Flüchtlinge an Bord der Lifeline
Flüchtlinge zu retten, ist das eine - aber wer trägt die Folgekosten? / picture alliance

Migrationspolitik - Warum ein Staat nicht empathisch sein darf

Empathie ist eine ehrenwerte Haltung. Sie adelt den Menschen, darf aber nicht zur Norm des Rechtsstaats werden. Wer die Ebenen vermischt, betreibt einen Feudalismus der Gesinnung. Von Alexander Kissler

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Horst Seehofer hat eine schlechte Presse. Das ist nichts Neues, das hat er sich in Teilen selbst zuzuschreiben. Unangemessen war seine Bemerkung über den humoristisch gefassten Zufall von 69 Abschiebungen nach Afghanistan an seinem 69. Geburtstag allemal. Da lugte aus dem Politiker ein böser Grantler hervor. CSU-Kritiker und Offene-Grenzen-Aktivisten griffen die bittere Episode auf, um sie ins Grundsätzliche zu weiten: Der Bundesinnenminister sei für seinen Posten ungeeignet, weil es ihm an Empathie mangele. Ein Staat jedoch, der Empathie zur leitenden Handlungsnorm erklärte, wäre keine Demokratie, keine Republik, kein Rechtsstaat. Ein freiheitlicher Staat kann kein empathischer Staat sein.

Die langjährige Grünen-Politikerin Claudia Roth etwa fordert vom „Verfassungsminister“ mehr „Empathie und Taktgefühl“. Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm (SPD), beklagt den „Auszug der Empathie aus den öffentlichen Diskussionen um die Flüchtlingspolitik“. Roth und Bedford-Strohm gehören dem linken Feld der Politik an und sind insofern erwartbare Kritiker. Ihr Argument taugt jedoch zum Allgemeinplatz quer durch die politischen Lager: Empathie sei gut, und darum sei der empathische ein guter Staat. Die Schlussfolgerung ist falsch und führt in die Unfreiheit, die Günstlingswirtschaft, den Feudalismus der Gesinnung.

Empathie kann man nicht erzwingen

Empathie: das klingt nach Bäume-Umarmen, Feldlerchenretten, Kindertränentrocknen. Ja, der Mensch ist der Empathie fähig und handelt oft empathisch. Er leidet mit, wenn andere Menschen, andere Wesen leiden. Empathie oder Kompassion kann Menschen adeln. Klassischerweise wird Empathie vom Psychotherapeuten im Verhältnis zu seinen Klienten verlangt, und sie wird vom christlichen Gott erhofft. Immer sind es Aktionen im direkten Austausch, unmittelbar und unvermittelt. Eine Firma für Empathie wäre ebenso sinnwidrig wie ein Amt für Empathie oder gar ein Gesetz. Man kann Empathie weder kaufen noch erzwingen.

Unter staatlichen Bedingungen wäre Empathie Rechtsbeugung. Empathie von Amts wegen kann sich nur der absolute Fürst leisten. Er kann Gnade vor Recht walten lassen, weil er das Recht setzt. In einem Rechtsstaat wird der empathische Richter zu einem Dorfrichter Adam aus Kleists Der zerbrochene Krug“. Er spricht frei, auf wen er ein Auge geworfen hat oder von wem er sich einen Vorteil verspricht oder wem er familiär verbunden ist. Wenn heute am Ende eines rechtsstaatlichen Verfahrens kriminell gewordene Ausländer des Landes verwiesen werden, siegt das Recht. Es verliert, wenn der Einzelfall über dem Gesetz steht oder wenn allgemeine Gesetze auf Einzelfällen ruhen.

Empathie darf kein Maßstab für Politik sein 

Ein empathischer Staat wäre ein autokratischer oder ein anarchischer Staat und also ein Selbstwiderspruch. Er könnte heute so, morgen anders entscheiden und entzöge sich so seine allgemeinen Grundlagen. Ob Horst Seehofer als Mensch empathischer ist als Claudia Roth? Wir wissen es nicht, und es darf für seine Arbeit als „Verfassungsminister“ keine Rolle spielen. Er setzt nicht das Recht, er setzt es durch. Damit ist der Unterschied zwischen einem republikanischen Rechtsstaat und einem personengebundenen Unrechtsstaat benannt.

Wenn Empathie immer nur eine unmittelbare Handlungsweise von Personen, nie von Staaten sein kann: Agieren dann jene Menschen besonders empathisch, die sich für institutionalisierte Seebrücken zwischen Mittelmeer und Westeuropa einsetzen oder die Werbetrommel rühren für private Seerettungsschiffe? Nicht unbedingt. So wie Empathie immer nur die unmittelbare Reaktion eines Einzelnen sein kann – unmöglich ist es, dem barmherzigen Samariter Staatspflichten aufzuerlegen –, so dürfen die Folgen empathischen Handelns nicht Dritte binden. Hier gilt für alle Beteiligten der Vorbehalt des freien Willens, an dem nicht zufällig in unserer Gegenwart fester gerüttelt wird denn je. Der Mensch, der ein seeuntüchtiges Schlauchboot besteigt, hat einen freien Willen, der Schlepper, der Gewinne erzielen will, hat einen freien Willen, Fernsehunterhalter Klaas Heufer-Umlauf nicht minder.

Wo sich die Empathie am Recht stößt

Wenn dieser in einem Video erklärt, „niemand setzt sich freiwillig in so‘n Boot“, negiert Heufer-Umlauf den freien Willen der afrikanischen Migranten, um in riskanter Argumentationsbahn an den freien Willen seiner Fans zu appellieren, damit diese Geld spenden, „um Schiffe zu chartern“: „Hier kann man mal konkret helfen.“ Sollten, wonach es bisher nicht aussieht, hinreichend finanzielle Mittel für die Charter zusammenkommen, stellt sich die Frage, die Heufer-Umlauf in keiner Sekunde seines sechsminütigen Videos aufwirft: Muss nicht, wer „konkret helfen“ will, selber Staat werden? Oder will Heufer-Umlauf die auf seine Schiffe verbrachten Menschen in seinen eigenen Berliner Garten bringen und dort verpflegen, ernähren, ausbilden auf Jahre? So stößt sich die Empathie des einzelnen an der Mitwirkungspflicht einer Republik, die zu all dem nicht befragt wurde. Wieder ist es die imperatorische Gebärde, in die öffentlich eingeforderte Empathie mündet.

Auf den Spuren von Rousseau 

Und wer hat uns den ganzen Schlamassel eingebrockt, diese Verwechslung von individueller Einfühlung und kollektivem Rechtsempfinden? Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau, wer sonst. Eine Linke, die den freien Willen zu strategischen Zwecken verneint, präsentiert sich als Ensemble von Vulgärrousseauisten. Sie setzen jenen Rousseau fort, der – in den Worten Robert Spaemanns – „im einfachen Selbstgenuss“, „in der total fühlenden Rückbeziehung eines lebendigen Wesens auf sich selbst“ den besseren Staat erblickt. Mehr denn je gilt 2018: Triffst du Rousseau unterwegs, so kehre um.

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Dimitri Gales | Fr., 13. Juli 2018 - 15:32

können nicht in Europa gelöst werden, in dem man massenweise illegale Migranten aufnimmt, versorgt und sich zögernd mit Abschiebefragen befasst. Je mehr kommen und hier versorgt werden, um so mehr werden sich auf den gefahrvollen Weg nach Europa machen - diese Sogwirkung ist unbestreitbar. Bezüglich Empathie hätte ich einen Vorschlag: hierzulande gibt es viele Bürger, die ein sehr geringes Einkommen haben, wie arme Rentner, alleinstehende Mütter, Kinder, begabte Kinder, die aus materiellen Gründen nicht gefördert können etc. Man sollte sich erst einmal um diese Population kümmern, statt sehr viel Geld für illegale Migranten aufzuwenden. Die eigenen Bürger haben Priorität, alles andere ist irrationales "Gutmenschtümelei", um einen Neologismus zu verwenden.

Wer auch immer empathie-getrieben Migranten aller Art unterstützen will kann das einfache Instrument der Bürgschaft benutzen. Wer Menschen aus der selbstverursachten Seenot retten will, sollte das auch dürfen; allerdings mit einer gesetzlichen Bürgschaftspflicht auf Lebenszeit. Das würde die Situation klären denn im Moment sozialisieren die sog. Notseeretter die Konsequenzen ihrer unauthorisierten Aktionen.

wolfgang spremberg | Fr., 13. Juli 2018 - 15:40

Wiedermal klasse Herr Kissler. Was hier propagiert wird ist Politik und Ressourcenverteilung nach Gutsherrenart. Wie Putin, der, wie einst die Zaren, "sein" Land bereist und hier mal eine Brücke, da Einen Sportplatz, dort ein Krankenhaus spendiert. Natürlich aus der Staatskasse. Wo der Zar nicht durchkommt haben die Leute eben Pech gehabt. So ähnlich läuft es hier auch ab. Die Medien berichten über......Flüchtlinge....es wird Empathie gefordert...es wird gehandelt...Milliarden ausgegeben....gleichzeitig verhungert alle 10 Sekunden ein Kind....liegen alte Menschen in ihren Exkrementen... Kinderarmut...Altersarmut....kein Geld mehr....der Zar fährt weiter....
Gut zwischendurch fordert man mal, man möge über die wirklichen Probleme reden....aber die Ressourcen werden weiter nach Empathie / Gutsherrenart verteilt......Als hätten wir alles ohne Obergrenze....und keiner hat weniger...aber für eine ordentliche Mütterrente für alle Mütter reicht es dann plötzlich wieder nicht....

Lutz Hofmann | Fr., 13. Juli 2018 - 21:17

Antwort auf von wolfgang spremberg

Durchs Land reisen und hier ein bisschen mehr Kindergeld, da ein bisschen mehr Mütterrente und dort irgendein finanzielles Pflästerchen auflegen. Das können unsere Polotiker auch. Emphatisch wird Steuergeld an Klientel verteilt. Strategische Investitionen in Verteidigung oder vielleicht eine Strukturreform in Richtung Bürgerversicherung gibt es nicht. Alles soll so bleiben wie es ist. Die Berliner Republik ein emphatischer Streichelzoo. Strategisch ist Afrika ein natürlicher Partner Europas. Dort ernsthaft investieren tut nur China.

Kostas Aslanidis | So., 15. Juli 2018 - 07:58

Antwort auf von wolfgang spremberg

geht es wohl nicht? Putin spendiert nicht eine Brücke, es wird aus Staatsintwressen gebaut. Man seit ihr "Deutschen" Arrogant! Russland ist Unabhängig und kann frei entscheiden. Da kann nur geträumt werden im besetzen Deutschland. Vertraglich besetzt.

Maria Bohm | Fr., 13. Juli 2018 - 15:46

So ist es, danke, Herr Kissler. Wir werden seit 20 Jahren per Gesinnungsterror regiert. Dabei haben wir wirklich gute Gesetze. Aber mit Empathie kann man Massen lenken, jeder fühlt sich als guter Mensch, ganz ohne eigene Verantwortung zu übernehmen. Ausbaden dürfen die runtergekommenen Verhältnisse immer ganz andere.

Was ist bitte "Gesinnungsterror"? Sind Sie für abweichende Meinungen eingesperrt, gefoltert, entrechtet worden?

Sven Stemmer | Fr., 13. Juli 2018 - 15:48

Ich stimme diesem Artikel hundertprozentig zu. Ich glaube nur keine Minute an diese so zur Schau getragene Empathie. Empathie lässt sich nicht theoretisch aufbringen. Für eine Anzahl Ertrunkener oder einen Erhängten. Sie bedarf des persönlichen Bezugs. Ich unterstelle, dass all diese Todesopfer nichts als politische Verfügungsmasse für all diese sogenannten Empathen ist, um gegen die europäischen Gesellschaften zu arbeiten. Vermutlich ist das ein Nachbeben von 68. Sollte diese Unterstellung zutreffen, dann sind diese Menschen besonders Inhuman und bezogen auf den kategorischen Imperativ eine absolute Katastrophe und ein erneuter, dialektischer Unfall der Aufklärung.

Ursula Horvath | Fr., 13. Juli 2018 - 22:42

Antwort auf von Sven Stemmer

natürlich sind diese Menschen besonders inhuman, wie sonst kann man erklären, dass man Millionen kulturfremder Menschen ins Land holt, wohl wissend, dass Sozialsysteme irgendwann an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Was bitte wird ab diesen Tag passieren? Na ja, um die hier länger Lebenden sorgt man sich nicht so sehr, aber wie will man die enttäuschten wütenden Menschen, die der Sprache nicht mächtig sind, so beruhigen, dass sie nicht plündernd und mordend durchs Land ziehen, weil sie nicht bekommen, was ihnen die Initatoren dieser menschenverachtenden Schlepperei versprochen haben, wie Z.B. Wohlstand ohne Anstrengung, Häuser stehen schon bereit, Autos mit Sternen vor der Tür usw., ach ja, dann sind von den empathischen Menschen Keiner mehr im Buntland sondern in ihren Zweithäusern ausserhalb Europas, dort wo es ruhig und schön ist und Elend weit, weit weg! Für die "Humanen Dienste" werden sie von Soros großzügig entlohnt, die da Unten können sich dann die Köpfe einschlagen!

Wibke Nolte | Fr., 13. Juli 2018 - 15:50

Dem Autor stimme ich grundsätzlich zu. Aber was ist, wenn jemand staatliches Handeln als zutiefst falsch, weil unmenschlich empfindet?

Was ist mit den Menschen, die während des Nazi-Regimes Juden vor dem Tod gerettet haben?

Wer legt den Maßstab fest, für das, was richtig oder falsch ist?

Und bitte, komme mir niemand mit dem Hinken meines Vergleichs. Die zutreffende Analogie ist das Bewahren von Menschen vor dem Tod.

Gottfried Meier | Fr., 13. Juli 2018 - 16:10

Antwort auf von Wibke Nolte

Sehr geehrte Frau Nolte, sie wollen doch das heutige Deutschland nicht mit dem Unrechtsregime der Nazis vergleichen? Wenn es einem um das Bewahren von Menschen vor dem Tod geht, müsste man das Geld in den Fluchtländern einsetzen. Da würde man ein Vielfaches an Menschen vor dem Tod Bewahren. Derzeit helfen wir hauptsächlich starken jungen Männern, die ein besseres Leben suchen und nicht den wirklich bedrohten Menschen.

Der Vergleich bezieht sich einzig und alleine auf das Motiv, Menschen, die in Not sind zu retten. Völlig losgelöst von der Frage, in welchem Land oder historischem Kontext diese Rettung stattfindet.

Aber selbst, wenn ich den von Ihnen vermuteten Vergleich anstellen würde (was ich ausdrücklich nicht mache), so wäre das legitim. Vergleichen heißt nicht gleichsetzen. Insofern lassen sich sogar Äpfel mit Birnen vergleichen.

Rob Schuberth | Fr., 13. Juli 2018 - 16:19

Antwort auf von Wibke Nolte

Sehr geehrte Frau Nolte,

i. T. bin ich ja durchaus mit Ihnen.
Nur, was sagen Sie dazu, dass der Ex-Leibwächter Bin Ladens, ein nachweislicher Straftäter (das ist er ja mind, wenn nicht sogar Mörder uvm.) hier bei uns unsere Humanität benutzte (ich sage ausnutzte) und wir ihn, jetzt, wo er nach mehr als 10 (!) Jahren, endlich abgeschoben wurde (dank Herrn Seehofer), evtl. wieder einreisen lassen sollen?!

Ich sage, es war absolut i. O. und rechtskonform ihn endlich abzuschieben. Sonst hätte es die Abschiebeverfügung nicht gegeben. Und wenn ihn dort dann "sein" Schicksal treffen sollte (wie auch immer) dann ist das m. E. so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit.

Klar bin ich gegen die Todesstrafe, aber ich bin eben auch für Gerechtigkeit.

Und gerecht ist es bestimmt nicht ihn weitere Jahrzehnte hier in unseren Sozialsystemen zu erdulden.

Das gilt übrigens nicht nur für diesen einen Menschen.

Joachim Walter | Fr., 13. Juli 2018 - 17:34

Antwort auf von Wibke Nolte

Lieber Herr Nolte,

es hat niemand etwas dagegen, diese Menschen von ihren seeuntauglichen Booten zu retten, aber warum muss das gleichbedeutend sein mit einer automatischen Greencard zur dauerhaften Einwanderung?

Das Sterben würde binnen kürzester Zeit aufhören, wenn sich in Afrika herumspricht, dass die Schiffe die Geretteten umgehend wieder an den Strand zurückbringen, von dem sie zuvor abgelegt haben.

Dank Handys wissen dann alle ganz schnell, dass es sich nicht lohnt den Schleppern mal so eben 10000 Dollar zu schenken - nur, um sich dann kurz darauf wieder am gleichen Strand wiederzufinden.

Gerne können wir den Einwanderungsbewerbern dann noch jeweils Verpflegung für zwei Wochen mit auf den Weg geben, zusammen mit einer Anleitung , wie man sich in Europa um eine offizielle Einwanderung bewirbt.

Aber bitte doch keine Erpressung nach dem Motto: entweder ihr lasst mich einwandern, oder ich bringe mich um.

Mfg J. Walter

für Menschen, die sich selbst aus freiem Willen in Lebensgefahr begeben haben?

Klaus Gerster | Fr., 13. Juli 2018 - 19:15

Antwort auf von Alois Fuchs

In unserer Gesellschaft ist es zumindest üblich wenn nicht sogar verpflichtend, Hilfe zu leisten, auch wenn sich derjenige aus unterstelltem freiem Willen in die Situation gebracht hat. Man denke nur an verunglückte Raser, Extremsportler, Drogensüchtige, etc. Nichts desto trotz ist das eine wichtige Frage, die ich nicht durch unsere gesellschaftlche Konvention beantwortet sehe. Am Ende läuft es auf eine ethische Diskussion mit offenem Ende hinaus. Das ist ja das großartige an der Freiheit.

Wibke Nolte | Sa., 14. Juli 2018 - 13:25

Antwort auf von Alois Fuchs

Selbstverständlich gilt das auch in solchen Fällen. Wer käme auf die Idee, z. B. "leichtsinnigen" Bergsteigern die Rettung zu verweigern?!

Klaus Gerster | Fr., 13. Juli 2018 - 17:46

Antwort auf von Wibke Nolte

Wenn Sie staatliches Handeln als falsch empfinden, bleibt Ihnen zunächst der zivilgesellschaftlich legitime Weg, der Wahl, des Protests, der medialen Einflussnahme, etc. Sie können dann sehr wohl auch den Weg des zivilen Ungehorsams wählen, wenn Ihnen der zivilgesellschaftlich legitime Weg zu lange dauert oder nicht in ihrem Sinne ausfällt, müssen dann natürlich damit rechnen, die ganze Härte des Staates zu ertragen, da dieser ggf. eine andere Vorstellung verkörpert. Dann haben Sie immerhin Ihre persönliche Integrität gewahrt oder leben im Einklang mit ihrer Moral, landen dafür aber vielleicht im Gefängnis. Des Weiteren ist es allerdings auch nicht sicher, dass Sie durch den zivilen Ungehorsam nicht vielleicht etwas erzwingen, das noch negativere Folgen hat, als der bisherige - aus ihrer Sicht falsche -Weg. Am Ende bleibt nur, sich für einen Weg zu entscheiden und die Konsequenzen zu tragen.

Ich stimme Ihnen doch grundsätzlich zu.
Mir geht es um die Beweggründe von Heufer-Umlauf und anderen, die sich für Migranten in der beschriebenen Form einsetzen. Wer der absoluten Überzeugung ist, dass man Menschen sofort helfen muss, der hat nicht die Zeit, den Weg zu wählen, den sie beschreiben.

bei staatlichen Ungerechtigkeiten ist nicht per se falsch. Falsch ist es jedoch, mutwillig Fakten zu schaffen, die zu einem Zerfall der staatlichen Ordnung und zu einem Kollaps der Sozialsysteme des Staates führen. Bezeichnend war die - im Nachhinein als Scherz deklarierte - Antwort der Claudia Roth auf die Frage:' wie viele Migranten wollen wir hereinlassen 1 Million, 10 Millionen oder 100 Millionen?, Claudia Roth platzte, ohne nur einen einzigen Augenblick nachzudenken, in emphatischer Manier heraus: “Alle“. Menschen können auch vor dem Tod bewahrt werden, wenn ihnen klargemacht wird, dass es keinen Sinn macht, sich in lebensgefährliche Abenteuer zu stürzen und es besser ist, sich in der angestammten Heimat zu engagieren. Hilfe zur.Selbsthilfe sollte das Gebot der Stunde sein, nicht Handlangertum für kriminelle Schlepper.

Wir haben mehr Übereinstimmung als Sie vermuten.

Es gibt bei der Diskussion dieses Themas für mich ein Problem. Wer "nur" die Einzelfälle betrachtet, übersieht die Gesamtzusammenhänge. Wer nur auf das "große Ganze" schaut, verliert schnell die Menschlichkeit und wird zum Technokraten.

Die Frage ist, ob wir zuschauen dürfen, wenn einige Hundert sterben, weil wir der Meinung sind, dass dies langfristig Menschenleben retten wird.

Mir ist jeder verdächtig, der meint, bei diesem komplexen Problem die einzig richtige Lösung zu haben.

Carsten Paetsch | Fr., 13. Juli 2018 - 22:49

Antwort auf von Wibke Nolte

... weil er genau zwei Extreme vergleicht. Zu entscheiden, was richtig und falsch ist, ist eben die Kunst der Politik der Mitte, was in Deutschland gerade völlig fehlt und zur Polarisierung führt.
Was in den 30ern falsch war, wird niemand diskutieren wollen, weil das Ergebnis hinreichend bekannt ist, aber eben auch nur deswegen möglich war, weil die Menschen oft schon aus wirtschaftlicher Not heraus zu unkritisch waren und einem Blender bzw. ihrem eigenen Schwarm gefolgt sind.
Genau dort liegt aber der Ankerpunkt, den man heute wieder leicht im Hyper-Humanismus ausmachen kann, im Irrglauben, wirtschaftlich unendlich stark zu sein und zu den aberwitzigen Verwerfungen führt, wie wir sie täglich erleben.
Nein, ein Staat und seine Lenker dürfen sich keiner Empathie hingeben, sonst sind sie nichts besser, als menschenverachtende Regime, denn auch Empathie verlangt nach Opfern.

Bernd Fischer | Fr., 13. Juli 2018 - 22:50

Antwort auf von Wibke Nolte

Wenn ich mit einem staatlichen Handeln nicht zufrieden bin, so wurde es mir erklärt..gelehrt...und bin auch so erzogen worden , das ich an einem Wahltag was in einer Demokratie so üblich ist , meine Stimme denen verweigern kann über die ich so unzufrieden bin.Haben Sie das verstanden, fürs erstes?
Nun ist es aber so das es Mehrheiten und Minderheiten nach einer Wahl gibt, die es einen ( wenn er die Demokratie wrklich ernst nimmt) sich dem , obwohl es schwer fällt , sich unterzuordnen hat.Alles Okay, bei Ihnen? Was bleibt also für Sie übrig? Die APO? Das ist anstrengend.. langwierig..und frustrierend. Was bleibt übrig für Sie , obwohl ( fälschlicherweise ) man meint er/sie sei ein Demokrat, fängt man an ..Gesetzlichkeiten zu negieren..zu brechen.. und gegen sie zu verstoßen, aber dabei immer noch den unerträglichen Habitus vor sich hertragen, sie seien ( obwohl Minderheit ) die wahren Demokraten.
Ich lasse mir Empathie nicht befehlen, auch von Ihnen nicht.

Ursula Horvath | Fr., 13. Juli 2018 - 22:55

Antwort auf von Wibke Nolte

ist falsch Frau Nolte. Was ist human? Einen Menschen wie in der Nazizeit zu retten, ja, das ist human. Doch Wem retten wir hier? Eine Armee junger Männer, die eben nicht verfolgt sondern von Interessenverbänden gesteuert und finanziert wird, mit dem Lockstoff, leistungslosen Wohlstand zu erhaschen. Diese verführten Menschen merken vor Ort, dass sie in eine Falle der "Humanisten" geraten sind, und die Welt gar nicht so rosa rot freundlich ist wie ihnen vorgegauckelt wurde. Was bitte ist daran human? Nichts, aber auch gar nichts! Gewinner sind ganz Andere und um diese sollte man sich kümmern, um deren krimminelle Energie und woher die Geldströme kommen und wohin sie fließen!

Thorsten Rosché | Sa., 14. Juli 2018 - 11:44

Antwort auf von Wibke Nolte

......begibt, kann darin umkommen. Das gilt für Migranten ebenso wie für IS Jünger und andere Söldner / Soldaten etc.
Wenn ich mich in ein Schlauchboot setze und ein Meer überqueren will, bin ich nicht in Seenot, ich begebe mich vorsätzlich in Seenot.
Die Welt ist nun mal kein Ponyhof Frau Nolte und die Geschichte der Menschheit war schon immer blutig, brutal und ungerecht !

Dietmar Deibele | Mo., 16. Juli 2018 - 09:29

Antwort auf von Wibke Nolte

nein, er ist schlicht perfide! Wenn man keine Argumente hat, um seine Gesinnung zu befördern, dann holt man gleich den Totschläger hervor. Ich finde es schändlich unseren Rechtsstaat mit Nazideutschland zu vergleichen.

Dorothe Gaede | Fr., 13. Juli 2018 - 16:06

für ihren wunderbaren Artikel.
Wir erleben in Deutschland eine Phase, in der viel Empathie gefordert wird, um sich nicht sachlich mit dem Thema Migration auseinander zu setzen. Hoffentlich nicht bis zur Selbstaufgabe!
Von der Empathie scheinen aber jedoch einige ausgeschlossen zu sein.
Wo bleibt Frau Roths Empathie mit
-jedem 5. Kind, das in Deutschland in Armut lebt
- Obdachlosen
-den Flaschen sammelnden Rentnern
-Menschen, die aufgrund der steigenden Immobilienpreise ihr Zuhause verlieren.....
Und vor allem mit den Frauen, die sich in Deutschland nicht mehr so sicher fühlen ( weil sie es auch nicht mehr sind, siehe politikversagen.net ) wie vor 2015!

Rob Schuberth | Fr., 13. Juli 2018 - 16:08

Danke Herr Kissler und danke CICERO!

Für m. ähnlich positionierten Beiträge (Ihrer richtigen Feststellungen) wurde u. werden m. Beiträge z. B. bei der ZEIT kpl. gesperrt (dort darf ich nicht einmal mehr mitlesen!) u. bei der WELT 2/3 m. Beiträge weg zensiert. Ohne jede Begründung. Und auch wenn sie schon > 100 Likes hatten.
Diese beiden Medien (es gibt noch s. viele davon) schreiben fast nur merkelfreundlich und zensieren alles, was den Redakteuren/Innen nicht in deren Ansicht passt...einfach weg. Sie nennen das dann Hausrecht, oder Netiquette.
Daher bin ich dankbar, dass es CICERO noch zulässt (und veröffentlicht) auch anderer Meinung zu sein, als es die unserer BK Merkel ist.
Danke

Christa Wallau | Fr., 13. Juli 2018 - 16:26

Das allgemeine Bewahren d e r Menschen vor dem
Tod ist sowieso unmöglich.
Erst recht derjenige, welcher sich freiwillig in Gefahr begibt, muß wissen: Ich kann darin umkommen!
Politik ist die Kunst des Möglichen, nicht des Erwünschten.
Wer eine bestimmte Politik als unmenschlich empfindet, kann sein Gewissen beruhigen u. seine Pflicht dadurch erfüllen, daß er sich konkreter, vermeintlicher "Opfer" dieser Politik in persönlichem (!) Einsatz annimmt, indem er diese aufnimmt und versorgt. Dies haben z.B. in vorbildlicher Weise u. unter Einsatz ihres Lebens die Menschen getan, die in der Nazizeit Juden geholfen haben.
Was die Retter auf den Schiffen des NGOs heute leisten, hat damit nichts gemein: Diese "Retter" handeln nicht in Eigenverantwortung, sondern um Regierungen (Länder) in ihrem Sinne zu erpressen. Die Geretteten sollen hinterher ja alle an andere abgegeben werden.
Das hat mit individuellem christlichem Handeln nichts gemein; es ist vorgeführtes Pharisäertum.

Danke Frau Wallau. Regierungen lassen sich erpressen. Das geht gar nicht. Helmut Schmidt hatte mit seiner Frau Loki ausdrücklich bestimmt, dass sie im Falle einer Entführung nicht ausgetauscht werden wollen (ihr Kind sollen sie deshalb nach UK geschickt haben). Leewer duad üs slaav - "lieber tot als Sklave" von NGO´s, Berufsaktivisten, Frauen- und Menschenrechtlern, die die Staaten der EU zunehmend destabilisieren zugunsten - ja von was eigentlich? Armut für alle oder was bezwecken die? Die handeln, als gäbe es kein morgen mehr. Warum haben sich Italien und Griechenland so lange auf Erpressung eingelassen? Unbegreiflich.

Gregor P. Pawlak | Fr., 13. Juli 2018 - 16:35

Frau Nolte, ist: Die Leute segelten nich an die Küste Arfikas, um ihre empathischen Gefühle auszuleben.
Sie retteten Menschen (hier: Juden) UNMITTELBAR in ihrem Umfeld, oft unter Gefahr fürs eingene Leben, was man von den, will ich fast sagen, "Freizeit, bzw. Hobbyrettern" schwer behaupten kann. Und nun, wirklich ganz am Rande: die Menschen, die Juden retteten, versuchten damit auch Deutschland zu retten...

gerhard hellriegel | Fr., 13. Juli 2018 - 16:38

Wie sagt man: diese Argumentation ist nicht zielführend? Ich würde Herrn Kissler gern nach jedem Satz fragen: wieso eigentlich nicht?
Oder nach seinen Auskünften ex cathedra: wie begründen Sie denn das eigentlich? Halten wir fest:
1. Der Staat ist eine Institution und daher überhaupt nicht empathiefähig - ein Empathieverbot ist daher geschenkt.
2. Ein Staat, eine Gesellschaft kann ihre Handlungsmaximen bestimmen, wie sie will. Nichts ist verboten, auch nicht Empathie.
3. "Empathie" sollte man nicht mit "Willkür" verwechseln.
4. Frau Roth bezieht sich auf Herrn Seehofer, Herr Bedford-Strohm auf öffentliche Diskussion, von Staat ist überhaupt nicht die Rede.
5. Die Folgen des dargestellten empathischen Handelns binden keine Dritten, es sei denn, die Dritten wagen nicht, sich zu widersetzen.
6. Und wie frei der Wille ist, wenn Ihnen einer die Pistole an den Kopf hält, darüber sollen Philosophen diskutieren.

Dagmar Kluth | Sa., 14. Juli 2018 - 13:00

Antwort auf von gerhard hellriegel

"5. Die Folgen des dargestellten empathischen Handelns binden keine Dritten, ...."

Dem ist leicht zu widersprechen, denn wer bezahlt für die folgen des empathischen Handelns? Alle Dritten, die sich der Steuerzahlung nicht entziehen können - oder haben Sie schon davon gehört, dass die NGOs die empathisch "geretteten" Migranten lebenslang versorgen?

Sascha Ding | Fr., 13. Juli 2018 - 17:02

Mal so ne Interessensfrage: Wie kommt der Autor eigentlich darauf, dass die Klage um den "Auszug der Empathie AUS DER ÖFFENTLICHEN DISKUSSION um Flüchtlingspolitik" oder die Forderung nach mehr "Empathie und Taktgefühl" bei einem MINISTER (= eine menschliche Person) automatisch bedeutet, dass man für einen empathischen Staat wäre? Das würde mich doch mal brennend interessieren. Wenn man diese Schlussfolgerung nicht zieht, geht der Artikel argumentativ ja leider in die Leere.
Mir persönlich fehlt es tatsächlich auch an Empathie in der öffentlichen Diskussion, aber wofür ich sicher nicht bin, ist ein empathischer Rechtsstaat (was soll das bitte auch sein? wie soll das gehen?).

Maria Fischer | Fr., 13. Juli 2018 - 17:08

A.Gehlen
"Da die Moral kein Vakuum dulde, fühle man sich mitschuldig an geschehenen Untaten, nicht nur haftbar. ."
"Die Moralhypertrophie sei die Herrschaftsideologie der „Mundwerksburschen“, die sich so „für den ihnen fehlenden Zugang zu den Sachen durch Humanitarismus schadlos halten.“
"Propagandisten des Humanitarismus."

Martin Arndt | Sa., 14. Juli 2018 - 09:40

Antwort auf von Maria Fischer

Sehr geehrte Frau Fischer, herzlichen Dank für diese Zitatensammlung aus der Schatzkiste des grossen A.Gehlen. Vor allem das Wort "Mundwerksburschen" ist ein Volltreffer. Natürlich muss es genderneutral reformuliert werden, um nicht z.B.Frau Roth u. Frau Göring-Eckart zu marginalisieren: Man versteht (sich auf) nichts - und flüchtet in die substanzlose Sophistik in argumenta ad misericordiam.

Martin Ledereer | Fr., 13. Juli 2018 - 17:28

Als wäre in der Politik irgendjemand "empathisch". Das ist einfach eine Lüge.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 13. Juli 2018 - 17:47

Entschuldigen Sie, Herr Kissler, dass ich gleich zu Gott komme, Christus.
Ich sehe ihn historisch, nicht theologisch in der jüdischen Linie, wofür auch die konstante Verweigerung der Anhänger des jüdischen Gottes spricht.
Ich sehe ihn in der liebenden Reflexion auf ihn, als Sohn Gottes, womit Christus ein Kind seiner Zeit und vor allem Umgebung bleibt, diese aber überschreitet.
So hat ihn Nietzsche gesehen und er hoffte auf eine gewissermassen religiöse Genealogie, ob permanente Überschreitung kann ich nur vermuten, aber Nietzsche war auf der Höhe der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit.
Nietzsche befindet die Empathie nicht als Ausdruck der Überschreitung, eher des Leidens an ihr.
Er wehrt sich gegen die Gleichsetzung von Fortschreiten in der Geschichte und Schafswärme als Mit-leiden.
Er fordert mehr von dem Gott seiner Zeit.
Und segnet wie Christus die Kinder.
Gott als Weg und Brücke, Problemlöser weil Seelen-Analyst und damit Erlöser der Toten und Lebendigen

Hallo,
Nietzsche erkennt nun aber in der Empathie auch den Altruismus, bis hin zur Selbstaufgabe, einen leeren Spiegel, der gefüllt wird mit dem anderen. Fritz Breithaupt hat ein "erhellendes" Buch über "die dunkle Seite der Empathie" geschrieben. Sie hat etwas egoistisches und manipulatives. Nur als Anmerkung.
Gruß
PJM

Veit Jakof | Fr., 13. Juli 2018 - 17:59

Herr Kissler, sie schreiben "Ein freiheitlicher Staat kann kein empathischer Staat sein".
Dem stimme ich voll zu und muß leider sagen, dass ich seit Jahren deswegen an unserer Regierung, den "etablierten demokratischen" Parteien und den (Leit-) Medien verzweifele:
Empathie, (vermeintliche) Moral und Humanität all überall!
Rationalität oder gar die Überlegung "Was ist am besten für D und seine Bürger" ist m.E. praktisch nirgendwo zu sehen! Dabei machen es alle anderen Staaten genau so (falls sie nicht gerade von korrupten Politikern geführt werden).
Als Beispiel füer die hiesigen Defizite sei die Verteidgungspolitik genannt: Zitat aus der NZZ von heute "Das Land (D) leistet sich lieber (als Solidarität in der NATO) den Luxus einer Armee für 42 Milliarden Euro, die nicht einsatzfähig ist".
Allein das müßte eigentlich ausreichen für ein "von der Leyen/Merkel müssen weg"! Aber: Nicht mal andeutungsweise ein Thema hier.
So geht es bei Energie, Asyl, Euro, ...

Günter Johannsen | Fr., 13. Juli 2018 - 18:08

Die selbsternannte grün-linke Moral-Elite will uns als Toleranz und humanitären Fortschritt verkaufen, wenn uns unsere über die Jahre schwer erkämpften demokratischen Rechte und sozial-humanen Errungenschaften durch Einwanderung bzw. Migration unter dem Deckmantel der „kulturellen Bereicherung“ in Frage gestellt und zurückgenommen werden! Kulturelle Identität hat eine deutliche Grenze, die es für alle Menschen bei uns einzuhalten gilt: individuelle Freiheitsrechte und Toleranz gegenüber Menschen mit eigener Meinung bzw. Andersdenkenden; Respekt vor Lebensweisen, die sich von der eigenen Unterscheiden. Eine Zusammenfassung dessen findet man in unserem Grundgesetz, dass im Artikel 1, Absatz 1 den Grundtenor vorgibt: „Die Würde des Menschen (eines jeden Menschen (… ob Frau oder Mann! …) ist unantastbar.“
Damit hat der Islam aber unüberwindbare Probleme!

Daniel Wischer | Fr., 13. Juli 2018 - 18:10

Was irgendwelche pseudo-dauerempörten Personen wie Claudia Roth zu sagen haben, wissen wir mittlerweile. Materiell bestens versorgt, ist Moral auf Kosten Dritter wohlfeil. Die Überfahrt in seeuntüchtigen Kähnen nach Europa und die damit verbundenen Todesfälle lassen niemanden gleichgültig. Gleichwohl gilt, was bereits Paul Collier in seinem Buch "Exodus" feststellte: die Migranten erzeugen damit ein "moralisches Dilemma". Also entweder moralische Schuld am Tode vieler Menschen oder Seenotrettung mit anschließendem Recht der Einwanderung in ein Land der Wahl in Europa. Vielleicht findet die EU jetzt ein Mittel gegen diese Art der "Nötigung".
Zudem: handelt es sich bei den anlandenden jungen, vitalen Männern wirklich um die "Schwächsten der Schwachen"? Und wieviele sollen kommen? Wer genung Geld für den Schlepper hat oder alle, die migrieren wollen oder müssen (derzeit etwa 70 Mio. Menschen)? Und wer trägt die (sozialen) Folgekosten für alle diese Migranten? Gesinnungsethik reicht nicht

Die von Herrn Wischer erwähnten Todesfälle würden sich auf fast Null reduzieren-zumindest im Mittelmeer-wenn die von Schleußern in regelrechte Nußschalen gesetzten Migranten umgehend in konzertierten Aktionen zurück an die nordafrikanische Küste gebracht würden.Dies würde wirklich helfen.Nicht hilfreich sind Vorwürfe wie von Renate Schmidt, Seehofer wäre schuld daran, wenn Migranten ertrinken.

Peter Kraemer | Fr., 13. Juli 2018 - 18:17

In diesen Tagen ist von Linken und Grünen oft der Begriff Geiselhaft verwendet worden, in die dieses Land von der CSU genommen wird.
Ich empfinde mich in Geiselhaft genommen, wenn ich für die materiellen und sozialen Folgen einer Migration aufkommen muss, die ich in der gegenwärtigen Form ablehne.

ingrid Dietz | Sa., 14. Juli 2018 - 08:07

Antwort auf von Peter Kraemer

ist es bis dato in der BRD noch keine Pflicht, "fremdenfreundlich" sein zu müssen !

Günter Johannsen | Sa., 14. Juli 2018 - 10:42

Antwort auf von Peter Kraemer

Herr Kraemer, ich stimme Ihnen voll zu.
Herr Kissler hat, wie immer, ein sehr treffender Kommentar geschrieben!
Ich fühle mich schon seit Merkels gesetzeswidriger und selbstherrlicher Flüchtlings- Entscheidung in Geiselhaft genommen. Tagtäglich werden es auf Straßen, Plätzen und in Einkaufszentren immer mehr Frauen mit Kopftuch und Vollverschleierung, die mein Empfinden für Humanität, Gleichberechtigung und Menschenwürde beleidigen. Ich fühle mich von der frauen- und menschenverachtenden Ideologie des Islam im eigenen Land in Geiselhaft genommen. Die linke Einheitsfront (CDU; LINKE/SPD und Grüne), die sich als Moral-Elite aufspielt, will uns diesen Rückwärtsgang in´s finstere Mittelalter als humanitären Fortschritt verkaufen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere hart erkämpften Errungenschaften - individuelle Freiheitsrechte, Gleichberechtigung, Toleranz gegenüber Andersdenkenden - von rückwärtsgewandten linken und/oder islamistischen Hardlinern einkassiert werden!

Petra Nitzsche | Fr., 13. Juli 2018 - 18:45

Die Empathie, die von den Linken und Grünen so gefordert wird, ist eigentlich eine Erpressung. Weil sich viele Menschen nicht eingestehen wollen, dass sie nicht empathisch = gut sind, lassen sie sich erpressen, sich wie gewünscht zu verhalten.

Im Jahr 2015, als Merkel die Flüchtlinge ins Land ließ und nicht wieder revidierte, hatte ich kurzzeitig mit mir gehadert, weil ich nicht diese Freude über die neuen Menschen im Land teilen konnte.

Nun halte ich mich an den Ausspruch von Peter Scholl-Latour: "Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta". Und bin im Einklang mit mir.

Jacqueline Gafner | Fr., 13. Juli 2018 - 19:08

aus der Feder von Alexander Kissler, vom Anfang bis zum Ende sauber durchdacht, nicht effekthascherisch, sondern moderat im Ton, aber entschieden in der Sache, davon wünschte man sich nicht allein nur im deutschen Blätterwald fraglos mehr. Dass ich seine Einschätzung auch inhaltlich teile, muss ich kaum extra betonen. Die selbsterklärten Bessermenschen, die einen "empathischen" Staat fordern, sind keine Vorbilder, sondern Zeitgenossen, die sich die Freiheit herausnehmen, selber zu entscheiden, inwieweit die demokratisch zustande gekommene geltende Rechtsordnung nach ihrem eigenem Massstab situativ Sinn macht oder nicht. Das geht nicht, es sei denn, man will einer anarchischen Entwicklung Vorschub leisten, mit absehbaren Folgen gerade auch für nicht speziell taffe Mitglieder der Gesellschaft.

Guido Schilling | Fr., 13. Juli 2018 - 19:14

Keiner setzt sich freiwillig in so ein Boot? NEIN sie bezahlen noch dafür, und wir dann lebenslang für die
"Rettung der Schiffbrüchigen". Außer Vermehrung kann und will der Gerettete nämlich nichts.

Claudie cotet | Fr., 13. Juli 2018 - 20:10

das foto reicht mir schon
deutsche rentner erhalten 50%
franzoesische rentner 72%
ihres lezten gehaltes
arte-journal heute.
den weiteren verlauf meines commentares
ueberlasse ich dem geneigten leser,
nach seinem gusto
salutations einer ausgewanderten,
heirat, keine flucht
meinem partner auf ewig dankbar.
wie meine / unsere kinder,
an neutralen akademien

Michael Bahr | Fr., 13. Juli 2018 - 20:11

Die Empathischen bedenken natürlich nicht, welche Folgen ihr Handeln haben wird. Sie leben ganz im Hier und Jetzt, sind eins mit sich selbst, kennen kein Gestern und kein Morgen, sondern nur eine eindimensionale Gegenwart. Da! Der, der da kommt, dem müssen wir helfen ... und dem danach auch ... und dem, der dann nachfolgt natürlich ebenso. Alles unhinterfragt, nichts wird vom Ende her gedacht. Viele afrikanische Länder haben Geburtenraten von 5, von 6 oder gar von 7 kindern pro Frau aufzuweisen! Der Migrantenansturm ist angesichts dieser Geburtenziffern auf Jahrzehnte gesichert! Ob Europa 10 Millionen Afrikaner aufnehmen wird oder 20 Millionen oder gar 100 Millionen - am Bevölkerungsdruck in Afrika und dem damit verbundenen Elend wird das rein gar nichts ändern. Nur Europa wird hinterher nicht mehr wiederzuerkennen sein! Entweder zerfallen seine Gesellschaften unter diesem gigantischen Einwanderungsdruck oder Europa verwandelt sich tatsächlich noch in eine hart abgeschottete Festung.

gerhard hellriegel | Fr., 13. Juli 2018 - 20:14

Also, ich bin mit dem Tenor unserer Kommentare nicht einverstanden. Jetzt werden die Flüchtlinge oder die Migranten zu den "Bösen". Weil sie uns erpressen. Mit was? Ihrem eigenen Tod? Was erpresst uns wirklich?
Und die Hilfsbereiten helfen den "Falschen".
Weil es welche gibt, denen es viel dreckiger geht?
Weil es auch hier arme Leute gibt? Also wollen wir jetzt gemeinsam den "Richtigen" helfen? Oder doch nicht?
Die Aufnahme hat unsere Leistungsgrenze erreicht. Ehrlich? Denken Sie mal an die Ostflüchtlinge nach dem Krieg. Und der Kontrollverlust? Wo doch jeder staatliche Leistungen will.
Und wie die Gutbürger heucheln! Stimmt. Und Sie? Bekennen Sie sich zu Ihren wahren Motiven? Alle wollen doch die Guten sein. Sitzen auf dem hohen Ross.
Hier hat nur einer ein Problem, und das sind wir selbst. Die einen waschen ihre Hände in Unschuld und pflegen ihre adlige Seele. Die anderen haben die A-Karte und machen in Verantwortung: come down.

Silas Loy | Fr., 13. Juli 2018 - 20:19

...gibt es sehr wohl, aber sie bedarf der Gesetzesnorm. Gutmenschenherrentum und Humanitätsdünkel, die geltendes Recht beiseite wischen, verlassen willkürlich und einseitig die gemeinsame gesellschaftliche Grundlage, die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung. Sie stellen damit eine Machtfrage, die es entsprechend konsequent zu beantworten gilt. Genau deshalb sind die meisten der für Vertrags- und Rechtsbrüche sowie die "Kollateralschäden" verantwortlichen Politiker nicht mehr wählbar, nie mehr wählbar.

Reinhold Schramm | Fr., 13. Juli 2018 - 20:24

Vorrang hat die auskömmliche Versorgung von Menschen in ihrer Region. Das gilt so für die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, in der Französischen Republik, in Großbritannien, in Kanada ebenso wie in der Schweiz. Aber so auch auf allen nationalen Territorien Afrikas, Lateinamerikas und Asiens.

Wenn die jeweilige Bevölkerung sozial-ökonomisch und ökologisch ausreichend versorgt wurde, dann besteht auch darüber hinaus eine freiwillige Versorgung für andere Bevölkerungen. Unabhängig davon bleibt die individuelle Hilfe eines jeden Bürgers gegenüber Hilfsbedürftigen, sei es in der unmittelbaren Nachbarschaft und in fernen Regionen.

Ist die Gesellschaft auf der Grundlage der (künftigen) Gemeinwirtschaft befähigt, einen Überschuss über Bedarf zu erzielen, dann steht es ihr frei, diesen eigenständig erzielten Mehrwert anderen Gesellschaften zur Verfügung zu stellen. Stets mit der Zielsetzung: Hilfe zur Selbsthilfe. Nur so werden Gesellschaften zur sozio.Unabhängigkeit befähigt.

Klaus Damert | Fr., 13. Juli 2018 - 21:14

"Empathie von Amts wegen kann sich nur der absolute Fürst leisten. Er kann Gnade vor Recht walten lassen, weil er das Recht setzt. In einem Rechtsstaat wird der empathische Richter zu einem Dorfrichter Adam aus Kleists „Der zerbrochene Krug“." - Genau in diesem Feudalismus sind wir angekommen. Es ist zum Verzweifeln. Rechtsstaat war gestern. Erinnert alles an die DDR. Dort gab es auch Gesetze, manchmal sogar ganz gute. Aber wie und ob sie angewendet wurden, entschied sie SED je nach aktuellem Anlaß, bestes Beispiel war der Umweltschutz. War er der Planerfüllung im Wege - weg damit. Die Parallelen werden immer deutlicher.

Christoph Kuhlmann | Fr., 13. Juli 2018 - 21:22

dass von den Befürwortern der Zuwanderung noch vorgebracht werden kann. Wenn man den Zusammenhang genug verkürzt jedenfalls. Da werden Schiffbrüchige, die sich selbst in Seenot gebracht haben vor der afrikanischen Küste abgeholt um sie dann quer über das Mittelmeer nach Europa zu transportieren. Die meisten von ihnen handeln aus finanziellen Motiven. Ich sehe darin a) einen Missbrauch des internationalen Seenotrechtes und b) nationaler Asylrechte. Dieser permanente Rechtsbruch soll mit herzerreißenden Bildern möglichst junger ertrunkener Kinder legitimiert werden. Natürlich handelt es sich in erster Linie um junge Männer im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte. Aber es geht ja nicht um Sachlichkeit, sondern um das Gegenteil. Sonst würde man vielleicht einmal nachrechnen um wie viel effizienter eine Hilfe vor Ort wäre, die zudem auch noch den Ärmsten zugute käme und nicht der regionalen Mittelschicht, die sich die Reise leisten kann. Wer fühlt denkt nicht. Darum geht es.

Mathias Trostdorf | Fr., 13. Juli 2018 - 21:36

Auch sehr bezeichnend für den derzeitigen Zustand Deutschlands fand ich, daß es einen Tag nach der Rettung der thailändischen Fußballjungs aus der Höhle in der "Welt" einen Artikel darüber gab, daß man sich in "linken Netzwerken" darüber erbosen würde, daß die/ unsere Bevölkerung in diesem Fall so stark Anteil genommen hätte, während sie (sich freiwillig in billigen Gummibooten losschippernden) "Flüchtlingen" nur so wenig Empathie entgegenbringen würde.
Was geht in den Köpfen dieser Leute vor?
Demnächst muß man wohl erst im linken oder grünen Bezirksbüro nachfragen, für wen man Empathie haben soll und für wen nicht.

Willi Mathes | Fr., 13. Juli 2018 - 22:12

Sitzt !
Das größte Mitleid haben immer die, die nicht helfen können ! ( E.Wertheimer )
Sachlichkeit der Politik - statt Empathie.

Freundliche Grüsse

Matthias Kurth | Sa., 14. Juli 2018 - 04:08

Phantastisch Herr Kissler, was für ein brillanter Text.
Die Verbindung zu den gesellschaftlich illegitimen Taten des Klaas Heuser-Umlauf hat mich besonders gefreut.

André Oldenburg | Sa., 14. Juli 2018 - 05:42

Wenn die Hälfte der Bevölkerung die Nachrichten nur mit einem anschliessenden Katzenvideo übersteht, muss man sich nicht mehr wundern, wohin die Gesellschaft steuert. Ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft hat sich vom klaren Denken verabschiedet und dazu gehören auch ein nicht unerheblicher Teil der Politiker.
Der Tenor der Medien, der NGO (undemokratische Gebilde) und die sich gerne einmischenden Künstler (was qualifiziert diese eigentlich) schein darauf hinaus zulaufen, dass Realismus unmenschlich ist.

istvan polgar | Sa., 14. Juli 2018 - 07:16

gibt es nur zu sagen!Danke!

Matthias Eberbach | Sa., 14. Juli 2018 - 07:57

Aus meiner Sicht hat unser Staat viele Gesetze bereits aus Empahtie oder Gründen des Günstlingstums erlassen. Dazu gehören z.B. "Ehe für alle". Ein Staat muß sich sicher dafür einsetzen, dass niemand verunglimpft wird, aber es passt nicht dass der Staat Menschen finanziell unter einen besonderen Schutz stellt, die zusammen keine Nachkommen bekommen können. So setzt man bei schrumpfenden Geburtenraten falsche Anreize. Auch kann ein Staat es nicht schaffen unter dem Begriff Gerechtigkeit alle Probleme und Schwierigkeiten für seine Bürger aus dem Weg zu räumen.

Gerdi Franke | Sa., 14. Juli 2018 - 08:35

Weil unsere Regierung sich nicht traut das Thema Migration konsequent anzugehen gibt es zu viele Randparteien, politische und private Organisationen, die hier versuchen, Einfluss zu nehmen. Und die Sozialsysteme der europäischen Länder in ihrem Interesse zu "melken".

Dagmar Hase | Sa., 14. Juli 2018 - 08:40

..mit der Bergpredigt allein lässt sich ein Staat nicht regieren.

Jürgen Waldmann | Sa., 14. Juli 2018 - 08:58

Die sogenannt " Seenot " wird bewusst geschaffen , denn die Schleuser wissen sehr wohl , dass in einigen Kilometern Entfernung Schiffe auf die Migranten warten . Die vollen Rettungsschiffe erzwingen eine Übernahme der " geretteten " durch Europa . Da Merkel 2015 Asylsuchende eingeladen hat nach Deutschland zu kommen , landen sie bei uns . Die Rechtsordnung an unseren Grenzen ist seit dem ausser Kraft gesetzt !
Vor 75 Jahren gab es in Afrika 200 Millionen Menschen , die sich heute auf 1,250 Milliarden vermehrt haben . In 30 Jahren werden es wohl an die 3 Milliarden sein , ein Problem für Europa !?
Deutschland kann nicht alleine helfen und alle aufnehmen , da hilft nur Geburtenkontrolle in Afrika ! China hat es uns vorgemacht .

Jürgen Heidtmann | Sa., 14. Juli 2018 - 11:10

Empathie hege ich z.B. nur für Menschen, die unverschuldet in Not geraten. Für Leute, die aus religiösen Gründen in Not geraten, weil sie grundsätzlich die so genannte einzig richtige Wahrheit (gilt für alle Religionen, bzw. Konfessionen) vertreten und deshalb die Staaten sich z.B. sich deren Moralvostellungen zu unterwerfen haben,empfinde ich kein Mitleid. Hier kann ja der jeweilige Gott helfen.

Empathie ist somit auch eine subjektive Angelegenheit.

Guenther Rudolf | Sa., 14. Juli 2018 - 12:16

In Afrika leben 1,2 Milliarden Menschen. Die Hälfte davon ist unter 20 Jahren alt. Lassen Sie gedanklich 50 Millionen dieser jungen Afrikaner nach Europa. Dann landen voraussichtlich 20 Millionen in Deutschland. Der Unterhalt würde gewaltige Summen erfordern. Deutschland wäre nicht mehr der Staat der er jetzt ist. Und in Afrika
wäre die Lage nur unwesentlich besser. Der Sog für weiteren Nachzug wäre gewaltig. Und die Demoskopen sagen, daß sich die afrikanische Bevölkerung bis 2050 verdoppelt. Die Emigration über das Mittelmeer usw. kann so nicht weitergehen. Wer gerettet wird muß nach Afrika zurück. Es kann nicht sein, daß das Zauberwort Asyl die Einreise nach Europa ermöglicht. Derzeit stehen in Deutschland 400 000 Verfahren vor Gericht an, wegen abgelehnter Asylansprüchen )

Gisela Fimiani | Sa., 14. Juli 2018 - 12:46

Die Empathisten, die sich viel auf ihre Moralität und ihre Menschlichkeit einbilden, betreiben in Wirklichkeit einen unethischen Angriff auf das wichtigste der Menschenrechte - das Recht der freien Selbstbestimmung, das Recht auf unsere Art glücklich oder unglücklich zu werden. Dieses Recht haben Kant, Wilhelm von Humboldt und Mill vehement verteidigt. Kant bezeichnet den wohlwollenden, väterlichen Staat, als den größten denkbaren Despotismus. Der Denkende setzt auf die Vernunft.....der Emphatist auf seinen wohlfühligen eigenen Bauch.......

Ruth Müller | Sa., 14. Juli 2018 - 12:46

Wo?
Kein Thema für die Heiligen - ich weiß.
.
Die Emphatie des grünen alimentierten Milieus ist immer Fremdfinanzierung. Keiner von denen ist emphatisch gegenüber der eigenen Armut im Land. Keiner von denen würde "emphatisch" sein wenn man sie persönlich dafür zur Kasse bitten würde.
Heuchelei heißt das deutsche Wort dafür.

Die maßlose Überbevölkerung in Ländern mit wenig Ressourcen ist das Hauptproblem unserer Zeit, das ist aber ein Problem der Herkunftsländer und nicht unseres. Wenn es argumentativ zu unserem gemacht wird ist hier die Frage wessen Geistes Kind die Fürsorger sind?

Klaus Dittrich | Sa., 14. Juli 2018 - 13:47

„Empathie: das klingt nach Bäume-Umarmen, Feldlerchenretten, Kindertränentrocknen. Ja, der Mensch ist der Empathie fähig und handelt oft empathisch.“
„Erstaunlicherweise“ schmückt sich ja die selbstverliebte, super vernetzte Nachwende-Generation – die permanent mit dem Smartphone beschäftigt ist, aber für den Nebenmann keinen Blick hat – mit der Pose der Empathie.
„Wenn heute am Ende eines rechtsstaatlichen Verfahrens kriminell gewordene Ausländer des Landes verwiesen werden, siegt das Recht. Es verliert, wenn der Einzelfall über dem Gesetz steht oder wenn allgemeine Gesetze auf Einzelfällen ruhen.“
Berlin zeigt auf, dass selbst Abschiebeurteile nicht vollzogen werden – mit Einspruch der Linken.
„Eine Linke, die den freien Willen zu strategischen Zwecken verneint, präsentiert sich als Ensemble von Vulgärrousseauisten.“
Sollten diese „Linken“ jemals Rousseau gelesen haben?

herbert binder | Sa., 14. Juli 2018 - 16:38

Danke, sehr geehrter Herr Kissler, für
einen wieder einmal glänzend ge-
schriebenen Beitrag. Nur, Ihre eigentliche Zielgruppe, die Ritter der A-Runde und Hüter der reinen Lehre (= BerlinGral), weiß vermutlich gar nicht, wovon Sie reden. Oder darf man tatsächlich davon ausgehen, daß Menschen vom Schlage unserer german CR Ihren Text goutieren? Doch wie soll/muß man schreiben, wenn sogar ein Herr Schönenborn,
der Resümierer der Sonntagmittag-Runde, Sie nicht verstehen will (kann?). You know!
Zusätzlich noch ein Dankeschön, daß
sich die CICERO-Redaktion einen
äußerst seltenen Luxus leistet, näm-
lich einen Text "frei empfangbar" ins
Netz zu stellen und damit auch
interessierte Klein-Rentner und
Geringverdiener partizipieren läßt.
Heutzutage nicht selbstverständlich.

Tomas Poth | Sa., 14. Juli 2018 - 20:22

oder auch Mitleid und Bedauern für jene zu haben die letztlich für ihren Lebenszustand selbst verantwortlich sind? Im privaten Bereich läßt sich das überblicken und mit Hilfeleistung überbrücken, auch auf die Gefahr hin das man vorübergehend ausgenutzt wird.
Aber wir müssen den Blick auf die Dimension richten. Die UN hat sich zu einem "Migrationspakt" entschlossen. Es ist von 350 Mio. Menschen die Rede. Guterres spricht von einem Wachstumspotential für die aufnehmenden Länder. Verzeihung, aber wohin soll dieser Planet denn wachsen?
Wir setzen falsche Anreize wenn wir den rasanten Bevölkerungszuwachs ständig entschuldigen wollen, anstatt das Problem an die Länder mit wachsender Population zu adressieren.

Andreas Walter | Sa., 14. Juli 2018 - 21:44

Doch, kann man. Man kann sogar fast die halbe Welt dazu zwingen, Empathie zu zeigen, zumindest aber zu heucheln. In Deutschland drohen sogar bis zu 5 Jahre Haft, wenn man es nicht tut, wie auch in weiten Teilen Europas. In vielen anderen Ländern der Welt wird diese Empathie jedoch einfach nur durch soziale Ächtung erzwungen, hauptsächlich durch Unterstützung der Medien und der Oberschicht, die sonst auch Repressionen zu befürchten haben, durch noch mächtigere Akteure als sie selbst. Das funktioniert mittels Einflussnahme und Macht darum auch in der so genannten "freien Welt", nicht nur in bestimmten Diktaturen. Auf irgendwelche Unterdrückung stösst man aber überall, darum ist auch das im Grunde egal. Am Ende werden wir ja sehen, welches Modell sich langfristig behauptet. Ich vermute mal allerdings Homogenität, und nicht Multi was auch immer, weshalb ja auch das fraktionierte Afrika sich seit Jahrtausenden nicht weiterentwickelt hat.

Manfred Steffan | So., 15. Juli 2018 - 12:08

das Grundgesetz fordere Empathie, sei also dahingehend auszulegen. Da lief es mir kalt den Rücken hinunter. Wenn das Recht anfängt, nicht mehr nur ein bestimmtes VERHALTEN vorzuschreiben, sondern eine bestimmte Gesinnung (und sei sie noch so edel!), dann haben wir uns vom Rechtsstaat in den Gesinnungsstaat verabschiedet.

Guido Schilling | So., 15. Juli 2018 - 19:30

Wieder ein Schiff voller afrikanischer Auswanderer.
Italien, Frankreich, Deutschland und Malta nehmen je 50. Der Rest und alle anderen werden auch irgendwann in D. ankommen. Dazu braucht es keine Empathie. Die Umzugswilligen suchen sich ihr neues Heim gezielt aus egal wohin sie "vermittelt" werden.
Der deutsche Steuerzahler schafft das.

Axel Schmiegelow | So., 15. Juli 2018 - 20:45

Indem Sie beredt und eloquent das Recht gegen die Empathie ins Feld führen und - natürlich richtigerweise - darauf abstellen, dass Empathie eine persönliche, individuelle Emotion ist, argumentieren Sie am eigentlichen Kernpunkt der Seenotrettung vorbei. Das Recht leitet sich aus Werten ab, die als absolute Normen im Grundgesetz verankert sind. Unser Recht - solange es nicht politisc umgeformt wird - geht von der Werteentscheidung aus, das Leben und Würde des Menschen unantastbar sind und dies nicht auf Menschen der eigenen ethnischen Zugehörigkeit beschränkt bleibt. Daraus entsteht eine Handlungsmaxime, die sich beispielsweise im Asylrecht konkretisiert (aber nicht nur dort). Ob der Einzelne, der die dazu nötigen Handlungen vornimmt oder begründet, dies mit Empathie tut, ist irrelevant. Sie aber reden jenen das Wort, die moralische (Werte-) Entscheidungen als "weich", als Gutmenschentum, als irgendwie lächerlich abtun. Das verdunkelt die sicher nötige Debatte.

Gerd Bindel | So., 15. Juli 2018 - 21:05

Politisches Handeln ist in der Frage der Zuwanderung selten rational und emotionslos.
Gerne und lobend wird darauf verwiesen, dass die 2015 von der Bundeskanzlerin bewerkstelligte Grenzöffnung gegenüber Migranten auf dem moralischen oder christlichen Imperativ der Hilfsbereitschaft beruhe, dessen Vollzug nicht einmal eine geltende gesetzliche Grundlage brauche. O-Ton der Kanzlerin: "Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land." Mit dieser Erklärung machte sie Empathie zur Staatsräson und gab eine einfache Antwort auf eine schwierige Welt.
Das Offenhalten der Grenzen hat sich nicht als überzeugend erwiesen. Die EU wurde entzweit und beschädigt bis hin zum Brexit, und die deutsche Gesellschaft gespalten bis hin zum Erstarken der AFD.
Rein moralisches Handeln führt nicht zwangsläufig zu einer klugen Politik. Weder in einem Gottesstaat noch in einem Rechtsstaat.

Alexander Mazurek | So., 15. Juli 2018 - 22:57

… im "dunklen" Mittelalter ganz klar: "Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung". Letztere haben unsere Gutmenschen eingeleitet.