Ein neues Kreuz steht auf dem Gipfel des Schafreiters bei Vorderriss in der Nähe von Lenggries (Bayern) vor den Überresten des zerstörten alten Gipfelkreuzes
Auf dem Gipfel des Schafreiters in Bayern steht jetzt ein neues Kreuz / picture alliance

Vandalismus gegen Gipfelkreuze - Glaubensfehde in luftiger Höhe

Unbekannte haben in Bayern Gipfelkreuze zerstört. Die Wut auf das Glaubenssymbol zeugt von Engstirnigkeit. Wer Toleranz predigt, muss sie auch gegenüber den Christen walten lassen

Autoreninfo

Dr. Thomas Goppel ist Mitglied des Bayerischen Landtags und Sprecher der Christsozialen Katholiken (CSK) in der CSU.

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Es gehört zu unserem Leben – das Kreuz. Es prägt unsere Kultur, unseren Alltag. Es fungiert als punktgenaue Markierung, in seinem Kern als Zielpunkt, als Lotzeichen, als Schlussstrich, als Signal. Es bewirkt in der Bekreuzigung nicht nur für Olympioniken Selbstvertrauen und Ermutigung, wischt Bedenken weg und bändigt Hyperventilation. Es mobilisiert zusätzliche Kräfte und beschließt viel, auch, was wir erst zögerlich und im Verbund mit anderen angehen. Es steht für „Auf geht's“ ebenso wie für ein erleichtertes „geschafft“, steht als Ersatz für die tatsächliche Empfindung für (fast) alles.

Woher kommt die Zerstörungswut?

Weil das so ist, fragt man sich, welche Zersetzungs- und Zerstörungswut es ist, die Einzelne dazu veranlasst, Kreuze, die Symbole für  Ziele, Absichten und Wünsche aller Art, einfach zu kappen. Was stört am Kreuz? Es will doch das genaue Gegenteil seiner Zerstörer: Grenzen aufzeigen und Halt bieten. Es ist eindeutig diese Wirkung, die das Kreuz bei einer ganz großen Mehrheit auslöst, beruhigend und aufwühlend zugleich, Zeichen dafür, dass dort, wo es steht, stets von einem neuen Anfang geredet werden kann, selbst dann, wenn für anderes (zum Beispiel am Gipfel eines Berges) „das Ziel ist erreicht!“ signalisiert wird.

So ist das Kreuz im religiösen Sinn Zusage des menschgewordenen Gottes, dass er uns auf unserem Lebensweg mit seinen ausgebreiteten Armen umgibt. Zugleich ist es das Startzeichen in eine neue Existenz des Menschen nach dem Tod. Die Menschwerdung des Gottessohnes – zwischen Krippe und Kreuz – sichert mit allen ihren Höhen und Tiefen die Erwartung ab, dabei zu sein, wenn Gott die Welt zur Vollendung führt. Da streikt sie, die Krämerseele, die für alles gleich einen Beleg braucht. Bevor sich einer mit der Lebensperspektive befasst, ist es einfacher, anderen das Zeichen ihrer Gewissheit auf ein neues Leben zu zerstören oder zu nehmen.

Hoffnung in der Gesellschaft der Gottlosen aussichtslos

Jenseits der in unseren Tagen geforderten Toleranz und angeblich praktizierten Nächstenliebe wechseln lediglich die Ziele des Angriffs. Unter dem Vorwand, Minderheiten zu fördern und dem Anspruch der Menschen auf ihre Gleichheit nachzukommen, werden die „bis aufs Beil“ – zunächst nur an verwaisten Gipfeln – befehdet, die unserem Leben in gelebter Überzeugung ständig neue Kraft beschaffen, die Hoffnung und Zuversicht in uns stärken. Das „Vater unser im Himmel“ ist denen, die den Gipfel täglich zu erstürmen suchen, im eigenen Umfeld so fremd geblieben, dass sie keine Vorstellung davon gelten lassen.

Dabei predigt die Gesellschaft der Gottlosen wie keine andere Klientel auf dieser Welt das Recht aufs Anderssein, das sie dann Freiheit nennen, obwohl sie an der Enge ihrer Sicht zu ersticken drohen. Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen sind in solchen Denkwelten nicht möglich, weil aussichtslos – selbst an Berggipfeln, wo die Luft klarer ist als sonst.

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Christa Wallau | Mi., 14. September 2016 - 14:12

Ich bin der Überzeugung, daß es nicht ganz "normale" Agnostiker oder Atheisten sind, die sich mit dem Beil an Gipfel-Kreuzen vergreifen.
Warum sollten sie die schlichten gekreuzten Balken stören?
Es muß sich vielmehr um Menschen handeln, welche die haßerfüllte Ablehnung des Kreuzes, dieses christlichen Zeichens, als Teil ihrer eigenen Identität verinnerlicht haben. Wahrscheinlich ist es weniger eine religionskritische als vielmehr eine
volkstums-kritische Haltung, die dahinter steckt. Es ist eine Art von Haß auf die eigene,
gewachsene und tradierte Kultur.
Lieber duldet oder unterstützt man intolerante Parallelwelten schlimmster Art in den Städten als sich mit einem als "hinterwäldlerisch" empfundenen christlichen Heilssymbol auf einem Berggipfel abzufinden.

Welch eine traurige Realität, welch ein krankes Denken im Deutschland des 21. Jahrhunderts!

Meine Freundin und ich sind seit vielen Jahren in den bayerischen Bergen unterwegs. Man kann am Katholizismus sicher einiges kritisieren. Aber Kreuze, die mittlerweile doch traditionell zum Landschaftsbild gehören, in den Bergen abzusägen ist nun wirklich Schwachsinn und außerdem ganz einfach feige. Wer etwas zu sagen hat, sollte dies in einer öffentlichen Diskussion tun oder sich fern halten. Außerdem - ein gewisser Respekt vor den Symbolen anderen Religionen sollte schon sein. Im tiefsten Kern wollen Religionen alle das gleiche. Problematisch wird es dann, wenn Dogmen aufgebaut werden und Religionen von Politikern oder anderen machtorientierten Personen vereinnahmt werden. Dann verwandeln sich gute Gedanken oft in ihr Gegenteil.

Kat Teker | Mi., 14. September 2016 - 14:19

Hoffnung in der Gesellschaft der Gottlosen ist aussichtslos? Die Gesellschaft der Gottlosen droht an der Enge ihrer Sicht zu ersticken? Das sind ja für sich genommen schon mehr als fragwürdige Behauptungen, aber meiner alten Krämerseele, die für alles einen Beleg braucht[sic], stellt sich da unter anderem eine Frage: Woher weiß der Autor, ob der/die Täter keine Gläubigen sind? So weit mir bekannt, tappt zumindest die Polizei noch im Dunkeln - aber hey, wer braucht schon Wissen, wenn er Glauben auf seiner Seite hat...

Im Übrigen ist das Kreuz auch ein Symbol für Folter und Mord, in wessen Namen & zu welchem Zweck begangen, ist für so manchen hoffnungslos verlorenen Ungläubigen tatsächlich egal, Schande über ihn, verwerfliche Gestalt! Und es nicht perfide, jemandem die "Gewissheit" auf ein neues "Leben" zu nehmen, es ist perfide jemandem einzureden, es gäbe diese Gewissheit! Wer diesen Trost braucht, sollte sich lieber fragen, ob er nicht besser im Hier & Jetzt etwas ändern sollte...

Ernst Laub | Mi., 14. September 2016 - 14:41

Die BRD ist längst zum Psychopatenland verkommen mit seinen vom System unterstützten Antifa und Selbsthassern..... Und was den Katholizismus betrifft: Von Isabell die Katholische zu Papst Franziskus dem "Zeitgeistlichen".

Yvonne Walden | Mi., 14. September 2016 - 15:18

Der Verfasser schreibt von einer "Gesellschaft der Gottlosen". Wen oder was meint er damit? Ich selbst gehöre seit vielen Jahren dem Internationalen Bund der Konfessionsfreien und Atheistinnen (IBKA) an, der seine Stimme für jene erhebt, die kirchen- bzw. religionsfrei leben wollen.
Dabei steht der IBKA für Toleranz und die Gleichberechtigung aller religiösen und religionsfreien Menschen.
Allerdings setzt sich der IBKA seit seiner Gründung für das Entfernen von Kruzifixen in öffentlichen Gebäuden ein, einem klaren Symbol der Intoleranz.
Herr Goppel und seine CSU beharren dagegen auf diesem Signum des Christentums, selbst wenn etwa in München mittlerweile mehr konfessionsfreie Münchenerinnen und Münchener leben als etwa Katholikinnen und Katholiken.
Also sollte sich Herr Goppel - gemeinsam mit seinen Parteifreundinnen und Parteifreunden von der CSU einmal an die eigene Nase fassen und die eingeforderte Toleranz auch gegenüber anders- oder nicht-gläubigen Menschen an den Tag legen.

bei mir war der Zensus da bei meinem Posting. Ein solches Tun und davon bin ich überzeugt kann nicht von einem Atheisten sein. Denn diese lassen Glauben und Symbole in Frieden und wollen aber im Gegensatz auch nicht bekehrt werden von Fanatikern.

Was an einem Kruzifix intolerant sein soll,erschließt sich mir nicht.Aber einer muslimeschen Kopftuchträgerin gegenüber sind Sie sehr wahrscheinlich tolerant.
Verkehrte Welt!
Albert Schabert

Yvonne Walden | Do., 15. September 2016 - 13:08

Antwort auf von Albert Schabert

Eine gläubige Jüdin oder ein gläubiger Jude empfinden in einem Kruzifix, das den gekreuzigten Jesus aus Nazareth, geboren in Betlehem, zeigt, eine Anklage des gesamten Judentums.
Schließlich enthält die Leidensgeschichte (Passion) über diesen Jesus die Behauptung, das (damalige) jüdische Volk habe lauthals geschrien: "Kreuzige ihn, kreuzige ihn", als der römische Statthalter Pontius Pilatus diese Frage öffentlich stellte.

Und das katholische Kreuzwegsgebet wird auf Geheiß des ehemaligen deutschen Papstes Joseph Ratzinger wieder auf diese Weise vollzogen, nachdem einer seiner Vorgänger diesen Passus aus dem Gebetstext eliminiert hatte.

Die Zurschaustellung eines Kruzifixes muß also für gläubige Jüdinnen und Juden immer noch sehr schmerzhaft sein.
Die katholische Kirche sollte deshalb auf eine derartige Intoleranz gegenüber Andersgläubigen verzichten und auch das Kreuzzeichen in der Öffentlichkeit künftig nicht fördern oder gutheißen.

Sehr geehrte Frau Walden, sie argumentieren hier einfach nur akademisch, sprich an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Egal, was vor 2000 Jahren wirklich geschehen ist, hat doch faktisch fast keinen Einfluss auf die meisten Menschen, Ausnahme religiöse Fundamentalisten, und die sind, zumindest was das Christentum anbelangt, verschwindend wenige. Ich selbst bin aus dieser
Kirche der falschen Propheten, Hetzer und Verleumder ausgetreten, trotzdem bin und bleibe ich Christ, und dafür ist für mich nun einmal das Kreuz das Symbol. Die im Christentum ständig gepredigte Nächstenliebe dürfe ja selbst für Sie nicht zu kritisieren sein. In der Realität hat das "christliche Deutschland" dank der Pfarrerstochter Merkel das Wohl des jüdischen Staates Israel zur Staatsräson erhoben, was für diesen faktisch sehr große Vorteile bietet. Ich bestreite, dass normale Juden sich an einem Kreuz stören, geschweige denn, dass alleine sein Anblick schmezhaft sei.

In der Türkei ist überall der Halbmond zu sehen, wen stört es?
Und wenn, wen interessiert es? Die Interpretation, ein Kreuz öffentlich zu zeigen sei
intolerant, ist einfach nur grotesk und an den Haaren herbeigezogen und nur ein Beweis für Ihre eigene Intoleranz und Abwesenheit vom normalem Leben.
MfG
Armin Latell

Was ist mit den Zeichen anderer Religionen? Sollen die auch weg? Mir ist übrigens keine Religion bekannt, die nicht Gewaltexzesse zu beklagen hätte. Buddhistische Mönche sind auch nicht per se gewaltfrei gegenüber anderen Religionsangehörigen.

peter hauser | Mi., 14. September 2016 - 15:41

Glaübige, und sie sind in der Regel immr religiös. wollen immer die Ersten und die Besten sein und vorgeben was Sache ist. sein.....noch Fragen ?

Demokratie ist, bleibt und wird ihnen immer suspekt für die Kirchen sein!
Herrschsucht bleibt ihr "Lebenselesxier", ohne diese hätte Aufklärung schon längst auch Kinder überzeugt.Aber sie werdegen indoktriniert mit "Märchen", und in ihrem traditionnelem Erleben "staunend" manipuliert...und das prägt sie ein Leben lang.

Thomas Radl | Mi., 14. September 2016 - 15:49

Gipfelkreuze stehen in den Alpen doch heute nicht mehr vorrangig für "das Christentum", sondern - genau wie die Steintürme im Himalaya mit Gebetsfahnen - für Demut gegenüber der übermächtigen Natur und Tradition. Wer das nicht ertragen kann, soll unten bleiben!
Wer Gipfelkreuze zerstört, ist ein blöder Idiot und keinen Deut besser als hirnlose Vandalen, die in Parkanlagen Bänke zerstören! Darüber einen Gedanken zu verschwenden, der nur ansatzweise darüber hinausgeht, wie man ihrer habhaft wird um sie zum Kostenersatz zu zwingen, ist Zeitverschwendung und gibt dem eine Bedeutung, die absolut unangemessen ist!

Mit Glaubenskritik hat das nichts zu tun. Und wer glaubt, er müsse auf Berge steigen, um seinen Zorn auf irgendeinen Gott oder irgendeine Glaubensrichtung loszuwerden, hat einen behandlungsbedürftigen Sprung in der Schüssel!
(Selbst wenn das zumindest begründet wurde, schließt das eigentlich Kunstaktionen mit "Gipfelhalbmond" mit ein!)
Ich bin übrigens Atheist ...

Kat Teker | Mi., 14. September 2016 - 16:41

Antwort auf von Thomas Radl

der Anblick eines Gipfelkreuzes auch immer nur ein Moment der Freude war, der rein gar nichts mit dem Christentum zu tun hatte, würde ich sagen, dass außer dem Täter niemand sagen kann, wofür diese Zerstörung der Kreuze steht.

Es könnte ein tiefgläubiger Katholik mit Sprung in der Schüssel sein, der Gottes Stimme gehört hat und jetzt vielleicht glaubt, er müsse in seinem Auftrag auf den nahenden Untergang des Christentums aufmerksam machen. Es könnte ein irrer Atheist sein, der diese Aktionen durchaus für sinnvolle Religionskritik hält. Oder es könnte ein Moslem sein, der damit dem Herrschaftsanspruch des Islams Ausdruck verleihen will. Es könnten aber auch einfach besoffene Jugendliche sein, die lachend die Zeitungsartikel sammeln...

Wir wissen derzeit schlicht nicht, wofür diese Taten stehen. Umso absurder die heftigen verbalen Attacken auf "Gottlose" in dem Artikel - allein diese Wortwahl! Gottlos ist sehr abwertend, auch Synonym für frevelhaft, heillos, sündhaft, schmutzig.

Da ich die Religionsfreiheit als "frei von Religion" für mich in Anspruch nehme und Hr Goppel das zu akzeptieren hat, fühle ich mich als "Gottloser" letztlich gar nicht angesprochen. Ich unterstelle, dass er damit auch durchaus (nur) die Kreuzzerstörer meint, denen er m.E. allerdings eine falsche Motivation unterstellt.
So wie ich das sehe, ist dieses Verhalten, wie in meinem Vergleich mit den Parkbänken, schlicht und einfach ASOZIAL.
Irgendwelche Argumente der Täter zur Begründung sind mir schlicht egal. Sobald ich das akzeptieren würde, müsste ich auch brennende Autos bei Berliner "Maifeiern" oder ähnliche asoziale ANTIFA-Taten oder Nazi-Schmierereien u.ä. akzeptieren. Da es sich dabei aber um eine unakzeptable und zutiefst unzivilisierte Form der Meinungsäußerung und Auseinandersetzung handelt, will ich das nicht akzeptieren!
Deshalb: Täter suchen, finden und zum Kostenersatz heranziehen! Das würde mir schon reichen! Derweil kann Hr Goppel ja für mich beten, falls es ihm hilft!

Armin Latell | Do., 15. September 2016 - 15:07

Antwort auf von Thomas Radl

Herr Radl,
ihre Argumentation zeugt einfach nur von gesundem Menschenverstand, eine Straftat ohne psychologische, philosophische oder wissenschaftliche Betrachtungen nach dem tieferen Sinn zu bewerten. Es ist ermutigend, dass es so etwas noch gibt.
Danke für Ihre Ausführungen.

Kat Teker | Do., 15. September 2016 - 17:01

Antwort auf von Thomas Radl

Er äußert gerade zum Ende des Artikels explizit einige sehr bizarre Vorwürfe allgemein ggü "Gottlosen". Und auch wenn für mich persönlich "gottesfürchtig" ein deutlich schlimmeres Attribut ist, das Wort "gottlos" ist verdammt nahe an einer Beschimpfung - ob Sie und ich uns nun angesprochen fühlen oder nicht, spielt da letztlich keine Rolle, es bleibt fragwürdiger Stil, erst recht in einem Artikel der mehr Toleranz fordert.

Die Motive einer Tat müssen niemanden interessieren, sie mögen auch keine Rechtfertigung sein oder irgendwas entschuldbar machen, aber ehe man einem Artikel veröffentlicht, in dem man über die vermeintlichen Motive herzieht, sollte man sie meiner Meinung nach schon kennen - und das dürfte in diesem Fall eben schlicht noch nicht möglich sein...

Was ich eigentlich meinte ist, dass ich diesen Vorwurf der Gottlosigkeit gar nicht an mich heranlasse. Der Punkt ist, und so verstehe ich eine ganze Reihe der hier aufgeführten Kommentare, dass viele sich erst angegriffen, dann angestachelt fühlen und dann vom Leder ziehen. Das ist zwar menschlich, aber m.E. nicht sehr zielführend. Leider beobachte ich das bei vielen gesellschaftlichen Problemen, sei es (wie hier) Vandalismus, sei es die Burka-Debatte, sei es die Verkehr/Infrastruktur, sei es Innere Sicherheit, mitunter gleiten diese Debatten ab ins Geschwafel und damit weit weg vom Versuch, eine praktische Lösung zu finden. Oft steht weltanschauliche Verbohrtheit einer Sachdebatte im Weg, oft auch sachfremde Interessen, die mit Geschwafel vernebelt werden. Und was haben wir am Ende? Ein Land, das eben nicht "Deutschland" bleiben wird, wie wir es wertschätzen, weil schon jetzt vieles den Bach runter und nicht mehr einzufangen ist, auch wenn die Kanzlerin das vorgeblich anders sieht...

Kat Teker | Fr., 16. September 2016 - 15:31

Antwort auf von Thomas Radl

zielführender, als wenn emotional aufgeladen jeder auf jeden losgeht, das sollte ja klar sein.

Die äußerst unsachlichen Unterstellungen des Autors, die er hier explizit pauschal allen "Gottlosen" entgegenschleudert, als Kritik am Täter umzudeuten, macht's aber nun auch nicht sachlicher.

Wer nicht mal erkennen möchte, wenn ein Angriff stattfindet, wie soll dann eine Verteidigung gelingen? Mir persönlich ist es auch egal, ob ich Kuffar oder Gottlose genannt werde, aber wenn die 4. Gewalt ihre Stimme für religiös verblendete Artikel nutzt, die derart frei von Vernunft und Fairness sind, ja, dann ich werde wütend und ich sehe nichts was dagegen spräche das dann auch deutlich zu sagen.

Burka oder Gipfelkreuz, das halte auch ich für überflüssige Nebenkriegsschauplätze, m.M.n. geht es darum die Werte der Aufklärung zu schützen, Freiheit, wirkliche Toleranz etc zu verteidigen - und natürlich kommen die Angriffe nicht in erster Linie aus dem christlichen Lager, aber wenn sie's tun...

"... ich sehe nichts was dagegen spräche das dann auch deutlich zu sagen..."
Liebe Frau Teker, sehe ich auch nicht! Zum Glück ist es hier bei CICERO möglich kontrovers zu diskutieren, und das u.a. auch, weil Artikel (durchaus auch oft genug) Anlass dazu bieten. Dass es so ist, gefällt mir am CICERO und es ist toll, dass man das diskutieren kann! Deutschland ist alles in allem ein großartiges Land, wir sind ja nicht die Türkei - man geht für so eine Diskussion eben nicht in den Knast, weil man keine regierungskonforme Meinung vertritt (jedenfalls NOCH nicht!).
Dieser Beitrag von Hrn Goppel ist nichts anders, als der Unsinn, den die Kanzlerin antwortete, als sie auf Terrorismus aus den Reihen der Zuwanderer (sog. "Flüchtlinge") angesprochen war, man solle halt öfter in die Kirche gehen und sich "Bilder ansehen". Dieser Unsinn hat mich fassungslos gemacht, seitdem wundere ICH mich nicht mehr über die Wahlerfolge der AfD. Dagegen ist Goppel Kindergeburtstag,aber logische Fortsetzung.

Georg Dallmann | Mi., 14. September 2016 - 16:04

Bei den Gipfelkreuzen handelt es sich nicht "nur" um ein profanes Symbol christlichen Glaubens, sondern auch um ein KULTURGUT.
Wer demnach "HASS" auf deutsches bzw. europäisches (die Gipfelkreuze finden sich ja im gesamten Alpenbereich) Kulturgut "verspürt, dem kann man - sollte er erwischt werden - nur dringend empfehlen, diesen Kulturraum schleunigst zu VERLASSEN (allerdings erst NACHDEM er die STRAFE verbüßt hat).

Bonga Rottanina | Mi., 14. September 2016 - 16:49

Deshalb dränge ich darauf, daß unsere 2000 Jahre christliche Leitkultur natürlich mit den jüdischen Zusammen, in unsere Verfassung aufgenommen wird, eine andere Lösung gibt es nicht...

Armin Latell | Do., 15. September 2016 - 14:46

Antwort auf von Bonga Rottanina

Ich bin sicher, das würde solche Exzesse auch nicht verhindern. Zumal bei dem heutigen Zeitgeist sich noch nicht mal die eigene Regierung an die Verfassung oder das Grundgesetz hält...

Brigitte Simon | Mi., 14. September 2016 - 18:05

Ich bin weder Protestantin noch Katholikin.
Aus Überzeugung trat ich aus der Kirche aus,
das Christentum werde ich immer verteidigen. Sporadisch arbeite
ich ehrenamtlich in einem "Nichtvorzeige-
altersheim". Dort leben die Ärmsten, die "Übriggebliebenen". Ich höre ihnen zu und erlebe häufig, daß ihnen der
christliche Glaube, Gott, das Kreuz in ihren
Händen, teilweise etwas Kraft geben kann.
Soll man ihnen noch den Glauben an das
Kreuz nehmen?!
Um den Kommentar kurz zu halten: Ich fordere
von Frau Merkel und Herrn Gauck ein Statement,
daß zu Deutschland das Christentum gehört und nicht der Islam. Mit Sicherheit warte ich umsonst, im umgekehrten Fall wäre dies längstens verurteilt worden.

Frau Simon, wenn Sie hier in der Vorstellung des Autors Goppel lesen, daß er Vorsitzender des KSK in der CSU ist und wissen, wie Merkel sich gegenüber Martin Lohmann vor ca 6 Jahren verhalten hat als dieser den Kreis engagierter KAtholiken in der CDU gegründet hatte, dann wissen Sie, wo das Statement dieser unsäglichen Frau liegt: auf dem sandigen Fundament des Zeitgeistes.

Substanzielle Aussagen können Sie und ich von solchen Figuren leider nicht erwarten. Und da das sogen.Volk (der Begriff wird ja aus dieser Ecke auch gern geleugnet, wenn er nicht der eigenen Machtstellung dient) aus einer gewissen Bräsigkeit diesen Leuten immer wieder Macht gegeben hat, muß man wohl sagen, daß jedes Volk die Regierung hat, die es verdient.

Ruth Falk | Mi., 14. September 2016 - 18:08

Ich habe mich schon immer gefragt, wer sich das Recht herausnimmt, einen Berggipfel mittels eines Kreuzes als den Besitz der christlichen Religion zu vereinnahmen. Die Natur gehört Allen und Niemandem, und wenn wer Gipfelkreuze in diesem Sinne - und nicht aus purem Vandalismus - zerstört, kann ich das durchaus verstehen. Aus Freude, den Gipfel erreicht zu haben, genügt durchaus ein Stein, ein natürliches Symbol.

Günter Schaumburg | Mi., 14. September 2016 - 18:34

Antwort auf von Ruth Falk

Sehr geehrte Frau Falk, Ihren Gedanken weiter folgend, müssten wir Sonntage, Feiertage, Ostern, Pfingsten und vieles mehr, was wir dem Christentum verdanken,
abschaffen. Da wird viel Freude aufkommen. Wer sich am Gipfelkreuz stört -was
mag dem/der sonst noch alles missfallen?

Ruth Falk | Mi., 14. September 2016 - 22:45

Antwort auf von Günter Schaumburg

Sie wollen doch bitte nicht erdgeschichtliche Formen wie eine Bergspitze, die durch Plattentektonik entstanden ist, mit Feiertagen für menschgemachte Religionen vergleichen. Das hiesse in meinen Augen die menschliche Arroganz auf die Spitze treiben.
Übrigens, die von Ihnen erwähnten Feiertage sind wesentlich älter als das Christentum: Ostern=Pessach, Pfingsten=Shwuoth(Wochenfest), Sonntag entstand aus dem Shabbath, der hinwiederum als Ruhrtag aus Babylons Gesetzen des Königs Hammurabi herrührt (ca. 1750 vor Zeitenwende). Googlen hilft.

Günter Schaumburg | Do., 15. September 2016 - 11:03

Antwort auf von Ruth Falk

Sehr geehrte Frau Falk,
auf die Idee, eine Brücke von der Plattentektonik zum Gipfelkreuz zu schlagen,
muss man erst ' mal kommen. Sonst - danke für die Beseitigung meiner Bil-
dungslücken.

Herbert Schaar | Fr., 16. September 2016 - 12:57

Antwort auf von Günter Schaumburg

Die Brücke wird auch von prominenter Stelle erwähnt.

Reinhold Messner ist ja vielen Leuten bekannt.
Er kennt die Gipfel.

Er weist auf den Unsinn der Gipfelkreuze hin, die keiner Uralt-Tradition folgen, sondern eine relativ neue Erfindung sind, die die Berggipfel verschandeln.

Ein Berggipfel wirkt durch sich selbst.

Auch meine Meinung.

Michael Bahr | Mi., 14. September 2016 - 20:54

Antwort auf von Ruth Falk

Diese Kreuze stehen nicht erst seit gestern auf den Gipfeln. Die Tradition ist jahrhundertealt und entstammt einer Zeit, in der ihre Frage von den Menschen schlicht nicht verstanden worden wäre. Die Alpen waren ausschließlich von christlichen Völkern bewohnt, die es als absolut unverrückbar ansahen, dass die sie umgebende Natur von niemand anderem geschaffen und beherrscht wurde als dem christlichen Gott, zu dem sie täglich beteten. Dass in einem solchen durch und durch religiösen Klima das Kreuzsymbol, das ja auch an Wegesrändern und Straßenkreuzungen aufgestellt wurde, ebenfalls auf einem Berggipfel Aufstellung fand, erscheint völlig logisch. Schließlich war man an diesen höchsten Orten, die ein Mensch erreichen konnte vor der Erfindung des Flugzeuges, so nah bei Gott wie nirgendwo sonst. Und vergessen sollte man auch nicht, dass die tiefe Verbundenheit der Alpenbewohner mit dem Christentum bis vor wenigen Jahrzehnten Bestand hatte. So schnell löst man sich nicht von den Dingen.

Das Christentum ist ganze 2000 Jahre alt, der Ötzi und seinesgleichen waren da aber schon viel früher. Die haben dann auf Bergspitzen vermutlich andere Dinge aufgestellt. Es darf jeder glauben, was seiner Einstellung entspricht, soviel Toleranz verlange ich von jedem, aber auch gleiches Recht für Atheisten, danke.

Bernd Rundfeder | Mo., 19. September 2016 - 18:36

Antwort auf von Ruth Falk

die mit den Urgewalten der Berge zu leben versuchten, bekanntlich ja nicht ganz erfolglos. So ab dem 13. / 14. Jahrhundert wurden Kreuze aufgestellt - sicher auch als Orientierungzeichen - aber wohl zuallererst als magische Bannmittel gegen natürliches, willkürlich erscheinendes Unheil. Ein Recht, dass diesen Menschen zustand und zusteht.... oh, magisch. Magie begleitet den Menschen seit Anbeginn - kein Harry Potter-Zauber-Hokuspokus - sondern Magie als Bewältigung des Unverstandenen. Nun ja, wir scheinen ja wieder in ein wirklichm agisches Zeitalter einzutreten. Bezeichnet doch manch Wissenschaftler die Quantenphysik als geradezu magisch. Und wenn das letzte Antibiotika seine Wirkung verloren haben wird und früher Tod schlicht wieder "alltäglicher" wird ... dann werden auch die aufgeklärten Menschen schnell wieder in magischen Ritualten Schutz suchen. Die Hybris des ach so aufgeklärten, verständigen westlichen Menschen ist auch nur auf Wohlstand und medizinischen Erfolg gestützt.

Konrad Zillober | Mi., 14. September 2016 - 18:21

Wenn jemand über kein Symbol für seine Überzeugung (kulturell, religiös oder einfach so) verfügen kann, sollte er aus Gründen einer Minimalform von Toleranz ein Gipfelkreuz - eben - tolerieren (müssen)?
Wenn nicht, warum?
Ansonsten herzliche Grüße an Thomas Goppel

Karola Schramm | Mi., 14. September 2016 - 18:57

„Das Kreuz ist das christliche Symbol schlechthin, dieses gehört meiner Meinung aber nicht auf einen Gipfel. Ich spreche nicht von Missbrauch, ich sage nur, man sollte die Berge nicht zu religiösen Zwecken möblieren. Die Berge, die doch der ganzen Menschheit gehören, sollten nicht mit einer bestimmten Weltanschauung verknüpft oder besetzt werden. [...] Natürlich sollten bestehende Gipfelkreuze schon aus historischen Gründen stehen bleiben. Und ich würde niemals jemanden verteidigen, der Kreuze umhackt, das ist ja fast ein terroristischer Akt. Meine Waffe bleibt das Wort. Man kann aber offen darüber diskutieren, ob auch das Gipfelkreuz untrennbar zum christlichen Abendland gehört wie unsere Kirchen, Friedhöfe und Wetterkreuze.“
– Reinhold Messner: [15]

Man sollte keine neuen bauen, wenn die alten von Wetter und Wind zerfallen sind.
Die Mächtigkeit der Berge sind Symbol genug für Gott und seine Schöpfung und geht alle an.

Frank Linnhoff | Mi., 14. September 2016 - 19:18

Was geschieht eigentlich, wenn ein bayrischer Muslim auf einem noch nicht bekreuzten bayrischen Gipfel einen Halbmond aufstellt?

Was sollte passieren ? Sagen die Christen, weil zufällig die Berge in einer christlichen Region stehen "ist unser Berg" oder sagen das die Menschen christlichen Glaubens und benutzen diesen Berg als Symbol für das Christentum?
Ein bayrischer Muslim der die Halbmondflagge mit Stern auf einem Gipfel aufstellen würde, würde ganz einfach das spiegeln, was die Menschen mit dem christlichen Symbol tun. Allerding müssen Sie unterscheiden: Das Kreuz ist ein Kirchensymbol. Der Halbmond mit Stern ein Staatssymbol auf der Flagge der Türkei z.B. Er könnte es nicht aufstellen, weil er nicht der Erstbesteiger ist.

Mich stört ein Gipfelkreuz nicht, weil es auch mal anders gedacht war. Als Wegweiser, für die Windrichtung und als höchsten Punkt, obwohl manche auch unterhalb des höchsten Punktes stehen. Der Rest ist persönliche Anschauung, die auch ganz einfach nur sagen kann: "Gott ist groß, danke für diesen herrlichen Berg."

Arist von Kreyff | Mi., 14. September 2016 - 23:24

Vom ersten Teil des Textes,dem spezifisch katholischen,absehend,möchte ich Herrn Goppel durchaus zustimmen.
Das Kreuz ist ein Teil der deutschen Identität.Und gerade Deutschland hat im innerchristlichen Krieg, am meisten verloren.Ein Hinweis für uns ,denen nicht zu glauben,die Religionen für unpolitisch und sakrosankt erklären.Der Staat steht immer über der Religion!
Die Zerstörungen von Gipfelkreuzen sind ein Angriff auf unsere,und besonders die bayrische Identität, auf unser Eigensein,auch wenn wir so fromm sind.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, das ein Gipfelkreuzabhacker Abschaum ist und Herrn Messner für einen Armen im Geiste.
Wir als Deutsche müssen wieder Zutrauen fassen zu unseren Traditionen,die nicht von den Nazis verseucht wurden.
Heimat,Vaterland,Europa
Das sollten unsere Anker sein.

Karola Schramm | Do., 15. September 2016 - 11:40

Antwort auf von Arist von Kreyff

Hallo.
Eigentlich sollte es für einen Christen egal sein, was jemand tut, denn als Christ MUSS er in jedem Menschen, auch wenn er eine andere Religion hat, ein Kind Gottes sehen und darf ihn demnach NIEMALS als Abschaum bezeichnen. Und dass Sie Messener für einen "Armen im Geiste" halten zeigt, wie Sie denken und wer Sie wirklich sind.

Tobi Werlander | Do., 15. September 2016 - 00:35

Der Autor nimmt die Zerstörung/Wiederherstellung des Gipfelkreuzes zum Anlass, um vielen Menschen (er spricht von Gesellschaft der Gottlosen) ungerechterweise die Hoffnung abzusprechen und auch geistige Enge vorzuwerfen. Verantwortlich nenne ich das nicht, wo doch Glaube, Mitmenschlichkeit und Weitblick nicht an eine Religion gebunden sind. Die katholische Kirche verliert Anhänger; der Autor hat offenbar einen starken Glauben; aber dennoch, auch die Schlussfolgerungen im Artikel verlieren einen Teil der Gesellschaft. Mein Vorschlag: Mehr Wissen:)

Barbara Kröger | Do., 15. September 2016 - 06:38

Wer Gipfelkreuze zerstört, würde der auch Buddhastatuen und alte Tempel zerstören? Na, da kommt ja was auf uns zu. Toleranz sieht anders aus.
Mit Psychopathenmentalität und teilweise ausgeprägtem Masochismus kann man diese Welt nicht verbessern, oder auch nur gestalten. Krank!

Patrick Feldmann | Do., 15. September 2016 - 09:28

eine Stellungnahme, die sehr moderat formuliert ist. Mir würde sie schärfer entfleuchen!

Das wiederaufgestellte provisorische Kreuz auf dem Bild wurde von Mitgliedern der identitär3n Bewegung zu Fuß hochgetragen und aufgestellt. (1.Spitze)
Parallel zu den anonymen Abholzungen gab es die Aufstellung eines Halbmondes per Hubschrauber auf einem Zweitausender in der Schweiz. (2.Spitze)

Zeitgeistig gehören beide Vorfälle zueinander.
Die abendländilschen Atheisten unterliegen einem großen Denkfehler, wenn sie meinem, sie könnten so etwas wie ein religiöses Vakuum erschaffen. Im Normalfall (bis auf sehr wenige Ausnahmen!) nutzen sie die christliche Freiheit zur Religionskritik NUR GEGEN DAS CHRISTENTUM und fast nie gg. den Islam und sind so schlicht nur Wegbereiter einer Islamisierung.

Sie tun dies in der Deckung eines Relativismus, der im Kern eben nicht @Toleranz, sondern in der Leugnung von Wahrheit Intoleranz ist.

Es ist schon erstaunlich: In Funk und Fernsehen oder einem Presseorgan habe ich bis zu diesem Artikel von Goppel nichts gehört, gesehen oder gelesen, was nach Empörung über die Zerstörung der Gipfel-Kreuze klang.

Bei jeder Schmiererei an einer Synagoge oder einer Moschee erfolgt ein
Aufschrei der jüdischen oder muselmanischen Interessenvertreter im Einklang
mit allen Institutionen, welche die politische Korrektheit auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Von den Kirchen konnte ich dagegen nichts Lautes zu diesem Vorgang der
Schändung eines christlichen Zeichens vernehmen.

W A R U M? Kann mir mal einer erklären, was mit den Kirchenvertretern, ob
evangelisch oder katholisch, eigentlich los ist???

Hallo, liebe Frau Wallau,
ein Berg ist ein Berg und keine Kirche, keine Synagoge und keine Moschee. Würde in einer Kirche ein Kreuz zerstört, sähe die Sache anders aus.

Kreuze auf Bergen gab es auch nicht immer. Es ist eine Sitte und zählt zu "Sitten und Gebräuchen" die sich entwickelt haben, in unserem Land und anderen Ländern auch.

Aus diesem Vorgehen, Gipfelkreuze zu zerstören, sollten Sie nicht gleich einen Angriff auf das christl. Abendland verstehen und dramatisieren.

Man kann sich ja auch ganz einfach mal die Frage stellen: "Was haben Kreuze auf Berggipfeln zu suchen ?"
Bei Messner las ich, dass auf einigen Berggipfeln es nur so Fahnen und Fähnchen wimmelt. Kann man auch als Verschandelung der Berge sehen. Müssen Menschen immer einen Abdruck hinterlassen mit der Botschaft:"Hier war ich ?" oder mit Flaggen bei Erstbesteigungen wie beim Mount Everest ? Es wimpelten dort:Vereinte Nation, Nepal, Indien, GB und USA...

Ja Frau Wallau, auch ich bin als bayer Katholik entsetzt über so irre Taten. Enttäuscht aber bin ich wie auch hier im Forum mit christlichen Werten umgegangen wird. Allen Spöttern sei gesagt, schauen sie in ihrer Verbohrtheit lieber darauf, dass unsere freiheitliche Gesellschaft erhalten bleibt statt dauernd auf angestammten Christen rumzuhacken. Wo leb ich hier eigentlich mittlerweile? Während das Christentum zur Bedeutungslosikeit verkommt sollen wir allen Symbolen eines dominanten Islam unter dem Deckmantel der Toleranz offen gegenüberstehen? Irrenhaus Deutschland.

sind damit beschäftigt, flächendeckenden Islamunterricht in DE zu fordern (Bedford-Strohm) und außerdem voll ausgelastet mit der Aufsichtsratstätigkeit in einem Islamverein um das "Münchner Forum für Islam" (= ein Moscheebauverein) voranzubringen.

Luther würde Amok laufen.

der sich nicht auch sehr negativ über den Islam äußert. In der breiten Bevölkerung scheint das aber tatsächlich (noch?) anders auszusehen, da muss ich Ihnen leider recht geben.

Allerdings gewährt nicht das Christentum die Freiheit, Kritik zu äußern. Das verdanken wir allein der Aufklärung, vor ihr drohten schließlich auch hier tlws harte Strafen für Blasphemie (Gesetze gegen Blasphemie gibt es in D natürlich immer noch, aber so weit ich weiß, drohen "nur" noch Geldstrafen und vor allem wird man eben nicht mehr so leicht verurteilt wie vor der Aufklärung).

Aufklärung?
(jedenfalls DIE Aufklärung, von der die Meisten heute allein reden; es gab allein 3 Aufklärungen seit dem Mittelalter:Scholastik mit Aufarbeitung der Antike imChristentum, Renaissance/ Humanismus mit der Wiederentdeckung des menschlichen Maßes, und jene besagte 3. ab des 18.Jhdts.)
Ich denke, es hat mit geistesgeschichtlichen Grundlegungen durch Judentum u.Christentum zu tun:
1. Der kritsche Wahrheitsbegriff (Wahrheit als zu Suchende; Christus sagt nicht "ich weiß die W.",sondern "ich BIN die Wahrh.,der Weg u.d.Leben". Damit wird Wahrheit existenziell zu vollziehende und prozessual) Im Ggs. zum Islam, der W. als Besitz, als Ding begreift.
2. Gott ist im Christentum logos und Vernunft. Im Islam istmer keiner Vernunft verpflichtet.
3. Damit ist die Welt eine, die vernünftig begriffen werden kann. Nur so wird (Natur)Wissenschaft möglich.

4.Individ. Person als Ergebnis der Trinitätstheologie.
Jeder Mensch ist Gottes Ebenbild: Menschenrechte

auch das fehlt im Islam

Otmar Pauly | Do., 15. September 2016 - 14:26

Mit Gewalt gegen Symbole fängt es an. Mit Gewalt gegen Menschen hört es auf. Erschreckend ist, wie tolerant auf Gewalttaten gegen christliche Symbole reagiert wird, während bei Gewalt gegen islamische Symbole sofort die Rassismuskeule geschwungen wird.

Matthias Noack | Do., 15. September 2016 - 15:41

wieder nicht eingegriffen. Gott ist anscheinend der toleranteste von allen, weil er nie eingreift. Ich hab mal gebetet bevor ich 100 Meter in 10 Sekunden laufen wollte. In 2 Minuten war ich da. Ich mag im Grunde Religion, genau wie Harry Potter und Herr der Ringe, manchmal hab ichs aber auch im Kreuz.

Peter Lyssy | Do., 15. September 2016 - 17:47

Um Himmels willen,

möchte man bei dieser Debatte in Anlehnung an eine bekannte TV-Serie ausrufen. Deshalb zur Sache. Über den Gipfel des Scharfreiters verläuft die österr./ deutsche Grenze. Das Gipfelkreuz befindet sich in Deutschland,daher ist deutsches Strafrecht anzuwenden. Bei der mutmaßlichen Tat handelt es sich um gemeinschädliche Sachbeschädigung ( § 304 StGB ), mithin um ein Offizialdelikt. Das Weitere überlasse man der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht München II.
Im übrigen betrachte man das Ganze nicht vom religiösen, sondern vom alpinistischen Standpunkt. Der Verfasser hat etwa 1967 den Scharfreiter das erste Mal von vielen Begehungen mit Schiern erstiegen. Auf einer dem Gipfel vorgelagerten Kuppe bin ich dann im Whiteout gestanden und hätte ich nicht gewußt, dass auf dem Gipfel eben ein Gipfelkreuz steht, wäre ich in Schwierigkeiten geraten. ( Weiteres Beispielfolgt in Teil 2 )

Peter Lyssy | Do., 15. September 2016 - 17:56

1984 habe ich eine Schidurchquerung des Toten Gebirges geführt. Der interessierte Leser kann sich die Gegend einmal auf Google earth anschauen. In einem Zeitalter ohne GPS war ich recht zufrieden, als ich bei bestem wolkenlosen Wetter das Gipfelkreuz des Schönberges als Peilungshilfe für den Kompass nehmen konnte.
Bevor hier schlichte Navigationshilfen und Vermessungspunkte weltanschaulich hochstilisiert werden : Ich habe einmal als Zuhörer eine heftige religiöse Debatte mit den Worten beendet : Im Schneesturm auf 6000 Meter wird die Weltanschauung ziemlich wurscht !

Carlos Schwab | Do., 15. September 2016 - 21:45

Ist es nicht beängstigend?
Wer da alles in den Landtag gewählt wurde?
Die Polizei tappt im Dunkeln, aber Herr Goppel kennt den Täter oder die Täter bereits.
Das nennt man Vorurteil. Herr Goppel nutzt die Gelegenheit um gegen die Gottlosen zu lästern; Mitmenschen zu stigmatisieren. Nun für Herrn Goppel mögen die Vorverurteilung und die Stigmatisierung von Mitmenschen Christlichewerte sein. Andere sehen darin realitätsfernen, religiösen Fanatismus. Vielleicht steckt hinter der Tat auch eine religiöse Obsession; gottbefohlen. Nach der Aufklärung des Falls, wissen wir mehr.

patrick feldmann | Fr., 16. September 2016 - 10:56

Ich finde Ihre Glaubensvorstellung naiv und wirklich eher auf Fantasy-Niveau (H.Potter etc.).
Wenn man die Frage ernst nimmt,dann ist es das Rufen eines leidenden Menschen, der an Sinnlosigkeit verzweifelt und in einer Krise seiner Glaubenskraft ist.

Nie kann einer die Welt ändern, immer kann man nur sich selbst ändern. (im Übrigen allgemein das bessere Rezept für Partnerschaften und das generelle Zusammenleben)

Das Bild eines Gottes, der apathisch über der Welt thront und als Papa immer die umgeworfenen Legosteine aufrichtet.
Vielleicht hilft er ja wirklich, aber die zentrale Frage für ein spirituelles Leben ist:WIE HILFT ER?
Und mit dieser Frage beschäftigen sich sehr viele Schriften des alten und neuen Testaments schon vor 2300 Jahren.

Barbara Müller | Fr., 16. September 2016 - 12:21

Nun ja, an einem Tag im Jahr werden in der Nacht auf unserem Friedhof alle Gießkannen unbrauchbar gemacht. Die Gottlosen?

Matthias Noack | Fr., 16. September 2016 - 15:24

Wo ist der Unterschied zu Jesus seinen Wundern und Fantasyfilmen? Vielen Kindern hilft auch eher die Vorbildrolle eines Harry Potters im Vergleich zu einem Priester der sie genüsslich begrabscht. Wenn Menschen anderen Menschen helfen dann liegt das nicht an Gott sondern ihrer eigenen empathiebegabten Natur. Die Buddhisten sagen, wenn du Buddha triffst, töte ihn. Also, was hat so ein Kreuz für eine Bedeutung in der Welt. Und ich frage mich: Wenn es kalt wäre in der Nacht und nur das Kreuz wäre zum Verbrennen da, wann würde der Priester auf Gebete verzichten und das Holz verbrennen? Ohne Humor ist das Leben ein schweres. Wer sein ganzes Leben auf ein altes Buch setzt ist verloren.

patrick feldmann | Di., 20. September 2016 - 09:41

Antwort auf von Matthias Noack

Warum, Herr Noack werde so wenige Buddhisten aufgegriffen, die Kultgegenstände und Buddhastatuen zerstören, bepinkeln, beschmieren?

Eben, weil dieser Spruch keine Anweisung für den gewaltätigen Hausgebrauch, sondern ein Hinweis an den Spirituell Vertiefenden ist, noch nicht mal an Buddha/demMeister zu haften nachdem er sonst alle Anhaftungen übersprungen hat.
In diesem Sinn können Sie diesen Satz (wenn Du..)auch in der christlichen Mystik u. Kontemplation (bspw. Meister Eckard) finden. Genauso , mit derselben Zielrichtung können Sie aber auch sagen: Werde Christus!
All diese Aussagen lassen sich nicht zum Buchstabenwert verzehren, wie MU (s. mumonkan u.a.)zeigt.

Aber KEIN glaubwürdiger Spiritueller rät dazu, religiöse Symbole und Sakramentalien zu zerstören!

Fantasie sind bunte moderne Märchen und ich bin selbst Science Fiction Leser seit meiner Kindheit.
Aber ich glaube kaum, daß man auf der Ebene Harry Potter oder Perry Rhodan spirituell sehr weit kommt!
mfG PF

Elke Marion Utecht | Sa., 17. September 2016 - 08:43

Volle Zustimmung. Bleibt die Frage, warum - bei Annerkennung der Meinungsfreiheit - Cicero solch einen schlechten Artikel veröffentlicht. Glaube und Verstand behindern sich doch manchmal ganz arg......
(Anmk. d. Red: bearbeitet)

Sabine Bauer | Fr., 23. September 2016 - 13:20

In dieser Debatte ist es wie immer.
Gipfelkreuze - mit der Axt zerhackt - das ist ein gewalttätiger, willkürlicher Akt der Zerstörung.
Dies einfach als solches zu benennen und zu verurteilen, weit gefehlt . . .
DAS KREUZ als solches wird thematisiert und kritisiert. Das Selbstverständnis christlicher Prägung, das auch in Brauchtum und Volksfrömmigkeit Ausdruck findet, scheint komplett abhanden gekommen.
In Debatten über fremde Religionen und deren äußerliche Zeichen, dagegen überschlägt man sich förmlich mit Toleranzbezeugungen und -forderungen.
Wie krank ist das?
Im Übrigen kann ich auf Anhieb 9 Gipfelkreuze nennen, die seit Jahren von buddhistischen Gebetsfahnen umflattert werden. . . no problem.
Beides sind Symbole des "ewig Schöpferischen" und passen gut in die dünne Luft der einmaligen Gipfelatmosphäre.
Einfach mal erspüren.

Matthias Noack | Mo., 26. September 2016 - 14:03

Ich stimme ihnen fast vollkommen zu. Mein Einwand wäre an dieser Stelle: Wenn jemand zu einem Buddhisten kommt und seine Devotionalien zerstört, wird der Buddhist dann sauer und lässt sich davon tangieren? Dann wäre er wohl kaum in sich ruhend. Der Buddhist lernt das Mitgefühl und er versucht sogar körperliche Qualen über sich ergehen zu lassen, ohne das Mitgefühl für den Angreifer zu verlieren. Wenn also jemand zu ihm kommt und seine Klangschale zerstört, sollte es ihm ziemlich egal sein. Ebenso wird er nicht zu anderen Buddhisten laufen und rumheulen. Guten Tag.