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt neben der britischen Premierministerin Theresa May aus dem Bundeskanzleramt nach einem Gespräch.
May, Merkel: Die EU und auch die deutsche Regierung geben sich gern unschuldig für das Brexit-Chaos / picture alliance

Brexit - Wie die EU es verbockt hat

Die spinnen eben, die Briten – bei der Frage, wer das Brexit-Chaos zu verantworten hat, sind die Schuldigen schnell gefunden. Doch auch die EU hat mit ihrer Selbstgefälligkeit dazu beigetragen, dass ein Ausweg immer schwieriger wird

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Die Briten sind an allem schuld. Dieses Narrativ zieht sich durch fast sämtliche Erklärungen der EU-Regierungen und auch durch die meisten Kommentare der öffentlich-rechtlichen Sender und der Zeitungen. Es ist ja auch nicht so, dass daran nichts dran wäre. Die britische Regierung, allen voran die irrlichternd voranschreitende Premierministerin Theresa May, und das Parlament versinken über die Fragen des Austritts in lähmendem Chaos. Laura Kuenssberg, Politikchefin der BBC, hat die europäische Sicht der Briten in der sehenswerten Dokumentation „The Brexit Storm“ so zusammengefasst: „Für die Europäer sind die Briten einfach verrückt geworden.“ Für die EU-Offiziellen, so Kuenssberg, wirkten die Briten wie der etwas langweilige, aber stets vernünftige Onkel, der auf einmal bis vier Uhr morgens wach bleibt und nur noch Wodka trinkt.

Die Comedy-Truppe des Brexits

Tatsächlich scheinen die britischen Brexit-Protagonisten wie aus einer besonders schwarzen Komödie entnommen. Da ist May, die immer weiter macht ohne Rücksicht auf Verluste, wie ein General aus dem Ersten Weltkrieg. Da ist Boris Johnson, ein Falstaff, der wohl nur in Großbritannien politische Karriere machen könnte. Da ist Jacob Rees-Mogg, bei dem man nie sicher sein kann, ob er vielleicht nicht doch nur die lang angelegte Karikatur eines Aristokraten von einem britischen Hape Kerkeling ist. Und da ist Jeremy Corbyn, der personifizierte Erdkunde-Lehrer mit gutem Gewissen, der wohl insgeheim ganz froh ist, dass er doch nicht Premierminister wurde und die Nation durch den selbstverursachten Schlamassel führen muss. 

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Wolfgang Tröbner | Fr., 12. April 2019 - 09:33

Vielen Dank für diesen längst überfälligen Artikel, der zu Recht darauf hinweist, dass die EU zumindest eine Mitschuld an dem Brexit-Chaos trägt. Aus meiner Sicht sogar die Hauptschuld. Jahrelang hat die EU alle Vorschläge der Briten kalt lächelnd abgeschmettert, ohne einen Gegenvorschlag parat zu haben. Erst als sich abzeichnete, dass nicht nur den Briten Nachteile erwachsen, wenn es zu einem Austritt ohne Deal kommt, bemüht man sich um etwas Schadensbegrenzung. Man wird den Verdacht nicht los, dass die EU den Brexit verunmöglichen will. Die EU als Geiselnehmer, der seine Geisel nicht gehen lassen will. Schlimm. Schlimm auch, wie gleichzeitig versucht wird, die Schuld für das ganze Chaos den Briten in die Schuhe zu schieben. Braucht man eine solche EU?

was wir sehen ist das geplante Theater - die Briten sind zu blöd zum Austritt. Traurig ist es, daß GB diesen Knoten nicht gordisch löst. Frau May scheint der lange EU-Arm in London zu sein, sonst würde sie sich und ihr Volk nicht so vorführen-lassen. Wer solche Freunde hat...

Bernd Schiebener | Fr., 12. April 2019 - 09:53

Wann war seit vor oder nach dem Referendum ein maßgeblicher Politiker auf der Insel ? Merkel z.B. hat nur eine Monatskarte nach Paris !

Was für ein Schmarrn. Soll Merkel etwa noch London fahren, um den Briten zu helfen, deren Verhandlungsposition ausfinding zu machen?

Die EU ist dran Schuld, wenn die Briten SELBST sich nicht einigen können?

Gerhard Lenz | Fr., 12. April 2019 - 10:11

Antwort auf von Gerhard Lenz

Was soll sich die EU denn ausdenken, damit die Briten gnädigst zustimmen können? Nur zur Erinnerung: Es waren die Briten, die austreten wollten. Es sind die Briten, die untereinander höchst zerstritten sind. Beispiel gefällig? Der Chequers-Plan, von der Konservativen Partei zunächst gutgeheißen, nach ein paar Tagen von den eigenen Hardlinern zerrissen, von der DUP als nicht annehmbar abgelehnt.
Polen hat also Alternativen zum Back-Stop vorgeschlagen? Es wäre mir neu, dass die Polen direkt von Konsequenzen betroffen wären - kein Wunder, dass die Republik Irland keine Lust auf eine neue harte Grenze hat, sie fürchtet das Wiederaufflackern der "Troubles" in Nordirland.
Ja, es hätte eine Vereinbarung geben könnte. Die gab es nicht, und dafür sind einzig die Tory-Hardliner um Rees Moog und den machtgierigen Boris Johnson, mehr noch die nordirische, radikale Protestantenpartei DUP und natürlich Theresa Mey selbst - die nur mit Hilfe dieser DUP regieren kann, als Schuldige zu nennen.

es wäre mir neu, wenn ausgerechnet die Polen von europäischer Geschichte unbehelligt geblieben wären.
Beim Brexit läuft evtl. jede Menge Machtpolitik der EU ab und die Polen schauen sich das an und werden aktiv.
Gut so.
Gehen Sie doch bitte davon aus, dass wir hier nur einen Zipfel polnischer EU-Politik erkennen.
Die Polen haben nicht wie die Engländer ein Weltreich um sich, aber sie werden ausfpassen, nicht zu einer Marionette in einer EU-Großmacht umgebaut zu werden.
Wie konnte es nur soweit kommen?
Meiner Meinung nach kann Merkel nur sich selbst, das klappt noch mit dem oder dem.
EU kann sie wahrscheinlich nicht.
Andere Leute schütteln das hingegen aus dem Ärmel und merken es gar nicht.
Nach denen schaue ich.
Auf eine wirklich liebevolle, etwas unwissende Art kann es Juncker.
Mal sehen, wer auch so eine EU-Aura hat:)
Im Kleinen haben wir aber die einzelnen Parteiengruppen.
Eine gute Grundlage.
Alltag ist so etwas von wichtig und erleichtert das Leben.

Gerhard Lenz | Mo., 15. April 2019 - 16:55

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

...auf ihrer Insel, nicht die Polen. Insofern ist es zwar schön, wenn die Polen Lösungsversuche beisteuern, aber diese müssen zunächst die Interessen der Betroffenen vollumfänglich berücksichtigen.
Und diese Interessen sind eben nicht angemessen berücksichtigt, wenn keine entsprechende Grenzregelung getroffen ist.

Sehr geehrter Herr Lenz, kritische Gedanken sind immer interessant. Wenn sie jedoch auf zynisch-arrogante, rechthaberische und besserwisserische Weise die Gedanken Anderer abzuwerten versuchen, bereichern Sie die Diskussion nicht, sondern verraten lediglich den Geist der Gedankenfreiheit.

darf ich Ihnen einen Rat geben?
Es lohnt sich nicht, Herrn Lenz zu antworten.
Er will sich für eine andere Meinung als die seine
gar nicht öffnen. Vor allem ist seine ausschließlich
negative Sicht auf die AfD in Stein gemeißelt.
Da helfen keine noch so guten Argumente.

In einem solchen Falle folge ich immer dem
Rat meines verstorbenen Vaters:
Einfach ignorieren!

MfG C. Wallau

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. April 2019 - 18:22

Antwort auf von Christa Wallau

Schließe mich dem Rat an. Habe es auch aufgegeben eine sachliche Diskussion zu führen, das war leider zwecklos. Ich achte seine Meinung, erwarte das im Gegenzug auch. Als er jedoch anfing, in meine Kommentare "braune" Gedanken hinein zu interpretieren und Sachen zu behaupten, zu denen ich gar nichts sagte, war mir klar, es geht ihm um Provaktion und fanatischen Streit. Sein unbegrenzte Hass auf die AFD brachte er nicht selten auch bei Themen zum Ausdruck, wo es gar nicht um die AFD ging. Wenn man ihn darauf hinwies, arguemntierte er mangelndes Erdulden von Kritik an der AFD.
Inzwischen amüsieren mich seine Ausführungen. Ich sehe sie aus dem humoristischen Aspekt - haben doch leider so wenige - und jetzt habe ich meinen Spaß mit ihm. Er vertritt eben alles das, was ich und sicher auch Sie in vielen Bereichen gerade nicht wollen. Wir haben also keine Orientierungsschwierigkeiten. Alles Gute

Sie halten von meinen Kommentaren offenbar genauso wenig wie ich von Ihren - und damit haben wir eine fabelhafte Einigung erzielt - die natürlich auch in unserer jeweiligen Einstellung zur AfD eine Wiederholung findet.

Sie antworten nicht auf meine Kommentare? Aber dennoch können Sie es lassen, dann und wann bei Gleichgesinnten ein wenig Wasser auf deren Mühlen zu giessen....Wie schon mal gesagt: Es spricht sich immer schöner über einen Dritten, als mit ihm...

Liebe Frau Famiani,

Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund. Benutzt Herr Lenz seine Kommentare
zur Selbstbeweicherung? Da bin ich mir ganz sicher. Wer findet bei ihm Gnade
und Recht? Die Antwort gibt sich Herr Lenz selbst: "Ich liebe den, der so ist wie
ich". Da kann er - hoffe ich - lange warten.

Schönes Zitat. Auf die politische Ebene verlagert, bedeutet das eher: Ich bevorzuge den, der meine Ansichten teilt und vertritt.

Und damit, liebe Frau Simon, befinde ich mich im Großen und Ganzen bei den 87,4% der deutschen Wähler, also denjenigen, die - so vermute ich - Ihre Präferenzen, gar nicht so toll finden.

Wenn in diesen Kommentarspalten die AfD- Freunde oder Funktionäre (wie Frau Wallau) ein Übergewicht haben, sollten Sie das nicht als repräsentativ für die Stimmung in unserem Land sehen.

Ich bin k e i n e AfD-Funktionärin (bekleide kein einziges Amt), sondern bin - zusammen mit meinem Mann - seit 2013 (!) lediglich Mitglied der AfD, dies allerdings aus Überzeugung.
Mir geht es nicht um persönliche Belange, da ich in dieser Hinsicht ausgesorgt habe, sondern um meine Heimat, mein Land und seine Zukunft.

Ich verstehe ja Ihren Impuls, bei Kommentaren, die Ihnen - aus welchen Gründen auch immer - nicht gefallen, den Zensor spielen zu wollen. Es geht mir zuweilen nicht anders, besonders wenn jemand meint, er müsse mich für das Vertreten meiner Meinung persönlich attackieren. Ich nehme sehr wohl an, dass die Moderation dieses Forum unpassende Beiträge sehr wohl aussortiert.
Gleichwohl bin ich sicher, dass Ihnen nicht der Ton, sondern wohl eher der Inhalt meines Kommentare missfällt. Es erstaunt wenig, dass gerade die, die so schnell fehlende Diskussionsfreiheit in diesem Land bemängeln, selbst höchst hysterisch reagieren, wenn sie selbst mit Andersdenkenden konfrontiert werden. Aber damit müssen Sie wohl leben müssen - zähle ich Sie doch aufgrund Ihrer Überzeugungen zu einer eher relativ kleinen Mehrheit in Deutschland, auch wenn das in diesem Forum vielleicht anders aussieht.

natürlich werden die troubles wieder aufflackern - und wenn man die Antifa hinfliegen muß! Ganz klar können die Interessen Irlands nur von der EU-Kommission vertreten werden! Und wenn die Briten gehen, dann muß die EU-Außengrenze selbstverständlich geschützt werden, ganz wie am Mittelmeer. Und die Briten sind blöde und uneinig - wußte schon Kniebolo.

Uli Petschulat | Fr., 12. April 2019 - 11:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

Natürlich hätte Merkel auch mal nach London reisen, sonst ist ihr für Einmischung auch kein Weg zu weit. Schuld = 50:50 !

Wolfgang Schuckmann | Fr., 12. April 2019 - 23:31

Antwort auf von Uli Petschulat

Das kann doch nicht klappen, weil unsere Regierungsflieger alle nicht weiter wie Niederlande kommen. Aber das kennen Sie ja. Wenn die Wasser sehen, scheuen die, wie beim Südamerikagipfel.

Stefan Jurisch | Fr., 12. April 2019 - 10:09

Von Schuld mag ich hier nicht reden, aber von Planung. Meine persönliche Überzeugung ist nämlich, dass die EU dieses Theater unterstützt, um am Ende die Briten doch zu "behalten". Ich glaube nämlich, dass irgendwann die Schwelle niedrig genug sein wird, ein neues Referendum zu starten und dann nämlich ein - wenn auch knapp - umgekehrtes Resultat zu erhalten. Ich selbst halte einen Austritt der Briten nicht für gut, aber sie haben nun einmal entschieden. Die Art, wie sich hier ewig und drei Tage quasi gegen den Volkswillen gestemmt wird - und zwar auf allen Seiten - ist ein Unding.

Was ist denn der Volkswillen der Menschen in der EU? Etwa, dass GB in der EU bleibt? Das können nur die Briten selbst entscheiden.

Den Briten bedingungslos entgegenzukommen? Wohl kaum.

Der Wunsch der meisten Menschen in der EU dürfte mittlerweile eher sein, das lächerliche Spektakel zu beenden. Und wenn es sein muss, mit einem harten Brexit.

Unter dem die Briten weitaus mehr leiden dürften.

Stefan Jurisch | Fr., 12. April 2019 - 10:51

Antwort auf von Gerhard Lenz

der Briten. Die haben zu entscheiden. Haben sie ja auch getan. Und gegen deren Willen wird sich ja jetzt mit allen Mitteln gestemmt. Die Briten selbst wollen nur raus, aber die britische Regierung zieht das ewig hin. Und die EU macht doch letztendlich mit; man hätte den Aufschub ja nicht gewähren müssen. Man soll auch nicht bedingungslos entgegen kommen. Man soll einfach mal endlich durchziehen. Aber genau das wird nicht getan, und das - so glaube ich - geschieht mit dem Ziel, das möglichst so lange hinzuziehen, bis die britische Regierung halbwegs ohne Scham ein weiteres Referendum ausrufen kann.

Sie sehen hier ein wunderbares Beispiel, wie ein komplexes Problem, reduziert in einem fragwürdigen Referendum auf ein Ja/Nein, nach der simplen Volksabstimmung noch schwieriger wird.
Die Briten wollen raus - aber wie? Das ist die Frage, die wurde (natürlich) nicht während des Referendums gestellt.
Die Briten müssen zunächst ihre Position finden. Dann können sie mit der EU verhandeln.
Aber die Briten sind nicht in der Lage, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen, wobei der Knackpunkt die Grenze zwischen Irland und Nordirland ist.
Streng genommen wäre das nach dem britischen Austritt eine Aussengrenze, aber die Iren wollen das nicht. Aber die portestantischen Nordiren genauso wenig.
Und die Briten können sich nicht einigen, weil Meys Mehrheit von der Zustimmung der protestantischen Nordiren abhängt. Die wollen keine harte Grenze, aber gleichzeitig keine Sonderbehandlung.
Der Ball liegt also ganz eindeutig bei den Briten. Da kann man der EU gar nichts vorwerfen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 12. April 2019 - 12:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

ich glaube, Sie schauen auf jeden einzelnen Baum, da haben Sie mir viel voraus und es ist wichtig, die Bruchstellen zu benennen, weil andere dann auf Lösungen kommen können, aber ich glaube nicht, dass Sie einen Wald sehen.
Nicht ungehalten werden.
War nur ein Eindruck.

Klaus Funke | So., 14. April 2019 - 09:56

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Wissen Sie, liebe Frau Sehrt-Irrek, seien Sie nachsichtig, der Herr Lenz hat einfach nur Langeweile - und da schreibt er eben mal was. Ansonsten ist bei ihm offenbar viel Altersstarrsinn im Spiel. Einfach übersehen, den guten Mann. Ich hatte mit ihm auch schon ein paar Dispute. Es lohnt nicht. Schade um die Zeit.

Udo Dreisörner | Fr., 12. April 2019 - 12:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Das sehe ich genau so, Herr Lenz. Die EU ist sicherlich daran interessiert das es ein abschreckendes Beispiel für andere Austrittswillige ist. Aber letztendlich müssen die EU und die Briten das aushalten. Das ist Demokratie. Und genauso müssen wir die AfD aushalten.

Ulrich Huperz | Fr., 12. April 2019 - 15:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Wie Herr Lenz richtig beschreibt, waren es populistische Gründe ohne eine vorherige gründliche Darlegung des Vor- und Nachteile. Viele junge Britten, um deren Zukunft es geht, haben nicht gewählt. War wohl zu lästig, wenn man es nicht am Handy/Tablet machen kann. Viele Ältere, die immer noch an ein GB und den guten Kontakten der Kolonialmacht glauben, haben für den Brexit gestimmt. Wer von Außen die EU noch schwächen wollte (Trump gratulierte sofort / Putins Anteil ist nicht so bekannt) ist nicht ganz klar. Der Konflikt zwischen Nordirland./. Rep.Irland basiert genau auf den alten Kolonialmacht-Ansprüchen von GB. Die GB Politik hat aus Machtinteresse total versagt. Nach meiner Meinung ist GB (fast) allein verantwortlich, wobei man sagen muss, die EU hat jahrelange Forderungen nach Veränderungen wirdersprochen.

Bernhard Jasper | Fr., 12. April 2019 - 16:05

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz, das alles zeigt, wie gefährlich diese Populisten mit ihren Hirngespinsten sind. Und das tragische und grausame wird sein, dass die „normalen“ Bürgerinnen und Bürger es ökonomisch bezahlen werden müssen. Diese Populisten sind für mich politische Hasardeure. Unverantwortliche Hasardeure!

Wer Populismus als negativen Begriff abwertet, zeigt eine Gesinnung die mit dem
Volk ( lat. Populus, Volk) nichts anfangen kann. Wer mit dem Volk nichts anfangen
kann, kann auch mit Demokratie nichts anfangen. (Demos,altgriechisch Volk).
Der vom Volk gewählte Politiker richtet seine Politik nach dem Willen des Volkes aus, dann ist er ein guter Demokrat. Wer den Willen des Volkes ignoriert und Politik
gegen das Volk macht, ist höflich gesagt ein Autokrat. Deshalb brauchen wir dringend die Volksabstimmung und den Volksentscheid wie die AfD fordert.
Die bisherige repräsentative Demokratie ist von Frau Merkel durch ihre Alleingänge, Gesetzesbrüche und Alleinentscheidungen ohne Parlamentsabstimmung verbrannt.

Ernst-Günther Konrad | So., 14. April 2019 - 14:46

Antwort auf von Reinhard Seidel

Kurz, knapp und richtig. Beifall.

Bernhard Jasper | Mo., 15. April 2019 - 08:51

Antwort auf von Reinhard Seidel

Was käme wohl dabei heraus, wenn man heute die Gesellschaft polemisch nach ihrer Vorstellung vom „deutschen“ oder „britischen“ „Volk“ befragte? Ich glaube nämlich, dass diese keine einheitliche Vorstellung hat.
Das „Volk“ lässt sich nämlich nicht genau identifizieren. Moderne Gesellschaften sind heterogen, es handelt sich nicht mehr um Einheitlichkeit, schon gar nicht in einem fixierten Bild. Das bedeutet aber auch, dass es keine klare Definition davon gibt, was als „deutsche oder britische“ Identität angesehen wird und was nicht. Identitätsbildung ist nichts Starres, Abgeschlossenes, sondern ist als ständiger Prozess zu begreifen. Dass es Menschen gibt, die aber immer auch nach übergreifenden Symbolen und symbolischen Gesten verlangen, nach dem großen Konsens, könnte man formulieren, erscheint kulturgeschichtlich als ein durchgängiges Motiv. Bewusst falsche Tatsachenbehauptungen und Lügen, wie beim britischen Referendum geschehen, lehne ich strikt ab.

Gerhard Lenz | Mo., 15. April 2019 - 17:02

Antwort auf von Reinhard Seidel

...mag Ihnen mit solchen Kommentaren ja sicher sein, nur empfehle ich Ihnen - beispielsweise - zur Auffrischung und Erweiterung Ihres Wissens einen Blick in den Duden.
Der mag zwar gleichfalls links-grün "ideologisiert" sein, aber dennoch lohnt sich ein Blick. Nun denn:
Populismus (Politik) von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen.

Das hat viel mehr mit Manipulation zu tun als mit dem Willen, dem Volke zu dienen.

Jacqueline Gafner | Fr., 12. April 2019 - 12:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Gute Frage, wenn auch rein rhetorischer Natur, da der EU-"Überbau" es sich schlichtweg nicht leisten kann, sie ernsthaft zu stellen, nach dem Brexit-Schock schon gar nicht mehr. Reden Sie mit den Menschen in Europa, querbeet und nach allen Himmelsrichtungen hin, dann erhalten Sie einen nicht "getunten" Eindruck davon, wie es um die Begeisterung für die real existierende EU bestellt ist, der eine knappe Mehrheit der Briten im Sommer 2016 die Gefolgschaft aufgekündigt hat.

Reinhard Seidel | Sa., 13. April 2019 - 21:31

Antwort auf von Gerhard Lenz

Einen Volkswillen der EU gibt es garnicht. Die EU hat kein einheitliches Staatsvolk, sondern viele unterschiedliche Völker. Die EU ist erst mal die Kommission und die
hat die Briten als Geiseln genommen. Der Grund? Man hat Angst, den Briten einen
einfachen, reibungslosen Austritt zu gestatten, denn das könnte ja anderen EU-Staaten Lust machen es den Briten gleich zu tun. Da bangen die Brüsseler Bürokraten um ihre höchstbezahlten Posten. Mir kommt die EU wie die DDR vor,
rein darf jeder, raus keiner. Wer da keine Kausalitäten sieht?

wer da keine Kausalität sieht, will sie nicht sehen, weil es nicht in die verfolgte Ideologie passt. Ein Volk mit eigener Meinung ist nur geduldet, wenn es den Vorstellungen der jeweiligen Regierung gefällt. Ihre Schlussfolgerung Abschreckung ist auch meine.

Macht über einzelne europäische Länder?
Vlt. geht es um die Agenda einzelner Politiker, die eher im Hintergrund gehalten wird?
Was ist Osterweiterung der EU?
Wo ist sie zuende?
Sollten die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gestoppt werden. Ich denke ja, weil die Überdehnung in den turk-arabischen Raum die EU auch zerreissen wird, Ähnliches in Bezug auf Afrika.
Evtl. wurde die EU schon überdehnt, bevor Europa wieder zusammengewachsen war.
Zu meiner Überraschung wollen die Engländer vor allem raus aus der EU.
Das gibt mir zu denken, was sich da alles abspielen könnte.
Es schaut keiner genau hin?
Das könnte ein Fehler sein.
Austritte müssen natürlich möglich sein!
Wenn alte Formen machtmissbraucht wurden, kann aus neuen Formen auch Neues entstehen.
Man hätte es vlt. weiter hinauszögern können, wenn nicht vlt. Merkel schnell zur neuen "Königin" der EU gemacht worden wäre.
Jetzt ist sie schon "Gott"?
Europ. Länder könnten in die Zange genommen werden?
Atmende RECHTsFORMEN

So wie es ungünstig wäre, wenn Deutschland austräte, weil es die Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa darstellt, weshalb ich Merkels Rolle in der EU sehr negativ bewerte, aber auch weil es ein wichtiger Geldgeber ist, so kann man nicht gut England ausserhalb der EU haben, Englisch aber zur Verkehrssprache der EU machen.
Ich weiss, manche nehmen das nicht so ernst mit Eigentumsrechten, ich schon, vor allem im Sinne dessen, was Sprachen transportieren.
Man kann ja Französisch zur Sprache der "EU-Bälle" machen, Scherz am Rande, aber Englisch ist Weltsprache auch weil die Engländer wichtige grundlegende Werte verkörpern, formulieren, sprechen können.
Frau May, Sie können doch der EU nicht "die Zunge aus dem Mund reissen"?
Wenn Tusk am liebsten, wie ich las, den Brexit ungeschehen machen möchte UND - anders als Merkel - ein Gespür für lebendige, Gesellschaften tragende parlamentarische Demokratie hat, dann sollte er aufbrechen gen London und ein neues Bündnis England/EU schmieden.

helmut armbruster | Fr., 12. April 2019 - 10:28

wunderschön. Ohne Worte ist alles gesagt.

[Allein schon dafür, sehr geehrter Herr Armbruster, daß ihnen
unter Umgehung eines Laberkommentars die Gnade der Kürze
gegeben ist - wunderschön]. Nu laber i. In letzter Zeit zoome
ich das Gesicht von Frau Merkel größtmöglich - einfach so, nur
für mich. Das heutige Foto und das vom 3.4. (Comedy vom
Feinsten, A. Marguier) seien hier exemplarisch genannt. Sie
haben Recht: es ist alles gesagt. Deutschland, Europa und
(leider wohl auch) mehr, auf den Punkt gebracht:
übermüdet, abgewirtschaftet. Fertig. Um die Grimms zu
zertieren - alles andere, nur kein "süßer Brei".

Zitat: "In letzter Zeit zoome ich das Gesicht von Frau Merkel größtmöglich - einfach so, nur für mich."

Dann doch lieber die Peitsche oder die Rute!

Wie hält das Ihr Flatscreen aus???

Klaus Decker | Fr., 12. April 2019 - 11:15

Ich stimme dem Artikel in vollem Umfang zu. Die EU hat die Grenzfrage - ein unter gesamteuropäichen Gesichtspunkten ziemlich bedeutungsloses Thema -zur conditio sine qua non gemacht. Und damit von
vornherein auf das Scheitern der Verhandlungen hingearbeitet, es sei denn, London würde seine Würde endgültig an den Nagel hängen. Die EU wusste genau, dass May für den backstop keine Mehrheit im Parlament finden würde. Sie hat damit einen no deal-Austritt in Kauf genommen, der genau das gebracht hätte, was - angeblich - unter allen Umständen verhindert werden sollte. Dass May diese Strategie nicht öffentlich angesprochen hat ist ihr Fehler, von der geradezu dilettantischen Verhandlungsführung ganz abgesehen. Das verheerende Resultat dieses diplomatischen Versagens wird eine erzwungene Rücknahme der Austrittserklärung und eine dauerhafte Schwächung des sog. "Westens" sein. Die Briten werden diese Demütungen nicht vergessen und zu einem dauerhaften Störfaktor in der EU werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 12. April 2019 - 13:00

Antwort auf von Klaus Decker

Ich dachte, dass mindestens Deutschland, aber eigentlich auch die EU seit Merkel keine Grenzen mehr haben...
Kleiner Scherz, aber es fällt doch auf oder?
Und auch wieder nicht, denn Grenznenner werden schon als "Feinde" ausgespäht, laut Buchbesprechung im Cicero?
Mir ist doch einen Tag lang schlecht gewesen nach der Lektüre.
Hauptsache, es ist immer die eigene Goldwaage, auf die etwas gelegt wird?
Hybris?
Stimmt, der Artikel ist sehr gut.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. April 2019 - 11:18

und täglich grüsst das Murmeltier namens Brexit. Die Politker sind allesamt offenkundig unfähig und willens den doch recht einfachen Auftrag des britischen Volkes nach der Abstimmung umzusetzen. Die Mehrheit knapp 52 % wollen raus. Ein Austrittsvertrag wurde nie abgestimmt. Allso wären die Briten am 31.3.2019 draußen gewesen. Hier machen sich alle zum Narren. Ich warnte schon einmal, dass May ein gefährliches Spiel treibt und die EU nicht minder. Wehe, der britische Populus erhebt sich auf den Straßen. Dann wird es spannend. Ihr Artikel Herr Wißmann beschreibt kurz und knapp das Dilemma. Eine Ehe ist zu Bruch gegangen, Scheidung steht an. Rosenkrieg ist angesagt. Immer der andere ist Schuld. Wenn die Brexitbeführworter ihr Recht umsetzen wollen, drängt man sie geradezu auf die Straßen zum Protest, ein oder 6 Millionen pro EU-Demonstranten hin oder her. Die Briten fordern ihr Recht aus Selbstbestimmung ihrer Angelenheiten. Wenn sie ihr Recht selbst in die Hand nehmen wird es eng.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. April 2019 - 11:25

In einigen Regierungen in der EU rumort es gewaltig. Einige stehen in den Startlöchern und warten nur ab, wie es mit GB läuft. Tusk will alles vergessen, Macron besteht auf Austritt. Gegensetzlicher geht es ja nicht. Man hofft auf Zeit, die bekanntlich alle Wunden heilen soll. Das Konstrukt EU steht aber unter dem Beschuss des Misstrauens inzwischen vieler Menschen in den einzelnen Ländern. Wenn die EU hofft, das Theater wäre eine Werbung für diese, geht der Schuss garantiert nach hinten los. Im Gegenteil, was die EU da gerade vollführt, bringt immer mehr Menschen gegen sie auf. Denen geht der A... auf Grundeis. Wenn ein wichtiger Partner GB geht, spornt das kleinere Länder eher an als dass es sie abschreckt. Mit aller Gewalt soll auf ein neues Referendum in GB gesetzt werden oder nach dem Motto verfahren werden, vielleicht wird ja alles vergessen. So wird es sicher nicht laufen. Die Kritiker vergessen nicht und es sind nicht wenige, es werden immer mehr.

Herr Konrad, genau so sehe ich das auch, wie immer, sehr guter Kommentar/e
In einigen Regierungen rumort es, hauptsächlich in den Ostländern. Ich prophezeie eine katastrophale Niederlage aller konservativen Parteien und die ahnen das auch schon. Angst vor den rechts orientierten Parteien, sonst würde man nicht mit allen Mitteln versuchen, die AFD schädigen und ausschalten zu wollen.
Man kann nur hoffen, dass bald neuer Wind in der muffigen EU Administration weht, damit der Urgedanke dieser EU reformiert wird und zu dem gemacht wird, was sie sein sollte und ausmacht. Dann fühle ich mich auch der EU wieder zugehörig.

Juliana Keppelen | Fr., 12. April 2019 - 13:00

man wollte von Seiten der EU ein Exempel statuieren. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und Beide sind beschädigt sowohl die EU als auch Großbritanien.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die paar Prozentpunke die ein für und wider zugunsten eines Brexits ausmachten auf das Konto von Frau Frau Mekel gehen. Ihre unsäglich arrogante ichbezogene Politik genau in dem Zeitraum als die Briten noch im abwägen waren, war sozusagen das Zünglein an der Waage.

Gisela Fimiani | Fr., 12. April 2019 - 13:32

Könnte man den Brexit nicht zum Anlass nehmen zu erkennen, dass die EU zutiefst reformbedürftig ist? Statt dessen macht man die Briten zum willkommenen Sündenbock, der zuvorderst dazu dient, die grundlegenden Probleme der EU nicht ins Auge fassen zu müssen. Sind britische Argumente vor Allem deshalb schlecht, weil sie ein derzeit „alternativlose“ Politik und deren Folgen entlarvt? Ein Nach-Denken stünde ALLEN besser an, als die erbärmliche Häme, Selbstüberhebung und besserwisserische Arroganz der „Überlegenen“. Ich vermute, dass solches dem Erhalt des paternalistischen Status einer EU dient, welche sich der Selbst-Kritik zu entziehen trachtet.

und wer hat's erfunden, würde der Schweizer fragen. Nein, nicht die ..............., sondern Merkel. Ich kenne niemand, dem es so perfekt gelungen ist, sich jeglicher persönlich betreffender Kritik zu entziehen, wie sie es beherrscht. Dieser Virus der mangelnden Selbstreflektion und Ehrlichkeit, den hat vor allem sie in die EU hineingetragen. Und jetzt: Einige Länder wurden versucht mit finanziellem Antibiotika zu behandeln. Wums, jetzt sind diese resistent. Und jetzt. EU-Politik durch Abschreckung? Nur fehlt der EU inzwischen der große Bruder, den man im Falle körperlicher Auseinandersetzung schicken könnte. Und jetzt? Operation gelungen, Patient tot.

Wilhelm Maier | Fr., 12. April 2019 - 18:08

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Wie Sie es treffend erwähnt haben, führt das alles nur zu "Misstrauens inzwischen vieler Menschen in den einzelnen Ländern."
War es so gedacht damals: "Wer sich der EU anschließen will, muss sich zu ewiger Treue verpflichten. Einmal EU , immer EU – bis zum …"? Wäre grausam...
Eigentlich sind wir ja nicht so Böse... Na ja diesmal nur Austritt mit Abschreckung. Für andere Böse als Abschreckung.
Das Konstrukt EU war doch vor ein paar Jahren für reformbedürftig erklärt worden. Die Stimmung nach Erneuerung der EU war begeistert Groß. Ist aber alles den Buckel runtergerutscht. Jetzt sind wir noch nicht ganz im Ar... aber es riecht schon...
Leider ahben die EU-Bossen fast alles in seinem „lethargie schlaf“ verpasst.
Hoffen wir aber das Beste...

Nein, Herr Maier so war es im Ursprung von den Gründungsvätern der EWG niemals gedacht. Dahin müssen wir aber wieder zurück, dann klappt es mit einer reduzierten und entbürokratisierten und die Nationalstaaten achtenden EU und somit auch mit dem Nachbarn.:)

Elmar Heinrich Brok:
"Wir sollten überlegen, ob wir das Tempo der europäischen Integration nicht künftig etwas drosseln sollten. ...Ich war bei den Verhandlungen über den Vertrag von Lissabon auch dagegen, dass wir den Artikel 50 in die Verfassung schreiben, der den Briten den Austritt aus der EU erst ermöglicht. Wenn wir das in Zukunft noch mehr vereinfachen, dann wird ja nach jedem Regierungswechsel in EU-Staaten erst mal debattiert, ob ein Verbleib in der EU noch Sinn ergibt oder nicht. Dann können wir den Laden doch dichtmachen, dann können wir in der gemensamen Wirtschafts- und Verteidigungspolitik nicht mehr planen."
( https://images.app.goo.gl/awrJVCXGF618K1pH9 )
"Wir sollten nicht voreilig das Geschäft der Populisten betreiben. Der Brexit wirkt abschreckend." -
 https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-01/elmar-brok-cdu-eu-parla…
Jean-Claude Juncker hat den ... Elmar Brok (CDU) als "Vordenker Europas" gewürdigt...

die Deutschen haben die Briten aus der EU gejagt. Die Deutschen sind ein 1A-Sündenbock. Den EURO haben die Deutschen erfunden, und Kredite für die Griecheh haben auch Deutsche aufgenommen, na und der Krieg usw. usw. --- Die Deutschen sind das Problem für Europa, für Trumpf usw. usw.

Das wäre nun wirklich das, was Merkel eben nicht will. Sie hofiert Poroschenko, sie hofiert Erdogan – zwei Länder, die an die Fördertöpfe der EU wollen. Da lässt man die Briten gerne ziehen, wenn man Merkel dazu hört.

Norbert Heyer | Fr., 12. April 2019 - 21:39

Die Briten sind schon verspätet in die EU eingetreten, hatte von Anfang an Sonderkonditionen und waren bestimmt keine leichten Verhandlungspartner - aber eins steht außer Frage: Der Brexit ist gekommen trotz der sicheren Erwartung seiner Ablehnung. Die Jungen haben nicht ausreichend abgestimmt, die Alten haben in erster Linie gegen Frau Merkel und ihre Migrantenpolitik für diesem Brexit votiert. Nach dieser faustdicken Überraschung haben beide Seiten der Öffentlichkeit eindeutig bewiesen, wie Unfähigkeit und Arroganz eine faire Scheidung verhindern kann. Alle vorgeschobenen Gründe wie Grenzfragen und Warenverkehr müssen doch mit anderen Staaten außerhalb der EU auch geregelt werden. Hier soll nur ein Exempel statuiert werden: Wer bei uns austreten will, den machen wir fertig, damit nicht noch andere Mitglieder so etwas in Erwägung ziehen. Das damit das Ansehen dieser EU immer noch mehr beschädigt wird, scheint allen Beteiligten völlig gleichgültig zu sein - im Gegensatz zu den Bürgern.

Wolfgang Schuckmann | Di., 16. April 2019 - 00:45

Antwort auf von Norbert Heyer

In weiten Teilen stimme ich Ihnen zu. Haben Sie denn schon mal erlebt, dass diese seltsame Frau etwas wirklich richtig gemacht hat?
Die daraus Resultierende kennen Sie, das setze ich einfach voraus.
Ich frage mich inständig, was die Wähler solcher Personen dazu bewegt das mit ihrer Stimme dieses Versagen zu honorieren.

Wolfgang Schuckmann | Fr., 12. April 2019 - 23:47

Niemals werden wir erleben, dass jemand von der Insel für die momentane Misere verantwortlich ist.
Schon jetzt beginnt das Flechten an dem Narrativ, wie die EU die Briten sozusagen rausgemobbt hat. Nein ?, oh doch. Man gehe zurück in der Geschichte, aber etwas weiter, lese das Buch von Oliver Clarke," Die Schlafwandler" und widme sich dem Kapitel Außenminister Grey in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg, und danach als er Premier wurde.
Da kann man einiges lernen. Wer aus einem Vertrag aussteigen will, der muss sich darüber im Klaren sein, das es dafür Spielregeln gibt. Will man die nicht einhalten gibt es Dresche.
Und Boris Johnsen, der Möchtegern Churchill, ist eine Figur der Zeitgeschichte. Von seiner Bedeutung her eher zu vernachlässigen.
Fragt die Briten unter der Bedingung der Aufklärung über ihr Ansinnen von 2016 nochmals, so schwer kann´s ja wohl nicht sein. Eine dann unter Aufklärung stattgefundene Entscheidung muss unbedingt befolgt werden.Dann ist Ruhe!