Deutsche Panzer in der türkischen Armee
In Deutschland hergestellter Leopard-Kampfpanzer der türkischen Armee/ picture alliance

Diskussion um Waffenexporte und Klonaffen - Moralische Schnappatmung

Die Diskussionen um deutsche Waffenexporte und geklonte Affen in China zeigen: Bei vielen Themen wird kaum noch nachgedacht, dabei umso leidenschaftlicher Position bezogen. Das kühle Abwägen gilt als Zeichen moralischer Verworfenheit. Mehr Entspannung täte allen gut

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Was haben Langschwanzmakaken und Leopard-Panzer gemein? Auf den ersten Blick wenig. Auf den zweiten aber eine ganze Menge. Schließlich stehen sowohl die possierlichen Tierchen als auch der martialische Kampfpanzer symptomatisch für Themen, bei denen hierzulande kaum noch nachgedacht, dafür aber umso leidenschaftlicher Position bezogen wird.

Denn die Äffchen und das Waffensystem sind offensichtlich Schlüsselreize für eine Gesellschaft – oder zumindest deren öffentlicher Meinung –, die es verlernt hat, Themen kühl, emotionslos und sachlich zu betrachten und es als einen Ausweis höherer Gesinnung ansieht, reflexartig in moralische Schnappatmung zu verfallen. Insbesondere bei Fragen der Gentechnologie oder bei allem, was irgendwie mit Militär und Waffen zu tun hat, scheint es für viele deutsche Meinungsmacher eine Art höheren Imperativ zu geben, nachdem allein das Abwägen von Argumenten schon ein Zeichen moralischer Verworfenheit gilt.

Die Empörungsspirale kommt ohne Evidenz aus

So konnte es nicht verwundern, dass sich umgehend die nach oben offene Empörungsspirale zu drehen begann, als Anfang der Woche Bilder von türkischen Leopard-Panzern bei ihrem Einsatz gegen die kurdische PYK in Syrien über die deutschen Mattscheiben flimmerte. Und als dann auch noch bekannt wurde, dass Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai erstmals das Klonen von Primaten gelungen ist, herrschte unisono reflexartige Entrüstung. So sprach etwa Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linken, mit Blick auf die deutschen Rüstungsexporte von „moralischer Verkommenheit“ und einer „Bankrotterklärung“, der ARD-Kommentator in den Tagesthemen fand die Bilder von deutschen Panzern „schwer erträglich“, andere Stimmen äußerten sich ähnlich.

Noch schriller war der Tonfall hinsichtlich der geklonten Äffchen: Die Frankfurter Rundschau sah ein Tabu gebrochen, die Nordwest-Zeitung wähnte Menschenzüchter am Werk, für Peter Dabrock – Theologe und Vorsitzende des deutschen Ethikrates – stellen sich „massive“ ethische Fragen und der deutsche Tierschutzbund forderte einfach ein generelles Verbot des Klonens von Tieren. Wo genau bei den beiden Themen eigentlich das jeweilige moralische Problem liegt, wurde jedoch bei keinem der kommentierenden Beiträge deutlich. Vielmehr wurde so getan als sei das Skandalöse jeweils evident. Genau das aber ist nicht der Fall.

Mehr Entspannung, bitte!

Um nicht missverstanden zu werden: Was an den Reaktionen auf die Bilder deutscher Panzern und der geklonten Äffchen irritiert, ist nicht die Kritik an sich. Die kann man mit guten Gründen üben. Erstaunlich ist jedoch die Vehemenz und die Einseitigkeit, mit der hier verurteilt wird. Es wird geradezu so getan, als sei das moralisch Verwerfliche in beiden Fällen unstrittig und sonnenklar und alle anderen Sichtweisen illegitim. Das aber ist Unsinn.

Zumindest kann man beide Vorkommnisse auch viel entspannter betrachten. Dann nämlich, wenn man die hierzulande so beliebte Gesinnungsethik einfach mal abblendet und nach den Folgen fragt.Stünde beispielsweise die türkische Armee ohne die Leoparden panzerlos dar? Sicher nicht. Statt der deutschen Panzer würden eben M1-Abrams über das Schlachtfeld rollen. Unterschied für die Betroffenen: Null. Minderung menschlichen Leids? Nein. Allein der deutsche Gesinnungsethiker würde sich behaglicher fühlen.

Die Moral mutiert zum Kern aller Debatten

Und was genau ist der Skandal an dem chinesischen Experiment? Im Grunde wurde nur gezeigt, wie aufwändig und sinnlos solche Unterfangen sind. Denn faktisch arbeiten Genetiker weltweit an ungleich spannenderen und wichtigeren Projekten – von der Pharmakogenomik im Rahmen personalisierter Medizin über die Onkologie bis zur Immunologie. Hier sind in den nächsten Jahren revolutionäre Durchbrüche zu erwarten – auch aus China. Wer aber bitte braucht Klone?

Der Klon ist Science-Fiction von gestern. Weder taugt er als Ersatzteillager noch ermöglicht er ein Weiterleben nach dem Tod oder irgendeinen anderen Vorteil. Klone sind komplett sinnlos. Bestenfalls kann man mit ihnen zeigen, was möglich ist. Und genau darum ging es den chinesischen Wissenschaftlern.

Für Alarmismus gab es also weder im einen noch im anderen Fall einen erkennbaren Grund. Nimmt man die Konsequenzen möglicher Handlungsalternativen in den Blick, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Welt ohne deutsche Panzerlieferungen und ohne chinesisches Klonexperimente auch keine andere wäre. Aber um kühle Einschätzung der Lage geht es bei solchen Meldungen schon lange nicht mehr. Moral ist von einem Aspekt unter anderen zum eigentlichen Kern jeder Debatte mutiert. Es regiert Aufregung und gesinnungsethische Borniertheit. Auf der Strecke bleibt der gesunde Menschenverstand und nüchterne Rationalität.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Kosta | Sa., 27. Januar 2018 - 12:05

Stimme voll und ganz zu. Nur sollte man die hysterischen Schnappatmer und Gesinnungsethiker doch auch direkt mal verorten.
Es ist immer wieder das linksgrüne Naiven, derer man mittlerweile mehr als überdrüssig ist.
Weil substanzielles kommt nicht über die Lippen, nur dumpfe Ideologie.

Günter Johannsen | Do., 1. Februar 2018 - 17:35

Antwort auf von Kosta

Die moralische Schnappatmung geht von der selbsternannten Merkel-Moral-Elite aus - vor allem gegenüber Menschen mit eigener Meinung. Dabei sollte doch bei ernsthaften Demokraten Rosa Luxemburgs Zitat richtungsweisend sein:"Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden!" Moral-Elite nur zum Vorzeigen ... in Wirklichkeit das genauer Gegenteil, denn mit deutschen Panzern werden die Kurden abgeschlachtet, die man zuvor noch für den Krieg gegen diesen mörderischen IS gebraucht hat. Pfui, was ist das für eine verlogene Politik, Frau Merkel! Und die Genossen Gabriel und Schulz sollten sich auch angesprochen fühlen: die SPD sitzt mit im Lügen-Boot!
Ein starkes, demokratisches Europa geht nur ohne diese „Politiker“ und diese selbsternannten EU-Moral-Elitären, die klammheimlich hinter dem Rücken der Menschen deutsche Waffen nach Saudi-Arabien, die Türkei und andere kriegsführende Länder liefert (deutsche Waffenfabrik in Sardinen .... ), obwohl etwas Anderes beschlossen war!

Reiner Jornitz | Sa., 27. Januar 2018 - 12:31

Erstens ist die Türkei ein Nato-Land und soll die Süd-Ostflanke der Nato schützen gegen russische oder chinesischer Einflussnahme. Das die Türkei diese Waffen aus Deutschland einsetzt dafür haben die Türken ja gekauft. Verwerflich ist es das der Alte Schuldkomplex vom bösen Deutschen wieder aufgebaut wird, das nur der Einflussnahme der ausländischen Politik gilt. Ich möchte nicht daran denken was die amerikanische CIA so treibt und schließlich hat diese mit 5 Mrd. Dollar den Putsch in der Ukraine finanziert , also erst mal einen Schritt zurück mit der Dramatik mit Deutschen Panzern. Schließlich sind diese die besten der Welt! Es geht halt wie immer um Manipulation

Josef Garnweitner | Do., 1. Februar 2018 - 14:54

Antwort auf von Reiner Jornitz

vor ca. 4o Jahren wollte ein gewisser Muammar al Ghaddafi deutsche Panzer kaufen.
Das wurde den Deutschen von den USA strikt verboten, denn man wollte selber liefern. Herr Ghaddafi hat den Amis aber diesen Gefallen nicht getan und bei den Sowjets gekauft. Jetzt kommt der Clou. Deutschland durfte aber die Zugmaschinen mit dazu gehörigen Tiefladern liefern. Damit wurden dann die russischen Panzer im Lande rumtransportiert.

Den USA ist es wurscht, daß man mit LKWs sowohl Lebensmittel als auch Waffen transportieren kann. Sie wollten nur die Panzer liefern. Aber vielleicht verbieten uns die USA künftig auch den Verkauf von LKWs in andere Länder - weil sie nämlich selber liefern wollen. Wissen die USA eigentlich, daß ihr größter LKW-Hersteller zu Daimler Benz gehört?

Hartmut Runge | Sa., 27. Januar 2018 - 13:09

Vermutlich gibt es derzeit genügend Gründe, sich über Gesinnungsethik zu erregen. Allein an der MeToo-Debatte könnte man sich gegen die waltende Borniertheit die Finger wund schreiben.

Muss man deshalb den eigenen Mangel an Moral so grauenhaft dokumentieren?

Es ist schon ziemlich hanebüchen, in Sachen Waffenhandel damit zu argumentieren, dass es andre tun, wenn wir es nicht machen. Diesen dann jedoch zusätzlich zu banalisieren, indem man die Empörung über den deutschen Waffehnandel auf die gleiche Ebene hebt, wie die Empörung über chinesische Clonaffen, offenbart ungewollt, dass dem Autor das Ideologisieren gar nicht so fremd ist, wie er sich hier Mühe gibt, den Anschein zu erwecken.

Herr Grau: wer zum eigenen Vorteil Waffen in Krisengebiete verkauft, ist bei der Frage nach seiner Friedensfähigkeit ungefähr so glaubwürdig, wie jemand der einen rationalen Diskurs mit vergleichen zwischen Waffen und Affen beginnt.

Hartmut Runge | Sa., 27. Januar 2018 - 13:39

BTW: mit gesundem Menschenverstand und nüchterner Rationalität kann man auch feststellen, dass Waffenproduzenten - wovor Eisenhower 1961 warnte - eine große Macht haben.

Und ohne jede Emotion: dass diese Macht kein Interesse an Frieden hat, ist kühle Logik.

Stefan Jess | Mo., 29. Januar 2018 - 13:21

Antwort auf von Hartmut Runge

"wovor Eisenhower 1961 warnte "

Wenn schon zitieren, dann bitte auch vollständig. Eisenhower warnte vor dem militärisch-industriellem Komplex. Das ist etwas völlig anderes als ein Waffenproduzent. Genau so könnten sie unser Gesundheitssystem mit einem einzelnen Krankenhaus gleichsetzen.

Waffenproduzenten und Armeen wird es geben solange es Menschen gibt. Aus ihrer Existenz automatisch Kriege abzuleiten ist eine beliebte linke Gruselgeschichte.

Ralph lewenhardt | Sa., 27. Januar 2018 - 13:55

Wenn wir nicht liefern, schießt kein Panzer weniger. Wann begreifen einige endlich, dass wir es uns mit unserer Selbstkasteiung zu leicht machen, uns permanent selbst schädigen, ohne damit das dringend zu lösende Problem irgendwie zu lösen. Galuben einige wirklich andere Staaten werden unseren Moralambitionen sofort folgen? Nein sie werden an unserer Stelle liefern. Gerade rüstet die Ukraine auf und will modernste Waffen liefern. UNO und Nato-Beschlüsse und wirksame Kontrolle und Sanktionen zum weltweiten Waffenembargo gegen zu beschließende Krisenstaaten, da kann doch die EU mal vorprellen?

gerne mit Zahlen. Die Anteile an den weltweiten Rüstungsexporten sahen 2o17 wie folgt aus:

Vereinigte Staaten 33 %

Rußland 23 %

China 6,2 %

Frankreich 6 %

Deutschland 5,6 %

dann kommen England und Italien usw.

Das soll nicht heißen, daß ich Waffen gut finde, es soll nur relativieren.

Günter Johannsen | Sa., 3. Februar 2018 - 19:05

Antwort auf von Josef Garnweitner

Das ist offensichtlich der neuen "politisch korrekten Sprache" geschuldet: relativieren heißt ursprünglich ´verharmlosen`!

Klaus Dittrich | Sa., 27. Januar 2018 - 16:26

„ . . . die es verlernt hat, Themen kühl, emotionslos und sachlich zu betrachten . . . „
Haben sie es denn jemals gelernt? Denken ist tatsächlich anstrengend und schon die Schule soll (und ist vielleicht manchmal) eine Spaß-Institution.
„ . . . die hierzulande so beliebte Gesinnungsethik . . . „
Ob sie „beliebt“ ist, darf bezweifelt werden. Aus meiner Sicht haben zunehmend mehr Menschen diese verordnete Gesinnungsethik einfach „satt“.

Monique Nilsen | Sa., 27. Januar 2018 - 17:01

würde sich der Java-Affe, wie auch die Raubkatze Leopard in Wäldern aufhalten.
Es ist unter (vielleicht schwierigen, aber doch) Umständen möglich, einem Leopard-Panzer im Bayrischen Wald bei einer Panzerübung zu begegnen, eventuell überraschend bei einer Nacht- und Nebelaktion.
Schließlich hat sich gerade erst ein Paar im Bayrischen Wald verlaufen und musste in einer dramatischen Rettungsaktion geborgen werden, ohne dass ein Leopard-Panzer von rechts wegen den Waldweg herauf preschte und sie erschreckte.
Was ich damit sagen will, Herr Grau, ist, dass das, was möglich ist, eher und schneller möglich ist, als es jemals war. Das macht Angst. Die wird verdrängt und projiziert, weil der Mensch mit seinen üblichen Ängsten schon genug zu tun hat.
Sensibilität wäre gut. Ja - und Vernunft.

Gregor Kühn | Sa., 27. Januar 2018 - 19:21

Es ist leider genau so, wie Hr. Grau schreibt: Der deutsche Verzicht auf Waffenlieferungen würde keinen Krieg beenden und kein Mensch stürbe weniger. Die Waffen würden von anderen Ländern geliefert. Wir hätten uns beweihräuchert und das wäre alles. Ob Klimaschutz, Migrationspolitik oder Waffenlieferungen usw.- die immergleiche und gefährliche Formel lautet: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Zum Glück lässt der Rest der Welt sich von dieser destruktiven Arroganz nicht sonderlich beeindrucken. Wir Deutschen sind nicht die besseren Menschen - waren es nie und werden es auch nie sein. Und wenn wir es sein wollen, wird es für andere Völker gefährlich.
Und wer wie die Linken Abtreibung (also die Tötung eines Menschen!) als Menschenrecht fordert, hat absolut kein Recht, Waffenlieferungen als Ausdruck moralischer Verkommenheit zu geißeln. Waffen mögen vielleicht töten-Abtreibung tötet auf jeden Fall. Glauwürdigkeit geht anders, liebe Linke.

Guido Schilling | Sa., 27. Januar 2018 - 19:37

führen auch zum deutschen Haushaltsüberschuss. Man kann sich fragen, ob es richtig ist der Türkei Waffen zu liefern. Immerhin ein NATO-Partner. Aber egal irgendeiner liefert immer. Und bevor die Chinesen auch hier noch Technologieführer werden, liefern wir deutsche Wertarbeit.

Gabi Ströbele | So., 28. Januar 2018 - 04:36

"Auf der Strecke bleibt der gesunde Menschenverstand und nüchterne Rationalität." Nun, nüchtern und rational betrachtet ist es klar: Wir alle werden irgendwann sterben. Also warum sollten wir uns über irgendetwas aufregen? Gut zu wissen, dass Herr Rau nicht nur vollkommen emotionsfrei ist, sondern auch noch Verstand besitzt. Sogar Menschenverstand. Bei Leuten, die sich empören muss man daran natürlich zweifeln. Wenn ein Menschenverstand auch noch als "gesund" bezeichnet wird, ist der Unterschied zur "Alternativlosigkeit" nur noch marginal. Ich glaube, Herr Grau wäre auch kein schlechterer Kanzler als die gesunde, alternativlose Frau Merkel. Das gute daran wäre, dass er dann keine Zeit mehr hätte Kolumnen zu schreiben. Ach wäre das schön.

Christoph Kuhlmann | So., 28. Januar 2018 - 14:08

" Statt der deutschen Panzer würden eben M1-Abrams über das Schlachtfeld rollen." Das istfalsch. Zwischen 1979-1985 wurden 3223 AbramsM1 Produziert und in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge werden nicht mehr produziert, sollen aber noch geraume Zeit im Dienst bleiben. Insofern gibt es keine M auf dem Waffenmarkt.DIe Türkei hätte sich mit dem Vorgänger M60 begnügen müssen, der weitaus verwundbarer ist als der Leo II.

Es bleibt uns also nicht erspart, zu klären, ob ausschließlich demokratische Rechtsstaaten,die keine Kriege führen,als Kunden für deutsche Rüstungsgüter infrage kommen.

Susanne Carstens | Mo., 29. Januar 2018 - 13:15

Der Einsatz von Panzern bei Kriegseinsätzen ist etwas, das wohl kaum jemanden erfreut, egal welche Panzer, egal welcher Krieg. Aber wenn man nicht will, dass, in diesem Fall, deutsche Panzer im Rahmen von Kriegshandlungen eingesetzt werden, dann sollte man sie auch nicht verkaufen. Oder war im Kaufvertrag geregelt, dass die Panzer einzig und allein für den Einsatz bei Militärparaden genutzt werden dürfen?

René Zingler | Mo., 29. Januar 2018 - 13:39

Liebe Redaktion, bei dem abgebildeten Kampfpanzer handelt es sich entgegen der Bildunterschrift nicht um einen Leopard 2, sondern um einen Leopard 1 (A4).

Tobias Werner | Di., 30. Januar 2018 - 21:05

oder direkt verlogen. Da tut man ja immer so als sei man selbst der große Friedensgeist, was man aber eben doch nicht ist.
Rein objektiv betrachtet muss oder kann man schon sagen, dass man in der Welt wie sie heute ist, zumal wenn man keine A-Waffen hat und keinen (Veto-)Platz im UN-SR, man wenigstens die Fähigkeit haben sollte gute moderne konventionalle Waffen zu haben, am besten sicher selbst herzustellen. Und nur mit einem gewissen Mindestumsatz lohnen sich die Entwicklungskosten. Potentielle Konfliktherde gibt es überall, deshalb braucht man ja eben diese Waffen, wenn nicht heute dann vielleicht morgen. Von daher müsste eine realistische deutsche Außenpolitik offen sagen, wir sind auch nicht besser. Dann müsste man sich nur noch überlegen, wie ein bzw. das System der internationalen Sicherheit gestaltet sein müsste, bei dem es dieses Dilemma so nicht gibt, wie man den Frieden der Welt vielleicht smarter sichern könnte. Vorstellbar ist das ja durchaus: Frieden mit weniger Waffen!

Tobias Werner | Mi., 31. Januar 2018 - 22:08

in diesem System. So sollte es besser heißen. Moderne Waffen braucht man ggf. eben zu seiner Verteidigung, eigener Waffenbau ist sicherer als auf die Waffen anderer unbedingt angewiesen zu sein.
So sollte man das dann aber auch immer wieder offen sagen.

Nehmen wir mal die Mönche, die in Nordspanien oder im Norden Englands von Normannen (glaub ich) und Wikingern überfallen und getötet wurden. Ja, das mögen gute und ehrliche Leute gewesen sein, gute Christen, wenn man so will, gleichwohl wurden sie dahingeschlachtet, von Fremden.
Solange es also unbestimmbare und unkontrollierbare Fremde gibt, die zudem die Fähigkeiten haben das eigene Gebiet anzugreifen, solange sollte man Waffen haben, die dies verhindern können. Reines "Gutmenschentum" kann hier tödlich enden. Die Alternative wäre natürlich eine Welt, in der es nur noch "Gutmenschen" gibt, Leute, die sich also selbst kontrollieren und beherrschen...

Tillmann Elliesen | Do., 1. Februar 2018 - 16:30

Naja, das ist schon arg einfach - um nicht zu sagen: einfältig - argumentiert. Man kann doch gut gegen deutsche Panzerlieferungen argumentieren, auch wenn andere Länder dann einspringen würden. Als Philosoph sollte Herr Grau eigentlich wissen: Two wrongs don't make a right.
Und was die Aussage betrifft, die Welt wäre auch ohne deutsche Panzerlieferungen keine andere: Für die Welt von Herrn Grau mag das zutreffen, für die Welt der Kurden derzeit im Norden Syriens eher nicht.