Frank A. Meyer: „Wer Freiheit will, kann nicht autoritäre Strukturen aufrecht erhalten wollen.“

Meyers Blick auf... - ...eine Festung Europa

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler darüber, wovor Europa sich schützen müsse. Einwanderer müssten deshalb die Bedingung erfüllen, sich zu assimilieren

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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„Werden wir eine Einheit Europas jemals erleben?“, fragt Cicero-Redakteur Alexander Kissler den Cicero-Kolumnisten Frank A. Meyer in der neuen Folge der Video-Kolumne „Meyers Blick“. Für Meyer ist die Einheit dieses vielfältigen Kontinents eine wunderbare Utopie, die aber dementsprechend immer unerreichbar bleiben wird. Das Schöne bleibe aber dennoch der Weg dorthin. Europa dürfe aber gerade deshalb keine gänzlich offenen Grenzen haben. Eine Festung Europa sei insofern notwendig, als Europa eine „Festung der Demokratie“ bleiben müsse, gerade angesichts so vieler erstarkender totalitärer Regime in der Welt.

Obgleich eine völlige Abschottung absurd sei, sagt Meyer, müsse man gerade bezüglich der Einwanderung klare Bedingungen an die Menschen stellen, die gerne hier leben möchten. Den Islam dabei auszuleben, sei nicht das Problem, wohl aber dessen autoritäre und demokratiefeindliche Elemente. Nicht nur die Sprache müssten Migranten deshalb beherrschen. Die müssen auch die „Geschichte verstehen, sich interessieren, teilnehmen“. Wer in ein freies Europa kommen wolle, könne nicht weiterhin unfreie Strukturen aufrecht erhalten wollen.

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Achim Scharelmann | Di., 6. Februar 2018 - 16:34

Das sehe ich völlig anders, denn ob mit Deutschkenntnissen oder ohne diese werden die Muslime diese Republik auf Dauer bis zur Unkenntlichkeit verändern und deshalb müssen die Grenzen geschlossen werden und nur für die Personen zu öffnen sein, die von Anfang an wirtschaftlich zu verwerten und sind und dem Land nicht zur Alimentierung auf der Tasche liegen. Im übrigen werden Strukturen wie Religion und Sitten durch die Einwanderung nicht gelöscht und so entstehen zwangsläufig immer größere Paralellgesellschaften und es ist eine der größten Fehleinschätzungen des 21. Jahrhunderts, daß der Islam zu zähmen ist, denn deren Religion läßt sich nicht vom Alltagsleben und seiner Rechtssprechung trennen und deshalb wird durch die Bevölkerungsentwicklung eine künftige legale Majorität der Muslime zur größten Gefahr der Christenheit und wer das zuläßt ist entweder nicht richtig bei Sinnen oder er verfolgt andere Ziele und das kann ja nicht die Aufgabe einer vom Volke gewählten Regierung sein.

Wolfgang Tröbner | Mi., 7. Februar 2018 - 12:07

Antwort auf von Achim Scharelmann

Insbesondere Ihr letzter Satz sollte jedem, der noch ein Fünkchen Verstand oder einen Rest Würde hat, zu denken geben.

Joachim Wittenbecher | Di., 6. Februar 2018 - 16:50

Herr Meyer hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Einwanderung nach Europa kann nur erfolgen, wenn Assimilation und nicht nur Integration verbindliches Ziel sind; dies erfordert jedoch, dass das Staatsvolk - repräsentiert durch sein jeweiliges nationales Parlament - die politische Entscheidung auf die Frage hat, wer einwandern kann und wer nicht. Dies sei leichter gesagt als getan? Nein - umgekehrt, dies wäre leichter getan als endlos zerredet. Für Deutschland gilt: Man müsste nur die bestehenden gesetzlichen Regeln auf dt. und europäischer Ebene wieder beachten, d.h. GG Art. 16(a) und Dublin III. Weiterhin müsste innerhalb der EU geregelt werden, dass freie Wahl der Arbeitsplatzes und des Wohnortes gewährleistet wird, mit der Einschränkung, dass Sozialhilfe nur im Herkunftsland gewährt werden darf. Für die evtl. darüber hinaus notwendige Zuwanderung von Fachkräften sollte ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild erlassen werden.

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 6. Februar 2018 - 17:47

Diejenigen, die sich assimilieren wollen, können bleiben, der Rest sollte der Xenelasia unterworfen werden.

Helga Raun | Di., 6. Februar 2018 - 18:15

sie sitzen in Sicherheit, aber wir sind total ausgeliefert von den Überseer, von Brüsselianer, von Lobbyisten, von den rot-linken und von allen,
die sich bei uns überhaupt nicht integrieren wollen, sondern uns nur unterwandern.

Westermann Eva | Di., 6. Februar 2018 - 18:30

Es gibt kaum Probleme mit der Einwanderung aus nicht moslemischen Ländern. Sie integrieren in das Land wo sie ihr Glück und Vorankommen gefunden haben, nach der 2. Generation denkt man nicht daran, dass sie ein "Fremdkörper" in dem Mehrheit Gesellschaft sind. Anders die Moslems, anders die Afrikaner. Vor 22? Jahre her brannte Los Angeles. Die Schwarzen haben Wohnungen, Geschäften der Asiaten angezündet, geplündert - ja aus Neid. Die Asiaten 2. Generation nach der Einwanderung war schon in Mittelschicht, aufgestiegen, die Schwarzen nicht. Ich vermute: wenn jemand sich immer als Opfer fühlt und dieses Gefühl auch von AUSSEN immer und wieder suggeriert wird, strengt sich nicht an. Und: es gibt kein andere Religion, das die ungebremste Vermehrung gerade vorschreibt. So lange, dass diese beide Sache nicht geändert werden, sehe ich schwarz. Chinesen, Vietnamesen, Koreaner waren nach dem Kolonisation auch arm. Ich hörte nicht, dass irgend etwas in Afrika für Export hergestellt ist.

Bernd Wollmann | Di., 6. Februar 2018 - 18:37

Peter Scholl-Latour hatte schon vor über 20 Jahren vorausgesagt, das Europa mit einer Invasion von Migranten rechnen muss, nachdem die Amis den Irak, Iran,Syrien u. Nordafrika...destabilisiert bzw. ins Chaos gestürzt haben. Die USA sind durch 2 Weltmeere geschützt, nach Europa kommt man zu Fuß oder mit dem Schlauchboot. Politisch Verfolgte müssen Asyl erhalten, alle anderen sollten schnellstmöglich wieder nach Hause geschickt werden (aber sie werden hier bleiben u. sich mehren).

Juliana Keppelen | Mi., 7. Februar 2018 - 12:27

Antwort auf von Bernd Wollmann

Bin ganz bei ihnen. Herr Scholl-Latour hatte Weitblick und kannte sich bestens in der islamischen Welt aus. Bevor wir aber mit dem Finger auf die islamischen Länder zeigen sollten wir immer wieder und verstärkt diskutieren warum wir so viele Flüchtlinge aus den islamischen Ländern haben. Ich behaupte das hat eindeutig mit der Geopolitik der USA zu tun (man vergleiche die Flüchtlingszahlen aus diesen Ländern vor und nach den jeweiligen "Eingriffen" der "Wertegemeinschaft") . Wer Länder ohne Sinn und Verstand mit Kriegen und blutigen Regime-Change überzieht muss sich über Flüchtlingsströme, Not und Elend nicht wundern. Und ja die Verursacher sitzen weit sehr weit weg von den Desastern die sie anrichten aber die EU (ich schreibe ausdrücklich nicht Europa) dackelt wie willenlose Vasallen dieser Geopolitik hinterher obwohl sie die diversen Schlamassel ausbaden muss immer schön die Monstranz der "gemeinsamen Werte" hochhaltend die schon lange beim Teufel sind.

Christa Wallau | Di., 6. Februar 2018 - 21:08

Was Herr Meyer hier zu recht fordert, ist das, was die Mehrheit der Muslime eben n i c h t leisten will: ASSIMILATION.
Wenn man z. B. erlebte, wie Tausende der schon lange hier lebenden Türken "ihrem" Idol Erdogan zugejubelt haben, dann dürfte völlig klar sein, wohin die Reise in Deutschland geht: Nicht zur Assimilation der Einwanderer, sondern zur Separation in abgeschotteten, eigenen
Stadtvierteln und zur Ausbreitung ihrer eigenen
Vorstellungen von Recht, Ordnung und dem Zusammenleben von Männern und Frauen.

Die Konsequenz unsererseits müßten strenge Auflagen sein, die von jedem Einwanderer für jede staatliche Leistung erkennbare Schritte zur Eingliederung in unsere freiheitlich demokratische Ordnung verlangen. Und bei Zuwiderhandlung müßte es scharfe Sanktionen bis hin zur Ausweisung geben.
Doch das Gegenteil geschieht: Die sog. Integrationsministerin z. B. sieht die Bringschuld nicht bei den Zugewanderten, sondern bei den schon lange hier Lebenden. Wahnsinn!

Ich leugne nicht, dass es GEWALTIGE Gründe für die Entstehung der AfD gibt.
Ich hoffe aber sehr, dass sie gesamtgesellschaftlich eingegliedert oder durch eine für die Bevölkerung nachvollziehbare Politik insgesamt geschwächt wird.
Den "Bürgerkriegsverhältnissen" in den USA, die evtl. sogar von Parteien oder einzelnen interessierten Politikern genutzt, wenn nicht "unterstützt" werden, scheint das Militär jetzt antworten zu wollen, wenn Trump seine Parade genehmigt bekommt.
Das wäre ein Signal nach innen und aussen.
Zu glauben, dass in Deutschland oder Europa die Bevölkerung dem munteren Treiben ihrer Politiker nur zusehen ohne Bedingungen zu stellen, halte ich für naiv.
Um Bürgerkriegssituationen in Deutschland vorzubeugen, sollte sich das Bundesverfassungsgericht stärker mit dem Wohl und Wehe der Volkssouveränität in Deutschland befassen.

sog. Integrationsministerin meint, dass wir Deutsche eine Bringschuld hätten, nicht aber die Zugewanderten, muss man ihr unmissverständlich klar machen, was wir wollen und ihr ihre Grenzen deutlich aufzeigen. Noch gehören immer zwei dazu - einer der fordert und einer der nachgibt oder nicht.

wenn ich das richtig verstehe, wählen der Großteil der hier lebenden Türken und Türkinnen Erdogan.
In meinen Augen sollte Herr Erdogan aber für Europa eine Persona non grata sein.
Menschen, die jemanden wählen, der überspitzt gesagt, evtl. "den Durchmarsch der islamisch-türkischen Bäuche predigt", verursachen bei mir tendenziell "intellektuellen Brechreiz".
Es hat auch bei den Schweizern sehr lange gedauert, aber man stimmt mir in Europa sicher zu, dass die Bildung und Teilhabe der Frauen an allem was es gibt, von Sexualität über Wahrheit zu Religion zu den unveräußerlichen Menschenrechten zählt.
Macht Platz, Jahwe, Allah und wie sie alle heissen.
Christus hat es glaube ich gemacht, also gilt mein Aufruf der Katholischen Kirche.

evtl. auch irreführend für das, was wir jetzt erleben.
Da von unserer Seite aus nicht gesteuert, handelt es sich um Besiedeln.
Ich befürchte auch, dass die UNO dieses Szenario mit ihren Resettlement-Überlegungen möglich gemacht hat.
Herrscht irgendwo Krieg oder gefällt es Dir nicht, wo Du gerade bist, dann schnüre Dein Bündel und siedle Dich woanders an.
Ich denke schon, dass die Siedlungsländer USA und Australien dafür Modell gestanden haben.
Wie dort steht zu erwarten, dass es hier keine Integrationsbereitschaft seitens der Siedler geben wird.
Es werden angesichts der nationalen Verbundenheit zu ihren angestammten Ländern und Kulturen im Prinzip Aussenposten ihrer Länder sein. Ansonsten Selbstbehauptungskampf.
Die Werte Selbstbestimmung und Freiheit werden der Aufrechterhaltung dieser Aussenposten dienen.
Für Produktion und Gewinne ist das egal, Hauptsache es gibt Produzenten, Konsumenten und Eigner.
"Der verfasste Gesellschaft ist tot, es lebt der Gewinn".
Die SPD träumt?

Manfred Steffan | Di., 6. Februar 2018 - 21:22

das heißt in das fundamentale Konzept des gesellschaftlichen Zusammenlebens, aber Freiheit hinsichtlich der Pflege von Brauchtum und hinsichtlich persönlicher Lebensgestaltung, denn gerade diese Freiheit ist elementarer Teil des europäischen Gesellschaftskonzepts: das bedeutet Integration. Können wir uns auf diese Begrifflichkeiten einigen? Ich hege den Verdacht, dass ein nicht unerheblicher Teil der Differenzen in der politischen Diskussion auf unterschiedliche Begriffsverwendungen und -verständnisse zurückgeht. Es gibt noch genug wirkliche Differenzen in der Sache, da sollten wir uns den Luxus einer Streiterei um Begriffe nicht leisten.

Mathias Trostdorf | Mi., 7. Februar 2018 - 01:22

Ich denke, gerade konservative Politiker wissen ganz genau, wie tief die Karre im Dreck steckt, und daß wir natürlich keinesfalls im "besten Deutschland aller Zeiten" leben, nur weil die Wirtschaft grade läuft. Schon, weil ja immer weniger von dem Deutschland übrig ist, das Deutschland mal ausgemacht hat. Noch bedeutet die Nennung der Probleme ohne ideologische Brille aber das Politkarrieren-Aus. Und wer möchte das schon riskieren.
Sollte es wirklich in kürzerer oder längerer Zeit mal wieder dazu kommen, daß ein Funke das Faß zum Überlaufen bringt, und die Leute in Massen auf die Straße gehen wie 89, werden wir erleben, wie viele Politiker und Journalisten plötzlich auch wieder auf die neue Linie einschwenken und bekunden werden, daß sie das ja auch immer schon so gesehn hätten usw.
Das scheint mit der bei manchen Leuten mehr ausgeprägten menschlichen Schwäche wie Charakterlosigkeit und Wendehälsigkeit zu tun zu haben.

Dieter Freundlieb | Mi., 7. Februar 2018 - 08:40

Zitat: "Den Islam dabei auszuleben, sei nicht das Problem, wohl aber dessen autoritäre und demokratiefeindliche Elemente." Ich halte die Möglichkeit einer solchen Trennung für bemerkenswert blauäugig. Intellektuell entsprechend gebildete und weltoffene Muslime mögen vielleicht in der Lage sein, eine solche Trennung für möglich und vereinbar mit dem muslimischen Glauben zu halten. Aber die große Mehrheit der nach Europa kommenden Flüchtlinge wollen und können diese Trennung vermutlich gar nicht sehen. Deshalb sind sie auch nicht innerhalb einer absehbaren Anzahl von Generationen integrierbar.

Peter Huber | Mi., 7. Februar 2018 - 09:08

......wird eine Einheit Europas nicht erleben. Und die Folgenden - da habe ich meine Zweifel. Die Unterschiede innerhalb Europas sind zu groß. Noch nicht mal die EU bildet eine Einheit, geschweige den Europa.

helmut armbruster | Mi., 7. Februar 2018 - 13:47

warum machen wir es nicht wie Israel? Siehe:
https://www.welt.de/politik/ausland/article173233105/Fluechtlinge-aus-A…
Israel ist zu schützen und sein Lebensrecht zu garantieren ist immerhin Teil der bundesdeutschen Staatsraison.
Was aber, wenn Israels Umgang mit Migranten das genaue Gegenteil von dem ist, was die deutsche Regierung in D macht und propagiert?
Das kann nur bedeuten, dass wir in Israel etwas schützen, was bei uns zu Hause verdammt wird.
Ich glaube so ein Verhalten nennt die Psychologie schizophren.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 8. Februar 2018 - 12:16

Recht.
Er sagt dieses kleine Europa.
So ist es und dahinein sollen sich nun alle Beladenen dieser Welt drängen, weil sie in ihrer ach so weiten Welt ein Zusammenleben nicht zustande bringen? Hier soll es gelingen?
Unsere Industrie wird umwelttechnisch schlecht geredet, dabei entsteht in geschlossenen Räumen der meiste Feinstaub?
Meine ich gehört zu haben.
Unsere Bevölkerungsdichte gemeinsam mit höchster Produktivität sorgt doch wohl für diese Weltkarte der von irgendetwas belastetsten Gebieten überhaupt, Europa?
Welcher Irrsinn will das für Europa noch erhöhen?
Die Industrialisierung aller anderen Gebiete der Welt muss nicht in Europa stattfinden.
Es bedarf dazu europäischen Know Hows, das verstehe ich sehr gut.
Frau Bär brachte es so gut in bezug auf die Digitalisierung auf den Punkt, damit das Land nicht für Metropolen aufgegeben wird.
Nehmen wir Europa als Metropole, dann scheint mir die Entwicklung des Dorfes, genannt Welt auf der Tagesordnung zu stehen.