Erstaufnahmeinrichtung für Flüchtlinge in Ellwangen
Integrationserfolg ungewiss: Erstaufnahmeinrichtung für Flüchtlinge in Ellwangen / picture alliance

Flüchtling über Integration - „Von Anfang an zum Scheitern verurteilt“

Unser Autor kam vor drei Jahren als Flüchtling von Syrien nach Saarbrücken. Dort erlebte er, wie Deutschland im Umgang mit Flüchtlingen einen Fehler nach dem nächsten beging. Heute schreibt er: Damit die Integration noch gelingen kann, müsse vor allem Schluss sein mit gut gemeinten Denkverboten

Autoreninfo

Dr. Majd Abboud, ein Zahnarzt aus Syrien, flüchtete in einem Schlepperboot über das Mittelmeer nach Griechenland und kam 2015 ins Saarland.

So erreichen Sie Majd Abboud:

Nachdem der Krieg in Syrien schon vier Jahre andauerte, wurde das Leben dort immer unerträglicher. Ich musste das Land verlassen. Im Jahr 2015 bin ich nach Deutschland gekommen – voller Hoffnung darauf, gut aufgenommen zu werden und ein friedliches Leben zu führen. Ich hatte gehört, dass Deutschland schon Erfahrung mit Einwanderern hat und bekannt ist für gute Integration. Doch wie sieht es jetzt nach drei Jahren aus? Haben es die Syrer geschafft, sich gut zu integrieren? Hat es die deutsche Regierung geschafft?
 
Es erfordert kühlen Kopf und vor allem viel Mut, um eine einfache Wahrheit auszusprechen: Es wurden viele Fehler in der Flüchtlingspolitik gemacht. Äußert man sich so, läuft man schnell Gefahr, den rechtspopulistischen Parteien in Deutschland Vorschub zu leisten. Bei allen kritischen Anmerkungen sollte man nie vergessen, dass man es bei Flüchtlingen immer mit Menschen zu tun hat – unabhängig von deren religiöser und politischer Prägung.

Sie dachten, gebraucht zu werden

Doch habe ich während meines Aufenthalts in Deutschland festgestellt, dass es trotz der viel gepriesenen Meinungsfreiheit, die wir in den arabischen Ländern so schmerzlich vermissen, auch hierzulande immer noch sehr viele Tabus und „heilige Kühe“ gibt. Darüber zu sprechen verbietet die politische Korrektheit. Es schmerzt mich, dass die Gedanken doch so frei offenbar nicht sind. Ich denke, dass sich Deutschland mit solch gut gemeinten Denkverboten keinen Gefallen tut. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, zu sprechen.

Zuallererst muss man verstehen, dass die gut gemeinten Initiativen im Jahr 2015, wie etwa „Refugees welcome“-Banner in Fußballstadien, die von den Deutschen als humanitäre Geste aufgefasst wurden, von den Flüchtlingen als Einladung verstanden wurden, nach Deutschland zu kommen. Weil sie dachten, dort gebraucht zu werden. Mit einer entsprechenden Erwartungshaltung strömten sie daher auch in dieses Land.

Gesellschaft überfordert

Zum anderen führte die unüberschaubare Anzahl an Flüchtlingen und die daraus resultierende Personalknappheit dazu, dass es nicht mehr möglich war zu prüfen, wer wirklich aus Kriegsgebieten kam und berechtigt war, als Flüchtling anerkannt zu werden. Viele haben diese Chance genutzt, in der korrekten Annahme, dass sie bei dieser großen Anzahl ohnehin nicht gründlich kontrolliert werden.

Die unerwartet hohe Zahl von Flüchtlingen übertraf alle Vorstellungen. Obwohl die Deutschen weltweit dafür bekannt sind, gut organisiert zu sein, und sich sehr bemühten, die Flüchtlinge mit dem Notwendigsten zu versorgen und uns vor allem die Möglichkeit gaben, ein neues Leben anfangen zu können, hat die schieren Anzahl  an Neuankömmlingen die hiesige Gesellschaft offenbar überfordert.

Zu sehr auf Flüchtlinge eingegangen

Trotz guten Willens und aller Bemühungen wurden die Erwartungen vieler Flüchtlinge seltsamerweise nicht erfüllt. Und diese haben reagiert mit Kritik und Undankbarkeit. Diese Reaktion war mir immer sehr peinlich, und ich fühlte mich dauernd in die Verlegenheit gebracht, mich für meine Landsleute und ihr Benehmen zu entschuldigen.

Deutschland hat darauf reagiert, indem es neue Maßnahmen ergriffen hat, um sich der Lebensweise der Einwanderer anzupassen und sie zufriedenzustellen. So wurden zum Beispiel neue, auf unterschiedlichen Nationen und Sprachen ausgerichtete Moscheen gebaut, weil die verschiedenen Gruppierungen und Nationalitäten einander nicht tolerieren. Wie soll man aber von den Deutschen erwarten, Toleranz zu zeigen, wenn die neuen Gäste dazu untereinander nicht einmal imstande sind?

Deshalb halte ich die deutsche Regierung für mitschuldig, weil sie zu sehr auf die Forderungen der Flüchtlinge eingeht. Es scheint so, als ob die Deutschen den Flüchtlingen mehr entgegen kommen als umgekehrt. All das wirkt auf mich und viele Deutsche unverständlich.

Radikale unter den Flüchtlingen

Dies wirft zum einen die Frage auf, ob dies der einzig richtige Ansatz war, um den vor Krieg geflohenen Leuten zu helfen. Wäre es nicht besser gewesen, zu versuchen, die echten Ursachen, die zu einem Krieg geführt haben, zu bekämpfen? Zum anderen entstand der Eindruck, dass die Bundeskanzlerin unbedingt versuchen wollte, das Unmögliche möglich zu machen.

Die Tatsache, dass unter den Flüchtlingsströmen auch viele Radikale waren, die im Krieg mitgewirkt und die Chance zur Flucht ergriffen haben, als sie sahen, dass der Kampf gegen die syrische Regierung erfolglos war, ist nicht mehr zu vertuschen. Wir dürfen dies nicht unter den Teppich kehren, denn diese Menschen bedrohen nicht nur den Frieden des Landes, sondern erschweren ganz konkret auch den Aufenthalt derer, die sich gut integrieren wollen.

Außerdem wirkt die Ignoranz provozierend und unverständlich auf viele Deutsche und rechtfertigt die Ängste vieler Landsleute. Die deutsche Regierung hat viel zu lang nicht nur die Augen davor verschlossen und so getan, als ob schon alles in Ordnung sei. Sie hat darüber hinaus diejenigen, die darauf hingewiesen haben, als ausländerfeindlich oder intolerant dargestellt.

Pakt mit dem Teufel

Um die Anspruchshaltung vieler Flüchtlinge zu verstehen, muss man jedoch auch ein Stück in die jüngere Geschichte zurückgehen. Die Kooperation zwischen westlichen Regierungen und bestimmten oppositionellen Gruppierungen ist nichts Neues und beruht auf der Idee: Rohstoffe gegen Macht. So konnten diese Regierungen ihre eigenen Interessen durchsetzen. Diese Strategie reicht zurück bis in die achtziger Jahre, als Großbritannien die Muslimbruderschaft in Syrien unterstützte und die BBC quasi zum offiziellen Sprecher der Muslimbruderschaft wurde. Diese hat viele Anschläge in Syrien verübt und wurde als Rebellengruppierung bezeichnet.

Das Gleiche wiederholte sich in Afghanistan, Libyen und nicht zuletzt in Syrien. Denn bereits seit Langem ist es die Strategie der USA und ihrer Verbündeten, sich bei politischen Konflikten nicht selbst die Hände schmutzig zu machen, sondern oppositionelle Gruppen durch Geld und Waffenlieferungen zu unterstützen. Leider wurde so auch in Syrien in rebellische Gruppen, nämlich den politischen Islam, investiert. Dadurch erlangten diese immer größeren Einfluss. Diese internationalen Verstrickungen kommen einem Pakt mit dem Teufel gleich.

Ausländer first?

Viele der heute in Deutschland lebenden Flüchtlinge stehen solchen Gruppierungen nahe und verstehen sich daher auch nicht als Gäste, die Schutz benötigen, sondern als Partner, die es verdient haben, bedient beziehungsweise belohnt zu werden. Dies erklärt die zum Teil enorme Anspruchshaltung der Flüchtlinge in Deutschland.

Unsere Rebellen wussten, dass diejenigen, die an der Seite der USA stehen und die Interessen des Westens repräsentieren, sich alles erlauben können. Sie wissen außerdem, dass es in Deutschland eine Regierung gibt, die sich unter dem Deckmantel der Toleranz für Ausländer mehr einsetzt als für die eigenen Leute. Folglich steigen die Ansprüche und damit auch die Undankbarkeit immer weiter.

Vom politischen Islam distanzieren

Da Deutsche und Flüchtlinge von völlig anderen Voraussetzungen ausgehen, kann ich sicher sagen, dass der Integrationsprozess von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Können wir das Ruder noch herumreißen?

Hierzu wäre es zum einen notwendig, die Radikalen und Terroristen unter den Flüchtlingen zu identifizieren. Dies ist meines Erachtens ohne ein aktives Gespräch mit allen betroffenen Parteien und Konfliktparteien, einschließlich der syrischen Regierung, unmöglich. Zum anderen sollte sich Deutschland klar und deutlich vom politischen Islam distanzieren. Die Aussichten, dass dies passiert, sind jedoch nicht sehr vielversprechend.

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Michaela Diederichs | Di., 2. Oktober 2018 - 11:35

Schonungslos und offen ist dieser Beitrag. Ganz herzlichen Dank. Leider wird es kein Umdenken bei diesen Politikern geben. Die sind zu tief verstrickt in ihre Fehler und Lügen. Sie wissen nicht, wie sie aus der Nummer wieder raus können, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Kollektiver Rücktritt wäre angesagt. Aber das ist nicht vorstellbar.

ist dabei Fraue Diederichs, dass die anständigen wegen diesen Verbrechern mit zu leiden haben. Denn kein Mensch wird so tolerant sein und im Fall eines Anschlages, zwischen Guten und Schlechten Flüchtlingen zu sortieren. Nirgendwo auf der Welt wird es das geben. In meiner Nähe ist eine Grundschule wo viele Migrantenkinder lernen und wenn ich die Kinder nach der Schule sehe, wie sie Spass miteinander haben, dann frage ich mich, ob es human ist, die Eltern der Kinder im Flüchtlingsheim schmoren zu lassen, statt ihnen eine Perspektive durch Sprachkurse und Arbeitsvermittlung zu geben. Viele der Kinder sprechen schon ganz gut deutsch, aber was haben diese Kinder für eine Zukunft hier im Lande, wenn die Eltern nicht integriert werden?

Bernd Welzel | Mi., 3. Oktober 2018 - 11:12

Antwort auf von Ursula Horvath

3 Oktober - Eingliederung

in welchen Land leben Sie Ursula Horvath ??

Müller Müller | Mi., 3. Oktober 2018 - 12:47

Antwort auf von Ursula Horvath

Ja - Kinder sind politiklos. Sie wären es wert, mit uns die Zukunft zu gestalten, zusammen mit ihren Eltern. Es müßte - wie in Kanada - gehen: Jeder unbescholtene Bürger sollte für 1 Jahr eine Patenschaft für eine Familie übernehmen, um zu helfen sie in unsere Gesellschaft aufzunehmen. Ich wäre sofort bereit dazu. Und die Kriminellen und Anspruchdenkenden müssen wieder gehen. Dann ist auch die Akzeptenz zu den Zugereisten da.

Charly Fischer | Fr., 5. Oktober 2018 - 11:19

Antwort auf von Ursula Horvath

Frau Horvarth, leider haben Sie nicht erwähnt wo Sie wohnen, ich in NRW und man sollte eine Situation niemals nach dem äußeren Schein beurteilen, denn in den Klassen sieht das ganz anders aus. Meine Enkelin hat schon in der ersten Klasse auf eine Waldorfschule gewechselt, denn 90 % Ausländeranteil und schlichtweg unzumutbar. Eine Freundin ist Lehrerin an einer Grundschule, einer s.g. Brennpunktschule, was sie erlebt wäre noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Aggressive Minimatchos tyrannisieren die ganze Klasse, sie selber wird körperlich angegriffen, sogar die Polizei ist Stammgast in der Pause...und das in einer Grundschule. Ein Gespräch mit den Eltern ist unmöglich, die Väter sind sogar noch stolz auf ihre Brut, denn ihre Söhne haben alle Rechte von zu Hause aus. Kürzlich hat eine Mutter angerufen, dass ihre Tochter nicht kommt, denn es regnet draußen und man hätte ihnen keine Schirme gegeben....noch Fragen ?

Ein sehr offener Beitrag von einem Flüchtling und er hat völlig recht mit seinen Ausführungen. Was ist zu tun? Abwahl dieser Politiker, denn der kollektive Rücktritt wird niemals stattfinden. Dazu sind diese Politiker zu verbohrt, machtgeil und verblendet.

Eduard Milke | Di., 2. Oktober 2018 - 11:51

Der Artikel ist ja ganz nett geschrieben, Herr Dr. Majd Abboud, dennoch möchte ich etwas ganz wichtiges zu Ihrer Aussage "Hierzu wäre es zum einen notwendig, die Radikalen und Terroristen unter den Flüchtlingen zu dentifizieren." hin zu fügen:
"Weiterhin sollten sofort ALLE des Landes verwiesen werden, die hier KEIN Recht auf Asyl haben."
Das wären dann vermutlich fast alle, die die letzten 3 Jahre gekommen sind.
Denn ICH als Steuerzahler sehe nicht ein das "Weltsozialamt" zu bezahlen, wo schon das Geld - für die hier "schon länger lebenden" - vorne und hinten fehlt, siehe Straßenbau, Schulen, Kitas, Rente, ärztliche Versorgung, etc.

Ich denke wer 40 Stunden die Woche arbeitet, der lebt erst einmal von seiner eigenen Haende Arbeit. Durch die hohe Abgabenlast gibt es genug Leute die auf Kosten der arbeitenden Bevoelkerung leben in Deutschland. Zu nennen waere der gesamte Staatsapparat und alle die von der Umverteilung profitieren.
Der arbeitenden Bevoelkerung jetzt noch mehr aufzubuerden, eben Weltsozialamt zu spielen, kann ja wohl weder richtig noch fair sein.

Offensichtlich haben Sie aber kein Problem damit daß unsere Eliten und Politiker unter einer Decke stecken und es Unternehmen ermöglichen Milliarden Beträge durch Steuervermeidungsmodelle zu verschieben oder auch überhaupt erst einzutreiben
(Starbucks, Amazon, Google... ect)
Auf der anderen Seite wird z.B Geld durch globale Kriegstreiberei und Bankenrettung in Milliardenhöhe ausgegeben.
Und jetzt kommt die gute Nachricht: Auch vor den Flüchtlingen war das Geld nie vorgesehen für das was vorne und hinten fehlt, siehe Straßenbau, Schulen, Kitas, Rente, ärztliche Versorgung, etc
Oder haben Sie das etwa nicht bemerkt?

Bedauerlich, daß Mahner wie er bis heute nicht ernst genommen werden. Dazu müsste der Soros erstmal komplett enteignet werden. Merkel als dessen Erfüllungsgehilfin für die Visionen von "Neuer Weltordnung" dieses Ganoven Soros und seiner open Foundation, die auch Obama und Clinton bedient hat und diese durch die Zerstörung vieler arabischer Länder, gemeinsam mit GB und F, dafür gesorgt haben, dass es überall gärt,gemeinsam hinter Gittern landen. Gären soll es von der Ukraine bis in Zentraleuropa, dass ist der Plan und während es gärt werden, die Massen von kulturfremden nach Europa geschafft. Nun gibt es aber die "BÖSEN" wie die Visegradstaaten, die einen solchen Kulturaustausch übereinstimmend zu Recht ablehnen. Da darf man gespannt sein, wielange es in deren Ländern noch friedlich bleibt, der Georgi wird schon seine Millis zählen, ob es reicht, für noch paar Maidans mitten in Europa!

Petra Führmann | Di., 2. Oktober 2018 - 11:56

Sie sind nicht der Erste, der uns Kritiker bestätigt, weshalb, um alles in der Welt, wird nicht auf Leute wie Sie, wenn schon nicht auf uns, gehört? Dank dem Cicero, dass er Ihnen einen Stimme gibt.

Karl Sbader | Di., 2. Oktober 2018 - 12:24

Vielen Dank für diesen Artikel, der ziemlich genau beschreibt, um was es auch vielen Deutschen geht.

Tomas Poth | Di., 2. Oktober 2018 - 12:34

Rohstoffe gegen Macht... BBC zum Sprecher der Muslimbrüderschaft... Afghanistan, Libyen, Syrien...Strategie der USA... usw.
Hier wird durch Hr. Abboud alles bestätigt was wir längst wissen, aber in diesem Kontext nicht in einer Diskussion zur Abstimmung einer Politikänderung in die Parlamente gebracht wird.
Was sind Rebellen anderes als Terroristen, sie sind nur dafür eingesetzt die Rohstoffinteressen der sie unterstützenden Länder zu waren.
Merkel opfert auf dem Altar der Nato sowohl die hier gerade "Neuhinzugekommenen" als auch die "Hierschonlängerlebenden".

Paul J. Meier | Di., 2. Oktober 2018 - 12:39

Das beste Mittel die Fraktion der Hypermoralisten zu entwaffnen, ist Insider, deren integere Haltung nicht durch Vorverurteilungen und Klassifizierung kontaminiert werden kann, zu Wort kommen zu lassen! Dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt, ist eine alte und immer wieder bestätigte Weisheit, welche auch das Cicero-Team schon erfahren musste. Trotzdem: Weiter so!

Dagmar C. Sauer | Di., 2. Oktober 2018 - 13:00

Als Lehrerin in Integrationskursen begegnet mir auch häufig, wenngleich nicht immer, Anspruchsdenken und eine fordernde Haltung. Der Artikel öffnet mir in vielen Dingen die Augen. Ich arbeite gern unter Flüchtlingen, doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser klappt, wenn ich klar und deutlich sage, was ich erwarte, und nicht für alles (z. B. Unpünktlichkeit, fehlende Hausaufgaben usw.) Verständnis zeige und zu sehr entgegenkomme.

Wolfgang Tröbner | Di., 2. Oktober 2018 - 13:05

"Deshalb halte ich die deutsche Regierung für mitschuldig, weil sie zu sehr auf die Forderungen der Flüchtlinge eingeht." In diesem einen Satz fasst der Autor alles zusammen, was zu Merkel und den rot-grün-schwarzen Parteien und ihrer "Willkommenskultur" zu sagen ist. Es gab und gibt ja nicht wenige Deutsche, die das seit Jahr und Tag ebenfalls sagen. Aber unsere "Eliten" wissen und wussten ja immer alles besser. Ausbaden muss es das deutsche Volk, aber auch die Flüchtlinge selbst. Schlimm, dass es die Politiker und in ihrem Gefolge alle Jubelschreier immer noch nicht verstehen, dass sie von Anfang an fast alles falsch gemacht haben, was man nur falsch machen kann. Es wird Zeit, dass endlich Leute unser Land regieren, die das können. Merkel und Co. können es jedenfalls nicht. Das haben sie hinlänglich bewiesen. Sie können oder wollen noch nicht einmal aus ihren Fehlern lernen.

Dem Autor ist jedenfalls sehr zu danken, dass er mit der deutschen Politik so zu Gericht geht.

Reiner Kraa | Di., 2. Oktober 2018 - 13:07

Der Autor hat Mut. Für solche Äußerungen wird man hierzulande schon mal als Nazi eingestuft. Er sagt aber etwas, was in Deutschland die Spatzen von den Dächer pfeifen, weshalb diese allesamt als Nazis einzuordnen sind. Eines blieb jedoch unerwähnt. Frau Merkel hat mit ihren Handlungen ein neues Geschäftsfeld eröffnet - das Migrantengeschäft. Eine unerschöpfliche Gewinnquelle für Schlepper und Gute, die natürlich für ihren außerordenlichen Einsatz reichlich belohnt werden müssen, was das Geschäft immer neu ankurbelt. In diesem Geschäft werden jährlich allein in Deutschland zig Milliarden € ohne jeden Effekt so verbrannt, als wären sie nie dagewesen. Geld, was die Deutschen zahlen müssen. Ob sie es nun wollen oder nicht. Das gilt es zu stoppen.

Kostas Aslanidis | Mi., 3. Oktober 2018 - 07:08

Antwort auf von Reiner Kraa

Jahrhunderts für die NGOs.
Es wird scheitert, da es ein mit Gewalt und Propaganda inszenierter billiger Hollywoodfilm ist. Die Menschen lehnen es in Europa zu 90% ab. Die Märchenerzähler werden hinweggefägt. Wir leben im Jahre 2018 und nicht im Mittelalter.

wolfgang spremberg | Di., 2. Oktober 2018 - 13:14

Beitrag. Interessante Aspekte.
Es ist richtig : schuld sind vor allem unsere politisch Verantwortlichen. Jetzt wird ein Einwanderungsgesetz beschlossen, dass eine Einwanderung in unsere Sozialsysteme verhindern soll. Der Ehrlichkeit halber sollte allen klar gemacht werden, dass die "Flüchtlinge" in unsere Sozialsysteme eingewandert sind. Das bedeutet Milliarden von Euro, die für andere Zwecke nicht mehr zur Verfügung stehen. Das kann man ja richtig finden, dann sollte man aber auch dazu stehen. Das man sich mit dieser ungeregelten Einwanderung auch religiöse und ethnische Konflikte ins Land holt, sollte auch jedem klar sein. Auch dazu sollte man stehen, wenn man "Schutzsuchende" aufnimmt. An dieser Ehrlichkeit fehlt es wesentlichen Teilen der Medien und der Volksvertreter. Das ist einer freiheitlichen Demokratie mit mündigen Bürgern unwürdig.

Christa Wallau | Di., 2. Oktober 2018 - 13:35

... dann wird es gedruckt, statt es lieber in den Papierkorb zuwerfen u. sich angewidert die Hände zu waschen, weil man ja sonst mit den Schmuddelkindern von der AfD in einen Topf geworfen werden könnte!
Es ist alles richtig, was Herr Abboud hier schreibt.
Aber wenn dasselbe ein Abgeordneter der AfD im Bundestag von sich gibt u. die Verantwortlichen für die falsche Politik auch noch namentlich benennt, dann erhebt sich Geschrei und wüstes
Gezeter. Und es heißt nur lapidar: Durch die AfD verschärft sich der Ton u. die Auseinandersetzung verroht.
A l l e Altparteien dreschen gemeinsam auf die AfD ein. Getroffene Hunde bellen eben.

Ja, Herr Abboud, Sie haben recht: Die Aussichten sind nicht gut, daß sich D vom politischen Islam klar und eindeutig abgrenzt. Das hat man jetzt gerade wieder beim Besuch Erdogans erlebt.
Die links-grünen Ideologen malen sich ihre Welt, eben lieber, wie sie ihnen gefällt, anstatt sich den Realitäten aktiv zu stellen.
Das ist Deutschland im Jahre 2018.

Wolfgang Selig | Di., 2. Oktober 2018 - 13:45

Tja, vom politischen Islam distanzieren klingt erst mal überlegenswert.

Allerdings stößt Herr Abboud da m.E. auf eine ungelöste Grundsatzfrage:

Ist der politische Islam eher eine religiöse Strömung oder eine politische Strömung? Im ersteren Fall greift die grundgesetzlich geschützte Religionsfreiheit. Im zweiteren greifen die Regeln des BVerfG, ab wann eine Partei oder politische Organisation sich außerhalb der Grundregeln der Verfassung bewegt. Da sind die Freiheiten deutlich weniger.

Es wäre schön, wenn die deutsche Gesellschaft darüber zu einem Konsens finden könnte, denn das ist einer der wesentlichen Gründe für die Spaltung in mainstream und rechts. Noch besser wäre es, wenn sich der Konsens auch auf den Bundestag und auf die Medien erstrecken würde. Leicht ist die Frage nicht zu beantworten, vorschnelle Pauschalierungen sind da in beide Richtungen leicht getroffen. Ich persönlich traue mir ein Urteil noch nicht zu, da ich Anhaltspunkte für beiden Thesen erkennen kann.

Jacqueline Gafner | Di., 2. Oktober 2018 - 13:49

nicht mehr so viel zu Gesicht bekommen werde wie vom letzten, ist eine Tatsache, die mich angesichts der sich rund um den Erdball auftürmenden Probleme eher beruhigt, denn betrübt, soweit ich dabei einzig an mich selber denke. Als genuin neugieriger Mensch habe ich (ohne eigenes Verdienst) ein Zeitfenster erwischt, in dem man, unter anderem, auch viele der heutigen Brennpunkte der Welt noch ohne unkalkulierbares Risiko etwas kennenlernen konnte, selbst auf eigene Faust und im Familienverband. Nicht alle Begegnungen waren dabei nur erfreulich, aber doch die meisten davon. Man konnte im Maßstab 1:1 erfahren, dass "hinter dem Berg" auch Menschen leben, zwar etwas anders als man selber, aber prinzipiell mit denselben Hoffnungen und Sorgen. Und heute? Antagonismus, wohin man auch schaut, und dann erwartet man von Europäern eine fast bedingslose Offenheit gegenüber Neuankömmlingen aus aller Welt, selbst wenn die ihre spezifische Kultur hier zum Teil ohne jeden Abstrich weiterpflegen wollen?

Kurt Walther | Di., 2. Oktober 2018 - 14:00

Das sind ja sehr interessante Ansichten und Einsichten von Dr. Abboud, wenn sie denn so zutreffen. Es geht mir vor allem um die Begründung der hohen Anspruchshaltung mancher Flüchtlinge bzw. Flüchtlingsgruppen, die davon ausgehen, in ihrer angestammten Heimat für den Westen, auch: Deutschland, gekämpft zu haben und nun dafür hier gut belohnt werden möchten. Schade nur, dass es hierzu keine soliden Untersuchungen gibt. Im Jubel des linksgrünen Mainstreams und Willkommenskultur wurde jede Nachfrage, mancher Zweifel und sachliche Analyse in der öffentlichen Diskussion unterdrückt. Es freut mich, dass neben der AfD nun auch Flüchtlinge dazu beitragen, die ganze Wahrheit der gescheiterten Merkelschen Politik der offenen Grenzen und ihre Konsequenzen ab 2015 auf den Tisch zu bringen. Bitte noch mehr davon im "Cicero" ... Es geht hier nicht unbedingt um die "Mutter aller Probleme", aber doch um viele Probleme, die wir jetzt lösen müssen. Besser: Man hätte sie sich nie geschaffen.

Klaus Schmid | Di., 2. Oktober 2018 - 14:03

Eine super-treffende Analyse, die dem Verfasser aber leider sicher den Vorwurf einbringen wird ein syrischer Nazi zu sein.

Fritz Gessler | Di., 2. Oktober 2018 - 14:28

dass einzig ausländer und die wenigen mutigen islamkritiker unter den asylanten/migranten des jahres 2015 ehrlich und bewusst genug sind, über die ganze problematik die WAHRHEIT azszusprechen.
vielen dank, herr doktor abboud für ihre worte!
nixdestotrotz muss ich aber auch in ihrem fall monieren: eigentlich müsste der platz eines zahnarztes jetzt in syrien sein - oder wenn aufgrund politischer verfolgung (sie schreiben leider nicht, ob sie von den salafisischen 'rebellen' oder vom assad-regime oder von beiden verfolgt wurden/sind). der bürgerkrieg geht hoffentlich bald zu ende: SYRIEN braucht dringender zahnärzte als deutschland. und wenn nicht in syrien, dann in jordanien... in den flüchtlingslagern dort. 'medecins sans frontieres' sucht verzweifelt ärzte in EUROPA für diese arbeit - während SYRISCHE ärzte in deutschen asylheimen ohne arbeit und aufgabe sitzen.

ingrid dietz | Di., 2. Oktober 2018 - 14:28

seit drei Jahren gibt es in Saarbrücken mehrere "soziale Brennpunkte" an dem sich regelmäßig afghanische, syrische u.a. "Flüchtlinge" prügeln und/oder mit Messern traktieren; mittlerweile gibt es zeitweise "waffenfreie" Zonen !

Fakt ist:
Saarbrücken hat sich verändert -
allerdings zum Negativen !
Und daran ist nicht die einheimische Bevölkerung schuld !

Lothar Werner | Di., 2. Oktober 2018 - 14:39

Aus dem Munde eines syrischen Flüchtlings, der 2015 zu uns kam, hier eine geradezu VERNICHTENDE ANALYSE der deutschen Flüchtlingspolitik. Dies konkretisiert er mit den im Beitrag angesprochenen zahlreichen Feststellungen.
Man möchte sie ganz dringend jedem politisch Verantwortlichen in Berlin zur Kenntnisnahme und Politikausrichtung zusenden.
Als Demokrat füge ich hinzu: Quo vadis Deutschland ?!

Bernd Muhlack | Di., 2. Oktober 2018 - 15:00

prima Artikel, leider geht daraus nicht hervor, ob Sie inzw. in diesem unserem Lande als Zahnarzt tätig sind/sein dürfen. Ich stimme Ihrer Bewertung ob des deutschen Flüchtlingsmanagements grds. zu, vor allem teile ich Ihre Einschätzung des Erwartungshorizonts vieler Zuwanderer, insbesondere der "RESPEKT-Jungs". Lassen wir das einmal dahin gestellt, okay? - Herr Abboud, ich gehe einmal davon aus, dass Sie in Syrien studiert haben, das konnte und kann ja bekanntlich nicht jeder Syrer, nicht wahr? - Ich war im Herbst 2016 in einer Praxis für Kieferchirurgie in Behandlung; eine größere Praxis, quasi multikulturell ausgelegt; auch ein Syrer sowie eine Chinesin; die "Helferinnen" teilw. mit Kopftuch. Soweit so gut und ich bin ja im Sinne von Gerhard Polt sehr tolerant, net wohr! Ich habe mich mit meinem syrischen Operateur sehr gut unterhalten; Studium in Moldawien (sic!) und doc/Fobi in D; er ist kein Freund von Assad, jedoch konnte er mir nicht erklären, was gemässigte Rebellen sind! OHA!

Robert Müller | Di., 2. Oktober 2018 - 15:15

Interessant mal diese Seite lesen zu können, speziell auch von einem der angekündigten "Zahnärzte". Allerdings wird da einiges gesagt, was völlig neu für mich ist. 1 ) Dass Deutschland Moscheen baut, habe ich noch nie gehört und glaube es auch nicht. Wahrscheinlicher bauen da die Golfstaaten und die Herkunftsstaaten. Für einen Einwanderer mag das unerwartet sein, dass hier der Staat nicht alles kontrolliert, aber so ist das. 2) Das Anspruchsdenken- und Verhalten erreicht meiner Ansicht nach nicht die Regierung, sondern das bleibt auf der Ebene der freiwilligen Helfer. Ja, die meisten Leute dort arbeiten ehrenamtlich, die wenigen beruflich dort Beschäftigten dürfte die Anspruchshaltung egal sein. Ich habe schon einige Berichte von diesen Helfern gelesen, die sehr enttäuscht klangen. Ich denke da bsw an die Bürgen. Leiden für das Gute, ist doch sehr christlich. Also weiter so!

Gottfried Meier | Di., 2. Oktober 2018 - 15:47

Wären die Migranten Christen, Buddhisten oder Juden, wäre ihre Integration wesentlich einfacher und erfogreicher. Wir schaffen es ja nicht einmal einen Großteil der hier geborenen türkischstämmigen Menschen zu integrieren, weil die es gar nicht wollen.

Armin Latell | Di., 2. Oktober 2018 - 15:53

relativ unpolitisch die eigene Sicht eines normalen Menschen von der Seite, über die man sonst nur spricht, zu erfahren. Wenn Herr Abboud tatsächlich erst 3 Jahre in De ist, dann hat er aber sehr schnell erkannt, was und wie es hier läuft. Ein Fehler in seiner sonst guten Erkenntnis ist, dass die Denkverbote keinesfalls gutgemeint sind. Auch von der hohen Zahl der Flüchtlinge damals waren Regierungskreise nicht überrascht, das wurde ihnen schon lange vorher so angekündigt. Der Eindruck, die Bundeskanzlerin wollte unmögliches möglich machen, hätte heute nicht mehr entstehen dürfen, denn ganz offensichtlich hat das nicht funktioniert und trotzdem macht sie genau so weiter, die „Verwerfungen“ ignorierend, verleugnend. Dieser Beitrag hätte auch von einem „schon länger hier lebenden“, hier sozialisierten, geschrieben sein können. Ich fürchte aber, Herr Abboud ist eine der seltenen Ausnahmen.

Reinhold Schramm | Di., 2. Oktober 2018 - 15:58

''Deutschland hat darauf reagiert, indem es neue Maßnahmen ergriffen hat, um sich der Lebensweise der Einwanderer anzupassen und sie zufriedenzustellen. So wurden zum Beispiel neue, auf unterschiedlichen Nationen und Sprachen ausgerichtete Moscheen gebaut, weil die verschiedenen Gruppierungen und Nationalitäten einander nicht tolerieren. Wie soll man aber von den Deutschen erwarten, Toleranz zu zeigen, wenn die neuen Gäste dazu untereinander nicht einmal imstande sind?

Deshalb halte ich die deutsche Regierung für mitschuldig, weil sie zu sehr auf die Forderungen der Flüchtlinge eingeht. Es scheint so, als ob die Deutschen den Flüchtlingen mehr entgegen kommen als umgekehrt. All das wirkt auf mich und viele Deutsche unverständlich.

{…} dass unter den Flüchtlingsströmen auch viele Radikale waren, die im Krieg mitgewirkt und die Chance zur Flucht ergriffen haben {...}

Ohne weitere Worte.

Bernhard K. Kopp | Di., 2. Oktober 2018 - 16:27

Bedenkenswert aber nicht zu verallgemeinern. Wir sollten aber von statistischen Gesamtheiten ausgehen und dann herunterbrechen. Es gibt immer solche und solche, die dann verschiedene Ansätze und Behandlungen brauchen. Auf unserer Seite haben wir unzureichende Gesetze, überlastete und in grossen Teilen auch inkompetente Behörden und Gerichte. Das führt zu Widersprüchlichkeiten und Verfahrensdauern, bei denen die Betroffenen nicht nur aber auch Opfer sind. In 5-10 Jahren werden höchstens 10-20% der Menschen die schon hier sind gut integriert sein. Weitere 10-20 % teilweise. Das wird den Sozialstaat, die Strafverfolgung und Justiz und die politische Gesellschaft auf unbestimmte Zeit überfordern. Der innere Frieden wird für die nächsten Jahrzehnte gestört und stark belastet bleiben. Es wird Dutzende 'Neukölln' (Buschkowski) geben.

Arnulf Denneler | Di., 2. Oktober 2018 - 16:55

Ich finde den Artikel vom Inhalt und von der Formulierung grossartig und überzeugend.

Dieser Artikel sollte allen scheinheiligen, gedanken- und kritiklosen "Verehrern" von Merkel & Co. unter die Nase gehalten werden.

Allerdings kommen mir Zweifel, ob der Artikel wirklich von Dr.A. stammt. Kann denn ein Syrer, der etwa 2 Jahre in Deutschland ist, wirklich so formulieren ?!?

A.D.

wir haben mit Herrn Abboud oft gesprochen und seine Aussagen überprüft. Das gebietet uns die journalistische Sorgfaltspflicht. Herr Abboud spricht sehr gut deutsch, er hat aber an dem Artikel auch sehr lange gearbeitet und ihn mehrfach redigieren lassen, zuletzt von uns. 
Beste Grüße

Mit freundlichen Grüßen,

Constantin Wißmann 
Redakteur

 

Wolfgang S. | Do., 4. Oktober 2018 - 04:36

Antwort auf von Kirsch

Sehr geehrter Herr Wißmann,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Die Frage nach der Echtheit und Glaubwürdigkeit des Artikels bzw. des Autors hat wohl viele Leute beschäftigt, auch mich. Ihre Ergänzung ist wichtig.

Christian Bauer | Di., 2. Oktober 2018 - 16:58

Gehört der Islam zu Deutschland? Nein. Gehören die Migranten ganz schnell auf die Gemeinden verteilt? Nein. Meine Verwandten mussten im Lager Friedland so lange bleiben, bis wirklich alle Fragen geklärt waren. Wir haben Erfahrungen mit der Übersiedlung von Tausenden von Russlanddeutschen- das klappte. Warum haben wir auf diese Erfahrungen verzichtet? Jeder, der hierherkommt, hat sich unsseren regeln zu unterwerfen. Tun das die Migranten? Ein paar sicherlich. Wissen wir, wer das tut, und, unangenehmer, wissen wir, wer das nicht tut? Und wem bürden wir diese Unbekannten auf? Den Bürgern, die mittlerweile aus allen Ecken der Republik von Einzelfällen mit Messern erfahren. Deutsche Folklore? Wohl kaum.

Markus Michaelis | Di., 2. Oktober 2018 - 17:00

Danke Herr Abboud für Ihren Artikel. Mein Vertrauen in die Fähigkeiten der (Bio)Deutschen zur Migration hat etwas gelitten und Ihren Artikel empfinde ich als Lichtblick. Toll ist, wenn Migranten einfach mitmachen, aber wir brauchen auch Migranten, die sich in Migrationsfragen politisch einbringen. Aber im Sinne einer funktionierenden Gesellschaft, nicht eines sinnlosen Forderungs- und Schuldkatalogs an die Altgesellschaft.

Zu den angesprochenen Lebenslügen gehört etwa auch die "Weltoffenheit": mein Eindruck ist, dass typische "Welcome"-Bürger nicht weltoffen sind. Für die sehr bunte Welt interessieren sie sich eher nicht. Sie sind offen dafür, dass alle unseren Werten beitreten, was erstmal geträumt ist. Eine Lebenslüge ist auch, dass der Mensch nur als Individuum zählt. Als Individuum sind fast alle Menschen toll. Aber es sind nunmal auch Gruppen mit Werten und Strukturen und das kann beliebig schwierig werden. Ich empfinde D nicht als weltoffen sondern als naiv.

Birgit Anders | Di., 2. Oktober 2018 - 17:06

Und Respekt Herr Abboud für diesen Artikel. Ich hoffe dass möglichst viele Menschen ihn lesen und er ihnen die Augen öffnet. Leider werden wir hier nach wie vor hauptsächlich sehr einseitig und schlecht über die tatsächlichen Zusammenhänge in Syrien informiert. Es gilt ja schließlich gewisse Interessen zu wahren. Das erschwert natürlich umso mehr eine konstruktive und kritische Auseinandersetzung mit der Flüchtlingspolitik in Deutschland. Alles in allem sehr fatal.

Marco Brauer | Di., 2. Oktober 2018 - 17:16

Vielen Dank für diee klaren Worte Herr Abboud. Ich fürchte allerdings, dass Sie die Situation falsch beurteilen. Lange Zeit war ich auch so naiv zu glauben, dass die politische Klasse in Deutschland die Risiken und Probleme ihrer Flüchtlingspolitik einfach unterschätzt hat. Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass die Entscheider gut informiert wurden und ihnen die problematischen Konsequenzen ihrer Politik bewusst waren -aber all dies wurde billigend in Kauf genommen. Es ging auch nie primär um das Schicksal der Flüchtlinge, sondern einzig und allein darum, dass Merkel nicht die Kanzlerin sein wollte, welche die deutschen Grenzen schließt und die europäische Einigung aufs Spiel setzt. Dafür war sie auch bereit, Deutschland zum Überlaufbecken für den Flüchtlingstrom aus Griechenland zu machen.

Ulrike Grams-Wieler | Di., 2. Oktober 2018 - 17:26

Ja, die inhaltl. Richtung Ihres Beitrags stimmt. Auch ist es gut, darauf hinzuweisen, dass dies Elend anfangs der 80er Jahre begann, mit einer zahlenmäßig nicht viel geringeren Migration, oder wie immer Sie das nennen wollen. Putsch i. d. Türkei, aufgrund dessen keinesfalls nur die "netten Kemalisten" und solche, die vorgaben, es zu sein, kamen. Sie kamen nicht mit guten Absichten, erklärten dies auch unverhohlen. Dazu unendlich viele Analphabeten a. d. Magreb, Eritrea etc., natürlich mit Ansprüchen. Um eine berufl. Übergangszeit zu überbrücken, habe ich gut 2 Jahre im Bereich "Schule" gearbeitet. Völlig unvorbereitet auf das, was mich erwartete, hatte ich täglich mehrmals die Gelegenheit, innerlich in Ohnmacht zu fallen und dabei die Contenance zu bewahren. Ex-Bundeskanzler H. Schmidt hat mehrmals in späteren Jahre erklärt, es sei sein Fehler gewesen, dieser Migrationswelle zuzustimmen. Seine Warnungen verhallten ungehört - bis heute. Alles Üble nahm zu dieser Zeit seinen Anfang.

In einem ''Spiegel''-Artikel, Anfang der 1970er Jahre, wurde Helmut Schmidt zitiert. Darin beschuldigte Helmut Schmidt (SPD) die Deutsche Wirtschaft: In den 1960er Jahren auf die Anwerbung von ''Gastarbeitern'' zu setzen, um die Investitionen in neue Produktionsanlagen zu sparen und um die Arbeitslöhne der vorhandenen deutschen Beschäftigten zu drücken. Die Verknappung von heimischen Arbeitskräften hätte zu höheren Lohnabschlüssen führen können.

Die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ''Gastarbeitern“ verzögerte die Investitionen in moderne Produktionsmitteln und diente (vorrangig) der heimischen Lohndrückerei durch die billige und willige Konkurrenz unter den deutschen und ausländischen Arbeitern.

Laut Helmut Schmidt waren für die Deutsche Wirtschaft ''Gastarbeiter'' (zeitweilig) billiger als neue Maschinen. // Das Ganze erinnert an die vormalige Bundesarbeitsministerin Nahles: Er würde sich um (qualifizierte) Fachkräfte handeln, die von der Wirtschaft benötigt werden.

Sebastian Bauer | Di., 2. Oktober 2018 - 17:31

Es ist wie immer ein Geben und Nehmen. Die sogenannten linksliberalen brauchen eine Opfergruppe um die Rechten als Tätergruppe zu stigmatisieren. Da bieten sich moslemische Einwanderer (wohlgemerkt, bei weitem nicht alle, und auch die Herkunft aus unterschiedlichen moslemischen Ländern macht einen grossen Unterschied) gerne an. Weil, wenn man sich als Opfer sieht, kann man Forderungen stellen und muss sich auch weniger (oder gar nicht) anstrengen. Es ist wie eine schädliche Symbiose zwischen den beiden (zugegebenermaßen inhomogenen) Interessensgruppen. Schädlich fuer die "Opfer" (weil sie sich nicht integrieren und auch keine Notwendigkeit dafuer sehen) aber auch fuer die integrationswilligen Moslems (wie den lobenswerten, mutigen Autor dieses Artikels) denn sie werden "in den gleichen Topf geschmissen.
Es gibt Einwanderergruppen die sich dem widersetzen, z.Bsp. Chinesen und Vietnamesen. Drum hört man so wenig von denen (nicht interessant- widerlegt das Opfernarrativ)

Jürgen Lehmann | Di., 2. Oktober 2018 - 17:56

Herr MAJD ABBOUD kam als Flüchtling in die BRD, da er das Land Syrien verlassen musste. Weshalb musste er gerade zum Zeitpunkt der Massenflucht“ das Land verlassen.

Kritische Anmerkungen, wie in dem Beitrag, sind sehr willkommen, wenn leider auch nicht bei allen Bürgern.
Die BRD hat Erfahrung mit Einwanderern, jedoch nicht mit Flüchtlingen, bei denen bekannterweise sehr schwierig einzuordnen ist, in welche Kategorie sie gehören.

Die Hoffnungen der Flüchtlinge wurden tatsächlich nicht erfüllt, da die hochgeschraubte WILLKOMMENSKULTUR ein Fehler war und auch eine Täuschung der Erwartungshaltung der Flüchtlinge war.

Die Einwohner der BRD haben sich nicht der Lebensweise der Einwanderer angepasst, sondern erwarten – zu Recht, dass diese versuchen sich dem neuen Land anzupassen, soweit es ihre Kultur zulässt.

Die Aussichten, dass der Integrationsprozess gelingt, sind nicht sehr vielversprechend, wenn auch krampfhaft versucht wird dieses anders darzustellen.

Juliana Keppelen | Di., 2. Oktober 2018 - 18:17

dass Syrien gezielt destabilisiert wurde aus geopolitischen Gründen. Es geht um Gas, Öl und eine Pipeline. Und unsere Regierung war schon 2012 munter mit dabei. "Assad muss weg" lautete die aus Übersee ausgegebene Parole und "Mutti" immer folgsam hat sich sogleich um die "gemäßigte Opposition" (nach heutigem Stand Kopfabschneider) gekümmert. So wird auch die Besorgnis des "Wertewestens" über Idlib und den Weiß-Helmen verständlich denn dort hin haben sich die "gemäßigten Kämpfer" samt gut funktionierender Propaganda-Abteilung zurück gezogen und laufen jetzt Gefahr aufgerieben zu werden.

Bernd Lehmann | Di., 2. Oktober 2018 - 19:42

Cicero Radiergummi war heute wieder sehr aktiv. Um im linken Mainstream mitzuschwimmen muss der Cicero zwingend solche Geschichten von Zahnärzten verbreiten. Warum eigentlich nicht mal von einem Eritreer, der sich hier in Berlin seit 7 Jahren einen Lenz macht ? Und genau dswegen sitzt Schwennicke neben der taz in der ARD.

Karla Vetter | Di., 2. Oktober 2018 - 19:55

Ein guter Artikel von Herrn Dr. Abboud,allerdings bleiben ein paar Fragezeichen.1.Auch dieser Artikel unterscheidet nicht zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen.Es sind nicht alles Flüchtlinge ,die kamen,Krieg ist wiederum kein Asyl-sondern nur ein temporärer Schutzgrund,aus diesem Wirrwar entstand ein Teil der Frustration.2.Es wird wieder versucht mit dem Zeigefinger gen Westen zu deuten"Man hätte versuchen sollen die Kriegsursachen zu bekämpfen".Diese stellen sich m.E.so dar :Arabischer Frühling im Maghreb,in Ägypten und Libyen,zuletzt auch in Syrien,dazu noch eine Obamarede in Kairo ,die zum Widerstand ermutigte. Jetzt kann man höchstens nur noch die F l u c h t u r s a c h e n bekämpfen.Es handelt sich (leider ) überwiegend um Muslime,wer aber qua Koran gepredigt bekommt: Ihr seid die beste Gemeinde....,der wird, wenn er denn das auch glaubt nicht integrierbar sein.

Wolfram Fischer | Di., 2. Oktober 2018 - 21:58

Nur leider eine sehr kleine Minderheit... gleich, ob auf Seiten der Deutschen, oder wahrscheinlich noch mehr auf Seiten der Nicht-Deutschen.
Es ist unfassbar, mit welcher Selbstaufgabe-Bereitschaft 100-Tausende Menschen, von denen wir nicht wissen, wer diese sind, überwiegend wohlwollendst (um nicht zu sagen blind) willkommen geheissen werden. 2015: Hunderttausendfacher Rechtsbruch!
Hunderttausendfach Menschen - soweit sie sich als Muslime definieren - die in unseren Wertekanon, der sich aus dem Grundgesetz ergibt, definitiv nicht integrierbar sind: Nicht willig, nicht fähig auf Grund kultureller Normen. Der Islam als deren grundgesetztwidrige Normenbasis: Vielfacher Aufruf, Ungläubige - also uns - umzubringen! Missachtung von Frauenrechten. Missachtung von Minderheitenrechten. Warum akzeptiert ein großer Teil unserer Gesellschaft solche Zustände? Warum wird dieser zerstörerische "Angriff" auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung einfach hingenommen? Es ist unfassbar.

Peter Wehm | Di., 2. Oktober 2018 - 22:39

"dass es nicht mehr möglich war zu prüfen, wer wirklich aus Kriegsgebieten kam"

1.Krieg ist kein Aslygrund.
2.Man ist kein Kriegsflüchtling mehr sobald man ein sicheres Gebiet erreicht hat,das kann auch ein UN Lager im eigenen Land sein.

Der Herr hätte wenn überhaupt nur ein Recht in Griechenland zu bleiben.Was meint er mit unerträglich?Im Grossteil des Landes wird gelebt und gefeiert wie immer.Aber so war es schon in dne Balkankriegen.Deutsche machten dort Urlaub und die J. beanspruchten hier Schutz.
Und die Alb. fuhren mit Reisebussen in den Krieg vor dem sie ja angebl, geflüchtet waren(jaja die Regierung hat nichts gewusst).Läuft in Deutschland!

Dimitri Gales | Di., 2. Oktober 2018 - 23:25

Das stimmt leider. Nichts gegen solche aussereuropäischen Ausländer, die sich ernsthaft bemühen, hier Fuss zu fassen, alle möglichen Anstrengungen unternehmen, um sich zu integrieren - aber das ist nur eine Minderheit. Die Nazi-Vergangenheit mag eine Rolle spielen, denn das irrationale Verhalten der Deutschen ist nicht unbedingt nachvollziehbar. Es entsteht ausserdem eine Diskrepanz zur Behandlung inländischer Bürger. So müssen beispielsweise Bürger, deren Rente nicht reicht und und auf Grundsicherung angewiesen sind, angeben, ob sie, unter anderem, eine Sterbeversicherung abgeschlossen haben; das Amt kann zum Rückkauf der Summe zwingen und auf die Grundsicherung anrechnen....Kurz, es ist schon merkwürdig, wie aussereuropäische Migranten, die noch nie etwas für das Land getan haben, behütet, beschützt und überaus grosszügig versorgt werden - bei den eigenen Leuten wird gespart, wo man nur kann. Man sollte sich dann aber nicht über Wahlerfolge der AfD wundern.

Brigitte Miller | Mi., 3. Oktober 2018 - 07:54

Herr Abboud geht da wohl naturgemäss von sich und ähnlichen Schicksalen aus.
Dass ein grosser Teil der Migranten sich vom Ruf vom Paradies, in dem es viel und vor allem gratis gibt, locken liessen, ist ein Fakt.
Die weder eine Ausbildung noch eine Idee davon hatten, wie es hier ist, dass es keineswegs ein Paradies ist und dass man etwas leisten muss, um sich etwas leisten zu können.
Und die fordernde Haltung lässt sich bestimmt auf enttäuschte Erwartungen zurückführen, ist jedoch vor allem bei muslimischen Migranten zu beobachten.Die Enttäuschung und die Kränkung, hier marginalisiert zu werden, führt dann zu verstärkter Hinwendung zur eigenen Kultur und Religion.

Rudi Wiegner | Mi., 3. Oktober 2018 - 18:10

Ein Frage aus den vielen Kommetaren verdient es noch einmal in Erinnerung gerufen zu werden.
"Wieso ist der Zahnarzt nicht in Jardanien in einem Flüchtlingslager und hilft dort? "
Was soll Polemik gegen Moscheebau. Im Grundgesetz ist Religionsfreiheit garantiert!
Artikel 1 des Grundgesetzes Lautet. "Die Würde des Menschen ist unverletzlich." Gilt das Grundgesetz nur für (Ja für wen eigentlich ?) z.B. Seit wieviel Generationen hier lebend? Gilt es für Helene Fischer, die aus dem Osten Sibirien stammt? Gilt es für Hellhäutige? Gilt es nur für Nichtmuslime?
Dies sind keine Fragen eines eines vom gesunden Volksempfinden gescholtenen "links,liberal, grünen
Gutmenschen",sondern der sich sorgen um die Grundwerte unsererVerfassung macht. Das "Gesunde Volksempfinden" könnte dieses unterstütz auch von Cicero abschaffen wollen.

Sonja Menzel | Mi., 3. Oktober 2018 - 18:28

Ich helfe, 3 syrischen Familien. Die anfängliche Power-Mentalität meinerseits ist immer mehr gewichen. Ganz zurückgezogen habe ich mich noch nicht. Regelrecht betroffen machten mich auch die Anpspruchshaltungen, als wären wir verpflichtet deren Rechte aus unsetem Sozialsystem vollumfänglich durchzusetzen. Klappt z.B. nicht sofort der Erhalt eines Kitaplatzes folgen Beschimpfungen gegenüber den Mitarbeitern beim Jugendamt; sie kennen alle Fördermöglichkeiten, vor allem alle finanziellen. Warum die Deutschen alle reinließen, auch Kriminelle u. Rebellen, hörte ich auch oft. Bei der Wohnungssuche erlebte ich auch Anspruchshaltungen, dass ich mich schämte. Kam nicht sofort das Geld für die Ersteinrichtung, gings wutentbrand zum Jobcenter, wo inzwischen Wachschutz im Gang der Mitarbeiter steht. Oft höre ich wie toll das Leben in Syrien war: Haus bauen, Gemeinde stellte kostenlos Grundstück zur Verfügung, Steuern kannten sie nicht, alles zahlt die Gemeinde. Genug Wohnraum, viel Wohnraum etc.

K. Theo Frank | Mi., 3. Oktober 2018 - 20:47

Die Transparenz, Integration,
die Toleranz und Migration
sind für globalen
und maximalen
Profit heut' die Voraussetzung.

Gabriele Mathes | Do., 4. Oktober 2018 - 17:31

wird in DE nie funkfionieren, hat nie funktioniert seit den 70ern/80ern, ald die Türken kamen. Das Problem liegt in erster Linie bei den Deutschen, die vor jedem einen Bückling machen, sich selbst abkanzeln, mit ihrer Vergangenheit nicht klarkommen, alle Probleme mit der Nazi- und Rassismuskeule lösen. Die Deutschen haben es in 2000 Jahren nicht begriffen und gelernt, sich selbst anzunehmen, die Schwächen ihrer unsäglichen Mentalität zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen, sich zu vergeben. Dann kann man andere Menschen sehen, wie sie sind, unterscheiden, was man haben will und was nicht. Was man toleriert und was nicht geht. Sie sehen alle anderen Menschen als besser, wertvoller an, als sich selbst. Und jeder, vor allem jede/r Deutsche/r, der aus der Reihe tanzt, wird bekämpft, statt dass man redet, nachdenkt und voneinander lernt. Dies werden Deutsche nie ablegen, denn wen sollen sie für alles verantwortlich und permanent schlecht machen? Andere nicht, zuviel Angst.