13.12.2018, Polen, Kattowitz: Greta Thunberg, junge schwedische Klimaaktivistin, nimmt an einer Pressekonferenz beim Weltklimagipfel teil. Der UN-Klimagipfel zum Klimawandel findet vom 03.-14.12.2018 in der südpolnischen Stadt Kattowitz statt.
 „Euch gehen die Entschuldigungen aus, uns die Zeit“: Greta Thunberg / picture alliance

Fridays for Future - Greta macht blau

Greta Thunberg kommt nach Hamburg, um mit anderen Schulschwänzern für einen effektiveren Klimatschutz zu demonstrieren. Der 16-jährigen Schwedin schlägt der geballte Hass von Rechts entgegen. Dabei zeigt sie Qualitäten, die man der Jugend sonst gern abspricht

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Die Jugend von heute ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Die liest jetzt. Die jammert nicht nur. Die geht für ihre Forderungen auf die Straße. Und damit das jeder mitbekommt und sich fürchterlich darüber aufregt, schwänzt sie dafür den Unterricht. Freies W-LAN für alle? Nein, der Klimawandel, ist das Thema, das sie bewegt. Die Erderwärmung. Die Gletscherschmelze. Das Artensterben. Die Jugend von heute will nicht länger zusehen, wie der Planet geplündert wird. Es gibt ja nur diesen einen. Sie will nicht warten, bis sie alt genug ist, um den Raubbau an der Natur zu stoppen. Was ist, wenn es dann zu spät ist?  

Die Symbolfigur dieser Jugend ist Greta Thunberg. Greta ist 16, sie sieht mit ihren geflochtenen Pippi-Langstrumpf-Zöpfen aber aus wie 12. Es ist erst ein halbes Jahr her, dass die Schülerin aus Stockholm an einem Freitag die Schule schwänzte und sich allein mit dem Transparent „Skolstrjk for Klimatet“ vor das Parlament ihrer Stadt setzte. Kinder in anderen europäischen Ländern folgten ihrem Beispiel. Durch einen Hashtag verbreitete sich ihre Idee wie ein Lauffeuer. #FridaysforFuture nennt sich die Bewegung. Und Greta wurde ihre Ikone 

Inzwischen tingelt sie als Klimaschutz-Aktivistin durch Europa. Und die Mächtigen der Welt, das ist das Erstaunliche, hören ihr zu. Sie darf Maximalforderungen stellen. Sie ist ja erst 16. Sie muss sich nicht mit der Frage belasten, woher denn der Strom kommen soll, wenn das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen ist. Das ist nicht ihre Aufgabe. 

Eine Zwölfjährige als Anklägerin 

Greta macht sich Sorgen um die Zukunft der Erde. Das verbindet sie mit vielen anderen Kindern – auch mit denen früherer Generationen. Aber die haben damals noch Kröten über die Straße getragen oder sich auf Eisenbahnschienen gesetzt, um Castor-Transporte zu blockieren. Greta macht es anders. Sie knöpft sich gleich die Verantwortlichen vor. Ihre Auftritte polarisieren. Darf die das? Was fällt der ein? Greta kommt nicht als Bittstellerin, sondern als Anklägerin. Dass sie mit dem Asperger-Syndrom zur Welt gekommen ist, merkt man ihr in diesen Momenten nicht an. Am Rednerpult überwindet sie ihre Scheu vor fremden Menschen. Da wächst sie über sich hinaus. Beim UN-Klimagipfel in Katowice stach sie andere Referenten mit einer ebenso klaren wie eindringlichen Rede aus. Sie endete mit den Worten: „Euch gehen die Entschuldigungen aus, uns die Zeit.“   

Es entbehrt nicht der Ironie, dass solche Anklagen eher bei den Bürgern ankommen als bei denen, an die sie eigentlich adressiert sind. Wie ratlos die Politik der Bewegung gegenübersteht, zeigt ein Foto aus dem EU-Parlament in Brüssel. Greta hat vor einer Woche eine viel beachtete Rede gehalten, in der sie den „alten Säcken“ mal wieder richtig Druck gemacht hat.

Einem davon ist ihr schon auf dem Weg zum Podium begegnet: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Sie streckte ihm die Hand entgegen. Und was machte er, dieser Charmeur alter Schule? Er küsste ihr die Hand, halb belustigt, halb gönnerhaft. Es ist eine Geste, die die ganze Unbeholfenheit der Politik im Umgang mit Kindern widerspiegelt. Was Greta zu sagen hatte, interessierte Juncker weniger. Bei ihrer Rede starrte er Löcher in die Luft. Später wurde er mit den Worten zitiert, doch, er habe durchaus Verständnis dafür, dass sich Jugendliche politisch engagierten. Habe er als Teenager ja auch getan. Aber die Schule, nein, die Schule habe er dafür nicht geschwänzt. 

Eine Marionette grüner NGO's? 

Es ist ein Argument, mit dem auch andere Politiker versuchen, die Bewegung zu diskreditieren. Oder besser: totzuschlagen. Der Hass, der Greta und ihren Mitstreitern entgegenschlägt, nimmt langsam bedenkliche Ausmaße an. Dass sie eine PR-Marionette der Politik sei, ist noch eines der harmloseren Gerüchte. Und es ist wohl kein Zufall, dass es ausgerechnet von rechten Klimawandel-Leugnern gestreut wird. Dass eine 16-Jährige ihren Kopf nicht nur zum Zöpfetragen benutzt, das sprengt deren Menschenbild. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Deshalb müssen Verschwörungstheorien her. 

Sind es die Umweltorganisationen „Wedonthavetime AB“ oder Climate Justice Now, die Greta druckreife Reden ins Gepäck schmuggeln? Oder stecken ihre Eltern dahinter? Das sind so Gerüchte, die im Internet kursieren. Ihr Vater ist ein in Schweden bekannter TV-Schauspieler und Drehbuchautor, die Mutter Opernsängerin. Zusammen haben sie ein Buch über ihre Tochter geschrieben. Beide müssen sich inzwischen den Vorwurf gefallen lassen, sie würden die autistische Tochter vermarkten und an ihrem Siegeszug verdienen. Sogar von „Kindesmissbrauch“ und hybrider Kriegsführung ist die Rede. Hybride was? Nein, man hat sich nicht verhört. Es war die Bundeskanzlerin persönlich, die den Schülerprotest auf der Münchener Sicherheitskonferenz in die Nähe russischer Propaganda-Kampagnen rückte. 

Setzen, Sechs! 

Solche Reaktionen verraten mehr über die Absender als über den Adressaten. Dass eine 16-jährige bei ihren Ausflügen in die Politik unterstützt wird, versteht sich wohl von allein. Auch Provinzpolitiker leisten sich heute PR-Berater. Ist das nicht legitim? Dem Mädchen aber mit Blick auf seine seelische Behinderung jede Überzeugung abzusprechen, grenzt an Diffamierung.

Ein doppelter Riss geht durchs Land. Er verläuft nicht nur zwischen der politischen Elite und dem Volk. Er verläuft auch zwischen den Jungen und den Alten. Die demonstrierenden Schulschwänzer sind ein Test für unsere Demokratie. Wieviel Rebellion verträgt die Politik? Man geht nicht zu weit, wenn man sagt, dass ihn Gretas Hater nicht bestanden haben. Setzen, Sechs! 

Dabei hätten die Kritiker doch eigentlich allen Grund, sich über die Jugend von heute zu freuen. Die, so suggeriert die Bewegung #FridaysforFuture, lebt nicht in ihrer digitalen Filterblase. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden im Leben und geht mit offenen Augen durchs Leben. Sie glaubt nicht alles, was man ihr erzählt. Sie demonstriert für ein besseres Klima. Und sie schafft es, ihren Forderungen Gehör zu verschaffen – nicht nur auf der Straße, auch auf der politischen Bühne. Es ist der erste Schritt auf dem Weg zum mündigen Bürger. 

Was wollen wir eigentlich mehr?

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helmut armbruster | Fr., 1. März 2019 - 08:49

könnte es sein, dass, was uns in den Medien als schwedisches Mädchen Greta präsentiert wird, eine Kunstfigur ist? Ferngesteuert von unbekannten Interessen?
Ich kann nicht glauben, dass eine 16-Jährige das alles im Alleingang schafft.

Könnte es sein, dass die junge Dame im Gegensatz zu allen Sesselkritikern die Courage hat, für ihre Überzeugungen einzutreten? Denn schliesslich geht es ja primär um ihre Zukunft, und weniger um die der "vielzitierten" alten, weissen Männer, die aus Furcht vor Veränderung nicht zugeben wollen, was nicht sein darf.

Kennst du die Gesichte von der Dänische Wiederstand. Bei uns kam die Besatzung als eine totaler ûberraschung und die Erwachsene haben sich nie gewehrt gegenüber die braune Spuck.

Eine Jahr nach der Besatzung fingen dann acht jugendlichen Schulfreunde aus Aalborg an was zu tun. Sie klauten Waffen von die deutsche Kasernen, setzten Installationen in Brand, malten die ersten Aufrufe zur bewaffneten Wiederstand.

Als sie verhaftet wurde waren sie 14-16 Jahre alt. Und hier kommt die Hammer: Als die Erwachsene Politiker von diese jugendliche Bande gelesen haben, wurde die Scham deutlich. Die ersten gruppen vor Erwachsene haben sich gebildet - wohl auch aus, genau, Scham, das die Kinder alleine gekämpft haben. Am Ende diese Weg stand die Rettung der dänische Juden und die Befreiung.

Es fing aber mit 14-jahre alte Jungs an. (Neulich kam ein Buch in Deutschland aus - Sabotage nach Schulschluss) - über genau dise Gruppe.

Und die waren JÜNGER als Greta.

Norbert Heyer | Fr., 1. März 2019 - 09:00

Im Laufe der Menschheitsgeschichte sind Kinder oftmals nur benutzt worden, da sie die Tragweite ihres Handelns durch entsprechende Einflüsterer garnicht erkennen konnten. Die kleine Greta ist so ein Fall, ein Kind, dass durch sein ansprechendes Äußeres und durch altkluge Bemerkungen die politisch Verantwortlichen in Erklärungsnotstände bringt. Daraus ist eine Bewegung geworden, die an immer größerer Dynamik gewinnt, je mehr Schüler am Freitag die Schule schwänzen können. Haben wir früher auch gemacht - zu Zeiten der 68-er Bewegung. War einfach schick, gehörte dazu, Hauptsache Schule fiel aus, der politische Hintergrund war unwichtig. Wenn Greta zumindest ihren Protest auf Schweden beschränken würde, wäre das für die Umwelt schon sehr nützlich. Aber die Betreiber im Hintergrund wollen natürlich solange wie möglich dieses Phänomen weiter befeuern, anstatt die Kinder mit der Realität zu konfrontieren. Wenn die Wohnung kalt wird und das Handy versagt, ist der schöne Schein wohl Makulatur.

Jürgen Keil | Fr., 1. März 2019 - 10:41

Das Problem ist, dass es einen wissenschaftlichen Meinungsstreit gibt zwischen Wissenschaftlern, die die Erwärmung der Erdatmosphäre allein anthropogen erklären und Wissenschaftlern, die dieses Phänomen mit natürlichen Einwirkungen, u.a. der Sonnenaktivität, mit Strahlungen, ja und vielleicht auch durch menschliches Wirken erklären.
Der Streit wird erbittert geführt, von der einen Seite, den “Anthropogenen“ ideologisiert, von der Anderen mit wissenschaftlicher Nüchternheit. Die „Anthropogenen“ haben die Politik und die Medien gefangen und nutzen deren Möglichkeiten, medial und finanziell. Die Anderen werden als Leugner, als Verschwörungstheoretiker diskreditiert. Es gibt keine eineindeutigen Beweise, die Problematik ist hyperkomplex. Mit Greta und den Klimahüpfern wird nur noch mehr ideologisiert. Wissenschaftliche Forschung darf nicht durch Mehrheitsentscheidungen entschieden werden. Ich vermisse wissenschaftliche Sachlichkeit und Seriosität.

Ihre Darstellung des Problems ist korrekt.
Sachlichkeit und Seriosität sind genau die Eigenschaften, die in der weltweiten
Diskussion über die sehr schwierigen Klimafragen fehlen.
Die aufgeheizte und äußerst einseitige Debatte, die nun schon seit Jahrzehnten
geführt wird (am heftigsten wohl in Deutschland), ist inzwischen in allen Köpfen, besonders auch der Kinder und Jugendlichen, angekommen. Und natürlich werden von ihnen die Welt-Untergangs-Szenarien als bedrohlich empfunden. Wie sollte es anders sein? Mich wundert das nicht.

Allerdings jetzt von den Angst-Kampagnen der Schüler zurückzuschließen auf die
Plausibilität der gesamten Bedrohung - das ist ein Witz. Wenn jemand von den komplexen naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wirklich k e i n e
Ahnung hat, dann sind es wohl Kinder u. Jugendliche.
Mich stört sehr, daß die jungen Leute ausgerechnet ihre Schulzeit für Demos einsetzen, in der sie stattdessen mehr Sachkenntnisse und analytisches Denken
erwerben müßten.

Ich halte die Argumente der fürchterlichen Verharmloser bald nicht mehr aus.
Ich hoffe sehr, das Ihnen ihr Arzt beim nächsten Besuch sagt, dass Sie keine Ahnung hätten und erst mal Medizin studieren müssten, bevor Sie über Kopfschmerzen klagen dürfen. Weltweit leiden bereits viele Menschen unter den Folgen des Klimawandels. Aber das interessiert ja nicht, schließlich leben wir ja (noch) in gemäßigten Zonen und das Problem afrikanischer Klimaflüchtlinge lösen wir schon über Schusswaffengebrauch an der Grenze.

Ihr Vergleich hinkt leider furchtbar.
Wenn ich zum Arzt gehe und über Kopfschmerzen klage, dann zeige ich ein Symptom an. Der Arzt stellt dann eine Diagnose und schlägt eine Therapie vor.
Ich glaube, niemand stellt den Klimawandel (Symptom) in Abrede - worüber zu streiten ist, sind Diagnose (Was ist die Ursache?) und Therapie (Was kann dagegen getan werden?).

Dabei ist die unmittelbar relevante Frage nicht die nach der Ursache des Klimawandels, sondern die, ob wir das Klima in unserem Sinn beeinflussen können. Natürlich ist es Hilfreich zu verstehen, warum das Klima so ist wie es ist aber für die Notwendigkeit konstruktiver Maßnahmen erst in zweiter Instanz von Relevanz. Ein so emotional aufgeladener Streit lohnt sich an der Stelle möglicherweise gar nicht.

Erdbeben sind zweifelsohne nicht von Menschen gemacht. Trotzdem arbeitet man weltweit an Methoden, ihr auftreten genau zu prognostizieren und an technischen Verfahren, sich vor ihren Auswirkungen zu schützen.

Die Apologeten eines menschengemachter Klimawandels handeln ideolologisiert, die Gegenpartei wissenschaftlich? So einfach ist das?

Sagen Sie nicht selbst, dass es sich beim Klimawandel um eine höchst komplexe Angelegenheit handelt?

Jürgen Keil | Fr., 1. März 2019 - 20:03

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nein, Herr Lenz, so einfach ist es eben nicht. Spitzfindigkeiten sind hier nicht hilfreich. Ich gehe mal davon aus, dass die Vertreter beider Fraktionen wissenschaftlich arbeiten. Ich habe mich intensiv mit dieser Problematik beschäftigt. Es gibt aber Vertreter der "anthropogenen" Fraktion, die andere Argumente, zum Beispiel die Tatsache, dass es schon Klimaschwankungen gab, als der Mensch CO2 noch nicht industriell freisetzte, nicht berücksichtigen. Ich empfehle dazu übrigens die Arbeit: IPCC Bericht von 2013 versus Klimafakten (Prof. Dr. Lüdecke, 2013). Ideologisiert werden die Meinungen des IPCC , sie sind sakrosankt.

Die IPCC verbreitet die Ergebnisse manigfaltiger Klimaforscher. Sie ist also nicht, wie die Medien, die sich gerne auf Leugner des menschengemachten Klimawandels berufen (ich denke, wir wissen beide, wen ich meine) eine rein politisch inspirierte Organisation.

Tatsächlich überwiegt die Zahl der Forscher, die den menschengemachten Klimawandel für bestätigt halten, die Zahl der Leugner um ein Vielfaches.

Daran ändern auch Temperaturschwankungen der Vergangenheit nichts. Natürlich gab es schon extrem kalte oder heisse Perioden, allerdings nicht die Konstanz, die klare Tendenz und die bereits sichtbaren Folgen (Wetterextreme, Abtauen von Gletschern), wie heute.
In vielen Ländern gab es beispielsweise im Jahr 2018 die höchsten, durchschnittlichen Temperaturen (im mehrjährigen Mittel) seitdem man Klimadaten aufzeichnet.

Ich stimme Ihnen weitgehend zu. Zu dieser Ideologisierung, die sie zu Recht beklagen, hat die Debatte vor allem in Deutschland geführt. Nicht nur der Greta-Hype, sondern der Ausstieg aus der Kohlekraft 2038 ist ein Beispiel dafür.

Der Verzicht würde Deutschland schaden, ist aber angesichts der 1400 (!) geplanten oder im Bau befindlichen Kohlekraftwerke auf der Welt irrelevant.

Wir machen uns mit diesem Aktivismus nur lächerlich und gefährden die Stabilität unserer Energieversorgung, selbst unter der Annahme, dass die Klimaerwärmung tatsächlich hauptsächlich anthropogen sei, was eine Vermutung ist, für die es Indizien gibt, aber keine Beweise. Unbestritten ist nur, dass sie stattfindet.

Selbst wenn Deutschland sofort zu einem klimafreundlichen Paradies würde, würde
das so gut wie keine Auswirkungen haben. Der Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß ist vernachlässigbar klein. Das CO2, dass durch die Bevölkerungszunahme, in den nächsten Jahrzehnten dazukommen wird, wird um
ein Vielfaches höher sein, als das, das Deutschland insgesamt erzeugt. Egal, was wir machen, wir werden die Welt nicht retten. Das heißt nicht, dass wir nicht auf die Umwelt achten sollen. Aber die Frage nach dem Kosten-Nutzenverhältnis und danach, was eine vernünftige Umweltpolitik ausmacht, sollte man schon stellen dürfen, ohne dass einem der Vorwurf gemacht wird, man würde Umweltaktivisten hassen.

Klaus Dittrich | Fr., 1. März 2019 - 13:49

„Die liest jetzt. Die jammert nicht nur. Die geht für ihre Forderungen auf die Straße.“
Mir leuchtet nicht ein, wie von einer Person auf DIE Jugend geschlossen wird.
DIE Jugend, welche ich in den Öffentlichen erlebe, liest vornehmlich ihre Whats-App-Nachrichten.
Und zu glauben, dass alle, welche vorgeben, für eine Demo die Schule zu schwänzen, dann auch dort sind – aus dem Kinderglauben bin ich raus.

Olaf Voß | Fr., 1. März 2019 - 16:42

Antwort auf von Klaus Dittrich

...und noch niemals zuvor hat Jugend derart viel Müll in die Gegend entsorgt wie heutzutage...und noch nie zuvor soviel Zeit im Flugzeug zugebracht (dem wohl größten Klimakiller überhaupt). Sollte nur eines der demonstrierenden Kinder in Zukunft jemals wieder per Flugzeug verreisen, so ist die Demo als solches eine reine Farce.

Ein bisschen Aufmerksamkeit in Europa und bei globalen Aktivisten bewirkt nichts. Mindestens 75% der Menschheit haben ganz andere Sorgen und Prioritäten. Afrika ( incl. Nord-Afrika und Mittlerer Osten ), Indien, China und Südost-Asien ticken ganz anders. Es ist ja kein Zufall, dass selbst Deutschland in einer Generation keine CO-2-Reduktion erreicht hat. Wir haben weder für uns selbst, noch für die Welt, funktionierende Systeme anzubieten, die auch tatsächlich und wirksam umgesetzt werden könnten. Kinder können befriedigt darüber sein, wenn Greta statt zu fliegen, mit der Eisenbahn fährt. Gegen den Klimawandel hat dies nicht einmal symbolische Bedeutung.

Holger Busekros | So., 3. März 2019 - 16:02

als das Klima. Und ich finde die Hybris vieler Leute lustig, die meinen wir hätten überhaupt Einfluss darauf. Aber die Dinge auf die wir Einfluss haben, werden nicht angegangen. Dazu gehört die Verschmutzung der Meere durch Kunststoffe, Kriege die nur durch Gier nach Rohstoffen stattfinden, Armut. Warum gibt es Menschen die Milliarden besitzen, und hunderte von Millionen Menschen gar nichts. Das können wir Menschen steuern, wenn wir nur wollten. Wir hätten die Wahl solche Vermögen umzuverteilen, durch Vermögens- und Einkommenssteuern. Und dieses Geld dafür einsetzen, dass jeder Mensch ein gutes Leben führen kann. Zumindest in den westlichen "Demokratien". Und wenn es den Menschen dort gut geht, kann man sich auch auf die Länder konzentrieren, wo es zur Zeit noch nicht gut läuft. Ein Beispiel, Glencore. Dieser Konzern beutet ganze Länder aus wegen der Rohstoffe, aber mit Sitz in der Schweiz werden dort kaum Steuern bezahlt. Die ganze Klimahysterie soll nur ablenken.