Jerome ist während der Digitalisierungsmesse Cebit mit dem Roboter Bobby von Aussteller Bayer auf dem Messegelände unterwegs.
Kreativ zu sein kann der Roboter nur vom Menschen lernen – nicht umgekehrt / picture alliance

Künstliche Intelligenz - Ich hab' Zahnschmerzen, also bin ich

Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass Computer schlauer seien als Menschen. Künstliche Intelligenz (KI) wird zwar immer schlauer, doch eines wird der Homo sapiens der KI immer voraus haben. Von Alexander Grau

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Manchmal haben wir den Eindruck, zu denken. Doch das täuscht. Denn das Gehirn ist, anderslautenden Gerüchten zum Trotz, nicht zum Denken konstruiert, sondern um zu überleben. Zum Überleben aber ist Denken eher hinderlich. Wer in grauer Vorzeit beim Anblick eines Säbelzahntigers lange nachdachte, etwa über die Biologie dieses Tieres und seine ökologische Bedeutung, dessen Reproduktionserfolg tendierte mit Sicherheit stark gegen Null. Wir stammen nicht von Denkern ab, sondern von Leuten, die kurzentschlossen das Weite suchten.

Doch auf kaum etwas bildet sich der Mensch so viel ein, wie auf seine intellektuellen Fähigkeiten. Das sieht man schon daran, dass er sich in Verkennung aller Tatsachen den eitlen Titel Homo sapiens gab, wobei Homo insipiens eindeutig die treffendere Wahl gewesen wäre.

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Michaela Diederichs | So., 9. September 2018 - 21:24

Künstliche Intelligenz kann nur einziehen, wo menschliche schon vorhanden ist. Das diese, die KI, sich perfekt ergänzt mit Kreativität, Intuition, Empathie, Reflexen, Entdeckerlust und dem unbedingten Willen zum Überleben ist eher unwahrscheinlich. Daher halte ich (vorläufig) den Menschen, bei allem Respekt vor KI, weiterhin für überlegen. Ansonsten gilt: alles hat seine Grenzen, KI, aber auch der Mensch ;-).