Eine chinesische Anstecknadel in Form der Landesflagge liegt auf einer USA-Fahne, aufgenommen am 18.07.2011 in Dresden.
Folgt China auf die USA? Der Kampf um die Vorherrschaft ist längst im Gange / picture alliance

China und USA - Wer gewinnt den Kampf um die Vorherrschaft?

In der „Welt“ beschreibt Michael Stürmer den Kampf der USA und China um die Vormachtstellung anhand der antiken Kontrahenten Athen und Sparta. Und auch Russland spielt eine wichtige Rolle. Ein Netz-Fundstück, empfohlen von „Cicero“-Chefredakteur Christoph Schwennicke

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

So erreichen Sie Christoph Schwennicke:

Mit Worten, die von Napolean stammen, leitet Michael Stürmer seinen Welt-Artikel „USA und China – das ist wie Sparta und Athen“ ein. So soll dieser über das Reich der Mitte gesagt haben: „Lasst den alten Drachen schlafen. Wenn er erwacht, wird er den Erdkreis erschüttern.“ Inzwischen erschüttert China nicht nur den Erdkreis. Die tektonische Machtverschiebung im Pazifikraum ist längst ein Beben, das auch im aktuellen Handelsstreit zwischen den USA und China zum Ausdruck kommt.

Es handele sich, schreibt Stürmer, um eine „strategische Revolution“, die längst im Gange sei. „Man wird froh sein müssen, wenn eine welthistorische Wende wie die, die rund um den Pazifik sich abspielt, ohne Krieg abgeht.“ Stürmer verweist darum interessanterweise auf ein aktuelles Forschungsprojekt über den Peloponnesischen Krieg im 5. Jahrhundert v. Chr., wo einst die Landmacht Sparta der Seemacht Athen gegenüberstand. Die Verbindung zu China und den USA? Es wird nun versucht, aus den Beschreibungen über Athen und Sparta des antiken Geschichtsschreibers Thukydides auch Lehren für den Konflikt der beiden Hegemonen USA und China ziehen zu können. Auch das neue Buch von Graham Allison „Destined For War. Can America And China Escape The Thucydides’s Trap?“ könnte Erkenntnisse bringen, die den Frieden sichern könnten.

China-TitelNicht ohne Grund haben auch wir unseren aktuellen Cicero-Titel dem Thema China gewidmet. Mit der Ausgabe „Machtspiel – Wie China nach der Welt greift“ lesen Sie unter anderem unser Autorenstück „Pekings Projekt“ des Autoren und Sinologen Falk Hartig. Er nimmst sie mit auf eine Reise zum derzeit wohl ambitioniertesten geopolitischen Projekt Chinas: der neuen Seidenstraßeninititative.

 

Mit unseren „Fundstücken“, wie diesem zur #MeToo-Debatte, wollen wir in loser Folge auf außergewöhnliche Standpunkte aus dem Netz und anderswo hinweisen.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

wolfgang spremberg | Mo., 26. März 2018 - 14:41

China hat noch eine überwiegend arme / sehr arme Bevölkerung und (noch) eine Wirtschaft, die in hohem Maße auf ausländisches know how, auf Rohstoffe und auf Absatzmärkte für seine Erzeugnisse angewiesen ist. An diesen Punkten ist China in überschaubarer Zeit deutlich verwundbarer als die USA. Ob China der Zugang zu westlicher Technologie erschwert wird, werden wir sehen, der Bedarf an Rohstoffen bringt China nicht nur in Konkurrenz mit den USA und ob die USA und andere kaufkräftige, wohlhabende Gesellschaften in Zeiten von Industrie 4.0 noch so sehr an chinesischen Produkten interessiert (angewiesen) ist kann man bezweifeln.
Und gegen wen sollte China sich (warum) militärisch wenden ? Gegen die USA ? Warum ? Weil die USA sich möglicherweise als Beschützer von Russland oder Vietnam oder Japan oder.....in Stellung bringen ? Wer hat denn, wenn wir auf eine wertegebundene Außenpoltik verzichten, Angst vor den USA ? Vor Europa ? Russland ? Afrika ? Asien ? Sehe ich nicht..trotz Sparta ...

Dimitri Gales | Mo., 26. März 2018 - 15:00

das ist evident. Ihr Ziel: Wirtschaftsmacht Nummer 1, Ablösung der USA als "die" Weltmacht. Trump hat das genau analysiert und greift nach Mitteln, um dies so weit wie möglich einzudämmen. China hofft, dass Europa als Verbündeter gegen die Regierung Trump agieren wird. Dabei zählen die Chinesen auf die Arglosigkeit, Naivität der Europäer, denn China ist dabei, überall seine Brückenköpfe zu installieren, um seine ökomische Suprematie vorzubereiten - in Europa und in Deutschland. Wenn dies erreicht, kommen weitere Schritte zur Beherrschung des Westens.

Ernst Laub | Mo., 26. März 2018 - 16:56

Auch Deutschland hätte im Zentrum Europas so etwas wie ein "Reich der Mitte", ein "Heiliges Deutsches Reich Europäischer Nationen" werden können. Doch es kam (Gott sei Dank?) nicht so weit.
Verhindert hat dies nicht in erster Linie das anglo-amerikanische Machtkartell sondern die ungeniessbare Mischung von Überheblichkeit und Unterwürfigkeit von der das an und für sich grossartige deutsche Volk (Man darf auch anderer Meinung sein!) seit 1933 verseucht ist.
Dazu gesellt sich seit 1968 eine suizidale Grundhaltung mit den uns allen bekannten verheerenden demographischen Auswirkungen: Die BRD ist zu einem blossen Profit Center – mit auswechselbarer Population – des globalen Kapitals geworden.

Helga Raun | Mo., 26. März 2018 - 20:09

diese Vorherrschaft gewinnen, weil Trump bekommt immer mehr Falken.
Wir müssen davon ausgehen, daß Putin einige überleben wird und bitte nicht auf Lügen hineinfallen!
Laut Lügenpresse hat Rußland weniger Wirtschaftskraft, als die hochverschuldete Italien, was soll denn das?
Rußland kann sich sogar leisten 3 t Gold aus der Luft verschwinden zu lassen, aus einem Hubschrauber, Italien würde dadurch gleich Bankrott gehen....

Wolfgang Schuckmann | Di., 27. März 2018 - 00:25

War da mal nicht einer, der etwas von der gelben Gefahr faselte? Ich denke schon, und er sah einige Dinge voraus, die zu seiner Zeit absolut aus dem Rahmen der politischen Wahrnehmung der meisten Politteilnehmer zu jener Zeit fiel. Dieses Thema weiter zu bemühen ist lässlich. Was viel mehr zur Diskussion steht ist die Tatsache der Entwicklung der Zuwächse der jeweiligen Bevölkerungen. Allein aus dieser Entwicklung muss zwingend klar sein: Dort, wo Bevölkerungszuwachs mit dem Anstieg der Bildung breiter Schichten einhergeht, wird sich für das betreffende Volk ein Wachstumskorridor eröffnen, der dazu führt, dass solche Gesellschaften die besten Voraussetzungen dafür erlangen, in der Welt von Morgen ein gewichtiges Wort mitzureden. China hat diesen Status zweifelsfrei erreicht, Indien, vielleicht vielleicht schon in Kürze. Wir werden sehen und überrascht sein, denn auch Brasilien schickt sich an im Chor der Völker zumindest eine andere Wertstellung zu erreichen, als zuletzt.

Eine wachsende Bevölkerung muss versorgt werden (knappe Ressourcen) und will in Wohlstand leben. Wenn das mit dem Wohlstand nicht klappt werden sie unzufrieden. Brauchen Gesellschaften in Zeiten von Digitalisierung / Automatisierung mehr Menschen ? Oder werden mehr Menschen nicht zunehmend ein Problem ?