Ein Mann trauert am Ort des Anschlags in Münster
Trauer vor dem „Kiepenkerl“ in Münster / picture alliance

Anschlag in Münster - Auch Deutsche unter den Tätern

Die Reaktionen auf den Anschlag in Münster zeigen, wie überhitzt die Terror-Diskussion ist. Bei den Behörden ist die Erleichterung spürbar, dass der Täter ein Deutscher war, die AfD wirkt geradezu enttäuscht. Nur für die Opfer spielt die Nationalität des Mörders keine Rolle

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Es war der erste wirkliche Frühlingstag in Münster am vergangenen Samstag. Ein schöner Tag, um die Einkäufe zu erledigen oder auch einfach sinnlos durch die Innenstadt zu flanieren und danach oder zwischendurch sich in einen der Stühle setzen, die endlich wieder draußen standen. Die Szene vor dem Münsteraner „Kiepenkerl“ wird sich ganz ähnlich in tausenden deutschen Städten zugetragen haben, Idylle und Harmlosigkeit in diesem freundlichen, wohlhabenden Land. 

Schweigen derzeit nicht möglich

Und dann, aus dem Nichts, rast ein Transporter mitten hinein in die Idylle, reißt mehrere Menschen hinaus aus allem, was sie lieben, zwei von ihnen für immer, drei kämpfen noch in den Krankenhäusern darum. Es ist eine schreckliche, grausame Tat. Und eine Tragödie. Ein Ereignis, das sich mit Worten nicht fassen lässt, und so gedenken wir solchen Ereignissen normalerweise mit Minuten des Schweigens. 

Aber Schweigen im Angesicht des Entsetzens, das sprachlos macht, das ist derzeit in diesem schönen und wohlhabenden Land nicht möglich. Denn das Land ist nervös, überhitzt, nicht nur am Frühlingsanfang. Und so begann schon Minuten nach der Münsteraner Tragödie ihre Politisierung. 

Spürbare Erleichterung bei den Behörden

Man konnte bei den Verlautbarungen der Politikern und der Behörden die Erleichterung förmlich spüren, so sehr beeilte man sich, zu verkünden, dass man einen „islamistischen Hintergrund” ausschließen könne, es sich bei dem Täter nur um einen Deutschen handele, sogar einen richtigen „Paßdeutschen” wie es hieß. Und man kann die Erleichterung sogar verstehen. Ein deutscher Täter kann ja auch nicht wie Anis Amri im Zuge des behördlichen Chaos nach der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommen sein. Und so bleibt den verantwortlichen Stellen eine ähnliche Pannen-Chronik wie im Fall des Berliner Breitscheidplatzes erspart. 

Infame AfD-Reaktionen

Kalkulierter, und damit infam, war die Reaktion von führenden AfD-Politikern. Noch bevor irgendwelche gesicherten Informationen über die Tat bekannt waren, twitterte die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch in Versalien „Wir schaffen das”, jenen berühmten Satz der Bundeskanzlerin Angela Merkel, und dahinter ein Kotz-Emoji. Die Botschaft war klar: Merkels Flüchtlingspolitik sei indirekt verantwortlich für das Attentat von Münster. Auch Norbert Kleinwächter, von Storchs Fraktionskollege im Bundestag, twitterte, ebenso ohne Faktenkenntnis, gleich los: „Wann begreift diese Regierung, dass Islamisten, diese irren Zeitbomben, schlichtweg nicht nach und erst recht nicht zu Deutschland gehören?” Kleinwächter löschte diesen Tweet später.

Von Storch aber legte am nächsten Tag noch nach und schaffte es, in einer verschwurbelten Argumentationskette doch wieder den Islam für die Tat von Münster verantwortlich zu machen. Schließlich sei der deutsche Täter ein Nachahmer gewesen. 

Dass der Täter sich auch bei einer ganzen Reihe von hellhäutigen Christen, die in Norwegen oder in den USA Anschläge verübten, Inspiration hätte finden können, verschweigt von Storch aber. So wird man den Eindruck nicht los, dass einige Politiker geradezu darauf warten, dass eine solch schreckliche Tat passiert, um dann schneller als die Fakten ihre Botschaften in die Welt zu senden. Zynischer geht’s nicht. 

Von Einzelnen nicht auf Gruppen schließen

Welche Botschaft aber bleibt aus Münster? Vielleicht die, dass man bei aller Wut und Trauer nicht eines der wichtigsten Prinzipien unseres Rechtstaats vergisst: für die Taten Einzelner nicht ganze Gruppen verantwortlich zu machen, ob es nun die Gruppe junger Männer mit Migrationshintergrund oder die der hellhäutigen Designer mittleren Alters mit psychischen Problemen ist. Die Einzigen, für die es keine Rolle spielte, ob der Mörder Jens oder Anis heißt, waren in Münster die Opfer. Das ist das traurige Resümee der ersten heißen Tage in diesem Jahr.

Und damit hätten die Terroristen, egal welcher Couleur, ein Ziel erreicht. Denn das sind niemals die unmittelbaren Opfer – auch wenn sie natürlich am schlimmsten betroffen sind. Das Ziel sind immer wir, die Überlebenden. Uns wollen die Mörder zeigen, welche Macht sie über unser Leben haben, dass sie es jederzeit auslöschen können, wenn sie nur wollten. Und sie wollen erreichen, dass wir in der Angst davor unser Leben ihrem Leben anpassen, indem auch wir Hass und Misstrauen verbreiten. Nur wenn wir das nicht zulassen, bleiben sie machtlos. Und ihre Verbrechen eben das: unmenschliche Verbrechen. 

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Michael Ludwig | Mo., 9. April 2018 - 09:43

Es wäre schön, wenn Herr Wißmann den Satz
von Frau Storch kommentieren könnte" der Islam wird wieder zuschlagen. Die Frage ist nicht ob sondern wann." Aber bitte in dem Zusammen-hang, dass nur wenige Stunden später die Meldung durch die Ticker geht, dass 6 Islamisten mit Verdacht eines Anschlages auf den Marathon in
Berlin gerade noch verhaftet werden konnten.
Lieber Herr Wißmann, ist es nicht doof, wenn man
sich wieder die übliche Rechtskeule zusammenkonstruiert und ein paar Stunden später
hält sich die Realität einfach nicht an das Weltbild
so macher Journalisten.

es war doch klar, dass sich sofort die linken Journalisten zu Wort melden. So muss das eigene Weltbild nicht in Frage gestellt werden. Dumm nur, dass beinah täglich in Deutschland Messerattacken statt finden. Und diese sind eindeutig einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.
Herzliche Grüße

Gundi Vabra | Mo., 9. April 2018 - 09:48

Ich verstehe die Welt nicht mehr!
Wie kann auch nur im Ansatz jemand erleichtert sein, wenn ein Attentäter, ein Mörder, Menschen umbringt, wenn er kein islamisch verblendeter Fundamentalist ist?

Für mich hört es sich so an, als wäre die Erleichterung groß, sich nicht schon wieder hinzustellen um eine Gruppe vor einem Einzeltäter verteidigen zu müssen. Es geht also um mehr!

Die muslimische Comunity ist im Rechtfertigungszwang. Sie muss mit ihren Mitgliedern ohne Ausnahme eine Rechtsstaatlichkeit und eine Anpassung an hiesige Wertvorstellungen vorleben und der politisch motivierte Seite des Islam die in den Heimatländern des Islam mit Gewalt und Terror durchgesetzt wird abschwören. Mit Herrn Erdogans Vorgehen der Sympathie für die Muslimbruderschaft, die eindeutig politisch islamisch positioniert ist, ist ein Übergriff auf die Auslandstürken gestartet, seither vermehren sich auch Probleme. Das sehe ich kritisch.

Keine Vorurteile gibt es dann, wenn keine Gefahr droht.

Camilla Holm | Mo., 9. April 2018 - 09:54

Mit Begriffen wie "infam" sollte man sehr vorsichig sein, besonders wenn man damit vorsätzlich mit dem Finger in eine bestimmt politische Richtung ablenkt. Auch ich glaubte unmittelbar nach der Attacke (?) daran, dass es sich wieder um das bekannte Muster aus der islamistischen Ecke handelt. Bekanntes, also gleiches Muster und Einzelfälle schließen sich aber gegenseitig aus. Folglich sehe ich in einer Nachahmung durchaus eine Kausalkette, die es vor 2015 eben nicht gab ...

Helmut W. Hoffmann | Mo., 9. April 2018 - 13:21

Antwort auf von Camilla Holm

genau das sehe ich genauso, werte Frau Holm. Ich habe lange überlegt, wann es mal eine entsprechende Meldung vor 2015 über so eine Tat in Deutschland gegeben haben könnte: mir ist nichts eingefallen.

Michaela Diederichs | Mo., 9. April 2018 - 23:01

Antwort auf von Helmut W. Hoffmann

Das Attentat von Volkhoven ereignete sich 1964 mit einem Flammenwerfer. Einen Amoklauf in Bremen gab es am 20. Juni 1913. Die Waffen haben sich geändert. Die Durchgeknallten leider nicht. Seit 2015 allerdings häufen sich Messerattacken - gerne auch mal Seile, Äxte, Macheten - das war vor 2015 kaum zu lesen. Jedes Fest/Festival wird mit Pollern und Hindernissen verbarrikadiert und mit Sicherheitskräften aufgerüstet. Beschämend finde ich die Erleichterung der Politik und der Presse, dass der Täter diesmal ein Passdeutscher war. Deutschland hat sich massiv verändert - leider nicht zum Guten und leider auch unumkehrbar. Es wird vor allem die jungen Menschen treffen. Aber gerade diese wollen es so. Sie werden die Zeche zahlen müssen: leere Sozialkassen, verlorene innere Sicherheit, sie werden das Leben täglich neu aushandeln müssen und verlieren. Was hilft Bildung, wenn man einem Messer gegenüber steht? Da wird nicht diskutiert, da wird zugestochen.

Silas Loy | Mo., 9. April 2018 - 15:36

Antwort auf von Camilla Holm

... sind hier zwei Seiten derselben infamen Medaille. Dabei wird die Enttäuschung nur behauptet, von den Erleichterten. Verlogener geht es nicht.

Jörg Meyer | Mo., 9. April 2018 - 09:55

Man könnte es auch als unappetitlich bezeichnen, dass das politisch korrekte Milieu jetzt geradezu feiert, dass "auch Deutsche" IS-artige Massenmorde begehen. Wäre der Täter freilich Einwanderer, würde man sofort auf "psychische Labilität" verweisen und jeden Zusammenhang mit seiner Sozialisation rundweg bestreiten. Meines Erachtens zeigen die Krokodilstränen über eine "auch deutsche" Tat: Man wischt sich dort den Schweiß von der Stirn, wohlwissend, dass seit der Grenzöffnung die Zahl der (bekannten!) Gefährder explodiert ist, was interessanterweise kaum jemand journalistisch aufbereitet. Der Medienmainstream wird künftige Anschläge lieber dem Versagen der Sicherheitsbehörden anlasten. Dann stimmt das Weltbild wieder.

Robert Schmidt | Mo., 9. April 2018 - 09:59

Ganz nüchtern sprechen Kriminalpsychologen von "Copy cats", also den Anfängen einer Art von krimineller Kultur.
Auch zum Anschlag von Münster wurde diese Diagnose gestellt - allerdings in ausländischen Medien ...
- ich habe es selbst auf CNN gesehen.

Daniel Wischer | Mo., 9. April 2018 - 10:00

Sehr richtig: den Opfern sind Motiv und Hintergrund der Täter gleichgültig. Ebenso zutreffend: die Lage im Land ist angespannt, jede politische Gruppierung (mithin auch die amtierende Regierung) versucht politischen Kurs und Faktenlage zur Deckung zu bringen zum eigenen Vorteil.
Ein Kommentar zum Kommentar der AFD-Politiker erübrigt sich; erst reden, wenn man die Tatsachen kennt, hat sich bewährt und kein Süppchen aus Tragödien kochen sollte selbstverständlich sein. Aber es ist doch auch klar, dass Regierung und Sicherheitsbehörden scheinbar jederzeit mit allem rechnen und dieses "alles" hauptsächlich aus einer bestimmten Ecke kommt. Die "neue Normalität" des Landes besteht auch darin, dass man so tut, als sei alles in Ordnung und man könne so weitermachen wie bisher. Gleichzeitig ähneln Volksfeste und öffentliche Plätze mehr und mehr Hochsicherheitstrakten. Die politische Debatte nimmt in bestimmten Fragen an Schärfe zu, es fehlt an Offenheit und Redlichkeit. Ein nervöses Land.

Fritz Gessler | Mo., 9. April 2018 - 10:07

importierten salafismus.
terrorakte von deutschen (neonazis oder linksextremen) hat es allerdings seit den 70er jahren gegeben - es wurden aber bomben gelegt oder mit schusswaffen überfälle verübt. beides verbrechen, die eine gewisse logistik und training erfordern. mit einem fahrzeug in die passantenmenge zu rasen (was nur ein auto und kalte mordlust erfordert), ist allerdings erst durch den vom IS proklamierten 'car-djihad' zum mittel dder wahl geworden. was wunder, dass sich noch genug andre (selbst)mörderische nachahmer dieser methode finden werden.
nicht die AfD ist infam, wenn sie darauf hinweist, sondern deutsche 'behörden', die sich erleichtert zeigen, dass der attentäter ein deutscher war. man weiss nicht, was schändlicher ist: die freude und erleichterung unsrer multikulti-linken über einen 'echt deutschen' mörder oder die ewigen lügen und verharmlosungen in den vielen fällen echter salafister terrorakte.

Klaus Funke | Mo., 9. April 2018 - 10:14

Womöglich hat Frau von Storch gar nicht so Unrecht. Die Tat gleicht vielen ähnlichen Attentaten mit Fahrzeugen in der letzten Zeit. Die waren aber alle terroristisch motiviert. Warum soll es bei einem Täter, noch dazu, wenn er geistig verwirrt ist, nicht eine Art Nachahmungstrieb geben? Warum wird das ausgeschlossen? Nur, weil Frau von Storch von der AfD es gesagt hat? Man sollte alle derartigen Motive nicht ausschließen. Nachahmungstäter gibt es in der Kriminalstatistik die Menge. Das hat mit der menschlichen Natur zu tun. Evolutionsbiologisch ist der Mensch ein Nachahmungstier. Also sollte es in Betracht gezogen werden. Und ich wette, die Polizei in Münster tut das auch. Nur die Medien schließen es aus, weil das Argument von der AfD kam.. aber das hatten wir ja schon. Wie verdammt armselig ist nur unsere Weltsicht geworden. Es wird verdammt, was nicht genehm ist, es wird gelöscht, zensiert auf Teufel komm raus... Am Ende geht das schief.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 9. April 2018 - 10:25

kann ich im Großen und Ganzen zustimmen.
Einzige Abweichung, den Satz von Frau Merkel fand ich nicht nur unsinnig, denn es geht gar nicht nur darum, dass WIR es schaffen, sondern auch, gemessen an dem, wie sie es dann gestaltete, schlicht falsch.
Er ist auch nicht zu verwechseln mit Obamas nun wirklich berühmten Satz "Yes, we can", der sich auf keine bevorstehende Belastung bezog, sondern auf die Möglichkeit eines Wahlsieges, der ihm dann erfreulicherweise gegönnt war.
Kunst kommt von Können, käme sie von Wollen, hiesse sie Wulst.
Abgewandelt dazu, Politik kommt von polis, Stadt, käme sie von Merkel, hiesse sie Merkel, was ich für unsere "Zustände" in Deutschland nicht grundsätzlich in Abrede stellen möchte.

Peter Lieser | Mo., 9. April 2018 - 10:28

Das in Deutschland auch Deutsche unter den Tätern sind versteht sich von selbst. Aber wir brauchen nicht zusätzliche Kriminalität zu importieren. Nicht auf Gruppen schließen ??? In den Polzeiberichten ist fast nur von Gruppen oder Männern zu lesen, wenn es um allgemeine Übergriffe, Vergewaltigungen , Schlägereien, Angriffe auf Polizei Ordnungskräfte, Messerattacken. Und nicht jeder der einen deutschen Paß hat ist "Deutscher" ! Abgesehen davon können sie mal nachts ab 20:00 Uhr nach dem Rechtsstaat rufen, wenn sie angegriffen werden.
Zitat von Herrn Wißmann : Und sie wollen erreichen, dass wir in der Angst davor, unser Leben ihrem Leben anpassen, indem auch wir Hass und Misstrauen verbreiten. Nur wenn wir das nicht zulassen, bleiben sie machtlos. Und ihre Verbrechen eben das: unmenschliche Verbrechen. Zitat ende. Das beruhigt mich, am besten fand ich noch Frau Käsmann "Bischofin der Herzen" - den Terroristen mit Liebe begegnen, dann sind sie noch machtloser. Traumwelt beim Cicero !

Dr. Roland Mock | Mo., 9. April 2018 - 10:29

Die AfD-Kommentare zu dem Terrorakt in Münster sind mir egal. Nicht egal ist mir, daß ich, wenn ich demnächst wieder Freunde in Münster besuche, ein beklommenes Gefühl haben werde. In dem Café, in das der Kleinbus geeadt ist, haben wir mehrfach gefrühstückt. Genau wie in Nizza, in dem der Terror-LKW genau meine Joggingstrecke entlangraste und wenige Meter vor unserem Stammhotel stoppte. Fünf Tage, nachdem wir dort Urlaub machten. Und sorry, Herr Wissmann: Ob „Nachahmer“ oder Nichtnachahmer: Vor 20 Jahren hat es solche Terrorakte nicht gegeben in Europa. Und bis vor wenigen Jahren auch nicht in Deutschland.

Dirk Klostermann | Mo., 9. April 2018 - 10:36

Nein, die Kommentare von Frau v. Storch waren nicht in Ordnung. Für die Medien war es ein gefundenes Fressen. Da sieht man es mal wieder: Die AfD. Bei genauerem Hinsehen sieht man noch mehr: Auch der Focus aktvierte seine Feinbilder. Kurz nach der Tat wurde über "möglich Verbindungen zu Rechten Szene" spekuliert. Informationslage Null, aber irgendwas wird schon hängen bleiben. Das ist genauso unseriös. - Empört Euch.

Peter Seidler | Mo., 9. April 2018 - 10:44

was soll an dieser Vermutung verschwurbelt sein? Einen solchen Anschlag mit einem Laster gab es vor der muslimischen Masseineinwanderung in Deutschland nicht. Dass da ein Zusammenhang bestehen dürfte, scheint doch auf der Hand zu liegen. Von Tabus und Denkverboten, wie sie hier zu spüren sind, halte ich überhaupt nichts. Damit wird die dringend notwendige Diskussion dazu schon im Keim erstickt und damit die Problemlösung verhindert.

Christa Wallau | Mo., 9. April 2018 - 10:58

Die Unterschiede zwischen dem Attentat in Münster u. dem auf dem Berliner Weihnachtsmarkt sind groß. Sie bestehen nur vordergründig in der Nationalität o. Religion des Täters, sondern vielmehr in der Verortung (Organisation) der Frustrations- / Haßgefühle. Derartige Gefühle gehören als feste Bestandteile zur menschlichen Psyche, genauso wie Mitleid und Liebe. Es ist sinnlos, sie eliminieren zu wollen.

In Münster handelte ein E i n z e l n e r, während in Berlin die Tat von einem Menschen begangen wurde, der sich einer großen Gruppe von Gleichgesinnten zugehörig fühlte. Und genau darin liegt der Unterschied! Vor einem einzelnen, bisher unauffälligen Amokläufer kann sich keine Gesellschaft schützen, wohl aber vor bekannten Gruppierungen, in denen Haß und Töten expressis verbis zum Programm gehören. Allein
h i e r ist die Politik zum Handeln aufgefordert, und sie kann sich daher nicht mit dem Argument "Deutsche machen so was auch" aus der Affaire ziehen. Der Vergleich ist lächerlich.

Volle Zustimmung, liebe Frau Wallau. Und wenn ich noch hinzufügen darf: Nach den Silvester-Vorkommnissen 2015 in Köln hatten die deutsche Politik und die deutschen Medien (nachdem sie die Gewalt gegen Frauen tagelang totgeschwiegen hatten), nichts Eiligeres zu tun als zu verkünden "Deutsche machen so was auch". Alles wie gehabt. Bei bestimmten Tätergruppen wird relativiert, entschuldigt und verharmlost, wo immer es möglich ist.

Diesen Eindruck und damit die Gleichstellung des psychisch kranken Einzeltäters mit den islamistischen Tätern wollte Ayman Mazyek vermitteln, als er in einem Tweet diesen Fakt als vorgeschoben kritisierte:

"Deutsche Täter sind psychisch gestört - muslimische 'islamistische' Terroristen?" Und weiter: "Mit diesem unsäglichen Doppelstandarddiskurs brauchen wir uns nicht wundern, warum Islamphobie stets weiter steigt." Damit werde "das Geschäft der Extremisten und Terroristen" betrieben.

Kulturrelativismus pur, er will autochthone Deutsche mit Islamisten gleichsetzen. Abgesehen davon verstehe ich sowieso nicht, warum die Politik Mazyek soviel Aufmerksamkeit schenkt. Mit seinem großspurig benannten "Zentralrat der Muslime" vertritt er ca. 2-4 Promille der in Deutschland lebenden Muslime. Von Necla Kelek gibt es einen lesenswerten WELT-Artikel: "Es ist fatal, wie Aiman Mazyek von Storch benutzt". Sie legt hier den Kulturrelativismus des Herrn Mazyek eindrucksvoll bloß.

Elke Halefeldt | Mo., 9. April 2018 - 11:01

„... Vielleicht die, dass man bei aller Wut und Trauer nicht eines der wichtigsten Prinzipien unseres Rechtstaats vergisst: für die Taten Einzelner nicht ganze Gruppen verantwortlich zu machen, ob es nun die Gruppe junger Männer mit Migrationshintergrund oder die der kaukasichen Designer mittleren Alters mit psychischen Problemen ist.“

Völlig richtig. – Eine andere Frage ist aber, ob bei Einzeltätern über-individuelle, im weitesten Sinne gesellschaftlich mit bedingte/verursachte Motive und Handlungsgründe (Sozialisation, Werte, Normen, sozialökonomische Lebensumstände, psychologische Momente, usw.) eine Rolle spielen, die sich identifizieren lassen. Das Handlungsmuster „mit dem Auto in Menschenmengen fahren“ zum Beispiel war „früher“ doch weniger verbreitet.

Wenn man sich diese Frage nicht stellt, erscheinen alle kriminellen Akte (und deren Opfer) als quasi unvermeidbare, zufällig auftretende Systemmängel, als Aneinanderreihung der berühmten zahlreichen „Einzelfälle“.

Bernd Eifländer | Mo., 9. April 2018 - 11:02

Es war der erste/schöne/warme Frühlingstag ??? Steht das in irgendeiner Relevanz zur Tat oder Interessiert das die Opfer ? Paßt scheinbar besser in die Dramaturgie der schreibende Zunft.

Bei Schietwetter und Kälte hätten vermutlich keine Menschen draußen gesessen oder wären spazieren gegangen. Insofern passt das in die Dramaturgie und ist in diesem Zusammenhang m. E. relevant. Ihre Kritik ist nicht nachvollziehbar.

Peter Huber | Mo., 9. April 2018 - 11:33

Natürlich hat Frau Storch recht, in den USA nennt man das Copy Kill, die Blaupause dafür wurde X fach vorher von den Islamisten geliefert. Diese Art von Anschlägen hat man sich beim IS abgeguckt. Oder sind vor 2015 Gastarbeiter mit ihren Fiat 500 oder Vespa in Menschenmengen gefahren. ( Ironie an ) Aber wie Herr Wißmann schon abgedeutet hat nicht mit Mißtrauen begegnen sondern herzen und knutschen. ( Ironie aus )

Heinrich Niklaus | Mo., 9. April 2018 - 11:33

Ich glaube, so mancher Kommentator hat die Dimension des Münster-Anschlags noch nicht begriffen. Mann ist benebelt von den Angriffen auf die AfD.

Nur jetzt gilt, dass wir im täglichen Leben nicht nur auf die Anschläge von Islamisten gefasst sein müssen, sondern zusätzlich nun auch noch auf Anschläge, die von „labilen Menschen“ ausgehen.

So viele Poller können wir gar nicht aufstellen, um uns davor zu schützen. Dieser Anschlag wird unter allen Suizid-Gefährdeten, die sich öffentlichkeitswirksam ins Jenseits befördern wollen, Schule machen.

„Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“ (Göring-Eckardt)

Sepp Kneip | Mo., 9. April 2018 - 11:57

Es ist gegenüber den Opfern dieses Anschlags eine bodenlose Unverschämtheit, wenn sich bei den Behörden eine "spürbare Erleichterung" zeigt. Erleichterung worüber? Dass es nur ein Deutscher war, der diese Untat begangen hat? Wie hat man sich gegenüber den Angehörigen der Opfern oder den Verletzten geäußert? Etwa, wir sind zutiefst erschüttert über das was geschehen ist, sind aber heilfroh, dass es kein Terroranschlag mit islamischem Hintergrund war? Wie tief muss die Angst des politischen Establishments sitzen, dass jede islamisch motivierte Bluttat hierzulande der AfD nützen könnte. Das geht schon daraus hervor, dass die vielen islamischen Messerattacken lediglich in einer Randnotiz der regionalen Mainstream-Medien Erwähnung finden.

Natürlich war auch die vorschnelle und übereilte Reaktion der AfD (Frau von Storch) keine Ruhmestat. In einer Hinsicht muss ich ihr jedoch Recht geben, die Art und Weise des Anschlags ist importiert und den islamistischen Terroranschlägen abgeschaut.

Wolfgang Henning | Mo., 9. April 2018 - 11:59

Bei den Behörden ist die "Erleichterung spürbar, dass der Täter ein Deutscher war". Mit dieser Aussage beginnt Herr Wißmann seinen Beitrag zu dem schrecklichen Attentat. Wie kommt er auf die Formulierung, dass "die AfD geradezu enttäuscht" wirkt? Warum ist "das Land nervös und überhitzt"?
Es sind natürlich die vielen vorangegangenen Attentate mit ähnlicher Begehungsweise, die von islamistischen Fanatikern begangen wurden.
Jede Gewalttat ist verachtungswürdig. Die Opfer und ihre Angehörigen verdienen unser Mitgefühl.
"Erleichterung", gleich in welcher Richtung, ist völlig fehl am Platz. "Verschwurbelt" ist nicht die Aussage Frau von Storch, sondern die Argumentationskette, der Attentäter hätte seine Inspiration auch bei kaukasischen Christen finden können. Anders als die Reaktion der AfD, empfinde ich die Formulierung einer "Erleichterung" der Behörden und einiger Medienvertreter als "zynisch".

Bettina Diehl | Mo., 9. April 2018 - 12:09

Islamistischer Terror gehört jetzt auch den Deutschen. Dieser Terror hat nichts mit dem Islam zu tun - und das link-grüne Wolkenkuckuksheim ist wieder kuschelig.

Hans Herzberger | Mo., 9. April 2018 - 12:23

Wieso sind die Behörden erleichtert ? Attentat bleibt Attentat und Terrorist bleibt Terrorist egal welcher Herkunft und Richtung. Deutschland hat sich verändert, ohne Frage, aber nicht zum Guten ! Jedem sitzt doch die Angst im Nacken ob bei Veranstaltungen, beim Einkauf, Spaziergang durch einen Park oder Freizeit im Straßencafé. Immer wieder versucht man uns statistisch und staatlich einzuhämmern die Verbrechensquote geht zurück, doch das alles glaubt niemand mehr, da die Wirklichkeit ein anderes Bild zeigt. Deutschland ist zum Dreh- und Angelpunkt der Kriminalität geworden.

Fritz Gessler | Mo., 9. April 2018 - 12:39

... sie planten zum berlin-halbmarathon am sonntag wahllos opfer unter den läufern zu finden (s. n-tv news) - und hatten schon sprengstoff und scharfgeschliffene messer dafür vorbereitet. am vergangenben wochenende war wohl wieder terror-highnoon geplant... oder alles purer zufall/koinzidenz?

Tobi Werlander | Mo., 9. April 2018 - 13:02

Schon Armin Laschet sagte sinngemäss, dass den Angehörigen der Opfer die Herkunft der Täter egal sei. Seine Äusserung war entweder unüberlegt oder politisch motiviert, denn natürlich wollen auch die Opfer wissen wer alles mitverantwortlich ist an einem Verbrechen. Das kann auch die Politik sein, wie beim Amri Anschlag.

Der Polizeisprecher hätte z.B. folgendes sagen können "Der tote Fahrer hat nach ersten Erkenntnissen keinen Migrationshintergrund." Dieser Satz in der ersten halben Stunde hätte den Druck weggenommen, denn die Berichterstattung war so dass 99% der Zuschauer sehr lange an einen islam. Anschlag glaubten. Denkt ein Polizeisprecher wirklich, wenn er nichts sagt, dass die Zuschauer dann auch keine Vermutungen anstellen?

Michael Sander | Mo., 9. April 2018 - 13:14

"So wird man den Eindruck nicht los, dass einige Politiker geradezu darauf warten, dass eine solch schreckliche Tat passiert, um dann schneller als die Fakten ihre Botschaften in die Welt zu senden. Zynischer geht’s nicht."
Oh, doch! Noch viel zynischer ist es, islamistischen Terror oder Migrantenkriminalität klein zu reden und zu verharmlosen. Denn wenn eine ehrliche Ursachenanalyse bei solchen Taten ausbleibt, weil man dem politischen Gegner nicht in die Karten spielen möchte, wird es auch keine wirksamen Abwehrmaßnahmen geben und somit werden weitere Tote und Verletzte aus politischem Kalkühl in Kauf genommen. Und nun Sie, Herr Wissmann!

Guten Tag Herr Sander, 

ich sehe nicht, wo ich "islamistischen Terror oder Migrantenkriminalität klein rede". Eine "ehrliche Ursachenanalyse" bei dem Täter von Münster sieht nach den Erkenntnissen der Ermittler danach aus, dass der Mann schon Zeit seines Lebens Suizidgedanken mit sich trug. Und nun Sie, Herr Sander, was hat das mit "Migrantenkriminalität" zu tun?

VG
CW

Heinrich Niklaus | Di., 10. April 2018 - 09:57

Antwort auf von Constantin Wissmann

Dass der Mann "Suizidgedanken mit sich trug" ist doch nicht das Entscheidende, Herr Wissmann. Das tun viele. Bisher benutzte man zur "Umsetzung" dieses Gedankens aber keinen Kleinlaster und fuhr nicht in eine Menschenmenge, um "Begleitung auf dem Weg ins Jenseits zu haben". Diese Mordmethode stammt von Islamisten.

Michael Sander | Di., 10. April 2018 - 09:58

Antwort auf von Constantin Wissmann

Wir reden aneinander vorbei, lieber Herr Wissmann.
Ihre Aussage war, dass es quasi der Gipfel des Zynismus sei ("zynischer gehts nicht"), dass einige Politiker nur auf ein solches Ereignis (islam. Terror) warten, um dies politisch auszuschlachten. Dem habe ich entgegengehalten, dass ich es für noch viel zynischer halte, islamist. Terror und Migrantenkriminalität herunterzuspielen und zu verharmlosen (wie das vielen Journalisten und Politiker tun). An keiner Stelle habe ich hingegen behauptet, dass Sie das selbst in diesem Artikel tun. Der Aufruf an Sie bestand lediglich darin, auf das Argument zu reagieren. Und, um noch eins drauf zu setzen: Politische Suppenküche findet bei solchen Ereignissen immer statt, und zwar auf allen Seiten. Und das ist auch hier so.

Gerd Steimer | Mo., 9. April 2018 - 14:18

Traurig und peinlich die anderen, die spürbar Erleichterung darüber zeigen, dass es ein psychisch kranker Deutscher war. Wahrscheinlich bedauern sie insgeheim, dass es kein Rechtsradikaler war. Das das Anschlagobjekt ein Auto war, lässt die Möglichkeit eines Nachahmertat doch durch aus zu. Das kann man doch nicht einfach wegwischen.

Was ändert das an der Gefahr islamistischer Anschläge?
Gerade wurde in Berlin einer zum Glück verhindert.

Naja, nach der "Welt" sind alle wieder auf freiem Fuss weil man weder Waffen noch Sprengstoff gefunden hat und von scharf geschliffenen Messern als Anschlagsvorbereitung ist auch keine Rede mehr, vielleicht weil die auch zum Kochen wirklich nützlich sein könnten.

Aber wo kommen wir hin, wenn unterstützt von tosenden Medienrummel jeder Autofahrer und jeder der daheim ein scharfes Küchenmesser hat, schneller als er denkt als schlimmer Terrorist gebrandmarkt werden könnte?

Mathias Trostdorf | Di., 10. April 2018 - 13:38

Antwort auf von Dieter Göttler

Ich weiß nicht, ob sies schon wußten, aber ich gehe davon aus, daß ca 100Prozent aller Haushalte mindestens ein scharfes Messer zu Hause haben. Es wird schon weniger, wenn man weiß, wer gewohnheitsmäßig scharfe Messer mit sich rumträgt. Noch ein bißchen brisanter wird es, wenn Sympathisanten aus dem Umfeld von Attentätern wie Amri solche Messer besitzen und mit sich rumtragen.
Man kann natürlich abwarten, bis diese Messer mal zum Einsatz kommen, oder man überprüft so ein Milieu vorher mal, bevor es wieder zum schlimmsten kommt.

Dieter Göttler | Di., 10. April 2018 - 17:49

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Na ich kann mir kaum vorstellen dass diese vermeintlichen Terroristen frei gekommen wären wenn sie scharf geschliffene Messer mit sich herum getragen hätten.
So wirds aber lächerlich. "Das ist jemand, der kannte Amri und der hat ein scharfes Küchenmesser zu Hause, das muss ein schlimmer Terrorist sein".
Für wie blöd halten uns die Medien und die Polizeimediensprecher denn eigentlich?

Beate Maier | Mo., 9. April 2018 - 14:18

Dass man jetzt erleichtert feststellt: es war ein Deutscher - das zeigt doch die ganze Perversität der Lage. Darüber sollte man sich Gedanken machen, nicht über einen voreiligen Tweet von Frau v.Storch - der voller Sarkasmus war, aber doch nicht perfide!

Silas Loy | Mo., 9. April 2018 - 15:29

... denn daran kann man sehen, ob das Problem hausgemacht ist und somit unabwendbar, oder importiert und somit ein administrativer Fehler.

Und was Frau von Storch betrifft, so ist das Argument mit der Nachahmung natürlich plausibel. Gerade bei psychisch Gestörten. Wenn sich morgen deutsche Jugendliche mit Messern bewaffneten, dann hätte das ja auch mit was zu tun, unabhängig von Vorkommnissen in Norwegen oder den USA.

Walter Meiering | Mo., 9. April 2018 - 16:12

Ich gehöre weder zu denen, die erleichtert sind, weil der Attentäter deutsch ist, noch habe ich vorschnell den Islamismus als Schuldigen erkoren. Ich finde überhaupt, dass wir in diesem Land zu schnell urteilen, weil wir immer gleich nach der passenden Schublade suchen. Aber eines steht für mich ausser Frage: es handelt sich um einen Nachahmungstäter. Blaupause waren einige islamistischen Terrorakte der jüngsten Vergangenheit.

Rüdiger Hoeren | Mo., 9. April 2018 - 16:16

Wie hiess der Mann?

Brigitte Simon | Mo., 9. April 2018 - 17:46

Fast zeitgleich mit dem Verbrechen in Münster mel-
dete die "Zeit" keine Hinweise auf islamistischen
Hintergrund. Oder NRW-Innenminister Herbert Reul:
"Es spricht im Moment nichts dafür, daß es einen
islamistischen Hintergrund gibt." Die Polizei in Münster schloß sich dieser Erkenntnis ebenfalls
an. Welche Erleichterung bei den Politikern! Der
Täter trägt einen deutschen Namen. Kein "Amri"
oder "Gleichgesinnter". Sein Name verrät den
deutschen Bürger. Die Medien suggerieren bereits
die "Auferstehung der Bösen", der "schon immer
Dagewesenen". Aber was für eine Trägheit des
Denkens ist das? Wenn diese Tat in ihrer Art und Weise das Muster des islamischen Terrors trägt?
Wann und wen ernennt Frau Merkel einen Beauf-
tragten für den Islamismus? Der Platz eines deut-
schen Beauftragten wäre dann noch vakant?
Es stünde Herrn Wissmann gut an, seinen Arti-
kel zu revidieren. Seine Kritik an Frau von Storchs
Äußerungen nochmals zu überdenken. Auch wenn
es die AfD ist.

Mathias Trostdorf | Mo., 9. April 2018 - 19:56

Die Artikel von Herrn Wißmann bergen leider keine Überraschungen mehr. Man weiß schon vorher, welche Sachen er wie begründet und welche Schlußfolgerungen er zieht. So gehts mir zum Beispiel bei der "Welt" auch mit den Artikeln von Richard Herzinger oder Alan Posener- man weiß schon vorher, was drinsteht. Spannender sind zb. Artikel von Robin Alexander, Dirk Schümer oder selbst von Ulf Poschardt- alles beileibe keine Fans der AfD- die aber auch mal einen Artikel schreiben, in welchem sie die Position der politischen Gegenseite einnehmen.
Journalisten stehen immer besser da, wenn sie sich eine gewisse Distanz bewahren zu Sachen, die sie persönlich mögen, und im Gegensatz dazu versuchen darzulegen, warum die politische Gegenseite es anders sieht.
Schlimm finde ich auch das Herbeizerren von so krummer Logik, daß es für die Opfer egal ist, wer der Täter war. Das ist zwar nicht falsch, weicht aber aus- ich denke, bewußt- die Ursachen sprunghaft angestiegener Gewalt zu benennen.

Brigitte Simon | Di., 10. April 2018 - 13:56

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Hallo Herr Trostdorf,

ein Wort genügt: Ausgezeichnet!

Brigitte Simon

wolfgang spremberg | Mo., 9. April 2018 - 20:29

Bei einem Anschlag in Deutschland kommen mehrere Menschen um.
Es ist doch bemerkenswert, das die Medien es bemerkenswert finden , das der Täter Deutscher ist.

Werner Kirchhoff | Mo., 9. April 2018 - 20:49

Jeder hat nach Dutzenden islamistischer Anschläge dieser Art gedacht, dass auch hier ein Islamist zugeschlagen hat. Die AfD hätte sicherlich vor einer Kommentierung besser die Aufklärung abgewartet. Aber ist es nicht menschenverachtend, wenn Behörden sich "erleichtert" zeigen, weil diesesmal ein autochthoner Deutscher den Anschlag verübt hat? Was bewirkt das bei den Opfern und deren Angehörigen? In dem Zusammenhang möchte in daran erinnern, welche Doppelstandards bestehen, je nachdem, wer Täter und Opfer ist. Als bekannt wurde, dass der rechtsextremistische NSU die Verbrechen an 9 Migranten und einer Polizistin verübte, hat Merkel sofort eine staatsaktähnliche Trauerfeier veranstaltet, 10 Städte haben Straßen nach Opfern benannt, dort wurden auch Gedenksteine aufgestellt, auf denen die Opfer benannt waren mit Hinweis auf die rechtsextremistischen Täter. Und die Amri-Opfer in Berlin? Keine würdige Trauerfeier! Ein Jahr Warten auf Merkel-Empfang! Kein Hinweis auf Islamismus am Mahnmal!

Stefan Schlegel | Di., 10. April 2018 - 08:25

Herr Wißmann vielen Dank für ihre Ausführungen. Man kann auch den Eindruck haben, dass viele gehofft haben, dass der Anschlag von einem Biodeutschen ausgeführt wurde. Ihre Argumentationskette und ihr BASHING ist ebenfalls infam! Schönen Tag noch.

Dieter Erkelenz | Di., 10. April 2018 - 09:09

"Man" ist erleichtert! Wer oder was ist erleichtert?? Weder die Polizei noch eine andere Behörde hat sich nach meiner Kenntnis "erleichtert" gezeigt noch dies
verbal von sich gegeben. Einzig allein die entsprechende Journaille hat dies gefolgert und als Fakt verkauft!

Olaf Voß | Di., 10. April 2018 - 14:41

Antwort auf von Dieter Erkelenz

Dafür bin ich um so erleichterter, dass ich mit diesen Mainstreamartikeln des Cicero meine Zeit nicht mehr vergeuden werde. Jener Text hätte ebenso in der Welt, FAZ oder schlimmer noch: im Hamburger Abendblatt stehen können.