Angela Merkel und Armin Laschet
Angela Merkel und Armin Laschet: alles dem eigenen Machterhalt untergeordnet / picture alliance

CDU und Konservatismus - Totgesagte leben länger

Der Aufstieg Angela Merkels in der CDU resultiert nicht aus einer Krise des politischen Konservatismus. Er ist die Konsequenz der Bildung eines neuen Establishments, das sich immer weiter vom Bürger entfernt. Eine Antwort auf Matthias Heitmann

Autoreninfo

Dr. Klaus-Rüdiger Mai, geboren 1963, Schriftsteller und Historiker, verfasste historische Sachbücher, Biographien und Essays, sowie historische Romane. Sein Spezialgebiet ist die europäische Geschichte.

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Die Vorstellung, dass der Aufstieg Angela Merkels eine Folge der Krise des politischen Konservatismus ist, versucht die inhaltliche Entkernung der CDU zu erklären und läuft deshalb in die Irre, weil der Blickwinkel zu eng gewählt wurde. In der Darstellung des von mir geschätzten Matthias Heitmann wird die CDU auf einen konservativen Markenkern reduziert. In Wahrheit finden sich aber in der CDU unterschiedliche Strömungen und Richtungen, die ebenfalls an Einfluss verloren haben, beispielsweise der Arbeitnehmerflügel, beispielsweise die Mittelstandsvereinigung und selbst die christlichen Liberalen geraten immer stärker unter Druck, weil die CDU zu einer politischen Amöbe zu werden droht. 

Die CDU wird zu einer linken Partei

Niemand weiß mehr so recht, wofür die CDU eigentlich steht. Der stellvertretende Parteivorsitzende Armin Laschet hat unlängst in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung festgestellt: „Das Ziel der CDU kann nicht sein, alles, auch programmatisch, zu sammeln, das rechts von der politischen Linken ist.“ Rechts von der politischen Linken ist aber, wenn das Rechts-Links-Schema noch zutrifft, nichts anderes als die politische Mitte. Der Journalist Robin Alexander schreibt in der Welt: „Merkel begreift die Positionierung der CDU als Partei der Mitte hingegen als ihr Erbe: Sie will weit ins linke Spektrum ausgreifen." Der Widerspruch, den Alexander ungewollt formuliert, besteht darin, dass die CDU Partei der Mitte sein und zugleich weit ins linke Spektrum ausgreifen will, wodurch sie zu einer linken Partei wird, wie es auch aus Laschets Statement herausklingt. 

Das Problem der CDU besteht nicht in einem Rechtsruck, sondern darin, dass sich große Teile der Eliten – nicht der Bevölkerung – nach links bewegt haben. Jede Analyse der gegenwärtigen Situation verläuft sich, wenn sie bei der Krise des Konservativen ansetzt, und nicht den Blick richtet auf den Sieg der 68iger, deren langer Marsch durch die Institutionen ungemein erfolgreich war. Sie haben die Deutungshoheit über die Gesellschaft erobert und dominieren über die nachfolgenden Generationen, die ihrer Erziehung teilhaftig geworden sind, die Debatten.

Der Rechtsruck ist eine Schimäre

Wenn sich Armin Laschet und andere in der CDU dem „Rechtsruck“ entgegenstellen wollen, so muss man in diesem Zusammenhang sehen, dass der sogenannte Rechtsruck insofern eine Schimäre ist, weil es nicht darum geht, die CDU an den rechten Rand zu drücken, sondern sich dem Linksruck entgegenzustellen, für den Laschet steht. Seit Jahren erleben wir, dass die Achse der Gesellschaft immer weiter nach links verschoben wird und jeder Widerstand dagegen als Regression oder Rechtsruck denunziert wird. Das alles ist für die Mehrheit der Bürger nicht weiter von Belang. Diese Entwicklung nehmen sie nur, wenn überhaupt, als ewigen Streit der Intellektuellen wahr.

Doch wenn sich einschneidende Konsequenzen für das Leben der Bürger ergeben wie durch die Flüchtlingskrise, die eben nicht vorbei ist, sondern erst jetzt mit der Ankunft der Zuwanderer im Alltag eigentlich erst beginnt, dann gewinnen alle diese Auseinandersetzungen eine neue Brisanz, weil sie immer mehr Menschen erreichen. Es geht also nicht um das Konservative, sondern darum, ob die CDU auf eine von ihr mitverschuldeten Situation Antworten hat.

Immer weiter vom Bürger entfernt

Matthias Heitmann übersieht mit seiner Fixierung auf das Konservative, dass die CDU mit dem gleichen Problem wie die SPD kämpft, das darin besteht, dass sie nicht mehr weiß, für wen sie Politik macht, wessen Interessen sie vertritt. Der Vizevorsitzende der CDU behauptet im Interview, dass die SPD „gerade deshalb in der Krise ist, weil sie glaubt, dass ihre Gremien- und Funktionärsmentalität ihre Wähler widerspiegelt.“ Doch sitzt Laschet mit dieser Einschätzung im Glashaus. Denn auf die Bemerkung, dass die Mehrheit der CDU-Mitglieder sich rechts von der Partei verorten, hat er nur ein Achselzucken übrig, denn eine Volkspartei müsse sich entscheiden, ob sie sich selbst oder „die Gesellschaft und ihre Wähler“ repräsentiere.

Und genau hier liegt das Problem der CDU: Machterhalt um jeden Preis. Denn erstens kann eine Volkspartei nicht die ganze Gesellschaft „repräsentieren“, dann würden wir nur noch eine Einheitspartei benötigen. Und zweitens repräsentiert eine Partei nicht ihre Wähler, sondern sie wird von Bürgern gewählt, weil sie bestimmte Antworten auf die Frage gibt, wie sich die Gesellschaft entwickeln soll. Und drittens werden die Wähler von Abgeordneten und nicht von Parteien repräsentiert.

Der Aufstieg Angela Merkels in der CDU resultiert nicht aus einer Krise des politischen Konservatismus, sondern ist Konsequenz der Bildung eines neuen Establishments, das sich immer weiter vom Bürger entfernt. Verkürzt gesagt verbindet Angela Merkel mit Katrin Göring-Eckhart mehr, als beide mit ihren Wählern und sogar mit ihren Parteimitgliedern. Heitmann konstatiert eine „zurückgehende Anziehungskraft der Parteiendemokratie“. So weit würde ich nicht gehen. Richtig ist, dass wir eine Arteriosklerose des politischen Systems verzeichnen, was Dynamik und Durchlässigkeit betrifft, wie sie Heiner Flassbeck exzellent beschrieben hat. Es ist die Abhängigkeit der Mandatsträger von ihren Parteien und der hohe Konformitätsdruck, der besonders in dem „Kanzlerwahlverein“ CDU herrscht. Diese beiden Momente hat sich Angela Merkel geschickt zu Nutze gemacht und in einer existentiellen Krise der CDU kühn und mit Fortune agiert. 

Eine neue Form des Bonapartismus

Wenn man sich soweit vom Wähler entfernt hat, dann wird verständlich, weshalb „die Hinwendung der Eliten zu einer dem Wählerzugriff weitgehend entzogenen neuen Ebene politischen Agierens: der Europäischen Union“ so konsequent erfolgt, wie Heitmann sie zu Recht diagnostiziert. Es scheint, dass sich in den Volksparteien eine besondere Form des Bonapartismus breitgemacht hat. In der SPD wehrt man sich dagegen. In der CDU kehrt man das unter dem berühmten Teppich. Die Parteispitze der CDU scheint sich nicht mehr für ihre verschiedenen Flügel zu interessieren. Das trifft das Konservative scheinbar am härtesten, doch im Grunde alle. Sie hat alles dem eigenen Machterhalt untergeordnet. Man wird sich stärker um die CDU sorgen müssen, denn die Vermeidung der Auseinandersetzung, wie man sie in der SPD erlebt, könnte eines Tages zur Implosion führen.

Es wäre dies der Tag, an dem zum Erstaunen auch von Matthias Heitmann der politische Konservatismus neues Leben und neue Kraft gewinnt, allein deshalb weil Bürger dieses Landes ihre Lebensverhältnisse geschützt wissen möchten und Eltern nicht befürchten wollen, dass es ihren Kindern einmal schlechter gehen wird als ihnen. Mit diesem Konservativismus wird die CDU immer stärker rechnen müssen. Hat er vielleicht nicht durch seine Krise den Aufstieg von Angela Merkel ermöglicht, so könnte er vielleicht ihren Sturz verursachen, weil er an praktischer Bedeutung gewinnt.

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Klaus Dittrich | Fr., 23. Februar 2018 - 11:29

„. . . sondern darin, dass sich große Teile der Eliten – nicht der Bevölkerung – nach links bewegt haben.“
Dass sie sich nach links bewegt haben – egal, ob sie das Erbe der 68er angetreten haben oder nicht – ist der Tatsache geschuldet, dass ihre „elitären Privilegien“ nicht angetastet werden. Eine Steuerreform a la Wagenknecht – schnell wären linke Moralsprüche (mehr ist es meist nicht) für diese Eliten obsolet.

Dr. Roland Mock | Fr., 23. Februar 2018 - 18:58

Antwort auf von Klaus Dittrich

Hurra, Herr Dittrich, den Nagel auf den Kopf getroffen. Es geht nicht um soziologische Einordnungen, es geht um ganz praktische Politik. Und die hängt immer- ob man das wahrhaben will oder nicht- an der Wirtschaft. Und da steht auch immer die Frage, wie Politiker mit dem durch uns (!), die Wähler, erwirtschafteten Einkommen umgehen. Merkel hat kurz vor der Wahl geäußert, sie werde „sich nicht an einem Wettbewerb, wer die niedrigsten Steuern bezahlt beteiligen“. Heißt, daß sie erstens nichts verstanden hat und zweitens ihr dieses Thema sch...egal ist. Wenn es in ihrer Partei eine Mehrheit dafür gäbe (und wenn es mehr Dampfplauderer in der CDU wie Laschet gäbe, gäbe es die mühelos) würde Merkel ohne mit der Wimper zu zucken das Steuerkonzept einer Wagenknecht übernehmen.

Michaela Diederichs | Fr., 23. Februar 2018 - 11:38

Es gab mal so etwas wie ein gesundes Volksempfinden. Es gibt es wohl immer noch. Wie weit Politik und Bürger auseinander liegen, zeigt z. B. die Debatte um Yücel im Bundestag, wo sich die Etablierten wie verrückt über die AfD aufgeregt haben. Liest man Kommentare zu Yücel, so empfinden es viele Menschen ähnlich wie die AfD. Der Mann hat leider keine guten Beiträge abgeliefert im Sinne einer kultivierten und guten Miteinanders. Konstruktiv leider auch nicht. Dennoch wird er gehandelt wie eine "heilige Kuh". Es ist nur ein klitzekleines Beispiels, aber es summiert sich.

Sie haben - wie eigentlich immer - einen tollen Beitrag geschrieben.

Das Thema gehört dort nicht hin. Sagen die Altparteien. Die Geschäftsordnung des Bundestages steht der Debatte über dieses Thema aber offensichtlich nicht im Wege.
Es ist also nicht verboten, es ist nicht gewollt. Die volkspädagogischen Tendenzmedien machen Stimmung, loben Cem den schwäbischen Volksschauspieler als tollen Patrioten.
Sind wir jetzt wieder patriotisch ? Die Grünen ?

Beiträge abgeliefert im Sinne einer kultivierten und guten Miteinanders."
Kann sein- dass ist auch meine -"klitzekleine"- meinung, aber bestimmt im Sinne "WeltN24" und auch leider vielen anderen..

wolfgang spremberg | Fr., 23. Februar 2018 - 11:43

Brillianter Artikel. Danke.
Orientierungslose Eliten die nicht mehr die Interessen derer vertreten die sie zu vertreten versprochen haben....Nur (?) noch am eigenen Interesse interessiert und das auch nur kurzfristig.
Sind das Eliten ? Oder verantwortungslose Wichtigtuer ?

Hans Rudolf Knecht | Fr., 23. Februar 2018 - 17:48

Antwort auf von wolfgang spremberg

Eliten sind es so oder so nicht! Der Begriff ist für mich positiv belegt und beinhaltet Leistungsfähigkeit und -wille, Sozialkompetenz, Empathie, Bescheidenheit, eine Portion Demut und Sinn für Gerechtigkeit. Somit dürfte der grösste Teil der genannten Eliten nicht in diese Kategorie gezählt werden. Nennen wir sie besser Clan, Establishment, Kasten, herrschende Klasse, Günstlinge usw.

Wolfgang Z. Keller | Fr., 23. Februar 2018 - 18:44

Antwort auf von Hans Rudolf Knecht

Bravo, Herr Knecht, und danke: Wider die allgemeine Begriffsverwirrung!

Susanne Egeler | Fr., 23. Februar 2018 - 11:45

Danke für diesen aussagekräftigen Artikel. Es wäre zu hoffen, dass diese Implosion innerhalb der CDU nicht mehr lange auf sich warten lässt, damit diese Partei wieder zum Leben erwacht, sich wirklich erneuern kann. Dazu braucht es erst einmal einen Zusammenbruch. Die CDU erscheint momentan wie ein "tönern Erz" - oder in einem anderen Bild gesprochen: eine Versteinerung/ ein Fossil.

Dr. Florian Bode | Fr., 23. Februar 2018 - 11:50

"die Achse der Gesellschaft immer weiter nach links verschoben wird".

Witzigerweise geht diese Linksverschiebung mit immer ungehemmterem Hedonismus und Konsum der "Linksbürgerlichen" einher. Natürlich mit dem üblichen Entlastungsgeschwafel von Klimawandel/Verantwortung/Umwelt.

Bernhard Jasper | Fr., 23. Februar 2018 - 11:53

Das sind doch alles unfruchtbare Beiträge. Was wollen Sie denn erhalten und bewahren? Brauchtum und Folklore?

Die Moderne geht weiter. Der nächste Schub ist durch die Digitalisierung zu erwarten und wird alle Lebensbereiche durchdringen.

Unser Erbe ist jedoch sehr wohl vorhanden, von der Geschichte geliefert: Substanz oder eben:
das europäische Erbe.

Armin Latell | So., 25. Februar 2018 - 11:47

Antwort auf von Bernhard Jasper

ein arroganter, völlig unfruchtbarer Beitrag von Ihnen. Ja, ich möchte Brauchtum und Folklore behalten, und ganz wichtig, ein Leben in physischer, sozialer und finazieller Sicherheit << 2015. Die Digitalisierung wird kommen, im modernen, bunten, offenen, toleranten, fortschrittlichen De wohl etwas später, aber das ist maximal eine techn. Modernisierung keine gesellschaftliche und wird deren Rückschritt nur beschleunigen und verschärfen. Von welchem europ. Erbe fantasieren Sie denn? Erkennen Sie nicht die Realitäten in diesem Europa (ich meine jetzt nicht nur die EU)? Ein europäisches Erbe gibt es, wenn überhaupt, erst dann, wenn Europa tot ist, dann tritt der Erbfall ein. Aber davon sind wir möglicherweise gar nicht so sehr weit entfrent. Freuen Sie sich darüber.

Reiner Koester | Fr., 23. Februar 2018 - 12:12

Der Wiederaufbau Deutschlands war geprägt durch konservative Politik, die gegen den erbitterten Widerstand linker Ideologie durchgesetzt wurde: kein Bündnis mit Stalin zur Neutralisierung Gesamtdeutschlands, Westintegration, Wiederbewaffnung, NATO Beitritt, Godesberger Programm der SPD, Abwehr kommunistischer Weltrevolution a' la Dutschke, Festhalten an der Wiedervereinigung, Nutzung der Wiedervereinigungschance. Mit dem Fukushima Atomausstieg wurde das Ende konservativer Politik durch Merkel eingeläutet. Mit dem besonderen Schutz der gleichgeschlechtlicher Ehe ist der Höhepunkt erreicht. Dazwischen liegen Aufgabe des Grenzschutzes, Herrschaft des Unrechts und Rechtsbrüche zu EU Vereinbarungen. Es wird Zeit, dass konservative, ideologiefreie Politik wieder zum Tragen kommt.

Joachim Wittenbecher | Fr., 23. Februar 2018 - 12:14

hat Herr Mai mit seiner Analyse, dass die CDU nicht nur ihren konservativen sondern auch den liberalen Kern aufgegeben hat. Es muss eine Entkernung konstatiert werden, die nur mit Merkel möglich wurde; die völlige Entkernung ist ein Spiegelbild des Umstandes, dass sich Merkel in unserer Gesellschaft nicht wirklich sozialisiert hat, im Gegensatz zu fast allen anderen ostdeutschen Politkern. Sie ist politisch gesehen ein Neutrum.
Gleichzeitig (1990er/2000er Jahre) hat die von Herrn Mai erwähnte neue Elite nach der Macht gegriffen. Beides zusammen ermöglichte den heutigen Zustand: die CDU besteht im Grunde nur noch aus einer Art öko-sozialem Flügel. Diese Programmatik kollidiert mit der Ausrichtung der CSU, aber Merkel stört das nicht. Jedoch muss sich auch die Elite fragen lassen, warum sie stur an einer Kanzlerin festhält, die zwischenzeitlich so sehr abgewirtschaftet hat, dass sie deren Interessen massiv schadet.

Yvonne Walden | Fr., 23. Februar 2018 - 12:21

Bevor über politische Parteien und ihren Standort geurteilt wird, sollten wir klären, was eigentllich "linkes Spektrum" bzw. rechts und links überhaupt bedeutet.
Ursprünglich hatten diese Bezeichnungen die Sitzordnung im Blick; Partei A saß auf der linken Seite und Partei B auf der rechten Seite des Parlaments.
Aber zur Sache.
Der überwiegenden Mehrheit der Wählerinnen und Wähler geht es darum, den neoliberalen Spuk zu beenden, damit die Welt sich insgesamt gerechter entwickelt.
Die Reichen sollten nicht immer reicher und die Armen immer zahlreicher werden.
Das bedeutet ein Aufleben der Vermögensbesteuerung und eine angemessene und sozial-gerechte Erbeschaftssteuer.
Und das bedeutet außerdem, die Auslandseinsätze deutscher Streitkräfte zu stoppen und die Bundeswher zu einer Heimalschutzgruppe umzubauen.
Die Parteien sollten das Volk befragen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.
Endlich!

Konrad Kugler | Fr., 23. Februar 2018 - 16:41

Antwort auf von Yvonne Walden

Vermögenssteuer ist Raub! Der Besitz geht den Staat nichts an. Er kassiert ja schon von den Erträgen aus Besitz.
Für alle verständlich ausgedrückt: Wenn die Vermögenssteuer 1 % beträgt, dann würde dem Besitzer von 100 Häusern eines im Jahr weggesteuert.

Sozialisten und Sozialpolitiker ruinieren jeden Staat.

Holger Stockinger | Fr., 23. Februar 2018 - 12:28

In Zeiten, in denen der "Daimler-Konzern" wie der Fußballklub "Eintracht Frankfurt" besorgt die Stirn runzelt, wenn "Betriebsräte" keine "AfD"-Wahlplakate abreißen, sollte die Frage nach "Gedankenfreiheit" in demokratischen Zeiten erlaubt sein. Oder leben wir faktisch im "Postdemokratismus"? ??

Hans-Hasso Stamer | Fr., 23. Februar 2018 - 12:35

Wenn man diesen Denkansatz konsequent zu Ende denkt, dann fällt auch der sogenannte Populismus in sich zusammen: Er ist vielmehr ein Gedankenkonstrukt aus der Elite heraus, um den Abstand zu weiten Teilen des Volkes zu erklären, ohne die eigene Rolle (und die eigenen Pfründe) hinterfragen zu müssen - mit anderen Worten: eine Kampfvokabel.

Das Volk dürfte nämlich in der Breite weder nach links, noch nach rechts tendieren: es hat einen rein lebenspraktischen Ansatz und beurteilt Zusammenhänge und Entwicklungen aus der subjektiven Sicht des eigenen Lebensumfeldes herraus. Diese Erdung fehlt der Elite zunehmend.

Karin Zeitz | Fr., 23. Februar 2018 - 14:49

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

sind tatsächlich zu Kampfbegriffen verkommen genauso wie die Rassismus- und Nazikeule für Alle, die sich mit der überbordenden Migrationspolitik der Bundesregierung nicht abfinden wollen. Wer angesichts der heutigen Verhältnisse seine Fähigkeit zum logischen Denken bewahrt hat, kann sich in diese Kategorien nicht einordnen lassen. Die heutigen politischen Akteure sehen dagegen alles vom Standpunkt ihres Machterhaltes bzw. der Sicherung ihres Listenplatzes in ihrer Partei aus.

Bernhard Jasper | Fr., 23. Februar 2018 - 13:06

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ (Heraklit, vor ca. 2500 Jahren)

Entwicklung setzt voraus, dass Veränderungen zugelassen werden. Entscheidend ist, ob und wie wir bereit sind, den Wandel aktiv mitzugestalten.

Arndt Schuster | Fr., 23. Februar 2018 - 13:36

Ob links, in der Mitte oder konservativ, das ist nicht die Frage. Die Antwort ist einfach: Die Altparteien haben unser Land in vielen Politikfeldern in Sackgassen geführt: Migration, Euro und EU, Wehrpflicht und Bundeswehr, Diesel, Soziales(Pflege, Armut), Umwelt und Energiewende, Islam u.a. Alle Altparteien vertreten inzwischen in etwa die gleiche Politik. Es ist deshalb für sie leicht, sich jetzt geschlossen gegen den Störenfried AfD zusammenzuschließen. Bisheriger Höhepunkt die Ausfälle von Herrn Özdemir bei der Yüzel-Debatte. Die AfD spricht die Probleme im Bundestag offen an und zeigt auch Lösungen auf. Die Altparteien reagieren darauf oft mit Ablehnung, Verhöhnung und wütendem Gekläffe. So wird die AfD weiter an Zulauf gewinnen, denn sie ist die einzige Partei, die nicht im Filz des Parteienkartells steckt.

Gisela Fimiani | Fr., 23. Februar 2018 - 13:37

Meinen aufrichtigen Dank, Herr Mai, für Ihren vortrefflichen Beitrag, der, ersehnterweise, ohne Schubladen auskommt, welche zwangsläufig Gedanken verengende Wirkung haben. Begriffe wie "rechts" und "konservativ" sind durch die von Ihnen angesprochene Deutungshoheit inzwischen derart 'kontaminiert', sodass sich fast 'pawlofische' Reaktionen auf deren Erwähnen beobachten lassen. Um so mehr gilt: etwas genauer bitte!, wenn man Diagnosen stellen möchte. Nach meiner Wahrnehmung sind zahlreiche CDU Wähler sowie CDU Mitglieder, aber ebenso viele pateipolitisch ungebundene Bürger tief besorgt, wenn sie über die Zukunft ihres Landes nachdenken. Die, von Frau Merkel, angestrebte Einheitspartei wird durchaus als bedrohlich empfunden, ebenso wie die Entziehung aus der Verantwortung gegenüber dem Bürger hin auf eine Ebene der immer weitern Abschottung. Sie bezeichnen dies treffend mit dem Begriff "Bonapartismus". Es geht um den Erhalt von Demokratie, um den wir uns DRINGEND kümmern müssen.

Robert Polis | Fr., 23. Februar 2018 - 13:40

Ein lehrreicher Artikel!
Ergänzen möchte ich eine Frage:
Welcher Gruppierung könnten Sie "Rechtsstaatlichkeit" als "Markenkern" zuordnen?

Dimitri Gales | Fr., 23. Februar 2018 - 13:43

Merkels poltische Langlebigkeit kann man unter anderem in taktischen und effizienten Winkelzügen sehen: die Wende nach links, um der SPD ihre Überflüssigkeit aufzuzeigen. Und die hat alles geschehen lassen, so dass sie als Partei jetzt dahinsiecht.
In der Tat beobachtet man eine immer radikalere Spaltung der Gesellschaft. Eines der Symbole: die Gentrifizierung vor ellem in Grossstädten. Das beitrifft auch und ganz besonders europäische Metropolen wie Paris und London. Mit anderen Worten: nur Wohlhabende und Globalisierungsgewinner können sich noch die Immobilienpreise in den Städten leisten, ob als Mieter oder Käufer. Die soziale "Mischung" in den Städten verschwindet. Solche und ähnliche Phänomene formen und verändern jetzt auch die Parteienlandschaften in Europa.
Leider muss man sagen: die SPD hat gepennt, sich um sich selbst gedreht, zum Vorteil Merkels.

Meike Boist | Fr., 23. Februar 2018 - 14:07

Zum Thema „Konservativ“ hat Wolfram Weimar
ein Buch geschrieben :
„Das konservative Manifest“.
Zuvor war mir gar nicht so recht klar, was „konservativ sein“eigentlich bedeutet; es war nur so eine ungenaue Vorstellung.
Es ist ein sehr lesenswerte Buch, das vieles klärt.
Danke an Wolfram Weimer und Klaus-Rüdiger Mai

Renate Aldag | Fr., 23. Februar 2018 - 14:08

Herr Dr. Mai, für Ihren grandiosen Artikel, der genau meine Meinung beschreibt. Und ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass der Konservatismus zu Merkel`s Sturz führen wird, da dem Bürger seine Sicherheit immer wichtiger wird und werden muss, wenn er überleben will.

Marc Walther | Fr., 23. Februar 2018 - 14:42

Volker Pispers hat sie einmal "ParlamentArier" genannt. Und mit Überlegenheitsgefühl und Sonderrechten agieren sie auch, verhindern mit der dazugehörigen political correctness jeglichen konstruktiven Dialog und beschädigen letztlich die Demokratie. Im Übrigen: die Frau muss weg! Schnellstens!

Eduard Daetwyler | Fr., 23. Februar 2018 - 14:54

...denn es sind diejenigen, die von den etablierten Parteien nicht mehr abgeholt werden, die sich einer AfD zuwenden und hoffen, dass ihre Anliegen dort besser aufgehoben sind.

Heinrich Kehmeier | Fr., 23. Februar 2018 - 15:00

Strukturell gehen beide großen Volksparteien einen ähnlichen Weg, der sich im Abstand zwischen Funktionären, Parteienelite auf der einen und den Mitgliedern im Ortsverein und dem Wähler auf der anderen Seite zeigt.
Konkret aber hat die CDU die schlechteren Karten. Die Differenz zwischen Programmatik und umgesetzter Politik ist nicht mehr einholbar, weil die mangelhafte Debattenkultur und die Kritiklosigkeit der Mitglieder gegenüber Parteiautoritäten die Abspaltung wichtiger CDU Bereiche(wie im Artikel beschrieben)schon festgeschrieben haben. Insofern geht es nicht um das konservative Bild der CDU, sondern um das Bild der CDU als solches. Und in diesem Sinn darum, wie der Bürger in seinem Lebensbereich darin vorkommt. Für Grüters ist der Bürger lediglich ein sozialwissenschaftliches Untersuchungsobjekt (Maischberger),deren Ergebnis die CDU Politik bestimmt. Wenn das Ergebnis aber nur den linksintellektuellen Diskurs weiter führt. Dann ist der Kaiser auf einmal nackt. Das Bild ist weiß.

Sepp Kneip | Fr., 23. Februar 2018 - 15:02

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Das Erreichte kommt ihm auf einmal fad vor. Er fühlt sich in seiner angestammten Umgebung nicht mehr wohl und läuft ins Ungewisse und landet halt auf dem Eis. Wie der Esel verhält sich auch unsere „Elite“. Sie hat ihr konservatives Haus verlassen und zieht in ein rot/grünes Domizil. Man ist fasziniert von Multikulti, ohne die Folgen zu bedenken. Multikulti wird zu Multikulturalismus, in dem der Islam dominieren wird. Das merkt der Bürger langsam aber sicher und stellt sich dem entgegen.

Ich weiß nicht, was Merkel, Latschet und Co. der CDU verordnen wollen. Wenn sie die rot/grüne Fährte nicht verlassen und nicht den Bürger, und zwar den, der schon immer hier lebt, in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen, geht es der Partei wie der SPD. Es gibt eine Alternative. Das müsste den Herrschaften doch schon aufgefallen sein, auch wenn sie diese Alternative mit Nichtbeachtung bedenken. Der Bürger und Wähler tut es nicht.

Gunter Frank | Fr., 23. Februar 2018 - 15:02

für diese treffende Analyse. Die Essenz dessen was wir Buerger von den großen Parteien verlangen ist eine plausible Antwort auf folgenden Wunsch: unsere Kinder sollen es einmal besser haben. Vielen würde ein: unseren Kindern soll es nicht schlechter gehen, durchaus reichen. Insbesondere die CDU hat Weichen gestellt (aus bereits analysierten Gründen) mit denen sie auf diese Vorgabe keine überzeugende Antwort liefern kann. Stattdessen mit infantilen Zielen zu hantieren wie die höchst spekulative Reduktion des Meeresspiegelanstiegs von 1 mm lässt einem nur noch ungläubig den Kopf schütteln. Diese fehlenden Antworten sind ihr Hauptproblem und sollte sich dies nicht ändern (und ich wüsste im Moment nicht wie) werden ihre Wähler nicht einen Moment zögern, eine echte Alternative zu wählen, sollte sie kommen (dass sich die aktuelle Alternative dazu entwickelt, dürfte eher unwahrscheinlich sein).

Axel Kreissl | Sa., 24. Februar 2018 - 12:42

Antwort auf von Gunter Frank

Danke für diesen Kommentar. Ich nehme das Staffelholz auf. Die Parteien entfernen sich nicht nur immer weiter vom Bürger, sondern von der Realität, weil sie mit dem Zeitgeist Politik machen. Der besteht darin, daß man auf Nebenschauplätzen (Klimaziele, Meeresspiegel, Umweltschutz) ständig "Verbesserungen" verspricht, die den Wohlstand und das Wohlbefinden noch weiter steigern sollen, in Wirklichkeit aber das genaue Gegenteil bewirken. Man bekommt ständig mehr vom NICHTS, was gleichzeitig unendlich viel Zeit und Geld kostet. Dazu ist eine echte entkoppelte politische Alternative notwendig,
die es noch nicht gibt und die klar sagt, daß Mehrung materiellen Wohlstands nichts mit Bessergehen zu tun hat. Es geht in jedem Zeitalter gut, wenn Maßstäbe, Größenordnungen und Stabilitätskriterien stimmen. Das ist die Bedingung dafür, daß unsere Kinder Zukunft haben. Dabei ist es völlig egal, welche Diät gerade in ist oder welche Möbel gerade angesagt sind. Das ist alles Windhauch!

Maja Schneider | Fr., 23. Februar 2018 - 15:21

"Ich habe noch keinen Flüchtling gesehen, so schlimm wird das schon nicht sein". Dies ist ein vielfach von uns gehörter Standpunkt der Realitätsflucht. Offensichtlich erreicht die Wirklichkeit immer mehr BürgerInnen, die die wachsenden Probleme in vielen Bereichen des täglichen Lebens deutlich zu spüren bekommen. Es ist unglaublich, dass die Kanzlerin und mit ihr die CDU in ihrer Entfernung von den Menschen diese Realität ignoriert, ja durch den Innenminister verkünden lässt, dass die Flüchtlingskrise beendet sei. Wenn die CDU sich nicht bald von ihr befreit und zu ihren ursprünglichen Wertvorstellungen zurückkehrt, wird sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, siehe Italien.

Achim Scharelmann | Fr., 23. Februar 2018 - 15:35

Wenn das Volk subjektiv Zusammenhänge im näheren Umfeld erkennen würde, dann würde es garantiert nicht die Roten und Schwarzen wählen, denn die führen anderes im Schilde, als sie nach außen vorgeben und man sollte seine Energie für diese Regierung nicht mehr verschwenden und sich darauf konzentrieren, daß sie möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden, bevor sie noch weiteres Unheil anrichten und uns alle in den Abgrund ziehen.

Arne Bruhn | Fr., 23. Februar 2018 - 16:26

der sogenannten bzw. sich selbst so sehenden ELITEN - und die leben "gut und gerne" in diesem Land. Dazu nur ein Beispiel: Allein D. leistet sich - oder besser wird sich geleistet - mind. 92 theologische Professuren (weitere unbesetzt), zusätzliche Institute nicht mitgezählt. Und das in einem Land, das immer säkularer wird und dazu noch einen erheblichen Wandel durch den Zuzug an Muslimen erfährt.
Wenn man dann noch die "Wissenschaftler" hinzuzählt, die (gut dotiert) selbst den obskursten Zielen folgen, dann fallen die politischen "Eliten" kaum ins Gewicht. Alle zusammen aber saugen das Volk aus, das das alles widerspruchslos und ergeben über sich ergehen lässt. Und die Parteien sind lediglich Mit-Schmarotzer in dem Konglomerat der Ausbeuter.

Ursula Schneider | Fr., 23. Februar 2018 - 16:34

Hervorragende Analyse von Herrn Mai!

Der Mangel an Dynamik und Durchlässigkeit erstickt allmählich auch die Demokratie, wie man an der Missachtung des Wählerwillens, aber auch am Umgang mit neuen konkurrierenden Parteien erkennen kann. Das Machtkartell der etablierten Parteien ist nur noch an der Wahrung seines Besitzstandes (in jeder Hinsicht) interessiert.

Nun scheint man allerdings überzogen zu haben. Das Volk murrt. Und solches Murren wächst sich, wie man weiß, leicht zu einer Lawine aus ...

Dennis Staudmann | Fr., 23. Februar 2018 - 17:40

wenn man derzeitig in Talkshows CDU-Vertreter erlebt, die sich selbst beruhigen, indem sie argumentieren, die CDU würde immerhin noch von 33 % der Bürger gewählt werden. Das scheint schon symptomatisch für die Blindheit eines untergehenden politischen Systems zu sein. Selbst Honecker und Krenz hätte es noch im Mai des Jahres 1989 wohl kaum für möglich gehalten, dass sie in wenigen Monaten Geschichte sein würden. Auch ohne Wahlbetrug lag der Stimmenanteil der SED-Vertreter sicher bei ca. 80%. Man dachte, dass dieser Stimmenanteil zeigt, wie das Volk seine Regierung liebt. Es gehörte zur DNA der Medien, ein Bild der DDR zu zeichnen, welches völlig unrealistisch war. Auch wenn es keine Bertelsmann-Stiftung gab, die Studien lieferte, die dieses Trugbild noch verstärken, übernahmen andere diese Aufgabe. Die Parallelen zur heutigen Zeit sind unverkennbar und die Mechanismen ebenso. Das kommt eben dabei heraus, wenn das sogenannte Establishment sich zunehmend vom Volk entfernt.

Bernd Müller | Fr., 23. Februar 2018 - 18:14

Gute Anlässe im Betrag, nur die üblich gewordene Verwendung von Zu- statt Einwanderung stört. Zu... drückt ein Hinzukommen zur Gesellschaft und ihren Normen aus (er/die gehört zu uns), Ein...beschreibt einen rein räumlichen Vorgang. Interessant wäre die Klärung, wann der Begriffsaustausch begann, der medial festgesetzt hat, von bestimmter Seite gefördert.
Es ist klar, dass viele Einwanderer inzwischen hinzugekommen sind, das dauert etwas. Ob alle, die gegenwärtig einwandern, zu UNS kommen wollen, ist zu bezweifeln.

Thomas Radl | Fr., 23. Februar 2018 - 20:10

Sehr geehrter Herr Mai, sie schreiben: "Der Widerspruch, den Alexander ungewollt formuliert, besteht darin, dass die CDU Partei der Mitte sein und zugleich weit ins linke Spektrum ausgreifen will, wodurch sie zu einer linken Partei wird, wie es auch aus Laschets Statement herausklingt."
Tatsächlich ist das aber doch gar kein Widerspruch, jedenfalls nicht nach dem Verständnis von Luschet und Konsorten. Auch die MSM vermitteln dieses Bild: Mitte ist da, wo die Rautenhexe ist. Ob die Politik links oder grün oder beides ist, ist dabei egal. Das glaubt halt nur kaum noch jemand, die Umfragewerte sprechen für sich. Dabei gehen der Alternativlosen anscheinend aktuell wieder ein paar Wähler mehr auf den Leim!
Der SPD glaubt offensichtlich niemand mehr! Der SPD-Trend wird aber spätestens, wenn die GroKo doch zustande kommen sollte, im Lauf der Legislatur auch bei der Union einsetzen, wenn selbst der größte Trottel merkt, das es weiter geht wie bisher und statt Inhalt nur warme Luft da ist..

Herbert Wilhelm | Fr., 23. Februar 2018 - 20:27

Ein Professor nannte in einer Talkshow die sogenannten Eliten eine Subkultur mit autistischen Zügen. Oft kann man eine starke Eitelkeit beobachten , die ein normaler Mensch als lächerlich empfindet. Erschreckend ,dies erdulden zu müssen. Ich habe wieder zu beten begonnen.

Christoph Kuhlmann | Fr., 23. Februar 2018 - 20:31

Die SPD sowieso aber auch Frau Merkel scheint da sehr resistent zu sein was die Lernfähigkeit betrifft.
Offenbar sind ihr Flüchtlinge wichtiger als deutsche Interessen. Daran haben wir uns gewöhnt, dass sie die EU nun in der Flüchtlingsfrage in einem Ausmaß spalten will, dass auch Juncker für sehr bedenklich hält, zeigt mir, dass es weniger um europäische Werte geht, denn darüber müsste man dann mal ergebnisoffen diskutieren, sondern darum, eine im europäischen Kontext extreme Position gegen Mehrheiten durchzusetzen. Sie wird wieder sche3itern und Deutschland und der EU weiteren schweren Schaden zufügen. Das Problem ist, die CDU ist nicht nur nicht mehr konservativ, sie scheint in Flüchtlingsfrage auf europäischer Ebene nicht mehr kompromissfähig zu sein - aus einem nur spärlich begründeten moralischem Dogmatismus heraus.

Frank Domnick | Sa., 24. Februar 2018 - 09:22

Sehr guter und klarer Artikel.

Ich würde hier auch den Begriff der Racket Groups benutzen, dh. ein elastisches, offenes mafiaähnliches Netzwerk aus Eliten und Funktionären in Politik, privaten und öffentlichen Medien sowie Verwaltung und privaten Organisationen, die aufgrund ihrer Interessensähnlichkeit synchron handeln können (zwecks Meinungsbildung, Umwidmung öffentlicher Ressourcen, etc.), ohne sich zwingend explizit koordinieren zu müssen.

Für mich ist die zentrale Frage, wie man diese gesellschaftliche Polarisierung aufbricht, ohne in bürgerkriegsähnliche Zustände abzugleiten.

Dieter Wenzel | Sa., 24. Februar 2018 - 11:29

Wer diesen Artikel liest und keine Übelkeit verspürt, weil eben leider alles zutrifft was Herr Mai schreibt, dem ist leider nicht mehr zu helfen. In Frankreich ist das was sich Volkspartei nennt schon hinweggefegt. In Deutschland schwelgt man noch Dank guter Wirtschaftsdaten im Himmelbett aber wie lange noch. Das Bild einer selig und abgehobenen Merkel inclusive eines Laschet, erstere weil sie weiß was im Sozialismus die Nomenklatura war und zweiter weil er seiner Chefin blind vertraut wie alle Merkelschen Vasallen. Kritische Geister leben nicht in ihrem Umfeld. Wie es richtig heißt , kann man viele Menschen kurz aber nur wenige lange täuschen. Es treibt die Grand Dame SPD auf ihr Desaster zu und einer CDU wird es nicht besser gehen.

Josef Saxler | So., 25. Februar 2018 - 15:05

Was Armin Laschet zum Standort der CDU sagt, ist eigentlich unbedeutend. Als stellv. CDU-Bundesvorsitzender war und ist er bis heute verlängertes Sprachrohr von Frau Merkel.
Offensichtlich meint er, durch das Amt des Ministerpräsidenten von NRW erheblich an "Statur" gewonnen zu haben. Beim genauen Hinsehen war es jedoch nicht sein Wahlsieg, sondern die Schwäche und Abgehobenheit der SPD mit Frau Kraft und Herrn Jäger, die die Sorgen der Bürger schlicht und einfach ignoriert haben.
Fazit: Was Armin Laschet sagt, nehme ich als CDU-Mitglied nicht sehr ernst.