Emmanuel Macron
Geballte Fäuste, dringlicher Blick: Macron kann mitreißen / picture alliance

Weltwirtschaftsforum in Davos - Macron übernimmt das Ruder

In Davos präsentierten sich Merkel und Macron als eingespieltes Team. Doch ihre Auftritte zeigen, dass Deutschland seine europäische Führungsposition langsam abtritt. Der neue starke Mann in Europa heißt Macron

Autoreninfo

Yves Bellinghausen ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Berlin und schreibt für den Cicero.

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Beim Weltwirtschaftsforum absolvierten Merkel und Macron vordergründig einen wunderbaren Paarlauf in den ostschweizer Alpen. Die beiden warben für mehr Freihandel und Globalisierung, mehr Klimaschutz, Europa und internationale Zusammenarbeit. Ihre Reden kamen gut an in Davos, das eine Chiffre für Globalisierung ist. Paris und Berlin sind sich einig, doch ihre Auftritte in Davos zeigten, wie unterschiedlich die beiden Partner sind. Die Vorzeichen in Europa haben sich verändert. Macron setzt zur Kür an, Merkel kann nicht mehr mithalten.

Denn Frankreich, das unter dem schwachen François Hollande zuweilen führungslos wirkte, erhebt wieder einen europäischen Führungsanspruch. „France is back!“, rief Macron während seiner Rede in Davos und erntete Applaus. Und tatsächlich suchte Macron in den vergangenen acht Monaten offensiv die internationale Bühne und rückt Frankreich wieder in den Blick der Weltöffentlichkeit. Er traf US-Präsident Donald Trump, Russlands Wladimir Putin und den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und zeigte sich dabei sehr selbstbewusst. Das Time Magazine attestierte Macron schon im November, er wirke wie der künftige Anführer der freien Welt. Eigentlich ist das Merkels inoffizielle Amtsbezeichnung – doch die ist momentan nur geschäftsführend im Amt, Deutschland scheint mit sich selbst beschäftigt.

Politsuperstar versus geschäftsführende Kanzlerin

In Davos standen Merkel und Macron auf derselben Seite, erwähnten sich bei ihren Reden gegenseitig lobend und lagen doch weit auseinander. Der eine kam als gefeierter Superstar der liberalen Weltelite in die Schweiz. Die andere hatte zuletzt nicht viel Zeit für Außenpolitik und nahm sich Urlaub von der lahmenden Suche nach Regierungspartnern. Macron redete eine Stunde. Merkel keine halbe. Merkel redete selbstverständlich deutsch. Macron geschliffenes Englisch. Auch wenn er zwischenzeitlich ins Französische wechselte: Hier sprach jemand, der sein Publikum mitreißen wollte. Jemand, der das Selbstbewusstsein hat, klare Überzeugungen nicht zurückzuhalten. Bevor Macron mit seiner Rede begann, witzelte er herum. „Ich bin ja schon froh, dass Sie niemanden eingeladen haben, der den Klimawandel anzweifelt“, sagte er und schmunzelte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sein Publikum verständig zu lachen begann. 

In seiner Rede gab Macron den Visionär: Er forderte einen Zehnjahresplan für Europa. Bis Jahresende solle der Plan für ein wirtschaftlich stärkeres, demokratischeres und sozialeres Europa ausgearbeitet sein. Er warnte vor dem rechten und linken Rand, die versprechen würden, den Wandel aufzuhalten. „Aber wir können den Wandel nicht aufhalten. Und manchmal, da müssen wir ihn sogar beschleunigen!“, sagte Macron wohl auch mit Blick auf den rechtspopulistischen Front National in Frankreich. 

Europa in der Sinnkrise, Deutschland gelähmt

Auch Merkel warnte vor Protektionismus, nur eben bei weitem nicht so wortgewaltig, wie der Franzose. Wenn die Mechanismen des internationalen Handels mal als „nicht reziprok oder fair“ empfunden würden, sagte Merkel, dann „müssen wir multilaterale Lösungen finden und nicht nationale“. Sie sprach davon, dass die Digitalisierung die größte Gefahr, aber auch Chance des 21. Jahrhunderts sei. „Die Gefahr, dass wir zu langsam sind und die Welt über uns hinwegrollt, während wir uns noch ganz philosophisch fragen, wem unsere Daten gehören, ist groß“, warnte sie. Es ist der Merkel-Duktus, der die vergangenen zwölf Jahre gut angekommen ist, zuhause, wie international. Aber die Zeiten scheinen langsam vorbei. Europa, das sich in einer tiefen Sinnkrise befindet, schaut fragend nach Deutschland. Aber die große europapolitische Rede, die viele erwartet haben, hielt Merkel nicht. Auf große Visionen oder Ideen warteten die Zuhörer vergebens. Vielmehr lobte sie Macron. Seine Wahl habe neuen Schwung gebracht. 

Und tatsächlich: In seiner Rede griff Macron zu dem Pathos, das ihm so liegt. Europa sei einzigartig, sagte er. Europa habe eine Balance aus Freiheit und Fairness, die es nirgendwo sonst auf der Welt gebe, nicht in den USA und auch nicht in China. Die Welt brauche ein starkes Europa als Vorbild. Wenn er von seinen Visionen sprach, dann ballte er die Fäuste. Wenn er von Europa sprach, dann formte er die Hände wie eine Schale, als halte er etwas ganz Kostbares vor sich in der Luft. Das Publikum applaudierte ihm. Vor, während und nach der Rede. Stehende Ovationen für Macron. Merkel bekam zuvor nur höflichen Beifall.

Der Anfang und der berühmte Zauber

Macron und Merkel sind enge Verbündete. Sie sind aufeinander angewiesen, wenn es darum geht, Europa zu reformieren. Dass Frankreich dabei wieder mehr ins Zentrum Europas rückt, dürfte deshalb in Berlin nicht für Verunsicherung sorgen. Trotzdem lässt Macron Merkel blass wirken. Sie hatte nur wenige Stunden vor ihm gesprochen. Pathos war noch nie ihr Stilmittel, aber gegen diesen frischen Macron wirkt sie wenig inspirierend. Und so nimmt auch die internationale Presse zum großen Teil Macron als treibende Kraft in Europa war: „Die deutsche Krise kann vielleicht durch Neuwahlen gelöst werden. Aber was sie für Europa bedeuten, hängt davon ab, wie Macron seine Karten spielt“, schreibt der Guardian. Macron strahle Selbstbewusstsein aus, Merkel dagegen Müdigkeit, heißt es in dem Artikel weiter.

Merkel ist seit zwölf Jahren im Amt, Macron nur seit acht Monaten. Jedem Anfang wohnt ja bekanntermaßen ein Zauber inne, wie Merkel schon bei Macrons Antrittsbesuch in Berlin sagte. Dass der junge Visionär nun das europäische Ruder von Merkel übernimmt, könnte Europa guttun und den lähmenden Stillstand auf dem Kontinent brechen.
 

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Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 26. Januar 2018 - 14:07

Merkel zeigte noch nie Pathos, aber auch noch nie Philosophie.
Zu einem Seitenhieb reicht es bei ihr aber doch?
So darf man sich eventuell auch die NSA-Affäre denken?
Merkel kann immer nur eins, denken oder bedenken?
Aber nachtreten?
Eventuell eine ganz unangenehme Persönlichkeit?
Die Politiker tun mir leid, die mit ihr zutun haben.

Tobias Gartner | Fr., 26. Januar 2018 - 14:08

Merkel ist seit zwölf Jahren im Amt...

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 26. Januar 2018 - 14:14

gut angekommen sein, wenn Merkel auf `Philosophie´ verzichtet hat?
Absolut erschreckend und so sieht es hier auch aus.
Nachdenken dürfen auch Kanzlerinnen.

Merkel denkt doch immer vom Ende her. Genau dort bleibt sie dann aber auch. Und die Journaille hält das für gut geplante Absicht.

Joachim Wittenbecher | Fr., 26. Januar 2018 - 14:22

Die Führungsrolle Merkels in der EU ist zu Ende, weil sie nicht legitimiert und zudem erfolglos war; Nord-Süd-Spaltung, Ost-West-Spaltung und Brexit sind mit das Ergebnis von Merkels Politik. Jetzt kommt Macron zum Zuge, er ist jung und dynamisch und vor allem Wahlgewinner. Doch hinter der Hochglanzfassade kann man Doppelbödigkeiten erkennen; er redet vom Fortschritt der EU, doch im Hintergrund spielt ein traditionelles Gefühl der kulturellen Überlegenheit eine Rolle; er hat den Ausnahmezustand in Frankreich beendet, aber um den Preis, dass viele Einschränkungen nun Regelfall sind; er lobt Merkel für ihre Flüchtlingspolitik, denkt aber nicht daran, ihrem Beispiel zu folgen. Eine gesunde Skepsis ist also angebracht. Trotzdem sollten wir die Chancen zur Intensivierung der dt.-frz. Beziehungen und zur Stabilisierung der EU nutzen.

Julian Klefoth | Fr., 26. Januar 2018 - 14:31

Madame May wurde den Briten auch als die neue Iron Lady Thatcher präsentiert, verlor dann in der Wahl fast gegen einen Kommunisten und hat eine Präsenz, die Merkel Konkurrenz macht.
Auch Macrons oberflächliches Medien-Image kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frankreich völlig überschuldet ist, ein Wirtschaftswachstum hat das unter dem von afrikanischen Agrarstaaten liegt, seine Migranten seit Jahren nicht einmal ohne Ausnahmezustand in den Griff kriegt und er bei seiner Wahl sogar 7% weniger Stimmen gewann als nun Merkel.
Man kann fast froh sein, dass der neue Kalte Krieg jetzt endlich an Fahrt gewinnt und es bald richtig ernst wird. Ansonsten müsste man Mitleid mit den Selbstunterhaltern in Davos haben. In Wahrheit ändert sich überhaupt nix und die Menschen sollten endlich Freiheit fordern und sich nicht länger auf diese Politschauspieler verlassen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 27. Januar 2018 - 12:26

Antwort auf von Julian Klefoth

Herr Kleforth (" Selbstunterhalter"), könnte lauten, wie aussagekräftig diese `Show-Veranstaltung´ des doch eher privat organisierten Kapitals - oder irre ich? - in Davos für einen seriösen Staatschef eigentlich sein sollte?
Ach die scheuen Rehe?
Das sind sie nicht, nicht einmal die seriösen unter ihnen.
Geklatscht wird in dieser wohl geschlossenen Gesellschaft vor allem dem, der Rendite verspricht?
Warum wurde dann früher Merkel gehuldigt?
Eine Erklärung könnte sein, dass in Davos nicht nur - Scherz am Rande - deutsches Kapital sitzt.
Da Kapital nicht an und für sich existiert, wäre für mich entscheidender, welche Zustimmung ein Regierungschef in seinem Land bekommt.
Das bisschen Klatschen wird für Merkel evtl. schon Balsam gewesen sein.

Olaf Voß | Fr., 26. Januar 2018 - 15:00

Macron ist m.E. eine Marionette der Hochfinanz, anders läßt sich der kometenhafte Aufstieg seiner Partei nicht erklären. Gut tun wird Macron der Europäischen Union (EU ist nicht gleich Europa) vermutlich nicht, denn er fordert noch mehr Zentralismus und somit Autokratie aus Brüssel; dies tut er, weil er dafür vom "Geldadel" positioniert wurde. Der amtierende fr. Präsident wird den Zerfall der Union nur beschleunigen, weil wahre Europäer, wie die Visegrad-Staaten, diesen gezielt gesteuerten Verlust ihrer nationalen Souveränität ablehnen.

Sehr geehrter Herr Voss, Sie haben hier die richtige Analyse getroffen.
Ich bin froh, dass auch weitere Menschen meine Überlegungen bestätigen.Vielen Dank!

Achim Scharelmann | Fr., 26. Januar 2018 - 15:22

Wir sind zu langsam und die Welt rollt über uns hinweg. Richtig Frau Merkel, seit zwei Jahren ist das festzustellen und was uns hier überrrollt ist genau das was wir am allerwenigsten benötigen und deshalb sollten wir uns alle Gedanken machen, wie wir dieses Problem ändern können, denn mit der alten Garde wird das nichts mehr, da können wir uns alle sicher sein. Bei Herrn Macron kommt sichtbar außenpolitisch wieder ein kleiner Napoleon hervor und nach langer Zeit schläfrigen Daseins der Grande Nation versucht er sich mangels interner Erfolge außenpolitisch zu positionieren und das geht wie schon seit Jahrhunderten gewohnt wieder Richtung Deutschland, denn die waren den Franzosen wegen ihrer Tüchtigkeit schon immer ein Dorn im Auge und wenn man zuhause nichts auf die Beine stellt, dann versucht man eben an das Geld anderer Leute zu kommen und deswegen auch seine Offerten Richtung Deutschland unter Merkel. Mit ihr wird es nichts, wenn schon dann ohne sie, man muß nur wollen.

Lucas Schult | Fr., 26. Januar 2018 - 15:31

Chef sollte sein, wer in Europa zahlt, und das ist nicht Frankreich.

haben Herr Schult, wer zahlt schafft an. Leider sehe ich in Deutschland keine politische Gestalt, die das Format hätte, den Chef in Europa zu geben. A. Merkel hängt sich nur an den Saccozipfel von Macron und bezahlt des Steuerzahlers Geld um an der Macht zu bleiben.

Sie hat keine Ahnung von Politik, noch weniger von Wirtschaft, sie einfach nur gerne Kanzlerin (Zitat Volker Pispers). Der deutsche Michel hat das bisher klaglos akzeptiert.

Holger Schnepf | Fr., 26. Januar 2018 - 15:43

Nichts von den Worten bedeutet das, was sie sagen.

Freihandel ist nicht freier Handel, sondern Dominanz.
Globalisierung ist nicht global, sondern Elitenherrschaft.
Klimaschutz schützt das Klima nicht.
Internationale Zusammenarbeit bedeutet Vorherrschaft des kapitalistischen Westens.
Europa bedeutet undemokratische EU Oligarchie.

"Bemerkenswert. Jedes einzelne Wort, dass du sagtest war falsch."
- Luke Skywalker, The Last Jedi

Das wichtigste haben Sie vergessen. Wenn französische Politiker in großen Worten von Europa reden, dann meinen sie damit Frankreich. Lesen Sie den Text noch einmal und ersetzen Sie jeweils das Wort Europa durch das Wort Frankreich.

Henryke Zimmer | Fr., 26. Januar 2018 - 15:53

DIE WELT titelte nach seiner Davos- Rede:
"Er kam, sah und enttäuschte"
Macron spaltet- die einen sehen in ihm den neuen Heilsbringer, die anderen einen Schaumschläger.
Ich persönlich tendiere zu Letzterem.
Bei extrem niedriger Wahlbeteiligung der desillusionierten Franzosen wurde er zum Präsidenten gekürt, obwohl er nur mit "Europa"- Themen (unter dem machts die EU nicht mehr) in die Wahl gegangen ist.
Wohlwissend, daß er sein Frankreich allein niemals reformieren kann.
Sein Ablenken auf die EU- Politik ist deshalb heuchlerisch und wird ohne die Mithilfe durch Merkel und Schulz (ich hoffe auf die Jusos) wie Seifenblasen zerplatzen.

Robert Müller | Fr., 26. Januar 2018 - 15:53

Ich werfe Merkel nicht vor keine Visionen zu haben, sondern das sie ihre "Hausaufgaben" nicht macht. Beispielsweise hat sie wieder von der Digitalisierung geschwärmt. Wer war denn die letzten 10 Jahre Kanzler und hat bzgl Digitalisierung nichts gemacht? Auch bei dem von ihr angesprochenem "Gift" frage ich, wer das denn in die Welt gesetzt hat? Ja wohl nicht die AfD, die hat den Protest nur eingesammelt, sondern sie und ihre Koalition haben ihn angerührt. Übrigens, die selbe Koalition, die jetzt den "Aufbruch" wagen will. Diesen Anspruch hat man der FDP abgeguckt, denn tatsächlich will die Koalition ja nur weitermachen wie gehabt, mit den "neuen" Ministern Schulz und Seehofer. Das wird ein toller "Aufbruch" mit diesem müden, verbrauchten Trio: Merkel, Schulz und Seehofer. Eigentlich sind sie alle drei Verlierer, aber da man sich gegenseitig stützt, reicht es noch.

Olaf Voß | Fr., 26. Januar 2018 - 17:53

Antwort auf von Robert Müller

Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen. H. Schmidt
Die Merkel hat ausschließlich eine Vision: Wie bleibe ich auf ewig Kanzler.

Reiner Kraa | Fr., 26. Januar 2018 - 16:39

Dieser frische Macron sucht "Kohle", sonst lösen sich seine Visionen in Luft auf. Und von wem kann er die wohl am ehesten kriegen. Er möchte in Deutschland eine Abbuchungserlaubnis, die ihm unsere Angela sicher nicht verwehren würde. Da das aber zu auffällig wäre, ist das Traumziel beider ein europäisches Finanzministerium.

Geisbsusch | Fr., 26. Januar 2018 - 17:34

Wenn Herr Macron das Ruder übernimmt und es eventuell herum reißen will um den Dampfer Frankreich auf einen neuen Kurs bringen will, hat er sicher mit der Trägheit und dem Beharrungsvermögen seines Volkes zu kämpfen, das heißt, mit der Mentalität der Franzosen. Ob sein Volk seinen Ruderkommandos ohne weiteres folgt, ist die große Frage. Mit Geld aus Deutschland was in Bewegung setzen ist der Entwicklung in F. nicht zuträglich. (Beharrungsvermögen). Ob unsere Nachbarn die Kurve kriegen und aus eigener Kraft ihrer Wirtschaft den großen Schub bringen der sie aus der derzeitigen Situation katapultiert, ist die Frage. Leben wie Gott in Frankreich ist so ein Spruch, aber arbeiten wie in Deutschland ein anderer. Ob Reformen wie Hartz IV in Frankreich durchsetzbar sind, ist die große Frage. Arbeitsplätze schaffen kann man nicht mit einem Dreh am Steuerrad bewerkstelligen, da muss man schon einiges an Technik entwickeln, die bessere Produkte hervorbringen als der Weltmarkt zu bieten hat.

helmut armbruster | Fr., 26. Januar 2018 - 17:42

Das will F. Denn nach dem Austritt von GB aus der EU wird F die einzige Atommacht in der EU sein!
Schon allein das rechtfertigt aus französischer Sicht einen Führungsanspruch.
Über die franz. Atomwaffen aber will F ganz alleine bestimmen können. Die EU kann da nichts mitreden.
Dasselbe F, das über seine Atomwaffen alleine und selbstherrlich verfügt, möchte aber - mit Hilfe der EU - über deutsches Geld verfügen können, indem es darauf drängt, Schulden u. Sozialleistung in der EU mehr zu vergemeinschaften.
Wenn unsere Politiker nicht endlich begreifen, dass hier nicht nach dem Prinzip "gleich lange Spieße für alle" verfahren wird, dann müssen wir weiter den Dummen spielen, der für andere in die Tasche greifen muss ohne Gegenleistungen zu erhalten.
Erst wenn F sein Atomwaffenmonopol mit dem Rest der EU teilen würde, wäre ein Zeichen für ein gemeinsames E gesetzt. Dann könnte man über Aufteilen anderer Dinge reden, z.B. Schulden, Arbeitslosenunterstützg., Rentenangleichung u.a...

Dorothe Gaede | Fr., 26. Januar 2018 - 17:47

Die, von den meisten deutschen Medien hochgejazzte Lichtgestalt Macron wird Deutschland noch sehr teuer zu stehen kommen. Ein ehemaliger
"Rothschildianer" (der von seiner Ehefrau gecoacht wurde, wie man maximale Wirkung in Gestik und Mimik erzielt) versteht unter "mehr Europa" Transferunion! Der jetzt schon arg in die Pflicht genommene deutsche Steuerzahler soll noch mehr belastet werden. Wären die Deutschen ein Volk mit revolutionären Ambitionen, bestünde evtl. noch Hoffnung diese katastrophale Entwicklung zu stoppen. In Verbindung mit den neuen EU-Flüchtlingsplänen ( ein Mitgliedsstaat, in dem sich bereits zahlreiche "Ankerpersonen" befinden, wäre dann für weitreichende Familienverbände zuständig) geht Deutschland einem Bürgerkrieg oder dem Bankrott entgegen.
Zu sagen,ich bin sehr besorgt, trifft es nicht einmal annähernd....

Mit Ihrem Kommentar haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen, ich kann mich nur voll und ganz diesen Ausführungen anschließen. Bürgerkrieg oder Bankrott ... oder Bürgerkrieg und Bankrott?

D nimmt alle Flüchtlinge der EU, ist größter Nettozahler, rettet die Banken in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland. Zahlt für Arbeitslose und Kranke und die Verteidigung in der EU. In den genannten Ländern gäbe es längst einen Generalstreik wenn man die AN dort so belasten würde. Die Frage ist doch wer hat ein Interesse daran, dass es soweit kommt? Was passiert wenn D. nicht mehr zahlen kann? Wann werden die Arbeitnehmer in D endlich wach und wehren sich??

Monique Nilsen | Fr., 26. Januar 2018 - 18:24

in der Realität, in Davos, müssen Tausende von Soldaten und Polizisten für die Sicherheit des Weltwirtschaftsforums sorgen.

Sepp Kneip | Fr., 26. Januar 2018 - 18:50

Macron mag Merkel das europäische Zepter aus der Hand reißen. Damit ist aber Frankreich noch nicht aus dem Schneider. Was Politiker, die nur das eigene Interesse im Auge haben, und Macron vertritt nur die Interessen Frankreichs, mit Europa anstellen können, haben wir seit Einführung des Euro zur Genüge erfahren. Wenn Die EU gerettet werden soll, kann das nicht zu den Bedingungen Macrons geschehen, der die Schulden Europas dem deutschen Esel aufladen will. Nein, eine Reform der EU muss in den einzelnen Ländern beginnen.

"Europa habe eine Balance aus Freiheit und Fairness, die es nirgendwo sonst auf der Welt gebe, nicht in den USA und auch nicht in China." Und diese Freiheit beruht auf den selbständigen Nationen Euopas, deren Selbständigkeit Macron einebnen will. Einebnen zugunsten eines undemokratischen Monsters nach dem Vorbild des zentalistischen Frankreich.

Wird Macron, genau wie Merkel, getrieben von Soros, der sein Credo ja ebenfalls in Davos offenbart hat?

Jürgen Winzig | Fr., 26. Januar 2018 - 19:11

Könnte es evtl sein, dass andere Nationen in der EU gar kein Interesse an einer deutschen Führungsrolle in der EU haben? Herrenmensch reloaded 2.0 kommt angesichts der deutschen Geschichte wohl nicht überall gut an. V.a.fällt auch die europäische Bilanz der von Jubelmerklern als mächtigste Frau der Welt titulierten FDJ-Frau aus der Uckermark miserabel aus. Ein Mitforist hat es ja schon beschrieben:Spaltung Süden-Norden und , Osten-Westen sowie Brexit. An dieser Entwicklung hat Frau M. einen gewaltigen Anteil.
Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass die EU mal absolut positiv besetzt war, bevor ein EUdSSR-Derivat daraus wurde. Apropos Derivat. Das Hochfinanzderivat Macron
hat in meinen Augen was Deutschland betrifft nur ein Ziel: Le boche payera tout.

Guido Schilling | Fr., 26. Januar 2018 - 19:32

Lichtgestalt sondern ein geschminkter Blender, der das Geld anderer verbrät.

Dimitri Gales | Fr., 26. Januar 2018 - 20:02

in Sachen Europa? Für die deutsche Elite ist Europa fast ausschliesslich Wirtschaft, es profitiert wie kein anderes Land von der Freihandelszone und vom Euro. Wo sollen da Visonen entstehen? Auch Merkels Rede gegen den Protektionismus ist aus deutscher Sicht eine reines Wirtschaftsthema, denn das stark exportorientierte Land profitiert immens von der Globalisierung. Und ausserdem: Merkel hat keine durchschlagende Persönlichkeit; ihre Stärke liegt im leisen innerpolitischen taktieren; sie profitiert nur von einer boomenden Wirtschaft.

Mathias Trostdorf | Fr., 26. Januar 2018 - 22:57

In der "Welt" wurde Macron in Davos viel kritischer gesehen. Da wurde beschrieben, daß viele seine Rede inhaltsleer und enttäuschend fanden und die Veranstaltung vorzeitig verliessen. Nach wie vor ist Schaumschlagen und "Pläne machen" ja das einzige, was von Macron kommt.
Aber vielleicht brauchen Politik und Teile der Medien nach Obamas Abgang einfach wieder jemanden, in den sie ihre Träumereien reinprojezieren können.
Macron wird noch ein paar mal schick in Versailles emfangen, hin und wieder so schön rappen, jazzen und swingen wie Obama, öffentlich benachteiligten Kindern über den Kopf streicheln, und dann auch wieder abgewählt werden, ohne in Frankreich ökonomisch etwas geändert zu haben.
Aber er sah immer gut im Anzug aus. Das kann man schließlich nicht von jeder Regierungschefin sagen.

Patricia Meyer | Fr., 26. Januar 2018 - 23:25

Hr Macron wurde von den Franzosen gewählt um Fr le Pen zu verhindern. Damit haben sie sich einen Wolf im Schafspelz eingehandelt,und sie werden ihre Wahl schon sehr bald bereuen. Es sei denn es gelingt ihm seine marode Wirtschaft mit deutschen Steuergeldern zu sanieren.

Rainer Schreiner | Sa., 27. Januar 2018 - 08:38

Ein strahlender Wahlsieger sieht meiner Meinung nach anders aus !
Macron hat gewonnen , weil so gut wie alle Parteien geraten haben , ihn zu wählen , um damit Le Pen zu schwächen .
Macron muß Frankreich reformieren , und das wird auf keinen Fall einfach .
Und die Franzosen sind im Gegensatz zu uns Deutschen ganz schnell auf der Straße wenn denen was nicht passt .
Ich glaube , daß Macron ziemlich schwere Zeiten bevorstehen !
Irgendwelche Anzugträger beim Treffen in Davos dazu zu bringen , ihm zu huldigen , dürfte deutlich leichter sein als dem französischen " Otto Normalo " beizubringen , daß er seinen Gürtel wird enger schnallen müßen .
Und darauf wird es hinauslaufen , so wie es auch in Deutschland gelaufen ist !

Peter Schmidt | Sa., 27. Januar 2018 - 10:03

Ich erinnere mich noch gut, als Deutschland Ende der 1990er, Anfang der 2000er der "kranke Mann Europas" war (Medienecho). Nach dem Schröder-Reformen bedingten Boom fängt jetzt die Politik von Frau Merkel an zu wirken. Deutschland wirkt in allen Bereichen materiell (Straßen), moralisch (Hass auf das eigene Volk, aufgeblähter Bundestag) und geistig (Ideenlos "progressiv") brüchig und zerfallen. Geltendes Recht wird in vielen Bereichen nicht mehr durchgesetzt oder einfach verbogen (die 3 "E"s: Euro, Energie, Einwanderung). Frau Merkel denkt nichts vom Ende her, außer sie hat das Abwirtschaften Deutschlands im Blick.

Manfred Steffan | Sa., 27. Januar 2018 - 10:47

von einer selbstbewussten Nation angeführt wird und nicht von dem in einer Identitätskrise befindlichen, ja geradezu von "Selbsthass" (Bassam Tibi) geplagten Deutschland.

Klaus Funke | Sa., 27. Januar 2018 - 13:25

Lange wird er nicht rudern. Da geht ihm die Puste aus. Verwöhntes Ödipussi...

wolfgang spremberg | Sa., 27. Januar 2018 - 14:49

auf eine Groko. Eine FDP in der Regierung hätte ihm gar nicht gefallen. Da ist ihm die sPd viel lieber. Warum wohl ?

Ursula Schneider | Mo., 29. Januar 2018 - 16:58

Antwort auf von wolfgang spremberg

den Macron nachgesagten Satz: " Wenn sie (Merkel) sich mit den Liberalen verbündet, dann bin ich tot", fand ich auch sehr bemerkenswert. Da kommt man schon ins Grübeln ...

Armin Latell | Sa., 27. Januar 2018 - 15:21

Ein Hoch auf den neuen Napoleon, Macron, dem Herr Bellinghausen den neuen, den starken Führer in Sachen Europa (oder EU?) zuschreibt. Ein wunderbarer, also bar jeden Wunders, Paarlauf M/M in Davos. Ja, Wunder von dort braucht man nicht zu erwarten. Aber wie kommt die Begeisterung für Macron von Herrn Bellinghausen zustande? Dass er ein rhetorisch guter Redner ist, mag ja sein, aber wenn man nur etwas genauer hinschaut – was hat dieser Mann bis heute faktisch geleistet, dass man ihn als treibende Kraft bezeichnet? Eigentlich gar nichts. Seine zweifellos nationalen Ziele von De bezahlen zu lassen, ist kein Merkmal für Stärke, eher für Verschlagenheit. Und langfristig auch bestimmt nicht zum Vorteil der EU. Dass De es zulässt, gar unterstützt, zeigt, wie gering das Interesse für den eigenen Staat überhaupt ist. Auch Macrons intellektuelle Überlegenheit begeistert nicht unbedingt. Da gehört nicht viel dazu. Und lähmender Stillstand auf dem Kontinent? Hören Sie keine Nachrichten?

Dr. Lothar Sukstorf | Sa., 27. Januar 2018 - 18:17

Macron sollte neben dem französischem Präsidentenamt auch das deutsche Finanzministerium bekleiden, machte doch alles einfacher...Und Merkel kümmert sich um Afrika...

Franz dreesen | Sa., 27. Januar 2018 - 18:52

Worte&Reden sind bloss Schall&Rauch!
Hatte der kleine mit der grossen Nase Sarkozy
seinerzeit nicht auch allerlei Visionen&Reden von sich gegeben?Fakt ist: Frankreich steht wirtschaftlich am Abgrund,landesweit streiken die Gefängnisswärter-was ja auch nicht verwundert bei einem Gehalt von Eu1400 Brutto!!Fakt ist auch
das Europa der Eliten auch nur diesen zugute kommt.Was haben Menschen mit niederem Einkommen von ,die sich innereuopäische Reisen nicht leisten Können vo Offenen Grenzen,was haben kleine Handwerksfirmen im Ländlichen Raum von diesem Europa?Mehr Vorschriften,mehr Abgaben,mehr Kriminalität durch unkontrollierte Zuwanderung.Zum danke dürfen sie aber auch die Zweitfrauen von Syrischen Asylanten Allimentieren!
Herr Bellinghausen ist einfach nur ein Greenhorn.

Wolfgang Schuckmann | So., 28. Januar 2018 - 00:24

Liebe Frau Gaede, Sie stellen die Frage ob Deutschland einen Bürgerkrieg bekommt oder den Bankrott: Beides, und zwar schneller als so mancher denkt. Schauen Sie sich die Demonstrationen zwischen Kurden u. Türken des vergangenen Tages an. Politik , in Ländern deren politisch-ethnischen Probleme nicht von Deutschland zu verantworten sind, tragen hier, im Land ihrer Zuflucht ihren Konflikt auf offener Straße aus. Dieselben Leute werden auch mit uns letztendlich nicht zimperlich umgehen. Dies ist so gewiss wie unsere Mentalitäten verschieden sind!

Michael Murmurachi | So., 28. Januar 2018 - 12:47

Vor einigen Jahren ging ein Stern in der Fußballbundesliga auf: der Aufsteiger aus Paderborn dominierte über einen unerwartet langen Zeitraum die Liga von Platz 1 aus. Dann ging dem Verein schnell die Luft aus, heute erinnern sich nur noch wenige an die Episode.

Macron wird es nicht besser gehen. Frankreich wird auf absehbare Zeit keine Wirtschaftsmacht sein. Seine kühnen Pläne basieren auf der Wirtschaftskraft vorn D. Ohne Zustimmung von D bleibt Macron nur ein unterhaltsamer Redner, der schlechte Pläne verkaufen will. Er spricht auch von einer Stärkung der Demokratie. In seinen Punkteplänen dann keine Spur davon.

Sollte Merkel Macron folgen, gäbe sie D der Plünderung durch alle frei. Die Großmächte USA, Russland und China nehmen die Einladung dankend an…

Brigitte Simon | So., 28. Januar 2018 - 22:36

Im Umgang mit Macrons Visionen einer Zusammenarbeit mit Deutschland, die EU zu re-
formieren, mangelt Yves Bellinghaus und vielen
weiteren Journalisten der Mut, Macrons Selbst-
inszenierung zu zerpflücken. Denn: Er setzt auf
die Kraft seiner Bilder. Sein Amtsantritt läutete
eine neue Ära in der Beziehung zu den Medien ein. Kritische Presse und Interviews werden nicht
zugelassen. Das entspricht dem Niveau einer
Boulevardpresse. Was im Diskurs "Macron wartet" auffällt, es mangelt auch in unserem Land an Souveränität. Wir erledigten bereits un-
ter Schröder die nötigen Reformen. Reformen,
die Frankreich bis heute verschlief. Frankreich
erledigte seine Hausaufgaben, wie Macron voll-
mundig mit Blick auf Deutschland aber NICHT !
wenn dies, zur Verschleierung seines mangeln-
den Politikverständnisses gedacht ist, sage ich
"Gute Nacht Frankreich," "Gute Nacht EU:"
Wenn auch einige Gedanken seiner Reformvi-
sionen nicht ganz uninteressant sind, sind je-
doch viele wie

Liebe Frau Simon,
ich frage mich,ob es tatsächlich der Mut ist, der Herrn Bellinghausen und seinen
Kollegen fehlt.
Vielleicht ist es gerade nur en vogue Herrn Macron zu hypen? So wie es en vogue ist,alles was kritisch von deutschen Bürgern geäussert wird, als rechts zu brandmarken. Oder auch alles was Herr Trump macht, zu verdammen.
Vielleicht spielen aber nur mangelnde Kenntnisse über Zusammenhänge eine Rolle!
Setzt Herr Macron sich an Europas Spitze darf die Generation der jetzt 30jährigen und deren Kinder und Enkelkinder mit den fatalen Folgen leben. Frankreich(und natürlich auch alle anderen EU-Länder )würde dann auf Kosten des deutschen Steuerzahlers alimentiert.
Ein Vergnügen wird das sicherlich nicht sein. Ich bin gespannt wie die französische
Bevölkerung reagieren wird, wenn sie erkennt, dass Herr Macron eine Agenda 2010 Version in Frankreich etablieren will. So ruhig, wie die deutschen Bürger unsere Regierung zur Zeit noch hinnehmen, wird sie bestimmt nicht sein!

Brigitte Simon | Do., 1. Februar 2018 - 10:58

Antwort auf von Dorothe Gaede

Liebe Frau Gaede,

danke für Ihre interessante Antwort. Ich las diese einige Male und gebe Ihnen voll
Recht. Daß dies en vogue für die Journalisten ist, keine Frage. Wie ich schrieb, fehlt
der Mut. Aber, ich gehe noch weiter, fehlt den Publizisten die Souvernität, even-
tuell Selbstachtung und Reflexionsniveau?! Warum diese Unterwürfigkeit? Macron
stammt aus elitären Kreisen, seine Frau ist bestens vernetzt. Sein Wirtschafts-
minister vereinbarte - während des Bundestagswahlkampfes- Termine hier in Deutschland. Termine mit Altmaier, Lindner usw. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, daß sich andere Regierungen nicht in den Wahlkampf anderer Staaten
einbringen.

Was Trump betrifft ist ebenso en vogue und praktisch für Berlin. Um von der feh-
lenden Innenpolitik abzulenken hilft Trump. Berichtswiederholungen, ihm Titelseiten zu gewähren. T-online zeigte der Öffentlichkeit wochenlang Trumps
blonden Kopf. Cicero gebührt Lob!
MfG und ein schönes Wochende, Brigitte Simon

Brigitte Simon | So., 28. Januar 2018 - 22:50

wie z.B. der Investitionsfonds - gefährlich für
Deutschlands Finanzen, denn Merkel versprach
bereits großzügiges Steuergeld in den gierigen EU-Rachen zu stecken. Macron reibt sich bereits
die Hände, Schulz als eventuellen Finanzminister
sein Eigen nennen zu können.
Abschließend: Macrons Popularität ist seit seiner
Wahl im Mai 2017 drastisch gesunken, in der Be-
völkerung und der eigenen Partei. Laut Umfragen inzwischen weniger beliebt als sein
Vorgänger Hollande. Im Pisa-Ranking ist Frank-
reich auf Platz 30 zu entdecken. Die Arbeits-
losigkeit liegt über 10 Prozent, Tendenz steigend.
Macrons Ausruf: "France is back" "Vive la France", liegt auf der Wellenlänge wie "Amerika
first".
Ich füge hinzu: "Deutschland ist weg",

Leider ist es nicht so, wie Bellinghausen schreibt, dass Deutschland seine Führungsposition abtritt. Es hat sie noch nie besessen!

Seit Maastricht hat die deutsche Politik weder ein Konzept noch ein Ziel. Während Frankreich und Italien einen klaren Plan haben - gemeinschaftliche Haftung für sämtliche Schulden im Rahmen einer europäischen Wirtschaftsregierung -, gibt es bei uns bis heute keine ergebnisoffene Diskussion darüber, welches Europa wir wollen. Die deutsche Politik verweigert hier schlicht die Arbeit, fährt orientierungslos auf Sicht, begnügt sich mit kurzfristigem Krisenmanagement und lässt sich ständig über den Tisch ziehen. Ob horrende Haftungssummen, wachsende Verschuldung, Enteignung der Sparer, Vertragsbrüche ohne Ende - Augen zu und durch.

Ich fürchte, eine zentralistische EU wird für unsere Politiker zum Rettungsanker, damit niemand mehr für diesen Wahnsinn zur Rechenschaft gezogen werden kann.

Liebe Frau Schneider,

Deutschland hatte und hat noch immer die Führungsposition
innerhalb der EU. Und diese wird Deutschland bzw.werden wir Steuer-
zahler nie mehr los. Unser Geld, unsere Steuern, das ist unsere
"Führungsposition". Diese wird uns niemand streitig machen.
Ein schöner Kommentar von Ihnen.
MfG, Brigitte Simon

Hannes Plasert | Di., 30. Januar 2018 - 00:23

Merkel Rede in Davos war total unvorbereitet, sie hat ständig in den Unterlagen geblättert. Das soll Aufbruch sein? Wann begreift Frau Dr. Merkel, dass sie fertig hat.
Trump hat sich eine Steuerreform schreiben lassen und bald verschwinden unser Arbeitsplätze. Jo Kaeser hat in die Hand versprochen, "die nächsten Turbinen werden in den USA entwickelt und gebaut". Und Berlin streitet über Nachzug ... null Ideen für Deutschland von der großen Denkerin.

Guido Schilling | Di., 30. Januar 2018 - 19:18

soll er auch bezahlen. Nur da ist sein seidenes Hemdchen dann wieder zu kurz und der deutsche Michel darf wieder ran. Vive la France.

Christoph Kuhlmann | Fr., 2. Februar 2018 - 15:08

Natürlich ist Macron der Liebling der Medien, aber momentan gibt es keinen eu-politischen Ansatz, der nicht irgendwo feststeckt. Insofern wären schon kleine Fortschritte ein großer Gewinn. Am Besten er konzentriert sich erstmal auf die Dinge, die nicht so viel kosten. Ein Kompromiss mit Österreich und den Visegrad-Staaten wäre zum Beispiel so ein Fortschritt. Den Karrenhat Merkel ja einfach im Dreck stecken lassen, nachdem sie ihn hineinfuhr. Die Idee des EU-Finanzministers liegt sowohl quer zur Kommission als auch zu den Positionen der meisten Nettozahler. Insofern sehe ich da keine große Ausicht auf Erfolg. Zumal das Steueraufkommen in der EU wegen des Brexit sinken wird.