Der Möbelpacker Knuth Krauth sammelt am Hauptbahnhof in Heidelberg Flaschen aus einem Papierkorb
In der Rentendebatte wird oft das Bild von Flaschen sammelnden Rentnern herangezogen. Trifft das zu? / picture alliance

Renten-Debatte - „Wir haben die Hände voller Backpfeifen“

Die Rente reiche nicht fürs Leben, heißt es oft. Stimmt das wirklich? Darüber haben wir uns mit einer Rentnerin unterhalten

Chiara Thies

Autoreninfo

Chiara Thies ist freie Journalistin und Vorsitzende bei next media makers.

So erreichen Sie Chiara Thies:

Theresa Rüster ist seit drei Jahren in Rente. Sie ist in der DDR aufgewachsen, hat am Theater als Dramaturgin gearbeitet und war alleinerziehend. Nach der Wende hat sie ihren Job verloren und kümmerte sich um ihre stark pflegebedürftige Mutter.

Frau Rüster*, Sie sind jetzt 66 Jahre alt und seit drei Jahren Rentnerin. Wie viel Geld bekommen Sie?
Also zur Zeit bekomme ich 615 Euro.

Reicht Ihnen das zum Leben?
Nein, das reicht natürlich nicht. Ich erhalte dazu Grundsicherung. Aber ich habe ein Talent dafür, auch mit wenig Geld auszukommen. Die Regelsätze sind jedoch zu niedrig. Man kann sich davon ernähren, aber alles andere muss ausfallen: Theater, Konzert, mal ein Cafè-Besuch mit einer Freundin, Kino oder ein neues Buch, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Durch einen Trick der Behörden erhalte ich einmal im Jahr sogar noch weniger Geld.

Was für ein Trick?
Ich habe durch die Zahllücke, die bei der Rentenauszahlung entsteht, einen Monat lang weniger Geld. Denn die Grundsicherung wird Anfang des Monats gezahlt und die Rente am Ende. Die Anpassung der Grundsicherung findet bereits am Anfang des Monats statt. Alle elf Monate habe ich dann also einen Monat lang weniger Geld. Für meine Verhältnisse sind auch die circa 30 Euro, die ich dann weniger habe, viel Geld. 

Wie viel Geld bleibt Ihnen denn nach Abzug aller Fixkosten? 
Das hängt immer vom jeweiligen Monat ab. Nach Abzug aller Kosten bleiben mir ungefähr zwischen 220 und 260 Euro zum Leben. Ich bin vor fünf Jahren in die Stadt gezogen, weil ich so in der Nähe meiner Tochter sein kann. So wird die altersnotwendige Betreuung später leichter werden. Ich muss jedoch sagen, dass ich eigentlich noch nicht in Rente gehen wollte.

Was meinen Sie damit?
Ich wurde vom Arbeitsamt in die „Zwangsrente“ geschickt, weil mir kein Hartz IV mehr bewilligt wurde. Geht man jedoch vorzeitig in Rente, erhält man Abschläge, also noch weniger Geld. Ich würde ohne diese „Zwangsrente“ jetzt bei 750 Euro liegen. Würde ich in dieser Situation Wohngeld beantragen, bin ich aus der Grundsicherung raus. Dieser Trick schönt jeden Monat die Arbeitslosenstatistik. 

Kann man sich dagegen wehren?
Ja. Auch ich hatte das versucht. Sie können den Zwang eventuell umgehen, wenn sie sich für diese Zeit irgendeinen Minijob suchen und damit dem Arbeitsamt etwas vormachen. Aber selbst dann ist es sehr, sehr schwierig. Bei mir hat es nicht geklappt, ich musste rückwirkend einen Antrag auf Frühverrentung stellen. 

Haben sie das auch versucht?
Das habe ich. Aber oft findet sich einfach nichts. Außerdem hatte ich vor einem Jahr das erste Mal Krebs. Ein Nebenjob ist jetzt einfach nicht mehr optimal. 

Sie haben Ihre Tochter alleinerziehend großgezogen und am Theater gearbeitet. Nicht die besten Bedingungen für eine hohe Rente. Wie sahen denn Ihre Beitragsjahre aus? 
Letztlich gehöre ich zu den sogenannten Wendeopfern. Durch die Wende haben die Theater im Osten alle den Westvertragsmodus übernehmen müssen. Laut denen gibt es in den ersten 15 Jahren in einem Theater befristete Verträge und danach zwingend unbefristete. Das hat auch mich getroffen. Meine Tochter war da gerade acht Jahre alt, der Arbeitsmarkt war nach der Wende mehr als überfüllt. Mit meiner Dramaturgie-Ausbildung hatte ich natürlich Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden. Außerdem war meine Mutter hochgradig pflegebedürftig. Ich konnte also unmöglich umziehen, weil ich mich um sie kümmern wollte. 

Wie lange haben sie davor schon gearbeitet?
Meinen Abschluss habe ich 1974 gemacht, also etwa 20 Jahre lang. Schon zu DDR-Zeiten war mein damals sehr junges Kind öfters mal krank, das ist ja nicht ungewöhnlich. Bereits da hatte der Intendant vor, mir wegen dieser Fehlzeiten zu kündigen. Das ließ sich mit einem Besuch beim Arbeitsgericht jedoch schnell aus der Welt schaffen. Nach der Wende hat er dann die Gelegenheit genutzt und mir gekündigt. 

Haben Sie privat vorgesorgt?
Zu DDR-Zeiten hatte ich die FZR, die freiwillige Zusatzrente, abgeschlossen. Das sind immerhin einige wenige Rentenpunkte. Im Theater musste ich dann für die bayerische Versorgungskammer mit einzahlen. Als mir gekündigt wurde, war ich jedoch zu kurz Mitglied gewesen, um es weiterführen zu dürfen. Das war alles in den Sand gesetztes Geld. Dadurch dass ich alleinerziehend war und dann die Wende kam, konnte ich nicht viel Geld zur Seite legen. Die von mir leistbaren Zusatzbeiträge hätten mir nicht genug im Alter gebracht. Monatlich wäre das jetzt gerade mal ein Unterschied von ein paar Cent. 

Als Sie nach der Wende Ihren Job verloren haben, wie sind Sie mit der Situation umgegangen?
Das war 1993. Zu dem Zeitpunkt habe ich eine ganze Weile Arbeitslosengeld erhalten, schließlich dann Hartz IV. Ich habe natürlich versucht, eine neue Arbeit zu finden. Bei einem Vorstellungsgespräch fragte mich der gesprächsleitende „Wessi“, wo ich denn mein Kind lassen wolle, wenn es krank sei. Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er das auch Männer frage. Er verneinte das, denn ein anständiger Mann habe schließlich eine Frau zuhause, die sich um die Kinder kümmere. 

Was hätten Sie denn gerne gemacht?
Vieles. Schon zu DDR-Zeiten wäre ich gerne Kindergärtnerin geworden. Das ging aber nicht, weil ich Abitur hatte. In der DDR bedeutete das, dass ich in der Verwaltung hätte arbeiten sollen, was mich nicht gereizt hat. Mit der Erziehung hätte ich nichts zu tun gehabt. Schließlich wollte ich Tagesmutter werden. Das ist dann gescheitert, weil mich das Arbeitsamt zwar beim Kurs finanziell unterstützt hätte, aber nicht bei den Fahrtkosten. Das konnte ich mir als Hartz IV-Empfängerin schlicht nicht leisten. 

Die Pflege von Angehörigen wird auf die Rente angerechnet. Wie war das bei Ihnen und Ihrer Mutter?
Ja, theoretisch ist das so. Dafür müssen sie jemanden allerdings 15 Stunden die Woche pflegen. Wenn sie so etwas aber mehr als 14 Stunden die Woche machen, kriegen sie kein Hartz IV mehr. Ich konnte also entweder die Pflegepunkte erhalten oder das Arbeitslosengeld. Beides gleichzeitig ging nicht. Ich habe mich letztendlich für das Arbeitslosengeld entschieden. Einfach deswegen, weil ich auch nicht abschätzen konnte, wie sich das Rentensystem weiterentwickelt. Das ist auch eine Frage der Selbstständigkeit, wenigstens „etwas eigenes zu haben“.

Um diese Abhängigkeit geht es auch oft in der Rentendebatte.
Genau und das ist auch völlig berechtigt. Hätte ich diese Abschläge durch die Zwangsrente nicht, würde ich mit Wohngeld über die Runden kommen. Damit würde ich mich viel besser fühlen. Einmal im Jahr muss ich vor dem Grundsicherungsamt blank ziehen. Jedes Jahr wollen die von drei Monaten sämtliche Kontoauszüge sehen, um zu schauen, ob ich auch nicht nirgendwo heimlich Geld extra gekriegt habe. Da muss man sich entscheiden ob man drüber steht oder es als entwürdigend empfindet.

Und stehen Sie drüber?
Ja, ich setze mich quasi breit auf das Problem drauf und sage mir, dass es nicht meine Schuld ist. Die Verhältnisse haben sich so geändert, dass es nicht anders geht. Da ich einen unsicheren Beruf hatte, hat es mich eben voll getroffen. Schuldgefühle schiebe ich von mir weg – ob berechtigt oder nicht, weiß ich nicht. 

In der Rentendebatte wird oft das Bild von Flaschen sammelnden Rentnern herangezogen. Entspricht das der Realität?
Das hängt natürlich oft von den familiären Verhältnissen ab. Bei vielen Rentnern würde es ohne die Unterstützung der Familie nicht klappen. Offiziell darf einen die Familie nicht unterstützen, sonst wird das von der Grundsicherung abgezogen. 

Ganz plump gefragt: Ist unser Rentensystem gerecht?
Nein! Die Ungerechtigkeit fängt schon bei den Beamten an. Es sollte eine Grundrente eingeführt werden. Man sollte nicht so sehr unterscheiden was jemand verdient hat, sondern wie lange er gearbeitet hat. Ein Heizer, der 40 Jahre lang gearbeitet hat, sollte im Alter etwa genauso viel Geld wie ein Professor erhalten. 

Fordern Sie also mehr Umverteilung?
Ja, da merkt man wahrscheinlich auch meine sozialistische Vergangenheit. Allein die Gehaltsunterschiede finde ich irre. Bei Gehältern beispielsweise von Fußballern oder prominenten Künstlern packt mich nicht der Neid, sondern die Wut. Das was sie bezahlt bekommen, können sie gar nicht für die Allgemeinheit leisten. Bei uns läuft einfach vieles aus dem Ruder. Gebe es eine höhere Umverteilung, würden vielleicht auch diese Hass- und Neiddebatten aufhören und damit auch die politischen Verirrungen. Parteien wie die AfD hätten bei uns keinen Fuß auf die Erde bekommen, wenn die Ungerechtigkeit nicht so hoch wäre. Die Menschen haben die Hände voller Backpfeifen und niemanden, dem sie die geben können.

Wie meinen Sie das?
Ich habe zum Beispiel an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geschrieben. Diesen Brief haben die mit Sicherheit einfach nur eingescannt und mir ein vorgefertigtes Antwortschreiben geschickt. Denn mit meinem Schreiben hatte die Antwort inhaltlich absolut nichts zu tun. Das hatte ich schon mehrfach, denn ich schreibe oft solche Briefe. 

An wen haben Sie alles geschrieben?
Ach, an viele. Seinerzeit sogar noch an Renate Schmidt, als sie noch Familienministerin war. Was das betrifft, habe ich eine reiche Korrespondenz. Man soll aber nicht nur meckern. Viele Dinge muss man einfach ausprobieren.

Was erwarten Sie denn von der Politik?
Es wäre gut, wenn Politiker nicht mehr in ihrem Wolkenkuckucksheim leben und nur auf ihre eigenen Diäten achten. Sie sollten schauen, wie es der Bevölkerung wirklich geht. Was das betrifft, haben sie viel zu wenig Ahnung. Und falls doch, dann schaffen sie es nicht, das der Bevölkerung zu vermitteln. 

Ist es denn von den Behörden überhaupt zu leisten, auf jeden einzelnen Brief zu antworten?
Bei der Größe unseres Bundestages: ja. Der ist jetzt um ein Sechstel größer, als er eigentlich sein soll. Da könnte vielleicht mal jemand Zeit haben. 

Waren Sie mal bei der Verbraucher Zentrale oder der deutschen Rentenversicherung, um sich beraten zu lassen?
Die Verbraucher Zentrale kann mich dazu gar nicht groß beraten und kostet dazu. Die Rentenversicherung teilt mir bloß mit, dass sie darauf keinen Einfluss hat. Sie wüssten, dass sich da viele beschweren, könnten aber nichts machen. 

„Wie es im wirklichen Leben aussieht, davon habt Ihr doch keine Ahnung“ – diesen Vorwurf hören Politiker immer wieder, aber auch Journalisten. Gerade wenn sie – wie wir in der Cicero-Redaktion – in der Hauptstadt Berlin leben und arbeiten, wirkt das auf viele offenbar so, als seien wir auf einem fernen Planeten unterwegs. Und sie kritisieren, dass wir zwar gern über Menschen sprechen und schreiben, aber kaum mit ihnen reden. Der Vorwurf trifft uns hart, und wir nehmen ihn sehr ernst. Deswegen starten wir auf Cicero Online eine Serie, in der wir genau das tun: Mit Menschen sprechen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, aber mitten im Leben, und dort täglich mit den Folgen dessen zurechtkommen müssen, was in der fernen Politik entschieden wird. Den Auftakt macht ein Gespräch mit einem Mann, der illegal in Deutschland lebt. 

*Frau Rüster heißt eigentlich anders, möchte aber durch dieses Interview keine weiteren Probleme mit ihrer Rente bekommen

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Peter Lieser | Do., 24. Mai 2018 - 12:36

Eine wirklich gute Idee. Aber gehen sie auch mal in den "Strafraum" und zwar dahin wo es weh tut ! Sonntagsreden gibt es bei Illner ,Presseclub und der vereinigten deutschen Presse. Ein Freund mit Zahnarztpraxis, sagte mir, Rentner erkennt er sofort an Brillengestellen aus grauer Vorzeit ( AOK Styling ) , und einzelnen, restlichen Zahnfragmenten. In Anlehnung an den Spruch eines französischen Königs : Wenn sie kein Brot mehr kauen können, sollen sie halt Kuchen und Torten essen........;-)
( Das könnte auch Spahn oder vormal Gröhe gesagt haben )

Erich Schmidt | Do., 24. Mai 2018 - 13:02

... was sind "Parteien wie die AfD"? Sie beklagt einerseits dass unter Parteien wie der CDU, SPD, FDP und Grünen ihre Lebensumstände so schlecht geworden sind, wünscht sich aber dass genau diese wietermachen aber gefälligst dafür sorgen sollen, dass es ihr besser geht. Dann warten Sie noch etwas, gnädige Frau. Vielleicht schafft Frau Merkel es im 20. Jahr ihrer Kanzlerschaft etwas an Ihrer Situation zu verbessern. Ich wünsche Ihnen Geduld und Durchhaltevermögen.

Paul Steinhäuser | Do., 24. Mai 2018 - 13:54

Es wird die Zeit kommen, in der man eine Frau Rüster um ihre 615 Euro plus Grundsicherung beneiden würde. Im übrigen gilt immer noch Margaret Thatchers Satz: "The problem with socialism is that you eventually run out of other people's money".

Reinhard John | Do., 24. Mai 2018 - 15:08

Was ich seit vielen Jahren und zuletzt bei den Koalitionsverhandlungen beobachte, ist die Tatsache, dass über die Kosten der Beamtenpensionen bei Bund und Ländern, öffentlich nie geredet wird. Immer ist die Gesetzliche Rente Thema, obwohl die sich zu 90% selbst finanziert. Die restlichen 10% kommen aus Steuermitteln. Beamtenpensionen und alle dazugehörigen Wohltaten werden zu 100% aus Steuern finanziert. Das sind Schätzungsweise 500 Milliarden Euro im Jahr für etwa 2 Millionen Beamte bei Bund und Ländern.Da wirkt der Zuschuss von 90 Milliarden für 20 Millionen Rentner doch wie ein Fliegenschiss. Da schlummert eine gewaltige soziale Ungerechtigkeit.

Lieber Herr John,
dass der Staat 90zig Milliarden in die Rentenversicherung zuschießt, ist ein Trugschluss. Der Staat entnimmt der Rentenkasse viel mehr an versichungsfremden Leistungen, als er zuschießt. Wir werden für dumm verkauft. Es wäre an der Zeit, dass alle in die RV einzahlen. Auch diese Beamten, die das mit allen Mitteln verhindern.

Die Beamten arbeiten dafür auch. Viele Beamte würden sich freuen, wenn sie das Geld, das für die Pension monatlich einbehalten wird, ausgezahlt bekämen und selber privat vorsorgen können.

Bernhard Jasper | Do., 24. Mai 2018 - 15:17

Aus dem Sozialstaatsgebot folgt unmittelbar das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum (Ewigkeitsklausel des Art 79 III GG). Das Grundrecht hat daher auch innerhalb der Verfassung einen herausgehobenen Rang. Es steht unter keinem Finanzierungsvorbehalt.

Wirklichkeit und Kommentar: „Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer…“ Friederich Wilhelm Nietzsche

Bernhard Jasper | Do., 24. Mai 2018 - 15:39

Frau Thies, Ihr Beitrag zeigt die tägliche und verfestigte Armut und ihre teils bürokratischen Ursachen.
Es gibt jedoch keinen anderen staatlichen Auftrag, der gegenüber diesem Grundrecht vorrangig zu erfüllen wäre.

Armut schändet nicht, aber dieses System schändet die Armen.

Dimitri Gales | Do., 24. Mai 2018 - 15:40

weil die Rentenversicherung am Ende des Monats zahlt - sie solle mal erklären, weshalb das so ist und warum das so bleiben sollte. Wer keine Ersparnisse hat, könnte Schwierigkeiten mit der Zahlung von Miete etc. haben. Aber irgendwelche Initiativen seitens des Politpersonals sollte man lieber nicht erwarten. Die leben in einer Art Parallelwelt und versuchen, das Tagesgeschäft so gut oder so schlecht wie sie es können zu erledigen.

der Rentenzahlung vom Monatsanfang auf das Monatsende wurde vor ein paar Jahren erst eingeführt - vorher wurden die Renten grundsätzlich am Monatsanfang gezahlt. Der Grund dafür ist offensichtlich, dass man bei Verstorbenen die für die Tage nach dem Ableben gezahlte Rente von den Erben nicht mehr eintreiben konnte.

Maria Chladek | Do., 24. Mai 2018 - 16:00

die in den 70igern nach DE zum Arbeiten auswanderten, haben mich - als ich in Ö geblieben bin - ausgelacht, soviel mehr haben sie damals verdient. Heute ist es umgekehrt; ich beziehe eine annehmliche Pension (Rente) während sich der Jugendfreund in DE mit seiner Rente nicht einmal mehr einen fahrbaren Untersatz leisten kann. LG aus Wien

Günter Fischer | Do., 24. Mai 2018 - 16:36

Frau "Rüster" hat so sehr Recht.
Bedauerlicherweise glauben viele, dass die von uns gewählten "Volksvertreter" ihrem Namen gerecht werden.
Allerdings wird dabei vergessen, dass diese eine ganz andere Lobby zu vertreten haben, von der wir glauben, dass deren Einfluss gering ist.
Die Regierung, egal, welches Level, arbeitet sehr gut. Nur nicht dafür, wo wir glauben dass sie es für uns tun.
Das sollte jeder stets bedenken.
Regierungen sind nicht die Einzigen: Banken, Versicherungen ...
Die Reihe könnte beliebig fortgesetzt werden.
Aber die Zeitungen und anderen, auch ö-r. Medien sind voll von Kochshows, Quizsendungen, "metoo" - Debatten, ohne Missachtung der Gleichberechtigung, deren Wiederholungen und Schüren von Politproblemen und Kritikpredigten gegen Trump, Erdogan, Putin, Xi & Co., je nachdem, was gerade passend ist für die politischen "Notwendigkeiten", uns das Geld aus den Taschen zu ziehen.
Geld stellt den deutschen Michel jetzt noch ruhig, leider! Leute - wacht auf !!!

Nicolas Chauvin | Do., 24. Mai 2018 - 16:49

Nach diesem Interview kann man der Dame nur raten, selbst in die Politik zu gehen. Da sie weiss, was alles falsch ist, können die politischen Rechte positiv eingesetzt werden um der "Gerechtigkeit" zu dienen.
Die Zeit für ein derartigen Vorhaben wäre ja wohl da.

Liebe Frau Rüster, Sie haben ja Recht und der Rat des Herrn Chauvin ist gut. Sie sollten mal Frau Claudia Roth oder Herrn Anton Hofreiter um einen Tipp bitten, wie die beiden es mit einer Ausbildung ähnlich der Ihren geschafft haben, ihren derzeitigen Lebensstandart zu erreichen.

als letzte Plakatkleberin in ihrem Ortsverein wird sie vermutlich nicht viel erreichen können. Bis zur Ministerin oder Kanzlerin kann sie es nicht mehr bringen.

Christian Berg | Do., 24. Mai 2018 - 17:32

Genau solche Probleme kommen dabei raus, wenn man sich auf den Staat verlässt. Ich schaue mir das Spektakel erst seit 30 Lebensjahren an aber eines habe ich jetzt schon gelernt:

Der Staat darf immer alles, macht einfach und jeder Politiker, der von Vertrauen und Sicherheit spricht, ist nicht mehr im Amt und schon in Pension wenn das Versprechen eingelöst werden soll.

Was bleibt? Private Vorsorge. Nicht auf die Sozialisten verlassen, denn die brauchen immer eine Unterschicht, zu der hin umverteilt wird. Sie werden nie so gut umverteilen, dass sie selbst überflüssig werden.

Dabei hätte der Staat eine Wahl! Wie wäre es mit Steuern auf Strom abschaffen, Mehrwertsteuer senken, Mineralölsteuer senken, Zuverdienst in voller Höhe erlauben...davon hätte Frau Rüster sofort einen Vorteil. Aber nein, davon hätten ja auch die Reichen einen Vorteil und das geht absolut gar nicht in der deutschen Neidkultur. Also ruft man nach noch mehr Staat und Umverteilung...so geht es abwärts.

...ist für uns 30-Jährige möglich und ein Muss! Aber zu DDR-Zeiten gab es ja so etwas gar nicht!

Karin Zeitz | Sa., 26. Mai 2018 - 15:21

Antwort auf von Bianca Frömmsdorf

einem Arbeitnehmer, der trotz Fulltimejob als Aufstocker zum Sozialamt gehen muss! Der hat nämlich gerade so viel, um sein Leben auf niedrigem Niveau zu fristen und kann an private Vorsorge nicht denken.

Hans-Hasso Stamer | Do., 24. Mai 2018 - 17:39

...gibt es im Osten zu Millionen: alle die, die zu Wendezeiten 40 oder älter waren. Die Wende war ein gewaltiges Rosinenpicken für die deutsche Wirtschaft: die Jüngeren schafften es in der Regel, die Älteren in der Regel nicht.

Wollte man dies in den Medien thematisieren, wurde das abgeblockt – nur nicht schlafende Hunde wecken. Dies sind die neuen Armutsrentner. Und sie stellen das Reservoir für die Linke und die AfD, denn sie brauchen den Sozialstaat, der von mehreren Seiten aktuell geplündert wird.

Es geht um die Anerkennung von Lebensleistung, und das ist in Deutschland generell nicht gegeben. Es zählt nur die clevere Ausnutzung des herrschenden Systems. Die neue „Mindestrente“ der Koalition ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht, denn sie ist genau so an Bedürftigkeit gekoppelt wie Hartz IV. Den Westen interessiert es mehrheitlich nicht, der Osten hat die geballte Faust in der Hosentasche.

Karin Zeitz | Do., 24. Mai 2018 - 18:26

om Rentenrecht sind sehr groß. Im Wahlkampf zur vor-vorletzten Bundestagswahl hat Angela Merkel den Ost-Rentnern die Angleichung des aktuellen Rentenwertes an den für Westrentnern geltenden Wert versprochen. Damals war keine Rede davon, dass dadurch der Anpassungsfaktor von den im Osten gezahlten Löhnen an die West-Tarife wegfallen müsste, wie es heute diskutiert wird. In der DDR gab es keine Betriebsrenten wie sie in den großen Unternehmen der BRD üblich sind. Die in einigen Bereichen vorhandenen Sonderversorgungssysteme der DDR wurden zwar in die gesetzliche Rentenversicherung überführt, jedoch nicht ohne die Ansprüche stark zu kürzen. Es ist eine Schande, wenn Menschen, die ihr Leben lang in diesem Lande gearbeitet haben, jetzt nicht mehr in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, weil die Rente gerade mal so für die Ernährung ausreicht.

Ursula Horvath | Do., 24. Mai 2018 - 19:32

Kann Frau Rüster verstehen. Auch ich hatte schon vor Jahren persönlichen Kontakt mit Bundestagsabgeordneten aufgenommen. Es war eine mehrfache gute und verständsvolle Unterhaltung, hat aber leider nichts gebracht, obwohl das Anliegen bis vor die UN für Menschenrechte vorgebracht wurde. Darin ging es um die Gleichstellung per Gesetz für DDR geschiedene Frauen. Die geschiedenen Männer haben forciert durch Schäuble, im Einigungsvertrag Bestandsschutz erhalten. Die Frauen die die Kinder alleine groß gezogen haben (ohne Sozialamt) dafür mit harter Arbeit, sind einfach unter dem Tisch gekehrt worden. Frauen, (ich selber bin nicht betroffen) vegetieren an der Armutsgrenze, während eine kinderlose verwitwete Frau ihr Leben genießen kann. Inzwischen haben sich die Frauen reduziert, von einst 800 000 leben nur noch unter 200 000 ohne sich eine Freude in ihren Leben gönnen zu können. Ein Staat, der Arbeit verachtet und dafür Schmarotzertum alimentiert, überlebt sich irgendwann selbst!

Dieter Wenzel | Do., 24. Mai 2018 - 20:07

wenn ein Normalo seinen Rentenbescheid nach 45 Versicherungsjahren erhält,dies mit einer Pension (Höchstversorgungssatz 40 Dienstjahre) eines Beamten vergleicht, müssten ihm die Tränen kommen. Keine Freudentränen wohlgemerkt, denn der Beamte kann auf ca. 73,% seines letzten Gehaltes kommen davon kann ein gesetzlich Versicherter nur träumen er hat hier ca. 25 -30% weniger bei seiner Rente. Mit mageren 40% seines letzten Gehaltes ohne 13 Monatsgehalt wie beim Pensionär muss er zufrieden sein. Neben den anderen Kleinigkeiten die unsere Staatsdiener während ihres Lebens wie Rabatte bei Banken/Versicherungen erhalten schafft man doch nur Neiddebatten. Vielleicht sollte man bei den Österreichern mal nachhören warum dort die Rente etwas besser aussieht.

Herr Wenzel, mit dem Argument Neid wird in Deutscvhland alles still gelegt, was nur ein kleines Gerüchle von Gerechtigkeit hat. Ja, auch ich habe ab und an die Beamtenzeitung meist Freitags, zum Verderben meines Wochenendes als Wochendlektüre erhalten. Das sollte jeder steuerzahlende Bürger als WE Beilage zum zwangslesen bekommen. Auf Garantie hätten wir Beamte, die in die Rentenkasse brav einzahlen und eine nach Oben gedeckelte Pension bekommen ohne das sie danach darben müssten. In D wird wieder ein Reförmchen auferstehen, dass weder tragfähig noch zukunftssicher wird. Ein deutsches Murksel halt und das mit voller Absicht, denn man will weder den Beamten noch den Versicherungskonzernen auf die Füße treten. Für dieses Klientel soll alles bleiben wie es ist, denn die sind reformunwillig. Deutschland deine Schande ist das Beamtenrecht. Während immer größere Teile der Bevölkerung zur Tafel gehen, sitzen die "Besten unserer Gesellschaft gepäppelt in Kurkliniken".

wolfgang spremberg | Do., 24. Mai 2018 - 22:10

Es wird für immer mehr Menschen schwierig werden von ihrer gesetzlichen Rente zu leben. Jeder kann sich ja überlegen wie hoch in seinem Umfeld eine Rente seien müsste um als Singel und Mieter davon einigermaßen leben zu können. Wenn wir mal von z.B. 1.500 Euro ausgehen müsste man vorher ein Nettoeinkommen von ca.
3.000 Euro gehabt haben (Gesetzliche Rente weniger als 50% des letzten Netto). Da liegen sehr viele deutlich drunter. Es werden also in den nächsten Jahren sehr viele Menschen in Rente gehen, die nicht von ihrer Rente leben können. Über die zumutbare Belastung der Jüngeren wird sehr offen diskutiert. Über andere Belastungen des Steuer / Beitragszahlers spricht man nicht, erhöht aber ganz bewusst Jahr für Jahr die Zahl der zu Alimentierenden. Da braut sich etwas zusammen.....

Karla Aderhold | Fr., 25. Mai 2018 - 15:55

Antwort auf von wolfgang spremberg

Und wenn man dann noch bedenkt, dass kurz nach der Einführung von "Hartz" die Bundesanstalt für Arbeit aufgehört hat, für die Hartz-Empfänger auch nur einen einzigen Cent für die spätere Rente abzuführen - dann glaubt man schon an "armut per Gesetz"!Dass KEINE weiter erworbenen Rentenpunkte zur Altersarmut führen, müßten sogar Politiker ausrechnen können...

André Oldenburg | Fr., 25. Mai 2018 - 06:30

Wer nicht genügend Rentenjahre zusammen bekommen hatte, hat Heute Probleme. In der Zukunft werden aber auch die Probleme bekommen, die genügend Rentenjahre zusammen bekommen haben.

Ursula Horvath | Sa., 26. Mai 2018 - 08:38

Antwort auf von André Oldenburg

findet schon in der Gegenwart statt und zwar für immer mehr ehemalige AN, Herr Oldenburg und das deutschlandweit! Diese Zukunft von der Sie schreiben, wird nicht nur düster für Rentner sondern verheerend. Da frage ich mich mit 71 Jahren, wieso steht die betroffene Jugend nicht vorm Kanzleramt und zwar millionenfach? In Zeiten von Faceboke wäre es doch ein leichtes genügend Menschen zu mobilisieren. Für meine Generation haben andere und ich selber wenigstens den Versuch gemacht, etwas zu bewirken, allerdings ohne Erfolg, weil meine Generation noch immer viel zu staatshörig, resigniert auch aus gesundheitlichen Gründen das Handtuch geworfen hat, so wie ich selber auch. Die Jugend aber hat doch noch die Kraft sich bemerkbar zu machen, damit meine ich keine Methoden der Antifa oder der braunen Garde sondern normale Bürger, die sich berechtigter Weise große Sorgen, um ihre Zukunft machen. Auf Parteien zu hoffen, egal welcher Coleur, ist vergebens, der Bürger muss ran!

Bianca Frömmsdorf | Fr., 25. Mai 2018 - 06:48

Danke für diesen Artikel! Leider werden in der öffentlichen Diskussiosion Dinge wie Zwangsverrentung und die Versorgungslücke zwischen Rentenzahlung und Grundsicherung völlig ausgeblendet. Ist es nicht traurig, dass wir im reichen Deutschland solche „Tricks“ nötig haben um unsere Zahlen zu schönen?
Herr Chauvin, selbst in die Politik zu gehen könnte ich persönlich nicht- welcher Partei sollte ich mich derzeit anschließen? Und mit einer pflegebedürftigen Mutter, einer pubertierenden Tochter und zu guter Letzt einer eigenen Krebserkrankung wie bei Frau Rüster liegen die Prioritäten wohl doch anders als abends in Sitzungen zu hocken und sich über Jahre durch die parteiinterne Karriereleiter zu boxen. Und das, worum es hier geht ist nicht medienwirksam genug um eine Blitzkarriere damit zu starten.

Bianca Frömmsdorf | Fr., 25. Mai 2018 - 06:56

Dieser Herr, der das Bewerbungsgespräch geführt hat, der der Meinung ist, dass jeder anständige Mann eine Hausfrau zu Hause hat, gehört eigentlich nachträglich noch vors Arbeitsgericht!!!

Norbert Heyer | Fr., 25. Mai 2018 - 07:00

Wer 40 Jahre zum Mindestlohn in Vollzeit arbeiten geht, hat dann als Rentner einen Anspruch auf staatliche Rentenaufstockung. Damit hat er dann eine vergleichbare finanzielle Situation wie ein Dauerbezieher von Hartz 4.

Jürgen Waldmann | Fr., 25. Mai 2018 - 08:42

Es ist für mich verwunderlich , dass unsere Politiker noch auf Steinwurfweite an die Bürger kommen können , ohne dass sie beworfen werden , auch keine Backpfeifen bekommen sie ab . Natürlich nimmt die AfD und FDP zu , denn sie haben das ungerechte Rentensystem nicht mit verursacht .
Wenn ich mit 75 Jahren erlebe , dass Handwerker in meinem Alter weiterhin , wenn auch als heimliche Schwarzarbeiter , als Fliesenleger , Schreiner oder
Gartenhelfer arbeiten , und sehr gute Arbeit abliefern , dann schäme ich mich , dass ich die Altparteien oft gewählt habe ! Diese Menschen sammeln noch keine Flaschen aus den Mülltonnen , aber sie leiden Not , nach 45 Jahren Arbeit reicht die Rente nicht ohne Aufstocken , was die alten Parteien nicht zu interessieren scheint .

Helmut Dutzi | Fr., 25. Mai 2018 - 09:32

Ganz einfach....
wer früher 2.000,-DM Rente hatte, war der King.
Wer heute 1.000,-€ Rente hat, ist ein Sozialfall.

Ursula Horvath | Fr., 25. Mai 2018 - 12:50

Antwort auf von Helmut Dutzi

schlimmer, nach 45 Jahren Arbeit, 22 davon in der BRD, bekomme ich o.g. Summe. Bin also keine arme Rentnerin und habe das Privileg,weil 2 Kinder allein erzogen, kaputt gearbeitet und heute krank, überall dazu Zahlen zu dürfen. Wenn ich am Ende zusammenzähle, haut mich die Wut auf diesen A sozialen Staat um. Denn zum Leben habe ich oft weniger als ein Hartzer. Trost ist, mir geht es nicht alleine so und wenn ich dann das verbitterte Schweigen meiner Leidensgenossen höre, bin ich kurz vorm explodieren. Seit Jahren werden Junge und Alte aufeinander gehetzt, mit Lügen und Diffamierungen, nur um von der Wahrheit abzulenken. Wahrheit die heißen müsste, alle die am Machwerk Rente beteiligt waren, haben aus dem BT zu verschwinden und die Diäten werden so gekürzt, dass sie das Wort wert sind!

Ursula Horvath | Fr., 25. Mai 2018 - 12:50

Antwort auf von Helmut Dutzi

schlimmer, nach 45 Jahren Arbeit, 22 davon in der BRD, bekomme ich o.g. Summe. Bin also keine arme Rentnerin und habe das Privileg,weil 2 Kinder allein erzogen, kaputt gearbeitet und heute krank, überall dazu Zahlen zu dürfen. Wenn ich am Ende zusammenzähle, haut mich die Wut auf diesen A sozialen Staat um. Denn zum Leben habe ich oft weniger als ein Hartzer. Trost ist, mir geht es nicht alleine so und wenn ich dann das verbitterte Schweigen meiner Leidensgenossen höre, bin ich kurz vorm explodieren. Seit Jahren werden Junge und Alte aufeinander gehetzt, mit Lügen und Diffamierungen, nur um von der Wahrheit abzulenken. Wahrheit die heißen müsste, alle die am Machwerk Rente beteiligt waren, haben aus dem BT zu verschwinden und die Diäten werden so gekürzt, dass sie das Wort wert sind!

Petra Führmann | Fr., 25. Mai 2018 - 15:00

Antwort auf von Helmut Dutzi

Genau das sage ich immer wieder... es liegt primär am Euro und damit der Halbierung der Rente. Die Preise sind nur umgezeichnet, also DM = Euro, aber die Rente eben nicht. Es wäre auch schon geholfen, wenn die Besteuerungspflicht viel später einsetzte, nicht gleich ab 1 Euro nach Hartz IV, wenn die 5 Euro Zuzahlung entfiele für Leute die weniger als - sagen wir - 1.500 Euro haben... und selbst dann wäre es noch schlimm genug, schon wegen der Mieten und der ständig steigenden Lebensmittelpreise. Und an das Tabuthema Pensionen geht auch niemand.... kein Wunder, sind ja alles Beamte.

Heiner Wurstmann | Fr., 25. Mai 2018 - 10:21

Hat cicero.de eigentlich irgendein Konzept? Diese Frage stelle ich explizit an die Onlineredaktion. Denn im Gegensatz zum wirklich guten gedruckten Magazin, werden hier einfach willkürlich mangelhaft produzierte Texte publiziert. Die Frage meine ich wirklich ernst.

Claudia Westphal | Fr., 25. Mai 2018 - 11:02

Die aktuelle Rentenpolitik ist eine kurzfristige Denke zugunsten der Exportindustrie. Was man nicht bedenkt, ist, dass diese Rentnergruppe in einigen Jahren den größten Teil der Konsumenten ausmacht. Wenn die sich nichts leisten können, wirkt sich das nicht nur auf den Sozialstaat aus - weil mehr Empfänger von Sozialleistungen, sondern auch auf die ohnehin sehr schwache Binnenwirtschaft.

Rentner, die es sich leisten können, wandern ohnehin aus in den warmen Süden.

Deutschland muss lernen, langfristige und nachhaltige Politik zu betreiben. Was nützt die Schwarze Null, wenn die Infrastruktur zerbröselt und das Bildungssystem verfällt. Was nützen Nullzinsen, wenn es zu Lasten der einfachen Sparer geht, die dadurch binnen 10 Jahren ca. 20 Prozent weniger auf dem Konto haben.

Staaten sind keine schwäbische Hausfrau. Die aktuelle Sparpolitik nützt niemandem, wenn dadurch die notwendigen Investitionen "ausgespart" werden.

Schabert Albert | Fr., 25. Mai 2018 - 14:30

Einen sehr guten Bekannten,er kennt mich schon da war ich noch ein Baby,habe ich vor einem Jahr gefragt"Weißt Du warum wir so wenig Rente kriegen"
Ich sagte"Weil unsere Kinder zu wenig verdienen"
Seitdem redet er nicht mehr mit mir.
Der Grund für die geringe Rente ist die Globalisierung,die Gewerkschaften sind wie ein zahnloser Tiger und dann treten die Arbeitgeber einfach aus dem Arbeitgeberverband aus und zahlen was sie wollen.Da hilft keine Einsicht,nur eine andere Politik mit arbeitnehmerfreundlichen Gesetzen

Karla Aderhold | Fr., 25. Mai 2018 - 16:14

Danke für diese Diskussion! Sie ist bitter nötig, da die Bevölkerung - und eben auch die Rentner - wirtschaftlich immer weiter auseinander driften! Und wo die Relationen nicht stimmen - der eine gibt locker an einem Abend die Summe aus, von der ein anderer einen ganzen Monat leben muss - lassen sich dann die verschiedenen Gruppen gegeneinander hetzen - Rentner gegen Arbeitslose gegen Geringverdiener gegen Ausländer gegen Radfahrer gegen...
Wenn jeder in Würde leben kann und am sozio-kulturellen Leben teilnehmen, bleiben Neid- und Haßdebatten kleiner. "Divide et impera" hat seit römischen Zeiten nichts von seiner Wahrheit eingebüßt! Und "Brot und Spiele" wird auch heute noch erfolgreich praktiziert - da fallen dann grundsätzlichere Diskussionen wie eben auch um die Rente schnell unter den Tisch... Brecht schlug mal - in anderem Zusammenhang - vor "Wäre es nicht besser, die regierung wählte sich ein neues Volk?" Wäre das vielleicht auch ein Mittel gegen Altersarmut -?

Die Regierung hat sich doch schon eine Menge neue Völker gewählt. Sie werden doch schon zu Hunderttausenden, demnächst wohl eher Millionen importiert. Nur werden sie niemandem eine Rente zahlen.

Max Winkler | Fr., 25. Mai 2018 - 22:40

Die gute Frau hat in ihrem Punkt mir dem Fußballspieler einfach nicht ganz recht. Die Leute sehen immer nur das Gehalt, verkennen aber den Fakt das ein Fußballer für Millionen von Menschen eine Leistung erbringt, man aber als Erzieherin, was sie ja gerne gewesen wäre für vielleicht 40 (die Eltern der 20 Kinder). Selbst wenn der Betrag der Millionen klein ist, entsteht allein durch die Anzahl der Personen ein enormer Unterschied.

Die Frage ob die einzelne Person die in Anspruch genommene Leistung ausreichend entlohnt, ist eine völlig andere Debatte.