Philipp Ruch, Leiter des „Zentrums für politische Schönheit“
Philipp Ruch, Leiter des „Zentrums für politische Schönheit“ / picture alliance

Zentrum für politische Schönheit - Am Übergang zum Extremismus

Die Aktivisten des „Zentrums für politische Schönheit“ stellen auf einer Website angebliche Angehörige der rechtsextremen Szene vor. Ist das noch Satire? fragt Kolja Reichert von der „FAZ“

Cicero Cover 04-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Für eine Kampagne mit dem Titel „Soko Chemnitz“ will das Künstlerkollektiv Zentrum für politische Schönheit (ZPS) drei Millionen Bilder von 7.000 „Verdächtigen“ ausgewertet haben. „Das Ziel: den Rechtsextremismus 2018 systematisch erfassen, identifizieren und unschädlich machen“, heißt es auf der dazugehörigen Website. Die so erfassten Personen sollen ihrem Arbeitgeber gemeldet werden. Diese „Pathologisierung der politischen Neigung“ verursacht Kolja Reichert, Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „übles Aufstoßen“. Die Website arbeite mit den Rahmen, die man aus Gesichtserkennungssoftware kennt, sie erinnere an Facebook, Überwachungstechnik und die Fahndungsfotos der Hamburger Polizei von den Ausschreitungen während des G-8-Gipfels. Reichert erinnert das alles an das erprobte Prinzip des Prangers, mit dem zuletzt die AfD mit ihren Lehrermeldeportalen Ernst machte. Mit Satire hat diese Aktion, findet Reichert, nichts mehr zu tun. „Das Zentrum klingt jetzt wie eine Gruppe am Übergang zum Extremismus, in dem das Vokabular der Kritik, in diesem Fall der Satire, in ein totalitäres Vokabular der Selbstbehauptung kippt.“

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Klaus Dittrich | Di., 4. Dezember 2018 - 15:52

„ . . . systematisch erfassen, identifizieren und unschädlich machen“, . . . „
Mich erinnert dies – sorry – an Sprachgebrauch und Methoden der Gestapo. Damals waren Kommunisten die Opfer. Heute willkürlich für „böse Rechte“ gehaltene Bürger. Wobei die Gestapo allgemein bekannt war als Schnüffelpolizei – das sog. Zentrum für politische Schönheit ist weder bekannt für Kunst noch für Ästhetik.

Michael Völler | Mi., 5. Dezember 2018 - 14:48

Antwort auf von Klaus Dittrich

....es ist schon unteressant,m dass dann genau die, die alle liberalen Rechte in Abrede stellen, sich aber darauf berufen, wenn Sie Ihnen in Abrede gestellt wird.

Also das Recht auf freie Meinungsäußerung, Persönlichkeitsrechte, Demonstrationsrechte ...... sind alles die obersten Prinzipien unserer Rechtsideologen, oder???

Das was mich dabei nur am meisten auf die Palme bringt, ist das das gleiche Gejammer und verlogene Verhalten schonmal von den ganz Rechtslastigen im Vorfeld unseres zum Glück krachenend gescheiterter 12/1000 Projekt an den Tag gelegt wurde und heute es dieses Wissen anscheinend kollektiv verdrängt wird!!!!

christoph ernst | So., 9. Dezember 2018 - 22:26

Antwort auf von Klaus Dittrich

Bei staatstragendem Terror braucht man nicht nur nach rechts zu gucken. Die rot lackierten Faschisten konnten das auch ganz gut, und die religiös lackierten in Iran foltern genauso effektive wie weiland SAVAK unterm Schah.
Das Zentrum für politische Schönheit funktioniert wenn, nur als Ironie seiner selbst, aber ich fürchte, es meint es bitterernst, denn die Aufforderung zum Denunzieren korrespondiert hervorragend mit der famosen Kita-Broschüre, die unlängst Zöpfe zum Indikator für ein völkisches Umfeld ausmachte und zum Ausspitzeln der Eltern riet.

Kostas Aslanidis | Di., 4. Dezember 2018 - 16:11

sind Alltag in Deutschland. Es wird nur mit einem Demokratiemandel umhüllt.
Es sind üble Faschisten ohne Anführungszeichen, die andersdenkende eliminieren würden, wenn sie könnten. Rotlackierte üble Faschisten. Die Rache Erichs.

das braune wie das ultra rote Gesocks sind vom selben Schlage und haben auch den selben Nährboden, denn die Aufmärsche der FDJ (unsere total Angepasste weiß das wohl am Besten), sind nicht zu unterscheiden. Bei beiden waren es drastische Parolen und immer die Erkennung des Feindes. Bei den braunen Gelichtern waren es die Juden und bei den Roten der Klassenfeind. Mit diesen nebelösen Begriff, konnte man jeden Unliebsamen hinter Gittern bringen, was auch oft genug erfolgte. Heute sind die Verfechter der Klassenfeinde nicht nur in Amt und Würden, nein, sie haben wieder ihre Plattform erreicht, auf der sie sich sicherer als je zuvor fühlen. Oh Gott mich graut vor diesen Land, durch Alter und Krankheit bin ich verurteilt, dieses Desaster ein Zweites Mal zu ertragen. Das bringt mich genauso um den Schlaf wie einst H. Heine vor 200 Jahren! Niemand erhebt seinen Hintern und währet diesen Anfängen, alle sitzen da und warten auf ein Wunder, was von alleine nie kommen wird!

Wolfgang Tröbner | Di., 4. Dezember 2018 - 16:28

Das, was dieses "Zentrum für politische Schönheit" veranstaltet, hat mit Kunst nichts, aber garnichts zu tun. Und deshalb darf das Zentrum für sich auch nicht die Freiheit der Kunst in Anspruch nehmen. Diese "Aktion" ist keine Satire, sondern dient nur der Beförderung von Denunziantentum der allerübelsten Sorte. Diese Aktion verstösst gegen geltendes Recht, und zwar in mehrfacher Hinsicht. In Zeiten, wo auf Kindergartenfotos die Gesichter der Kinder geschwärzt werden, um den Erfordernissen der DSGVO Genüge zu tun, kann es nicht angehen, dass Bilder von Menschen veröffentlicht werden, die nur ihre Rechte (z.B. das Recht zu demonstrieren) wahrnehmen. Und wenn diese Veröffentlichung noch genutzt werden soll, um eine Hetzjagd gegen diese Menschen zu eröffnen, werden nach meinem Dafürhalten mehrere Grenzen deutlichst überschritten. Die Initiatoren dieser Aktion gehören vor ein ordentliches Gericht und sei es nur, um Schadenersatzansprüche geltend machen zu können. Auch Haft wäre angemessen.

Michaela Diederichs | Di., 4. Dezember 2018 - 16:42

Schon bei Böhmermann und seinem Schmähgedicht entbrannte ein großer Streit, was Kunst darf bzw. wie weit sie gehen darf. Wir erinnern uns gut an die weitgehenden Folgen. In politisch aufgeheizten Zeiten bzw. Zeiten großer Verunsicherung ist ein solches so genanntes Kunstprojekt geradezu kontraproduktiv. Da kommt unter dem Deckmantel der Kunst ein Extremismus daher, der mit Satire nichts zu tun hat. Da sollte ganz bewusst etwas ausgetestet werden. Strafverfolgung der Beteiligten halte ich für angemessen. Volle Zustimmung an Herrn Reichert.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zentrum-fuer-politische-schoe…

Romuald Veselic | Di., 4. Dezember 2018 - 17:00

systematisch erfassen, identifizieren und unschädlich machen. Gleiche Aussagen machten früher J.V.Stalin und Pol Pot.
Unschädlich machen, klingt nach Schädlingsbekämpfung in der Gastronomie.

Jürgen Keil | Di., 4. Dezember 2018 - 17:04

Denunziation von rechts gegen Lehrer oder von, sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnenden Kunst- Tschekisten ist verabscheuungswürdig. Das hat mit Kunst soviel zu tun, so wie ein Mops ein schöner Hund ist. Wer finanziert eigentlich diese "Denunziations- Aktivisten"?

Heidemarie Heim | Di., 4. Dezember 2018 - 17:57

Die "hohe Kunst" der Schädlingsbekämpfung ist also Thema des neuesten Gemeinschaftsprojektes im antifaschistischen Kollektiv der ( ZPS)Kulturschaffenden. Sollten diese von Realsatire beseelte Kammerjägeraktion entsprechend erfolgreich enden, hat die betreffende Agentur für Arbeit wohl das ein oder andere Vermittlungshemmnis mehr an der Backe;-( Macht nix! Da hat der gefeuerte Papi doch endlich mal Zeit seinem Töchterchen die Zöpfe zu flechten;-)
Schade liebe Cicero Redaktion! Aber ich kann auf dem Foto oben leider nicht erkennen, ob der leitende Künstler noch im Besitz beider Ohren ist! MfG

Marc Gause | Di., 4. Dezember 2018 - 18:18

Das sind keine Künstler, dass sind ganz einfache Linksextemisten.

Würde man das Wort Künstler auch für rechte Aktionen wie diese hier verwenden, nein, und das ist gut so.

Diese Extremisten wollen jeden, der nicht ihrer politischen Gesinnung folgt, fertig machen und dessen Lebensgrundlage zerstörten (Stichwort Arbeitsplatz Arbeitsgeber).

Komisch, Klaus Kleber und das ZDF haben bis heute nicht aufgeschrien wegen der Aktion, wo die Moralapostel doch sonst so schnell immer sind.

Die Refugees Welcome Anhänger zeigen endlich ihr wahres, hässliches Gesicht.

Klaus Funke | Di., 4. Dezember 2018 - 18:27

Warum werden diese gefährlichen Spinner von diesem (lächerlichen) "Zentrum für politische Schönheit"nicht genauso behandelt wie die gefährlichen Rechten? Ihre menschenverachtenden und an Stasi-Methoden erinnernden Aktionen sollten strikt verfolgt werden. Diese Burschen gehören hinter Gitter und nicht in die Öffentlichkeit und schon gar nicht in die Medien. Es sollte konsequent vorgegangen und mit gleichem Maß gemessen werden. Warum nicht die Namen der Anführer dieser "Gang" nennen? Man sollte vor ihnen warnen. Sie sind eine Gefahr und keine "Künstler". Linksextreme Provokateure mit antihumanistischer Gesinnung, ohne Gefühl für die Würde des anderen. Bin gespannt, wie im linksgrünen Merkelstaat, der sich ganz bewusst solcher "politischer Schlägertrupps" bedient, jetzt mit denen umgegangen wird. Ganz offensichtlich sind von diesen Leuten Straftaten begangen worden. Lässt sich dies der Rechtsstaat gefallen, weil es "gegen Rechts" geht???

Martin Wessner | Di., 4. Dezember 2018 - 18:35

Und was ist, wenn die "erfassten Personen" die mutmaßlich überwiegend im Osten leben, schon seit langem keinen Arbeitgeber mehr haben, bei dem man sie anschwärzen könnte? Die wenigsten echten Rechtsradikalen werden wohl noch eine bürgerliche Existenz besitzen, die sie verlieren könnten. Diese Desperados kann man daher nicht mit dem Verlust von Ansehen drohen, um sie zu disziplinieren. Inwiefern ist daher ein arbeitslos gewordener Rechter "unschädlich gemacht" worden, der anschließend viel mehr Tagesfreizeit zur Verfügung hat, als es dem Herrn Rauch lieb sein kann, um den Spieß umzudrehen und seinerseits durch die Intensivierung seiner Netzaktivitäten ebenso Hatz auf politische Feinde und Andersdenkende zu machen? Jemand der sich außerhalb der Gesellschaft befindet, bzw. aus dieser mit derartigen Mitteln ausgestoßen wurde, für den ist viel leichter und risikoloser sich zu radikalisieren, wie jemand, der noch irgendwie im Bürgertum integriert ist. Siehe die Diskussion um Islamisten.

Angela Bösener | Di., 4. Dezember 2018 - 19:11

„Reichert erinnert das alles an das erprobte Prinzip des Prangers, mit dem .. die AfD in ihren Lehrermeldeportalen Ernst machte.“
Dieser Vergleich hinkt. Das Lehrermeldeportal der AfD hat mit einem Pranger nichts zu tun. Auf der betreffenden Onlinseite verweist die AfD auf das Grundgesetz und gibt (aus gutem Grund) in erster Linie Empfehlungen, wie bei Verstößen gegen das Neutralitätsgebot vorgegangen werden kann.
Die Kampagne dieser „Aktivisten“ des sogenannten „Zentrums für politische Schönheit“ ist aber widerliches Denunziantentum, das m. E. bereits strafrechtlich relevant ist, mit Kunstfreiheit aber nichts zu tun hat. Hier werden Menschen, die ihr verfassungsmäßig garantiertes Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ausüben, zum „Abschuss“ – teils mit Fangprämie –freigegeben. Diese Praktiken erinnern an die finsteren Zeiten der deutschen Geschichte. Wo bleibt eigentlich die öffentliche Empörung?

Ursula Horvath | Mi., 5. Dezember 2018 - 18:12

Antwort auf von Angela Bösener

bleibt die öffentl. Empörung? Ja, das frage ich mich auch Frau Bössener. Von den öffentl. Rechtlichen hört und sieht man nur paar Sekunden etwas ansonsten Schweigen. Wäre es nicht an der Zeit, zu diesen Affront, die berühmten Spezialsendungen zu senden? Ach ja, dass sind doch die Guten, die wahrscheinlich noch nie arbeiten mussten, ihre Sponsoren in den Oberen Ebenen des Staates sitzen haben. Na ja, wenn wiedermal "Zusammenrottungen, Hetzjagden (ohne Waffenschein) in Chemnitz stattfinden sollten, dann gibt es sicher auch für Sahne feines Fischfilet und den Künstler mit den Wölfen, der damit für das "Nie wieder" kämpft und noch nicht bemerkt hat, dass wir genau darauf zusteuern, eine Sondervorstellung auch wenn sich jeden normal denkenden Chemnitzer, der Magen dabei umdreht. Wer bezahlt wohl die Gagen für diese besonderen "Künstler"?

Hans Page | Do., 6. Dezember 2018 - 12:12

Antwort auf von Angela Bösener

Und diese Gruppe ist wohl zu den Spinnern zuzuordnen. Was ich entsetzlich finde, ist dass vor allem die Medien, einschließlich ÖR, nicht klare Kante zeigen und diese Aktion als das bezeichnen was sie ist: Aufruf zur Hetze und Menschenjagd und Existenzvernichtung von Leuten die ihre Grundrechte wahrnehmen. Die klammheimlich Sympathie und das Verständnis die aus vielen Artikeln klingen, ist was schlimm ist. So wie annodazumal die klammheimliche Sympathie für RAF Mörder. Allein die Abwesenheit der Klebers, Hayali und Konsorten in der Verurteilung der Gestapo/Stasi Imitanten ist skandalös, abgesehen von der Bundeskanzlerin die immer da ist wenn es gegen "Rechts" geht.

Bernd Wollmann | Di., 4. Dezember 2018 - 19:54

Die sollten ihren Namen ändern, Zentrum für politische Denunzination wäre passender. Menschen öffentlich an den Pranger zu stellen , weil sie an einer Demonstration gegen grausame Gewalttaten durch Merkelgäste teilnehmen, zeigt deren Toleranz und Demokratieverständnis. Man stelle sich mal vor, das wäre von der AFD gekommen....

Ullrich Ramps | Di., 4. Dezember 2018 - 20:13

... aus dem Jahre "1984". George Orwell hätte seine Freude an diesem Schaustück auf die Spitze getriebener Intoleranz und wilden Verfolgungswahns.

Andreas Rudholzer | Di., 4. Dezember 2018 - 20:16

Parallelen zur dunkelsten Epoche Europas sind vermutlich von den Aktivisten geplant oder werden zumindest für diese fragwürdige "Kunstaktion" in kauf genommen.
Auf Listen erfassen, öffentlichen anprangern, unschädlich machen. Es gilt die Schuldsvermutung. Unschuldige können das Gegenteil beweisen.
Wer trägt hier die Springerstiefel? Alles im Zeichen der Kunst. Unter diesem Deckmantel darf man in Deutschland alles...fast. Den Lieblingssultan sollte man verschonen. Der verklagt nämlich Satirekünstler und lässt sie vermutlich auch beobachten.
Na dann, auf zum fröhlichen denunzieren. Alles im Zeichen der Kunst natürlich.

Martin Lederer | Di., 4. Dezember 2018 - 20:21

Auch Deniz Y. schrieb nie "Satire". Er sagte ehrlich, was er dachte. Und wenn es dann Kritik gab, sagte er halt, es sei "Satire".
Aber das System in Buntland ist sowieso am ... .

Ursula Horvath | Di., 4. Dezember 2018 - 20:39

es ist keine Satire sondern hochgradig krimminell!
Wielange will der Staat oder ist dieser schon Kahane Staat? Na dann sollte sich Niemand wundern! Andere Menschen öffentlich an den Pranger stellen zu wollen, ist eine unglaubliche Anmaßung. Diese "Künstler" sollten mal besser mehrmals das Wort "ARBEIT" schreiben, denn da bin ich mir ziemlich sicher, das diese Typen damit so gar nichts anfangen können, oder Wer sponsert deren Leben? Das wäre auch mal zu hinterfragen!

Wolfgang Tröbner | Do., 6. Dezember 2018 - 11:03

Antwort auf von Ursula Horvath

Wie will man sonst erklären, dass sich die SPD-Ministerin Giffey so bereitwillig vor der Karren dieser Kahane-Stiftung spannen lässt? Auch bei der ehemaligen Familienministerin Schwesig gibt es diesbezüglich Aufklärungsbedarf. Die hat schließlich mal erklärt, dass es keine Probleme mit Linksextremismus gäbe, sondern nur mit Rechtsextremismus, und deshalb nur Geld für linke Gruppierungen, die sich dem Kampf gegen Rechts verschrieben haben (z.B. Antifa), locker gemacht. Nicht jedoch für solche, die linksextremistische Aktivitäten untersuchen wollen. Alles nur Zufall?

Karin Zeitz | Di., 4. Dezember 2018 - 20:54

“Übergang zum Extremismus“ finde ich untertrieben. Mich erinnern die Methoden des “Zentrums für politische Schönheit“ an die Erzählungen meiner Eltern darüber, wie in der Nazizeit die Menschen zuhause durch Blockwarte bespitzelt worden sind, während in den Schulen die Kinder ausgehorcht wurden, um regierungsfeindliche Meinungen zu unterdrücken. Wenn solche Dinge geduldet oder sogar noch mit Steuergeldern gefördert werden, dann gibt's keine Demokratie mehr.

Werner Wirth | Di., 4. Dezember 2018 - 22:33

Diese obskure und - für meine Begriffe - verfassungsfeindliche Gruppierung nennt sich ja selbst auf ihrer Homepage "Sturmtruppe".

Das klingt nun zufällig oder auch auf Grund einer höheren Weisheit ... ganz ähnlich wie der Name "Sturmabteilung" - das das ist ja bekanntlich der volle Name der nationalsozialistischen SA ...

Zumindest im Hinblick auf die Toleranz für politisch Andersdenkende sind bzw. waren sich beide Sturmtrupps ziemlich ähnlich.

Birgit Rilling | Mi., 5. Dezember 2018 - 06:46

die ihr demokratisch verbrieftes Recht auf Demonstration wahrgenommen haben, öffentlich an den Pranger zu stellen, weil sie eine andere politische Meinung haben, ist wirklich mit nichts zu entschuldigen! Jeder von uns muss erwachsen genug sein, um Widerspruch des Gegenüber aushalten zu können. Ich bin ausgesprochen traurig, wenn ich sehe, was stellenweise aus unserer Gesellschaft geworden ist.

Rudi Knoth | Mi., 5. Dezember 2018 - 08:45

Dieses Wort erinnert mich an die Praxis in der UDSSR, Oppositionelle in psychiatrische Einrichtungen unterzubringen. Ich behaupte mal, daß sich hier der stalinistische Ungeist klar zeigt.

Bernd Eifländer | Mi., 5. Dezember 2018 - 08:49

Da könnte man schon ca. 30 000 gewaltbereite Linke vom Hamburger Gipfel online stellen. Übrigens, noch gibt es genügend lebende EX Stasi - Mitarbeiter zum Aufbau einer neuen Gesinnungs- Behörde. Packen wir es an ! Noch haben wir eine Fachkraft im Bundeskanzleramt , die weiß wie es geht. Ab heute trage ich zur Sicherheit mein Parteiabzeichen an der Jacke - Graue Panther ! ( Damit keine Mißverständnisse entstehen, das die Senioren-Partei )

Harald Hotz | Mi., 5. Dezember 2018 - 09:07

Totalitäre Ideologien sind dadurch gekennzeichnet, daß im Namen der "guten Sache" alles erlaubt ist, bis hin zur physischen Auslöschung des Andersdenkenden. Schaut man sich die heutige politische Landschaft an, so kommen die totalitären Tendenzen weniger aus der als rechts bezeichneten Ecke, wo sie von den Propagandisten der etablierten Eliten täglich verortet werden, sondern das Establishment selbst ist zunehmend totalitär. Das Mantra von der offenen Gesellschaft gilt ja nur für Menschen mit der "korrekten" Haltung und Gesinnung, alle andern sollen draußen bleiben, man diskutiert nicht mit ihnen, man stört ihre Versammlungen, man beschmiert ihre Häuser, demoliert ihre Autos ...
"Das Zentrum klingt jetzt wie eine Gruppe am Übergang zum Extremismus, in dem das Vokabular der Kritik, in diesem Fall der Satire, in ein totalitäres Vokabular der Selbstbehauptung kippt.“ - Das trifft auf das gesamte politische Establishment zu: totalitäres und hysterisches Vokabular der Selbstbehauptung.

Im Namen aller der "Wir müssen draußen bleiben!", danke ich Ihnen ausdrücklich für Ihren ausgezeichneten Kommentar. Doch so langsam aber sicher, das haben auch die letzten Wahlen gezeigt, treffen die von Ihnen beschriebenen Gruppierungen auf wehrhafte Opfer, die sich politisch-ideologische Stigmatisierungen und Diskreditierungen ihrer Person nicht mehr ohne weiteres gefallen lassen! Wir können nur hoffen, dass lediglich das allgemeine "Vokabular der Kritik/Satire" ins Totalitäre kippt. Denn wenn von beiden Seiten den Worten die Taten folgen, und die Schwelle dafür sinkt m.E. rapide!, haben wir Anarchie in unserem Rechtsstaat. Von einer smarten Art des politischen "Herrschens und Teilens" (Spaltung der Gesellschaft) kann dann keine Rede mehr sein! Redet und lernt denn heutzutage keiner mehr von den Alten? Im Dschungelcamp blödgeglotzt statt mal Historien-Dokus anzusehen? Politinteresse pflegen nach Art der 3 Affen? Beste Grundlagen für Totalitäre damals wie heute! MfG

Ursula Horvath | Mi., 5. Dezember 2018 - 18:28

Antwort auf von Heidemarie Heim

total Recht Sie doch haben Frau Heim. Leider!

Herbert Lohn | Mi., 5. Dezember 2018 - 09:35

Der große Unterschied zum Lehrerportal ist, dass Lehrer in der Unterrichtszeit zum Neutralitätsgebot verpflichtet sind. Der Pranger der Gutmeinenden prangert freie Bürger bei ihrem Arbeitgeber an. Nur dürfen freie Bürger politisch meinen, was sie wollen, und dürfen deswegen nicht gefeuert werden.

Während das eine zur Verpflichtung tatsächlicher Richtlinien erschaffen wird, ist das andere Zivilterror.

Außerdem: Der Name dieser Gruppe lässt mir jedesmal einen kalten Schauder den Rücken runterlaufen. 1A Propaganda.

Manfred Greifenegger | Mi., 5. Dezember 2018 - 09:51

Sorry, aber was gibt es bei uns im Land für Schwachsinnigkeiten. Im Endefekt Leute, die nichts im Leben gebacken bekommen. Können wir uns nicht wieder darauf zurückbesinnen auf PRAKMATISCHES Handeln auf allen Ebenen ?
Es kann ja ein jeder seine Spinnerei ausleben, aber dann sollte diese Spinnerei wie so oft in dieser kaputten Repupsblik nicht von der Allgemeinheit finanziert werden. Sind wahrscheinlich ewige Studenten die gerade mit Ach und Krach Ihr Studium gebacken bekommen haben oder die auf einer Uni nichts zu suchen haben da es einfach an Wissen mangelt. Soll ja in Ländern wie Berlin Bremen NRW Niederschsen und mittlerweile auch BW die Regel sein.
Düster, DTL.Düster. In weiten Teilen ein failed State.

Walter Meiering | Mi., 5. Dezember 2018 - 10:07

Das ist keine Satire mehr, sondern offener Selbstjustiz und damit offener Rechtsbruch. Die Verfolgung von Straftätern ist in einem Rechtsstaat ausschließlich Sache der Justiz und der Polizei.
Diese selbsternannten 'Künstler' gehören weit eher vor Gericht als viele der von ihnen verfolgten und denunzierten Rechtsextremen.

Fritz Gessler | Mi., 5. Dezember 2018 - 10:13

deutschland war immer ein staat der spitzel und angeber. was an zivilcourage fehlt, kompensiert die jeweils politisch korrekte denunziation misliebiger minderheiten.
es wäre doch ganz 'witzig', auch so eine sammlung linksradikaler 'verdächtiger' anzulegen/prangern, oder? na, da wär aber was los! und die satiriker - ob von politicher schönheit oder hässlichkeit - hätten wohl ein paar handfeste morddrohungen und stippvisiten der antifa im haus...
ganz abgesehen davon, dass sich dann unter den (üblichen) facebook-verdächtigen so manches honoriges politikerantlitz seiner glorreichen '68er zeiten erinnern lassen müsste :))

Bernd Zeller | Mi., 5. Dezember 2018 - 10:31

Sehr gelungen, die Kunstaktion rüttelt wach, sie charakterisiert und entlarvt die Zustände, in die das Land gerutscht ist. Hier wird verdichtet gezeigt, wie mündige Bürger diffamiert und ausgegrenzt werden und wie sie gehasst werden und wie gegen sie gehetzt wird. Der Betrachter muss schockiert sein, dass so was möglich ist in einem Land, das sich freiheitlich-demokratisch grundgeordnet gibt. Die Aktion verdeutlicht die Zustände, wie sie sind, und entlarvt den totalitären Machtanspruch der politisch-medialen Emporkömmlinge.
Großartig, perfekt.

Werter Herr Zeller und Anwesende! War eben auf der immer noch frei zugänglichen Seite SOKO Chemnitz und traute meinen Sinnen nicht. Die SOKO Kammerjäger e.V. haben ihr Kopfgeld-Repertoire erweitert. Für "ID von den rechten Gelisteten" gibt und gab es 75-100€ Paypal und neu hinzugekommen 200€ für zu identifizierende und zur Meldung gebrachte LKA Mitarbeiter, V-Leute etc.. Da bin ich aber gespannt, wie weit das "Kunst-und Satireverständnis" der betroffenen Behörden und unserer Justiz geht! MfG

das sie nichts mitzuteilen hat! Liebe Frau Diederichs! Schon vergessen? Der unbequeme Dr.Maaßen mit seiner Rechthaberei was linkes Propagandamaterial betrifft ist gefeuert! Die Chefredakteure von ZDF und ARD haben darüber wahrscheinlich so viel Kenntnis wie seiner Zeit vom Migrationspakt. Die Anweisung für Herr Seibert: " Du bleibst (schön) hier Hase!" Ach, endlich konnte ich mal wieder mein Lieblingsimperativ anwenden;-). Liebe Grüße!

Heinrich Jäger | Mi., 5. Dezember 2018 - 11:49

wie der Herr Ruch ,wären in der DDR mit großer Wahrscheinlichkeit informelle oder hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen .Da es diese Behörde nicht mehr gibt, nennt man sich jetzt ZPS und ist halt Aktivist einfach widerlich diese Leute.

werner offergeld | Mi., 5. Dezember 2018 - 14:59

ein ganz klarer Fall zum ersten Schritt zur Lynchjustiz. Widerlich. Die heben sich von der AfD in keinster Weise ab. Im Gegenteil.

"ein ganz klarer Fall zum ersten Schritt zur Lynchjustiz. Widerlich. Die heben sich von der AfD in keinster Weise ab. Im Gegenteil."

Ihrem ersten Satz stimme ich sehr zu. Wieso rücken Sie dann aber die AfD in die Nähe dieser widerlichen und augenscheinlich auch ungesetzlichen Aktion?
Mir ist nicht bekannt, dass diese Partei mit derlei perfiden Methoden arbeitet.

Heidemarie Heim | Mi., 5. Dezember 2018 - 20:15

Antwort auf von Klaus Moitje

Werter Herr Moijte! Sorry das ich mich einmische! Aber man muss die Tatsache, das bei solchen Dingen schnell Äpfel mit Birnen verwechselt, bzw. "ist doch beides Kernobst!"-Aussagen getroffen werden erst mal akzeptieren und sich fragen, wie viel oder mit was man dazu beigetragen hat. Ich weiß zwar nicht wie viele AfD-Wähler diese Aktion mit dem "Melden von Verstößen gegen das Neutralitätsgebot", mich ausdrücklich inbegriffen! kritisieren, aber es liefert natürlich Steilvorlagen für den politischen Gegner, welcher getarnt hinter antifaschistischer Empörungsrhetorik zu ähnlichen aber in dem Fall perfideren Mitteln greift. Wir wissen doch beide, und das hätte ich eigentlich als Wählerin von der Partei auch erwartet, das man heute oft nicht mehr willens ist zu differenzieren. Aber wie gut, das wir hier im Cicero die Dinge benennen und uns austauschen können! Allen hier alles Gute! MfG

Kostas Aslanidis | Mi., 5. Dezember 2018 - 22:43

Antwort auf von Klaus Moitje

die von den Altparteien im Müll gelandet sind. Ich verstehe das auch nicht, warum Herr Offergeld, es so darstellt. Von der AfD habe ich keine Angst. Brandgefährlich sind die anderen. Wer hat den die grossen Probleme erschaffen!

Peter Bisa | Mi., 5. Dezember 2018 - 15:33

Diesen Namen hätte die Truppe verdient. Man stelle sich mal vor, nach den Krawallen in Hamburg hätte die AfD oder eine andere Gruppe dies umgekehrt gemacht: Alle Bilder der Antifa-Chaoten veröffentlicht und zur Denunziation aufgerufen. Das hätte eine Sondersendung im ÖRR gegeben. Jetzt versteht man auch, warum die Antifa immer die Gesichter verdeckt. Und es gäbe noch einen Unterschied: Bei diesem Personenkreis dürften wohl nur wenige sein, die überhaupt einen Arbeitgeber haben, bei dem sie anzuschwärzen wären. Das soll Kunst sein? Bei den Nazis und bei der SED vielleicht, zumindest verbal, wenn gegen die sog. "Feinde" des Staates.

Hans-Jörg Waskowski | Mi., 5. Dezember 2018 - 16:05

Wie weit sind wir denn in diesem Land schon wieder gekommen? Wann wird es denn wieder so sein, dass Leute, die mit dem LINKS-GRÜNEN System nicht einverstanden sind, ein großes braunes "R", in Frakturschrift, auf der linken Brustseite tragen müssen? Warum wurde denn 1989/90 eigentlich die DDR mit dem Ministerium für Staatssicherheit abgeschafft? Das ist es nicht, was die Ex-DDR-Bürger damals unter "Freiheit, Demokratie" und vor allem Meinungsfreiheit verstanden haben!

Renate Genth | Mi., 5. Dezember 2018 - 17:28

Wieso Übergang zum Extremismus. Das ist schlicht eine bösartige Zerstörung des Zivilisationsgewebes. Denunziation ist etwas zutiefst Bösartiges. Sie gehört zu Diktatur und Totalitarismus.
Aber wenn das Beispiel Schule macht, können die entsprechenden Personen ab jetzt den Hitlergruß als provokative Kunstaktion vorweisen.

Ein Migrant | Mi., 5. Dezember 2018 - 23:03

Ist schon "beachtlich" was man so als Kunst verkaufen möchte. Vor vielen Jahren war ein gelber Stern auf dem Oberarm wahrscheinlich auch Kunst.
Man weiß ja, daß sich soetwas viele der selbsternannten Guten heute auch wieder wünschen. Aber diesmal in hellblau.
Am Ende fragen sich die gleichen wieder, wie es zu soetwas kommen konnte.

Birgit Fischer | Do., 6. Dezember 2018 - 09:08

Die Frage ist, was lässt man diesen Leuten durchgehen? Würde das Zentrum für politische Schönheit mich in dieser Form anprangern, gäbe es eine deutliche Antwort. Jeder Betroffene muss für sich entscheiden, was und wie viel er solchen Leuten durchgehen lässt.