Angela Merkel und Julia Klöckner
Angela Merkel und Julia Klöckner: Wo ist das Konservative?

CDU - Am intellektuellen Nullpunkt

Die CDU verleugnet ihren konservativen Markenkern. Stattdessen regiert Verzagtheit und offenbar der unbedingte Wille, sich selber aufzugeben. Dabei ist die Situation für Konservative so günstig wie schon lange nicht mehr. Doch dafür fehlt der Partei der Schneid. Von Alexander Grau

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Nein, um die CDU steht es gar nicht gut. Wie gebannt schaut man auf den Niedergang der SPD und ahnt, dass er ein Menetekel sein könnte. In einer solchen Situation wäre Entschlossenheit gefragt und die Besinnung auf alte Stärken. Doch in der Union regiert Verzagtheit und der unbedingte Wille, sich selber aufzugeben.

Wie ernst die Identitätskrise der Union ist, wurde in der letzten Woche deutlich. Da überraschte der nordrheinwestfälische Ministerpräsident Armin Laschet in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Öffentlichkeit mit der These: „Unser Markenkern ist eben nicht das Konservative.“

Nie konservativ? 

Was für eine erstaunliche Einsicht. Bürger, Wähler und politische Beobachter – sie alle müssen in den vergangenen Jahrzehnten wohl etwas missverstanden haben. Die CDU war nie konservativ. Und da sie nie konservativ war, so der Subtext von Laschets Ausführungen, ist die CDU in den vergangenen Jahren auch gar nicht nach links gerückt. Denn letztlich, so der Ministerpräsident, müsse das „christliche Menschenbild über allem stehen.“ Das jedoch ist anscheinend alles Mögliche, ganz sicher aber nicht konservativ – manch katholischer Glaubensbruder Laschets wird es mit Verwunderung zur Kenntnis nehmen.

Bei so viel intellektueller Nonchalance verwundert es auch nicht, wenn Laschet den Konservativismus allenfalls für „eine der Wurzeln“ der CDU hält. Angesichts von Parteigrößen wie Alfred Dregger, Roland Koch und Friedrich Merz eine bemerkenswerte Aussage.

Offensichtlich kann sich der Ministerpräsident unter einem Konservativen bestenfalls einer Karikatur vorstellen, jemanden, der von einer vorrevolutionären Feudalgesellschaft träumt, den Parlamentarismus abschaffen möchte und die Einheit von Thron und Altar predigt.

Dass es in der CDU tatsächlich einmal ein so unterbelichtetes Verständnis der eigenen intellektuellen Herkunft und einer bedeutenden europäischen Denktradition geben könnte, hätte man noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten. Aber so ist sie wohl: die CDU der Merkels und Laschets.

Dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird, kann als ausgeschlossen betrachtet werden. Denn auch die designierte Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer konnte am Dienstag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nur sagen, was konservativ sein nicht bedeutet (Antworten der 50er-Jahre). Zeitgemäß wolle man vielmehr sein.

Anspruchslose Erklärungen

Ein Konservativismus, der dem Zeitgeist hinterherhechelt, das ist alles, was der zukünftigen Generalsekretärin der Union zum Stichwort einfällt. Auch die rheinlandpfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner wirkt nicht inspirierter. Konservativ sein, ließ die ehemalige Weinkönigin jüngst wissen, bedeute, „die Veränderungen, die auf uns zukommen, so zu gestalten, dass sie den Schrecken für die Bürger verlieren“. Selbst der konservative Hoffnungsträger Jens Spahn gab vor ein paar Wochen zu Protokoll: „Konservativ zu sein heißt, die Geschwindigkeit von Veränderungen so zu reduzieren, dass sie erträglich sind.“ 

Konservativ sein, bedeutet aus Sicht führender Mitglieder des CDU-Präsidiums also, das zu tun, was Linke tun – nur zehn Jahre später. Anspruchsloser geht es kaum noch. Das ist der intellektuelle Nullpunkt. Auf die Idee, Abläufe selbst zu gestalten, statt sie einfach hinzunehmen, oder am Ende sogar Alternativen zu den Zukunftsszenarien zu entwickeln, die uns von einschlägigen Instituten, Think-Tanks und Entwicklungsabteilungen als unvermeidbar verkauft werden, darauf kommt man schon gar nicht mehr.

Sagen wir mal so: Einfallslos waren Konservative vielleicht auch schon immer, doch immerhin hatten sie früher noch Mut, Haltung und die Entschlossenheit zum Widerspenstigen. Doch in der CDU unter Merkel ist es nun auch damit vorbei. Der Stolz eines jeden Konservativen – nämlich unzeitgemäß zu sein und den intellektuellen Moden zu entsagen – ist der windschnittigen Merkel-CDU schon lange abhandengekommen.

Eine große Chance wäre da

Dabei ist die Situation für Konservative so günstig wie schon lange nicht mehr. Denn erstmals in der europäischen Kulturgeschichte steht der Konservativismus nicht unter dem latenten Verdacht, die billige Rechtfertigungsideologie der Mächtigen zu sein. Im Gegenteil, der Konservativismus ist in die gesellschaftliche Opposition geraten. Ein dankbarer Ort. Denn hier, unbelastet von dem verunglimpfenden Verdacht, überkommene Herrschaftsstrukturen zu rechtfertigen, hat der Konservativismus die große Chance, das subversive Potential zu entfalten, das immer schon in ihm wohnte.

Denn unter den Bedingungen der späten Moderne und ihres Fortschrittsfatalismus hat der Konservativismus im Grunde eine befreiende, ja geradezu anarchistische Botschaft. Sie lautet: Die Zukunft ist nicht alternativlos, sondern offen. Nichts geschieht zwangsläufig. Alles könnte auch anders kommen. Man muss nur wollen. Doch dafür braucht man den Schneid, in Alternativen zu denken und für diese zu werben. Ob die CDU die richtige Partei dafür ist, darf allerdings bezweifelt werden.
 

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Reiner Jornitz | Sa., 24. Februar 2018 - 07:58

Sehr geehrter Herr Grau , die CDU kennt im Moment keine Werte , diese schlingert herum ohne Wille und ohne Saft. Was am schlimmsten ist, diese besitzt keine Werte mehr. Der CDU ist abhanden gekommen das sie im Auftrags des Bürgers handelt und nicht weil diese Angela Merkel oder Julia Klöckner heißt. Sie bekommen dafür im Monat 9500 € . Das ist so, als würde ein Handwerker einen Auftrag bekommen vom Kunden , aber realisiert ihn nicht ,er will aber sein Geld und das jeden Monat! Diese Regierung hat für Deutschland den größten Schaden angerichtet den je eine Regierung getätigt hat. Sehr geehrter Herr Grau, die CDU ist Links und Grünlastig. Die Charaktere in dieser Partei sind zumeist Parteisoldaten oder größtenteils weltfremd und genießen die Macht. Das Interesse Deutschlands ist zweitrangig und dann meinen sie , diese Partei hätte mit diesem Weg eine Chance? Oder der Zeitpunkt war noch nie so günstig! Wohl eine Vision oder ein Gedankenspiel

Günter Johannsen | Mi., 28. Februar 2018 - 10:49

Antwort auf von Reiner Jornitz

Frau Kramp-Karrenbauer ist Merkels hilfloser Versuch, sich am Stuhl
der Macht festzuklammern!
Alter Wein in alten Schläuchen .... das soll helfen gegen die vielen Menschen mit eigener Meinung?
Ich glaube, die AfD wird in den nächsten Monaten diese Merkel-CDU als Volkspartei
ablösen, wenn diese nicht bald eine echte politische Wende vollzieht!

Andreas Hornung | Sa., 24. Februar 2018 - 08:30

Kernfrage für alle Parteien ist doch, ob und wenn ja, welche gesellschaftlichen Prozesse überhaupt noch politisch beeinflusst werden können. Und so wird es immer schwieriger, möglichst viele Wähler an eine Partei zu binden. Insofern ist es nur logisch, dass es keinen Markenkern mehr geben kann, wenn man Volkspartei bleiben will. Konservatismus, Sozialismus oder andere Ismen sind Kategorien der Vergangenheit.

Mathias Trostdorf | Sa., 24. Februar 2018 - 08:48

Wieder mal gut beleuchtet das ganze Drama.
Ich glaube, ein Staat funktioniert dann gut, wenn konservative, also werterhaltende Politik eine gute Balance hält mit "moderner". Die (vorherrschend) konservative Politik, die es ja über Jahrzehnte in der BRD gab, hat das Gerüst und den Erfolg dieses Landes ausgemacht. Gerade die geschaffenen Strukturen und materiellen Werte ermöglichen es Linken und Grünen ja heute, immer noch aus dem Vollen zu schöpfen und viel von ihrer Umverteilungspoltik und vielfach denkwürdigen "modernen" Ideen umzusetzen, obwohl sie aus ihren Sesseln der moralischen Überhöhung mit Verachtung auf das Konservative herunterblicken.
Wenn man dann noch, wie Laschet selbst- oder auch die Kanzlerin- verleugnet, was da mal war und was das an gutem für das Land brachte, sind vielleicht mal Therapeuten gefragt, zu analysieren, warum Konservative selbst nicht mehr konservativ sein wollen, und stattdessen dem linken Zeitgeist hintererhecheln.

Danke, Herr Grau, für diesen treffenden Artikel.
Mit Kramp-Karrenbauer geht es"weiter so" geben. Jens Span lässt hoffen, da er sich wagte, gegen den Alleinherrschafts-Anspruch der früheren FDJ-Sekretärin und noch-Kanzlerin Merkel aufzutrumpfen!
Bei aller Diskussion: es geht bedingt um Personen, hauptsächlich um Inhalte, die mit der jeweiligen Person verbunden sind.
"Prüfet aber alles, und das Gute behaltet" Tessalonicher 5,21 (NT)ist der christliche Grundstein Konservativer Politik.
Maßgeblich verantwortlich für die Politikverdrossenheit ist politische Beliebigkeit, die sich mit Frau Merkel in die aktuelle Politik eingeschlichen hat. Das eigentliche Problem ist die inhaltslose Politik der Beliebigkeit, die nur noch auf Macht und Macherhalt mit Blick auf die nächste Wahl aus ist. Bundespräsident a.D. Gauck sagte zutreffend, als er seine eigene Meinung noch öffentlich vertreten durfte: "Ich fürchte mich vor einem modernen Politikertyp, der völlig auf Inhalte verzichtet!"

Willi Mathes | Sa., 24. Februar 2018 - 08:52

Chapeau, Herr Dr. Grau !

Diese Partei "merkelt" und " laschet" sich ziemlich "von der leyenhaftig", durch den politischen Alltag Herr, übe Nachsicht !

Danke und freundliche Grüsse

Volker Leyendecker | Sa., 24. Februar 2018 - 08:59

Für mich Bedeutet: Konservativ ist das Gute zu Bewahren und was verbessert werden kann zu Verbessern. Konservativ bedeutet keinen Rückschritt ins Mittelalter zu dulden. Die CDU führt mit ihrer Anführerin Merkel unser Deutschland ins finstere Mittelalter zurück mit Hilfe der Muslime und der sonstigen Altparteien. Was mich verwundert ist : Warum wählen so viele immer noch ihren eigenen Untergang ?

Joachim Wittenbecher | Sa., 24. Februar 2018 - 09:11

Der Autor analysiert m.E. dahingehend richtig, dass der Konservatismus eine große Chance hat, da er in Opposition zu den herrschenden Verhältnissen geraten ist. Doch die größten Chancen können verspielt werden, wenn sie mit dem falschen Personal umgesetzt werden sollen. Deshalb: Merkel soll von allen Ämtern zurücktreten, vorher wird der CDU überhaupt nichts mehr gelingen. Danach muss sich die Partei neu justieren - auf das konservative darf sie sich dabei nicht beschränken. Ein modernisierter Konservatismus u n d eine soziale Grundausrichtung sollten Kompass sein. Das könnte bedeuten, dass sich die CDU programmatisch u n d mental an der erfolgreicheren CSU ausrichtet. Dann wäre auch dieser Zwist beendet, die CDU wird - ohne Namensänderung - die bundesweite CSU und diese bleibt auf Bayern beschränkt. Damit hätten CDU/CSU auch wieder genug Abstand zu SPD, Grünen und FDP. Der künftigen Generalsekretärin, Annegret Kramp-Karrenbauer, könnte man dies zutrauen.

Gerdi Franke | Sa., 24. Februar 2018 - 09:13

Das Fehlen eines konservativen Politikansatzes war mit Grund für die Wahlverluste der etablierten Parteien. Und das will man aber sogar heute noch nicht zugeben. Weil die Damenrunden eben lieber mit Sozialpolitik rumwursteln wollen! Da meinen sie sich besser auszukennen!

Reiner Koester | Sa., 24. Februar 2018 - 09:32

Man muss sich schon wundern, Deutschland ist durch konservative Politik und gegen den erbitterten Widerstand von links zum dem geworden, was es heute ist. Z.B. Ablehnung Stalins Neutralisierungsangebot, Westintegration, Godesberger Programm der SPD, Wiederbewaffnung, Natobeitritt, Nachrüstung, Festhalten an der Wiedervereinigung, Nutzung der Wiedervereinigungschance, Auslandseinsätze der Bw, Hartz IV, usw, usw.. Erst mit dem Fukushima-Atomausstieg wurde die konservative Politik beendet. Nun gibt es eine linke Politik der offenen Grenzen, Herrschaft des Unrechts und der Willkür, Verlust der Verteidigungsfähigkeit, Spaltung der EU, besonderer Schutz der gleichgeschlechtlichen Ehe usw. .Es wird Zeit, dass konservative Politik wieder zum Tragen kommt. Mit der CDU ist das offensichtlich nicht mehr machbar.

Wilhelm Maier | Mo., 26. Februar 2018 - 15:45

Antwort auf von Reiner Koester

die Pharmaindustrie mit mächtigsten lobbyistischen Organisationen hat jetzt und ab sofort bestimmt keine Schanzen mehr auf Einfluss auf die Gesetzgebung.
Und es ist sehr zu befürchten, dass "LobbyControl" die Arbeit bald ausgehen wird.
Datum: 25. 2. 2013
http://www.taz.de/!5072610/
Warten wir ab. Was zum Tragen kommt.
Hoffentllich wird noch wieder alles gut.

otto regensbacher | Sa., 24. Februar 2018 - 09:41

Merkel war noch nie konservativ, eher links und etwas geprägt von irgendwelchen Vorgaben der ev. Kirche. Auch ihr Vater, den man den ROTEN PASTOR
nannte, war ein "gläubiger Sozialist". Schon aus diesem Grunde verließ er Hamburg und ging in die DDR. Merkels Anhang: Klöckner, Laschet und Co. müssen deshalb dem Konservatismus abschwören.
Merkel ist dabei die CDU endgültig klein zu machen und zu demontieren. Die AfD kann sich darüber freuen!

wolfgang spremberg | Sa., 24. Februar 2018 - 09:54

Konservieren heißt bewahren. Was sind Konservative die nicht wissen was sie bewahren wollen ?
Können die einen Keller aufräumen ?
Wieder ein super Artikel. Danke.

Johannes Rausch | Sa., 24. Februar 2018 - 10:00

Stimme Ihnen voll und ganz zu Herr Grau. Als parteipolitisch heimatloser Konservativer gibt mir Ihr Artikel wieder etwas Hoffnung. Konservative übernehmen Neues nur dann, wenn es sich als besser erweist als das Bisherige. Linke und andere Zeitgeistadepten dagegen meinen felsenfest, erst einmal alles "Alte" zerstören, es wird mit Sicherheit etwas besseres Neues entstehen. Dem ist jedoch oft nicht so, wie man nicht zuletzt an den Auswirkungen der neuen, "bunten" Gesellschaft jetzt schon erkennen kann.

Wolfgang Tröbner | Sa., 24. Februar 2018 - 10:14

Man hat es schon seit langer Zeit gewusst bzw. geahnt, dass die CDU keine konservative Partei (mehr) ist. Der lasche Herr Laschet hat das ja nun unlängst mehr als deutlich klargestellt. Und da stellt sich schon die Frage, was für eine Partei die CDU eigentlich ist. Die Antwort darauf ist für große Teile der bisherigen CDU-Wähler schon sehr wichtig. Ihre Stimme haben sie nicht zuletzt deshalb der CDU gegeben, weil sie fälschlicherweise annahmen, sie würden konservative Politik wählen. Ein ziemlich fataler Irrtum, wie sich jetzt rausstellt. Es wird zwar noch etwas dauern, bis auch der letzte Wähler begriffen hat, dass die CDU eigentlich vielmehr dem links-grün-roten Spektrum zuzuordnen ist. Brauchen wir Wähler eigentlich neben den Grünen, den Linken und der SPD nun auch noch eine ähnlich gestrickte CDU? Bei der CDU fällt aber noch etwas anderes auf. Nämlich, dass es derzeit keinen männlichen CDU-Politiker mehr gibt, dem man eine herausragende Funktion in der Bundespolitik wünscht.

Walter Meiering | Sa., 24. Februar 2018 - 10:16

Der Bundestag war in seiner letzten Legislaturperiode ein Abbild dieser vom Autor zu Recht dargestellt bleiernen Einfallslosigkeit. Kontroverse Debatten fanden nicht mehr statt. Man bestärkte sich stattdessen gegenseitig seiner Meinung. Und wenn es dann dennoch einmal - wie bei der Homoehe - einen Dissens gab, dann wurde er von der Kanzlerin schnell bereinigt, indem die CDU auf die rotgrüne Linie einschwenkte. Zum Glück haben wir jetzt endlich eine alternative Partei im Bundestag. Auch diejenigen, die der AfD nicht sonst zustimmen, sollten zumindestens einräumen, daß durch sie ein belebendes Element in diese sonst so dröge Veranstaltung 'Bundestag' eingezogen ist.

Wolfgang Schneider | Sa., 24. Februar 2018 - 10:27

Was will man von den seit einigen Jahren Regierenden schon erwarten. Die Methode Merkel, abwarten und zusehen ,wohin die Meinung der Mehrheitsmedien geht, dann diese Meinung übernehmen, wird doch von den erwähnten Politikerinnen und Politiker treffend erläutert. Eigene Vorstellungen oder Ideen Mangelware, vgl. die Themenwegnahmepolitik der Kanzlerin! Hinzu tritt im Augenblick die panische Angst der CDU, durch wirkliche Veränderungen der Politik sofort in die Nähe der AfD zu geraten. Öffentliche Unangreifbarkeit ist die Devise zum Machterhalt.

Felix Berthold | Sa., 24. Februar 2018 - 10:29

Es wäre schön gewesen, wenn im Beitrag stärker auf die traditionelle CDU/CSU-Diskussion zu Wert- und Strukturkonservativismus eingegangen worden wäre. Denn diese Diskussion ist tatsächlich hochaktuell.
Weniger geht es hier um Mut: "Doch dafür braucht man den Schneid, in Alternativen zu denken und für diese zu werben." Ja, für solche Alternativen gibt es nun schon eine Partei, die AfD. Die ist häufig nicht christlich, sondern fundamentalistisch und Kirchen-feindlich.

Die AfD-Getreuen sind zudem nicht patriotisch und verstehen Deutschlands Grundwert der Aufarbeitung des Nationalsozialismus nicht, zur Freude von ehemaligen NPD-Anhängern. Anders als Konservative in der CDU, die das Mantra des letztes Jahrhunderts: "Jetzt muss mal Schluss sein mit dem Schuldgefühl!" zum Glück für dieses Land aufgegeben haben, sind AfDler klassisch nationalistisch ("Deutschland first") und anti-europäisch.

Und schließlich finden heute konservative Wirtschaftsliberale in der FDP wieder eine Heimat.

na, wenn ich mir so manche Kommentare und Einlassungen deutscher Bischöfe z.B. zur Flüchtlingspolitik anhöre, werde ich auch zum Kirchenfeind. Und warum soll es ein "Grundwert" Deutschlands sein, den Nationalsozialismus aufzuarbeiten? Die Grundwerte D stehen für mich im Grundgesetz, den Nationalsozialismus aufzuarbeiten hat mit Verantwortung gegenüber der deutschen Geschichte zu tun.

Sehr geehrter Herr Bertold, ich muss ihnen leider Unrecht geben da mir ihr Beitrag
die Einstellung von den Manipulationsmedien sind ; Warum?
Wenn die Welt bei ihnen vorstellig wird und von ihnen behaupten würde Sie sind Schuld und müssen Zahlen bis sie kein Geld mehr haben, das ist Europa, das ist die Welt. Wir sind das Weltsozialamt! Ich Glaube sie würden etwas ändern versuchen, das macht die AFD. Die AFD ist aus der Mitte der Gesellschaft -keine Nazis- dummes Geschwätz. Die Kirchen sind in der Zwischenzeit Antideutsch und Luther würde sich im Grabe umdrehen wenn er das Geschwätz der Kirchen anhören müsste, siehe Frau Kässmann. Die AFD ist nicht fundamentalistisch sondern spricht die wirklichen Probleme und den Murx der Regierungsparteien an. deshalb weis ich nicht was sie da zusammengedichtet haben, sie müssten mal zu einem Fachvortrag der AFD kommen , vielleicht merken sie dann wie sie von den Parteien für dumm verkauft worden sind die letzten Jahre

Christa Wallau | Sa., 24. Februar 2018 - 10:29

Lieber Herr Grau,
besser kann man nicht beschreiben, was mit der
CDU los ist. Es ist immer Vergnügen und Wohltat zugleich, Ihre Beiträge zu lesen.
Erich Kästner hat gesagt:
Erst dann, wenn die Klugen mutig und die Mutigen
klug werden, wird etwas eintreten, was schon oft fälschlicherweise behauptet wurde, nämlich
menschlicher Fortschritt.
Die CDU ist an einem Punkt angekommen, wo in ihr w e d e r Klugheit n o c h Mut anzutreffen sind. Was soll man von einer solchen Partei noch erwarten???
Übrigens: "Den Schneid, für Alternativen zu werben", hat die AfD. Es fehlen ihr leider mehr mutige Kluge, ähnlich wie z. B. der Sohn des früheren Mit-Herausgebers der FAZ, Joachim Fest:
der Journalist Nikolaus Fest. Wenn diese Lücke gefüllt würde, spielten kleine und verwirrte Geister, die es in jeder Gesellschaft und Partei selbstverständlich auch gibt, keine nennenswerte Rolle mehr in der AfD, sondern sie könnte eine
neue, konservative Volkspartei werden.

Herzliche Grüße
Christa Wallau

Maria Fischer | Sa., 24. Februar 2018 - 10:30

Ein wichtiger zusätzlicher Aspekt zur mangelnden Intellektualität der derzeitigen politischen Repräsentanz in Deutschland ist, ihre Provinzialität.
Im "Denken und Handeln."
Ein Gedanke den Thomas Mann bereits in Bezug auf die deutsche Politik aufgegriffen hat.
Die meisten Auftritte unserer Politiker sind häufig getragen von einem diffusen Gemisch aus Hochmut gepaart mit Minderwertigkeitskomplexe.
Das ist wie die Geschichte und Philosophie genausten definiert, ein gefährlicher Ausgangspunkt.

Ralph Lewenhardt | Sa., 24. Februar 2018 - 10:56

Laut Grundgesetz sollen die Volksparteien an der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken. Das gelingt ihnen doch prächtig! Man siehts am Zuwachs der AFD. Dazu Nahles und Altmeier bei Illner, eine Gruselentblößung der beiden fossilen Allesdenker. Es ging um das politische Vorausdenken der gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz. Über ihnen denkt Frau Merkel, die jetzt aber ganz schnell "Breites Internet" will.

Ursula Schneider | Sa., 24. Februar 2018 - 10:57

ist die AfD die neue CDU!
Sie hat Mut, bringt Alternativen und hechelt dem Zeitgeist nicht hinterher ...

Christa Wallau | Mo., 26. Februar 2018 - 15:40

Antwort auf von Ursula Schneider

liebe Frau Schneider!

Petra Führmann | Sa., 24. Februar 2018 - 11:22

„Konservativ zu sein heißt, die Geschwindigkeit von Veränderungen so zu reduzieren, dass sie erträglich sind.“

Das bedeutet, Veränderungen sind unabänderlich und scheinbar auch immer negativ, sonst wollte man sie nicht bremsen. Gutes kann gar nicht schnell genug kommen, Schlechtes will man lieber vermeiden. Leider hat man nicht auf alles Einfluss, es geht also darum, das Nichtgewollte möglichst zu vermeiden. Der Mensch liebt auch seine Gewohnheiten, Gewissheiten, Sicherheiten, und nicht jeder will immer höher, weiter.. und selten besser. Was genau also ist konservativ?Erhaltenswertes, so einfach, nicht aber nur der Wirtschaft dienen, so war dieser Begriff, jedenfalls in der Politik, früher belegt.

Robert Müller | Sa., 24. Februar 2018 - 11:25

Ich halte von abstrakten Definitionen nicht viel, nur mit konkreten Beispielen kann ich etwas anfangen. Was wäre z.B. eine konservative Umweltpolitik? Mehr "dicke" Diesel? Was eine konservative Familienpolitik? Ehegattensplitting? Was eine konservative Außenpolitik? Enge Anbindung an die Trumpsche USA und Macrons Frankreich?

Die AfD hat meiner Ansicht nach keine Antworten auf diese Fragen. Vielleicht zu Recht, weil auch keine Gefahr des Regierungsbeteiligung besteht. Die CDU wiederum bräuchte Antworten, aber warum sollte man die öffentlich diskutieren und so die Bürger daran teil haben lassen? Merkels Küchenkabinett entscheidet das, die Union segnet es ab und die "Blockflöten" bejubeln es.

Alois Fuchs | Sa., 24. Februar 2018 - 11:36

"... müsse das 'christliche Menschenbild über allem stehen.'" Nein, Herr Laschet, über allem steht in der Bundesrepublik Deutschland das Grundgesetz. Dass Ihnen das nicht geläufig ist, erklärt den desolaten Zustand unserer Demokratie.

Alfred Kastner | Sa., 24. Februar 2018 - 11:37

Grundsätzliche gesellschaftliche Werte dürfen nicht leichtfertig aufgegeben werden.
Die Methode eines großen Teils der politischen Linken, alles Neue sei gut und alles Alte sei aus Prinzip schlecht, kann nicht hilfreich sein.
Ebenso kann das moderne Deutschland nicht wieder in frühere Jahrzehnte zurückversetzt werden.
Angela Merkel war nie eine Konservative.
Sie versuchte lediglich, ihre Partei dem aktuellen (elitären) gesellschaftlichen Mainstream anzupassen, der jedoch nicht die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert.
Dies hat zur Festigung ihrer eigenen Machtposition so lange funktioniert, wie die Konservativen die CDU zähneknirschend noch gewählt haben und Merkel auf der anderen Seite neue linksliberale Wählerschaften erschließen konnte.
Gelungene konservative Politik ist aus meiner Sicht, wo das Erbe der Väter nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft darstellt.
Und wo das Schlechte verbessert, aber das Gute Bestand hat und als Tradition anerkannt wird.

"Prüfet aber alles, und das Gute behaltet" Tessalonicher 5,21 (Neues Testament) ist meiner Meinung nach der christliche Grundstein Konservativer Politik.
Das eigentliche Problem ist Merkels inhaltslose Politik der Beliebigkeit, die nur noch auf Macht und Macherhalt mit Blick auf die nächste Wahl aus ist. Bundespräsident a.D. Gauck sagte zutreffend, als er seine eigene Meinung noch öffentlich vertreten durfte: "Ich fürchte mich vor einem modernen Politikertyp, der völlig auf Inhalte verzichtet!" Das trifft wohl auch auf den merkelkonformen Herrn Laschet zu!

Norbert Wettigmeyer | Sa., 24. Februar 2018 - 11:44

Doch, genau so ist es: Konservativ bedeutet heutzutage, das zu tun, was links ist, nur zehn Jahre später. Wie sonst sollte sich der ach so gefeierte Jens Spahn aus Opportunitätsgründen als Konservativer gerieren, wenn er schwul ist und mittlerweile seinen Mann geheiratet hat? Wie anders soll es sonst funktionieren?

Hanns Baum | Sa., 24. Februar 2018 - 11:55

Im Zusammenhang mit der zutreffenden Analyse ist es wert, den Begriff "Schneid" auf die CDU hin zu beleuchten. Er legt es nahe, z.B. über die Bundeswehr nachzudenken. Der Schneid, die Bedeutung der Armee im 21. Jahrhundert immer wieder öffentlich und positiv zu diskutieren,ihre Aufträge zu definieren, sie wert zu schätzen und sie auftragsgemäß auszustatten - seit 12 Jahren Fehlanzeige. Der Schneid, ein klar konservatives Profil bei innerer Sicherheit und Zuwanderung zu zeigen - Fehlanzeige. Der Schneid, Herrscher wie Erdogan in die Schranken zu weisen - Fehlanzeige. Der Schneid, in der Bildungspolitik für ein gegliedertes, den unterschiedlichen Begabungen und Talenten Rechnung tragendes Schulsystem zu plädieren - Fehlanzeige. Der Schneid, das christliche Menschenbild zu definieren und es offensiv zu vertreten - Fehlanzeige. Solange das so ist, wird die CDU auch weiter massiv an Stimmen verlieren.

Hubert Bauer | Sa., 24. Februar 2018 - 12:11

Selbst wenn die CDU ab jetzt konservative Politik machen wollte; sie hätte keinen einzigen (!) Politiker in ihren Reihen, der das glaubhaft vorspielen könnte.

Michaela Diederichs | Sa., 24. Februar 2018 - 12:21

Am intellektuellen Nullpunkt - diese Überschrift in Verbindung mit zwei pastelligen Blondinen. Passt!

Dr.Bernd Büdenbender | Sa., 24. Februar 2018 - 12:35

Dieses "christliche Menschenbild" und der intellektuelle Nullpunkt,den die CDU momentan beeindruckend demonstriert,erlaubt es dann auch Figuren wie V.Kauder heute morgen zu sagen,daß die AfD für D ein großer Schaden ist.Wenn denn tiefgehender Diskurs aus o.a. Gründen nicht mehr geht,gibt's ja schließlich noch die Denunziationskeule.Sicher ballen etliche im "wertekonservativen Kreis"die Faust in der Tasche ob dieses Kauderschwachsinns,aber Folgen für die Ausrichtung der Union wird es keine haben,wie man am Montag sicher wieder sehen kann.Die CDU ist gefangen im Komplex der linksgrünen Systemparteien,in die sie von Merkel hineinmanovriert worden ist,ohne sich dagen aufzulehnen.Merz und Koch konnten es nicht verhindern.Sie ist ja heute noch nicht mal mehr in der Lage,wenigstens für Familien und fleißige,steuerzahlende Arbeitnehmer im Koaltionsvertrag eine Perspektive zu beschreiben.Die dumpfen Parolen eines H.Kauder sind das Pfeifen im dunklen Wald,ein Ende ahnend.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 24. Februar 2018 - 12:36

..."und schwupps war die Schnecke um die Ecke", habe ich mal irgendwo gehört, allerdings nicht über sie.
Herr Grau, sie schreiben vielleicht in ihrem Ansinnen von den Altvorderen, aber nicht von den Konservativen der späteren Nachkriegszeit.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass abgesehen von Merkel, die jüngere CDU immer noch mit ihrer weiteren konservativen Umgebung auf einem Level steht.
Und das wird ausreichen.
Etwas anderes ist, dass die CDU glaubt, sich nicht mehr nach ihren Wählern richten zu müssen.
Soviel "DDR" muss nicht sein.
Angesichts der herrschenden intellektuellen Ratlosigkeit bei den Konservativen bei zumindest rudimentärem Herrschaftsanspruch ist hoffentlich verständlich, dass ich m.E. eigentlich schon viel zu viele Hinweise gab.
Ich mache die Konservativen nicht stark, wenn sie dann, modern wie nix, erst recht den Sozialstaat über Bord werfen.
Diese Modernität könnte Merkel gelebt haben.

Jürgen Waldmann | Sa., 24. Februar 2018 - 12:48

Dass es noch konservativen Nachwuchs gibt , das auch noch in der CDU , das belegt der Link : http://www.dianakinnert.de/
Für mich war immer K.T. zu Guttenberg " der Junge " Konservative , der sich und seine Ideen seriös an der Wähler bringen konnte , leider von Mutti entsorgt ! Frau Kinnert zeigt aber , dass die CDU noch nicht in einer neuen Linken aufgegangen ist .
Die AfD hat den " Rechten konservativen Rand " nicht erobern müssen , die CDU hatte ihn kampflos verlassen . Es ist aber falsch zu sagen , dass die AfD keine demokratische Partei ist , sie wurde vom Volk gewählt , ist also eine antidemokratische Partei !
Mit meinen 75 Jahren freue ich mich , dass jetzt im Parlament endlich alle Meinungen der Bevölkerung vertreten sind , es wird richtig spannend .

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 24. Februar 2018 - 12:54

Ihre Beschreibung trifft den Kern, Herr Grau. Solange es in der CDU nur die „alternativlose“ Politik Frau Merkels anstelle von Durchspielen verschiedener Alternativen und Auswahl der besten Lösungen gibt, ist diese Partei nicht wählbar. Diese Vorgehensweise Merkels ist praktisch eine Einladung an Herrn Murphy, doch schnell alles schief gehen zu lassen, was möglich ist.

Warum ist eigentlich „konservativ“ immer nur Rückständig? Warum muss seit Jahren Bewährtes, für das wir von aller Welt beneidet wurden, unbedingt abgelöst werden? Diese „moderne“ Politik will ich nicht! Aber wen wähle ich, wer vertritt meinen Politikwunsch?

Axel Kreissl | Sa., 24. Februar 2018 - 13:30

Mir kommt es so vor, als sahen die Linken vor 50 Jahren nur den Reichtum der "Konservativen". Das wollten sie auch und noch mehr davon. Sie wollten noch viel mehr vom Falschen, haben aber nicht gefragt, wie es zu diesem "Reichtum" kam. Nun ist es aber so, daß sich die ewigen Maßstäbe nie ändern. Richtig und falsch ändern sich nicht. Wahrheit und Lüge ändern sich nicht. Bestand haben oder Zerfallen ändern sich nicht. Links und rechts ist relativ wie wir sehen. Arm und reich ist relativ. Konservativ sein heißt aber nicht materiell reich sein, es heißt Bestand haben und bewahren. Es bedeutet auch nicht, einfallslos zu sein. Konrad Adenauer war Erfinder und hatte mehrere Patente. In der CDU gibt es das nicht mehr. Wenn AKK und auch die vielen Anderen zeitgemäß sein wollen, dann haben sie nicht verstanden, worum es geht. Dann ist das wirklich der intellektuelle Nullpunkt. Schade!

claudie cotet | Sa., 24. Februar 2018 - 13:30

die ex-sed-funktionaerin
und die ex-weinprinzessin
wunderbares photo
danke
natuerlich/warum nur?/
nur im cicero
dazu noch kramp-karrenbauer:
deutschland, es geht aufwaerts

elke baumann | Sa., 24. Februar 2018 - 14:13

Sehr geehrter Herr grau,
Chapeau! Danke für diese Beschreibung unserer jetzigen Regierung. Alles auf den Punkt gebracht!

Mfg

Sepp Kneip | Sa., 24. Februar 2018 - 14:29

Auch in der CDU hat das links/grüne Gedankengut den Konservatismus zur Randerscheinung degradiert. Man distanziert sich vom koservativen Denken, das im Nachkriegs-Deutschland über weite Strecken dominierte und am Wiedererstehen Deutschlands einen großen Anteil hatte. Natürlich hat sich auch der Konservatismus an die Zeitläufte anzupassen. Vielleicht hat er sich hier etwas zu unflexibel erwiesen und ist von eben diesem lins/grünen Gedankengut überrollt worden. Könnte man meinen. Aber das ist keineswegs so. Es war keine höhere Macht, die diesen Umschwung in der CDU herbeiführte. Es war Angela Merkel.

Merkel hat die CDU von ihren konservativen Werten "befreit". Sie hat die Partei nach links gerückt und sie für konservative Bürger nicht mehr wählbar gemacht. Sie wilderte im Revier von SPD und Grünen. Leider ist die die Partei ist ihr dabei gefolgt. Die das nicht wollten, hat sie abserviert. Nach all den Fehlleistungen Merkels scheint man sich aber wieder des Konservativen zu erinnern.

Ulrich Seiler | Sa., 24. Februar 2018 - 14:32

Wer seine Interessen nicht mehr durch die Union (incl. CSU) vertreten sieht kann doch schließlich in diesen Zeiten was anderes wählen. Oder bildhaft gesprochen: Wenn mir die Semmeln bei meinem Bäcker nicht mehr schmecken weil er sie jetzt anders macht, schaue ich mir das nicht lange an sondern kaufe das Backwerk woanders. Gilt übrigens nicht nur für die Konsumenten sondern auch für die Gesellen des Bäckers. Die Union ist offenbar nach langer Recherche zum Entschluss gekommen es fehlt noch eine linke Partei im Land. Das mag überraschen, denn an dieser Annahme hat sich bereits die SPD fast bis zur Unkenntlichkeit abgearbeitet, jedoch sollte es niemanden der konservative Werte noch schätzt verzweifeln lassen. Einfach mal umschauen wer noch alles etwas Schmackhaftes im Korb hat.

Martin Lederer | Sa., 24. Februar 2018 - 14:43

Solange sich konservative Wähler alles gefallen lassen und brav ihr Kreuz dort machen, wo es ihnen die Erziehungsmedien sagen, kann es der CDU sowas von egal sein.

Gisela Fimiani | Sa., 24. Februar 2018 - 14:43

Derzeit ist die CDU gewiß nicht imstande, die intellektuelle Kraft ,um Zukunft zu denken, aufzubringen. Es steht zu befürchten, dass dieser Partei Schlimmeres dräut als der SPD. Eine offene Zukunft, im Sinne einer zu gestaltenden Zukunft, kann offenbar in dieser Partei noch nicht einmal gedacht werden. Die zitierten Äußerungen von CDUlern sprechen für sich. Erlauben Sie mir bitte, besonders im Hinblick auf die „offene Zukunft“, den m.E. hochaktuellen Karl Popper zu zitieren, der dem politisch sich Einmischenden abverlangt: „Er muss sich dessen bewusst sein, dass er ungeheure intellektuelle Verantwortung trägt, und er muss sich dessen bewusst sein, dass er auch Schaden stiften kann.“ Frau Merkel strebt die Einheitspartei an und die zu Bürokraten mutierten Politiker und Anhänger fühlen sich gut aufgehoben. Verwalten von Zukunft mit folgendem Ausblick: >>our civil servants will become our uncivil Masters<<, Churchill zum Sozialismus. Die Noch-Demokratie ist gefährdet.

Anton P. Stupp | Sa., 24. Februar 2018 - 15:32

Ich kann dem nur zustimmen, nur muss ich mich immer wundern, wenn im ÖR nur Orban und die Visegrad Staaten als "Verweigerer" dargestellt werden. Merkel steht schon lange alleine in der EU, jedoch wird es den Zuschauern von Tagesschau und Co. immer ganz anders suggeriert. Und dann wundert man sich in den dortigen Redaktionen und bei den Intendanten, dass die Glaubwürdigkeit im ÖR mehr als angekratzt ist.

Karin Zeitz | Sa., 24. Februar 2018 - 17:47

von Angela Merkel lautet bekanntlich “alternativlos“. Das deutsche Sprichwort sagt: “wie der Herre so das Gescherre“'

Olaf Voß | Sa., 24. Februar 2018 - 17:59

Vielleicht darf man in diesem Kontext gar nicht von Intellekt sprechen, ansonsten wäre Merkel bereits seit Jahren nicht mehr amtierende Oberbefehlshaberin. Was mich extrem irritiert, ist die mögliche Tatsache, dass die Mutti-Partei mit ihren auf sie Eingeschworenen lt. Umfragen angeblich auf 32% kommen soll???

Rüdiger Tatus | Sa., 24. Februar 2018 - 20:14

Erst die Familie, dann das Land- dann Europa und erst zum Schluss- die Welt retten. Und nicht anders herum - so wie das Merkel und die Links- Rot-Grünen Ideologen bis zur Selbstaufgabe betreiben, alle materiellen, kulturellen,ideellen Ressourcen dieses Volkes verschleudernd. Wer Begriffe und die Sprache vergewaltigt und verhunzt, Nation, Volk, Tradition, Souveränität missachtet, Recht beugt und mißachtet, Andersdenkende als NAZIs verunglimpft, jeden fairen Meinungsaustausch mit allen Mitteln verhindert - hat nicht das Recht sich als konservativ zu bezeichnen. Der muss die politische Bühne mehr oder weniger räumen. Und das ist gut so - Aber vielleicht ist es längst zu spät und der Riss der unser Land durchschneidet, der bis in die Familien reicht, ist nicht mehr zu reparieren. Die Verantwortlichen dafür sind alle bekannt und sollten sich auch irgendwann öffentlich rechtfertigen müssen. - Sie werden sich aber davonstehlen und dann auf die "VORGESETZTEN" verweisen. Kadavergehorsam.

Dimitri Gales | Sa., 24. Februar 2018 - 20:20

noch gibt in der finanzdomierten globalisierten Welt; aber es gibt Traditionalismus. Gewachsene Traditionen, gleich welcher Art, sind wichtig für die Identität einer Nation. Für Bayern zum Beispiel sind Traditionen sehr wichtig, aber auch im übrigen Europa. Und je mehr die Globalisierung spürbar wird, umso mehr nationale und regionale Tradionspflege ist notwendig.

Manfred Steffan | Sa., 24. Februar 2018 - 22:20

Nichts geschieht zwangsläufig. Alles könnte auch anders kommen. Man muss nur wollen. Doch dafür braucht man den Schneid, in Alternativen zu denken und für diese zu werben." Aber Frau Merkel sieht ihre Politik als alternativlos - und hat damit einer neuen Partei zu ihrem Namen verholfen, die offensichtlich diesen Schneid hat.

Paul Liesner | Sa., 24. Februar 2018 - 23:12

"Dabei ist die Situation für Konservative so günstig wie schon lange nicht mehr ... Im Gegenteil, der Konservativismus ist in die gesellschaftliche Opposition geraten."
Dieser ursprüngliche Konservativismus wird derzeit nur noch von der AfD im Deutschan Bundestag vorgetragen, nachzulesen auch im Grundsatzprogramm dieser konservativen Partei. Allerdings werden deren Vorträge überwiegend ohne Gegenargumentation gnadenlos "nieder geknüppelt".

Jens Winkelmann | So., 25. Februar 2018 - 00:08

Auch wenn ich die teilweise Verteufelung von Angela Merkel für übertrieben halte,
so wird mir doch immer klarer, dass ein Abgang von Frau Merkel besser gewesen wäre.
Selbst eine Annegret Kramp-Karrenbauer hätte die Chance eines Neuanfangs.
Länder wie Polen und Ungarn eine Flüchtlingspolitik aufzuzwingen, die diese so wie einmarschierende russische Panzer kategorisch ablehnen, macht keinen Sinn.
Frau Merkel und ihr links grüner Beratungsstab haben den Kontakt zur Realität verloren.

Jens Winkelmann | So., 25. Februar 2018 - 01:08

Ich bin mit der CSU auch nicht immer zufrieden (Stichwort Ausländer Maut), aber zumindest versucht man mit dem Begriff Mitte-Mitte-Rechts
bürgerliche Volkspartei zu bleiben.
Die CDU möchte die moderne Mitte besetzen.
Zusammen mit den alten Stammwählern, die nur teilweise flüchten aber irgendwann mal sterben, sind die Erfolge der letzten Jahre zu erklären.
Aber in der modernen Mitte kann eine revitalisierte SPD oder eine Grüne Kretschmann Partei mit guten Köpfen schnell zur dominanten Größe werden.
Die CDU fährt strategisch einen riskanten Kurs.
Aber für eine andere Strategie benötigt man auch Personen die hiervon politisch überzeugt sind.
Letzteres ist wohl nicht der Fall.

Wolfgang köckerbauer | So., 25. Februar 2018 - 09:30

Jeder der sich ich mag gar nicht mehr CDU sagen den eigentlich könnte man sie in Merkelpartei umbenennen der letzten Jahre beschäftigt hat weiß es doch diese Partei will mit Konservativ nichts mehr zu tun haben ,vileicht die Basis und der eine oder andere Politikier doch die ergeben sich in Kadavergehorsam jetzt wurde es von den Merkelianern endlich erlich gesagt die Konservative CDU Vergangenheit und dan hoffentlich auch diese unsägliche Deutschland beschädigende Partei auch den eine solche CDU braucht Deutschland nicht .Auch wenn ich mir nie vorstellen konnte das zu sagen ,ich vermisse einen Helmut Kohl

Dr. Roland Mock | So., 25. Februar 2018 - 10:33

Ich fühle mich nicht dazu berufen, hier eine eigene Definition von „konservativ“ abzuliefern. Aber unverzichtbar scheinen mir Sicherheit, Familie im klassischen Sinn (nicht im Sinn einer beliebig zusammengewürfelten Lebensgemeinschaft) und Schutz des Eigentums zu sein. Letzterer hat etwas mit klarem Bekenntnis zur Marktwirtschaft zu tun. Die CDU steht für nichts dergleichen; nicht einmal ansatzweise. Herrn Laschet, eine Null in Denken, Kompetenz in nur irgendetwas und erst recht in Ausstrahlung, bin ich für seine Äußerungen zum „Markenkern der CDU“ sehr dankbar. Er verkörpert damit perfekt Beliebigkeit und vollständige geistige Entleerung dieser ehemals christlich- bürgerlichen Partei. Und ist somit ein - nur machtpolitisch nicht ganz so begabter - Klon seiner Herrin und Meisterin Angela Merkel.

Christoph Kuhlmann | So., 25. Februar 2018 - 10:51

Sie mussten nur gehorchen. Genau das ist das Problem. Wer in Kriterien von oben und unten denkt bekommt in der funktional differenzierten Gesellschaft zwangsläufig ein Orientierungsproblem. Es gibt viele autonome Obens, die sich durchaus widersprechen. So vollzieht sich der politische Konflikt unserer Tage typischerweise eben nicht mehr entlang den Bruchstellen der sozialen Schichtung, sondern zwischen sogenannten Funktionseliten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft und den betroffenen Mehrheiten. Eine der großen Schwächen des akademischen Mileus ist die selektive Wahrnehmung anhand theoretisch-ideologischer Konstrukte, welche die Gesamtheit der Folgen für die Gesellschaft nicht mitreflektiert. Einige sprechen in diesem Zusammenhang von nichtintendierten Handlungsfolgen. Die CDU hat hat ein Problem damit, diese notwendigerweise unvollkommenen Konstrukte den Interessen ihrer Wähler unterzuordnen. Insofern geht sie im Namen übergeordneter Werte denselben Weg wie die SPD.

Markus Swiderek | So., 25. Februar 2018 - 11:55

"Zeitgemäß wolle man vielmehr zu sein." Ein zu zuviel..

Jacqueline Gafner | So., 25. Februar 2018 - 12:48

sondern vor allem auch an dem, was man gemeinhin intellektuellen Anstand nennt. Mit solchen Leuten lässt sich keine Politik machen, mit denen machen andere Politik. Leidtun müssen einem dabei nur die Bürgerinnen und Bürger, die in guten Treuen auf diese opportunistischen Leichtgewichte gesetzt haben, die unter falscher politischer Flagge segeln und es sich auf Kosten derjenigen, denen sie ihr Mandat verdanken, gutgehen lassen, solange es irgend geht. Dazu ist dann auch beinahe jedes Mittel recht. Pro memoria: "Gegen uns kann man nicht regieren." (Angela Merkel, am Abend des 24.09.2017).

Dr. Florian Bode | So., 25. Februar 2018 - 14:37

Merkel, Laschet, Klöckner, Spahn usw. sind nicht in der Lage zu agieren. Es fehlen ihnen Phantasie, Erfahrung , Mut und Beharrlichkeit, um gestalten zu wollen und zu können. Der Situation wird daher immer hinterherregiert. Wenn es gar nicht mehr weitergeht, kommen "Berater" und "Denkfabriken" ins Spiel. Deren sinistres Gebräu wird dann dankbar aufgeschleckt. Dazu kam es, weil Politik finanziell und vom Ansehen seit dreißig Jahren als minderwertig gilt. Deshalb haben wir in öffentlichen Ämtern nur die dritte Garnitur.

Hartwin Brückner | So., 25. Februar 2018 - 23:23

trifft auf Politik. Der Amtseid drückt es verständlich aus, den Nutzen des deutschen Volkes mehren...also weder den Europas oder Afrikas.
Globalisierung ist keine Himmelsmacht, Politik könnte sie beschränken...und wer glaubt, das deutsche Waren und Produkte aus anderen Gründen wie Qualität gekauft werden...der war wohl auf einer Schule für Politiker.
CDU und SPD machen sich überflüssig, und immer mehr Wähler werden das begreifen.
Jeder kennt das Desaster mit der Solarindustrie...verursacht dadurch, das der Nationalstaat nicht gehandelt hat...
Konservativ heißt, das man alles vorher auf den Prüfstand stellt, und dann entscheidet, ob das Neue besser als das Alte ist.
Sobald die Konjunktur schwächelt wird ein Sturm CDU und SPD hinweg fegen...vielleicht wird es schon in Bayern beginnen..

Harro Meyer | Di., 27. Februar 2018 - 14:10

Der Konservativismus ist ein von der bestimmenden Kaste geschickt gelegter Irrweg. Unsere politische Kaste repräsentiert 50 Haushalte, die in Deutschland den Rest des Volksvermögens besitzen und hat die Moral eines geldgeilen Hundes. Die einzigen, die das noch rechtzeitig gesehen haben, waren Baader-Meinhof. Dass auch CDU und SPD an deren Leine laufen erkennen nun die Ersten und dass die Religion da mittrottet, ist in Deutschland nicht neu. Die ist immer dabei.
Und langsam dämmert es den ersten, dass man die in Europa in pausenlosen Kriegen in Jahrhunderten entstandene Grundeinstellung des Konservativismus (nie wieder Krieg) als billige Rechtfertigungsideologie für alle manipuliert und den denkfreien Grünen untergeschoben hat.
„Unter den Bedingungen der späten Moderne und ihres Fortschrittsfatalismus hat der Konservativismus im Grunde eine befreiende, ja geradezu anarchistische Botschaft." Sie lautet: Die Zukunft ist nie alternativlos."
Ist die CDU da richtig?

Alexander Oswald | Mi., 28. Februar 2018 - 02:38

Aufwachen, Herr Grau!

Was soll der Gedanke an Konservatismus in der hirntoten CDU, wenn man zugleich vor der Tatsache die Augen schließt, dass exakt diese CDU längst eine linksliberale, in manchen Facetten fast linksradikale Partei ist?

In Hamburg demonstriert ein liberalkonservatives Bürgertum gegen die kommunistisch fehlsozialisierte CDU-Kanzlerin - unter den Aggressionen der Antifa und dem grinsenden Schweigen der CDU. Diese Partei ist ein Gegner der Konservativen, und wo es gewalttätig wird, zusehends auch ihr Feind. Als - schauen Sie hin! - halbe Schanzenviertelpartei selbst sie der Linkspartei näher als den Konservativen.

Gleichwohl ist vieles richtig, von dem, was Sie schreiben. Aber sie projizieren die Riesenpotenziale des Konservatismus - ins linke Lager. Das ist einfach quatsch.

Ihre CDU ist ein Konjunktiv, ist Irrealis, eine Reminiszenz. Gehen Sie mal wieder an der frischen Luft, und formulieren Sie entlang der Wirklichkeit statt des Wunschdenkens.

Günter Fischer | Mi., 28. Februar 2018 - 17:53

Das Verhalten ist lächerlich.
Die SPD zerlegt sich, weil sie zuviele Wahrheiten verkündet.
Die CD... können sich besser verkaufen, obwohl die Mutti dafür die wesentlichen Ursachen selbst gesetzt hat.
Und jetzt, CSU, gibt es wirklich nix wichtigeres für den Herrn Söder, sich Sorgen um die Anzahl der Kreuze in der Öffentlichkeit, in Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen zu machen.
Das dies ein religiöses Zeichen ist, weis er und jeder andere auch und dass sich Staat und Religion voneinander fernzuhalten haben, ist nix Neues.
Denn, wenn er das durchsetzen will, dann hat er keinerlei Handhabe mehr gegen beispielsweise Kopftücher in derselben Weise dulden zu müssen, nur, um mal das am Meisten bekämpfte Thema zu ennen. Dann können die Bhuddisten ihren Bhudda in Schulen aufstellen und Juden ihre Tipa an die Wände nageln, um nur 2 weitere Beispiele zu nennen.

Ihr lieben Bayern, ich beneide Euch um Euer Bier, Eure Brez´n, die Weiswürste, aber um Euren neuen Ministerpräsidenten nicht.