Der für Bildungszwecke programmierte Roboter "Miki" steht am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bei der Digitalisierungsmesse Cebit.
Welches Land wird KI maßgeblich entwickeln? / picture alliance

Künstliche Intelligenz - Die Aufholjagd

Noch liefern sich die Nationen ein Wettrennen, wenn es um den Vorsprung in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz geht. Momentan führen die USA. Doch die ostasiatischen Länder werden sie bald überholen. Deutschland bleibt kurzfristig nur eine Lösung, um mitzuhalten

Gunnar Heinsohn

Autoreninfo

Gunnar Heinsohn lehrt Militärdemografie am NATO Defense College in Rom und Eigentumsökonomie am Management-Zentrum St. Gallen. 

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Überholen ohne einzuholen, hieß es so munter wie vergeblich in der DDR. Das Motto passt auch zum Berliner Hoffnungslauf an die Spitze der Künstlichen Intelligenz (KI), denn unter den 100 besten Startups dieser zukunftsentscheidenden Branche kommt keines aus Deutschland. Der Partner beim deutsch-französischen KI-Kompetenzzentrum glänzt immerhin mit Shift Technology. Nach Korn Ferry, globaler Talente-Zähler aus Los Angeles, wird Deutschland 2030 fünf Millionen Spezialisten vermissen und deshalb 70 Milliarden Euro Umsatz verpassen. Deutschland muss sich also der lebendigen Intelligenz zuwenden, die allein den Aufbau der zukunftsweisenden Industrie besorgen kann. Zuvor aber will Bundeskanzlerin Angela Merkel sicher sein, „dass der Mensch die Hoheit hat und dass unsere moralischen Vorstellungen – zum Beispiel die Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen – durch Roboter nicht verletzt werden.“

Die Zehnjährigen von 2015, die Merkels Vorgabe gerecht werden möchten, sind 2030 fünfundzwanzig Jahre alt. Sie stehen dann in ihrer innovativsten Lebensphase. Wenn sie die Aufholjagd nicht schaffen, müssen die heute schon unterversorgten Firmen schließen. Die kognitiven Fähigkeiten unseres Nachwuchses kennen wir aus der weltweiten Schüler-Olympiade TIMSS. 2015 erweisen sich unter 1000 Kindern 53 als begabt in Mathematik. Bei knapp 700.000 Geburten jährlich sind das immerhin rund 35.000 Leute. Nicht zu leugnen ist allerdings die stetige Leistungsabnahme. Erreicht man bei TIMSS 2007 noch einen achtbaren 12. Rang, geht es 2011 herunter auf den 16., bis 2015 der 24. Platz Unumkehrbarkeit signalisiert.

Hochqualifizierte wandern ab

Wie der Bildungsforscher Heiner Rindermann zeigt, kann das nicht überraschen. Die sogenannte Cognitive Ability, also die Verarbeitungsfähigkeit, liegt bei Deutschen bei 100, bei Zuwanderern bei 92. Zudem überwiegen Hochqualifizierte bei den rund 140.000 Deutschen, die jährlich emigrieren. Sie können es mit den Besten aufnehmen, sind deshalb weltweit begehrt und von Berlin überdies mit den zweithöchsten Steuern der Welt bestraft. 

Erst durch Vergleich gewinnen die Mathematik-Zahlen Aussagekraft. Deutschland liegt hinter Ungarn (130/1.000) oder Polen (100/1.000). Auf gleicher Höhe steht man mit der Türkei, dafür aber weit vor Spanien oder Frankreich, wo nur 30 beziehungsweise 20 von 1.000 Kindern mit Differentialgleichungen fertig werden. Erschrocken zieht der französische Präsident Emmanuel Macron deshalb Ende März 2018 schon mal an Merkel vorbei und verspricht 1,5 Milliarden Euro für Künstliche Intelligenz.

Mathe lässt sich weder lernen noch kaufen

Vergleichen muss man sich zuallererst jedoch mit Nationen, die ein- oder überholt werden sollen. 140 besonders tüchtige Kinder sind es beim Noch-KI-Weltmeister USA, die vor allem durch ostasiatische und aschkenasische Minderheiten im Rennen bleiben. In Ostasien selbst (Chinesen, Japaner und Koreaner), wo fast 70 Prozent der unbotmäßigen Roboter installiert sind, erweisen sich unter 1000 Kindern wuchtige 300 bis 500 als Toprechner. Bei 19 Millionen Neugeborenen wären das mit 32 Prozent Begabten jährlich sechs Millionen potenzielle KI-Arbeiter.

Obwohl Berlin pro Schüler fast doppelt so viel – und Washington sogar dreimal so viel – Geld einsetzt wie etwa Seoul, haben die Südkoreaner 410 Algebra-Meister unter 1000 Kindern. Gut in Mathe zu sein, lässt sich bisher weder lernen noch kaufen. Wer diesen Zustand beendet, sollte mehrere Fields-Medaillen auf einen Schlag bekommen. Bis dahin bleibt das Anwerben von Ostasiaten Mittel der Wahl für jedwede Aufholjagd.

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Marianne Bernstein | Di., 4. September 2018 - 19:01

Aber der Mythos, dass man Mathe nicht lernen könnte und Mädchen sowieso nicht ist eins der größten Probleme des Mathematikunterrichts in Deutschland.
Allerdings setzt das Disziplin und Frusttoleranz voraus, schließlich muss man mit seinen Fehlern leben und an sich arbeiten. Daran mangelt es aber zunehmend in deutschen Schulen.

Sie haben leider recht was Mathematik und insgesamt die MINT-Fächer angeht. Nach meiner Erfahrung sind es aber in der Regel die Mütter, die ihren Töchtern mit auf den Weg geben, dass sie Mathe nicht können müssen. Da kommen die Lehrer dann auch nicht weiter.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 6. September 2018 - 13:08

Antwort auf von Michaela Diederichs

ich verstehe an Kant "nur" nicht dessen Wertschätzung für die Mathematik.
Es ist mir klar, dass es im Prinzip nicht Pi mal Daumen gehen kann, aber die Mathematik ist mir zu ziseliert.
Da braucht man doch wohl Zeit zu?
Ich liebe diesen, ich glaube jiddischen Witz:
Ein Wagen bleibt liegen. Der Fahrer bemüht einen Automechaniker.
Der schaut eine Weile, tritt dann irgendwo gegen und verlangt dafür jedenfalls soviel, dass der Autofahrer empört fragt, für was denn?
Gewußt wo, ist die Antwort.
Meine Frage also, braucht man die Mathematik, um etwas zu wissen oder eher um es zu beweisen und gegebenenfalls ohne Tritt zu reparieren, bzw. es gezielt zu wiederholen?
Aber das nur am Rande
RESPEKT RESPEKT

Robert Müller | Di., 4. September 2018 - 19:43

Ich denke nicht das man Mathematiker sein muss um KI zu machen. Normalerweise reicht es aus eine Software-Bibliothek - etwa von Google - zu nehmen und schon kann man KI machen. Benötigt werden darüber hinaus Python-Kenntnisse, schnelle Rechner, viele Daten und die entsprechende Motivation. Anders ist es wenn man alles selber machen will und sich nur die Grundlagen anlesen will. Dann braucht man Mathematik, aber das ist so dann auch bei vielen anderen Programmierthemen, weshalb IT an der Uni auch sehr mathematisch ist und deshalb wenig Studenten hat.
Hier ist übrigens auch das Problem zu erkennen, warum Chinesen und Amerikanern uns voraus sind: Daten sind dort für sehr wenig Geld in großen Mengen zu haben. Ich selber hatte mich etwas mit Daten bei Wikidata befasst, allerdings nicht mittels KI, was aber möglich gewesen wäre. Andere haben das dort gemacht, etwa um unsinnige Eingaben automatisiert zu erkennen und zu unterbinden.

Marianne Bernstein | Mi., 5. September 2018 - 17:33

Antwort auf von Robert Müller

sind die Grundfähigkeiten fürs Programmieren und für KI.
Diese Eigenschaften werden in der Mathematik ausgebildet, allerdings nicht nur in einem Mathematikstudium. Günstig ist ein Studium der angewandten Mathematik oder Informatik verbunden mit gewissen technischen Kenntnissen, z.B. aus einen ingenieurtechnischen Nebenfach.

Neben Wikidata gibt es auch kleine Veranstaltungen, wo Organisationen (z.B. Museen) Daten zur Verfügung stellen und wo man dann versuchen kann damit etwas zu machen.

Jedenfalls denke ich, dass man auch ohne Studium etwas in diese Richtung gemacht haben sollte. Ein wichtiger Aspekt ist das Problem was man mit Daten überhaupt machen kann. In der USA ist es Werbung, in China Überwachung und bei uns? Im techn. Bereich ist das z.B. einen Schaden rechtzeitig zu erkennen. Bei Wikidata war es die Visualisierung der Daten -> Datenjournalismus, und in Ansätzen auch das Qualitätsmanagement der Datenbank. Bsw sollte die Datenbank fürs autonome Fahren fehlerfrei sein, was aber sicher so nicht ist. Hier kann man nur mit Software Fehler in den Daten aufspüren. Auch weitere Anwendungen wäre mit diesen Daten möglich, z.B. Ermitteln wie der Straßenverkehr optimiert werden könnte. Programmieren ist da eher zweitrangig.

Günter Fischer | Do., 6. September 2018 - 10:44

Antwort auf von Robert Müller

es ist sicherlich etwas simple betrachtet von Herrn Müller, denn die KI verlangt darüberhinaus vor Allem die Fähigkeit, komplex strukturiert wie auch spontan und lernfähig denken zu können, um daraus die entsprechenden Lösungen für die Softwarebefehle ableiten zu können.
Ohne Mathe geht es auch nicht wirklich, denn Bewegungen, welcher Geräte/Roboter ... auch immer müssen sehr wohl ebenfalls komplex strukturiert wie auch spontan und interaktionsfähig lernen können.
Und ich bin sicher, dass ich noch eine ganze Menge nicht übersehen kann, um das auch nur andeutungsweise beschreiben zu können.

Konrad Perfeud | Di., 4. September 2018 - 20:28

Sehr geehrter Herr Heinsohn, Sie haben sicher mit dem meisten Recht. Aber der Begriff KI ist doch mehr ein Schlagwort der überforderten Politik. Erstmal versteht unsere verantwortliche Politikergeneration nicht (mehr), dass Produktivität die Grundlage einer wohlabenden Industrienation ist. Hier möchte man nicht produktiv sein, bei uns möchte man vielen bildungsfernen Menschen einfache Tätigkeiten anbieten können. Weil das vom Staat gefördert wird, stellt die Wirtschaft ihr Gewinnmodell darauf ein und lässt die Gesellschaft die Folgekosten tragen. Gleichzeitig bemerke ich, dass die Leistungbereitschaft der bisherigen Leistungsträger deutlich nachlässt. Das hat nicht nur mit den Abgaben zu tun, sondern liegt wohl eher am gesellschaftlichen Klima. Wem liegt das Wohl der gesamten Gesellschaft eigentlich noch am Herzen, so wie sie sich gerade entwickelt?

Genau, für die Produktivität, die Komprimierung, Wiederholbarkeit/Automation etc. braucht man unbedingt Mathe und technische Intelligenz.
Da ich das Internet mit seinen Möglichkeiten sehr schätze, bin ich irgendwann einmal aus meinem eher vermuteten Wolkenkuckucksheim gestiegen.

Michaela Diederichs | Di., 4. September 2018 - 22:35

Ich habe das blöde Gefühl - anhand der Kommentare - das Thema ist noch nicht so ganz angekommen in der Gesellschaft. Gut, die Migration hält uns ja auch in Atem.

Holger Stockinger | Di., 4. September 2018 - 22:37

Gunnar Heinsohn "echt" zu würdigen, fällt mir nur meine Großmutter ein: Wie Heinsohn in null komma nix mit schlagender Beweiskraft statistisch "hellsieht", muß meine Großmutter aber etwas "passen" (obwohl sie tapfer die "dritte Frau" in jeder Skatrunde mit zwei Männern war). Wie Heinsohn Statistiken quasi aus dem Ärmel heraus sagen kann, zauberte meine Großmutter stets einen neuen "Schatz" aus der deutschen Sprichwortkiste.

Dass Mathe blöd machen kann, kommt eher seltener vor, als dass "Dichter" verrückt werden.

Liest man von Gunnar Heinsohn ein BUCH, so findet man in Worten beschrieben, was eine "Verteilungskurve" ist oder darstellt.

Seinen Beitrag jetzt im CICERO lesen zu können, bereitet zwischen den Zeilen ein Extra-Vergnügen!

Michaela Diederichs | Mi., 5. September 2018 - 21:49

Antwort auf von Holger Stockinger

Dass Mathe blöd machen kann, kommt eher seltener vor, als dass "Dichter" verrückt werden. Aber sagen Sie das mal den Dichtern.

Klaus Schmid | Mi., 5. September 2018 - 04:46

Wo soll Deutschland denn überhaupt noch mithalten, wenn in diesem Land nur noch EIN Wert existiert und dieser Multikulti heißt und das Wort Leistung ein Tabu ist?

Michaela Diederichs | Mi., 5. September 2018 - 21:52

Antwort auf von Klaus Schmid

Es geht um Ethik, nicht um Mathe und schon gar nicht um Leistung. Sie dürfen das Land nicht überfordern.

Michael Murmurachi | Mi., 5. September 2018 - 11:36

Es ist nicht verwunderlich, wenn Länder Bildungspolitik nach dem Motto betreiben „wenn Standards nicht erreicht werden können, dann muss man sie einfach niedriger ansetzen.

Jüngstes Beispiel in den USA sind die öffentlichen Bildungsanstalten in Washington, D.C. Dort haben alle Schüler höchste Diplome ausgestellt bekommen, auch über Fächer, die im Lehrplan gar nicht enthalten waren. Politisches Motto: entitlement (Anspruchsberechtigung)

Analog ist das Motto der SPD seit Jahrzehnten: Hauptsache viele Abiturienten, egal, ob wie schlecht sie bei Prüfungen abschneiden, Hauptsache, "kein Kind geht verloren". Im richtigen Leben bezahlen dann diese Schüler einen hohen Preis für von Ideologie und Dummheit geprägte Bildungspolitik.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. September 2018 - 11:46

Stichwort ungeeignet.
Ich bin aber ein Fan menschlicher Intelligenz und die bringt eben auch die KI hervor.
Die Asiaten haben evtl. den Vorteil von Kleinteiligkeit als Lebensmodell?
Was sie hervorgebracht haben verdient RESPEKT.
Bedauerlich, dass Deutschland seine Hochqualifizierten nicht halten kann.
Ich wäre sehr dafür, denn jeder Kulturkreis bringt wann auch immer jedenfalls spezifische Produkte hervor.
Wer damit beginnt hat die Anerkennung, aber das Ziel ist doch wohl die Verbreitung von Wissen, zum Wohle aller, damit es keine Macht mehr ist. Deshalb unterstütze und nutze ich Wikipedia.
Denkbar ist aber auch eine weltweite Arbeitsteilung.
Die Ideen des Nahen Osten und Afrika sollten nach vorne gebracht werden.
Der Islam muss sich den menschlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten öffnen.
Allah hat bestimmt nichts dagegen.

Karl Kuhn | Mi., 5. September 2018 - 13:37

"wird Deutschland 2030 fünf Millionen Spezialisten vermissen und deshalb 70 Milliarden Euro Umsatz verpassen"

das wären 24000 € pro Spezialist. NIcht gerade viel. Wenn es um KI geht, sehen die Relationen anders aus. Da braucht man sicher keine 5 Mio Programmierer, und die, die man braucht, erzeugen pro Nase Mehrwerte, die in die X millionen € gehen.

Tomas Poth | Mi., 5. September 2018 - 16:08

liegen in einer falsch geführten Politik, einem Gleichschaltungs-Willen, der die Unterschiede der Menschen, auch hinsichtlich Ihrer Fähigkeiten nicht akzeptieren will.
Schulexperimente ohne Grenzen, damit sich auch der Dümmste noch als schlau empfinden kann, und sich nicht einem "Leistungs-Rassismus" ausgesetzt fühlt.
Wer für diese Politik seit Jahrzehnten steht wissen wir alle.

Michaela Diederichs | Mi., 5. September 2018 - 17:06

Antwort auf von Tomas Poth

Leistungsrassismus - wieder ein neues Wort. Ich komme gar nicht mehr hinterher mit dem Lernen. Grundsätzlich haben Sie natürlich recht. "Wir wollen keinen zurücklassen" hat dazu geführt, dass die Leistungsstarken zurück gelassen werden. Das ist wie beim Skilaufen: das Heulkind darf immer direkt hinterm Skilehrer fahren, das freundliche, pflegeleichte Kind ganz hinten.

Nur Hamanda | Mi., 5. September 2018 - 18:53

Spanien, Frankreich, Deutschland abgeschlagen in Leistungsfächern, die für die wirtschaftliche Zukunft. Das aufzuholen stelle ich mir schwer vor. Vermute, der Zug ist abgefahren. Die Schuldigen (Politiker, Gewerkschaften, Ideologen) sind im warmen Bett, kluge Unternehmer werden sich vom Acker machen (müssen), zurück bleibt der verarmte Mittelstand, das abgehängte Prekariat und die verarschten Migranten, die nun vollkommen in der Luft hängen, weil die soziale Hängematte Löcher bekommt. Aber immerhin, Multikulti ist da, bei Bands wird wieder Eintritt verlangt und die Schuld, Deutschland zu sein, ist gesühnt und man fühlt sich irgendwie besser und genießt es - wenn man die Kohle dafür hat.

Ein Wenig Recht haben Sie schon.
Abgeschlagen vor Allem auch deshalb, weil von der Politik eine entscheidende Mitwirkung an fachlichen Entscheidungsprozessen zulässt, die aus meiner Sicht strikt unterbunden werden müssen.
Wohlgemerkt ist eine gesunde Kooperation mit Eltern unabdingbar. Dass denen jedoch unwidersprochen zugestanden wird, ggf. rechtlich unterstützt Leistungsbewertungen ihrer Kinder beeinflussen zu dürfen, ist der Anfang vom Ende, denn ohne irgendwelchen Eltern zu nahe treten zu wollen, sind diese wohl mit wenigen fachlichen Ausnahmen, gerade wegen des hohen Subjektivitätsfaktors, absolut ungeeignet, eine auch nur annähernd realistische Bewertung der Leistungen ihrer Kinder vornehmen zu können.

Günter Fischer | Do., 6. September 2018 - 10:32

Ich hatte mal einen Lehrer, der stellte fest:
Einen Stein wegwerfen und schauen, wie er wieder runterfällt, kann jeder (Physiker). Aber die Ballistik, die Kraft/Geschwindigkeit/Winkel des Abwurfs wie auch die Aufschlagsposition - Verformung ... kann nur ein Mathematiker. Man verzeihe mir, wenn ich einige Werte weggelassen habe. Insofern ist also eine Bewertung der mathematischen Künste + KI der deutschen Vorzeigejugend anhand des Beherrschens von Differentialgleichungen wohl eher der Unterschied zwischen Mathematik und Rechnen. Auch wenn wir noch ein Stück entfernt von wirklicher künstlicher Intelligenz (wer dann mal AI liest: artificial intelligence - als englische Übersetzung, woran wir uns gewöhnen sollten) sind, fehlt mir in diesem Zusammenhang etwas bzw. wird unterschätzt :
Das ist die parallele Beachtung der Thematik, wie verhindert wird, dass KI uns mal beherrscht, denn deren Kriterium ist Effizienz.
Denn effizient sind wir Menschen im Verhältnis zur KI auf keinen Fall.

Günter Fischer | Do., 6. September 2018 - 10:37

Ich möchte als "gelernter DDR-Bürger" feststellen, dass der Satz "Überholen ohne einzuholen" keine Aussage der DDR, sondern eine von Walter Ulbricht geäusserte Wunschvorstellung war, die durchaus von der Mehrheit heimlich belächelt wurde.
Das ist übrigens der gleiche Mann, der gesagt hat: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. "
Ich denke, dass die Aussage so ganz gut bewertet werden kann.