Schild mit der Aufschrift "Warum?", Blumen und Kerzen vor dem Kiepenkerl in Münster
Paradoxerweise drückt die Frage nach dem Warum oft kein wirkliches Erkenntnisinteresse aus sondern eher Verzweiflung / picture alliance

Amokläufe und Anschläge - Wir terrorisieren uns selbst

Eine Woche nach Münster ist klar: Wir machen keinen Unterschied mehr zwischen Amoklauf und Terroranschlag. Es hat sich eine Angstkultur entwickelt. So machen wir es den Terroristen leicht. Von Matthias Heitmann

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Es fühlt sich an, als wäre es schon Wochen her. Dabei steuerte Jens R. erst vor acht Tagen seinen VW-Bus in die Außenterrasse des Lokals Kiepenkerl in Münster und tötete so zwei Menschen, bevor er sich selbst richtete. Die Zeit rast, und mit ihr die Anlässe für Aufregung, Hysterie und Hyperventilation. Ab dem Moment, an dem klar wurde, dass es sich nicht um einen islamistisch motivierten Anschlag, sondern um die Tat eines psychisch Kranken handelte, verflog die aufsteigende Wutangst ebenso schnell, wie sie zuvor aktiv geworden war. Man konnte förmlich das Gefühl der Erleichterung spüren, auch wenn dies nur wenige offen zugaben: Schließlich spielt das Mitgefühl eine große Rolle, und die neuen Kenntnisse über den Täter hatten ja die Zahl der Opfer nicht verkleinert.

Zwischen Betroffenheit und Erleichterung

Und dennoch ist die Erleichterung verständlich. Jedem ist klar, dass ein islamistischer Terroranschlag zwar Menschen vor Ort trifft, aber die komplette Gesellschaft meint. Dass die Tat von Münster kein zielgerichteter Angriff auf die Gesellschaft war, ist also durchaus ein nachvollziehbarer Grund für Erleichterung. Anschläge und tödliche Vorfälle sind eben auf mehreren Ebenen zu betrachten: Auf der Ebene des Persönlichen und Zwischenmenschlichen ist es in der Tat irrelevant, aus welchen Motiven nahestehende Menschen umgebracht werden. Auf gesellschaftlicher Ebene sind es auch die Hintergründe, die einer solchen Tat eine höhere Relevanz verleihen – oder eben nicht. Von persönlich betroffenen Angehörigen Verständnis für abstrakt anmutende Abstufungen zu verlangen, wäre unmenschlich. Nur: Die allermeisten Menschen in Deutschland sind von der grausamen Tat in Münster nicht persönlich betroffen. Wir meinen nur, es sein zu müssen. Es erscheint als moralische Pflicht und verleiht zudem ein Gefühl des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Es sind vor allen Dingen Ereignisse von historischem Ausmaße, die die uns angeborenen sozialen Charakteristika aufleben lassen. Der graue Alltag verschüttet allzu oft die bewusste Wahrnehmung der uns alle letztlich miteinander verbindenden Menschlichkeit. Wir brauchen Ausreißer, um diese Verkrustungen zu durchstoßen und in Mitmenschen mehr zu sehen als Sitzplatzdiebe in der Bahn, Blindgänger auf der Straße, oder sonstige potenzielle Störfaktoren. Es sind besondere Momente wie der Fall der Mauer, der sagenhafte Auftritte der DFB-Elf, sonstige Sommermärchen oder – die Älteren werden sich erinnern – positive ESC-Auftritte. Aber auch negative Erlebnisse können eine solche Funktion erfüllen: Der 11. September genauso wie Terroranschläge in Frankreich, Großbritannien und in Deutschland, aber auch Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze und Amokläufe sind Ereignisse, die die Menschen zusammenrücken lassen. 

Amok und Terror – ein feiner Unterschied

Dass Menschen so auf außergewöhnliche Ereignisse reagieren, ist gut und verständlich. Wer sollte auch etwas dagegen haben, wenn Menschen mehr miteinander sprechen, sich austauschen und sich mehr gegenseitig wahrnehmen? Bedauerlich ist aber, dass unsere Gesellschaft dazu tendiert, in ihren Reaktionen die emotionale Betroffenheit in den Vordergrund zu stellen und sich auf das zu konzentrieren, was so ein Ereignis mit einem selbst macht. Es interessiert nicht mehr so sehr, wie Dinge zustande kommen und warum etwas passiert; was zählt, ist das Resultat und das Gefühl. Und da das Interesse an Ursachen weiter zurückgeht, verändert sich auch das gesellschaftliche Verständnis von Ereignissen, was wiederum die Fixierung auf die konkreten und die gefühlten Folgen weiter forciert. Und hier geschieht dann das Interessante: Von dieser Seite aus betrachtet gibt es keinen Unterschied zwischen einem Terroranschlag und einem Amoklauf. Bei beiden kommen unschuldige Menschen zu Schaden oder ums Leben, beide erscheinen unerklärbar und lösen Angst und Schrecken in uns aus.

Natürlich liegt es nahe, in einer scheinbar verrückt gewordenen Welt das Kranke mit dem Bösen gemeinsam diskutieren zu wollen – vor allen Dingen dann, wenn es um Fragen der öffentlichen Sicherheit geht. Und sicherlich sind auch Debatten über systemische Ursachen von Depressionen für den Einzelnen hilfreich. Dass wir aber den Eindruck haben, dass die Grenzen zwischen Terror und Amok verschwimmen, hat mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun. Diese Einschätzung ist lediglich dem Umstand geschuldet, dass wir schlimme Ereignisse vorrangig von der Ergebnisseite aus betrachten. Wir behandeln sie dann ähnlich und reagieren auch ähnlich hilf- und verständnislos darauf. Die bei jeder Tragödie immer wieder auftauchende Frage nach dem „Warum?“ bringt dies auf den Punkt: Paradoxerweise drückt diese Frage oft gerade kein wirkliches Erkenntnisinteresse aus, sondern eher die Verzweiflung angesichts einer immer unverständlicher erscheinenden Welt. Probieren Sie es aus und versuchen Sie, emotionaler Betroffenheit mit Erklärungen zu begegnen. Sie werden spüren, wie schnell man Ihnen misstrauisch begegnen wird. Die Fixierung auf das, was mit uns geschieht, bringt uns in eine zunehmend passive Rolle und verstärkt das Gefühl der Angst. Und der Ängstliche sucht nicht nach Erklärungen, sondern nach Schutz.

Die Eigendynamik der Angstkultur

Es hat sich eine regelrechte Angstkultur entwickelt: Viele Menschen sehen die Welt durch das Prisma der Bedrohung und des Risikos. Die Reaktion der politischen Entscheidungsträger auf dieses sehr grundsätzliche und dumpfe Gefühl ist das nicht minder grundsätzliche und dumpfe Bedienen von immer neu entdeckten Sicherheitsbedürfnissen. Ob diese Maßnahmen tatsächlich greifen, ist dabei gar nicht so entscheidend: Da das Angstgefühl nicht begründet werden muss, reicht es auch, wenn ihm eine gefühlte Sicherheit entgegengestellt werden kann. Paradoxerweise führt dies nicht zu einem Zugewinn an realer oder gefühlter Sicherheit, sondern zu einer weiteren Ausbreitung des angenommenen Sicherheitsmangels – man könnte auch sagen: Das gesellschaftliche Streben nach gefühlter Sicherheit erhöht die Anfälligkeit für Ängste. 

In dieser Gemengelage ist es für Terroristen ein leichtes, erfolgreich zu sein. Es reicht völlig aus, kleine Taten auszuführen, um einen immensen Einfluss auf die Gesellschaft zu haben. Die Sensibilität der Gesellschaft für Terror und andere als überraschend und unerklärbar geltende Gewalttaten ist mittlerweile so stark, dass geradezu alle Ereignisse in diesem Bereiche quasi automatisch dem Terror zugeschrieben werden. Die Reaktionen auf die Tat von Münster sind ein gutes Beispiel, die Reaktionen auf den Amoklauf von München von 2016 ebenso. Und natürlich tappen insbesondere Menschen schnell in diese Vorurteilsfalle, die versuchen, in der reflexartig aufsteigenden Angst ein paar Punkte zu machen. Und besonders ungeschickte wie die AfD-Politikerin Beatrix von Storch geben diese Fehltritte im Nachhinein nicht oder nur halbherzig zu, um sich dann direkt im Anschluss in noch dumpferen Erklärungsmustern zu verfangen und sich als das zu outen, was sie eigentlich sind: Nutznießer der Angstkultur.

Die hysterische Gesellschaft

Die Storchschen Mutmaßungen darüber, ob der islamistische Terrorismus nicht doch auch Nachahmer und Trittbrettfahrer mobilisiere und damit letztlich auch für Taten wie die in Münster verantwortlich sei, sind nur ein weiterer Höhepunkt der bewusstlosen und zutiefst kontraproduktiven Reaktionen auf Terror und Gewalt. Tatsächlich stellt ihre Sichtweise die Realität auf den Kopf: Es ist gerade dieses hysterische Lauern auf den nächsten terroristischen Akt, das selbst dem größten Taugenichts und gescheiterten Kleinkriminellen noch in seinem finalen Akt die Garantie ausspricht, groß herauszukommen. Alles, was man heute braucht, um in die Abendnachrichten zu kommen oder Beatrix von Storch oder womöglich sogar Donald Trump zu einem Tweet zu ermutigen, ist ein Taschenmesser und die Bereitschaft, es gegen Menschen einzusetzen. In dieser Gleichmacherei des Entsetzens liegt der Schlüssel: Wenn der Effekt auf die Gesellschaft, der mit einem Messer oder mit einem Lkw ausgelöst werden kann, mit dem zu vergleichen ist, den man mit einem entführten Flugzeug erzielen kann – warum den riskanten Aufwand betreiben? 

Die Macht, die die hypersensible Gesellschaft kranken Geistern verleiht, ist atemberaubend. Terroristen können sich heute einen ressourcenschonenden Pragmatismus leisten, denn die Terrorisierungsleistung steuert ja die angegriffene Gesellschaft selbst bei. Es sind nicht Gewalttäter, die zu Gewalttaten anstacheln, es ist unsere ohnmächtige und bewusstlose Angstkultur. Die Debatte nach Münster zeigt eindrucksvoll: Das Terrorisieren übernehmen wir selbst. Attentäter können Menschen umbringen und materiellen Schaden anrichten. Sie sind damit tatsächlich so machtvoll wie psychisch kranke Amokläufer. Einen Einfluss darauf, wie die Gesellschaft auf solche Taten reagiert, haben sie alle jedoch nicht. Bei allem aufrichtigem Mitgefühl mit den Opfern von Terror und Gewalt: Wir bringen unsere freie und zivilisierte Gesellschaft nicht voran, wenn wir weiterhin so tun, als ob uns jede Messerattacke automatisch in unseren Grundfesten erschüttert. Diese Aufmunterung sollten wir Terroristen nicht zuteilwerden lassen. 

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Elisabeth Ellermann | So., 15. April 2018 - 13:41

Ich kann in allem nur grundsätzlich widersprechen: Wir terrorisieren uns nicht selbst, wir werden terrorisiert. Ich war mit Mann und Kind zufällig in Münster an dem Nachmittag, und nur zufällig haben wir wenige Meter entfernt gesessen. Wenn neben mir willkürlich Menschen sterben, versetzt mich das in Panik, und es ist mir völlig egal und gleichwertig, aus welchen "Überzeugungen" jemand das tut. Nichts hat mich erleichtert, für mich sind auch islamisch oder überhaupt religiös motivierte Attentäter psychisch krank, und erschütternd ist für mich vielmehr genau dieses Beschwichtigungsgerede: Bleiben Sie besonnen, nicht aufregen.....Und eben GAR KEINE hysterische Gesellschaft: Auch in Münster wurde ein paar Straßen weiter seelenruhig weiter Kaffee getrunken und gefeiert. DAS haben die Terroristen geschafft. --Angst aufgrund von willkürlichen Morden ist selbstverständlich, sie würde als solche nicht beschwichtigt, wenn wesentlich öfter wesentlich mehr Menschen sterben würde betroffen wären.

Laurenz Manfred | So., 15. April 2018 - 16:00

Herr Heitmann meint, dass wir uns selbst terrorisieren, verzweifelt sind und kein wirkliches Erkenntnisinteresse zeigen. Was sollten "wir" denn angesichts täglicher Attacken, ob mit Fahrzeugen, Hieb- und Stichwaffen oder mit Schlägen und Fußtritten, als Erkenntnis gewinnen? Es sind ja nicht nur Terroranschläge wie in Berlin, die die Menschen in unserem Land verunsichern. Die Gefährdungslage insgesamt hat sich seit 2015 in einem Maße verschlechtert, wie es bislang als undenkbar galt!
Herr Heitmann meint, dass wir es Terroristen und Nachahmern zu leicht machen, in dem wir diese Taten "hypersensibilisieren". Für mich ist diese Argumentation absurd, da sie in gewissem Maße die "Gesellschaft" pathologisiert. Der Autor benutzt den Begriff "Angstkultur", womit er zum Teil auch recht hat. Die Politik reagiert mit immer mehr Sicherheitsstandards, ohne das wirkliche Problem anzugehen, weil sie es nicht erkennen kann oder will, sonder immer um den heißen Brei herumschwurbelt.

Rüdiger Tatus | So., 15. April 2018 - 16:47

demnach VORAN, wenn wir so tun, dass uns jede Messerattacke automatisch in unseren Grundfesten NICHT erschüttert".- Sehr plausibel und schlüssig.- WEITERSO. - Und warum FORDERN die FORDERER und WOLLER und MÜSSER in der Politik ständig nach mehr Polizei - erst seit 3 Jahren übrigens- und noch mehr Lehrer, Sozialarbeiter, Psychologen und wofür? - Sind wir alle krank?- Oder hat das zufällig mit dem unkontrollierten gesetzwidrigen Massenzuzug zu tun?-
Im übrigen das Muster des Attentates in Münster hat bei vielen die gleichen BERECHTIGTEN Assoziationen ausgelöst - sie haben bloß nicht gleich getwittert - ach was für eine Schande für Deutschland.- Wasser auf Steinmeiers Mühlen - die in anderen Fällen sonst ganz ruhig mahlen. - Und am nächsten Tag wurden in Berlin schnell noch ein paar TERRORVERDÄCHTIGE verhaftet.- Bitte nicht immer auf andere zeigen, als Gesinnungspolizei- Erst die Verursacher, die Getriebenen, die Schlafwandler und Versager benenennen und nicht auf andere zeigen.

Jürgen Keil | So., 15. April 2018 - 17:06

Wieder einer von diesen klugen Beiträgen, die das einfältige Volk zurechtrücken sollen. Das Problem seit ihr doch selbst, es ist Eure Angstkultur. Ihr wollt ja Angst haben. Eure Schuld! Zeigt doch endlich mal Haltung.
Es fehlt nur noch die übliche Erwähnung der Kriminalstatistik und der Lottogewinnwahrscheinlichkeit. Dieser Beitrag ähnelt dem Bemühen, ängstliche Kinder davon zu überzeugen, das Pfeifen im Dunkeln alles Böse vertreibt. Nein, schuld an der Angst sind jene, die den Menschen eine Politik aufzwingen, die diese nicht wollen. Eine Politik, deren Sinnfälligkeit sich dem praktischen Sinn des Volkes verschließt.
Politiker hört auf euer Volk, sonst geht es schief.

Volker Leyendecker | So., 15. April 2018 - 18:20

Herr Matthias Heitmann Zu ihren Kommentar die Frage stellt sich : Wir haben also selber Schuld an diesen Anschlägen. Wir haben eine Angstkultur so einfach so ohne besonderen Anlass ? In welcher Welt leben Sie eigentlich. Messerstechereien, Vergewaltigungen, Mordanschläge mit LKW oder etwas kleineren Autos sind ja völlig normal für Deutschland. Scheinbar waren Sie ganz froh das dieser Mordanschlag ( Münster ) von einem Deutschen ausgeführt wurde. Doch die Angst die Sie ja Kultur nennen ist keine Kultur sondern ein Import durch die Goldstücke oder auch Frau Merkels Lieblingsgäste. Erst waren es Einzeltäter, dann Geistig verwirte erst zum Schluss wurde bekannt das es Islamische Mörderbanden waren. Ich will mein Deutschland zurück und ich Pfeife auf alle Erklärungen das wir uns nur Ändern müssten dann sind auch die Moslems ganz ganz Friedlich. Gäste die sich nicht benehmen schmeißt jeder normale Gastgeber raus aus seinem Haus !!

Michaela Brunmayr | Mo., 16. April 2018 - 13:02

Antwort auf von Volker Leyendecker

Ich schließe mich Ihrer Meinung vollkommen an!
"Gäste die sich nicht benehmen schmeißt jeder normale Gastgeber raus aus seinem Haus !!"
- das sollte für jeden mit gesundem Menschenverstand eigentlich selbstverständlich sein....

Daniel Wischer | So., 15. April 2018 - 18:21

Matthias Heitmann hebt wohl auf die bekannte psychologische Differenz zwischen diffuser Angst und konkreter Furcht ab. Furcht hat bestimmte Ursachen, Angst ist eher eine Art psychischer Allgemeinzustand. Nur, was soll die Konsequenz sein? Mehr Gelassenheit? In Münster schienen zunächst die bekannten Muster islamistischer Anschläge vorzuliegen: Mann, LKW, Menschenmenge. Das mancher Fischer im Trüben aus dem rechten Spektrum daraufhin sofort die bekannten Klischees absonderte, war mindestens ebenso zwiespältig, wie die "Erleichterung" darüber, dass es ein Deutscher war, auf der anderen Seite der politischen Farben. Unbestreitbar verändert sich dieses Land rasant - fraglich, ob die gewohnte Lebensweise der "offenen Gesellschaft" weiterhin so bestehen bleiben wird. Der Bürger kann sich auch schlecht wappnen gegen bestimmte Gefahren. Bislang musste man die Augen offen halten, zukünftig vielleicht noch mehr. Das haben aber viele offenbar verlernt. Rasche Veränderungen befördern die Angst.

Ralph Barthel | So., 15. April 2018 - 18:31

Ich beobachte oft Aktionen gegen alles mögliche mit zum Teil "hysterischem" Charakter.
Jüngstes Beispiel ist der Dieselmotor. Plötzlich sind alle Dieselmotor Experten, rennen aber zum Auffüllen des Wassertank für die Scheibenwischanlage zur Werkstatt.
Dann Fukushima und alle haben die Gewissheit das selbe könnte auch in Deutschland passieren. Angeheitzt wird dies von einer "Atomexpertin" die zufällig Bundeskanzlerin ist und den Ausstieg ad hoc verkündet.
Und die Hochspannungsleitungen, deren Gegner plötzlich alle möglichen Zimperlein wegen dessen Strahlung mit voller Inbrunst in den Medien zum besten geben. Zuhause aber alle möglichen elektrischen Geräte neben dem Bett stehen haben oder schlafen sogar auf elektrischen Heizdecken.
Und die Handys ständig am Ohr, trotz der "bösen" Strahlung. usw. usf.

Mark Twain kommentierte :
"Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet."

MfG

Wolfgang Dubbel | So., 15. April 2018 - 19:10

Es sterben in D täglich ca. 3.000 Menschen,
Kh-keime, Grippe, Verk.unfälle, etcetc. weltweit sind es eine Viertel-Million. Leider werden doppelt soviele geboren.....beklagt von Papst Franziskus ( karnickelhaft) und Prinz Philipp (plant eine Wiedergeburt als Gegen-
Virus )

Cecilia Mohn | So., 15. April 2018 - 19:16

Diesen Artikel kann ich nicht nachvollziehen. Es ist m.E. Gut, dass Menschen sich solidarisieren mit Opfern von Gewalt und Terror . Auch wenn die Opfer wenige sind. Ja , nach jeder Messerattacke sollte natürlich ein Aufschrei durch das ganze Land gehen. Des Weiteren spricht der Autor nur von den beiden Toten und verschweigt in unerträglicher Ignoranz das Schicksal der 50 Verletzten, deren Leben wahrscheinlich fuer immer zerstört oder stark beeinträchtigt ist.

Gerdi Franke | So., 15. April 2018 - 19:27

Wir machen es uns nicht leicht. Aber es bricht zu viel auf den Bürger herein. Die Politik der GroKo und die Migrantenflut haben den Bogen überspannt. Recht und Ordnung können vom Staat nicht mehr aufrechterhalten werden. Und der Bürger sieht sich gezwungenermaßen als Opfer. Das als hysterisch zu bezeichnen ist schon sehr unverschämt. Besser wäre, die Politik würde endlich wieder Verantwortung für unseren Staat übernehmen! Im Interesse der Bürger und nicht der Migranten.

Markus Michaelis | So., 15. April 2018 - 19:40

Aus meiner Sicht ist es eher umgekehrt. Zuerst scheint es mit nicht der zentrale Punkt, ob Gewalttäter leicht groß herauskommen oder nicht - das ist eine Nebenfrage. Wichtig ist, ob die Gesellschaft funktioniert und ob wir eine gemeinsame Auffassung davon haben, was "funktionieren" heißt.

Der Punkt ist, dass diese Sicherheiten verloren gehen: die Gesellschaft ist angreifbar, wir sind uns nicht mehr sicher welche Werte funktionieren, wir sind uns noch nichtmal mehr sicher welche Werte wir anstreben und bei welchen Werten viele Menschen mitmachen. Die Angst vor einem unfähigen Staat ist auch Ausdruck davon.

Das ist der Punkt, den sollte man auch ernst nehmen, etwas Angst schadet da auch nicht. Terror triggert diese Ängste.

Sepp Kneip | So., 15. April 2018 - 20:00

Dieser Beitrag ist so unnütz wie ein Kropf. Hier werden so viele Dinge miteinander vermischt, dass man sich fragt, was das soll. Was haben Naturkatastrophen mit Terrorasnschlägen zu tun? Braucht es tatsächlich Terroranschläge, um irgendwelche Verkrustungen menschlichen Miteinanders zu durchbrechen?

Eine Angstkultur wird nicht von denen verbreitet, die die Damoklesschwerte der Terror-Angst, die über uns hängen, durch eine Änderung der Migrationspolitik beseitigen wollen, sondern von denen, die nicht im Traum daran denken, das zu tun. "Wir bringen unsere freie und zivilisierte Gesellschaft nicht voran, wenn wir weiterhin so tun, als ob uns jede Messerattacke automatisch in unseren Grundfesten erschüttert." Einspruch. Jede Messerattacke ist eine zu viel. Das Bagatellisieren und Verschweigen dieser Ereignisse ist doch das, was die Täter zu weiteren Terrorangriffen ermuntert. Bei einem Vorfall nach Terrorart, wie in Münster, muss einem doch spontan ein Terrorakt in den Sinn kommen.

Gregor Kühn | So., 15. April 2018 - 20:12

Die Bürger erleben, wie die seit 30 Monaten andauernde, unkontrollierte Massenzuwanderung unsere Gesellschaft zunehmend überfordert, wie es zu einer Gewaltexplosion im öffentlichen Raum kommt. Sie erleben, dass sie die negativen Folgen dieses Migrationswahnsinns auszubaden haben. Sie erleben Politiker, die von islamischen Feiertagen faseln und alles tun, um diesen Islam, den 76% der
"dumpfbackigen" Deutschen nicht wollen, der Bevölkerung überzustülpen. Und die Bürger erleben, dass sie sich nicht dagegen wehren können. Und dann wundert sich Herr Heitmann, dass diese Bürger nicht so besonnen und reflektiert mit ihrer Angst umgehen wie er selbst. Ich wundere mich darüber, dass es noch nicht brennt in unserem Land und der Bürger sich dass alles noch gefallen lässt. Ich befürchte, dass es nicht mehr lange gutgehen wird. Herr Heitmann, es gibt Grund zur Sorge und Angst und Kommentare wie ihrer machen es nicht besser, denn sie verschieben das Problem von der Regierung zum Bürger.

Paul Liesner | So., 15. April 2018 - 22:25

Sehr geehrter Herr Heitmann,
bei der ganzen Analyse (Amoklauf oder Terroranschlag) sollten Sie nicht vergessen, dass, wie Sie es beschreiben, Frau Merkel für diese "Hysterische Gesellschaft" verantwortlich ist. Diese Situation hatten wir in Deutschland de facto vor drei Jahren nicht. Da ist es für mich letztendlich zweitrangig, ob es sich um einen Terroranschlag oder um einen Amoklauf gehandelt hat. Das Ergebnis ist das gleiche - es sind unschuldige Menschen gestorben.

Holger Stockinger | So., 15. April 2018 - 22:46

wurde nicht blitzkriegartig im Kindergarten erfunden, sondern für Englisch-lesen-Könnende "Längerdeutsch-Wohner" gehört nun mal Shakespeare zur Weltliteratur wie Bach zum Auto der Marke Wartburg vor Luther in Eisenach.

"Vor" 2015 passierten wie viele Überfahrten über Fußgänger in einer deutschen Fußgängerzone?

"Amokläufer" prozentual mögen in den USA häufiger vorkommen als in Deutschland (eventuell). - Das Verharmlosen zunehmender Gewalt (von Afrika bis Indonesien) könnte womöglich niemals mit dem Predigen oder gar des Lesens etwa im "KORAN" zu tun haben.

D. ("ohne" r steht für theologisch) Martin Luther verstand die "Bibel" auch erst auf deutsch. Weshalb Doctor Martin Luther King aus u.a. rassistischen Gründen ermordet wurde, ist auch nicht aufschlussreicher als der ANTIRASSISMUS, den "Gutmensch-Deutschland" heute gegen jeden, der kritisch gegen etwas nicht links meint, auffährt.

Karin Zeitz | Mo., 16. April 2018 - 16:22

Antwort auf von Holger Stockinger

ist nicht per se etwas Schlechtes, sondern dient der Vermeiden von Gefahren und damit dem Selbstschutz. Vor Jahren hatte ich noch keine Probleme damit, nach einer Kulturveranstaltung als Frau alleine durch nächtliche Großstadtstraßen zum Parkplatz oder zum Hotel zu gehen. Jetzt wird Frauen sogar davor gewarnt, tagsüber allein im das Leipziger Rosental spazieren zu gehen. Herrn Heitmann erscheinen diese Vorsichtsmaßnahmen offensichtlich völlig unnötig und lächerlich zu sein.

Holger Stockinger | So., 15. April 2018 - 23:26

Matthias Heitmann ist nicht vorzuwerfen, er habe im "Sperrbezirk" der DDR in Thüringen gelebt ohne zu wissen, was "Grenzüberschreitung" bedeutet.

Als (was ihm "real" nicht möglich ist, nämlich ein Klassenkamerad vor dem "Antifaschistischen Schutzwall" am 13. August 1961 gewesen zu sein) alter "Knabe" respektiert man die "Jungen".

Mit der "Jungen Freiheit" bin ich auch nicht jeder Meinung bis auf die:

Wo aller einer Meinung sind, ist man im Irrenhaus unter Physikern.

Nietzsche gegen G0TT. -

Oder ALLAH hat es gelangweit. - Und so wurde der URKNALL erfunden ... ....

Erich Haug | Mo., 16. April 2018 - 07:06

Was erschüttert ist, dass auch Autoren wie Sie nicht mehr hinterfragen. Haben Sie in den Medien irgend etwas gelesen über die zwei Männer die angeblich aus dem Auto flohen. Es existiert auch ein Filmchen.
Ob Tatsache oder nicht, warum geht man dem nicht nach und berichtet darüber.
Die seelisch bedingten Lebensumstände, die man mit spitzer Feder bei dem "mutmaslichen" Attentäter herbeischreibt, sind für mich keine Offenbarung einer neutralen Berichterstattung.
So nach dem Motto: Ausländer "ein Mann", Deutscher "Jens soundso aus daundda".
Die gleichgeschaltete Merkelpresse hat das Gefühl,das Sie in Ihrem Artikel anprangern, selbst erzeugt.
Und das wissentlich!
Die Beleidigung des kritischen Lesers ist für mich die Hintergrundmeinung der Medien: So wie wirs darstellen, wirds gefressen.
Ihr Artikel zeigt auf, dass es so nicht mehr ist.

Tobi Werlander | Mo., 16. April 2018 - 07:57

Die Forderung nach der Abschaffung von Angst wird hier genauso wenig funktionieren wie in den muslimischen Ländern selbst. Gewalt, hohe Geburtenrate sind Mittel für bildungsarme Schichten, die Machtverhältnisse zu verschieben. Die Religionen (Anti-Angst, Glauben statt Wissen) profitieren. Wie in der Türkei. Die Messerattacken sind nur die Spitze des Eisberges. Unsere Resourcen in Polizei, Justiz, Ausbildung bleiben begrenzt. Der Staat muss die Anzahl der Extremisten, Kriminellen, Gewalttäter reduzieren, also wegsperren!! oder abschieben. Das erfordert auch gesetzl. Anpassungen, mehr Gefängnisse (der Preis) und mehr Aufklärung gegen Naivität (Fehlerquelle) bei Wählern und Entscheidern.
Gewalttaten gehen auch weiter, wenn man eine Beruhigungspille nimmt.

wolfgang spremberg | Mo., 16. April 2018 - 08:17

Man sollte Unterscheiden zwischen Terroranschlägen und anderen schweren Straftaten die man mit großer Wahrscheinlichkeit hätte verhindern können und denen die man nicht verhindern kann.
Gehen die Verantwortlichen den Bereich der vermeidbaren Straftaten nicht an, entsteht berechtigter Ärger, sogar Wut. Wenn man nichts erfährt, weil es beunruhigen würde (wussten Sie das mitten in HH ein Flüchtling aus der Lampedusagruppe seine Ex sowie seine einjährige Tochter erstochen hat ? Es ging ums Sorgerecht (Aufenthaltsstatus.) ?) kann man auch keine Konsequenzen fordern / ziehen.
Wenn man allerdings nichts ändern kann oder will hat der Autor recht. Dann sind Angst und Ärger unnütz bis schädlich.
Beatrix von Storch ? Hierzu empfehle ich den aktuellen Artikel von Jochen Bittner bei ZON.
Sehr lesenswert.

Dennis Jackstien | Mo., 16. April 2018 - 08:28

Für mich der beste Artikel, den ich seit langem auf CICERO gelesen habe. Panik und Angst sind der schlechteste Ratgeber, wenn nüchterne Analyse und Ursachensuche gefragt sind.

Karl Heinz Jennen | Mo., 16. April 2018 - 08:32

Herr Heitmann,
Sie verkennen eins, wenn wir weiter jeden nach DE
hereinlassen ohne Kontrolle, wird die Angst oder die Gefahr und auch Untaten immer größer werden.
Was wir brauchen: ein klar strukturiertes Einwanderungsgesetz, das setzt aber auch eine
deutsch denkende Regierung voraus.

Martin Weismann | Mo., 16. April 2018 - 08:50

"Wir bringen unsere freie und zivilisierte Gesellschaft nicht voran, wenn wir weiterhin so tun, als ob uns jede Messerattacke automatisch in unseren Grundfesten erschüttert."
Das ist, mit Verlaub, zynisch. Der ganze Artikel ist völlig am Thema vorbei: Die Frage, warum wir diesen Terror haben und wer dafür verantwortlich ist, wird völlig ausgeblendet. Der Artikel ist sogar schlimm: Er ist freilich ungewollt, an Engagement mit dem Terror.

Dr. Roland Mock | Mo., 16. April 2018 - 09:10

Vor zehn Jahren hätte ich die vom Autor angemahnten Differenzierungen im Motiv der Täter noch vorgenommen. Heute nicht mehr. Ob ein Terrorist eine Bombe legt, ein Pilot seine Maschine absichtlich zum Ansturz bringt oder ein Durchgeknallter mit einem LKW in die Menge rast: Es ist Terror, es verändert die Gesellschaft, es mindert unsere Lebensqualität, macht uns alle mißtrauischer und (berechtigterweise) intoleranter gegen Fremde. Ich differenziere nicht. Weder „fein“ noch grob. Ob „psychisch Gestörte“ oder muslimische Terroristen: Mögen sie in der Hölle schmoren, wenn Sie uns solches antuen.

Udo Dreisörner | Mo., 16. April 2018 - 09:14

Einen Großteil dieser von Ihnen genannten Angstkultur ist dadurch entstanden das seit 2015 unser Land geflutet wurde mit Menschen die hier schlicht weg nicht hingehören. Das war nicht nur ungeschickt sondern auch illegal von Angela Merkel. Und? Finden Sie die Erklärungsmuster der regierenden Politiker wirklich besser, glaubhafter? Diese Angst wird und wurde von den Regierenden bewusst geschürt. Ihr AfD Bashing können Sie sich sparen.
Zitat:"Und besonders ungeschickte wie die AfD-Politikerin Beatrix von Storch geben diese Fehltritte im Nachhinein nicht oder nur halbherzig zu, um sich dann direkt im Anschluss in noch dumpferen Erklärungsmustern zu verfangen und sich als das zu outen, was sie eigentlich sind: Nutznießer der Angstkultur."

Wolfgang Tröbner | Mo., 16. April 2018 - 10:01

So ganz kann ich Herrn Heitmann nicht zustimmen. Seiner Meinung nach sind "wir" nun auch selber schuld, dass es Terror in diesem Lande gibt. Offensichtlich tragen "wir" Schuld für alles, was in der Welt schiefläuft, für die Klimakatastrophe, die gescheiterte Integration der Asylanten etc. Und nun auch für den Terror des Islams? Und nur weil wir Angst haben? Schon mal daran gedacht, Herr Heitmann, dass Ängste für den Menschen in evolutionärer Hinsicht wichtig sind, da sie das Überleben sichern? Meinen Sie nicht, dass es für unsere Vorfahren durchaus sinnvoll war, vor einem wild gewordenen Bären Reißaus zu nehmen? Angst ist zwar ein grundsätzliches, allerdings kein dumpfes Gefühl, wie Sie meinen. Im Gegenteil. Und falls die politischen Entscheidungsträger die nun entdeckten Sicherheitsbedürfnisse der Deutschen bedienen sollten, so wäre es nur ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Dafür wurden sie gewählt. Und nicht zu vergessen, sie haben uns diese Zustände, die Angst machen, beschert

Bernd Eifländer | Mo., 16. April 2018 - 10:02

Die aktuellen Polizeiberichte und vor allem die lokale Presse bringt mich zu einer anderen Einschätzung. Die lese ich täglich aus beruflichen Gründen und es muss nicht immer Mord und Totschlag sein, die Menschen als Bedrohung empfinden. Beispiel : Security in vielen Tiefgaragen, Einkaufzentren und an Orten die man vor 2015 noch ohne ungutes Gefühl, Belästigungen und Bedrohungen besuchen konnte. Es gibt auch keine Angstkultur sondern eher eine Wutkultur !!! Zumindest in meinem Umfeld ! Vorige Woche hatte man versucht im Ruhrgebiet die kurdische Mafia auszutrocknen und die No Go Areas wieder "begehbar" zu machen. Auch ein Fall von Angstkultur ??? Lest ihr beim Cicero nur die Yellow Press, Frau mit Herz usw...........????

Tobi Werlander | Mo., 16. April 2018 - 10:43

Der Täter (egozentrisch) sah sein Leben gescheitert, sah sich zuletzt ignoriert von der Gesundheitsbehörde der Stadt, und es folgte die Rache eines Hassgetriebenen; in Hass und Methodik (Nachahmung!) werden Amokläufer und Terroristen eins.

Bei Terrorismus ist die Mitverantwortung des Staates besonders hoch, aber auch bei diesem Amoklauf hat der Staat versagt (Fehleinschätzung oder Fahrlässigkeit (Bequemlichkeit bei Kontaktaufnahme)). Der Täter deutscher Herkunft war einfach nur weiter ausserhalb des Radars, ein Zeichen dafür dass man mehr negative Erfahrungen mit anderen Täterprofilen hat, oder (was noch dramatischer wäre) dass die Behörden auch in anderen Fällen zu fahrlässig oder überlastet sind.

Volkmar du Puits | Mo., 16. April 2018 - 11:02

...auch auf Cicero die Artikel, in denen "UNS" Autoren erklären, was "WIR" falsch machen und wie "WIR" es besser könnten. Dabei weiß inzwischen jedes Kind: ""Wir" schaffen das!"

Gisela Fimiani | Mo., 16. April 2018 - 12:42

Sie übersehen den alltäglichen Terror der politischen und medialen Gehirnwäsche, dem der Bürger unterzogen wird und welcher ihn erst recht mißtrauisch werden läßt. Wenn politische Rationalität durch moralischen Paternalismus ersetzt wird, fällt es dem Bürger zunehmend schwer, „die Nerven zu behalten.“

Robert Müller | Mo., 16. April 2018 - 13:50

Angstkultur? Sehe ich nicht so. Wir erleben momentan einen heftigen Lernprozess. Wohl weniger in der Öffentlichkeit, aber unter der Hand. Übrigens, bei Amoks in Schulen ist der schon abgeschlossen, jetzt wird man halt auch noch lernen, wie mit Auto-Amoks umzugehen ist. Ich schätze, der Biergarten wird einen Aufschwung erleben. Und Frauen werden noch ein weniger genauer überlegen mit wem sie sich befreunden und mit wem besser nicht. Vom Ende her denken, so wie Frau Merkel das angeblich macht, könnte der neue Trend werden.

Birgit Fischer | Mo., 16. April 2018 - 13:54

Der Artikel verkennt völlig die Realität. Amokläufe sind selbst verschuldet. Kurz gesagt, jemand aus unserer Mitte, dreht durch. Ist unser Problem, wir müssen uns drum kümmern. Völlig anders ist es hingegen, wenn importierte Täter hier Angst und Schrecken verbreiten. Daran ist diese Regierung Schuld. In anderen Staaten gibt es das Problem schlicht nicht. Warum nicht? Weil man Migranten bestimmte dort nicht rein lässt und wenn doch, sie jedenfalls nach Fehlverhalten ganz schnell wieder raus wirft. Hier hingegen werden solche Täter hofiert.

Christoph Kuhlmann | Mo., 16. April 2018 - 14:27

Ich glaube der Autor verwechselt die Handlungslogik des Pressesystems mit der psychologischen Verfassung der Gesellschaft. Die versehentliche Tötung von Menschen ist halt eine Randnotiz, bei der beabsichtigten Tötung werden die Hintergründe beleuchtet. Insbesondere wenn der Bereich des politischen betroffen ist. Die Res Publica gehen schließlich alle an, während dies bei private Dramen eben nicht im gleichen Maße der Fall ist. Die Wahrnehmung einer zunehmenden öffentlichen Unsicherheit, die einherging mit staatlicher und medialer Nachrichtenunterdrückung (Köln) hat in dieser Frage ein Misstrauen geschürt, das eine sachliche Analyse des Themas erschwert. Es hat halt niemand mehr die Reputation um glaubwürdig einen Überblick über die Sicherheitslage im Land zu vermitteln, nachdem offenkundig wurde, wie sehr die Erfassung von Verbrechen durch politische Intention gesteuert wird.

Thorsten Pfeffer | Mo., 16. April 2018 - 14:52

18 Messer-Attacken – alleine seit dem vergangenen Sonntag. Die traurige Bilanz: mehr als 20 verletzte Personen, vier Tote. Und in diesen Meldungen sind Fälle, in denen Opfer „nur“ mit Messer bedroht, aber nicht attackiert wurden, nicht erfasst … !
Und sie reden von "Angstkultur" ?

Per L. Johansson | Mo., 16. April 2018 - 19:53

Zitat: „Der 11. September genauso wie Terroranschläge in Frankreich, Großbritannien und in Deutschland, aber auch Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze und Amokläufe sind Ereignisse, die die Menschen zusammenrücken lassen. „

Nicht mehr.
Jeder Anschlug spaltet die Gesellschaft weiter, weil ein wachsender Teil die Einsicht teilt, daß...

1) religiöser Terror in Mitteleuropa vermeidbar war. Schließlich leiden nicht alle Staaten weltweit darunter, sondern nur die, die eine Einwanderung aus bestimmten Kulturkreisen erlaubt haben.

2) wir uns nicht damit abfinden müssen, daß der Terror „jetzt halt da ist“ und für uns und unsere Kinder und Kindeskinder zum Alltagsrisiko gehören soll, so wie Autounfall oder Krebserkrankung.

Und deshalb ist auch verständlich, warum die Menschen auf jeden (potentiellen) Anschlag immer und immer gereizter reagieren.
Die verantwortlichen Politiker scheinen den reißenden Geduldsfaden aber nicht wahrzunehmen, genausowenig wie der Autor.

Gerhard Hellriegel | Di., 17. April 2018 - 09:52

Auf den Artikel möchte ich nicht weiter eingehen, er ist zu widersprüchlich, wirr. Deswegen kurz meine Sicht: die Anteilnahme ist eine soziale Geste und sonst nichts: es geht um Interessierte. Das sind zum einen die Medien, das sind alte Weiber, die alles weiter tratschen, je aufregender, desto besser. Und hier wie dort steht ein persönliches Interesse dahinter. Dann das Publikum: da gibt es die, die Erregung suchen. Die sind wie die Gaffer bei Unfällen. Ha, endlich mal kein Pseudodrama, sondern real life. Und dann sind die, die ihre Aggressionen los werden wollen. Waren die bei Münster nun erleichtert oder enttäuscht? Befürchten sie das nächste Silvester oder erhoffen sie es? Aber bevor wir auf die zeigen: die eigene emotionale Realität und die - vor sich selbst und anderen - geäußerte sind zwei Paar Stiefel. Zum Schluss: Amokläufer und Terrorist, beide sind emotional beschädigt. Und selbstverständlich haben die Tatausführungen etwas miteinander zu tun.