Ein iPhone mit dem Logo von Facebook liegt auf einer rot beleuchteten Tastatur eines Laptops.
Facebook-Datenmissbrauch: Können wir wirklich so stark manipuliert werden? / picture alliance

Datenmissbrauch - Falsche Skandalisierung eines Skandals

Angesichts „datenbasierter Wählermanipulation“ sollte die Autonomie des mündigen Bürgers gestärkt werden. Doch die westlichen Eliten wollen sich effektiver vor der angenommenen Manipulierbarkeit der Wähler in Sicherheit bringen

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Kein Zweifel: Es ist weder gesetzeskonform noch akzeptabel, wenn Organisationen auf illegale Weise Menschen ausspähen und dann die so erlangten Informationen zu ihrem eigenen Vorteil nutzen oder sie an Dritte weiterverkaufen. Dabei ist es irrelevant, für was diese Informationen dann verwendet werden: ob Online-Kundenprofile erstellt werden für das Bewerben von Katzenfutter oder Präservativen, ob es darum geht, Tierversuchsgegner oder Veganer mit maßgeschneiderten Informationen zu versorgen, oder ob versucht wird, die Wahlentscheidungen von Menschen mit mehr oder weniger wahrheitsgetreuen Meldungen oder glatten Lügen zu beeinflussen.

Der unrechtmäßige Datenhandel ist der eigentliche Skandal

Es ist daher zu begrüßen, dass einer der Mitbegründer des Unternehmens Cambridge Analytica (CA), Christopher Wylie, selbst an die Öffentlichkeit gegangen ist und darauf hingewiesen hat, in welch großem Stil unerlaubt weitergegebene Daten von Facebook-Nutzern zur lukrativen Handelsware gemacht werden. Gegenüber dem britischen Guardian berichtete Wylie, das Geschäftsmodell von Datenanalysefirmen wie CA oder AggregateIQ bestünde darin, aus solchen Daten Persönlichkeitsprofile zu erstellen, um dann daraus maßgeschneiderte Werkzeuge zur psychologischen Beeinflussung („Targeting“) zu entwickeln.

Es ist gut, dass der unrechtmäßige Datenhandel ans Tageslicht gebracht wurde. Nur wenn solche Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte von Millionen von Menschen öffentlich thematisiert werden, kann das Problem bekämpft werden – im Sinne einer von selbstbestimmten Bürgern getragenen Demokratie. Doch genau hier biegt die politische Debatte in eine unheilvolle Richtung ab: Um die Schwere des Skandals zu unterstreichen, konzentriert man sich in erster Linie auf „Konsequenzen“ des bereits seit Jahren stattfindenden Datenmissbrauchs. Eigentlich wäre dieser Missbrauch allein schon Skandal genug, zumal er an beeindruckenden Zahlen festzumachen ist. Weit weniger klar und eindeutig ist es hingegen, wenn man sich auf die Konsequenzen fokussiert. Hier sind die Interpretationsspielräume groß. Und in diese Spielräume dringt der Zeitgeist ein, mit all seinem Zynismus, seiner Skepsis gegenüber großen Unternehmen und kleinen Leuten, und mit seinem ausgeprägten Hang zur apokalyptischen Stilisierung.

Manipulationsspekulationen gehen am Thema vorbei

Das Problem dabei: Nicht der eigentliche Skandal – der unzureichende Datenschutz und die unrechtmäßige Datennutzung –, sondern die Verwendungsziele und die angenommenen Konsequenzen bestimmen seither die politische Auseinandersetzung. Und hier schießen wilde Theorien ins Kraut: Dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Politik heute und in der Vergangenheit das Instrument des „Targeting“ zur Verbreitung eigener politischer Standpunkte nutzte, wurde zum willkommenen Anlass, um den eher abstrakten Datenmissbrauchsskandal flugs in einen handfesten politischen Manipulationsskandal umzudeuten. Diese Politisierung des Datenskandals geschah nicht zufällig, sondern gezielt: Zunächst hatte „Whistleblower“ Wylie behauptet, dass sein Ex-Arbeitgeber Cambridge Analytica (CA) unrechtmäßig 50 Millionen Daten von Facebook-Nutzern erworben habe, um diese für den Wahlkampf von Donald Trump zu missbrauchen. Anschließend verlautbarte Wylie, dass auch das knappe Votum der Briten für den Brexit auf „Betrug“ basiere. Bei CA, so Wylie, handele es sich um eine Art „privatisierte NSA“, deren Verstrickung „die Integrität des gesamten Brexit-Prozesses“ infrage stelle.

Es schien, als sei für Wylie die politische Verwendung der unrechtmäßig erhobenen Daten schlimmer als die Datenerhebung selbst. Und genau in dieser Art wurden Wylies Ausführungen auch diskutiert: Denn endlich schien es eine plausible Erklärung für das ungebührliche Verhalten großer Teile der Wählerschaft zu geben. Die abtrünnigen Wähler müssen von außen manipuliert worden sein. Solche Annahmen kommen wie gerufen in Zeiten großer politischer Verunsicherung und einer unterentwickelten Diskussionskultur bei gleichzeitig offen zu Tage tretenden Konflikten um die Meinungsführerschaft in den westlichen Gesellschaften. Die Theorie der massenhaften Wählermanipulation passt perfekt ins Bild der einerseits weitgehend entideologisierten und andererseits hochgradig emotionalisierten politischen Kultur unserer Tage. Es dient als Bestätigung der eigenen Haltung, wenn davon ausgegangen wird, dass die jeweils andere Seite letztlich nur ein Produkt von Manipulation und Fremdbeeinflussung ist. Dies macht dann auch eine selbstkritische Reflektion des eigenen Standpunktes überflüssig, geschweige denn eine offene Debatte oder gar einen Dialog mit dem Gegenüber.

Kindisches Parteien-Pingpong

Es ist bezeichnend, mit welche großer Dankbarkeit die Manipulationsthese von der Politik aufgegriffen wurde: Während das noch immer konsternierte Clinton-Lager den Ball nur zu gerne aufnahm und den Wahlsieg Trumps nun noch lautstärker als Folge gezielter Wählermanipulation darstellt, weisen Trump-Anhänger genüsslich darauf hin, dass schon Obama gezieltes Wähler-Targeting betrieben habe und dafür seinerzeit als Vorreiter moderner Wahlkampfführung gefeiert worden sei. Auch in Deutschland hat eine Debatte über die Wahlkampfmethoden der Parteien begonnen, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Dass auch hier Praktiken zu Tage gefördert werden könnten, die sich zum parteipolitischen Pingpong eignen, ist nicht auszuschließen. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag soll die Deutsche Post der CDU und der FDP Daten zur Wahlkampfführung verkauft haben.

Doch dieses Pingpong macht nur deutlich, wie kindisch die politische Auseinandersetzung geführt wird. Das tatsächlich Problematische an der Manipulationsthese ist nicht die Frage, wer sich im größeren Stile Methoden wie des „Micro-Targeting“ bedient, um politische Ziele zu erreichen. Die gefährliche Wendung der Debatte besteht darin, dass aufgrund der emotional aufgeladenen Stimmung es mittlerweile unbestritten zu sein scheint, dass Datenanalysefirmen wie Cambridge Analytica tatsächlich in der Lage sind, den Ausgang von Wahlen zu beeinflussen. Eine bessere Werbung für diese Branche ist gar nicht vorstellbar.

Cambridge Analytica behauptet, man habe „ein Modell entwickelt, das die Persönlichkeit jedes Erwachsenen in den Vereinigten Staaten berechnen“ und in so in seiner politischen Ansicht verorten könne, wie die Wirtschaftsredakteurin Hanna Decker in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zitiert. Bis vor kurzem wäre diese Behauptung womöglich als großmäuliges Marketing-Sprech belächelt worden. Im Zeitalter von Verschwörungstheorien und einer permanenten Erregungskultur wird hingegen die Aussage für bare Münze genommen und ernsthaft kritisiert, dass Demokratie so letztlich nichts anderes mehr sei als ein Großmarkt für Wählerstimmen.

Überhöhung der Daten – Erniedrigung der Wähler

Was sich hier als ein irrationaler und völlig überzogener Glaube an die beinahe mystischen Fähigkeiten von Datenanalysten darstellt, deutet auf das eigentlich der ganzen Debatte zugrundeliegende Problem hin: Theorien dieser Art können nur verfangen, wenn man davon ausgeht, dass der moderne Wähler fast ohne eigene Überzeugungen und somit auch ohne eigene Schutzmechanismen gegen Fremdbeeinflussung „seine“ Entscheidungen trifft. Es ist eine Sache, ob man an die großspurig verkündeten Berechnungskünste von CA & Co. glaubt. Es ist aber eine andere Sache, ob man zudem auch noch der Meinung ist, dass aus den so berechneten Profilen wirksame Strategien zur Wählerumpolung von außen entwickeln werden können. Wer die Wähler für so leicht manipulierbar hält, sollte sich ernsthaft fragen, ob er nicht besser künftig direkt gegen das Veranstaltungen von freien Wahlen in die Debatte einsteigt.

Das Interessante an der Diskussion ist, dass alle heute prägenden politischen Strömungen genau dieses Misstrauen gegenüber den Wählern teilen. Anstatt Argumente zu zerpflücken, werden die Vertreter und Anhänger der jeweils anderen Seite diffamiert, beschimpft und lächerlich gemacht, wodurch die politische Kultur immer größeren Schaden nimmt. Bezeichnenderweise gibt es in aber einen Punkt, an dem eine parteiübergreifende Einigkeit festzustellen ist: nämlich in der Überzeugung, dass eine strengere Kontrolle von sozialen Netzwerken nötig sei, sowohl hinsichtlich ihres Geschäftsgebarens als auch hinsichtlich des Verhaltens ihrer Nutzer. Dass selbst eine Diskussion über Datensicherheit in der Forderung nach einer besseren Überwachung mündet, offenbart die Kraft des demokratieskeptischen Denkens auf allen Seiten.

Sich dieser Kraft entgegenzustellen, bedarf einer ausgeprägten humanistischen Robustheit: Die Demokratie wird sich jedenfalls dann positiv entwickeln, wenn die Bürger nicht vor „Beeinflussung“ beschützt werden, sondern vielmehr die Demokratie als „Kampfplatz der Ideen“ für sich selbst zurückerobern mit dem Ziel, Informationen unterschiedlicher Güte selbst zu verarbeiten und die eigenen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Zur Informationsfreiheit gehört immer auch das Recht, andere zu beeinflussen – und auch, selbst beeinflusst zu werden und damit umzugehen zu lernen. Eine andere Chance hat der Bürger nicht – es sei denn, er möchte einen Vorkoster in Anspruch nehmen. Hier zeigt sich die Reife einer demokratischen Gesellschaft – und zweifellos macht die Manipulations-Debatte deutlich, dass wir in dieser Hinsicht noch viel Luft nach oben haben.

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Gundi Vabra | So., 1. April 2018 - 10:30

Wir erfinden etwas, arbeiten dafür hart - und wollen dafür bezahlt werden.
Der verständlichste Antrieb eines arbeitenden Menschen.
Die Kostenlos-Internet-Mentalität die seit Einführung digitaler Medien unser Leben bestimmt, hat ursächlich dazu geführt auf anderen Wegen Geld zu verdienen.

Es wäre einfach, jede Nutzung von nutzbaren Social Media Plattformen durch einen Kauf der App oder einmaliger Gebühr am PC bezahlen zu lassen und dafür Datenschutz zu garantieren.

Die kostenlos-Mentalität von Mediennutzern digitaler Zeitungen etc. die die Bezahlung durch Einblenden von Werbung als hinreichend betrachten gehört da auch dazu.

Datenpishing freiwilliger Art sind ebenfalls Bonuskarten wie Payback etc.

Was ist davon harmlos, was nicht?

Ralph Lewenhardt | So., 1. April 2018 - 10:57

Es ist das Internet. Offene Wählerkommunikation, frei von den manupulativen Absichten der auf Machtsicherung bedachten Eliten, nimmt die wirkung der traditionellen Machtinstrumente und erzeugt Ratlosigkeit und Aktionismus.

Werner Peters | So., 1. April 2018 - 12:18

Der neuen Medien-Star der GRÜNEN Habeck fordert doch allen Ernstes die "Zerschlagung" (!) von Facebook. Hirnrissiger geht es wohl nimmer. Ich sehe sie schon vor Angst schlottern, Zuckerberg und Co., wenn sie hören, dass ein bedeutender nord-deutscher Watt-Wanderer in Gummistiefeln beim Würmchen-Suchen die große Keule schwingt. Aber dem deutschen Publikum gefällt es, alle MSM haben es pflichtschuldigst gemeldet.

André Oldenburg | So., 1. April 2018 - 12:21

Wozu noch die NSA, wenn es facebook gibt? Es gibt so viele Menschen, die es den Geheimdiensten sehr einfach machen. Wozu Abhörgeräte in Wohnungen installieren, wenn sich die Verbraucher diese sogar selber kaufen? Alexa und google home lassen grüssen.
Wieso wird ein System der Datenanalyse bei Trump kritisiert, das Obama eingeführt hatte? Bei Obama hat man dieses als sehr modern dagestellt und die Republikaner als tumb und Zukunftsfeindlich.
Ich gebe den Demokraten bei der nächsten Wahl kaum eine Chance den Präsidenten zu wählen, denn selbst nach mehr als einem Jahr nach der Wahl wird jedem, egal ob Russen oder Facebook die Schuld gegeben, aber die Demokraten haben alles richtig gemacht und wurden betrogen. Eine Partei, die die verarmte weisse Bevölkerung gerne, auch öffentlich white trash nennen und daran nichts schlimmes erkennen.

Manfred Steffan | So., 1. April 2018 - 13:05

Gegen mehr direktdemokratische Elemente als Korrektiv (nicht als Ersatz!) für die repräsentative Demokratie wehrt sich das politishe Establishment schon lange mit Heftigkeit. Frau Merkel möchte ihre "wirtschaftsförmige Demokratie" alternativloser Sachzwänge verwirklichen, wo der Bürger vieler Entscheidungen enthoben ist. Und nun wird die politische Mündigkeit der Wähler, die Grundthese der Demokratie, infrage gestellt. (Dass die Wählerschaft nicht überwiegend aus politischen Experten besteht, war bereits bei Einführung der Demokratie bekannt. Deshalb sind Politiker ja im Obligo, Überzeugungsarbeit zu leisten.) Je mehr die aktuelle Politik merkt, mit ihren Konzepten nicht überzeugen zu können, desto weniger hinterfragt sie diese Konzepte und desto mehr stellt sie das politische System infrage.

Claudia Martin | So., 1. April 2018 - 13:51

sind für mich die größeren Gefahren. Für viele gibt es da noch eine tiefe Vertrauensbasis aus alten Zeiten. Aber hier handelt es sich ja mittlerweile um einen treuen Regierungsfunk mit dem Prädikat Luegenpresse Premium. Bei fakebook weiss doch jeder woran er ist. Von daher kann ich die ganze Aufregung nicht verstehen.

Robert Müller | So., 1. April 2018 - 14:40

Den Ausgang "Demokratie als „Kampfplatz der Ideen“" hat man sich bereits mit der Theorie der "Echokammern" verbaut. Also, Ideen dringen nicht mehr zu jedem Wähler vor, weil dieser von außerhalb der Echokammer nicht mehr erreichbar ist. Wobei Merkel und Politiker ähnlich wie sie gerade durch ein Mangel an eigenen Ideen oder der Fähigkeit diese zu kommunizieren auffallen. Das einzige das Merkel produziert sind kurze Sprüche, wie sie einst in der DDR hingen, z.B. in den Werkshallen zur Agitation der Arbeiter. Ein weiterer Aspekt ist die sinkende eigene Glaubwürdigkeit der etablierten Politik, was weiter den eigenen Einfluss auf die Wähler reduziert. Bei mir jedenfalls ist Merkel unten durch, unabhängig davon ob sie in Zukunft doch mal einen Einfall hat, der mir eigentlich gefallen sollte. Ohne prinzipielle Akzeptanz ist so eine Diskussion der Ideen nicht möglich, was z.B. in Bezug auf die AfD ja auch von der anderen Seite so ist. Die Ausschließeritis kennzeichnet unsere heutige Zeit.

Birgit Jacob | So., 1. April 2018 - 15:44

Es ist zu kurz gesprungen, wenn man die Meinungsmanipulation nur an dieser Datenanalyse festmacht. Egal ob google oder Wikipedia, überall ist die Manipulation bereits eingezogen. Wer diese Instrumente hin und wieder nutzt, stellt überrascht fest, dass sich die Inhalte verändern, in dem z.B. bei Wikipedia plötzlich Informationen zu wichtigen Ereignissen oder Personen verschwinden. Es ist auch kein Zufall, dass immer wieder die gleichen Personen diese Änderungen vornehmen. Markus Fiedler hat sich mit diesem Phänomen beschäftigt und da sehr interessante Erkenntnisse zu Tage befördert.
Nicht anders sieht es bei google aus. Suchanfragen sind heute zu politischen Aussagen und Themen weitaus weniger erfolgreich. Auch hier scheint es eine Art Zensur zu geben. Politik oder auch die Interessengruppen hinter der Politik arbeiten ganz offensichtlich sehr stark daran, dass die Informationsvielfalt beschränkt wird und damit der Bürger leichter manipuliert werden kann.

Rudolf Stein | So., 1. April 2018 - 17:18

Es ist völlig egal, welche Daten in welchen Diensten missbraucht werden. Die "Daten" der gesellschaftlichen Wirklichkeit schlagen alles bei weitem: Ausländergewalt, Morde und Vergewaltigungen durch "Flüchtlinge", das Geseire der AM und ihrerApologeten, die dauerhafte Einsickerung von Muslimen in dieses Land und die zunehmende Islamisierung des Landes durch Maßnahmen der Regierung, durch die muslimischen Geburten (ja, Mohameds Prinzip works!) und die Blödheit der "Gutmenschen". Das alles schlägt nur einer Partei zugute. Hoffentlich! Michel wach auf!

Die Realität schlägt die Fiktion um Längen!
Aber anstatt sich um die realen, täglich wachsenden Gefahren zu kümmern
und sie entschlossen zu bekämpfen, befaßt man sich lieber mit den
Gefahren des Internets.
Naivität kennt offenbar keine Grenzen.
Der echte "Michel" wacht erst auf, wenn ihm die Decke auf den Kopf fällt und der
letzte Rest seines Verstandes davon erschlagen wird. Immerhin kann er vielleicht noch unter dem Schutt hervorkriechen und dahindämmernd weiter-existieren.
Zum sinnentleerten Benutzen des Internets reicht's dann auch noch.

Volker Leyendecker | So., 1. April 2018 - 22:12

Die Parteien fürchten die freie Information für die Bürger. Die Daten die frei im Internet kursieren sind für die Bürger keine Gefahr, Gefahr währe es wenn nur ein zwei Giganten die Daten hätten. Doch nur durch die viele Anbieter ist die Freiheit gewährleistet. Der Bürger ist die einseitige Bevormundung durch die Linkspresse satt und auch in der Lage sich seine eigene Meinung zu bilden. Die AFD ist doch in der Presse diffamiert worden und trotzdem haben viele Bürger die AFD gewählt. Jetzt Fürchten die Altparteien die Offene Information der Bürger und versuchen das Internet als Ursache für ihre Wahlschlappen hin zu stellen. Herr Maas hat mit seinem Gesetz doch den Anfang gemacht die Meinungsfreiheit ab zu schaffen. Demokratie nach Altparteien art. 40% der Presse ist in linker Hand. Der ÖR-Rundfunk in den Händen der Regierung so ist die Meinungsfreiheit zur Lachnummer verkommen.

Romuald Veselic | Mo., 2. April 2018 - 08:58

und als Kind; meine Oma las mir immer Gutenachtgeschichten vor, dass das Gute zum Schluss immer die Oberhand gewann. Mit dem Erwachsenwerden endete das Märchenhafte und das Gute.

Was ich sehe und höre, beeinflusst mich. Tagtäglich in dem öffentlichen Nahverkehr, auf der Straße oder in den Supermärkten, oder im Urlaub.

Wenn Intensivstraftäter wg. Überziehung der Ermittlungen nach Strafprozessordnung aus dem Haft unbestraft entlassen werden, werde ich nicht beeinflusst, sondern fassungslos. Der Fehler liegt dann im System, der von jemanden Konstruiert wurde und nicht bei Analytica/Consulting. Derjenige, der dieses Unrecht herbeiführte, sollte zu Rechenschaft gezogen werden. Dass so etwas existiert, sind nicht arbeitende Putzleute o. Müllmänner verantwortlich, sondern konkrete Personen aus der Politik.

Dieter Zorn | Mo., 2. April 2018 - 10:06

Schon der erste Satz stimmt leider nicht: Es ist Gesetzeskonform, was da in den USA und in Deutschland zum Beispiel von der Deutschen Post AG seit fünfundzwanzig Jahren betrieben wird. In den USA war die Einführung der Mercedes M-Klasse 1995 einer der ersten Launches, der stark durch Database-getriebene Direktwerbe-Verfahren gesteuert wurde. Genauso wie die Wahl Clintons. In Deutschland ist das Datenschutzrecht rigiroser, weshalb wir Deutschen von den Amerikanern immer belächelt wurden, und auf Micro-Targeting mit anonymisierten Daten ausweichen mussten. Dabei werden aufgrund des genauen Wohnortes Chancen berechnet unter der Hausnummer Menschen mit ähnlichen Profilen anzutreffen. Für die Industrie und die Werbebranche ein alter Hut, der in Zusammenhang mit Trump nun skandalisiert wird. Was soll daran falsch sein, wenn Wechselwähler zielgenau die Argumente einer Partei erfahren?

Thomas Robert Rausch | Mo., 2. April 2018 - 12:19

Wo ist der Schaden?
Der Schaden besteht im Vertrauensbruch und der Wahlbeeinflussung durch illegalen Datenankauf!
Nur weil das von irgendwelchen Leuten als normal und üblich erklärt wird, ist es noch lange nicht legal!
Darüber hinaus wird der Wählerwille geschädigt indem die Wahlwerbung in unzulässiger Weise an die individuellen sozialen Umstände des Einzelnen direkt andockt und somit geschickt zu manipuliert! Es ist wie die Produktwerbung durch Tiefen Suggestion-.
Opfer ist vor allem der eigentliche Wille des Wählers, also dass was der eigentlich will.
Der wird dadurch ausgehebelt und umgeleitet. Dadurch entsteht ein anderes Meinungsbild das insinuiert , die Mehrheit denke so. Der damit verbundene Gruppendruck tut seine Wirkung.
Eine Schweinerei ist das!

Jacqueline Gafner | Mo., 2. April 2018 - 12:40

1.) There is no free lunch (frei übersetzt: es gibt nichts umsonst) müssten sich all die Nutzer, die von vermeintlichen "Gratis-Angeboten" insbesondere auch von Wirtschaftsubjekten sorglos Gebrauch machen, wieder einmal in Erinnerung rufen.
2.) Dass der Datenschutz, der dem Erhalt der Privatsphäre und damit des Freiraums dient, in dem Individuen nicht a priori damit rechnen müssen, durch irgendeinen "Big Brother" überwacht und danach gegebenenfalls "auf Linie gebracht" zu werden, zunehmend in letztlich demokratiegefährdender Art durch verschiedenste Interessengruppen unterlaufen wird, ist eine Entwicklung, die (zu) viele als vermeintlich unumkehrbar hinzunehmen scheinen.
3.) Kommunikation ist stets gerichtet, es gibt einen Sender und einen Empfänger, mindestens einen gedachten, dem nicht irgendeine, sondern eine bestimmte Information übermittelt werden soll. Wer das einmal verstanden hat, wird sie automatisch zu verifizieren suchen, bevor er sie tel quel akzeptiert oder verwirft.

Karin Zeitz | Mo., 2. April 2018 - 17:04

muss schließlich schuld daran sein, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen hat. Für die Täterschaft der üblichen Verdächtigen - Russland und Putin - konnte man vermutlich nicht genügend Beweise erbringen. Jetzt haben Analytika/Consulting und Facebook den “schwarzen Peter“. Offensichtlich kann man nicht akzeptieren, dass die Wähler ihre Entscheidung aus eigenem Antrieb getroffen haben.

Angela Seegers | Mo., 2. April 2018 - 22:33

die "Dolchstosslegende" ein? Eine historische Lüge, die es bis in die Geschichtsbücher geschafft hat. Ist zwar hundert Jahre her, aber Lügen zur Erklärung von Fehlern sind immer up to Date. Auch wenn wir allein wegen der Benutzung des Internets und damit der sozialen Medien täglich und immerzu durchleuchtet werden (und es wissen) erscheint mir der hier hoch gespielte Skandal eher weniger mit Facebook und Konsorten zu tun zu haben als mit Tricks der Politiker gemachte Fehler zu vertuschen, oder im Falle der Medien falsche Fakten erhoben zu haben und einen Schuldigen zu suchen. Bei solchen Eliten geht der gemeine Wähler eher nicht zur Abstimmung oder wählt den, der am lautesten und brutalsten agiert. Dazu bedarf es keiner Wahlmanipulation via sozialer Medien.

Lutz Schnelle | Di., 3. April 2018 - 11:53

Der Link auf Facebook ist Konzern-Werbung.
Während früher schon eine Cola Dose im Krimi die Republik erzürnte, schnarcht sie bei der Verschmelzung von Politik, Konzernen und Medien vor sich hin.
"Digitaler Wandel" ist ganz unverholene Industriewerbung.

Und wie es so kommt, standen Post und Parteien am Wochenende unter Beschuß. Die Parteien haben Daten von Postkunden zur Manipulation der Wahlentscheidung erhalten.