Protest im Hambacher Forst
Protest im Hambacher Forst: Irgendwo muss der Strom herkommen/ picture alliance

Hambacher Forst und Co. - Energiewende? Ja, aber nicht bei uns!

Am Wochenende ist eine weitere Großdemonstration gegen die Rodung im Hambacher Forst geplant. Massive Proteste begleiten nahezu jedes Projekt der Stromerzeugung. Die Wut ist verständlich, aber die Energiewende ist ohne die Anerkennung bitterer Wahrheiten nicht möglich

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Noch ist der Hambacher Forst nicht gerodet. Zwar hat die Polizei das Gebiet inzwischen weitgehend von den dort in Baumhäusern campierenden Protestaktivisten geräumt, doch am kommenden Samstag soll mit einer bundesweiten Großdemonstration, zu der bis zu 30.000 Teilnehmer erwartet werden, noch mal deutlich Flagge gezeigt werden, unter dem Motto: „Hambi bleibt“.

Damit dürften die bevorstehenden Rodungen wohl kaum verhindert werden. Es handelt sich eher um eine Art Nachhutgefecht, allerdings mit hohem Symbolgehalt. Vor dem Beginn der Rodungen vor 40 Jahren umfasste der Hambacher Wald noch eine Fläche von 4.100 Hektar. Seitdem fressen sich schweres Rodungsgerät und Kohlebagger unerbittlich durch die ökologisch wertvollen Baumbestände, stets gestützt durch entsprechende Entscheidungen der Landesregierung und nachgeordneter Behörden, die auch von Gerichten bestätigt wurden. Eingerahmt von den Mondlandschaften des Braunkohletagebaus ist das zusammenhängende Waldgebiet auf 200 Hektar geschrumpft, wovon jetzt weitere 100 Hektar dem Tagebau weichen sollen.

Machtdemonstration der Bergbaulobby, unglaubwürdiger Protest der Grünen

Abgesehen von den ökologischen Folgen macht die Rodung auch ökonomisch und strukturpolitisch nur wenig Sinn. Die Kohleverstromung ist in Deutschland ein Auslaufmodell, gestritten wird in der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission nur noch über den Zeitplan für den endgültigen Ausstieg und die Bewältigung des Strukturwandels in den Kohleregionen. Die Bergbaulobby, zu der neben den betroffenen Unternehmen auch die Gewerkschaft IG BCE und große Teile der SPD gehören, will den Zeitpunkt für den endgültigen Exit aus dieser erwiesenermaßen klimaschädlichen Technologie so weit wie möglich hinausschieben.

Umweltverbände und mit ihnen verbundene Politiker streben das Gegenteil an. Sicher scheint, dass das jetzt umstrittene Areal für die Kohleversorgung der bestehenden Kraftwerke zum jetzigen Zeitpunkt unnötig ist. Offensichtlich geht es der Bergbaulobby um eine Machtdemonstration und um die Schaffung irreversibler Fakten. Politische Rückendeckung erhält sie in Nordrhein-Westfalen nicht nur von der regierenden CDU/FDP-Koalition, sondern auch von der oppositionellen SPD. Vor allem die Grünen wollen sich dagegen im Landtag als Kohlegegner und Waldretter profilieren. Sonderlich glaubwürdig wirkt das allerdings nicht, denn der endgültige, einvernehmliche Beschluss zur Rodung wurde von der Landesregierung bereits 2016 gefällt, und da saßen die Grünen noch mit der SPD am Kabinettstisch.

Ohnehin agieren nicht nur diese Partei, sondern auch große Teile der Anti-Braunkohle- und Umweltbewegung in Fragen der angestrebten Energiewende widersprüchlich. Denn der gesellschaftlich im Prinzip mehrheitsfähige Ausstieg aus Atomkraft und Kohle muss  durch den schnellen, massiven Ausbau der regenerativen Stromerzeugung kompensiert werden. Zumal der Strombedarf durch den ebenfalls angestrebten Umstieg auf Elektroantriebe im öffentlichen und privaten Personenverkehr weiter steigen wird.

Proteste gegen jedes Projekt

Der notwendige Ausbau entsprechender Stromerzeugungskapazitäten ist natürlich auch mit massiven Eingriffen in gewachsene Landschaften und Ökosysteme verbunden. Es geht um große Anlagen wie Offshore- und Onshore-Windparks und um neue moderne Starkstromtrassen und Speichermedien, die die bei Ökostrom unvermeidlichen Schwankungen bei der erzeugen Energie ausgleichen sollen.

Doch es gibt kaum einen Windpark und keine Trasse, die nicht bereits im frühen Planungsstadium auf den entschiedenen Widerstand sowohl örtlicher Bürgerinitiativen als auch von Umweltverbänden und von örtlichen Parteigliederungen stoßen. Das gilt auch für Pumpspeicherwerke (PSW), in denen überschüssiger Strom genutzt wird, um Wasser an einen erhöhten Standort zu pumpen, um es bei Bedarf wieder abwärts laufen zu lassen und dabei mittels Turbinen Strom zu erzeugen. Mehrere Großprojekte, wie etwa das PSW in Atdorf  im Südschwarzwald wurden aufgrund massiver Proteste und entsprechender Verzögerungen bei der Planung bereits gestrichen. Derzeit gehen vor allem in Sachsen und Bayern ganze Landkreise – nicht selten unterstützt von Allparteienkoalitionen – auf die Barrikaden, um Trassen zu verhindern, die den Windstrom von der Küste in Industrieregionen und Ballungsgebiete transportieren sollen.

Ähnliche Bewegungen gibt es bundesweit auch gegen neue Windparks. In Wismar kämpft die Initiative „Freier Horizont – Aktionsbündnis gegen unkontrollierten Windkraftausbau“ gegen neue Offshore Anlagen. Im  Brandenbuerger Oder-Spree-Kreis gibt es Demonstrationen gegen „Natur- und Gesundheits-Zerstörungsmaschinen“. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es nicht nur Braunkohle-Gegner, sondern auch zahlreiche Initiativen, die den Stopp des Ausbaus der Windenergie fordern, da sie die Lebensqualität ebenso mindern würde, wie den Wert der Häuser vor Ort. Auch großflächige Photovoltaikanlagen treiben vielerorts Bürger auf die Barrikaden, befürchtet wird vor allem die Verschandelung der Landschaft. Man wolle verhindern „dass aus diesem Gebiet, das wunderbar idyllisch und wild gewachsen ist, auf dem man abends Rehe sehen kann, jetzt ein Solarpark werden soll“, brachte eine Anwohnerin in Zerbst (Sachsen-Anhalt) in der Volksstimme die Motivation des Widerstands auf den Punkt.

Es braucht politischen Mut

Alle diese Protestbewegungen scheinen ein gemeinsames Motto zu haben: Energiewende, ja bitte. Aber nicht bei uns. Auf die Frage nach Alternativen zu dem jeweils kritisierten Vorhaben erntet man in der Regel ein Schulterzucken oder bekommt eher abstruse Vorschläge präsentiert. Andere Standorte seien viel besser geeignet, man könne schließlich auch mehr Ökostrom aus Norwegen importieren, und die Stromversorgung könne doch dezentral organisiert werden. Letzteres mag für kleinere und mittlere Gemeinden durchaus ein gangbarer Weg sein, aber im Dunkeln bleibt, wie man Ballungszentren wie das Ruhrgebiet oder industrielle Kerngebiete in Bayern und Baden-Württemberg nicht nur ohne Atom- und Kohlekraftwerke versorgen könnte, sondern auch ohne große Windkraftanlagen und entsprechende Trassen.

Eine durchgreifende Energiewende hin zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung ist zweifellos notwendig, vor allem aus ökologischen und klimapolitischen Gründen. Für ihre Umsetzung braucht es aber ein entschlossenes staatliches Handeln sowie politischen Mut. Zweifellos muss den kurzfristigen ökonomischen Interessen der Braunkohlelobby entschieden entgegengetreten werden, auch im Hambacher Forst. Aber gerade den engagierten Braunkohlegegnern stünde es gut zu Gesicht, ihrer äußerst heterogenen Unterstützerschar ein paar unangenehme Wahrheiten klar und deutlich zu vermitteln. Der Ausbau regenerativer Energieerzeugung ist kein Ponyhof und keine „Zurück zur Natur“-Idylle. Er kann sich für viele Anrainer entsprechender Anlagen sogar ziemlich hässlich darstellen. Denn der Strom kommt zwar auch ohne Kohle und Atomkraft aus der Steckdose. Aber da muss er auch irgendwie hinkommen.

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Jens Rotmann | Do., 4. Oktober 2018 - 11:55

Wurde eigentlich der Bürger gefragt bzw. das Einverständnis eingeholt ? Bei mir nicht, ich zahle nur !!! Es ist das Werk von Merkel die ohne Not + Konzept die AKW's abgeschaltet hat.

Robert Flag | Do., 4. Oktober 2018 - 12:51

Antwort auf von Jens Rotmann

Und das war auch gut so ! Mir ist eine verspargelte Landschaft lieber als eine verstrahlte.
Die völlige Konzeptionslosigkeit der Regierung, ähnlich wie in der de facto nicht existierenden Migrationspoliktik, ist allerdings mehr als besorgniserregend. Da stimme ich Ihnen zu.

Walter Müller | Do., 4. Oktober 2018 - 16:27

Antwort auf von Robert Flag

Da bin ich wanderer Meinung. Was soll der Unsinn diner nationalen Energiewende, wenn unsere Nachbarn einen völlig anderen Kurs fahren? Irrsinn. Vermutlich möchte Merkel auch bei diesem Thema de Lehrmeisterin von Europa sein. Irrsinn.

Sollen wir etwa fröhlich weiter AKWs bauen, ohne zu wissen wohin mit dem Atommüll, nur weil unsere Nachbarn das tun ? Das wäre in der Tat Irrsinn.

Justin Theim | Fr., 5. Oktober 2018 - 12:37

Antwort auf von Robert Flag

Die Technologie ist heute schon sehr viel weiter! Thoriumreaktoren können keine Havarie (Gau) mehr erzeugen, die Transmutationstechnologie nutzt den Atommüll als Brennstoff, so dass kaum etwas übrig bleibt.

Das allerdings wurde außerhalb Deutschlands entwickelt, weil hierzulande grüne Ideologie das Denken abgeschaltet hat.

Angela Bösener | Do., 4. Oktober 2018 - 20:06

Antwort auf von Robert Flag

@Robert Flag
"Verspargelte Landschaften" kann nur derjenige begrüßen, der sich noch keine Gedanken über die damit einhergehenden Risiken für die Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt gemacht hat. Dass Vögel geschreddert werden, der Infraschall sowohl die Gesundheit von Menschen und Tieren belastet, dürfte eigentlich bekannt sein. Dass zur Errichtung einer Windkraftanlage ein beachtliches Fundament nötig ist und insoweit mit einem erheblichen Eingriff in die Struktur und in den Wasserhaushalt des Bodens (landwirtschaftliche Nutzfläche) einhergeht, sollte bei der Begrüßung verspargelter Landschaften ebenfalls bedacht werden. Auch ein Nachdenken darüber, dass einerseits die friedliche Nutzung der Atomkraft zur Energieerzeugung verteufelt wird, andererseits aber kaum lautstarke Einwände gegen die Stationierung von atomaren Waffen zu vernehmen sind, wäre in diesem Zusammenhang ebenfalls angebracht.

Das alles steht in keinem Verhältnis zu einem Reaktorunfall, der einen ganzen Landstrich für Jahrhunderte unbewohnbar macht, der die Menschen die er nicht direkt tötet unheilbar krank macht. Und zwar massenweise. In Tschenobyl wird einfach eine Betonhülle auf die nächste gesetzt, sobald diese verstrahlt ist. Nach dem Motto, uns wird schon noch was einfallen, wenn es so nicht mehr geht.
Aber auch wenn kein Unfall passiert: Wohin mit dem Müll ? Niemand käme auf die Idee ein Haus zu bauen, bevor diese Frage nicht geklärt ist. Aber bei AKWs interessiert das keinen.

Yvonne Walden | Do., 4. Oktober 2018 - 13:07

Antwort auf von Jens Rotmann

Die zeitlich gestaffelte Abschaltung der noch existierenden Atomkraftwerke wurde durch den Deutschen Bundestag mehrheitlich beschlossen. Frau Merkel hat dies also nicht "verbockt".
Gleiches gilt für den Ausstieg aus der Braunkohle-Verstromung.
Es wird höchste Zeit, daß sowohl die Atomstromgewinnung als auch die Braunkohle-Verstromung ein Ende hat. Allerdings scheint es so, als ob die vier großen Kraftwerksbetreiber Eon, EnBW, RWE und VATTENFALL massiv auf Zeit spielen, um ihre alten Braunkohle-Dreckschleudern möglichst noch lange betreiben zu können.
Warum setzen sich diese Stromerzeuger nicht viel vehementer für den Leitungsbau von Nord nach Süd ein? In Wahrheit wollen sie natürlich keine Energiewende, sondern nur billig erzeugten Strom teuer verkaufen.
Wann endlich greifen hier die politisch Mutigen durch? Auch gegen die Interessen ewig-gestriger Arbeitnehmer und ihrer konservativen Gewerkschaft IG Bergbau und Energie?

Frau Walden, ein wenig Physik muss sein. Erzeugung von Strom nur aus Sonne und Wind, ohne Stabilisierung der Netzfrequenz (50 Hz, +/-) durch Strom aus Kraftwerken gefährdet die Versorgungssicherheit. Kern- und Kohle-KW haben wir bald keine mehr. Was bleibt, sind Öl- und Gas- KW. Aber ÖL- und Gas kommen vorzugsweise aus Russland, welches wir ständig mit Sanktionen pol. erziehen wollen. Warum sind wir Deutschen bisher die Einzigen, die voll aus der Energieerzeugung durch Kernkraft und Kohle aussteigen. Sind die anderen Länder dümmer oder verantwortungsloser?

sterben zahllose Menschen bei religiösen / ethnischen Konflikten / Bürgerkriegen.
Die Zahl der Atomunfälle und der Opfer ist überschaubar.
Trotzdem bejubelt ein großer Teil unserer Mitbürger eine nicht benötigte Masseneinwanderung und wird hysterisch wenn in Japan ein Kombination aus Erdbeben und Tsunami zu einem Unglück...mit (wie vielen ?) Toten führt.
Wie viel Menschen mögen in dieser Zeit in der Ukraine, Türkei, Syrien, Irak, Myanmar, Südsudan, Zentralafrikanische Republik, Nigeria usw. usw. umgekommen sein ? Und direkt hinter den Grenzen stehen Atomkraftwerke z.B. in Frankreich und Belgien. Dort hat man keine Angst und preiswerten Strom.

Justin Theim | Sa., 6. Oktober 2018 - 12:49

Antwort auf von wolfgang spremberg

Komisch, dass sich die Hysterie, die sich bei der friedlichen Kernkraftnutzung breitgemacht hat, nicht auf eine Technologie ausgedehnt hat, die viel gefährlicher ist und weltweit jedes Jahr mehr als 1 Mio Todesopfer fordert, hier in Deutschland jedes Jahr durchschnittlich 4 - 5000?

Ja, ich spreche vom Auto! Vom Auto, in das sich jeden Tag Millionen bedenkenlos hineinsetzen, obwohl sie doch ein nicht unerhebliches Risiko haben, damit umzukommen.
Wieviele Menschen sind doch gleich im Vergleich dazu weltweit an den Folgen radioaktiver Verstrahlung durch AKWs seit 1956 verstorben? Sind nicht sogar Hiroshima und Nagasaki, wo die ersten beiden schmutzigen Atombomben abgeschmissen wurden, wieder komplett besiedelt?

Das alles zeigt, wie absurd diese Nuklearangst ist. Übrigens würden im Falle eines Gaus die radiaktiven Wolken nicht an der deutschen Landesgrenze haltmachen. Und unsere Nachbarländer bauen neue AKWs, um Deutschland mit Strom versorgen zu können! Ist ein lukratives Geschäft!

Die bisherigen Kraftwerksbetreiber müssen verbindlich verpflichtet werden, Gas- bzw. Ölkraftwerke vorzuhalten, um Ausfallzeiten bei Solar- und Windstrom auszugleichen. Dagegen wehren sich diese angeblich vehement.
Dies zeigt für mich einmal mehr, wer in Sachen Energie das Sagen hat: die Konzerne, die allerdings mit einer ganzen Reihe von Politikerinnen und Politikern eng verbunden sind.

Die Ingenieure Thomas Linnemann und Guido S. Vallana vom VGB-Powertech haben eine Studie erstellt und dafür fünf Millionen Datensätze über die europaweite Windstromproduktion der letzten Jahre ausgewertet.
Ergebnis:Für das Jahr 2016 weist die entsprechende Zeitreihe (Stundenwerte) einen Mittelwert der Windstromproduktion von 33.000 MW und ein Minimum von weniger als 6.500 MW auf. Bei Windstille werden europaweit gerade mal 6.500 Megawatt von installierten 150.000 Megawatt Wind erzeugt. Dies entspricht trotz der europaweit verteilten Windparkstandorte gerade einmal 4 Prozent der insgesamt installierten Nennleistung.Für eine der nicht seltenen zweiwöchigen Dunkelflauten würde man zur Stromversorgung Deutschlands 21 Terawatt Stunden Speicherkapazität benötigen. Es existieren aber nur Speicherkapazitäten (Pumpspeicherwerke, alle anderen Speicher tragen gar nicht messbar bei) in einer Größe von 0,04 Terawatt Stunden.

Um also diese zweiwöchige Dunkelflaute zu beherrschen benötigt man zusätzlich 17.500 Pumpspeicherwerke von je 200 MW, oder aber den kompletten konventionellen Kraftwerkspark von Kohle und Gas.
Und sollte wieder das Argument kommen „dann speichern wir eben überschüssige Windenergie als Gas, das dann die Versorgung bei Flaute übernimmt“: Die Studie hat auch darauf eine Antwort. Die Kilowattstunde kostet bei diesem Verfahren auf Grund des grottenschlechten Wirkungsgrades mindestens 45 Eurocent, ohne Kosten wie Gewinn des Bertreibers, Netzentgelt und Steuern gerechnet, die locker diesen Preis verdoppeln. Wir reden also von einem Euro pro Kilowattstunde „Windstrom zu Gas“
Ergo:Wir werden auch bei noch viel umfangreicherem Windausbau den kompletten alten Kraftwerkspark brauchen und bezahlen müssen, da sonst die Lichter bei „Dunkelflaute“ ausgehen. Von der Dunkelflaute sind nämlich oft große Teile Europas gleichzeitig betroffen.

wenn nicht nur alle konventionellen Kraftwerke schlagartig abgeschaltet und alle PKW und LKW mit Verbrennungsmotor aus dem Verkehr gezogen würden, sondern auch Flugzeuge die mit Kerosin betrieben werden am Boden bleiben müssten. Sicherlich würden alle Staaten der Welt diesem wunderbaren Beispiel sofort folgen und Mathematik, Physik, Chemie und ähnlicher Unfug könnte endlich auf dem Müllhaufen der Geschichte landen.

wolfgang spremberg | Fr., 5. Oktober 2018 - 13:24

Antwort auf von Peter Müller

und die Konzerne tragen die Folgekosten...Ach wäre das schön.....

Peter Müller | Fr., 5. Oktober 2018 - 19:37

Antwort auf von wolfgang spremberg

Dann wären die bösen Konzerne bald pleite. Ausgenommen natürlich jene, innerhalb des ökologisch-industriellen Komplexes, die größtenteils von Investitionen am Leben gehalten werden. Investitionen kommen übrigens aus Steuereinnahmen.
Wenn die Konzerne alle pleite sind und ihre Beschäftigten arbeitslos, gibt es sicherlich ganz schnelle Hilfe von der EZB, die dann noch mehr Geld druckt. Alles wird gut.

Andreas Horns | Do., 4. Oktober 2018 - 13:51

Antwort auf von Jens Rotmann

diese wurde von der vorherigen Regierung noch erstellt. Aber von der AM ohne Not einfach einkassiert. Als dann in Fukushima das AKW-Unglück passierte, bekam AM Panik und lässt die AKWs nun ohne Konzept herunterfahren.
Das die AKWs endlich überhaupt heruntergefahren werden ist auch allerhöchste Zeit. Solange wir das Entsorgungsproblem noch nicht behoben haben, ist es von uns unverantwortlich das strahlende Problem den zukünftigen Generationen zu überlassen.

Michaela Diederichs | Do., 4. Oktober 2018 - 15:00

Antwort auf von Jens Rotmann

Ohne Plan und Konzept und nicht abgesprochen - wie üblich. Wir machen das jetzt einfach mal. So geht ihre ganze Politik und darum läuft es auch alles andere als rund. Jeder Konzernchef wäre schon lange gefeuert worden. Sie schafft es, immer neue Baustellen aufzumachen. Und da das so mit den Menschen nicht abgestimmt war, gibt es Widerstand an allen Ecken und Enden. Aktivisten fühlen sich von Berufs wegen verpflichtet einzuschreiten. Das verkompliziert alles noch einmal.

ingrid dietz | Do., 4. Oktober 2018 - 15:03

Antwort auf von Jens Rotmann

Nicht vergessen:
auch diese Merkelsche Allein-Lösung (Abschaltung) dürfen wir verdammt teuer bezahlen !

Rainer Balcerowiak | Do., 4. Oktober 2018 - 15:49

Antwort auf von Jens Rotmann

Merkels Kehrtwende bei der Atomkraft war - wie fast alles bei ihr - vor allem taktisch motiviert. Nach dem Super-GAU in Fukushima waren laut übereinstimmenden Umfragen über 70 Prozent der Bundesbürger für einen schnellen Atomausstieg. Daher musste sie dieses Thema schnell "abräumen". So gesehen, hat sie die Bürger zwar nicht direkt gefragt, aber sehr wohl auf sie gehört .

Joachim Wittenbecher | Do., 4. Oktober 2018 - 16:42

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

Sehr geehrter Herr Balcerowiak,
sie verweisen auf Umfragen, die ich damals auch so wahr genommen habe. Weiterhin gab es Massendemonstrationen gegen den Weiterbetrieb von AKWs. Umfragen und Demos bedeuten aber keine wirkliche Legitimation. Das nachträgliche Abnicken im Parlament ohne wirklich fundiert dargestellte Alternativen übrigens auch nicht immer. Die Sache ist jetzt völlig verfahren, wir können noch wählen zwischen Landschaftszerstörung (Windkraft) und Energieimport (Atom). Außerdem glaube ich, dass Massenwohlstand ohne günstige Energiepreise nicht möglich ist. Ich kenne kein weiteres Land, dass sich so in die Klemme gebracht hat. Viele Grüße J.W.

Dann schauen Sie sich mal die Braunkohletagebauen, sowie die dazugehörigen Kohlekraftwerke. Dagegen sind die Windkraftanlagen einfach nur eine Wohltat! AKWs sind einfach nur noch unverantwortlich, siehe Tschernobyl und Fukushima. Und haben Sie schon Asse vergessen??

Sehr geehrter Herr Horns,
Landschaftszerstörung bleibt Landschaftszerstörung auch denn, wenn sie - im Falle der Windkraftanlagen - durch grüne Energiegewinnungskonzepte verursacht wird. An die Wirkung dieser Anlagen auf die Vogelwelt sei erinnert. Weiterhin bestätigen massiv wachsende Proteste von Bürgerinitiativen, dass deren Wirkung keinesfalls als wohltuend empfunden wird. Es ist davon abzuraten, dass dieser Bürgerprotest diskreditiert wird.

Martin Berger | Do., 4. Oktober 2018 - 12:01

Ich denke, die allermeisten Protestierenden verfolgen beste Absichten; der Hambacher Forst ist - ohne dass ich besonders qualifizierendes Hintergrundwissen habe - ganz bestimmt eine Biosphäre. Aber dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Endlich.
Klimawandel ja, Konsequenzen nein. Das ist entweder unüberlegtes oder heuchlerisches Handeln seitens vieler Mitbürger(innen) und wirkt in meinen Augen daher wie Aktionismus.
Welche immensen Probleme Deutschland mit dem Bereitstellen solarer und windbetriebener Energien hat, zeigen die "Energy Charts" des Fraunhofer-Institus sehr gut: https://www.energy-charts.de/power_de.htm
Ohne Atomkraft und Kohle würde in Deutschland das Licht ausgehen. Ein Wechsel zu erneuerbaren Energien ist löblich, aber geht eben nicht von heute auf morgen.

Dr. Florian Bode | Do., 4. Oktober 2018 - 12:31

Jetzt rächt sich das Muttiwort vom alternativlosen Ausstieg aus der Kernenergie. Natürlich waren und sind hier nicht alle Probleme gelöst. Genannt sei insbesondere die Endlagerproblematik. Aber mit dem voreieiligen Diktum wurde diese maßgeblich in Deutschland entwickelte Hochtechnologie für alle Zeiten diskreditiert. Wenigstens die Forschung in moderne Reaktorypen hätte massiv ausgebaut gehört. Aber nein, Windrädchen und Photovoltaik sind ja die neuen Heilsbringer. Politik muss sich dem Stellen was ist und nicht diktieren, wie es sein soll. Sonst ist es Religion. Die Merkelsekte eben.

Peter Schmitz | Do., 4. Oktober 2018 - 20:46

Antwort auf von Dr. Florian Bode

Der Atomausstieg macht insbesondere auch die Forschung im Nuklearbereich in Deutschland nun unattraktiv, bzw. sie war schon lange vorher durch die anti-Atom-Hysterie unattraktiv. Dabei ist es durchaus vorstellbar, dass zukünftige Reaktortypen den heutigen "Atommüll" als Brennstoff nutzen und damit weiter abreichern könnten, wodurch das Endlagerproblem im wesentlichen gelöst wäre.
Ohne AKWs werden wir noch Jahrzehnte auf Kohlekraftwerke angewiesen sein. Vermutlich wird diese dann nur nicht mehr in D abgebaut, sondern importiert.

Sybille Weisser | Do., 4. Oktober 2018 - 12:33

Das ist der Preis der für die erneuerbaren Energien gezahlt werden muss: riesige Wind - & Solarparks, gerodete Wälder, kurz Verschandelung u. Zerstörung der Umwelt & Natur. Das haben die GrünInnen nicht bedacht als sie vehement den Atomaustieg forderten. Und dabei kann die erforderliche Grundlast in einem Industrieland wie Deutschland noch nicht mal rund um die Uhr ohne Zutun von Kohlekraftwerken & verbliebenen Atomkraftwerken sicher gestellt werden. Und dann noch das Elektromobil favorisieren. Gut, dann haben wir sauberere Luft, aber zu welchem Preis? Jedes Stück gerodeter Wald verschlechtert auch unsere Luft. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, Geld in die Forschung zur Wiederverwertbarkeit von Atombrennstäben zu stecken und mehr in die Sicherheit der AKWs zu investieren. Aber die Grünen u. andere 'Umweltfreunde' neigen ja dazu ein Unheil mit einem anderen vermeintlich besseren Unheil zu 'verbessern'. Ich würde mir diesbzgl.mehr Sachverstand, vor allem bei den Politikern wünschen.

Helga Ahrens | Do., 4. Oktober 2018 - 19:19

Antwort auf von Sybille Weisser

Tatsächlich gibt es die Wiederaufarbeitung der Brennstäbe - nur für Deutschland nicht mehr. Die Grünen mochten zwar das Recycling nicht verbieten - schließlich klingt sowas nicht gut - sie haben stattdessen einfach den Transport verboten (zur Wiederaufarbeitung, also zum Recyclen) der Brennelemente. Deshalb stehen die Dinger direkt an den Kraftwerken und nicht im dafür vorgesehenen Zwischenlager. Wo die Plätze dafür leer stehen. Was übrigens die Sicherheit der KKWs angeht - die Entwicklung bleibt nicht stehen - da gibt es inzwischen auch welche, wo die gefürchtete Kernschmelze nicht mehr passieren kann.

Andreas Geisenheiner | Do., 4. Oktober 2018 - 12:42

Da es klar ist, dass der Autor die Klimakatastrophe verhindern will, hat es wenig Zweck , das in Frage zu stellen. Er muß es wahrscheinlich dank PV-Dach und Windkraft-Aktien nicht bezahlen, und insofern sind ihm persönlich weitere Folgewirkungen genauso egal, wie sie anderen Unterstützern der EW sind. Was ich aber gar nicht verstehe, ist seine Unterscheidung von ökologischen und klimapolitischen Gründen. Welche ökologischen Gründe gäbe es denn für die grassierende Landschaftszerstörung und die Abschaltung der saubersten Kraftwerke, sprich der Kernkraftwerke?

Christoph Eberle | Do., 4. Oktober 2018 - 15:59

Antwort auf von Andreas Geisenheiner

Das Kernargument gegen Atomkraft ist sicherlich der strahlende Abfall. Vielleicht ist das Konzept der Endlagerung auch einfach verkehrt, und wir sollten nur auf historische Zeritraeume zielen - z.B. 500 Jahre (so als Zahl), und auf den Fortschritt vertrauen. Die Sicherung in der Zwischenzeit ist erheblich einfacher zu modellieren.
Nachteilig ist natuerlich der Betreuungsaufwand.

Rainer Balcerowiak | Do., 4. Oktober 2018 - 16:24

Antwort auf von Andreas Geisenheiner

Als Autor drei Bemerkungen zu ihrem Kommentar: 1.) Ich wohne zur Miete, besitze keine Aktien und beziehe meinen Ökostrim recht günstig von den örtlichen kommunalen Stadtwerken. 2.) Bei der Atomkraft geht es weniger um Ökologie sondern um offensichtlich nicht beherrschbare Risiken monströsen Ausmaßes. Die große Mehrheit der Deutschen war nach Fukushima nicht mehr bereit, diese Risiken zu tragen 3.) Jede Form der großformatigen Energierzeugung ist mit Eingriffen in die Natur verbunden. Die Kohlevrestrimung iast aber a)extrem ineffizient und extrem klimaschädlich.

Wolfgang Brauns | Do., 4. Oktober 2018 - 17:29

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

Mich beängstigt die Naivität des Autors in seinen 3 Punkten mehr, als die darin ausgesprochenen "Risiken"
1.) ungenügende wirtschaftliche Kenntnisse, wenn man "billigen" Ökostrom bezieht und das auch noch toll findet. Stichworte: Subventionen, Einspeisevorrang und andere "Hilfsmittel"
2.) ungenügende wissenschaftliche Kenntnisse bezüglich der heutigen Möglichkeiten sogenannte Atomenergie risiko- und (fast) abfallfrei produzieren zu können. Stichworte: Dual-Fluid-Reaktor, Thorium-Reaktor
3.) ungenügende Kritikfähigkeit bezüglich der wissenschaftlich nicht beweisbaren Klimasensibilität des CO2-Gehalts. Stichworte: Eisbohrkerne, Computermodellierung, Svensmark-Forschung.

Karla Vetter | Fr., 5. Oktober 2018 - 19:05

Antwort auf von Wolfgang Brauns

Sie treffen den Nagel auf den Kopf.Wenn ich schon" klimaschädlich "lese, dann ist mir klar, dass es sich beim Autor um einen Anhänger der "Klimareligion "handelt.Für diese ist das Spurengas CO ² das Problem überhaupt.Wenn man sie dann fragt welchen Anteil es an unserer Luft hat ,kommt oft das große Schweigen.Dass dies aber keine Emission -also Schadstoff- sondern wichtiger Bestandteil unserer Umwelt ist,ist nicht bekannt. Es wird dann mit Umweltschutz ,der natürlich wichtig ist , argumentiert.

Andreas Geisenheiner | Do., 4. Oktober 2018 - 17:37

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

@ Autor: Womit begründen Sie "monströse Risiken" ? Auf Tschernobyl mit einem Grafitreaktor ohne Containment? Auf Fukushima mit Null Strahlenopfern? Mit den etwa 500 KKW weltweit, die alle zum Wohl ihrer Kunden zuverlässig Strom liefern und deren Betreiber dann wohl Geisterfahrer sein müßten?

Frank Domnick | Do., 4. Oktober 2018 - 19:00

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

Genau. Und nach dem Abschalten des letzten AKWs erhalten Sie Ihren Öko-Strom aus polnischen Kohlekraftwerken oder französischen Atomkraftwerken.
Einerseits weil der Trassenausbau ungeplant verläuft, andererseits weil der Ökostrom bis Anfang / Mitte des nächsten Jahrzehnts weiterhin instabil ist und nicht die notwendigen Kapazitäten hat. Glückwunsch zu dieser Nachhaltigkeit.

Angela Bösener | Do., 4. Oktober 2018 - 20:48

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

@Rainer Balcerowiak
1. Können Sie tatsächlich belegen, dass es sich bei dem von Ihnen von den Stadtwerken bezogenen Strom um Ökostrom handelt? Für mich wäre schon einmal ganz interessant zu erfahren, ob bei gleichen Stromleitungen aus den Steckdosen Ihrer Mietwohnung Ökostrom fließt, aus den Steckdosen eines anderen Mieters, der sich für einen konventionellen Anbieter entschied, aber nicht.
2. Meinen Sie, dass die Risiken in den Nachbarländern, von denen Dt. Atomstrom bezieht, kleiner sind und im Ernstfall keine Wirkungen in Dt. zeitigen werden? Wer ist denn eigentlich die große Mehrheit gewesen? Hat es jemals eine Abstimmung gegeben? Ich kann mich nicht daran erinnern, sehr wohl aber an große von den Grünen gelenkte Medienkampagnen.
3. Meinen Sie tatsächlich, dass der aus Windkraft, Biogas, Solarmodulen gewonnene Strom effizienter als Kohlestrom ist? Übrigens ist auch die Entsorgung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht unproblematisch für die Umwelt.

thomas kuipers | Sa., 6. Oktober 2018 - 10:00

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

Eine momentane Mehrheit der Deutschen nach Fukushima darf kein Argument für einen hektischen Ausstieg aus der Atomeergie sein. Die Mehrheit der Deutschen hat schon oft in der Vergangenheit danebengelegen (1914, 1933). Fukushima war primär eine Naturkatastrophe und die dortigen Toten sind ertrunken oder wurden zerquetscht. Für die Mehrheit der Medien waren sie natürlich sofort Opfer einer Atomkatastrophe. Ein verantwortungsvoller Politiker sollte seine Fahne auch vor Wahlen nicht in den Mehrheitswind hängen sondern aufklären. In Deutschland gibt es keine Tsunamis und auch keine Notstromgeneratoren, die durch Überflutung ausfallen können.
Wenn irgendwann in einer kalten, windstillen Dezembernacht die „alternative“ Energieerzeugung wieder den Nullpunkt erreicht, zieht die Mehrheit der Deutschen auf der Suche nach Brennholz mit Äxten und Sägen in die Wälder – vielleicht sogar in den Hambacher Forst.
Merkels Entscheidung war Populismus in Reinform.

Andreas Horns | Do., 4. Oktober 2018 - 19:16

Antwort auf von Andreas Geisenheiner

Schon Asse vergessen? Nein ein AKW ist mitnichten sauber, das Problem wird nur in die Zukunft verlagert. Geht's noch egoistischer?

Die deutsche KKWindustrie hatte in Wackersdorf eine Entsorgung vorgesehen, die pro Meiler und Jahr 1-2 m² hochaktiven Müll zur Endlagerung vorsah, Rot/Grün hat stattdessen die Verträge mit Frankreich geschlossen, sodass wir jetzt bis auf weiteres jeden Handschuh aus den 80 französischen KKWs Endlagern müssen, wobei die deutschen Betreiber sich locker zurücklegen können. Die sind nur noch für die Entsorgung der Anlage am St.Nimmerleinstag verpflichtet.

Olaf Metzger | Do., 4. Oktober 2018 - 13:09

Verwirren sie die "aktivisten nicht mit Fakten, deren Meinung steht fest..^^

Hans Wessel | Do., 4. Oktober 2018 - 13:21

Zur Wahrheit gehört auch, dass das Gebaren der Investoren und Betreiber alle Formen modernen Raubrittertums umfasst. Die Kosten werden sozialisiert, Gewinne privatisiert. Investoren, Betreiber, Behörden, Verwaltungen und Politik bilden eine unheilvolle Allianz. Ihre Rücksichtslosigkeit fordert Widerstand geradezu heraus.
Zur Wahrheit gehört auch, dass das Repowering gar nicht gewünscht, geschweige denn politisch eingefordert wird. Viel lieber werden ganze Waldgebiete nachhaltig zerstört.
Zur Wahrheit gehört auch, dass windhöfige Gebiete durch vor Jahrzehnten aufgestellt Vorschriften und Gesetze von vornherein als Standorte ausgeschlossen werden. Evaluation, Reflexion - ungenügend.
Zur Wahrheit gehört auch, dass die Politik und die Profiteure des jetzigen Systems keinerlei Interesse an Korrekturen des EEG haben. Beratungsresistenz und nicht vorhandene Lernfähigkeit sind eine unheilvolle Kombination zu Lasten der Verbraucher eingegangen.

Joachim Wittenbecher | Do., 4. Oktober 2018 - 13:42

…. die Energiewende ist nicht ausreichend legitimiert; Hauptakteure waren nicht die Parlamente in ihrer Gesamtheit, sondern Grüne, NGOs und eine Bundeskanzlerin Merkel, die zweimal konträr umgesteuert hat. Man braucht sich nicht zu wundern, dass dabei weder sozial- noch naturverträgliche Lösungen herauskommen, d.h. wir haben enorm hohe Energiepreise und zerstören unsere Kulturlandschaft in einer unfassbaren Weise. Die Bürger protestieren zu Recht und es fällt auf, dass die Befürworter scheinbar vom Landschaftsschutz null-komma-null halten. Sie treten genauso autoritär auf, wie seinerzeit die Energiekonzerne: nehmt es hin oder das Wohnzimmer ist kalt. Die Grünen zeigen erneut, dass sie weit und breit die verantwortungsloseste Partei sind, sie stimmen zuerst dem Braunkohletagebau in NRW zu und sind beim Protest wieder dabei. Deren irrationale Einwanderungspolitik wird übrigens den nächsten Zerstörungsschub für unsere Kulturlandschaft bringen - durch radikale Zersiedelung.

Thomas Kloft | Do., 4. Oktober 2018 - 14:44

Der letzte Satz, dass der Strom auch ohne Kohle- und Kernkraftwerke aus der Steckdose käme ist schlichtweg falsch. Mit regenerativer Stromerzeugung ist eine schwankungs- u. unterbrechungsfreie Stromversorgung nicht möglich, da die entsprechende Technik für Speichermedien nicht existiert. Der Blackout ist also durchaus möglich. Vielleicht noch durch teueren, abhängigen Stromzukauf aus AKWs unserer Nachbarländer zu verhindern. Außerdem wurden für Windkraftanlagen bereits ca. 800 Hekta Wald gerodet und hin und wieder mal Greifvögel geschredert. Die idiologische Verblendung in unserer linksgrünlastigen Gesellschaft schreitet immer weiter voran. Während Länder wie Australien u. China an neusten Generationen von sichereren Kernkraftwerken arbeiten, die bereits in der Lage sind Atommüll zu verarbeiten, wo der Restmüll nur noch ca. 200 Jahre strahlt, arbeiten wir uns in Richtung Mittelalter voran (Bei einem längeren Blackout wären wir dort in wenigen Wochen angekommen).

Nein, soweit sind auch China und Australien noch nicht. Es wird daran geforscht und entwickelt, weiter sind sie aber auch noch nicht.
Weiter: "Technik für Speichermedien nicht existiert" -> Siehe Australien: Hier sind sie wohl dennoch schon weiter als wir, dank Tesla. Selbst Dänemark ist schon weiter als wir. Statt immer nur alles schlecht zu reden, einfach mal vorhandene Technologien verwenden!

Werter Herr Horns,
reden, auch das Gegenteil von "nur alles schlecht zu reden" hilft nur, wenn der Betreffende auch bereit ist, neben Sprechblasen den mühevollen Weg der Wissensaneignung zu gehen.
Es ist schon lustig, "vorhandene Technologien verwenden" fordern und nicht mal wissen, welche es gibt. Sonst hätten Sie die Verarbeitung von "abgebrannten" Brennelementen nicht als "geforscht und entwickelt, weiter sind sie aber auch noch nicht" bezeichnet.
Wenn man fertige Konzepte wie die Dual-Fluid-Reaktoren wegen ideologischen Scheuklappen nicht zulässt, sind sie "natürlich geforscht und entwickelt". Entwickelt übrigens am Berliner Institut für Festkörper-Kernphysik.

Und auf die weltweit geringe Todesrate der bisherigen rund fünfzigjährigen Energieerzeugung durch Kernkraft haben schon einige Mitforisten verwiesen. Die ist das nämlich nicht nur im Vergleich zu kriegerischen Auseinandersetzungen, sondern auch zu vielen anderen technischen Annehmlichkeiten.

Armin Latell | Do., 4. Oktober 2018 - 15:01

Alle diese Protestbewegungen scheinen ein gemeinsames Motto zu haben: Energiewende, ja bitte. Aber nicht bei uns. Dieses grundsätzliche Prinzip hat sich bei allen Problemfragen in De ganz offensichtlich durchgesetzt.

Energiewende ja aber nicht ohne Sinn und Verstand - DAS ist der entscheidende Punkt!
Und vor allem einen überstürzte Energiewende wie sie jetzt durchgeführt werden soll wird mit ihren unausgereifte Plänen, nicht zur "Energiewende" sondern zu massiver Landschaftszerstörung, zur Zerstörung des Industriestandorts Deutschlandes, zu nicht ausreichender Stromversorgung und zu wirtschaftlichem Rückschlag grösseren Ausmasses führen.
DIESE Art der Energiewende will niemand der noch alle Tasten am Klavier hat.
Also ist die Formulierung "Energiewende ja bitte, aber nicht bei uns" falsch.
Denn was die Bürger wollen ist Energiewende ja, aber nicht übers Knie zerbrochen.
Denn das wird unweigerlich zum Kollaps führen.
Ganz abgesehen davon - würde Deutschland von einem Augenblick zum anderen mitsamt seiner Industrie und Bevölkerung verschwinden und nur noch aus Wald bestehen - würde das am Klima fast unbemerkt vorbeigehen.

Armin Latell | Fr., 5. Oktober 2018 - 18:40

Antwort auf von Ann-Kathrin Grönhall

Was Nö?

Harro Meyer | Do., 4. Oktober 2018 - 15:15

Diese Energiewende ist doch so nicht machbar. Irgendwann werden die deutschen Verbraucher den weltweit höchsten Strompreis ablehnen und die Industrie auf Gasturbinen übergehen. Bislang ist das doch nur ein das Sozialprodukt erhöhendes Beschäftigungsprogramm der BRD ohne erkennbare Wetterwirksamkeit, in dem Milliarden versenkt werden, wie bei der Kernkraft, bezahlt vom Steuerzahler.
Putin freut sich schon.

Andreas Horns | Do., 4. Oktober 2018 - 19:25

Antwort auf von Harro Meyer

Politik der Bundesregierung erzeugt. Warum wird der Atomstrom mit all seinen echten Kosten nicht wirklich auf die Strompreise gelegt? Dann wäre der Strom tatsächlich unbezahlbar!
Nein wir bezahlen den "billigen" Atomstrom versteckt mit unseren Steuergeldern. Hier werden in den nächsten 10000 Jahren noch Billionen Euros verschwinden.

Jürgen Althoff | Do., 4. Oktober 2018 - 15:23

darf hier jemand offenkundig machen, dass er von den "fundamentals" der Stromversorgung nichts, aber auch gar nichts verstanden hat?
Z.B. die Größenordnungen. Es geht nicht um ein oder zwei Pumpspeicherkraftwerke, sondern, wie von Prof. Sinn schon vor Jahren vorgerechnet, um viele hundert bis über tausend! Warum kennt der Verfasser solche grundlegenden Dinge nicht?
Und warum hat er nicht mal ausgerechnet, wie viele Windräder man brauchte und ob dafür überhaupt Platz ist?
Und hat er noch nie etwas davon gehört oder gelesen, dass mit dem fluktuierenden Strom ex WKA kein Verbraucher etwas anfangen kann?
Und weiß er nicht, dass Windräder physikalisch nicht zum Abfedern von Verbrauchsschwankungen geeignet sind und man allein zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität einen Anteil von Kraftwerksstrom von ca 45% braucht?
Mir scheint, dass sein Wissensniveau etwa dem von Annalena Baerbok entspricht.

Werner Schultz | Do., 4. Oktober 2018 - 15:25

Es wäre sinnvoll in dieser aufgeheizten und z.T. hysterischen Debatte einmal innezuhalten und gedanklich "etwas zurückzutreten". Die mediale Berichterstattung suggeriert dass es nur eine Meinung zum Klimawandelt gibt. Dies ist falsch. Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch abweichende Meinungen zu prüfen. Es gibt ein sehr lesenwertes Buch von Dr. Wolfgang Thüne, von 1971 bis 1986 Wettermoderator beim ZDF. Titel: "Proheten im Kampf um den Klimathron - Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird." Vor diesem Hintergrund sind gegenwärtigen politischen Aufgeregtheiten etwas befremdlich.

Tomas Poth | Do., 4. Oktober 2018 - 15:34

Auslaufmodell?
Weltweit sind 1400 Kohlekraftwerke In Planung oder Bau (urgewald.org)!
Der Satz: Energiewende ja, aber bitte nicht bei uns - trifft es recht gut.
Die Energie muss dort erzeugt werden wo sie gebraucht wird, mit allen Verantwortungen/Konsequenzen für den/die Energieverbraucher.

Wenn wir einen menschengemachten Klimawandel gefährlichen Ausmaßes haben, dann bringt einen Stabilisierung des jetzigen Niveaus nichts, dann müssten die Belastungen sofort drastisch gesenkt werden. Ein erst mal weiter so wäre ein weiter so in die Katastrophe. Das Abschalten unserer Kraftwerke wäre, global gesehen, ein Witz. Wir können das Klima nicht in Deutschland retten. Wir sollten uns also verstärkt um die Bewältigung der Folgen eines Klimawandels (egal ob menschengemacht) insbesondere in Deutschland und Europa kümmern.

Gerd Taddicken | Do., 4. Oktober 2018 - 16:24

gefällt mir sehr!

Froh sind meine Frau und ich, dass das Kernkraftwerk Unterweser (KKU) nun endlich abgerissen wird und keinen hoch gefährlichen Atommüll mehr produziert. Das KKU ist von uns in Luftlinie ca. acht Kilometer entfernt.
Kohle brauchen wir wohl noch länger als Grundlast, da beißt keine Maus den Faden ab.
Aber in Bezug auf Alternative Energien muss Deutschland den Vorreiter machen!

"Power to Gas", also Ökostrom zu Wasserstoff und/oder Methan ist eine Zukunftstechnologie.
Und auch Untertage-Pumpspeicherkraftwerke (UT-PSKW), welche vollständig als geschlossenes System unter der Erde gebaut werden, eine weitere Option für die Kurzzeitspeicherung. PSKW haben Wirkungsgrade von 75 bis 80 Prozent. Sie können über 100 Jahre betrieben werden, wie es zum Beispiel beim PSKW Herdecke der Fall ist.

Viele Grüße aus Nordenham
Gerd Taddicken

Donnerstag, 04. Oktober 2018, 16.24 h - XTRJD

+++

Helga Ahrens | Do., 4. Oktober 2018 - 16:40

Energiewende? Strom nur mit Sonne, Wind und Bio? Toll! Geht aber nur, wenn man den Strom technisch speichern kann. Kann man aber noch nicht. Noch lange nicht, sagen Fachleute. Und nun auch noch E-Autos und Digitalisierung - also noch mehr Stromverbrauch? Und da schalten wir die sauberen Kernkraftwerke ab und die dreckige Braunkohleverstromung an - was für eine gefährliche Idee! Man sollte Altes erst abschalten, wenn das Neue funktioniert. So ist die Energiewende nur ein ideologisches Narrenstück.

Andreas Horns | Do., 4. Oktober 2018 - 19:37

Antwort auf von Helga Ahrens

Siehe den guten Beitrag über ihnen, ja speichern geht schon wirklich sehr lange! Ich weiß nicht welche "Fachleute" sie meinen, die scheinen wirklich nicht all zu viel zu wissen!
Weiterhin: Inzwischen gibt es schon viele Akku-Speichersysteme, welche in Dänemark, Australien und anderen Ländern wunderbar laufen, warum nicht hier in DE????

nennen oder beschreiben Sie bitte diese von Ihnen behaupteten Systeme, die für 80 Mill Einwohner und eine riesige stromfressende Industrie den Strom speichert und zwar in der Art, dass er jederzeit unterbrechungsfrei fließen kann. Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Ideologie kann keine phys. Grenzen überwinden.

Guy Franquinet | Do., 4. Oktober 2018 - 16:41

Beim Lesen dieses Artikels kommt bei mir die Frage auf, ob der Verfasser wohl weiß wovon er spricht. Für die Speicherung von Windstrom für die BRD bräuchten wir Landschaften in fast alle Länder Europas. Nach ca. 7 Stunden voller Leistung sind nämlich Pumpspeicherwerke leer. Und manchmal haben wir wochenlang kein Windstrom. Von Norwegen Strom zu beziehen ist hirnrissig, weil man dort manchmal selbst zu wenig Wasserstrom hat, wie diesem Jahr im Spätsommer. Kohlekraftwerke können gar nicht abgeschaltet werden, denn dann geht bei uns das Licht aus. Es wird als selbstverständlich angenommen, dass wir CO2 einsparen müssen. Wie viel Wissenschaftler können das beweisen und wie viel halten die CO2 /Klimageschichte für ein Märchen. Zunächst sollte diese Frage mal geklärt werden und man sollte nicht so tun als wenn tatsächlich alle Wissenschaftler dieser Meinung sind. Die meisten sehen das nämlich ganz anders.

Tomas Poth | Do., 4. Oktober 2018 - 16:49

wer in der Nähe eines KKW´s wohnt wird sich vielleicht nicht so ganz wohl fühlen, verstehbar.
Sie zählen hier Alternativen auf um Sonne/Wind-Energie speicherbar zu machen. Alles schön und gut, aber derzeit müßten Nachts 40 GW Kraftwerksleitung uns tagsüber 80 GW verläßlich zur Verfügung stehen. Das ist mit den Alternativen nicht möglich, so viel Speicherkapazität können wir in Deutschland gar nicht schaffen. Das BackUp für Dunkelheit und Windflaute müssen wir dann aus Nachbarländern importieren, Frankreich (Atomstrom) oder Polen (Kohlestrom).
Um dieses zu vermeiden müßten wir unser Energieverbrauch halbieren.
Übrigens, der Energieverbrauch für den Verkehr ist hierbei noch nicht berücksichtigt!

Jürgen Althoff | Do., 4. Oktober 2018 - 18:01

Antwort auf von Tomas Poth

ich weiß, gibt es mit unseren Nachbarländern keine derartigen Vereinbarungen. Auch das hat Frau Merkel 2011 unabgestimmt entschieden - und wenn die Nachbarn sich erlauben zu sagen, dass sie niemand gefragt hat, wird sie wieder mit "Solidarität" argumentieren. Wie der Rheinländer sagt: Wo nix is, da is nix zu holen.

Yvonne Walden | Fr., 5. Oktober 2018 - 09:36

Antwort auf von Tomas Poth

Durch das Abschalten sämtlicher elektrischer Geräte (Fernseher, Computer usw.), also Stand-by auf "aus", könnte angeblich die Leistung eines Großkraftwerks eingespart werden.
Warum werden "Stand-by"-Schaltungen also nicht einfach verboten, zumal sich dadurch keinerlei Nutzen für die Gerätenutzer ergeben?

Karin Zeitz | Do., 4. Oktober 2018 - 16:53

den Hambacher Forst erhalten wollte, hätte eigentlich vor langer Zeit damit angefangen müssen, noch ehe nur noch ein trauriger Rest übrig geblieben ist. Geht man davon aus, dass es sich dabei um ein Biosphärenreservat handelt, dann ist es nicht hilfreich, wenn dort massenhaft Baumhäuser errichtet und bewohnt worden sind. Nachdem die angekündigten 30.000 Protestierenden den Boden niedergetrampelt und ihren Müll hinterlassen haben, dürfen sowieso nicht mehr viel übrig sein vom geliebten Wald.

Henning Magirius | Do., 4. Oktober 2018 - 17:10

Im Falle einer Dunkelflaute (keine Stromleistung durch Wind- oder Solarkraft) ist die Grundlastenergie zu bis zu 100% durch sonstige Kraftwerksleistung zur Verfügung zu stellen. Hier stellen sich 2 Fragen:
1. Welche Kraftwerke werden diese 100%-Grundlastenergie im Falle einer Dunkelflaute übernehmen, wenn in Zukunft alle Braunkohlekraftwerke abgeschaltet sind?
2. Welche Mehrkosten entstehen durch die Tatsache, dass neben den regenerativen Energieanlagen dann noch eine zusätzliche komplette 100%-Grundlastenergieversorgung bereitgestellt werden muss, und wer wird diese Mehrkosten bezahlen?
Im übrigen droht das Totalversagen der Energiewende: https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/wirtschaft/article181690102/Bun…
Eine höchstinteressante Meldung aus der letzten Woche über die "hervorragende" Arbeit der Regierung Merkel, in der Presse selbstverständlich unter ferner liefen gemeldet, leider auch kein Wort hierzu im Cicero.

Gottfried Meier | Do., 4. Oktober 2018 - 18:14

Selbst wenn der Kliamwandel menschengemacht wäre, könnten Deutschland oder Europa das Klima nicht retten. Soviel klimaschädliche Schadstoffe können wir gar nicht vermeiden, wie durch das Bevölkerungswachstum in Afrika und Asien verursacht werden.

Arnim Bernhardt | Do., 4. Oktober 2018 - 19:25

Die so genannte Energiewende ist dilettantisch angegangen worden und entbehrt jeder Vernunft.Jede moderne Volkswirtschaft braucht Sicherheiten für den Notfall in der Energieerzeugung.Man spricht von einer Grundlast,diese sollte bei 25% liegen.Wind-oder Solarenergie ist aber nicht grundlastfähig,weil nicht speicherbar.Wir machen uns abhängig von unseren Nachbarländern und müssen irgendwannmal jeden Preis akzeptieren,dabei hat Deutschland heute schon mit die höchsten Energiepreise moderner Industriestaaten.Polen erschließt neue Kohlefelder,Frankreich investiert in die Kernenergie.Aber wahrscheilich ist es technisch möglich,eine Glocke über Deutschland zu stülpen und somit absoluten Umweltschutz zu gewähren.Ich bin es leid,in einem Land zu leben,welches seine Bürger ständig für "Vorreiter-Rollen"instrumentalisiert.

Bernhard Jasper | Do., 4. Oktober 2018 - 19:50

Der Vertrauensverlust in die Fähigkeit des Regierungshandelns tendiert bei vielen Bürgerinnen und Bürgern inzwischen gegen Null. Anmaßende Weltanschauungen und Trugbilder vollenden das Bild der Dummheit- die Verfassung der gegenwärtigen Politik.

Kosten-Nutzen-Bilanz zur Energiewende. Der Bundesrechnungshof wirft der Politik ein katastrophales Management vor. Eine Steuerung des Projekts findet praktisch nicht statt. Der Ressourcenverbrauch sei beispiellos. In den vergangenen fünf Jahren wurde für die sogenannte Energiewende mind. 160 Mrd. Euro aufgewendet. Ein berechtigter Politikwechsel wird gefordert. Ob das mit den handelnden Akteuren noch möglich ist, ist eine berechtigte Frage, denn bedenke, Aufgabe und Zweck der Politik ist die Sicherung des Lebens im weitesten Sinne (Daseinsvorsorge).

Ulrich Riehm | Do., 4. Oktober 2018 - 20:07

Täglich werfe ich einen Blick in die Erzeugungsstatistik. Resultat: die Regenerativen präsentieren sich als 'Saisonarbeiter' ... mal machen sie Strom, mal nicht. Zur sicheren Deckung des täglichen Bedarfs in Deutschland reicht das bei weitem nicht aus. Alles andere ist als Traumtanz zu werten, doch des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Wenn man im Wohlstand lebt und für (fast) alles gesorgt ist, folgen manche Leute gerne kritiklos den Märchenerzählern, die ihnen das Paradies versprechen. Diese völlig verpeilte sog. Energiewende wird uns in wenigen Jahren heftig auf die Füße fallen; das dicke Ende kommt bestimmt.

Manfred Westphal | Do., 4. Oktober 2018 - 20:55

Da muss ich doch mal den Franz-Josef zitieren, der soll 1986 gesagt haben: „Wir können für eine vorausschaubare Zukunft auf die Kernenergie nicht verzichten, weil es für sie keinen Ersatz gibt.
Wer Ihnen etwas anders sagt, der lügt oder er versteht nichts von den Dingen."
Viele, viele Staaten halten sich daran und betreiben weiterhin Kernkraftwerke und planen/bauen neue. Nur die Deutschen nicht.
Übrigens.....wir haben in Deutschland nicht einmal mehr genug Fachleute, die den Rückbau der Kernkraftwerke fachlich begleiten können.
Da werden Ingenieure aus dem Ruhestand
vollzeitreaktiviert!!!

Franz | Do., 4. Oktober 2018 - 21:03

Windenergie und Sonnenenergie sind nicht grundlastfähig, d.h. Keine sichere Stromversorgung. Speicher im 100 GW Bereich eine technische Ilusion und ökonomisch Unsinn. Der Artikel hat keinerlei Sachinformation, nur Ideologie pur.

Klaus Dittrich | Do., 4. Oktober 2018 - 22:38

Grundsatzfrage: Brauchen wir ein solch starken Anstieg des Stromverbrauchs? Natürlich steigt die Einwohnerzahl, aber
- brauchen wir tatsächlich diese Dauer-Leuchtreklame
in den Städten?
- Der Mensch ist eigentlich (!) ein haptisches Wesen;
muss wirklich jeder HANDgriff von elektrischen
Geräten übernommen werden?
- Warum gibt es immer noch relativ viele Wohnungen
mit geringer Energieeffizienz?
. . .

Ulrich Schily | Do., 4. Oktober 2018 - 23:18

Ein interessanter Artikel, an dem sich offensichtlich viele zu aufgeregten Kommentaren anregen lassen. Ein Punkt fehlt mir aber, oder habe ich das übersehen?
Der Autor fordert WIEDER, dass der Staat etwas regeln soll. Eigentlich ist das ganze Desaster doch nur durch die immer wieder noch schlimmere staatliche Regulierung entstanden. Sollten doch besser sämtliche Förderungen bei ALLEN Stromherstellern entfallen, Land kostet und darf nicht vom Staat billig verschenkt werden. Auch alle EEG Subventionen streichen, dann werden die Marktangebote wirklich über den Preis entscheiden, kein Zwangsvorzug. Wer wirklich Windstrom will, kann den dann immer noch kaufen, ebenso wie Kohlestrom.
Der Kaiser hat auch nicht die Kutschen verboten, damit alle endlich mit den neumodischen Autos fahren sollten, Anno ca 1905

Brigitte Miller | Fr., 5. Oktober 2018 - 07:30

Zitat aus einem Spiegel des Jahres 2014:

»Es reicht eine Zahl, um den Irrsinn zu begreifen: Gut 19 Milliarden Euro haben die Deutschen letztes Jahr für Strom aus grünen Energien bezahlt, der am Markt nur zwei Milliarden Euro wert war. Über 17 Milliarden Euro haben die Verbraucher also zu viel bezahlt, das sind 215 Euro für jeden Bundesbürger und knapp 900 Euro für eine vierköpfige Familie.« Das ist also die Eiskugel, die der Kommunist Trittin als Zusatzkosten vorhergesehen hat.

Die Vision der Angela Merkel
bei Vera Lengsfeld Gernot Schmidt

Gundi Vabra | Fr., 5. Oktober 2018 - 08:11

Neulich hatten wir Elektriker im Haus. Interessiert fragte ich sie nach Dunkelflaute zur Energiewende und was denn gegen Totalausfälle die realistischer denn je seien getan werden würde.
Sehr interessant die Antwort: Steckdosen an den Hausaußenseiten zur autarken Stromversorgung durch Dieselaggregate.

Hat sich vor 15 Jahren irgendjemand so etwas überlegen müssen? Ohne Strom keine Heizung, keine Kühlung, kein Essen kochen, von der nicht mehr existenten Infrastruktur ganz zu schweigen. Energiesicherheit gäbe es mit Thorium-Reaktoren und auch die Forschung hätte schon jahrzehntelang Zeit gehabt, die Restenergie von Brennstäben auszubeuten. Windenergiegewinnung die 24 Std. Energie bereitstellt ist völlig illusorisch.

Nicht einmal zurück ins Neandertal schicken taugt, zu früheren Zeiten wurde Holz geköhlert und in den Häusern mit offenem Feuer gekocht, wollen wir zu Ruß und Dreck zrück?

Baumschützer, wo seid ihr bei Flächenverdichtung im Wald? Die Schneisen für Windanlagen ok?

Ulrich Jarzina | Fr., 5. Oktober 2018 - 08:25

...und zeigen, dass weltweit die Zahl der Atomkraftwerke stetig steigt, anstatt zu sinken. Neuere Reaktortypen produzieren z.B. Atommüll, der nur noch wenige hundert Jahre strahlt, anstatt wie zuvor mehrere zehntausend. Auch sicherheitstechnisch gibt es viele neue und vielversprechende Ansätze. Dass Deutschland sich in diesem Bereich beinah komplett aus der Forschung zurückgezogen hat, ist unverantwortlich, weil uns so die Kompetenz verlorengeht, Neuentwickklungen kritisch zu bewerten und einzuordnen.

Zu glauben, wir könnten unseren Energiebedarf allein über regenerative Energieen decken, ist illusorisch. Zumal wir uns im Zuge der Energiewende mit ihren Windrädern, Biogasanlagen und den damit verbundenden Maismonokulturen die Ressourcen zerstören, um die sich die Konflikte der nächsten Generationen weltweit drehen werden: Sauberes Trinkwasser und fruchtbarer Boden.
Auch die sogn. "regenerativen" Energieen haben ihren Preis. Klima- und Naturschutz sind eben nicht immer vereinbar.

Christoph Kuhlmann | Fr., 5. Oktober 2018 - 08:35

Wir verlegen die Stromtrassen zusammen mit starken Glasfaserleitungen unter die Erde und garantieren jedem Anwohner im Umkreis von 10 Kilometern mindestens 1000 mbits in der Sekunde. Die Leute werden auf die Barrikaden gehen, wenn die Stromtrassen nicht in ihrer Nähe verlegt werden.

Klaus Endres | Fr., 5. Oktober 2018 - 10:11

Es ist immer interessant was da so geschrieben wird. Ich erlebe, dass die Gegner der Stromtrassen rechnen und belegen, dass die so nicht benötigt werden. Und dann kommt ein Journalist und schreibt so einen Artikel. Sachlich ist der nicht.
Ich warte seit über 4 Jahren, dass mir einer ein Konzept zur Energiewende vorlegt. Bis heute habe ich keines gefunden. Wenn einer eines entdeckt, dann kann er mir das gerne schicken.

Justin Theim | Sa., 6. Oktober 2018 - 12:53

Wenn hektarweise Wald gerodet wird, um Windspargel aufzustellen, die dann im Durchschnitt nur 20% der Zeit laufen, regt sich kein Protest. Wie ich in unserer Gemeinde erleben konnt, stellte sich sogar der BUND und der NaBu hinter die Windradbetreiber! Wie wir später erfuhren, hatten beide großzügige Spenden erhalten! Von wem? Von den Windradbetreibern natürlich!

Harro Meyer | So., 7. Oktober 2018 - 16:15

Im Grunde sind es die Stromer selbst schuld: als der Clinton den Strom verteuern wollte, fiel in den USA plötzlich wegen unvorhersehbarer Wartungsarbeiten der Strom in großen Gebieten über Monate aus. Von da gab es keine Proteste mehr.