Bottrop: Absperrband der Polizei sperrt einen Teil der Osterfelder Straße ab
Vorfälle in Bottrop und Amberg: 2019 wird berichtet / picture alliance

Amokfahrt von Bottrop und Gewalt in Amberg - Kein zweierlei Maß mehr

Eine mutmaßlich gegen Ausländer gerichtete Amokfahrt in Bottrop. Prügelnde Asylbewerber in Amberg - Wo medial bislang unterschiedlich gewichtet wurde, hat sich in der Berichterstattung Anfang 2019 offenbar etwas verändert: Gewalttaten werden thematisiert, egal von wem sie ausgehen

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Ja, man kann sich die Frage stellen, ob die Amokfahrt von Bottrop wirklich zwingend das Aufmacherthema der Tagesschau war. Man kann sich auch daran erinnern, dass beispielsweise die Gruppenvergewaltigung von Freiburg oder die Vergewaltigung mit Todesfolge am selben Ort der Tagesschau nicht den Aufmacher wert war. Und man kann sich mit einigem Recht fragen, ob der Hinweis auf eine etwaige psychische Störung (wie beim Bottroper Amokfahrer) bei einem umgekehrt gelagerten Fall (Asylbewerber fährt in Menschenmenge) auch im Beitrag mit dem Kommentarschwanz versehen worden wäre, es sei offen, ob diese psychische Störung etwas mit der Irrsinnsfahrt zu tun hat.

Das kann man sich alles fragen. Und kann dennoch zu Beginn des Jahres 2019 feststellen: Es hat sich etwas zum Besseren verändert im Umgang mit Taten von Migranten und jenen von Einheimischen gegen Migranten. Die politische-mediale Behandlung ist nicht mehr so absurd schief und unverhältnismäßig wie noch vor zwei Jahren, als es drei Tage brauchte, bis die massenhaften sexuellen Übergriffe von der Domplatte in Köln in der Silvesternacht überhaupt an die Öffentlichkeit kamen.

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Ernst-Günther Konrad | Mi., 2. Januar 2019 - 13:39

Sehr gut Herr Schwennicke. Gleich zu Jahresbeginn den Finger in die Wunde gelegt. Was mich immer wieder ärgert, ist die teilweise unsachliche, reißerische Berichterstattung mit nur wenigen Fakten, aber viel Phantasie und Vermutungen. Auch ich habe in anderen Medien, die sonst gern die "überzogene Headline" verwenden, eine deutlich wahrzunehmende Versachlichung der Sprache und der Inhaltsschilderungen festgestellt. Dieser Weg muss weiter verfolgt werden. Jeder Verletzte oder gar getötete Mensch ist einer zuviel. Egal wen es trifft, es muss immer sachlich, neutral und allumfassend, ohne Meinung und Vermutung berichtet werden. Wer etwas bewerten will, soll einen Kommentar verfassen. Die Sprache muss dem Anlaß gerecht gewählt werden und Emotionen aus der Berichtserstattung heraus gehalten, Roß und Reiter müssen fair und unzweideutig benannt werden. Presse muss aber auch mal Geduld zeigen und nicht die Behörden so unter Druck setzen, dass dann eben auch Fehler passieren.

Hans-Jürgen Salza | Mi., 2. Januar 2019 - 14:25

In den Nachrichten war von der wahrhaftigen "Hetzjagd" auf Deutsche Bürger nichts zu sehen.Jetzt, nach Bottrop gibt es das als Aufmacher. KEIN zweierlei Maß???

unverändert zweierlei Maß - man braucht nur die Bewertung bz
Leider sollen wir wohl durch Meldungen wie diese hier "...kein zwierlei Maß mehr ..." weiter ruhig gestellt werden.

Barbara Piele | Mi., 2. Januar 2019 - 14:28

Der CDU-Wirtschaftsrat sieht nach wie vor erhebliche Defizite bei der Integration der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir schaffen das“ „leider pauschal bis heute nicht erfüllt. Ich warne davor, wieder in die damalige Blauäugigkeit zu verfallen.“
Er fügte hinzu: „Zur ganzen Wahrheit gehört, dass seit 2015 rund eine Million Zuwanderer neu in Hartz IV gefallen sind.“ Erfreulicherweise habe die Bedürftigkeit bei den Einheimischen deutlich abgenommen. ---
Das ist Reality. Und da braucht mir der sog. Betroffenheits-Minister aus NRW auch gar nicht groß in den Nachrichten erscheinen. Da wird ein Fass aufgemacht, das wir bisher immer schön gedeckelt haben. Kandel? Na ja... das war ja länderspezifisch. Amberg... na eigentlich auch länderspezifisch. --- Aber Bottrop...ein Deutscher gegen Flüchtlinge! Oh weia. -- Es musste mal so kommen, dass es aus anders herum gehen könnte. Hab's geahnt.

Karin Zeitz | Mi., 2. Januar 2019 - 14:39

Wäre es schon immer notwendig und selbstverständlich gewesen, über Gewalttaten objektiv zu berichten und Ross und Reiter zu benennen. Den alternativen Medien, unabhängigen Zeitungen wie dem Cicero und den sozialen Netzwerken sei Dank, dass die öffentlich-rechtlichen Massenmedien sich jetzt offensichtlich gezwungen sehen, ihre bisherige Taktik des Verschweigens, Relativierens und Beschönigens je nach politischem Kalkül aufzugeben.

Klaus Damert | Mi., 2. Januar 2019 - 14:40

"Und hinterher ausländerfeindliche Ausschreitungen am gleichen Ort." ? Hetzjagden und Pogrome? Spricht hier die Kanzlerin? Diesen Satz habe ich in dieser undifferenzierten Form im CICERO nicht erwartet. Schade.

Lothar Thürmer | Mi., 2. Januar 2019 - 14:41

Zustimmung. Gewalt ist Gewalt. Egal wer sie begeht.
Eine ausgewogene Berichterstattung sollte deshalb nicht einseitig Tätergruppen hervorheben oder kleinreden.
Allerdings sollte eine gute Berichterstattung nicht an der Oberfläche verharren. Analysen und Hintergrundinformationen sind häufig genauso wichtig wie die Fakten selbst.

Matthias Eberbach | Mi., 2. Januar 2019 - 14:46

Nein, das stimmt leider nicht Herr Schwennicke. Der Vorfall in Amberg kam lange unter ferner liefen in den Medien oder überhaupt nicht. Mir ist nicht klar wie Sie zu diesem Ergbenis kommen.

Andreas Schmidt | Mi., 2. Januar 2019 - 16:53

Antwort auf von Matthias Eberbach

Auch andernorts, z.B. in Lüdenscheid in NRW gab es Ende 2018 erstmals Attacken von 15-köpfige Männergruppen auf Passanten und Passantinnen nebst Raubüberfall. Jedoch hat die Presseabteilung der Polizei sowie die Lokalpresse mal wieder weitere Angaben über die Täter weggelassen. Täterbeschreibungen beschränken sich hier inzwischen auf nichtssagenede Angaben zur Farbe der Hosen etc..
Es ist zu vermuten, dass es sich bei den 15 Tätern aus der Altenaer Strasse um Ausländer und mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit um einige der seit 2015 eingetroffenen Flüchtlinge gehandelt hat. Berichtet wurde das überregional natürlich schon überhaupt nicht.

wurden von ARD und ZDF als "Vorgänge mit regionaler Bedeutung" klassifiziert und deshalb bei der Berichterstattung nicht berücksichtigt, weil die Täter einen Migrationshintergrund hatten. Man will nicht, dass die Taten von Gegnern der Migrationspolitik "instrumentalisiert" werden. Zum Ausgleich dafür gibt es wegen jeder unglücklichen oder unpassenden Bemerkung eines AfD-Funktionärs einen ungeheuren Bohei und ggf. sogar Sondersendungen.

Burghard Wunderlich | Mi., 2. Januar 2019 - 14:52

Leider muss ich Herrn Schwennicke widersprechen. Gerade die beiden Fälle Amberg und Bochum zeigen, dass zumindest in den Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF, Tagesschau und Heute, die Berichterstattung in erster Linie danach stattfindet, ob Opfer und Täter auch in das politisch korrekte Schema passen. Von Amberg kein Wort, Bochum der Aufmacher bei der Tagesschau. Für viele Menschen bilden diese beiden Nachrichtensendungen immer noch die Hauptinformationsquelle. Sie sind es, die sich durch solch subjektiver Berichterstattung leicht manipulieren lassen. Es ist wirklich bedauerlich, dass zumindest ARD und ZDF sich als reine Systemmedien präsentieren. Für objektive Berichterstattung wäre ich gerne bereit, Gebühren zu bezahlen. So aber nicht.

Alfred Kastner | Mi., 2. Januar 2019 - 14:52

Man kann von Glück reden, dass in Amberg keine Messer im Spiel waren. Derartige „Einzelfälle“ grüßen mittlerweile in immer kürzeren Abständen. Jeder, der mit guten Absichten in unser Land gelangt, ist herzlich willkommen und sollte auch die bestmögliche Unterstützung erhalten.
All diejenigen jedoch, die glauben, über unserem Recht zu stehen, haben hier nichts verloren. Die Bundesrepublik hat sich nach den Schrecken der Nazizeit zu einem Musterland der Demokratie und der Weltoffenheit entwickelt. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig Stolz und Selbstwertgefühl dieses Land zeigt. Der Anspruch, dass sich die Regeln in diesem Land nach unseren Gesetzen und unserer Lebensweise orientieren, könnte schließlich bereits als "fremdenfeindlich" interpretiert werden. Ein Ende des "zweierlei Maß" könnte den Rechten viel Wind aus den Segeln nehmen.
Dies zu realisieren wünsche ich den betreffenden Medien im neuen Jahr!

Heinrich Niklaus | Mi., 2. Januar 2019 - 14:53

Man konnte den Eindruck gewinnen, die Mainstream-Medien waren regelrecht in „Hochstimmung“, dass nun mal ein Bio-Deutscher als Täter zu nennen ist.

„Nach „Spiegel“-Informationen soll der 50-jährige Deutsche in seiner Vernehmung gesagt haben, die vielen Ausländer seien ein Problem für Deutschland, das er lösen wolle. Zudem soll er nach ersten Erkenntnissen der Ermittler eine schizophrene Erkrankung haben.“ WELT

Kann man dem SPIEGEL noch trauen?

Schizophrenie kann eine gravierende psychische Erkrankung sein, die u.a. mit Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Störungen des Denkens, der Sprache und der Gefühlswelt verbunden sind.

Warten wir mal ab, was die Ermittlungen ergeben.

Joachim Wittenbecher | Mi., 2. Januar 2019 - 14:56

Man muss Herrn Schwennicke zunächst zustimmen, dass schwere Straftaten im öffentlichen Raum mit gleicher Schärfe gesellschaftlich zu berichten und juristisch zu ahnden sind, gleichgültig welche Täter - und Opfergruppen betroffen sind. Widerspruch möchte ich bei der Einschätzung anmelden, dass in Bezug auf Bottrop und Amberg gleiche Maßstäbe angelegt wurden. Es war unschwer zu erkennen, dass z.B. die ARD den Fall Amberg so niedrig gehalten hat, dass man von partiellem Verschweigen sprechen kann. Herr Gniffke und sein Team bewegen sich offensichtlich weiterhin nur gemächlich in Richtung umfassender und neutraler Berichterstattung. Vertrauen entsteht so weiterhin nicht wieder.

Susanne antalic | Mi., 2. Januar 2019 - 15:10

Ich glaube nicht, dass sich in der Berichterstattung was verändert hatte, es sind leider sehr viel "Vorfälle" passiert, dass man es nicht mehr verheimlichen kann, aber trotzdem wird weiter hin relativiert und weiter so gemacht und die gleichen Floskeln wiederholt bis zum nächsten "Vorfall". Passieren wird NIX.

Jens Winkelmann | Mi., 2. Januar 2019 - 15:13

ARD und ZDF haben über Amberg am Anfang nicht berichtet. Jetzt wo Seehofer eine Verschärfung der Gesetze zur Abschiebung verkündet, wird berichtet, da ansonsten der Kontext fehlt.
Im ARD Mittagsmagazin (02.01) höre ich folgendes Zitat vom Moderator Sascha Hingst:
"... in Amberg ... haben Jugendliche wahllos Passenten angegriffen. Gut so was passiert immer mal. Sorgt aber besonders für Aufregung, wenn wie in diesen Fällen die mutmaßlichen Täter Ausländer sind, weil eben die Stimmung im Lande teilweise sehr hitzig ist... "
Im anschließenden Gespräch mit Ariane Reimers über Seehofers Initiativen lässt der Moderator durchblicken, dass er kein CSU Stammwähler ist.
Habe ich eine ARD und ZDF Phobie, oder wird da jemand zum Jagen getragen.

Ich habe immer nur jede zweite Woche die Abendschau geguckt, und zwar, wenn die leider nicht mehr präsente Cathrin Böhme die Abendschau- kritisch aber sachlich und neutral- moderiert hat. Hingst und seine einseitige Moderation sind mir zuwider.

alf graef | Mi., 2. Januar 2019 - 15:19

wir beziehen privat zwei Tageszeitungen.
Südwestpresse und Schwarzwälder - Bote.

Schlagzeile auf den jeweiligen Titelseiten:
- Aus Fremdenhass in Menge gefahren
- Amokfahrt aus Fremdenhass?

Unter der Rubrik: Blick in die Welt auf Seite 6 der SÜwe Presse kam dagegen unter der Überschrift: "Debatte über Flüchtlingsgewalt" ein kurzer Artikel zu den Vorfällen in Amberg.
Beim besten Willen kann ich hier keine mediale Gleichgewichtung der Themen erkennen.
Der Verursacher in Bottrop steht am medialen Pranger, die vier schutzbedürftigen Flüchtlinge werden spätestens nach Erscheinen ihrer Anwälte aus der U-Haft entlassen und das Ganze verläuft im juristischen Sande.
Im Schwarzwälder - Bote wurden die Vorfälle in Amberg erst gar nicht thematisiert. Man fasst sich an den Kopf.
Fazit: Der Nährboden für Fremdenhass (was für ein Unwort)wird nicht zuletzt durch die gelenkte mediale Darstellungen gedüngt.

Hans Herzberger | Mi., 2. Januar 2019 - 15:25

Es hat sich leider nicht vieles geändert ! Von Amberg berichtet man erst nach "5 Tagen" vorher keine Meldungen in Sendern und nur eine Meldung im Focus. Von Bottrop Meldung noch am gleichen Abend mit großem medialen Aufwand in allen Sendern und Presse. Bei Amberg spricht man von "vermutlichen Prügelattaken von Asylanten". In Bottrop von einem "Anschlag mit rechtsradikalem Hintergrund". Von Statements durch Politiker kann man nur vom Innenminister in NRW , am gleichen Abend berichten. Von Amberg keine Mitteilungen. Es wird weiterhin unterchiedlich berichtet und die Spaltung des Landes vorangetrieben. Beide Taten sind zu verurteilen und es müßen Konsequenzen folgen. Jede noch so extreme Tat, egal welcher Richtung, gehört medial und politisch aufgearbeitet !

Über die Vorfälle in Amberg wurde Tage lang geschwiegen. Sowohl auf Welt als auch auf ntv, während auf beiden Sendern der Amoklauf stundenlang als breaking news über den Lauftext flimmerte.
ARD und ZDF erspare ich mir schon seit längerer Zeit. Mir reicht es schon, dass ich die Herrschaften bezahlen muss.
Ihr Optimismus ist zu beneiden, Herr Schwennicke.

Fritz Gessler | Mi., 2. Januar 2019 - 15:47

was eher vewundert, dass es erst so spät zu nachahmer-effekten deutscher ausländerfeinde kommt. bald wird jeder irre in ssin auto steigen und in eine meschenmenge fahren, weil 'hab' gerade schlechten tag gehabt'...
perverser als das vertuschen und schönreden der verbrechen eingewanderter gewalttäter (wie in bamberg) ist nur die ekelerregende freude deutscher gutmenschen über einen bio-deutschen rassisten als amokfahrer...

Sepp Kneip | Mi., 2. Januar 2019 - 16:20

Nein, Herr Schwennicke, es hat sich nichts geändert. Jeder Anschlag und jeder Mord sind zu ächten, egal von wem sie begangen wurden. Aber nach Amberg und Bottrop schon zu behaupten, bei Politik und Medien würden Taten Einheimischer und solche von Migranten mit gleichem Mass gemessen, ist ziemlich blauäugig. Wenn ich mir die Berichterstattung in den Mainstream-Medien anhöre oder ansehe, tritt die unterschiedliche Wahrnehmung solcher Untaten krass zutage.

Das Schlimmste war für mich die Berichterstattung des ZDF über die jüngsten Demonstrationen in Kandel. Welch eine Hetze gegen diejenigen, die gegen die Morde durch Migranten protestierten und welch ein Lobgesang auf diejenigen (Antifa und Konsorten), die den Protestieren Instumentalisierung der Migranten-Morde für ihre Zwecke vorwarfen. Letztere die Guten, die anderen die Nazis. Von der Gewalt, die von der Antifa jedes Mal ausgeht, ganz zu schweigen. Dazu dann auch noch der Kommentar der "Landesmutter" Malu Dreyer. Widerlich.

Gisela Fimiani | Mi., 2. Januar 2019 - 16:26

Ich stimme Ihnen zu, Herr Schwennicke, dass es hoffen läßt, wenn überhaupt berichtet wird. Allerdings wissen Sie natürlich, dass das WIE (berichtet wird), von ebenso großer Bedeutung ist. Am Nachmittag befasste sich der DLF mit beiden Gewalttaten. Während die „prügelnden“ Asylanten recht zügig abgehandelt waren, hatte man im anderen Fall einen Gesprächspartner, der ausführlich für Aufklärung sorgen sollte. Die (sogleich) gestellte Frage, wie es derzeit den Betroffenen ginge, spielte im ersten Beitrag keine Rolle, obwohl es auch hier Verletzte gegeben hatte, jedoch lediglich von angetrunkenen, „prügelnden“ jungen Männern die Rede war. Ich betreibe keine Rosinenpickerei, denn der Inhalt eines Berichtes, transportiert selbstredend auch Wirkung. Ich belasse es bei diesem einen Beispiel.

Wolfgang Werner | Mi., 2. Januar 2019 - 16:29

Die nicht ausgewogene Berichterstattung gerade in den gebührenpflichtigen Anstalten wie ARD und ZDF ist auch ein nicht zu unterschätzender Baustein, wenn die Frage gestellt wird, wie kann die AfD solche Wahlerfolge erzielen und stabilisieren.
Die "Ausgewogenheit" wird am deutlichsten wenn man sich bei einschneidenden Ereignissen am gleichen Tage den Beginn der SAT 1 Nachrichten um 19:55, danach den Beginn der ARD Tagesschau um 20:00 anschaut.
Es ist nicht zu fassen, warum öffentlich-rechtlicher Journalismus diese "Nachrichtensteuerung" nicht endlich einstellt.

dieter schimanek | Mi., 2. Januar 2019 - 16:40

das ist Wunschdenken und passt nicht in die Medienlandschaft. 1910 wurde für den König berichtet, 1933 für Adolf Hitler und heute für die Merkel Regierung. Es wurde schon immer für diejenigen berichtet, die an der Macht waren.
Eine AFD die für die Abschaffung der GEZ plädiert, gefährdet den Lebensunterhalt der Rundfunkanstalten und wird mit allen Mitteln bekämpft.

Michael Ludwig | Mi., 2. Januar 2019 - 17:04

Wie die meisten Kommentatoren schon erkannt haben hat sich nichts geändert. Wie soll es auch.
Amberg erfüllt den Tatbestand der Hetzjagden.
Und? Was da zu machen ist hat Chemnitz gezeigt.
Herr Schwennicke, seit der Diskussion in Dresden zwischen ARD/ZDF Scheffetage und AfD ist mir klar geworden, das System ändert sich nicht!
Es wird nur subtiler. Es kann sich auch nicht ändern, denn welcher Haltungsjournalist sägt sich den Ast ab auf dem er sitzt. An Änderung zu glauben ist leider naiv.

ursula keuck | Mi., 2. Januar 2019 - 17:30

ARD und ZDF kommentieren seit langem wie Kriegsberichterstatter aus der Entscheidungsschlacht gegen die bösen „rechten Konservativen“, die das Machtmonopol der Guten:, „Atomausstieg, Umweltkatastrohe, Dieselverbot, Masseneinwanderung, Multikulti, EU“ einfach so in Frage stellen.

Brigitte Simon | Mi., 2. Januar 2019 - 17:42

Sie sind nicht up to date Herr Schwennicke. daß es "kein zweierlei Maß mehr" in unseren Medien
gibt. Zu beobachten bei den Gewalttaten in Bottrop und Gewalt in Amberg.
Heute, im Deutschlandfunk, erfuhr ich von der Gewalttat in Bottrop.
Für die Berichterstattung der Medien gibt es so-
fort Prioritäten.
Die Süddeutsche Zeitung brachte auf der interna-
tionalen Titelseite in großen, dicken Lettern die
Schlagzeile "Amokfahrt in Bottrop" in der Größe
25 cm breit und 12 cm hoch.

Die Gewalttat in Amberg erschien jedoch im re-
gionalem Bayernteil S. R 13. Die kleine Überschrift
"Haftbefehle gegen vier jugendliche Schläger".
Dieses Mal 4 Asylbewerber, die 12 Deutsche nie-
derprügelten mit gefährlichen Körperverletz- ungen. Dieser Artikel war 17 cm hoch und 6 cm
breit.
Sieht so Ihre Zählweise aus?

Christine Lamine | Mi., 2. Januar 2019 - 18:09

Ich finde es hat sich in der Berichtserstattung überhaupt nichts verändert. Amokfahrten von Deutschen sind stets rassistisch motiviert und Gewalttaten der Asylbewerber werden immer mit hohem Alkoholkonsum oder psychischen Erkrankungen verharmlost. Das Jahr hat medienmässig so begonnen, wie es beim Spiegel mit Relotius beendet wurde. Aber so will man es anscheinend in Deutschland haben, denn die Bezahlung der ÖR ist durch Zwangsvollstreckung so sicher wie der Job eines Altpolitikers/Beamten oder das Amen in der Kirche.

Stefan Welzel | Mi., 2. Januar 2019 - 18:21

Die AfD nimmt heute in Umfragen zu Brandenburg zusammen mit der SPD den Spitzenplatz ein. Erschreckend. Aber eben auch hausgemacht, da sich die Menschen um die Wahrheit betrogen fühlen wie einst zu DDR-Zeiten:

Der Überfall von Amberg etwa wurde von Tagesschau online erwartungsgemäß gänzlich verschwiegen. Erst heute, 4 Tage später, nachdem Horst Seehofer die Sache zusammen mit dem schlimmen PKW-Angriff von Bottrop thematisierte, mußte die Tagesschau (wenn auch beiläufig) darauf eingehen (https://www.tagesschau.de/inland/seehofer-831.html): Sie erwähnt Amberg so, als hätte sie darüber irgendwann bereits einmal berichtet. Aber da war nichts ...

Dieses Messen mit zweierlei Maß, dieses billige Ausnutzen der Macht, das Redakteur verspüren, wenn sie Dinge unterschlagen, um damit etwas Gutes - gegen Rechts - zu bewirken, dieses Fehlverhalten führt zu Mißtrauen - und letztendlich dazu, dass wir in nicht allzu weiter Ferne wohl einen AfD-Ministerpräsidenten werden ertragen müssen.

Gerd Runge | Mi., 2. Januar 2019 - 18:30

Medaille sind, NICHT zu erkennen, braucht schon Realitätsverweigerung.
Abert immerhin, es wird über beides berichtet.
Wenn auch nicht immer und überall mit dem gleichen Subtext.
Aber vielleicht ein Sinneswandel mancher Medien, der sich langsam fortsetzt.

Ingrid Gathmann | Mi., 2. Januar 2019 - 18:38

Ich muss leider bestätigen, dass in der Presse und der ARD unterschiedlich über die beiden Vorfälle in Bottrop und Amberg berichtet wurde.
Ich habe gestern Abend online ARD angeklickt und nur von der Autofahrt von Bottrop gelesen. Erst heute morgen kamen Berichte über beide Taten:
in der FAZ eine Kurznotiz über Bottrop auf der ersten Seite und dann erst auf Seite 4 ein Bericht über Amberg und die Forderung von Seehofer.
In unserer lokalen Zeitung "Weinheimer Nachrichten", deren politischer Teil vom "Mannheimr Morgen" kommt, war ein Großaufmacher auf der ersten Seite über Bottrop und erst auf S. 3 ein Bericht über Amberg. Über die Geschehnisse dort las ich also erst heute morgen zum ersten Mal.
Anmerken möchte ich noch, dass wir weder ZDF noch ARD-Nachrichten anschauen, da wir die einseitige Gewichtung der Nachrichten uns nicht antun möchten.
Also noch wird nicht neutral berichtet, auch in den Qualitätsmedien wie FAZ z. B. nicht.

Cornelius Angermann | Mi., 2. Januar 2019 - 18:54

Sehr geehrter Herr Schwennicke, Sie haben einerseits richtig beobachtet. Tatsächlich wird jetzt mal über Missetaten von Migranten berichtet. Andererseits frage ich, ob Sie aus dieser Beobachtung die richtigen Schlüsse ziehen. Während in verschiedenen regionalen Medien in Amberg von einer Gruppe von Asylanten gesprochen wurde (mindestens 4), mutierte diese Gruppe heute in den Radionachrichten zu einem einzigen, der angetrunken gewesen sein soll! Die 9 Personen, die zum Teil erheblich verletzt wurden, schrumpften zu einigen Personen mit leichten Verletzungen! Und alles natürlich wieder nur einer dieser tausend Einzelfälle!
Wohingegen der Fall Bottrop (1 DEUTSCHER Täter !!) medial aufgeblasen wird, schon Vermutungen über rechtsradikale Netzwerke angestellt werden, auf jeden Fall der Kampf gegen rechts gerechtfertigt ist, wie diese Tat, die tatsächlich aber ein Einzelfall ist (wieviele gab es davon denn in den letzten 2 Jahren, und wieviele Messerangriffe von Migranten?), beweist?

Jürgen Keil | Mi., 2. Januar 2019 - 19:23

Herr Schwennicke, Hoffnung auf eine neue Debattenkultur? So genügsam sollten wir nicht sein. Eine neue Migrationspolitik muss das Ziel sein. Je mehr Migranten in unser Land kommen, um so mehr Gewalttaten wird es geben, und zwar von beiden Seiten. Das nicht zu sehen, ist Realitätsverweigerung. Dieses Problem muss grundsätzlich gelöst werden.

Alexander Mazurek | Mi., 2. Januar 2019 - 19:49

… und es wird sich nichts ändern. Die Medien sind Werkzeuge der Konstruktion von gesellschaftlichen Wirklichkeiten. Es war nie anders, nicht zur Zeit der Reformation, als die Drucktechnik neu war, auch nicht in 1883 als John Swinton seine Rede zur "Unabhängigkeit" der Presse im Twilight Club hielt, "... Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen ..." Noam Chomsky hat Mitte des XX. Jh. fünf Filter des Propagandamodells identifiziert, die wichtigsten sind das Eigentum und die Finanzierung, lesen Sie doch Mal "Manufacturing consent". Und noch nie waren die Medien weltweit in so wenigen Händen, wie heute. Auch der Versuch, das Problem durch die Schaffung von öffentlich-rechtlichen Anstalten zu entschärfen gelang nicht - die Politik hat sich ihrer immer unverschämter und zügelloser bedient. Checks & balances? Mythen.

Ursula Horvath | Mi., 2. Januar 2019 - 20:06

durch welche Hände ein unschuldiger Mensch zu Tode gebracht wird, es zählt nur, wie wird der Täter solcher Taten bestraft! Da beginnt mein Zweifel, gibt es da wirklich eine Gleichbehandlung? Bisher lief es in vielen Fällen doch immer so, dass Verständnis für die nicht "Gleichen Werte und Kulturen" eine Rolle spielten. Das muss aufhören, wer tötet muss, die ganze Härte der Gesetze spüren ob Heiko oder Hamed es sind beide Verbrecher und deshalb ab hinter Gittern für immer!

Gerd Runge | Mi., 2. Januar 2019 - 20:12

eben die Tagesschau um 20:00 Uhr gehört.
Bottrop: umfassender Bericht mit einigen Details und Stellungnahmen von betroffenen Familienmitgliedern. Mit Tränen.
Sehr eindrucksvoll.
Bamberg:
eine Erwähnung im Nebensatz mit der unterschwelligen Unterstellung, die Sachverhalte wären allseits bekannt.

herbert binder | Mi., 2. Januar 2019 - 20:46

Sie sind nach meiner ganz persönlichen Einschätzung ein (verdammt) guter Journalist, sehr geehrter Herr Schwennicke. Grundsätzlich. Nicht selten aber enthält mir Ihr Wein den einen
oder anderen Tropfen Wasser zuviel. Will sagen, daß Sie das "Wünschenswerte" etwas straffer an der Leine führen und ihm weniger oft Gelegenheit geben sollten, sein müdes Haupt zu erheben. Eine Delle/Beule ist jedenfalls nicht automatisch schon
ein neuer Trend.

Christoph Kuhlmann | Mi., 2. Januar 2019 - 20:53

wurde heute morgen nur die Amokfahrt thematisiert.

Ines Schulteh | Mi., 2. Januar 2019 - 21:52

...doch eine Gleichbehandlung beider Schauplätze hat m.E. nicht stattgefunden.

ARD-online zu Bottrop : Täter h a t durch bewußte Fahrt Verletzte verursacht.
Amberg: Jugendliche s o l l e n Passanten verletzt haben.

Tagesschau: über Bottrop = rassistisches Motiv, Fahrer hat es in seinem Hass auf Ausländer abgesehen. Aber: Es wurden „ überwiegend“ Ausländer verletzt. Wer sind die anderen? Nicht erwähnenswert?

Über Amberg: 4 Jugendliche Asylsuchende verletzten 12 „Menschen“. Welche ? Zählt da die Ethnie nicht?

Cornelius Angermann | Do., 3. Januar 2019 - 11:45

Antwort auf von Ines Schulteh

Was mich wundert, ist die angeblich zielsichere Vorgehensweise des Amokfahrers von Bottrop gegen Ausländer. Wie hat er die nur in der Dunkelheit so genau erkannt, wie konnte er zielsicher Deutsche von Ausländern unterscheiden?

Elisabeth Zillmann | Mi., 2. Januar 2019 - 23:44

Tagesschau heute Abend: Ausführlicher Bericht über Botropp,einschließlich Bild und Ton von Augenzeugen/Opfern,die Frage,wie es den Opfern wohl geht.Eine davongekommene Frau wird gezeigt und sagt,sie habe Angst,überhaupt noch aus dem Haus zu gehen... Amberg:Kurze Nachricht,keine Interviewes,keine Augenzeugen,keine Anteilnahme für die Verletzten.Sind eben „nur“ deutsche Opfer. Wenn das nicht zweierlei Maß ist.Die Journalisten wetteifern geradezu darin,die Taten von Deutschen gegen Ausländer hervorzuheben,und umgekehrt herunterzuspielen.

Hans-Jürgen Salza | Do., 3. Januar 2019 - 06:14

Da sehen wir gestern in den Nachrichten eine Migrantin, die den Verrückten Kriminellen in Bottrop als Zeugin beobachtet hat. Und sie sagt dem Reporter, sie habe inzwischen Angst auf die Strasse zu gehen. Gab es ein ähnliches Interview in den Nachrichten, wenn Familien befragt wurden, deren Töchter und Frauen von Migranten verletzt, vergewaltigt oder abgestochen wurden??? 

Ingo Meyer | Do., 3. Januar 2019 - 09:00

Beide Taten sind kaum entschuldbar. Damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten. Bei dem Täter in Essen/Bottrop handelt es sich um einen Geisteskranken, der schon länger in eine geschlossenen Anstalt gehört hätte. Die Zahl dieser Leute ist überschaubar und sie schlagen aus den unterschiedlichsten Gründen zu.
Die Täter in Amberg sind frustrierte Wirtschaftsmigranten aus islamischen Ländern. Jung, ohne Arbeit und Erfolgserlebnisse und voller Agression. Wie groß die Agression werden kann, sieht ,man an den Zäunen in Ceuta. Im Zweifel werden sie hier die Opfer der Salafisten. „Bruder komm zu uns...“
Schaut man sie schräg an, ist das Mindeste: „Was guckst Du, willse Stress...“
Dies sind bei weitem nicht mehr die Ausnahmen. Eine junge muslimische Autorin aus der türkischen Cummunity hat über den Rassismus innerhalb dieser Gemeinschaft berichtet. Sie verachten uns. Sichtbar an den Autokorsos, nach Erfolgen (Wahlen) von Erdogan. Wollen die überhaupt integriert werden?

Eduard Schilling | Do., 3. Januar 2019 - 10:09

Es hat sich nicht viel geändert. Bottrop war wieder die große Aufmachung, nach Tagen und wegen Aussage von Seehofer, hat man erst was von Amberg gehört, von Ellwangen mit den wieder ein gereisten Asylanten und der Verwaltigung einer Frau in München von einen Dunkelhäutigen, hat man in den Öffentlich Rechtlichen gar nichts gehört. Ich gehe davon aus, das die in Amberg bald wieder draußen sind, da wir ja in einen Rechtsfreien Raum sind. Die ganze Welt weiß schon, das man in diesem Staat, alles machen kann, bei diesen Politikern!

Jens Rotmann | Do., 3. Januar 2019 - 10:57

....... dann kommt man zu anderen Ergebnissen. Es wird weiter verschwiegen, verdreht, relativiert.

Heinrich Niklaus | Do., 3. Januar 2019 - 11:30

Die „Prügeltour“ von Amberg war ein besonders schlimmer Gewaltexzess, weil die Täter wahllos drauflos prügelten. Diese Gewaltorgie trifft auf

- eine zur Gewaltlosigkeit erzogene und damit wehrlose Bevölkerung,

- eine bis zur Funktionsunfähigkeit reduzierte Polizei,

- eine auf Resozialisierung ausgerichtete und damit tribalisierte junge Männer nicht erreichende Justiz und

- auf Journalisten, die aus ideologischen Gründen in den prügelnden Männern immer noch „Schutzsuchende“ sehen wollen.

Dass der öffentliche Raum nicht mehr sicher ist, nehmen die Bürger besonders übel. Darüber helfen auch noch so viel Tricks bei der Manipulation der Kriminalstatistik nicht hinweg.

Dagegen hilft nur eines: Hört endlich damit auf, junge Männer aus kulturfremden Ländern unkontrolliert ins Land zu lassen!

Ronald Lehmann | Do., 3. Januar 2019 - 12:34

Entschuldigung, Herr Schwennicke. Habe ich was verpaßt?
Nach einer Stunde Sonnenschein redet man doch auch nicht vom Frühling.

Das die Versklavung & Verdummung der Menschheit (und nicht nur der Deutschen) mit allen Mitteln der Macht weiter geht, sieht man in all den kleinen & großen Beiträgen & Entscheidungen in Politik & Wirtschaft und ihrer Bediensteten.
Sie als Journalist müssen es doch wissen, das die Medien keine Berichte schreiben (eines der schwierigsten Felder der schriftlichen Bearbeitung), sondern das diese das Volk zu erziehen haben (ich nenne es persönlich zu Willenlose & Alternativlose Untertanen - Sorry)
Die Sächsische Zeitung berichtet nicht anders wie die vielen von den Lesern genannten Zeitungen.
Trotzdem oder gerade deswegen - weil die Hoffnung zu letzt stirbt - Allen ein gesundes, friedliches neues Jahr 2019 mit vielen redlichen, hoffnungsvollen & Glasklaren Gedanken & Wünschen. LG

Michael Hentsch | Do., 3. Januar 2019 - 12:41

bekommen Sie nicht rote Ohren, wenn Sie hier die vielen vielen Beispiele lesen, wie verdammt ungleichgewichtig berichtet wurde und wird. Kommt Ihnen nicht der Gedanke, da habe ich wohl Bockmist gebaut mit meinem Artikel. Haben Sie nicht Sorge, das die Glaubwürdigkeit von Ihnen und dem Cicero massiv gelitten hat. Können Sie sich auch nur im entferntesten vorstellen, was ich von einem Jurnalisten halte, der soviel schlechter recherschiert wie seine Leser. Da ich nicht glauben will, das Sie nicht recherschieren können, gehe ich von böswilliger Verdrehung der Wirklichkeit aus. Nehmen Sie doch einfach aus die Erfahrung mit: Meine Leser sind offensicht gar nicht so blöd sich so billig für dumm verkaufen zu lassen.
Meinen Gedanke, mein langjähriges Abo des Cicero wieder zu aktivieren haben Sie für‘s Erste mal wieder erledigt.

Matthias Eberbach | Do., 3. Januar 2019 - 13:52

... das heute journal von gestern dazunimmt mit den tollen Kommentaren von Herrn Kleber z.B. am Schluß der OB von Amberg gefragt sinngemäß gefragt wird:
"Hätten wir aus Amberg berichtet wenn es eine Schägerei im Fußballverein gegeben hätte" sagt doch schon alles. Die unterschwelligen Aussagen in unseren Medien haben dorch mit dem 1.1.2019 nicht aufgehört!!

Paul Baumann | Do., 3. Januar 2019 - 16:36

Vielleicht liegt es einfach auch daran, dass sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen, Raub, schwere Körperverletzung , Mord, Wohnungeinbrüche, Rauschgifthandel durch Menschen mit Migrationshintergrund / Flüchtlingen / Ausländer alltäglich geworden sind. Das passiert dauernd irgendwo.
Daran sollten wir uns gewöhnen. Genauso wie an die durch sie entstanden No-Go-Areas. Da wird wohl bei multikulti auch nichts anderes erwartet.
Warum also darüber berichten... Da muss es dann schon etwas besonderes sein, wie eine Massenvergewaltigung. Der Afghane, der auch in FR am nächsten Tag nach Vergewaltigung (aber auch nach Schändung von Ziegen und Schafen) festgenommen wurde, war dann nur noch eine Randnotiz.
Wenn ein Deutscher dann etwas ähnliches tut ist das schon eine Meldung wert! Für einen Deutschen ist das dann wohl etwas besonderes und damit berichtenswert.

Merkt ihr was?

Roland Völkel | Do., 3. Januar 2019 - 17:07

Lieber Herr Schwennicke,
leider muß ich ihnen (wie ein Großteil der Kommentatoren) wiedersprechen. Mir ist sofort (wieder) negativ aufgefallen, wie unterschiedlich diese beiden Taten im ÖR abgehandelt wurden. Details dazu wurden hier in den Kommentaren ausgiebig aufgezählt so das ich dem nichts hinzuzufügen habe.
Das einzige was mich etwas verwundert hat bei der Tagesschau (zu Bottrop) ist: ...im Anschluß bringt das Erste dazu einen Brennpunkt...
Bleibt alles beim Alten !

Norbert Heyer | Do., 3. Januar 2019 - 17:46

Bottrop war der journalistische Aufhänger von Anfang an. Jedes Verbrechen gegen Menschen muss gleich gewertet und bestraft werden. Von einer harten Strafe können wir bei dem deutschen Täter - völlig berechtigt - ausgehen. Im Fall Amberg war die Berichterstattung kein vergleichbarer Fall. Hier waren reale Hetzjagden auf Deutsche durch Asylbewerber, mehrere teils Schwerverletzte, zu beklagen. Sofort setzte
die Relativierung ein: Der OB verurteilte zwar die Tat, wollte aber keine „Instrumentalisierung“. Wer gestern im ZDF das Interview des OB mit Herrn Kleber gesehen hat, weiß wie die Geschichte weitergeht: Alle Härte in Bottrop (nochmals: Völlig zu Recht), aber kleine und unbedeutende Bestrafung -wenn überhaupt- in Amberg. Die Ungleichbehandlung von Straftaten führt zu einer immer größeren Wut bei den „schon länger hier Lebenden“. Wenn der Bundespräsident und die Bundeskanzlerin ihre Worte zu Neujahr Ernst meinten, müsste eigentlich eine Änderung feststellbar werden.