Schriftzug "Thoughts of the week - brought to you by Deutsche Bank"
Brisant: Die Deutsche Bank wirbt für die Abschaffung des Nationalstaates / Foto: Screenshot Facebook

Ideologie in Chefetagen - So quer denkt die Deutsche Bank

Mit kurzen Videos unter dem Motto „Thoughts of the Week“ will die Deutsche Bank zeigen, sie sei am Puls der Zeit. Was originell, querdenkend und zukunftsweisend sein soll, ist tatsächlich intellektueller Einheitsbrei mit fragwürdigen politischen Botschaften

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Es gibt den Mitarbeiter des Monats, den Vogel des Jahres und den Fernsehfilm der Woche. Weshalb also sollte es nicht auch Gedanken der Woche geben – neudeutsch „Thoughts of the Week“? Das klingt modern, das klingt innovativ, das klingt nach Zeitgeist.

Folgerichtig und in der banalen Logik der Public Relation folgend, veröffentlicht die Deutsche Bank unter diesem schmissigen Titel seit einiger Zeit kurze Videoclips. In denen geben Wissenschaftler, Unternehmer, Manager und Menschen aus dem Kulturbereich Weisheiten zum Besten, die in der Welt der Banken, Investoren und Consultants wohl als innovativ und zukunftsweisend gelten. Die Botschaft: Die Deutsche Bank hat die Hand am Puls der Zeit. Hier sitzen die Querdenker und Visionäre.

Alles andere als innovativ

Das alles ist an sich schon unfreiwillig komisch. So richtig drollig wird das Ganze aber, wenn man sich die Clips selbst anschaut. Zum Beispiel denjenigen mit dem Schauspieler und Coach Bernard Hiller. Den Mann muss man nicht kennen. Wichtig ist, dass er in der Berater- und Coachingbranche einen prominenten Namen hat. Seine Botschaft: Positives Denken erfordert Mut. Genau diesen Mut hätten Führungskräfte: „Sie riskieren alles.“ Denn: „Wer nicht bereit ist zu verlieren, kann nie gewinnen.“ Auweia!

Neben solchen nassforschen Sprüchen aus der Mottenkiste von Managerseminaren bieten die Spots der Deutschen Bank ein buntes Potpourri aus der Welt intellektueller Biederkeit. So erfährt der geneigte Zuschauer, dass mehr Frauen in Entscheidungsgremien zu unser aller Vorteil sind, dass Innovation kein Team-Sport ist oder dass Innovationen sehr wichtig sind für die deutsche Volkswirtschaft.

Das ist alles nicht falsch. Dumm nur, dass es nichts Abgestandeneres und Uninnovativeres gibt als das Dauergeschwätz von der Innovation. Wirklich innovativ wäre es, das Wort „innovativ“ endlich aus dem Managerjargon zu streichen. Doch das nur nebenbei.

Autoritärer Jargon

Die Clipreihe der Deutschen Bank gibt ein bedrückendes Bild der herrschenden Ideologie in den Chefetagen der Wirtschaft, der Think-Tanks und Consultants. Man gibt sich originell, querdenkend und zukunftsweisend. Tatsächlich produziert man jedoch einen intellektuellen Einheitsbrei, der Progressivität signalisieren soll, faktisch jedoch nichts anderes ist als konfektionierter Nonkonformismus.

Umso verräterischer sind die politischen Botschaften, die in den „Gedanken der Woche“ zum Besten gegeben werden. Etwa durch Ulrike Guérot. Die ist Politwissenschaftlerin am Department für Europapolitik und Demokratieforschung der Donau-Universität Krems. Zudem leitet sie das von ihr gegründete European Democracy Lab, das sich zum Ziel setzt „transnationale Paradigmen zu entwickeln und alternative Konzepte europäischer Politik zu erforschen“.

Nun ist es selbstverständlich legitim, sich über Fragen eines postnationalen Europas Gedanken zu machen. Nachdenken kann man über alles. Interessant – und verräterisch – ist jedoch dabei der Jargon, den Guérot auf dem Vlog der Deutschen Bank pflegt. Denn der ist reichlich autoritär. Suggeriert wird Alternativlosigkeit. Seit einiger Zeit ein beliebtes Mittel.

„Der Nationalstaat muss in Europa abgeschafft werden“, erfährt der verblüffte Hörer, „denn wir wollen eine europäische Demokratie“, und „wir müssen verstehen, dass die Nation nicht der Träger von Identität ist.“ „Muss“, „wir wollen“, „wir müssen“: Das ist der Wortschatz intellektueller Gouvernanten. Natürlich muss keiner etwas, und „wir“ – wer immer das sein soll – müssen schon mal gar nichts.

Wirtschaft und Linke Hand in Hand

Abgesehen von der penetranten persuasiven Rhetorik, die dem Zuschauer hier übergebraten wird und die mit dem kurzen Format allein nicht zu erklären ist, erstaunt jedoch vor allem das mediale Umfeld: Die Deutsche Bank wirbt also, anders kann man das nicht verstehen, auf ihrem Vlog für die Abschaffung des Nationalstaates.

Aus Sicht einer international agierenden Bank mag das stimmig sein. Die Unverblümtheit, mit der man hier agiert (beziehungsweise agitiert) ist allerdings doch bemerkenswert. Interessant ist zudem, dass man sich dafür der Rhetorik der politischen Linken bedient – und dass diese Linke dabei auch noch mitmacht.

Zugleich erklärt dieser kleine Medienbeitrag sehr schön, weshalb die Linke in fast ganz Europa in der Krise ist. Eine Linke, die sich in ihrer transnationalen Verblendung zum Erfüllungsgehilfen der Finanzwirtschaft macht und dabei offen die Sozialpolitik als Mittel anpreist, widerspenstige Bürger einzubinden, muss sich über ihren Niedergang nicht wundern.

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Alexander Steinmann | Sa., 10. März 2018 - 11:44

Sehr richtig hat der Kommentar die Zeichen der Zei erkannt. Lediglich die Schlussbemerkung, dass Sozialpolitik widerspenstige Bürger einbinden soll, greift zu kurz. Hier wird auch mit Meinungs- und Sprechverboten sowie gerne umweltpolitisch begründeten Verboten der Bürger auf Reihe gebracht. Der moralische öko-Imperativ gilt natürlich nicht für das im Firmenjet reisende Management oder das in Dienstlimousinen selbst Kurzstrecken zurücklegende Politestablishment.

Sven Bergmann | Sa., 10. März 2018 - 13:41

Seit Guérot ist die Deutsche Bank für mich komplett untendurch.
Apodiktische Aussagen dieser Art stehen einem Wirtschaftsunternehmen nicht zu.

Es sei denn, man verfolgt dort eine entsprechende Agenda. Das macht es nicht besser, eher im Gegenteil.

Was bedeutet das für Kunden, die ein abweichende Meinung haben? Gibt es da entsprechende Gespräche, „..also ein paar Ihrer Kontobewegungen machen uns Sorgen, Herr Müller. Sie pflegen den falschen Umgang. Diese Spende neulich...“.

1,0 Guérot ist das Verhältnis von Bekenntnis zum polithörigem Mainstream relativ zum dadurch entstehenden Imageschaden.
Bei 20°C auf Meereshöhe.

Fritz Gessler | Sa., 10. März 2018 - 14:00

avantgarde war immer der nützliche idiot des grosskapitals. sogar die rabiatesten anarchisten in deutschland waren immer berufsrevolutionäre mit rentenanspruch.
insofern nur konsequent, diese ideologischen liebesdienste progressiver intellektueller*innen :))
und das volk, der grosse lümmel? MUSS es einsehen, WILL es doch eigentlich auch, KANN gar nicht anders: stimmmvieh, gehorche!

Dr. Roland Mock | Sa., 10. März 2018 - 14:05

Herr Grau hat - leider - wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieses Bla-Bla-Bla-Hauptsache-politisch correct-Marketing großer Unternehmen (nicht nur der Deutschen Bank) empfinde ich als nur noch peinlich. Eine widerliche Anbiederung an den Zeitgeist und die vereinigte linke Chaotencommunity, welche das Land seit Jahren im Würgegriff hält. Welch Schwachsinn, welche Fehleinschätzung der „wirtschaftlichen Elite“ dieses Landes, die Beklatschung von Beliebigkeit und Inkompetenz würde ihr Image aufbessern. Ausgerechnet. Rühmliche Ausnahmen sind Großmann (Ex-RWE) und Kaeser (Siemens), welche es als ziemlich einzige aus dieser Liga wagten, Merkel und ihrer Gang aus bezahlten Claqueuren offen zu widersprechen, indem sie „Energiewende“ und andere Formen des grassierenden Staatsinterventionismus geißelten. Was die Deutsche Bank betrifft: Die soll endlich ihren Job machen, statt öffentlich dumm zu schwätzen. Ihre angelsächsischen Pendants sind schon lange wieder raus aus der Krise.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 10. März 2018 - 14:43

aber ich hoffe sehr, dass sich Frau Guerots Transnationalismus nicht als angewandter jivamukti entpuppt.
Soll auf dem Vormarsch sein, wenn man dem Internet glauben kann.
Ich finde Spiritualität hochinteressant, aber mein Leistungssport ist Denken.
Wenn man die Leiden der Elite betrachtet, so haben spirituelle Dimensionen ganz sicher ihren Stellenwert, wenn man daraus dann aber das Nicht-Leiden der Elite, sprich ihre Potenzialität und Intellektualität begründen will, kurz sie selbst, könnte man Schiffbruch erleiden.
Frau Guerot war mir einmal im Presseclub aufgefallen mit, wenn ich mich richtig entsinne, "staccato-Sätzen".
ich bin zu musikalisch, mir das längere Zeit anzuhören...

Dr. Florian Bode | Sa., 10. März 2018 - 15:17

Da möchte sich ein Finanzinstitut, dass mit der 6-teiligen Miniserie "Bad Banks" gerade einen hochglanzpolierten Spiegel vor die Nase gehalten bekommen hat, wohl als hippes Avantgarde-Unternehmen präsentieren. Aber dieses Soufflé aus Coaching-Allgemeinplätzen und abgestandenen linken "no border-no nation" Statements ist ranzig und zusammengefallen. Die Schmocks vom Marketing, die das verbrochen haben, gehören ausgewechselt.

Robert Schromm | Sa., 10. März 2018 - 15:42

...statt alternativloser Einheitsbrei. So etwas stünde der linken Szene gut. Konjunktiv. War mal. Heute ist es der CICERO. Danke für den hervorragenden Artikel!

Elke Halefeldt | Sa., 10. März 2018 - 16:41

„Nationale Interessen und eine fehlende demokratische Ordnung blockieren die Realisierung eines europäischen Gemeinwohls bereits zu lange.“ Guérots vereinnahmendes „Wir“ und die im diktatorischen Grundton vorgetragene Alternativlosigkeit ihres Europa-Konstrukts wirken etwas anmaßend. Das publicityträchtige Projekt des EDL „The European Republic“ ist eine hoch-abstrakte „Vision“ von einem harmonischen Polit-Gebilde mit einem Europäischen Präsidenten, einem Repräsentantenhaus [one (wo)man, one vote] und einem Europäischen Senat. Europäischer Pass, Freizügigkeit, Europäische Minister, eine Europäische Arbeitslosenversicherung, ein Europäisches Steuersystem. Ach, man wüsste ja zu gern, wie Frau Prof. Guérot (und die Deutsche/künftig Europäische? Bank) sich allein schon die einheitliche Arbeitslosenversicherung, überhaupt einheitliche Sozialkassen für sozialökonomisch sehr heterogene Gebiete mit bereits 512 Mio Menschen plus Zuwanderern und 24 EU-Amts- und Arbeitssprachen konkret vorstellt.

Jedenfalls kann man darüber reden.
Ich glaube allerdings, dass man sich damit mehr Probleme einhandelt als man löst.
Ich hatte es gemeint als supranationale Einrichtung, vor allem um innereuropäisches Arbeiten zu erleichtern oder so ähnlich, auch um Lohnunterschiede abzugleichen oder so ähnlich, aber sicher nicht vereinheitlichend.
Aber um Europa besser zusammenzuführen, könnten über Fonds Löhne aufgestockt werden...
Es gibt sicher ein paar gute Möglichkeiten, über die man nachdenken könnte seitens seriöser Institute, besser auch der Parteien.
Gibt es überhaupt schon einen Gleichstand innerhalb Deutschlands.
Die Strategen haben es nicht einmal hier geschafft mit der Angleichung, aber Europa, der Nahe Osten, Afrika, die ganze Welt...

Gisela Fimiani | Sa., 10. März 2018 - 17:09

Es ist abscheulich, dass die Linke sich der Finanzwitschaft andient, jedoch heiligt der Zweck die Mittel. Die Linke war und ist nicht wählerisch, wenn es darum geht, dem Individuum einzutrichtern,dass sein Ziel das Kollektiv mit seiner "historischen Mission" sein muss. Wir sind am Puls der Zeit und fortschrittlich, ja wir werden Helden auf der Bühne der Geschichte sein. Wir müssen nur ein paar Opfer bringen, gewinnen aber "Ruhm und Ehre"(siehe Flüchtlinge). Der Nationalstaat muss verschwinden - immer schon linkes Streben - um weiter im Kollektiv aufzugehen und WELCHE Identität zu erlangen? Es werden "höhere Ziele" angestrebt und dabei stört das denkende, kritische Individuum. Es muss im Kollektiv verschwinden. Der autoritäre Ton ist deshalb nicht überraschend, denn hier spricht der(die) Wissende zu Unwissenden. Das ist die zweifelhafte arrogante Moral intellektueller "Oligarchen", die gefährliche Utopien als alternativlos verkünden. Entlarvung durch kritisches Individuum notwendig!!!

Gerhard Hein | Sa., 10. März 2018 - 18:01

Meine Gedanken der Woche :
- inhaltlich stimme ich Herrn Grau zu .
- Abschaffung der Nationalstaaten erfordert
Einheitssprache- und - Kultur. Wer will das ?
- gewisse Eliten aus Politik und Wirtschaft
sprechen ein englisches Spezial-speach aus
Technik, Marketing, PC und Digital. Intern
glänzt man damit vielleicht. Extern bleibt man
unverstanden und spaltet.
- Deutsche und Commerzbank sollten abge -
wickelt werden. Die Eigentümer wurden
von gierigen Managern zu 80 % und mehr
enteignet. Unterstützung durch den Steuer -
zahler war vergebens. 17 MRD. ! sind versenkt !
Aber die Taschen der Manager sind voll !
Beide Banken verdienen kein Vertrauen ! Ihre
TV-Werbung ist unerträglich ! Als Erfolglose sollten sie ihre Weisheiten für sich behalten !

Wilhelm Maier | Sa., 10. März 2018 - 18:01

"Dumm nur, dass es nichts Abgestandeneres und Uninnovativeres gibt als das Dauergeschwätz von der Innovation." OK. Das Lied...von G3stern und von Morgen... Aber was hat das mit der Deutschen Bank zu tun?
"Nachdenken kann man über alles": http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/politik-der-eskalation-d…
Und ich meine das so "eine europäische Demokratie" mit "Diese Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Politik" mit samt Berater und Beraterin(en) und auch mit "beräterden" uns bald wirklich an die Wand fährt. Traurig...
Alles Gute.

Hans Pauckert | Sa., 10. März 2018 - 19:01

wie es wirklich steht, empfehle ich jedem das kleine Büchlein "Der Finanz-Finanz-Tsunami:´... von Wolff.

Sonja Schweinitz | Sa., 10. März 2018 - 19:05

Vielen Dank für Ihren scharfsinnigen u. spitzzüngigen Artikel! "Intellektuelle Gouvernanten"- super! Das Gouvernantische wäre noch verzeihlich, wäre es tatsächlich mit Intellekt - besser: mit Klugheit, praktischer Vernunft u. Verantwortungssinn - kombiniert. Das von Ihnen Zitierte ist jedoch nur intellektualistischer Bullshit (vgl. P. Bourdieu & H. G. Frankfurt), abgehobenes u. konsequenzloses Gequatsche von Leuten, die aus ihren Glas- u. Elfenbeintürmen heraus dozieren, ohne selbst für die Folgen ihrer „innovativen Visionen“ geradestehen, geschweige denn haften zu müssen. Zur Verbindung von Banken und „Linken“ bei uns: wer hatte Anfang der 2000er nochmal die Finanzwirtschaft dereguliert, damit gigantische Fehlspekulationen ermöglicht u. die Finanzkrise mit verursacht? Die rot-grüne Regierung
unter Schröder. Wer hat dabei prächtig verdient? Die „Bankster“. Wer hat hat die „Bankenrettung“ bezahlt? Die Bürger u. Steuerzahler. „Bad banks" & "bad politicians" gehen halt Hand in Hand.

Dimitri Gales | Sa., 10. März 2018 - 19:41

Ich kenne die Denke, die hinter solchen Phrasen steht: die Auflösung des Nationalstaates als störender Regulierer globaler Finanzinteressen. Der Staat nur noch als Verwaltungsorgan, nicht aber als Exekutive.

Jürgen Winzig | Sa., 10. März 2018 - 19:54

Die Dame kommt mir wie eine Realsatire auf 2 Beinen vor...".Unter Berufung auf Immanuel Kant postulierte Guérot ein «Weltgastrecht». Philosophisch gesehen gehöre die Welt allen, und jeder Erdenbürger habe das Recht, sich dort aufzuhalten, wo er wolle." Nzz vom 20.3.2016
Dazu kommt noch ... "Guerot plädiert dafür, den Flüchtlingen einfach Raum zu geben. In eigenen Städten für Flüchtlinge könnten funktionierende Soziostrukturen aufgebaut werden, anstatt Parallelgesellschaften: "Segregation ist ein Zeichen von Toleranz, heißt es in der Soziologie", sagte sie. Verlassene Städte in Ostdeutschland und Italien könnten dadurch wieder besiedelt werden." Heute.at v. 31.8.2016
Na dann Frau Guerot, füllen Sie Ihren Kühlschrank-ich ziehe morgen bei Ihnen ein.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 13. März 2018 - 11:40

Antwort auf von Jürgen Winzig

Ich hatte es eher bei Prof. Micha Brumlik gelesen in "Die Blätter", ich bin aber nicht sicher, ob er sich dabei auf Kant berief.
Was soll ich sagen, viele rufen in die Welt, aber nur wenige sind berufen?
Das wäre sicher nicht im Sinne von Kant, nein, aber mir tut es weh, wenn man Kant evtl. missversteht.
Dazu müßte ich aber verstärkt nachschauen. Keine Zeit.
Und ich habe auch nicht die Absicht, unbezahlt Nachhilfe in Sachen Kant zu geben.
Aber auch nicht bezahlt.
Man kann Leute besser einschätzen, wenn sie selbst etwas leisten müssen...
Interessant jedoch, wer sich ähnlich positioniert.
"Philosophisch gesehen", hüstel...

Robert Müller | Sa., 10. März 2018 - 20:18

Ich denke mal, dass einige Mitarbeiter der Deutschen Bank entsprechend diesem Satz gehandelt haben und als Konsequenz durfte die Deutsche Bank seit einigen Jahren Milliarden über Milliarden an Strafen zahlen. Besser wäre es gewesen sich den möglichen Verlust anzusehen und sich zu überlegen, ob das akzeptabel ist. Wobei man dann noch unterscheiden muss, wer den Verlust tragen muss. Im Zweifelsfall hat sich nämlich das Topmanagement so abgesichert, dass sie selber keine Verluste tragen müssen, das Unternehmen und die anderen im Unternehmen Beschäftigten dagegen schon. Hiermit wäre das beim Ordoliberalismus so wichtige Thema Haftung angesprochen. Also: Bonus ja, Verluste nein.

Alexander Mazurek | So., 11. März 2018 - 01:02

… so voll im/mit dem Zeitgeist. Scheinbar opportun. Zuerst kommt ja das Fressen …

Manfred Steffan | So., 11. März 2018 - 11:37

der herrschenden Ideologie in den Chefetagen der Wirtschaft, der Think-Tanks und Consultants. Man gibt sich originell, querdenkend und zukunftsweisend. Tatsächlich produziert man jedoch einen intellektuellen Einheitsbrei, der Progressivität signalisieren soll, faktisch jedoch nichts anderes ist als konfektionierter Nonkonformismus." Soviel zur geistigen Verfassung der Chefetagen. Doch im Ziel sind sie rational: Entmachtung der obersten demokratisch legitimierten Entscheidungsebene namens Nationalstaat durch supranationale Institutionen der Exekutive (= "wirtschaftsförmige Demokratie" der alternativlosen Sachzwänge von Frau Merkel). "Eine Linke, die sich in ihrer transnationalen Verblendung zum Erfüllungsgehilfen der Finanzwirtschaft macht und dabei offen die Sozialpolitik als Mittel anpreist, widerspenstige Bürger einzubinden, muss sich über ihren Niedergang nicht wundern." So viel zur geistigen Verfassung des linken Lagers. Wundert sich noch jemand über die Zustände in unserem Land?

Guido Negele | Mo., 12. März 2018 - 16:19

ich denke, es wäre wichtig, dass die Deutsche Bank endlich lernt Gewinn zu machen, als wie Sie schreiben, schlaue Sprüche von sich zugeben. Gewinn erwirtschaften ist für diese Damen und Herren ein echtes Fremdwort. Kapitalvernichtung ist "in". Der Aktienkurs dümpelt bei ca. 13,-- € , er war schon bei ca. 100,-- €. Dieses Jahr wieder, wie man hört, hunderte von Millionen € Verluste. Die Mitarbeiter eines Unternehmens , auch eines Konzern, machen Gewinn oder Verluste. Es ist natürlich leicht "heiße Luft" von sich zu geben, als gute Arbeit zu leisten.

Ernst Laub | Mo., 12. März 2018 - 19:13

Jahrelange Manipulationen der Preise von Edelmetallen: Dafür musste die Bank in den USA 30 Millionen Strafe zahlen;
Krimineller Handel mit CO2-Zertifikaten und damit verbundener Steuerbetrug: Dabei wurde der Staat um viele Hundert Millionen Euro betrogen. Um das Mass voll zu machen: Der Fiskus erstattete nie gezahlte Steuer zurück!!!!!
Der Libor-Skandal: betrügerischen Manipulationen des Referenzzinssatzes LIBOR sowie weiterer Zinssätze. Die Deutsche Bank zahlte bereits 2,5 Milliarden Dollar an die US und die britische Justiz. Weitere Sammelklagen folgen.
Und vieles mehr.
Hauptaktionäre dieses grössten deutschen (?) Geldhauses sind übrigens die Herrscherfamilie von Katar und der chinesische Konzern HNA, die wohlweislich ihre Beteiligung an der Bank mit den seit Jahren roten Zahlen und den dummen Sprüchen reduziert hatte.
P.S.
Ursprünglich war die Deutsche Bank eine für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft nützliche Bank.

Guido Schilling | Mo., 12. März 2018 - 19:37

um an Geld zu kommen ist blöd. Eine zu gründen,das ist pfiffig.

Birgit Fischer | Mi., 14. März 2018 - 14:28

Die Deutsche Bank macht sich damit nur lächerlich. Die Realität sieht anders aus. In meinem Umfeld leben ein halbes Dutzend sehr reiche Menschen. Kein Einziger ist Kunde dieser Bank und ich bin es auch nicht. Warum nicht? Diese Bank hat uns nichts zu bieten außer ihrer abgestandenen aufgesetzten Arroganz. Das aber ist zu wenig. Unseren Bedarf bildet diese Bank nicht ab. Deshalb brauchen wir sie nicht. Das aber geht Millionen von Kunden so. Was sagt uns das? Für uns ist diese Bank überflüssig. Ob diese Bank weiter große Töne spuckt, wird davon abhängen, ob die Bank bedarfsorientiert anbietet und für Kunden messbaren Mehrwert schafft. Passiert das nicht, ist sie weg.