Hackerangriff auf Bundestag
Hunderte von Abgeordneten und auch die Bundeskanzlerin sind vom Datenklau betroffen / picture alliance

Datendiebstahl bei Politikern - „Extrem gefährlich für unsere ganze Gesellschaft“

Der Datendiebstahl und die Veröffentlichung eigener persönlicher sensibler Daten rüttelt Politiker endlich wach. Das hofft zumindest der FDP-Sicherheitsexperte Jimmy Schulz. Die Kommunikation von uns allen muss endlich verschlüsselt werden, fordert er

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

Jimmy Schulz ist Bundestagsabgeordneter der FDP und Vorsitzender des Ausschuss Digitale Agenda.

Wie und wann haben Sie davon erfahren, dass persönliche Daten von hunderten Bundestagsabgeordneten, Regierungspolitikern, Youtubern und Prominenten prinzipiell seit Wochen für jeden zugänglich ins Internet geladen wurden?
Gestern am späten Abend kam eine SMS von unserer Fraktion, dass es ein Problem gibt. Zwischendurch habe ich auch kurz geschlafen. Aber seit um 7 Uhr heute morgen sitze ich an dem Thema dran.

Was genau ist passiert?
Wir müssen davon ausgehen, dass über sogenanntes Social Engineering persönliche Daten in großem Stil an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Das heißt: Der oder die Angreifer haben die Digitalgeräte, unter anderem von Abgeordneten, gehackt und sind dann über die Adressbücher an weitere Kontakte gekommen, die dann wiederum gehackt worden sein können. Die erbeuteten Daten wurden dann in großem Stil geleakt, also frei zugänglich veröffentlicht.

Können Sie Ihren aktuellen Stand der Kenntnisse beschreiben?
Die Medienberichte und unsere Erkenntnisse in der Fraktion setzen sich allmählich wie eine Art Mosaik zusammen. Wir sind als FDP-Fraktion die Partei, mit Ausnahme der AfD, die wohl am wenigsten betroffen zu sein scheint. Bei uns wurde der Account von einem unserer Abgeordneten gehackt. Und nur die Daten, die bei ihm im Adressbuch auf seinen Geräten waren, konnten ausgelesen werden. Möglicherweise ist noch ein zweiter Abgeordneter von uns betroffen. Zumindest haben wir Indizien.

Sind Sie ebenfalls betroffen, wurde Ihre Handynummer auch veröffentlicht?
Ich bin glücklicherweise nicht betroffen.

Eine Mailadresse und auch Mailverkehr der Bundeskanzlerin, aber auch Familienchats, gescannte Personalausweise, Kreditkartennummern von Abgeordneten sind nach wie vor offen einsehbar. Wie schlecht steht es um die Datensicherheit jener Personen, die immerhin unsere Volksvertreter sind?
Von dem was wir bisher wissen, hat in diesem speziellen Fall der Faktor Mensch wohl eine große Rolle gespielt. Es gibt also Personen, die das Thema Datensicherheit einfach nicht ernst nehmen. Oder zu wenig darüber wissen, wie man sich schützen kann. Hinzu kommt extreme Leichtsinnigkeit: Einfach auf zugesandte Links klicken, Software benutzen, die nicht sicher ist und die gleichen, ebenfalls zu unsicheren Passwörter gleich für mehrere Accounts und Netzwerke zu benutzen, ist nie ratsam.

Wie kann das sein? Nimmt selbst die Bundeskanzlerin das Thema ihrer persönlichen Datensicherheit nicht ernst genug?
Das Problem ist folgendes: Es kann ja sogar sein, dass die Kanzlerin gar nicht gehackt wurde. Ich kann nur vermuten, dass sie und ihre Sicherheitsberater ein verhältnismäßig gutes Gefühl dafür haben, wie man sich gegen Attacken absichert. Aber die Kanzlerin schreibt natürlich Mails an andere, mit einem vielleicht größeren Empfängerkreis. Wenn von denen nur einer ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein hat, kann natürlich auch die Mail der Kanzlerin öffentlich werden.

Ein Problem, das schwer lösbar erscheint. Wir können kaum kontrollieren, ob jemand anderes mit seinem digitalen Adressbuch sicher genug umgeht, oder?
Deshalb nutze ich kein Whatsapp. Meiner Meinung nach ist dieser Messengerdienst nicht kompatibel mit unserer Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Haben Sie meine Handynummer? Nutzen Sie Whatsapp?

Ja, ich benutze Whatsapp.
Sehen Sie, das halte ich für rechtswidrig. Weil Sie meine Handynummer an Whatsapp weitergegeben haben, ohne mich zu fragen. Darum nutze ich sowas nicht. Es gibt brauchbare, sehr gute Alternativen, die auf Open-Source-Technologie beruhen, die auf mehreren Geräten gleichermaßen funktionieren und die man ohne die Eingabe von Telefonnummern verschlüsselt nutzen kann. Auch ich habe Whatsapp, aber auf einem Handy ohne Adressbuch. Dort sind nur Nummern von Leuten, von denen ich vorab die Erlaubnis bekommen habe.

Ein Verhalten, das offensichtlich zu viele Menschen nach wie vor nicht beherzigen.
Ja. Immerhin: Die Fraktionen tauschen sich derzeit auf höchster Ebene miteinander aus und arbeiten zusammen. Das Bundeskriminalamt (BKA) und das Bundesamt für Sicherheit (BSI) in der Informationstechnik sind eingeschaltet, der Generalstaatsanwalt prüft. Das Bundestagsnetzwerk scheint dieses Mal nicht betroffen zu sein. Dieses System wurde tatsächlich inzwischen sehr viel stärker gesichert. Was mich aber wirklich beunruhigt ist, dass die Daten lange vor Weihnachten, den ganzen Dezember über veröffentlicht wurden und es keiner gemerkt hat. Beziehungsweise in bestimmten Kreisen war das ja sogar bekannt. Immerhin hatte der verteilende Twitteraccount zehntausende Follower.

Machen die sogenannten Cyberabwehrsicherheitsbehörden also ihre Arbeit schlampig?
Wir haben offenbar tatsächlich ein großes Problem. So eine Sache, die am Kern der Sicherheit unserer Republik rührt und das Vertrauen in digitale Kommunikation nachhaltig schädigt, hätte dem BSI, dem BKS und all den schönen Behörden, die wir ins Leben gerufen haben, auffallen können und müssen. Wenigstens nachdem sie veröffentlicht wurden. Das ist wirklich erschreckend.

Fehlt es der Regierung schlicht an digitaler Kompetenz?
Es gibt zu viele Zuständigkeiten für Digitales und keinen Digitalminister, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Den oder die fordere ich seit Jahren. Ich finde es zum Beispiel höchst befremdlich, dass das BSI dem Bundesinnenministerium (BMI) unterstellt ist. Das BSI wirbt für Verschlüsselung und das BMI versucht naturgemäß sie einzuschränken. Ich bin da sehr skeptisch. Das BSI braucht größtmögliche Unabhängigkeit, um die Sicherheit der Bürger zu schützen.

Können Sie denn inzwischen eingrenzen, woher die Attacke stammen könnte?
Wir tappen noch im Dunkeln. Die erste Reaktion war: Das waren irgendwelche im Staatsauftrag handelnden Hacker aus China, Russland oder Osteuropa. Ich bin da aber nicht sicher. Die Art der Attacke unterscheidet sich stark von den bisherigen Attacken, etwa auf den Bundestag vor zwei Jahren. Das deutet eher auf jemand anderen hin, denn solche Profis wären viel tiefer gegangen. Auch die Art der Veröffentlichung als eine Art Adventskalender passt für mich nicht zu den bisherigen Mustern.

Die Sprache des- oder derjenigen, der oder die veröffentlicht haben, scheint sich gegen die etablierten Parteien zu richten. Die AfD scheint bislang nicht betroffen zu sein. Eine politische Motivation ist also nicht auszuschließen, oder?
Ja, die ist nicht auszuschließen. Aber dass die AfD nicht betroffen ist, kann eben zweierlei bedeuten. Variante eins: Die Attacke kommt aus dem Umfeld rechter oder systemkritischer Gesinnung. Oder Variante zwei: Genau das Gegenteil, jemand versucht, den Verdacht genau in diese Richtung zu lenken. Das weiß man aber jetzt schlicht noch nicht.

Egal woher der Angriff kommen mag, handelt es sich, weil Zielpersonen vor allem Volksvertreter und die Regierung sind, um einen Angriff auf unsere Demokratie?
Es sind auch jede Menge Youtuber betroffen. Ich halte so eine Zuspitzung für zu verfrüht. Aber Sondersitzungen für den Innenausschuss und den Ausschuss für Digitale Agenda sind beantragt. Davon erhoffe ich mir nähere Informationen, auch eventuell über den Täterkreis. Die ehemalige Justizminsterin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger hat den Bundesinnenminister Horst Seehofer aufgefordert, den Tagungsort der CSU, das Kloster Seeon, zu verlassen, um sich des Themas unmittelbar zu widmen. Das halte ich auch für richtig.

Auch der FDP wird stellenweise vorgeworfen, sie habe sich lieber mit Steuersenkungen für ihr Klientel beschäftigt als mit Datenschutz.
Das sehe ich anders. Ich bin in die FDP im Jahr 2000 eingetreten, weil ich gesehen habe, dass Bürgerrechte hier auch im digitalen Zeitalter gut aufgehoben sind. Das Thema Datenschutz ist ein zentraler Mittelpunkt. Seit Snowden finde ich immer mehr Gehör. Als Christian Lindner 2013 die Parteiführung übernommen hatte, hat er den Fokus sehr wohl auf Digitalisierung gelegt. Wir sind die Partei der Digitalen Aufklärung.

Die Kanzlerin wurde vor ein paar Jahren ausgelacht für ihren Satz, das Internet sei für alle Neuland. Offensichtlich hat sie aber noch immer Recht damit.
Kurz nach dem Fall Snowden im September 2013 habe ich im Bundestag eine Kryptoparty für alle Kollegen veranstaltet, also eine Veranstaltung, auf der man sich gegenseitig beibringen soll, Daten zu Verschlüsseln. Gekommen sind keine zehn. Dabei gibt es genügend Techniken, die einen Fall wie den aktuellen hätten verhindern können.

Hilft dieser Vorfall jetzt vielleicht sogar, weil Regierungsmitglieder und Parlamentarier persönlich betroffen sind, dass das Thema endlich ausreichend ernst genommen wird?
Ohne persönliche Betroffenheit, passiert meist nichts. Ein Problem, das wir in vielen Politikbereichen haben. Das gilt im übrigen auch für uns als Bürger selbst. Wir hatten schon viele Weckrufe. Die Snowden-Daten aber etwa haben nur einige wenige betroffen. Ich hoffe, dass dieser Fall jetzt ein weiterer Weckruf ist. Die Parlamentarier sehen, ich bin selbst betroffen. Da hat jemand in meinen Daten herumgefummelt, in meinem Schreibtisch, in meinem Tagebuch und in meinem Fotoalbum. Ich hoffe, dass wir das nutzen können. Die Möglichkeiten sind alle da. Es macht eben nur keiner.

Bei vielen Menschen stellt sich zunehmend ein Gefühl ein, niemandem und nichts mehr trauen zu können im digitalen Raum. Es vergeht kaum eine Woche ohne geklaute Kreditkartendaten, geklaute Handynummern, mitgelesene Kommunikation, Fakenews oder sonstige Leaks. Wie gefährlich ist es, zu denken, nicht mehr angstfrei zu sein bei allem, was man täglich tut?
Das ist extrem gefährlich für unsere ganze Gesellschaft. Genau deswegen kämpfe ich seit fünf Jahren für das Recht auf Verschlüsselung. Mein inzwischen eingebrachter Gesetzentwurf will genau das wegen mangelnder Sicherheit und Vertraulichkeit verloren gehende Vertrauen zurückgewinnen. Ich will darin beispielsweise alle Kommunikationsdienstleister dazu verpflichten, Artikel 10 des Grundgesetzes, also das Brief- und Postgeheimnis endlich auch digital umzusetzen. Als Standardvariante muss verschlüsselte Kommunikation angeboten werden. Letztlich ist derzeit fast jede digitale Kommunikation, die wir betreiben, so als würden wir Postkarten schreiben, die eben jeder mitlesen kann. Ein Brief kann nur unter ganz bestimmten streng geregelten Umständen und auch nicht von jedem geöffnet werden. Dieses Recht fehlt in der digitalen Welt.

Anmerkung der Redaktion: Aus Datenschutzgründen haben wie den Namen des betroffenen FDP-Abgeordneten aus einer Interview-Antwort entfernt.

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Tomas Poth | Fr., 4. Januar 2019 - 21:31

halb will sie nicht halb dreht er ab, oder so ähnlich!
Krypto ist dem Überwachungsstaat ein Gräuel, schließlich möchte man Kontrolle über alles behalten, schnelle Antworten darauf wie konnte das passieren, wer waren die TäterInnen, wieso weiß die Polizei das nicht.
Was hier passiert liegt wohl eher im Bereich eigener Schusseligkeit, schlampig mit den eigenen Daten und Passwörtern umzugehen, halt Neuland.

Sepp Kneip | Fr., 4. Januar 2019 - 22:21

Nun haben wir den Salat. Irgend welche, scheinbar Amateur-Hacker, haben Daten geklaut. Vornehmlich von Politikern. Sehr sensibel scheinen diese Daten allerdings nicht gewesen zu sein. Dennoch schießen jetzt die Spekulationen über das Motiv des Datenklaus ins Kraut. Bei der Art und Weise des Vorgehens könnte man davon ausgehen, dass jemand die Verantwortlichen darauf aufmerksam machen wollte, dass mit unserer Datensicherung etwas nicht in Ordnung ist. Und verantwortlich sind nun mal die Politiker.

Oder ist der Anschlag sogar politisch motiviert? Für viele ist ja schon klar, wer dahinter steckt. Ist die AfD nicht verschont geblieben? "Aber dass die AfD nicht betroffen ist, kann eben zweierlei bedeuten. Variante eins: Die Attacke kommt aus dem Umfeld rechter oder systemkritischer Gesinnung. Oder Variante zwei: Genau das Gegenteil, jemand versucht also den Verdacht genau in diese Richtung zu lenken", so die FDP. Die AfD wird aber mal verdächtigt. Etwas wird schon hängen bleiben.

Erich Haug | Sa., 5. Januar 2019 - 06:19

Irgend etwas stört mich an der Sache. Cui Bono?
Leider ist man heutzutage bei solchen Sensationen sofort misstrauisch. Man wird ja ständig angelogen.
Besonders dann wenn gestern Abend in der Tagesschau mal wieder die AfD als möglicher Initiator suggeriert wird. Die Empörung einiger Politiker scheint mir auch ein wenig gespielt zu sein. Die müssten doch am ehesten wissen, dass ihre Daten geleakt werden können.
Wir erinnern uns, dass bei einem Parteitag in Echterdingen die Namen und Adressen von vielen AfD-Mitgliedern veröffentlicht wurden. Denke, die haben damals ihre Lektion gelernt.
Ich bleibe misstrauisch da kommt noch mehr hoch oder gar nichts.

Karl Müller | Sa., 5. Januar 2019 - 08:34

Nur weil die politische Klasse mal ihre eigene Medizin schlucken muss ist das allenfalls gut und Aufklärung für unsere Gesellschaft!
Wer keine Probleme hat Hartzer informationell und fiskalisch zu enteignen,
dem BND die Weltraumtheorie durchgehen zu lassen,
der Dr. M. die Hetzjagdmärchen,
das Bankgeheimnis aufzulösen, das Zensurgesetz durchzuwinken, zwecks "Demokratieabgabe" den Melderegisterzugriff zu gewähren,
der soll ganz still sein...

Gerdi Franke | Sa., 5. Januar 2019 - 09:07

Unsere Kommunikation ist zur Zeit von Smartphones geprägt. Wir kommunizieren vorwiegend schriftlich mit TWITTER oder WhatsApp oder SMS und legen sehr viel Information auf diesen Geräten ab. Auch Politik und Prominenz muss für den Umgang mit der fortschreitenden Digitalisierung geschult werden. Da fehlt zur Zeit das Verständnis!

Peter Silie | Sa., 5. Januar 2019 - 09:51

die schriftliche meine ich. Solange es nicht sicher und einfach ist (denn all die aktuellen Sicherheitsempfehlungen für das digitale Miteinander sind einfach zu kompliziert und zeitraubend) empfiehlt es sich, so wenig wie möglich online zu machen. Und whatsapp ist wirklich ein furchtbares Programm. Verglichen mit z.B. wechat ist es unsicher, kaum Funktionen, und lädt zum hemmungslosen Blubbern ein. Also: geht lokal einkaufen, ruft an, statt zu texten und hoch lebe CASH !!!

Fritz Gessler | Sa., 5. Januar 2019 - 10:51

im eispanzer der lügenmafia, wenn auch so ein bisserl privates diverser hochwichtiger regirungsbonzen öffentlich gemacht wird :))
mutti merkels fax-nummer: na, her damit! damit das volk ihr schöne neujahrsgrüsse faxen kann. :))

Ernst-Günther Konrad | Sa., 5. Januar 2019 - 11:16

Ja Herr Schulz, sie haben recht. Vieles passiert in der Politik erst, wenn Politiker selbst betroffen sind. Nur, muss das Opfer erst ein Politiker, ein Promi sein oder hat auch der normale Bürger nicht schon immer das Recht auf Schutz gehabt? Wenn es der FDP so wichtig ist, warum hat man so gut wie nichts davon gehört? Der AfD wird vorgeworfen, ihre EU - Kritik und Migrationskritik als zentrales Thema zu verwenden, warum wurde für die FDP nicht die innere Sicherheit und Digitalpolitik zum zentralen Thema gemacht? Mal irgendwann und wo erwähnen reicht da nicht. Ich freue mich ausdrücklich, dass sie im Hinblick auf die Auftraggeber bzw. Hintermänner dieses Hackerangriffes mehrere Optionen nennen und fair sagen, das gerade der Umstand, das AFDler offenbar nicht betroffen sind, auch den Grund haben kann, genau diesen Eindruck erzeugen zu wollen.
Egal wer hier aktiv geworden ist. Ihm ist eigentlich auch zu danken, weil er ein riesiges Problem neu ins Bewusstsein der Politik katapultiert.

Dirk Nowotsch | Sa., 5. Januar 2019 - 11:50

Ohne Frage ist diese Angelegenheit für die Betroffenen ein Schock. Aber da es größtenteils Politiker sind, kann der Schock gar nicht groß genug ausfallen! Sind es doch die, die unsere Daten für jeden einsehbar gemacht haben, die uns zu "Glasmenschen" gemacht haben, die Staatshackern und Staatsschnüfflern alles gegen uns in die Hand gegeben haben und geben! Die mit ihrer Hirnlosen Lauschangriffspolitik, einen Multimilliardenmarkt für Kommerzielle "Hacktoolhersteller" geschaffen haben. Mein Mitleid hält sich in homöopathischen Grenzen! Schon alleine, das jetzt wegen den "Dieselfahrverboten" , der "großflächige Kennzeichenscan durch die Hintertür eingeführt werden soll, lässt mich schadenfroh jubeln "Seht mal, so scheiße ist es, wenn man permanent ausspioniert wird, herzlich willkommen in einer von euch geschaffenen Spionagewelt!"

Elfrun Christiane Schmidt | Sa., 5. Januar 2019 - 11:56

Als Arbeitnehmerin durfte ich auf dienstlichen Geräten keine privaten Dateien speichern bzw. den dienstlichen Account nicht für privaten Mailverkehr benutzen. Sollte dies in der Politik anders sein, sollte man eigentlich davon ausgehen, dass man getrennte Passwörter für dienstliche bzw. private Zwecke verwendet und diese auch den Mindestanforderungen der IT-Sicherheit entsprechen. Ich habe den Eindruck, dass unsere Politiker, was IT-Sicherheit anbelangt, doch etwas naiv sind. Vielleicht öfter mal derartige Weiterbildungsveranstaltungen besuchen?

Cornelius Angermann | Sa., 5. Januar 2019 - 12:32

die Heinz Meiers und Gerda Müllers, gefährlich, sondern nur für die Politiker- und Promikaste, weil dadurch deren Lügen, deren Betrug, deren Bigotterie und Heuchelei offenbar werden und dadurch deren Einfluss auf uns Bürger geschwächt werden könnte! Dann würde vielleicht klar, welche Absichten z.B. wirklich hinter Merkels Behauptung von Hetzjagden in Chemnitz oder der Entlassung des fähigen VS-Chefs Maaßen stecken. Und vielleicht würde auch klar, was die Politiker voneinander denken, was evtl. den Zusammenhalt der Altparteien gegen die AfD schwächen würde.

Nur wer Dreck am Stecken hat, muss sich fürchten! War das nicht mal die Argumentation früherer Regierungen bzgl. Telefon- und Internetüber-wachung? Aber wenn sich das jetzt gegen sie selber richtet, diese spezielle Kaste, dann rennen sie durcheinander wie die aufgescheuchten Hühner! Merkel hat es doch nichts ausgemacht, von Obama abgehört zu werden! Warum also jetzt so ein Geschrei? Habt ihr was zu verbergen? JA, SICHER!

Ronald Barker | Sa., 5. Januar 2019 - 12:58

Extrem gefährlich für unsere ganze Gesellschaft ist das maßlose Ignoranz über die individuellen Strukturen und Instanzen die allgemein als "das" Netz bezeichnet werden. Das Netz ist keine monolithische Entität. Vielmehr ist es eine zusammengefügte Gebilde von meist sehr veralteten Techniken ( über 50 Jahr Alte )die vom Ursprung her nie konstruierte wurden um die Vorstellung von heutiger Vernetzung , zu unterstutzen. Primär ist Sicherheit. Diese war nie ein Teil der ursprünglichen Architekturen. Solang die Digitalen Experten an Ideologischen Konzepten wie Netzneutralität, NATTED-IPv4 , OTT WEB Apps und viel mehr fest halten werden solchen Hacks an der Tagesordnung sein. Mit 5G HÄTTE Mann hierzulande ein Chance ein modernes Netz zu haben, ist aber danke EU im Begriff geopfert zu werden. Schade eigentlich.

Reinhard Rogosch | Sa., 5. Januar 2019 - 14:08

Sie reagieren wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, die Heuchler. Schon vergessen?
Schon im September 2014, nach den Landtagswahlen, wurden Name, Anschrift, E-Mail-Adresse, Geburtstag und Telefonnummern von AfD-lern veröffentlicht.
Die linke Hackergruppe „Anonymus“ hatte größere Datensätze der AfD geknackt und veröffentlicht.
Wo blieb der Aufschrei?
Anfang Mai 2017 wurden Namen, Handynummern, Mail- und Postadressen von AfD-Mitgliedern gehackt, als diese sich gerade auf dem Bundesparteitag in Stuttgart versammelt hatten. Auf einer linksgerichteten Website wurden dann die Kontaktdaten von Tausenden AfD-Mitgliedern veröffentlicht.
Wo blieb der Aufschrei?

Macht euch endlich ehrlich ihr Heuchler!

martin falter | Sa., 5. Januar 2019 - 14:49

groß. Erst wenn es die Damen und Herren Politiker selbst trifft ist alles immer ganz schlimm. Der Staat selber zwingt die Bürger immer mehr ins Netz ( bargeldlosen Zahlungsverkehr, Steuererklärungen nur über Elster usw.) nur um die Kontrolle zu erhalten. Das gefährdet unsere Demokratie nicht? Nur wenn Politiker und Journalisten betroffen sind ist alles staatstragend und gefährlich für unser Land. Seit mehr als 13 Jahren schläft unsere Regierung..... macht endlich was und hört das Jammern auf.

Andreas R. Klenke | Sa., 5. Januar 2019 - 16:36

Seltsam, dass Politiker nun über die geklauten Daten sich so aufregne können. Wenn man geklaute Daten über Steuersünder kaufen kann, gibt man da gern sogar Millionen dafür aus. Befremdliche Doppelmoral!

Robert Müller | Sa., 5. Januar 2019 - 16:45

Wusste ich es doch! "Katarina Barley erwägt nun striktere Vorgaben für Onlineanbieter", schreibt Zeit.de. Genau wie bei den "Fake-news" Thema vor dem Wahlkampf: Wenn die Politiker sich bedroht fühlen, dann rennen sie mit Lichtgeschwindigkeit, sonst passiert eher nichts. Und natürlich bauen die Medien wieder eine Maus zum Elefanten auf, wahrscheinlich weil sie das Spiel genauso gut wie ich kennen.

Eine vernünftige IT-Politik gibt es allerdings nicht, wobei eine solche Politik nichts mit dem Schutz von Politiker-Interessen zu tun hat. Meine Vermutung ist, gäbe es eine deutsche IT-Industrie, dann wäre das ganz anders, weil man sich dann nämlich für die Geldspenden dieser Industrie interessieren würde.

Ursula Horvath | Sa., 5. Januar 2019 - 18:59

sehe ich ebenfalls als eine große Gefahr. Selbst wenn sich so mancher darüber freuen mag, sollte man immer bedenken, es gefällt keinen Menschen wenn sein Privatleben mit all seinen kleinen Sünden ausgeforscht wird. Am schlimmsten finde ich dabei, dass weder vor Kindern noch vor Partnern halt gemacht wird. Wie dieses Wissen verwertet wird, weiß auch Niemand und das ist unerträglich für jeden Menschen gerade für Politiker, Journalisten und vielen die im öffentl. Leben stehen! Wir leben in gefährlichen Zeiten, Digitalisierung ist prima, aber man muss sie auch beherrschen lernen und daran habert es! Bildung in dieser Technik wäre für die breite Masse angesagt.

Olaf Metzger | Sa., 5. Januar 2019 - 19:52

ist das man aus einigen der "chats" gut rauslesen kann wie man wirklich über die Bürger denkt grad manche Grüninen privat dann eher weniger "divers" fand es sehr aufschlussreich, und grad die leute die genug geld haben, und sich gute sicherheit leisten könnten, agiern am unbedarftesten. Herrlich, und die wollen die Welt retten,die können sich nichtmal selber retten wenns drauf ankämme. Egal wer es war es war ein gelungener Coup... vorallem wenn andere die AFD hacken fanden das einige der nun Schreienden total ok..... einfach nur köstlich zu sehn wie Masken verrutschen. Würde den jungs gern n job anbieten. wir haben doch fachkräfte mangel^^

Heinrich Niklaus | Sa., 5. Januar 2019 - 19:55

Ich verstehe die Aufregung nicht. Als die NSA ganz Deutschland (machen die vermutlich immer noch) abhörte, war das doch auch nicht so schlimm. Erst als Frau Merkels Handy auch darunter fiel, gelobte Obama Besserung und die Angelegenheit war erledigt.

Und nun soll das für die ganze „Gesellschaft gefährlich“ sein? Ein Angriff auf unsere Demokratie? Wenn rauskommt, dass Abgeordnete Pornos runterladen? Geht es auch eine Nummer kleiner! Also ich wüsste da schon Dinge, die wesentlich gefährlicher für Deutschland sind.

J.Georg Brandt | Sa., 5. Januar 2019 - 21:22

... dass erst jetzt, nachdem die Politiker*innen selbst von solch einem Problem betroffen sind, ein Handeln einsetzen "könnte".
Das zeigt im Übrigen die Entfremdung von der Wirklichkeit und den Egoismus dieser "Repräsentant*innen".
Erst, wenn es um das "Eigene" dieser Funktionäre geht, wird gehandelt.
Das machen sie aber ganz freiwillig als willige Vasallen von Lobbyisten und als "aus der Politik Ausgeschiedene" in besten Positionen in der Wirtschaft zum eigenen, extrem lukrativen Vorteil für sie - nicht für die Bevölkerung.
Politisches Handeln - im Sinne wirklicher Repräsentant*innen suchen die Bürger*innen leider vergebens.
Politikverdrossenheit und Aufmüpfigkeit sollten da nicht verwundern ...

Andreas Schmidt | So., 6. Januar 2019 - 02:40

Als Anhänger der FDP würde ich diesen Fall allerdings nicht ganz so dramatisch bewerten, denn die publizierten Daten waren überwiegend ziemlich harmlos und beschränkten sich auf Telefonnummern und evtl. (z.T. veraltete) Adressen.
Viel bedenklicher wird sein, was ausländische Nachrichtendienste in Deutschland an Daten stehlen, wogegen diese Amateur-Hackerei im Vergleich geradezu als harmloses Kinderspiel erscheinen mag. Hier liegt eine viel grössere Gefahr, die auch in der aktuellen Gesetzgebung etwa zur zentralen Speicherung von Gesundheitsdaten berücksichtigt werden sollte. So ein zentraler Server wäre ein Einfallstor für Missbrauch aller Art forte.

Romuald Veselic | So., 6. Januar 2019 - 09:16

Jimmy Schulz/FDP muss es wissen.
Mit E-Mails u. SMS beginnend, wurde Pandoras Box für immer geöffnet. Und Edward Snowden (2013) war damals als Held gefeiert, weil er die geheimen US-Daten veröffentlichte. Er war der gute Hacker (Whistleblower), weil er die bösen Daten für die notorischen Gutmenschen zugänglich machte.
Jetzt sind die bösen Hacker am Werk, die wiederum die guten Daten (auf unmoralische/unerwünschte Art) veröffentlichen.
Mir tun die Politiker überhaupt nicht leid. Man sieht dadurch, wie dämlich "unsere" gewählten Politmenschen sind. Was geschah, ist nur eine fortgeschrittene Variante von Paparazzi-Werken, nur in Cyber-Form.

Ben Abt | So., 6. Januar 2019 - 09:19

Gefährlich für wen? Doch wohl nur für die Parteien und die Politiker. Haben sie vielleicht etwas zu verbergen?

Norbert Heyer | So., 6. Januar 2019 - 11:20

Wieso ist es für alle so gefährlich, wenn Politiker ihre Daten nicht sorgfältig verwalten? Jetzt ist einmal auch die Elite betroffen und schon wird ein riesengroßes Fass aufgemacht. Warum? Es scheinen doch wesentlich gravierendere Mails im Umlauf zu sein als Adressen, Namen und Telefonnummern. Anders ist diese Aufregung nicht zu verstehen. Jede offene Kommunikation über zugängliche Medien wird immer wieder Menschen anlocken die versuchen, an Daten zu kommen, die nur für den Empfänger bestimmt sind. Wenn man Missbrauch vermeiden will, muss man nur noch von Angesicht zu Angesicht kommunizieren, alles andere kann durch Hacker geknackt werden. Die Telefonie läuft ja jetzt auch über das Internet, hier tut sich ein weiteres Feld auf ... Jede Sicherungsmaßnahme, über die jetzt diskutiert wird, wird irgendwann ausgehebelt, da haben die guten Hacker schon einen großen Ehrgeiz. Also entweder zurück zum persönlichen Umgang oder mit Risiko elektronisch unterwegs.

Frank Nord | So., 6. Januar 2019 - 15:33

"Als Christian Lindner 2013 die Parteiführung übernommen hatte, hat er den Fokus sehr wohl auf Digitalisierung gelegt. Wir sind die Partei der Digitalen Aufklärung."
Das waren doch diese Wahlplakate mit "Digitalisierung First, Bedenken Second", wenn ich mich richtig erinnere?