29.03.2019, Berlin: Die schwedische Schülerin Greta Thunberg spricht bei der Klimademonstration "Fridays for Future" während der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor.
Alles besser als Mathe: Nicht allen Teilnehmern der Greta-Thunberg-Show geht es um die Klimarettung / picture alliance

Fridays For Future-Demo mit Greta Thunberg - Mein Sohn, der Spießer

Greta Thunberg besucht Berlin, und 20.000 Kinder und Jugendliche jubeln der Klima-Aktivistin zu. Viele Erwachsene haben dafür nur Spott übrig. Doch wie fühlt es sich an, wenn der eigene Sohn dabei ist?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Es gibt Momente im Leben einer Mutter, da fragt man sich: Ist dieser 1,80 Meter große junge Mann, der da vor mir steht, tatsächlich mein Sohn? Wie kann es sein, dass er völlig anders tickt als ich? Warum rollt der mit den Augen, wenn der Name „Greta Thunberg“ fällt? Was habe ich bloß falsch gemacht? 

Ich hatte dieses Gefühl zuletzt heute mittag. Da ploppte auf meinem Smartphone eine WhatsApp-Nachricht mit einem Foto auf. Endlich, dachte ich. Das versprochene Foto von der Fridays For Future-Demo. Mein Sohn war zusammen mit Tausenden Kindern zum Bundeswirtschaftsministerium gefahren, wenn auch nicht ganz freiwillig. Greta kommt nach Berlin, hatte ein Mitschüler gesagt. Und wenn Greta kommt, komme ich auch. Dieser bestechenden Logik vermochte der Rest der Klasse offenbar nichts entgegenzusetzen. Alles besser als Unterricht. 

Klassenausflug zur Klimademo 

Oder wie sollte ich das Foto auf meinem Handy interpretieren, das ich jetzt öffnete? Nein, es war kein Schnappschuss von Greta, dem Shooting Star aus Stockholm. Die, so erfuhr ich später, hätten sie in der Menge gar nicht gesehen. Womit aber auch keiner gerechnet habe. „Es war total voll. Und die ist ja auch sehr klein.“ Nein, das Foto zeigte acht 15-jährige Jungs, die sich um ein Plakat gruppiert haben. Auf dem Plakat steht: „Fickt Euch – nicht das Klima!“ Die Jungs sehen aus, als seien sie unterwegs auf Klassenfahrt. Sie lachen. 

Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe nichts dagegen, dass Kinder auf die Straße gehen, um ihrer Angst vor dem Klimawandel Ausdruck zu verleihen. Im Gegenteil, ich finde das sogar gut. Man wirft der Jugend gerne vor, ihr Horizont höre am Handyrand auf. Sie lese keine Zeitung, geschweige denn irgendwelche CO2-Bilanzen. Jetzt aber entdeckt sie ihr ökologisches Gewissen. Sie zeigt den Politikern den Mittelfinger, die viel von Klimaschutz reden, aber tatenlos dabei zusehen, wie der Planet geplündert wird. Jeden Freitag schwänzen Tausende die Schule, um sie lautstark daran zu erinnern. „Wir sind hier. Wir sind laut. Weil Ihr uns die Zukunft klaut.“ 

Ernster Protest oder Spaß beim Schwänzen?

Und was passiert? Wieder machen sie sich unbeliebt. Alte weiße Männer, die es eigentlich besser wissen müssten, kippen kübelweise Spott über Greta & Konsorten aus. Sind das nicht alles dumme Mädchen und Jungs, die sich vor den Karren einer links-grün-versifften Propaganda spannen lassen, um ein paar schulfreie Stunden zu genießen? Kinder, die von Papa und Mama im SUV zur Demo chauffiert werden? Und danach ab zu McDonald’? 

Nun, wie gesagt. Mein Sohn fällt nicht in diese Kategorie. Freitags geht seine Schule bis 16 Uhr. Er sagt, Unterricht zu schwänzen, könne er sich gar nicht leisten. Ich weiß nicht, ob ich darüber erleichtert oder entsetzt sein soll. Mein Sohn, ein Spießer. 

Er reist gerne herum, besonders mit dem Flugzeug. Aber die Welt, sie hört für ihn hinterm Ortsschild von Berlin auf. Ein Ozonmantel, der immer löcheriger wird. Eis, das an den Polkappen schmilzt. Eisbären, die aussterben. Alles nicht sein Problem, glaubt er. Er will nicht einsehen, dass auch er mit seinem Konsumverhalten zum Klimawandel beiträgt. Das macht mich ein bisschen traurig. 

Papa und Mama tragen die Dinkelstulle hinterher

Noch trauriger macht mich, dass er offenbar keine Ausnahme ist. Freunde berichten mir, auch ihre Kinder seien eher lustlos durch Mitte geschlurft. 15.000 Teilnehmer hatten die Veranstalter angekündigt. Tatsächlich sollen es noch mehr gewesen sein. Mein Sohn sagt, natürlich gebe es darunter auch Greta-Fangirls und Fanboys, die „hysterisch kreischen“ und „richtig  eskalieren“, wenn sie ihrem Idol folgten, bewaffnet mit  „Rettet-die-Robben-Transparenten“. „Viele gehen erst in die erste Klasse. Papa und Mama tragen ihnen die Dinkelstulle hinterher.“ Aber sie seien in der Minderheit. 

Zwei von drei Demonstranten, schätzt mein Sohn, seien heute nur mitgelaufen. So ein Ausflug mit den Kumpels sei doch auch netter als Mathe bei Herrn Fleischer. Wobei, nichts gegen Herrn Fleischer. Der, so sagt mein Sohn, sei vor der Demo richtig ausgerastet. Er habe den Neuntklässlern eine Standpauke gehalten. Wie könnten sie jeden Tag ihren Plastikmüll in der Klasse entsorgen und dann mit Greta für die Rettung der Robben demonstrieren. Völlig verlogen sei das.  

Mein Sohn, der Spießer, hat ihm dafür das größte Kompliment gemacht, das ein Schüler einem Lehrer machen kann. „Respekt!“  

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Leon Reimann | Fr., 29. März 2019 - 18:41

Immerhin Plastik.

Jedes Jahr sterben 5,4 Millionen Kinder.
Jedes Jahr fließen 129 Milliarden Dollar in die Subvention ineffizienter Solar- und Windkraftanlagen, die nur 1 % des weltweiten Energiebedarfs stecken.
Wie viele Kinder könnten jedes Jahr mit 129 Milliarden Dollar noch am leben sein?

Wir bewirken für das Klima in Europa nichts, auch nicht, wenn ab heute europaweit 0,00 mg CO2 emittiert wird. Mit dem ganzen Geld könnten Millionen Menschenleben Jahr für Jahr gerettet werden. Das ist die Tragik wohlstandsverwöhnter Kinder und Erwachsener, die vor lauter Infantilität keinen klaren Gedanken mehr fassen können oder ferngesteuert sind, angetrieben von grüner Ideologie.

Karla Vetter | Fr., 29. März 2019 - 19:21

Antwort auf von Leon Reimann

Sie bringen es auf den Punkt.Es fehlt diesen fehlgeleiteten jungen Leuten etwas ganz Entscheidendes : Der Mut Dinge zu ändern( Umweltschutz ,den sie sofort praktizieren könnten) ,die sie selbst ändern können ,die Demut Dinge zu akzeptieren die nicht änderbar sind( Klimaschwankungen) und die Weisheit das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

David Ludwig | Sa., 30. März 2019 - 09:39

Antwort auf von Leon Reimann

Ich weiß jetzt nicht warum Sie aus Deutschen Ausgaben auf weltweite Kenngrößen zuruckschliessen, aber in Deutschland wurden jedenfalls 2018 33.3% des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt, davon 22.4% aus Sonne und Wind. (BMWI)

Übrigens wird die EEG Umlage ab 2022/2023 sinken wenn die ersten Anlagen mit alten, sehr hohen Vergütungen aus dem Programm fallen. Die Anlagen werden aber wohl noch mind. 5-10 Jahre weiterlaufen und Strom zum Marktpreise verkaufen.
Wenn es Sie wirklich interessiert, empfehle ich mal zu recherchieren wie hoch Subventionen für Kohle und Atom Strom sind/wären und wie lange sie gelaufen sind.

Angela Bösener | So., 31. März 2019 - 14:14

Antwort auf von David Ludwig

@ D. Ludwig
Möglicherweise wurden 2018 in Dt. 33.3% des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt, davon 22.4% aus Sonne und Wind. Allerdings heißt das nicht, dass dieser Strom auch eine kontinuierlich gleichbleibende Versorgung gewährleistete. Da sich Strom nämlich nicht in der Leitung speichern lässt, wie eine grüne Politikerin meint, und es auch bislang keine anderweitigen Speicherkapazitäten gibt, musste zum einen grüner Strom zu Schleuderpreisen verkauft und zum anderen aus Nachbarländern Atom- und Kohlestrom teuer dazugekauft werden. Im Übrigen wird die möglicherweise sinkende EEG Umlage ab 2022/2023 nicht zu einer Entlastung der Kosten führen. Die Offshore-Netzumlage sorgt nämlich für eine Zunahme der Stromkosten. Nach § 17f Abs. 5 EnWG sind Netzbetreiber berechtigt, die Kosten für geleistete Entschädigungszahlungen sowie für die Errichtung und den Betrieb der Offshore-Anbindungsleitungen als Aufschlag auf die Netzentgelte gegenüber Letztverbrauchern geltend zu machen.

Reinhard Seidel | Mo., 1. April 2019 - 18:35

Antwort auf von David Ludwig

Ist leider ein Märchen. Die Kernforschung wurde mit staatlichen Geldern unterstützt.Keine Subventionen für Erzeuger von Atomstrom. Anders bei
Kohle, deutsche Kohleförderung wurde lange Jahre wegen der Arbeitsplätze
subventioniert. Der "guten" Sache wegen darf schon mal die Wahrheit geopfert
werden, wie "Eisbärensterben des Klimawandels wegen", eine glatte Lüge. Die
Eisbärenpopulation hat zugenommen, wie die letzte norwegische Zählung ergab
und zwar beträchtlich.

Romuald Veselic | So., 31. März 2019 - 08:49

Antwort auf von Leon Reimann

die Wertschätzung. Das hinter jedem Alltags-Gegenstand, eine Arbeitsleistung oder die Evolution steckt. Mama, Papa & Oma, Opa, kümmern sich um alles, um gleich nach dem Aufstehen aus dem Spätschlaf, der Feierabend beginnen kann. Spät diagnostizierte Dummheit, ist sehr schmerzhaft. Mit dem Paradox, dass die Selbstheilung, nicht auf der Dummheit basiert.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. März 2019 - 19:39

Mit dem Klimaschutz fängt man am besten bei sich selbst an. Da ist es einfach und ganz schnell umzusetzen. Wer macht das unseren „Fridays for Future“-jungen Mitbürgern klar?
Die Jugend fordert einen Klimawandel, sagt aber nicht, auf was sie verzichten will. Einige Politiker tun so als müsse man nur den Knopf umlegen und sagen, man darf sich nicht einer Lobby aus Konzernlenkern untertan machen. Machen wir uns, indem wir ihnen bedingungslos glauben, diesen Politikern nicht genauso Untertan?

dieter schimanek | Fr., 29. März 2019 - 20:33

Nun Frau Hildebrandt, wer bezahlte die Reise nach Berlin? - Vermutlich Mutti Hildebrandt? Einer sagt: Ich fahre nach Berlin zu Greta und der Rest der Klasse sind Mitläufer ohne eigene Meinung???
Wer bezahlt die weltweiten Reisen für Greta? Ich glaube nicht, dass Mutti Greta sie bezahlt. Warum wird eigentlich hier demonstriert? Warum nicht in China, Indien, Bang la desh, Maleysia, dort wo der ganze Dreck in die Flüsse und ins Meer gekippt wird? Wer kauft denn hier die Massen an Billigklamotten, obwohl die Produktionsmethoden bekannt sind? Wer braucht ständig das neueste Smartphon - unsere demostrationsfreudigen Kids sind immer mit dabei. Die merken doch noch nicht einmal, dass ihre politischen Unterstützer den ganzen Mist verursacht haben. Ach noch was: In Privatschulen und Internaten gibt es Freitags Unterricht, da demonstriert niemand.

Jürgen Lehmann | Sa., 30. März 2019 - 10:49

Antwort auf von dieter schimanek

Herr Schimanek, Sie bringen es auf den Punkt. Wir gehören zu den weltweit besten Ländern mit Umweltschutz etc. und trotzdem wird hier demonstriert. Ich frage mich nur für wen und was???

Soll doch die Greta in Ländern demonstrieren die Klima-und Umweltschutz klein schreiben, aber dort erfährt sie natürlich nicht die nötige Aufmerksamkeit.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass nicht nur die demonstrierenden SCHULSCHWÄNZER ein fehlendes Verständnis zur Realität besitzen, sondern auch die Erzieher, Politiker, Eltern….

Christa Wallau | Fr., 29. März 2019 - 22:49

... sehr geehrte Frau Hildebrandt.
Der Junge scheint den richtigen "Riecher" zu haben bzw. das richtige "Bauchgefühl" dafür, was tatsächlich wichtig i s t und was nur aufgebauscht und instrumentalisiert wird.
Ihr Sohn denkt noch selber und plappert nicht einfach nach, was ihm täglich ins Ohr geblasen wird. Vor allem fragt er nach den Konsequenzen, die jeder - also auch der einzelne Schüler - persönlich aus dem Thema "Klimawandel" ziehen müßte, wenn er tatsächlich an dessen Menschengemachtheit glaubte.

Gott-sei-Dank gibt es anläßlich dieser "Greta-Verehrungs-Veranstaltungen" auch einige Schüler, die vermutlich jeder Massen-Hysterie erst mal skeptisch gegenüberstehen und ihr die Stirn bieten. Leider sind sie in der Minderheit, aber sie sind die einzigen, die uns Erwachsenen noch Hoffnung machen können auf vernünftiges, abgewogenes Handeln in der Zukunft.

Ich fremdele mit Frau Hildebrandt, auch weil man nichts ÜBER sie lesen kann.
Jetzt aber ein coming out mit Sohnemann und gleich eine Frage vorweg, muss man da seine Kinder fragen?
Jedenfalls ist das auch meine Welt. Meine Kinder sind meine liebevollsten und schärfsten Kritiker?
Nein, sie lieben mich, ja, aber sie kritisieren mich nicht scharf, sie nehmen mich wahr und an.
Ihren Tonfall will ich Ihnen nicht nehmen, wie sollen andere sie dann erkennen können?
Liebe Frau Hildebrandt, gehen Sie also getrost davon aus, dass Ihr Sohn weiss, was er will und dass er momentan beides mittragen kann.
Ich hätte Greta kleinreden können, aber wie ist der Tonfall z.B. bei Pippi Langstrumpf/Astrid Lindgren?
Wenn Gretas Mutter den Sesto singen kann, sowie Frau KGE in ihr etwas Besonderes sieht, na, dann macht man Angebote zur Güte.
Entweder Treffen von Greta mit Schülervertretern bei Politikern, vielleicht kann man von ihr lernen oder mit Eltern ganz oben.
Sohn fragen.
Mache ich auch oft.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 1. April 2019 - 08:09

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

und kleine Ausschnitte der Sendung "Anne Will".
Erst einmal ein Kompliment an Anne Will für das respektvolle und behutsame Interview.
Die Sprachen, die ich verstanden habe, waren die von Herrn Lesch und Herrn Haseloff.
Herr Lesch scheint kein Politiker, muss er nicht sein, aber in Herrn Haseloff ist ihm hoffentlich einer begegnet.
Mein Résumé: Ich möchte nicht auf der Ebene von Greta diskutieren.
Mit aller gebotenen Vorsicht gebe ich zu bedenken, dass es eine psychisch belastete sein könnte.
Positiv gesehen könnte sie schon eine Art "Heilige Johanna" des Klimaschutzes werden und sofern man sie in Bezug auf zu rigide Erziehungsmassnahmen gegenüber der Bevölkerung bremsen kann, evtl. anklingend in ihrem Sprechen über ihre Eltern, kann das viel voranbringen.
"Sie dachte, sie wäre allein"?
ICH HOFFE SEHR, dass aus ihr nicht familiäre Problematiken sprechen, die ich meine in schwedischen Krimis gesehen zu haben, evtl. in Richtung "Elternlose Generation" oder "Verlorene Kinder".

Norbert Heyer | Sa., 30. März 2019 - 01:03

Ideologen, egal ob grün, links oder rechts, sind Gefangene ihrer einseitigen Sicht der Dinge. Jeder Versuch, Ideologen durch Realität zu überzeugen, muss und wird unweigerlich scheitern. Deshalb kommt diesen Weltverbesserern nichts mehr entgegen, wenn die Jugend (=Zukunft) sich mit dieser Ideologie gemein macht. Ein junges Mädchen, gesteuert von einem ungemein geschicktem Management im Hintergrund, treibt die Politiker vor sich her. Kaum einer aus Politik und Prominenz traut sich, diese Bewegung als das zu bezeichnen, was sie ist: Total verblendet. Im Gegenteil, Greta wird geehrt, bekommt Preise und eine Aufmerksamkeit, die deutlich zeigt, wie krank unsere Gesellschaft ist. Logisches Denken und entscheiden wird ersetzt durch unsichere Windmühlen und Solardächer, die unsere Energiesicherheit zerstören und den Preis für Strom immer höher treiben. Auch an den Spritpreisen will man gewaltig drehen und zeigt damit, wie man mit den Ängsten der Menschen Profit macht, nur das zählt am Ende.

aber diejenigen, die immer mehr Verzicht und Verteuerung fordern, bedenken niemals, dass sie damit nur diejenigen treffen und doppelt bestrafen, die ohnehin nicht viel haben; nehmen wir z. B. das Fliegen oder das Autofahren. Das wird dann denjenigen, der sich das ohnehin kaum leisten kann und dann gar nicht mehr, weit mehr treffen als den Gutverdienenden. Dem wird das alles egal sein. Es geht, wie alles und immer, nur auf Kosten der Ärmeren.

vor mir und plappert mich voll, die ich nach Atem ringe nach einem kleinen Spaziergang.
Woher soll er das wissen?
Also leiste ich immer noch innerlich Abbitte.
Ich erwarte von Erwachsenen, dass Sie die Kinder und Jugendlichen so lange begleiten, wie diese es evtl. benötigen.
Dafür muss man sich nicht gleich aufgeben, man darf Respekt einfordern, aber man muss es nicht übertreiben.
Greta sieht so gar nicht nach "Taliban" aus!
Ich würde mir aber wünschen, dass sie die Kurve um die Atomkraft herumbekommt und später einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag zum weltweiten Klima leistet.
So wie sie aussieht, kann sie das sogenannte "Böse", ich sage eher "Irrtum" - Ausdehnung der "schwarzen Materie"? - nicht denken, es macht auch mir keinen Spass.
Es ist aber evtl. ohnehin überschritten, so dass auch Greta der Weg geebnet ist.
Unser Klima hängt nicht nur von uns ab, wenn aber die Klimax im Universum überschritten wäre, gäbe es Erholung und auch Zeit für unsere grünen Denker*innen

Patrick Vögtle | Sa., 30. März 2019 - 06:40

Ich finde es sehr erstaunlich, wie einzelne Nationen versuchen den Klimawandel aufzuhalten. Der Klimawandel ist ein natürlicher Vorgang. Wenn Menschen gegen den Klimawandel demonstrieren, demonstrieren diese dann gegen die Natur?

Sollte man den Klimawandel aufhalten können, dann doch nur auf internationaler Ebene, da dieser definitiv ein globales Phänomen darstellt. Nationale Alleingänge sind hier fehl am Platz und da das Klima komplex ist benötigen wir auf diesem Gebiet keine Schulschwänzer mit schlechter Bildung sondern Profis mit erwiesenem Fachwissen.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 30. März 2019 - 09:16

da haben sie wohl nichts verkehrt gemacht Frau Hildebrandt. Ob sie ihrem Sohn nun die Fahrt bezahlt haben oder er sich das Geld vom Taschengeld gespart hat ist unwichtig. Ihr Sohn hat das getan, was einigen Jugendlichen fehlt. Er ist hingefahren, hat zugehört, hat hingesehen und selber nachgedacht und für sich Schlüsse gezogen. Das nennt man Erfahrungen sammeln. Er hört anderen zu und scheint sich zu informieren. Was aber das für mich alles entscheidende Ergebnis seiner eigenen Überprüfung zu sein scheint ist, dass er sich hat nicht von einer Menge vereinnahmen lassen und sich dem Gruppendruck insofern entziehen konnte. Das spricht für ein starkes Selbstbewusstsein. Wenn man dann noch zu Hause mit Eltern und Freunden sachliche Diskussionen führen kann und der Meinung des anderen Respekt entgegen bringt ist man auf gutem Weg. Wer die Demo aber als Zeitvertreib, Stundenschwänzen und Party ansieht, hat nichts verstanden und läuft in der Horde manipulierter Menschen mit.

Elfrun Christiane Schmidt | Sa., 30. März 2019 - 12:11

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Sehr geehrter Herr Konrad, ich kann Ihre Meinungsäußerung vollinhaltlich unterschreiben. M.E. finden es die meisten demonstrierenden Jugendlichen cool, Transparente zu malen, Schule zu schwänzen und Greta als Popikone zu sehen. Bedenklich ist allerdings auch, dass diese „Bewegung“ von einigen Lehrern unterstützt wird, von Politikern ganz zu schweigen. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Sicher ist es wichtig, weltweit etwas für das Klima zu tun. Aber die Intrumentalisierung der jungen Dame aus Schweden, mit der eine Menge Unterstützer wieder Geld verdienen, ist der falsche Weg.

Ernst-Günther Konrad | So., 31. März 2019 - 15:34

Antwort auf von Elfrun Christi…

da erkennt man den angeblichen nicht vorhandenen politischen Einfluss einiger Lehrer. Eigentlich hätten alle unsino, auch wenn sie die Sache an sich befürworten, gegen den "Schulstreik" aufstehen müssen und die Schulpflicht vor dem Hintergrund von Stundenausfall aufgrund Lehrermangel lautstark fordern müssen. Wenn aber die Minister und und die Kanzlerin dafür sind, was will da der "kleine" Lehrer ausrichten. Zumal es inzwischen ungeschriebenes Gesetz ist sich der links-grünen Verdummung zu unterwerfen. Könnte ja der Karriere dienlich sein.

Dorothee Sehrt-irrek | Mo., 1. April 2019 - 12:52

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

und auch Herr Habeck und Herr Lesch, wenn sie meinen, dass mündige Schüler auch streiken dürfen.
Aber "statt" das nur zu loben, sollte sich die Bundeskanzlerin zu den Aktivisten bemühen und sich den Diskussionen stellen.
Politik meint auch sie, für den Fall, dass sie sich nicht angesprochen fühlt.
Dann argumentiert Herr Haseloff nicht ganz so verloren, indem die Kanzlerin einmal etwas über politische Abläufe erklärt.

gabriele bondzio | Sa., 30. März 2019 - 09:29

Weis Gott, eine bestechende Logik. Aber Jugendliche fühlen sich ja auch meist in einfachen Erklärungen wohl. Und wenn sie dann noch vom Großteil (aus unterschiedlichen Gründen) geteilt wird, latscht man halt mit. Man möchte immer zum Strom dazugehören.
..."nur mitgelaufen. So ein Ausflug mit den Kumpels sei doch auch netter als Mathe bei Herrn Fleischer. "

Jürgen Keil | Sa., 30. März 2019 - 10:44

Wer man an Gott glaubt, kann und sollte beten. Wer an ausschließlich anthropogen verursachte Klimaveränderungen glaubt, kann dagegen demonstrieren. Wer an Feen und Elfen glaubt, darf gegen den Missbrauch von Elfenbein kämpfen. Kübelweise Spott auskippende, alte weiße Männer aber, sollten sich aufhängen. Sie tragen ja an allem Schuld. Sie sind schuld an der "Klimakatastrophe", der "Unterdrückung" der Frauen, am Elend Afrikas, am Sterben der Bienen, an der Bedrohung durch rechten Populisten, am Feinstaub und am verregneten Sonntag. Wieso am verregneten Sonntag?

n a t ü r l i c h auch am Regen schuld ,besonders wenn er uns am Sonntag heimsucht. Wissen Sie denn nicht ,dass jegliches Wetterphänomen von Menschen verursacht wird?Ist es kalt= anthropogener Klimawandel ,ist es heiß= anthropogener Klimawandel, schneit oder regnet es viel -na ,Sie wissen schon ….

Dennis Staudmann | Sa., 30. März 2019 - 16:14

wenn einige Schüler einer Klasse sich dem kollektiven Schwänzen und Demonstrieren der Mehrheit verweigern? Beschimpft man diese dann als "Rechte" oder "Nazis"? Unterstützung von Lehrern oder vieler Schulleitungen, die nicht müde werden, ihre Sympathie und Unterstützung für die "Rechtgläubigen" zu bekunden, können evtl. Betroffene wohl kaum erwarten. Wird dann von den erwachsenden Ideologen und Mitläufern die Ausgrenzung und Mobbing der "Konterrevolutionäre" erwartet, unterstützt oder zumindest ignoriert? Aus der Geschichte ist mir keine Demokratie bekannt, in welcher eine jugendliche Protestbewegung durch das Establishment unterstützt wurde. Allerdings ist die sogenannte Kulturrevolution in China ein Beispiel, dass es so etwas in einer (linken) Diktatur gab und auch dafür, welche Folgen es hat, wenn eine ganze Generation missbraucht wird, um politische Ziele besser durchsetzen zu können.

Ihre Frage ist berechtigt. Nun Frau Hildebrandt, wäre schön wenn man die Schüler zu Wort kommen läßt, die nicht zur Demo gingen, sondern der Schulpflicht folgten. Wäre sowohl interessant zu wissen, warum sie nicht gingen und ob sie "Spießrutenlaufen" mitmachen mussten, weil sie, warum auch immer nicht mit zur Demo gingen. Ich schrieb hier schon einmal, wo sind die Demos gegen marode Schulen, zu wenig Lehrer, zu große Klassen, Stundenausfall, fehlende Ausstattung und für mehr Geld für die Uni's, auf die sie ja alle mal gehen wollen. Wäre einen Artikel wert denke ich. Ansonsten unterschreibe ich ihren Kommentar zustimmend.

Johannes Schneider | Sa., 30. März 2019 - 17:16

Kurios wird es, wenn sich auch Politiker in durchsichtiger Werbeabsicht zugunsten dieser Bewegung äußern. Sie wären doch eigentlich diejenigen, die als mündige Erwachsene die notwendigen politischen Entschlüsse fassen und durchsetzen müssten. Wer von den jungen Leuten sorgt sich denn um die Zukunft der christlichen Religion? Sundays for future! Das wäre ein echt innovativer Akt! Am Samstag die Disco schwänzen und am Sonntagmorgen in den Gottesdienst. Steht nicht auch die Zukunft des Glaubensklimas und des Sinnklimas auf dem Spiel?

Wolf-Dieter Hohe | Sa., 30. März 2019 - 18:31

"Das" haben Sie prima "hinterleuchtet" Frau Hildebrandt. Ist das Licht im Hintergrund das den Vordergrund schafft.

Dieter Zorn | Sa., 30. März 2019 - 19:10

Netter Artikel, Frau Hildebrand. Aber warum schreiben Sie nichts zu den Hintergründen des Greta-Hypes? Jeder Journalist weiss doch, dass es hunderte von PR Agenturen gibt, die täglich Kampagnen für ihre Auftraggeber inszenieren, denen alle Journalisten ausgesetzt sind. So auch in diesem Fall. Warum wird nicht kritisch darüber berichtet? Weil dann das Märchen von der kleinen, mutigen Klima-Ikone Greta zu Ende wäre, wenn man die Hintermänner beleuchten würde?

Steffen Loos | Sa., 30. März 2019 - 19:45

Die ganze Sache erinnert mich an den Film „Das Leben des Brian“, wo alle dem vermeintlichen Heilsbringer nachrennen und behaupten, dass sie alle Individuen seien und eine eigene Meinung hätten. Ich halte es im übrigen auch für unglaubwürdig während der Schulzeit zu demonstrieren Besser wäre es seine Freizeit dafür zu opfern. Es war schon auffallend ruhig in den letzten Ferien und wird es bestimmt auch in den Osterferien sein. Denn dann fährt oder fliegt man aber lieber in den Urlaub. Auch an Wochenenden ist es ruhig schläft man lieber aus oder geht shoppen. Aber wenigstens freut sich die ADD denn damit wird das Problem des Lehrermangels behoben, denn es sind weniger Lehrestunden erforderlich.

Tomas Poth | Sa., 30. März 2019 - 23:45

Es gab noch nie so viele Eisbären wie derzeit!
Aber egal Hauptsache das Klischee stimmt.
Schön Schüler dass ihr euch für das Klima einsetzen wollt. Dem Klima ist es ziemlich egal, denn es findet auch ohne euch statt, oder hattet ihr noch keinen Unterricht über die Klimaperioden unseres Planeten?.
Ihr wollt die menschengemachte CO2-Emission verringern, gut so, fangt doch schon mal an! Statt täglich duschen nur noch eimal die Woche. Die Zimmertemperatur nur auf 18°C einstellen. Nur noch per pedes oder mit dem Radel zur Schule oder zu euren Freunden oder in den Urlaub. Das hält euch auch fit.
Verzeihung wenn ich die Party-Spass-Demo mit diesen banalen Empfehlungen verderbe, aber alles fängt bei jedem selbst an.

Dieter Erkelenz | So., 31. März 2019 - 08:23

Also,ich verstehe die ganze Aufregung nicht . Wie heißt es so schön in einem alten Volkslied:"Lasst doch der Jugend, der Jugend ihren Lauf... und in Abänderung des weiteren Verlaufs.... 'mitreißende 'Mitmenschen (oder Verführer?)' wachsen immer wieder auf...Alles schon mal dagewesen ( siehe die charismatischen Anführer der Kinderkreuzüge im 13.Jhd. - Nikolaus und Etienne -.

Günter Johannsen | So., 31. März 2019 - 09:56

Jugendliche, die mit dem eigenen Kopf denken und sich vom grün-linken Mainstream nicht instrumentalisieren lassen! Frau Hildebrandt darf sich freuen, so einen selbstbewussten und vor allem selbst bestimmten Sohn zu haben. Er ist vom Spießertum weit entfernt. SpießgesellInnen sind jene, welche unschuldige und unmündige Kinder für ihre ideologischen Zwecke missbrauchen. Das ist schäbig und erinnert mich - ich sagte es schon einmal - an meine Kindheit in der "realsozialistischen DDR-Schule"! Die Propagandafabrik "Volksbildung" (im Volksmund Volksverblödung genannt!) sollte Kindern das eigenständige denken aberziehen. Bei einigen Kindern und Jugendlichen hatten es das SED-Regime geschafft: "wir schaffen das"! Doch einige wenige - es waren meistens die Intelligenteren - hat der ideologische Einpeitsch-Mechanismus dieser linksradikalen "Volkspädagogen" nichts gefruchtet. Gott sei Dank: es gibt auch heute solche beachtenswerte und selbstbewusste Jugendliche: Respekt!

Werner Winter | So., 31. März 2019 - 15:53

Saturday for future ???
Geschichte scheint sich doch in regelmäßiger Gesetzmäßigkeit zu wiederholen.

Inge Meier | So., 31. März 2019 - 18:45

Das Irritierende an der ganzen Hype ist ja nicht einmal so sehr der realitätsfremde Klimafanatismus (natürlich nichts gegen einen vernünftigen Umweltschutz !) sondern der fast religiöse Fanatismus mit dem Greta tlw. auch von den Medien gehuldigt wird. Es ist gut zu hören , dass es Jugendliche gibt , die sich ein selbständiges Denken und eine gesunde Distanz bewahrt haben.