
- Zum Abschuss freigegeben
Der Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft offenbart die mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik eines Fußballers. Vor allem aber ist er ein fatales Signal für die Integration von Einwanderern
Am liebsten würden Fans der Nationalmannschaft diesen Fußball-Sommer wohl schnell vergessen. Doch das ist nicht leicht. Denn nicht nur Fußballspiele gingen in diesem Sommer verloren. Die große Erzählung vom Fußball als Integretationsmotor, vom großen Volkssport, der die aus verschiedenen Völkern stammenden in Deutschland lebenden Menschen zusammenbringt, kann nun seit dem Rücktritt Mesut Özils aus der Nationalelf nicht mehr erzählt werden.
Fehlende Selbstkritik bei Mesut Özil
Was bleibt, ist ein vielleicht politisch naiver, ganz sicher aber zur Selbstkritik unfähiger Fußballspieler; ein Verband, der im Krisenmanagement fast alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann; und eine Gesellschaft, die sich fragen muss, wie es sein kann, dass ein Nationalspieler sich nicht mehr in der Lage sieht, ein Land zu vertreten, weil er sich in diesem Land rassistisch angefeindet fühlt.