Geburten sind oft nicht einfach
Die Geburt des eigenen Kindes kann wunderschön sein, ist es aber leider oft nicht / picture alliance

Geburt - Der verletzte Mutterkörper

Dass ein Jubel mit uns geschieht, wenn ein Kind zur Welt kommt, ist ein großer Wunsch. Stattdessen enden Geburten häufig in Eingriffen und starker Medikation. Das sagt viel über den nervösen Zustand unserer Zeit aus. Wie kann in Angstkulturen eine Geburt gelingen? Von Sabine Bergk

Autoreninfo

Sabine Bergk ist Schriftstellerin. Sie studierte Lettres Modernes in Orléans, Theater- und Wirtschaftswissenschaften in Berlin sowie am Lee Strasberg Institute in New York. Ihr Prosadebüt „Gilsbrod“ erschien 2012 im Dittrich Verlag, 2014 „Ichi oder der Traum vom Roman“.

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Aller Anfang ist schwer, heißt ein deutsches Sprichwort. Dementsprechend gestaltet sich auch hierzulande die Sprache. Der Mutter-Kind-Körper wird mit schrecklichen Begriffen besetzt, als wäre man in einem bösen Märchen gefangen. Eine Hexe mit Brustwarzen gebiert einen Säugling, der als erste Welthandlung das Kindspech absondert. Anschließend drückt man den Säugling über den Warzenvorhof auf die Brustwarze, damit er trinkt. Trinken wird Stillen genannt, da der Säugling still sein soll. Jedes Zeichen der Lebensfreude, jeder Lebensgluckser wird im Keim erstickt. Falls etwas Milch aus den Brustwarzen des Säuglings quillt, was in seltenen Fällen geschieht, heißt diese Milch Hexenmilch.

Ein Kind zu bekommen scheint in Deutschland etwas sprachlich Ekelhaftes zu sein. Die Frau, die einem bei der Geburt hilft, wird Hebamme genannt, als wollte sie das Kind mit einem Brecheisen aus dem Mutterbauch heraushebeln. Letztendlich geschieht beim Kaiserschnitt genau dies (nur ohne Brecheisen). Das Kind findet nicht den gewundenen Weg der Schwerkraft, es dreht sich nicht der Erde entgegen, es wird in die Luft gehoben. Sprache geht Handlungen voraus.

Neue Begriffe müssen her

Im Französischen heißt die Hebamme „sage-femme“- weise Frau. Brustwarzen heißen im Land der Gourmets „mamelles“. Niemand schiebt in Frankreich den Mund eines Säuglings über den Warzenvorhof der Madame Mama. Der weibliche Körper wird in der französischen Sprache lust- und liebevoll beschrieben. Auf Deutsch haben Schrecken und Schmerzen die Überhand. „Wehen“ werden die Geburtskontraktionen genannt, als hörte man die Mutter bereits wie am Spieß schreien. Im Englischen ist der sprachliche Umgang mit der Geburt produktiv. Wehen werden, da sie wie Meereswellen kommen und gehen, „waves“ genannt. Eine Geburt wird nicht aus ohnmächtig unterlegener Perspektive erlitten, sondern als aktive Arbeit bezeichnet. „Wie viele Stunden Arbeit waren es bei Dir?“, fragt man dementsprechend. „Ach, nur sieben Stunden. Wunderbar.“ Wie viele Stunden Wehen waren es bei Dir – klingt ganz anders. Oje. Sieben Stunden lang hat sie geschrien.

Es wird Zeit, aus dem ohnmächtigen und demütigenden Vokabular auszusteigen und die sprachliche Hexenküche endlich in eine liebevollere Umgebung umzugestalten. Und da im Anfang das Wort war, beginnt die Geburtsarbeit bei der Spracharbeit. Brustwarzen könnten beispielsweise auch bei uns „Mamellen“ heißen. Ich kann mir kein schöneres und liebevolleres Wort vorstellen. Das Kindspech könnte „Glücksschiss“ heißen. In die Welt gekommen zu sein und gleich einen fetten „Glücksschiss“ abzuliefern – das wäre doch prima. Hebammen könnten „Lotsinnen“ genannt werden. Immerhin begeben sie sich mit einer Frau und einem Kind auf hohe See. Wehen werden bereits in Geburtshäusern, Geburtsvorbereitungskursen und in manchen geburtsfreundlichen Krankenhäusern als „Wellen“ bezeichnet. Der positiven Erfindungsgabe sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt in Deutschland genügend Akademien, die sich mit Sprache befassen. Leider sind sie auf dem femininen Auge immer noch blind.

Zu jeder Geburt gehört Mut

Auch wird die öffentliche Diskussion immer noch hauptsächlich um das Mutter-sein, nicht um das Mutter-werden, geführt. Feminismus und Körperablehnung geben sich dabei die Hand. Puritanisch könnte man das nennen – oder gar selbstverneinend. Gehirn und Gebärmutter werden gegeneinander ausgespielt. Die amerikanische Schriftstellerin und Essayistin Rebecca Solnit schreibt in ihrem neuen Buch „Die Mutter aller Fragen“: „Gehirne sind hochindividualisierte Phänomene, die unterschiedlichste Dinge hervorbringen: Gebärmüttern entspringt nur eine Art der Schöpfung.“

Ein solcher Satz hätte auch von Otto Weininger sein können. Das ist enttäuschend, da gerade Rebecca Solnit, die für Pluralismus und Gedankenfreiheit steht, sich mit einem Mal des demütigenden Vokabulars des Patriachats bedient. Es sollte nicht zwischen Gehirn und Gebärmutter polarisiert werden. Die erste Generation der Feministinnen, zu denen unter anderem Hedwig Dohm zählte, hatte viele Kinder, war zugleich scharfsinnig und geistig äußerst produktiv.

Ich finde die Frage, ob man unbedingt Mutter sein muss, nicht mehr aktuell. Vielmehr sollte betrachtet werden, wie man, wenn man es möchte, überhaupt Mutter wird. Zum Mutter-werden braucht es vor allem eine Portion Mut. Jede Geburt ist eine Mutprobe.

Leider wird Müttern in Krankenhäusern während des Geburtsprozesses Angst gemacht. Das liegt zum Teil an Krankenhausroutinen und Effizienzdruck, zum Teil liegt es an einer Riege an Hebammen des „alten Schlags“. Und es liegt an der permanenten Negativerfahrung, die Hebammen in ihrem Berufsalltag machen. Wer hält Schmerzen noch durch? Muss nicht alles leicht und sanft sein in unserer Zeit?

Beschleunigungsmethoden und Druck auf Frauen

Wie zum Widerspruch der angestrebten Leichtigkeit wird eine Geburt damit begonnen, dass gleich beim Einzug in den Kreissaal eine Kanüle gesetzt wird und das Operationshemd mit offenem Rücken angezogen werden soll. Dann muss wegen des Schichtwechsels, der anscheinend höchste Priorität hat, alles möglichst schnell gehen. Die Frau wird unter Druck gesetzt, Beschleunigungsmethoden werden angeboten. Statt einer Geburt die Zeit zu geben, die sie braucht, wird eingegriffen, bevor überhaupt Komplikationen vorliegen.

Auf Sprache wird in Krankenhäusern ebenfalls wenig geachtet. Ein Satz reicht aus, um den Geburtsvorgang in eine andere Richtung zu lenken. Eine Bemerkung genügt, um den Stillvorgang zu irritieren. Man muss sich also nicht nur auf die Geburt, sondern auch auf die Angst, die einem gemacht wird, vorbereiten. Tapfer sein heißt vor allem, die Angst der Anderen wegzujagen und bei sich und dem Kind zu bleiben.

Eine Geburt braucht keine Angstmache, sondern maximale Hingabe. Eine Mutter braucht Courage, der Mut ist ihr sogar, als positive Eigenschaft, in den Namen eingeschrieben. Kein Yogakurs kann einen auf den Mut, den man braucht, vorbereiten. Eine Geburt wirft einen radikal auf einen selbst zurück. Die Belohnung für den aufgebrachten Mut ist dafür riesig. Über die guten Erfahrungen wird viel zu wenig gesprochen. Das liegt wohl auch daran, dass fast niemand mehr natürliche Geburten erlebt. Das positive Körperwissen geht den Frauen verloren.

„Nehmen Sie etwas Marzipan mit“

Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Joseph Krankenhaus in Berlin hat deshalb beantragt, die natürliche Geburt zum immateriellen Kulturerbe zu ernennen. Das Hebammenwesen wurde bereits als immaterielles Kulturerbe auf der internationalen Unesco-Liste nominiert.

Es gibt inzwischen Hebammen, die positiv unterstützen und versuchen, eine natürliche Geburt zu ermöglichen. Man findet sie nur nicht immer. Vom Glück, die richtige Hebamme erwischt zu haben, hängt der gesamte Geburtsprozess ab. Und es gibt auch das Glück, die richtigen Bücher gefunden und gelesen zu haben. Für jede Sprache gibt es eine Gegensprache, mit der man sich wappnen kann.

Zeit, Hände, die einen halten, und Tee

Ich hatte das Glück, mich mit dieser Gegensprache vertraut gemacht zu haben und zusätzlich gute Hebammen gefunden zu haben. Aus einer ohnmächtig passiven Geburt, die mir ohne Vorbereitung passiert wäre, wurde das schönste Erlebnis meines Lebens. Alle Maßnahmen zur Beschleunigung habe ich abgelehnt. Zur Geburt brauchte ich nichts als Zeit, vier liebe Hände, die mich hielten, und eine Tasse Tee. Am Schluss schenkten mir die Schwestern ein Einzelzimmer und sagten, dass sie solche Geburten nur einmal im Jahr erlebten. Der Fachbegriff für diesen penibel vorbereiteten Krankenhausaufenthalt heißt irritierender Weise „Spontangeburt“. Für diese „Spontangeburt“ musste ich Horrorgeschichten abwehren, Operationshemden ablehnen, Kanülen hinauszögern, Schichtwechsel abwarten und mir ein ganzes Päckchen Mut und Widerborstigkeit zueignen.

Ich verstehe nicht, dass sich nicht viel mehr Frauen gegen den ohnmächtigen Krankenhaus- und Sprachapparat wehren. Anscheinend lassen Frauen Sprach- und Körperverletzungen immer noch passiv über sich ergehen, ohne sich zu widersetzen. Das Glück, ein Kind im Arm zu halten, überwiegt. Der Rest wird verschwiegen. Das Verschwiegene wird jedoch unbearbeitet auf andere Frauen in Erzählungen übertragen und so spinnt sich die Negativspirale weiter fort. Es fehlen vor allem Mut machende Geschichten.

Eine einzige positive Geburtsgeschichte durfte ich vor der Geburt hören. Sie wurde mir ganz unverhofft von der Pressesprecherin eines großen Verlages erzählt. Ich habe sie wie etwas Kostbares im Gedächtnis bewahrt. „Eine Geburt kann sehr schön sein“, sagte sie mir mit beschwingter Stimme. Dann fügte sie hinzu: „Nehmen Sie etwas Marzipan mit“. Daran habe ich mich gehalten.

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Claudia Westphal | So., 20. Mai 2018 - 10:06

Die Sprache spielt eigentlich keine große Rolle, wenn die Vorbereitung entsprechend liebevoll ist. Natürlich kann man für die natürliche Geburt sein. Nach einem Kaiserschnitt ohne den das Kind mit Sicherheit gestorben wäre, denkt man anders.

Mich stört eigentlich viel mehr, wie man die Mütter in Deutschland NACH der Geburt behandelt. Mütter, die ihre Kinder selbst betreuen wollen, gelten als rückständig. Politik und Wirtschaft drängen auf schnellstmögliche Rückkehr in den Beruf. Der Staat soll sich gefälligst um den Nachwuchs kümmern. Fremdbetreuung am besten vom Kreissaal bis nach dem Studium. Kümmert man sich um anderer Leute Kinder, übt man einen anerkannten Beruf aus, kümmert man sich um den eigenen Nachwuchs, verblödet man nach feministischer und öffentlicher Meinung. Dass man durch Elternschaft (gilt schließlich auch für Väter) wertvolle skills erlernt, z.B. Geduld, Selbstmanagement, Persönlichkeitsbildung, Nachhaltiges Denken und Handeln etc. lässt man unter den Tisch fallen.

Michaela Diederichs | Mo., 21. Mai 2018 - 21:26

Antwort auf von Claudia Westphal

Frauen sollten ihrem Instinkt folgen und sich nicht beirren lassen von Politik und Wirtschaft. Ich habe meinen Beruf an den Nagel gehängt - gerne. Wer mit 40 Jahren Mutter eines gesundes Kindes wird, empfindet nur eines: unendliche Dankbarkeit. Das erste Lächeln, das erste "Mama", die ersten Schritte und so vieles mehr erleben zu dürfen, ist für mich das beste Projekt meines Lebens und mit Geld nicht aufzuwiegen. Und ich habe sehr sehr gut verdient - jenseits journalistischen Vorstellungsvermögens. Auch wenn ich total retro wirke: ich bin dankbar, dass mein Mann mir dies ermöglicht und mich abgesichert hat, damit ich auch im Falle eines Scheiterns unserer Ehe unabhängig bin. Wir waren und sind Partner auf Augenhöhe und haben ein großartiges Kind. Hausfrau und Mutter ist leider total unterbewertet. Machen Sie es, wenn es irgend möglich ist. Einfach ist es nicht - aber wenn Sie Ihren Job gut machen - bekommen Sie unendlich viel zurück. Vermutlich lebenslänglich von allen Beteiligten.

Claudia Westphal | So., 20. Mai 2018 - 10:12

Ich weiß, dass nun wieder die Einwände kommen, berufstätige Mütter würden als Rabenmütter bezeichnet. Das ist nicht meine Absicht. Fakt ist aber, dass Politik sich ausschließlich um die berufstätige Mutter sorgt. Da hört man von "Anreizen setzen", damit Frauen mehr als "nur" halbtags erwerbstätig sind. Völlig ausgeblendet wird dabei, dass Kinder auch Arbeit und Zeit bedeuten und dass die sogenannte Quality Time ein Treppenwitz der Geschichte ist, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Schule immer mehr Arbeit stillschweigend in die Elternhäuser verlagert.

Die Autorin hat insofern Recht, dass Mütter in anderen Ländern besser behandelt werden. Hier in UK gehören Kinder zum Alltag und die meisten Familien haben mindestens 3, nicht selten sogar 5 Kinder. In Nordamerika konnten wir ähnliches beobachten. Familie als Wert an sich. Wäre ich heute jung und stünde vor der Entscheidung, so würde ich in Deutschland keine Kinder bekommen wollen. Ich würde vorher das Land verlassen.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 20. Mai 2018 - 13:06

zur Geburt ihres Kindes.
Sie klingen so, als könnten Sie, liebe Frau Bergk mit Ihren Erfahrungen der Welt viel geben, also greife ich nicht vor, sondern möchte sie nur daran erinnern, dass es nicht Mut brauchte, um Mutter zu werden, sondern bei den meisten jedenfalls, der Liebe/Zuneigung zu einem Mann.

Ines Schulteh | Di., 22. Mai 2018 - 09:37

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

...ist das Stichwort.

Das haben Sie gut erkannt und schön ausgedrück!

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 20. Mai 2018 - 13:23

Herzliche Glückwünsche, liebe Frau Bergk
Sind die Kinder nicht vielleicht der Jubel?

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 20. Mai 2018 - 13:39

Herzliche Glückwünsche, liebe Frau Bergk
Sind die Kinder nicht vielleicht der Jubel?
Sind Sie sicher, dass das Wort Wehen vom Weh stammt und nicht vielleicht doch von Wehen, Treiben, Wind, Bewegen etc?
Die Schmerzen sind keine Frage der Sprache oder auch nicht immer nur der Herangehensweise, sondern auch der Möglichkeiten und Hemmnisse des eigenen Körpers.
Man braucht gute Ärzte oder Hebammen, denen man vertrauen kann.
Was sagte meiner, denken Sie daran, dass Frauen in der 3. Welt ihre Kinder auch schon mal bei der Feldarbeit gebären.
Das hat mir Hoffnung gegeben, dass es seinen Lauf nehmen kann.
Sicher sein kann frau doch aber nicht.
Bei meiner ersten Geburt war meine Tante, Gynäkologin dabei, nicht weil ich wissen konnte, dass ihr Wissen exceptionell sein könnte, sondern weil Kinder zur Welt bringen damals für sie das Schönste auf der Welt war.
Diese Begeisterung hat mich getragen:)

Michael Bahr | So., 20. Mai 2018 - 15:48

Naja, jetzt lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Die "Hebamme" mit einem Stemmeisen zu assoziieren, welches das Kind aus dem Mutterleib herausbrechen soll, ist ethymologischer Nonsens. Das mögen Ihre persönlichen Empfindlichkeiten sein. Bei "Hebamme" klingt viel deutlicher der Begriff des "Hochhebens" oder des "Aufhebens" durch. Das Kind wird aufgehoben und es ist im übertragenen Sinne bei der Hebamme auch (gut) aufgehoben, da die Mutter ja während und direkt nach der Geburt nicht in der Lage ist, ihr eigenes Kind zu heben, zu nehmen, zu halten.
Das Kindspech heißt deswegen Kindspech, weil die schwarze Absonderung, die das Neugeborene von sich gibt, eben schlicht und einfach schwarz wie Pech ist. In der Zeit, als diese Begriffe geprägt wurden, war das Pech ein Alltagsgegenstand (z.B. zum Entzünden von Fackeln), den wir heute nicht mehr brauchen. Mit etwas Negativem wie dem "Pech" aus "Pech gehabt" oder "so ein Pech aber auch" hat das ebenfalls nichts zu tun. Viel Lärm um nichts.

Susanne antalic | So., 20. Mai 2018 - 18:17

Sehr geehrte Frau.......( ihre Name habe ich nicht gefunden. Ich wünsche ihnen alles gute zu ihrem schönen Geburt, leider war es bei mir anders. Was ich ihnen auch schreiben möchte, als langjährige Frauenärztin, dass sie möglicheweise keine Ahnung haben, wie es in Krankenhäusern mit vielen Geburten und wenig Personal zu geht. Eine Kanüle bekommt man für alle Fälle, den es kann immer zu Komplikationen kommen( Geburtstillstand mit abfallenden Herztönen oder Plazentalösung) wo man SCHNELL einen Kaiserschnitt machen muss, jede Secunde zählt. Niemand weiss, wie sich eine Geburt entwickelt, es ist einfach zu kritisieren, wenn man sich nicht auskennt und in anderem Beruf arbeitet. Gehen sie nur auf eine Entbindungstation, aber nicht für eine Stunde, aber für einen Monat, bleiben sie 24 bis 40 Stunden im Dienst und dann, erst dann dürfen sie darüber schreiben. Früher sind viel mehr Neugeborenen und auch Mütter bei der Geburt gestorben und dehalb wird präventiv gehandelt und die PDA ist auch n

Anette Möller | So., 20. Mai 2018 - 21:35

Ich selbst habe meine Kinder vor 26 bzw 22 Jahren auf natürlichem Weg zur Welt gebracht. Ich durfte an- oder ausziehen, was ich wollte und es dauerte eben solange es dauerte und der Artikel entsetzt mich! Ich hatte angenommen, das die Bedingungen, unter denen Kinder auf diese Welt kommen, besser und nicht schlechter geworden sind. So kann man sich täuschen. Schade, ich denke, es geht da etwas wichtiges verloren.

Konrad Kugler | So., 20. Mai 2018 - 22:02

Dieses blöde Wort Brustwarzen hat mich schon immer gestört und die Brüste könnten gern Mammas heißen.

Michaela Diederichs | Mo., 21. Mai 2018 - 22:14

Antwort auf von Konrad Kugler

Mamellen statt Brustwarzen gefällt mir auch besser. Ich hab keine Warzen auf der Brust. Und Schwangerschaft ist keine Krankheit. Da kann man noch schwere Gegenstände anheben, ohne Fehlgeburt, man kann auch Feldarbeit verrichten. Ich begreife bis heute das Problem mancher Frauen nicht. Wenn ihnen Kinder einfach zuviel Arbeit machen oder zu stressig sind, müssen sie doch keine Kinder bekommen. Sie wollen Kinder und verfallen dann in Depression und
Wahnsinn, weil diese fordernd sind. Sie könnten das doch einfach lassen und ihren Egoismus anders ausleben. Kinder sind keine Erweiterung des Ichs. Kinder sind ein eigenes und sehr forderndes Ich. Wer das nicht ertragen kann, sollte es einfach bleiben lassen.

Michaela Diederichs | Mo., 21. Mai 2018 - 00:31

Mamma - Mutter, Amme. Med. Organ der Milchproduktion bei Säugetieren. Wir sind Säugetiere. Mamellen passt. Und nehmen Sie von mir noch eine schöne Geburtsgeschichte mit: Schwangerschaft wie aus dem Lehrbuch, Herztöne wie aus dem Lehrbuch, Wehen wie aus dem Lehrbuch. APGAR-Test 10/10. Kind wie aus dem Lehrbuch. Hat jeden Lernschritt exakt wie aus dem Lehrbuch in exakt jedem Abschnitt gemacht - einschließlich Bärengang, den die meisten Babys auslassen. Schwangerschaft, Geburt, Aufzucht und Brutpflege sind etwas einmalig Schönes. Darum reproduziert sich ja auch alles mit Begeisterung und großem Fleiß. Ich sehe das Ergebnis gerade in der Vogelwelt unseres Gartens. Einfach schön.

Marianne Bernstein | Mo., 21. Mai 2018 - 09:29

Ein schöner Beitrag. Allerdings ist das mit den Worten etwas schwieriger, weil die negative Besetzung eher etwas mit den Heute zu tun hat als mit der Realität. So stillen Sie zum Beispiel auch Ihren Durst oder Hunger. Ist das schlimm?
Auch Brustwarzen sind eine sachliche Beschreibung. Eine Warze ist eben nicht per se schlecht, wird aber heute so gesehen, was eben auch mit der verzärtlichten Gesellschaft zu tun hat.
Das Schlimme am heutigen Krankenhaus und damit auch der Geburt ist, dass sie selbst nicht im Mittelpunkt steht sondern die Anforderungen des Krankenhauses und seine materielle Effizienz. Das trifft Gebärende genauso wie Kranken und letzlich können Sie heute froh sein, wenn das Krankenhaus Sie überhaupt nimmt und das Kind nicht im Krankenwagen zur Welt kommt. Das ist krank.

Eberhard Rademeier | Mo., 21. Mai 2018 - 15:12

… dass sich unter den Cicero-Leserinnen genügend Mütter, Krankenschwestern und Vertreterinnen des höchst ehrenwerten, aber unterschätzten und unterbezahlten Berufs der Hebammen finden, die Ihre verquasten Vorstellungen auf den Boden der Realität bringen können.

Cécilia Mohn | Di., 22. Mai 2018 - 08:00

Die Geburt meines Kindes war fuer mich bisher das schönste Erlebnis- was ist denn da passiert inzwischen- ca 25 Jahre her