Frank A. Meyer spricht zur Demographie
Frank A. Meyer fordert weniger Leistungsdruck für Kinder und längeres Arbeiten für Ältere

Meyers Blick auf... - ...unsere alternde Gesellschaft

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über die alternde Gesellschaft. Sie ist ein Glück für die Menschen, aber wir müssen uns umstellen, sagt er

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Schon der Begriff Überalterung sei eine Perversion, sagt Frank A. Meyer im Interview mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über die alternde Gesellschaft. Länger zu leben sei vor allem ein Grund zur Freude. Daraus ein Problem zu kreieren, sei absurd. Natürlich sei es auch problematisch, bezüglich etwa der Rentenzahlungen. Meyers Idee: Die Kinder länger Kinder sein lassen und dafür im Alter länger zu arbeiten. Zumindest sollten Menschen darüber selbst entscheiden zu können.

Alter sei ein Reichtum. die Erfahrung der Älteren ein Schatz, der kulturell entdeckt werden müsste. Stattdessen würde das Altern aber nur durchökonomisiert bertrachtet. Das sei der eigentliche Skandal und nicht das lange Leben.

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Wolfgang Dubbel | Fr., 6. April 2018 - 14:19

Die Überalterung wächst sich ja aus ....
wenn nicht gleichzeitig mit zahlenmässig zunehmenden Alten auch gleichzeitig die Jungen zunehmen, also die Altersschichten, die nicht arbeiten und Soz.beiträge leisten, sondern damit wartet, bis die Alten wieder abnehmen, so haben wir kein Demographieproblem. Bestenfalls müssten wir erleben, dass die dt. Bevölkerung von 81 Mio. auf 68 schmilzt. So schlimm ? Die Bev.zahl von Frankreich auf kleinerer Fläche und ein gutes Beispiel für die 3. Welt. Pro-kopf-Wachstum statt Wachstum müsste die Devise sein. Leider kaum im Sinne von Nestle, Monsanto und Konsorten.

Christa Wallau | Fr., 6. April 2018 - 16:06

Es ist genauso, wie Sie es sagen:
Statt die Lebenserfahrung älterer Menschen zu achten und davon zu profitieren, sondert man die
Älteren aus und empfindet sie als Last - jedenfalls dann, wenn sie nicht komplett finanziell unabhängig sind und sich in die Senioren-Residenzen verkrümeln können.

Jüngere Leute stürzen sich wie verrückt darauf, ihren "Body" zu bilden, um mit allen erdenklichen Mitteln gesund und attraktiv zu bleiben, damit sie im Alter nur ja den Konsumismus fortsetzen
können, den sie schon immer neben ihrem Job betrieben haben: Sex, Events, Life-Performance, Hobbys...

Von notwendiger geistiger Reifung ist nirgendwo mehr die Rede.
Das sieht man auch daran, daß immer mehr jüngere Abgeordnete im BT sitzen, und daß ein Wahlalter von 16 Jahren immer wieder im Gespräch ist.
Die Infantilisierung schreitet fort ...

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 6. April 2018 - 18:00

denn Kommentare scheinen derzeit nicht beliebt, werden vielleicht auch nicht einmal von den Autoren gelesen?
Dann für den Müll: Eine grandiose Vorstellung von Ihnen Herr Meyer.
Was wäre der Cicero ohne Sie?
Ich denke nicht darüber nach.

Peter Lieser | Sa., 7. April 2018 - 10:26

Vielleicht sollte man erst mal über eine vernünftige Familien- und Arbeitspolitik nachdenken. Mit einem befristeten Arbeitsvertrag in der Pfote werde ich mir keine 3 Kinder anschaffen.

wolfgang spremberg | So., 8. April 2018 - 08:47

Nicht junge Menschen finanzieren die Renten.
Es sind Menschen die eine gutbezahlte Arbeit haben, ordentlich Steuern und Sozialabgaben zahlen, die unseren Sozialstaat finanzieren. Durch Industrie 4.0 wird die Zahl der Arbeitsplätze geringer. Durch ungeregelte Zuwanderung wird die Zahl der zu "alimentierenden" größer. Es ist kein jung / alt Problem. Wer zahlt wie viel für wen ? Über die Alten wird offen gesprochen. Andere Empfänger von Sozialleistungen sind ein Tabu. Das sagt viel über unsere Gesellschaft.

Dorothee Coch | So., 8. April 2018 - 10:22

Sehr gute Vorschläge von Herrn Meyer!
Möchte nur noch zu bedenken geben, dass wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben und bequem geworden sind. In meinem Bekanntenkreis gibt es doch einige, die vorzeitig in Ruhestand gegangen sind und glauben, nun viele,viele Jahre gut leben zu können( reisen, feiern etc.)Es sei ihnen gegönnt, aber auch von den Älteren müßte mehr Bereitschaft gezeigt werden, länger zu arbeiten, den Grips nicht " einrosten " zu lassen. Das würde auch den Jüngeren imponieren.
Frdl. Grüße
Dorothee Coch