Die Grünen-Doppelspitze Simone Peter und Cem Özemir
Die Grünen-Doppelspitze vertritt in der Flüchtlingspolitik grundsätzlich andere Positionen / picture alliance

Willkommenskultur - Cem Özdemirs Kampfansage an die Grünen

Bei den Grünen deutet sich ein Richtungsstreit an. Offen hat der Co-Vorsitzende Cem Özdemir die Flüchtlingspolitik seiner Partei kritisiert. Auch beim Islam dürfe es keine Denkverbote geben, schrieb Özdemir in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Kein Zweifel: Ein Jahr nach Angela Merkels Satz „Wir schaffen das“, nach dem Jubel für Flüchtlinge am Münchener Hauptbahnhof und nachdrücklich demonstrierter Willkommenskultur hat sich ein neuer Leitgedanke durchgesetzt, der einst für eine ganz andere Bevölkerungsgruppe gedacht war: Fördern und Fordern, von Gerhard Schröder für sozial schwache Leistungsempfänger erfunden, von da an „Hartz-4-Empfänger“ genannt, ist heute das Motto für die gut eine Million Flüchtlinge – wobei das Fordern zunehmend in den Vordergrund rückt.

Und das geht quer durch die Parteien, die den Unmut ihrer Wähler kompensieren müssen. Was vor einem Jahr noch als politisch höchst unkorrekt galt, geht heute vielen Politikern leicht von den Lippen.

Zitatensammlung mit Law-and-Order-Beigeschmack

Kleines politisches Rätselspiel: Von wem stammen folgende Sätze?

a) Bundesinnenminister Thomas de Mazière

b) CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer

c) Tübingens Oberbürgermeister („Zäune gegen Flüchtlinge“) Boris Palmer

„Das Grundgesetz steht für uns über der Bibel, dem Koran oder anderen Heiligen Büchern.“

„Es muss sichergestellt werden, dass Identitäten bekannt sind und niemand ohne Registrierung lebt.“

„Wenn der Antrag auf Asyl abgelehnt wurde, sollte die betroffene Person so schnell wie möglich zurückgeführt werden, sofern dem keine völkerrechtlichen Hindernisse entgegenstehen. Das gilt auch für Straftäter, die keinen Asylanspruch haben, bei schweren Straftaten oder wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht.“

„Wir wollen, dass die großen muslimischen Verbände Partner und Teil der Lösung werden. Momentan sind sie jedoch eher Teil des Problems. […] Außerdem betreiben sie zum Teil Agitation zu eindeutig bekenntnisfremden politischen Themen und vermitteln […] ein Islamverständnis, das der Integration entgegensteht. Das können wir nicht hinnehmen.“

„Wir müssen [...] unsere Schulen in die Lage versetzen, ‚gegen‘ die Eltern oder das Milieu zu erziehen, wenn dort Werte und Verhaltensweisen vermittelt werden, die mit unseren demokratischen Grundwerten nicht vereinbar sind.“

„Wenn man dieses Land verachtet oder für moralisch minderwertig hält: Warum sollte man dann hier leben wollen?“

Also, wer war's?

Ok, keine der drei angebotenen Möglichkeiten ist richtig – obwohl sicher alle drei, und nicht nur sie, dies gesagt haben könnten. Bemerkenswert jedoch ist, dass diese Zitatensammlung mit Law-and-Order-Beigeschmack vom Chef einer Partei kommt, die doch ganz besonders als Flüchtlingsschutzpatron auftritt.

Willkommenskultur klingt heute anders

Cem Özdemir, der türkischstämmige Co-Vorsitzende der Grünen, hat zusammen mit dem israelisch-arabischen Psychologen Ahmad Mansour, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung einen Aufsatz mit dem bezeichnenden Titel „Integration – Was wir von Einwanderern verlangen können“ veröffentlicht. Es ist eine strikte Maßnahmensammlung, in der viel von Forderungen und Grenzen die Rede ist. Von den Grenzen der Religionsfreiheit bei der Teilnahme am Schwimmunterricht zum Beispiel. Oder von Orientierungskursen über unsere Rechtsordnung, die nicht nur ausgeweitet, sondern „verpflichtend für Neuankommende“ sein sollten. Willkommenskultur klingt heute ziemlich anders als vor einem Jahr.

Die grüne Bundestagsfraktion dagegen stellt in einem ausführlichen Positionspapier weiterhin Forderungen nach „legalen Wegen nach Europa“, „großzügiger Visaerteilung“ und „unbürokratischer Familienzusammenführung“ sowie Stichworte wie „Fürsorge und Zuwendung“ in den Vordergrund. Und natürlich steht der Kampf gegen die Anerkennung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer im Fokus, eine Auseinandersetzung, bei der es auf die Stimmen der Grünen im Bundesrat ankommt. Vorerst ist das Streitthema von der Tagesordnung abgesetzt, die Grünen konnten sich intern nicht einigen. Das deutet auf einen schweren ungelösten Konflikt hin.

Offene Kampfansage

Ohne sie ausdrücklich zu nennen, weist Özdemir seine Parteifreunde deutlich zurecht. Und dabei nimmt er sich vor allem den Islam vor. Angesichts der Terroranschläge in Frankreich, Würzburg oder Ansbach sei es „nicht verwunderlich“, dass viele die Rolle des Islam kritisch hinterfragten. Und an seine Partei gerichtet, mahnt er: „Gerade jenen, die für die Gleichberechtigung der Frauen, die Emanzipation von Lesben und Schwulen oder gegen reaktionäre Tendenzen in den Kirchen gekämpft haben, darf es heute nicht schwerfallen, dieselben Maßstäbe auch dann anzuwenden, wenn es um islamischen Fundamentalismus, Nationalismus und Extremismus unter Migranten geht.“

Das klingt fast wie eine Kampfansage des Realos Özdemir an seine linke Co-Vorsitzende Simone Peter, die nicht müde wird, über Twitter solche Nachrichten zu verbreiten: „Die Willkommenskultur infrage zu stellen, hieße Millionen von HelferInnen vor den Kopf zu stoßen und Flüchtlinge pauschal zu stigmatisieren.“

Richtungsstreitigkeiten vor den Landtagswahlen

Ein Jahr nach Merkels Entscheidung, die Grenzen für die Flüchtlinge zu öffnen, ist der Konflikt auch bei den Grünen angekommen. Und er könnte sich leicht zu einem grundsätzlichen Richtungsstreit darüber ausweiten, wohin die Grünen wollen: in die Arme von Merkels Union, Özdemirs Traumpartnerin, oder doch hin zu Rot-Rot-Grün, wohin Simone Peters Unterstützer wollen.

Auch in der Großen Koalition hat SPD-Chef Sigmar Gabriel nun einen Streit über die Flüchtlingspolitik vom Zaun gebrochen. „Wir schaffen das“, reiche nicht, ätzte er gegen Merkel. Die Kanzlerin ließ ihn wiederum auflaufen: „Wir haben alles gemeinsam beschlossen.“

Es ist ziemlich offensichtlich: Zwei wichtige Landtagswahlen stehen an, und die Nervosität wächst.

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Gudrun Philipp | Di., 30. August 2016 - 12:56

Dazu möchte ich lautstark applaudieren, und mein Applaus gilt vornehmlich Cem Özdemir, dem das Grundgesetz des Landes, in dem er lebt, so wichtig ist, daß er sich für die Beachtung und Folgeleistung in aller Öffentlichkeit gegen den Mainstream in seiner Partei einsetzt. Und daß er von Ahmad Mansour unterstützt wird, gibt Anlaß zu der Hoffnung, daß das große Unbehagen in weiten Teilen der Bevölkerung allmählich zurückgeht, wenn die aufgestellten Forderungen auch nach den Wahlen umgesetzt werden. Wenn das geschieht, dann kann sicherlich von "einem Licht am Ende des Tunnels" gesprochen werden.

Nunja, Politiker sind nicht nur ambiguer, sondern auch machtinteressiert.
Özdemir bleind "grün" und ist idealistisch hoffend, Zukunft zu gestallten (wie ja wohl die meisten Menschen, es glauben zu können).
Ökologen mißbrauchen schon den Begriff, d.h. sie haben ihn inhaltlich positiv besetzt, ohne sinnvoll seine Bedeutung "auszuleuchten"......historisch nachzuvollziehen.(Heute sind wir alle "Ökologen".....und sind geblendet duch Vordergründiges)
Das Vieles undurchdacht ist verflüchtet sich in Interessen.Vielleicht muß man Philosoph sein, um dieses alles zu durchschauen.
Politiker wie Özdemir sind nur Echo der veröffentlichen Meinung, die oligarisch Macht ausübt,......vielleicht in Unkenntnis, weil sie nur informieren wollen.

Özdemir war immer als "Realo" bekannt, ohne Kretschmann hätte er keine Chance.
Grün ist keine Hoffnung, sondern nur vorgestellte Ideologie.....wissenschaftsgläubig und ignorant.......eben nicht "nachhaltig" ! Probatum est.

Frank Luhmann | Sa., 3. September 2016 - 13:15

Antwort auf von peter hauser

ambiguer = zwei,- bzw. mehrdeutig, unklar

Herr Özdemir hat, soweit mir bekannt, den "Willkommenskurs" der Regierung bisher klaglos mitgetragen. Wenn er jetzt Kritik äußert, dann kann ich ihm auch nicht mehr Applaus spenden, als Horst Seehofer, CSU, der seit einem Jahr Bedenken äußert, und trotzdem als braver Parteisoldat (so hat er sich bezeichnet) weiter hinter General Merkel hermarschiert. Die Grünen werden in der hier auf CICERO veröffentlichten INSA-Umfrage für die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern bei 6% gesehen. Je nach Mobilisierung der bisherigen Nichtwähler durch die AfD könnte das Ergebnis aber auch darunter liegen. Der Wiedereinzug der Grünen in den Landtag ist also noch nicht gesichert. Da unterstelle ich Herrn Özdemir mehr Wahltaktik als Veränderungswillen.

hendo renka | Mi., 31. August 2016 - 19:01

Antwort auf von Harry Ubbelohde

Das sehe ich auch so. Ein bisschen Erinnerungsvermögen würde uns Übergangenen gut anstehen

Gudrun Philipp | Mi., 31. August 2016 - 21:46

Antwort auf von Harry Ubbelohde

ja, weil Cem Özdemir den Mut hat, Forderungen zu stellen, die vielen in seiner Partei überhaupt nicht schmecken. Ich finde es wichtig, einen Menschen - in diesem Fall einen Politiker - zu unterstützen, wenn die Verwirklichung seines anzuerkennenden Vorhabens auf viele Fallstricke und fast unüberwindbare Hürden trifft. Wenn von vornherein Zweifel laut werden, ob er es überhaupt schafft bzw. welche wahltaktischen Absichten er damit verfolgt, dann nimmt das m.E. die Kraft "am Ball zu bleiben." Wir werden sehen, wann Cem Özdemir seine aufgestellten Forderungen er in Gänze oder zu Teilen mit Hilfe gleichgesinnter Parteifreude realisieren kann. Erst nach einem Erfolg wird das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein.

Georg Dallmann | Di., 30. August 2016 - 13:03

JEDE - noch so berechtigte und sachlich gut begründete - Kritik an der UNBEGRENZTEN und UNKONTROLLIERTEN Zuwanderung aus aller Herren Länder wurde gerade von den genannten "Polit-Künstlern" und "Flüchtlingsaktivisten" sofort in die rechte Ecke gestellt! Rassist, Nazi, Rechtspopulist....und was sonst noch alles man sich anhören mußte, inmitten der euphorischen Willkommenseuphorie und - hysterie.
JEDER, der die Sache - wie man es der Bundeskanzlerin immer gerne andichtet - WIRKLICH vom ENDE HER GEDACHT hat, hat es kommen sehen.........DAS DESASTER:
Dennoch wurden alle niedergewalzt und niedergeschrien, die es wagten, in sachlicher Form konkrete Probleme und GRENZEN des MACHBAREN und LEISTBAREN zu benennen.
Zur CSU kann man stehen wie man will: Selbstverständlich (!) hatten und HABEN sie Recht mit der OBERGRENZE. ALLES ANDERE ist schlichter SELBSTMORD! ALLE wissen das, die gesamte EU (außer den neunmalklugen und "bibeltreuen" Deutschen). Deshalb hat die ganze Welt den Kopf geschüttelt.

Klar haben Sie Recht Herr Dallmann! Jeder realistische, halbwegs intelligente Mensch kommt zu diesem Ergebnis. Und unsere Politiker? Kurz vor den Wahlen ändern sie ihre Meinung und geloben Besserung. Noch vor kurzem haben sie die Wähler der AfD beschimpft. Ich nenne das Volksverdummung. Was taugen Politiker, die Fehler begehen, welche ein ganzes Land negativ verändern, dabei Gesetze brechen und dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden. Rechtsstaat und Demokratie Fehlanzeige. Angela M. hat sich als Blenderin und Katastrophe nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa erwiesen.

Georg Dallmann | Di., 30. August 2016 - 13:18

Jetzt plötzlich: OH..........sie sind aus ihrem KOMA erwacht. Die SPD.........als - wie fast immer wenn es ein DESASTER anzurichten gilt - MIT-Entscheiderin, die Grünen (den Palmer aus Tübingen, der - als REAL-REALO, sprich einer der täglich direkt mit dem IRRSINN konfrontiert ist) hat schon lange die richtigen Forderungen formuliert. Was passierte? Er wurde VON SEINEN LIEBEN PARTEIFREUNDEN unfreundlichst - AUSGEGRENZT und NIEDERGEWALZT.
Selbst diverse internationale MUSLIMISCHE Wissenschaftler, europäische IMAME, muslimische Philosophen, muslimische Politikwissenschaftler, also diejenigen, die es WISSEN MÜSSEN (!) haben unisono in öffentlichen Medien gewarnt. Sie wurden belächelt und abgekanzelt, von den linken und grünen "Politaktivisten und betriebsblinden Flüchtlingshelferkreisen".
Jetzt plötzlich kommt - wen wundert es zeitnah zur nächsten WAHL - das "Erwachen" aus der "bibelfesten und linksanarchisch getränkten Realitätsverweigerung".
Was NACH der Wahl passiert, bleibt OFFEN!

Reinhardt Graetz | Di., 30. August 2016 - 13:19

...wir uns dazu auch überlegen, wie. Das ist nicht anders als bei anderen Projekten, die wir auch geschafft haben. Mit Hilfe unserer national hervorstechenden Eigenschaften: Gründlichkeit, Funktionabilität, Effizienz - bezogen auf diejenigen Flüchtlinge, die schon da sind. :-)
Parallel dazu müssen wir eine Strategie entwickeln, das Flüchtlingsproblem generell zu entschärfen: das sollte am besten eine langfristig arbeitende Sonderkommission aus praxiserfahrenen Spezialisten tun. Als eine der wichtigen Nationen in der Welt haben wir nicht nur die Verantwortung dafür, sondern auch ein vitales Interesse daran. Das sind, zugegeben, dicke Bretter, die da zu bohren sind. Aber: wenn wir das nicht anpacken, bleibt uns nur ineffizientes Gejammer, Gezeter und ein Hinterherhecheln hinter den Ereignissen.

Christa Wallau | Di., 30. August 2016 - 13:21

Erstaunlich, was sich da nun bei den Grünen tut:
DIE REALISTEN WAGEN SICH VOR!

Interessant, daß es sich bei Özdemir um einen
Deutschen mit Migrationshintergrund handelt.
Und Ahmed Mansour ist auch kein Ur-Deutscher.

Unser Sohn hat mir schon vor einigen Jahren
prophezeit: Mutter, wenn in die deutsche Politik
wieder Normalität einkehren soll, dann wird diese in erster Linie von intelligenten Zuwanderern kommen; denn sie schleppen die krankhaften Schuldkomplexe und die dadurch verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit nicht mit sich herum, so wie dies so elend viele
Deutsche tun.

Richtig. Das zeigt sich jetzt in aller Deutlichkeit.
Wunderbar. Weiter so.

Egal, woher die Vernunft kommt: Hauptsache sie kommt!

Peter Müller | Di., 30. August 2016 - 13:33

Es gibt sogar Menschen in der grünen Partei die es für unrealisierbar halten, alle (lt. UN) 65 Millionen Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen.

Walter Wust | Do., 1. September 2016 - 12:25

Antwort auf von Peter Müller

Mit ein wenig Good Will wäre das allerdings möglich. Wie viele Menschen auf ein paar Quadratmeter passen, sehen Sie an den Favelas oder den Slums in Bangladesch. Nicht so ohne Weiteres mit den Bauvorstellungen und Vorschriften der Grünen vereinbar, aber siehe oben. Für Pastorentöchter ist es zweitrangig, daß die Betroffenen es gut finden, für sie zählt nur die gute Absicht im Namen des Herrn. Dafür geht man sogar einen Pakt mit dem "Teufel" ein und setzt die Zukunft eines ganzen Kontinents aufs Spiel. Die Taktiker aus den Waldorf-Schulen werden schon wissen, was der Menschheit guttut. Wir schaffen das.

Willy Ehrlich | Di., 30. August 2016 - 14:00

Die Linken redet unentwegt von Rechten, aber kaum jemand von Pflichten. Solange die Beiden nicht zusammengeführt bzw zusammengefügt werden, besteht wenig Hoffnung auf Problemlösung.

...nach dem alten anarcho-spruch: die linke fordert mehr rechte, aber die rechte will keine linke(n).

Herbert Trundelberg | Do., 1. September 2016 - 09:50

Antwort auf von Willy Ehrlich

die Rechte werden den lieben Kinderlein doch von den Grünen Gutmenschen sprich Lehrern doch bei gebracht. Von Pflichten keine Rede. Deshalb gehen ja so viele Lehrer die Lehren wollen und nicht phabulieren mit einem Bournout in den Ruhestand.

Dimitri Gales | Di., 30. August 2016 - 14:10

"Wir gaben alles gemeinsam beschlossen". Genau, die SPD ist schon seit langem keine Oppositionspartei mehr, sondern sie hat sich zum Anhängsel der CDU gemacht.
Glücklicherweise sind die Grünen nicht an der Regierung. Aber sie unterstützen die merkelsche Migrationsideologie. Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet taz-online eine Lobeshymne auf Merkel veröffentlicht.
Merkel wird ihre Linie wohl nicht ändern. Anscheinend glaubt sie an ihre Migrations-"Politik" wie Gläubige das Evangelium verinnerlicht haben.

Peter Bigalk | Di., 30. August 2016 - 14:40

Bei aller Antipathie gegenüber grüner Ökodiktatur - Respekt vor Özdemir, der auch in puncto Türkei kein Blatt vor den Mund nimmt. So lange es aber immer noch tonangebende rigorose Moralisten wie Göring-Eckart, Peters usw. in der Partei gibt, ist und bleibt diese für mich absolut unwählbar...

Christa Wallau | Di., 30. August 2016 - 16:22

Antwort auf von Peter Bigalk

Natürlich haben Sie recht: Die Grünen in toto sind noch weit davon entfernt,
sich an der Realität zu orientieren und daher unwählbar. Vernünftiges Denken würde ja auch Existenzgefährdung bedeuten.
Und eine Claudia Roth (!) könnte dann schon gar nicht mehr dabeibleiben...
Was für ein Verlust!!!

vera pradelova | Di., 30. August 2016 - 14:59

...diese Abschnittsüberschrift zu Özdemirs Zitaten passt meiner Meinung nach gar nicht. Der große Text von Özdemir und Mansour in der letzten FAS-Ausgabe hat nichts mit law&order zu tun. Es handelt sich bei diesem Text um ein sehr gut durchdachtes, differenziertes und besonders lösungsorientiertes Grundsatzprogamm zum Thema . Diese beiden Politiker sind bisher die einzigen.,die sich die Mühe gemacht haben hierzu ein großes ausführliches Statement mit sehr konkreten Argumenten ohne jedes Geschwafel auszuarbeiten . Besonders gefällt mir, dass Özdemir als Politiker in Cooperation mit einem ausgewiesenen Praktiker wie Mansour arbeitet!----Gerne würde ich Wetten annehmen, dass diese Cooperation in der übernächsten Legislaturperiode mit Hauptrollen bedacht wird: Cem Ö. als Bundeskanzler/in , Ahmed M. als Innenminister und Verteidigungsminister/in in Personalunion! Wer wettet mit?

Leyendecker, Volker | Di., 30. August 2016 - 15:18

Es ist schon sehr Bemerkenswert das diese Sätze von einem Grünen Politiker ausgesprochen werden. Mal sehen wie die Gutmenschen es schaffen Ihn in die Rechte Ecke zu stellen ? Bei manchen dauert es sehr lange die Wahrheit zu erkennen und auch zu benennen.

Margrit Morf | Di., 30. August 2016 - 16:34

Endlich scheine sich gewisse Leute zu bewegen die den Tatsachen nie ins Auge blicken wollten. Mein Eindruck ist allerdings, dass die Einsicht sehr spät kommt. Denn vieles ist bereits Tatsache und da eine Wende herbei zu führen könnte fast unmöglich werden. Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt.

peter hauser | Di., 30. August 2016 - 16:42

Wenn ich "grün" sehe/lese erinnere es mich an Träume, die reine Fiktion waren.(Glauben heißt nicht wissen.....aber es befriedet doch sooo schön..:-)_)

Ein "reines" Gewissen kann man nicht wählen, sondern sich nur "zurechtlegen" !!

Alternativität ist meiner Generation nur alzu vertraut; doch "Ablaßhandel" ist ein wirkmächtiges Agens, ohne das sich allerdings die Wähler/Bürger dessen bewußt sind, weil er heute nicht monitär sichtbar ist.
In satuierten Verhältnissen, ist man leicht verführt schnell "Kurzschlüssen"ins Auge zu nehmen, die in ihrer Banalität nur "ätzend" wirken. Tiefgründig sollte man nachdenken und Urteile werden dann andere sein.

Mein Sohn ist 34 Jahre alt und lebt alternativ...ist ein "Freak", aber er kann urteilen und bei all seinem Interesse, hat er Urteilskraft/ ....kann klar denken und ist in seiner Analyse bemerkenswert anhörungswürgig.
Politiker erscheinen dann im Vergleich nur noch "dumm", erst recht wenn sie reden ohne zu Handeln.

Carola Schmidt | Di., 30. August 2016 - 16:57

... des Islams sind Muslim/-innen (die Namen sind bekannt), und man darf davon ausgehen, dass sie wissen, worum es geht. Dass ihnen immer noch so wenig Gehör geschenkt wird und man sich von offizieller Seite aus, lieber mit den diversen konservativen Islamverbänden verständigt hat und es wohl immer noch tut, kann ich nicht nachvollziehen. Ob Herrn Özdemirs kritische Töne ernst gemeint oder eher wahltakischem Kalkül geschuldet sind, bleibt indes abzuwarten. Aber immerhin...

Enrico Stiller | Di., 30. August 2016 - 17:23

Genau wie Gabriel, der jetzt Obergrenzen fordert? Es ist ein ganz einfacher Mechanismus, der dieses Denkvermögen gefördert hat, als ob es die berühmten "leichten Schläge auf den Hinterkopf" wären: Es sind die bevorstehenden Wahlen in Meckpom. Wahlen sind intelligenzfördernd. Man sollte sie an Schulen einführen.

Es bleibt abzuwarten ob die "leichten Schläge auf den Hinterkopf" ( vor zwei Landtagswahlen) die ja angeblich bei Politikern die Intelligenz fördernd sollen, melde ich meine Zweifel an.
Wenn diese Aussagen eventull ein halbes Jahr vorher gekommen wären, vom Gabriel oder den Özdemir hätte ich eventuell gedacht..oha was nun, und hätte es beiden unter starken Vorbehalt vielleicht abgenommen.
Aber 4..bis 5 Tage vor der fragilen Wahl in MeckPomm sind das für mich nur billige politische Blendgranaten um "zaghafte" Wähler zu generieren.
Ein Taktiker der Özdemir, die prognostizierten 6% für die Grünen , ( die sowieso Hardcorewähler sind ) um denen geht es ihm überhaupt nicht.
Fazit: Er hat die gleichen Verhaltensweisen was er der AfD vorwirft, nämlich im trüben zu fischen.
Nachteil für den Taktiker Özdemir das er , was eine andere Partei schon vor einem Jahr folgerichtig ( nicht in allen Nuancen ) erkannt haben, er aber nicht.
Gilt dito auch für den Gabriel.

Bernd Fischer | Di., 30. August 2016 - 18:34

Erstaunlich wie viele Redenschreiber hier Forum auf das "Gequacke" vom Cem Özdemir hereinfallen, was mich am politischen Sachverstand einiger hier zweifeln lässt.

Werner Sonne hat hier mal eindeutig Recht, wenn er sagt die Parteien oder deren Einzelpersonen wollen oder müssen den Unmut ihrer Wähler kompensieren.
Warum hat sich der Özdemir nicht schon vor einem Jahr aus der Deckung gewagt , warum nicht?
Das gleiche gilt für den Gabriel, der voriges Jahr noch die Gegner von "Ceta" oder TTIP abartig beschimpft hatte als "reich und hysterisch".

Warum wusste er voriges Jahr weniger, als wie in 2016?

Nein liebe Leute, ihr müsst die Klugschwätzer nicht an den Worten, sondern an den Taten messen.

Glaubt mal alle schön weiter an die Sprechblasen.

Natürlich, lieber Herr Fischer, glaube (im Sinne von "vertraue") ich Özdemir
nicht. Er ist einfach nur politisch klüger als die meisten in seiner Partei und erkennt (ähnlich wie Gabriel), daß jetzt nur noch ein Zurückrudern Stimmen
bringen kann. Wer deshalb nun die Grünen wählt, dürfte hinterher nicht viele
"Taten" in Richtung vernünftigere Politik ernten. Da stimme ich Ihnen zu.

Ich hoffe sehr, daß die Menschen, die wach geworden sind, sich sagen:
"Da wähle ich doch lieber gleich die AfD statt der Grünen und Roten, die jetzt
nur ihre Felle davonschwimmen sehen. Diese neue Partei hat sich mutig
gegen den Zeitgeist gestellt und alles das, was Özdemir und Gabriel jetzt von
sich geben, schon Jahre vorher eingefordert. Von der AfD ist also
am ehesten zu erwarten, daß sie auch das t u t, was sie s a g t."

Warten wir's ab!

robert renk | Di., 30. August 2016 - 18:38

Özdemir, Palmer, Kretschman und noch einige Ungenannte,es gibt ein paar Vernunftbegabte in dieser Partei, aber die Peters, Roths und Konsorten dominieren die Grünen und das wird so bleiben.
Sie hatten ihren berechtigten historischen Auftritt, aber jetzt wo Angela Merkel auch dieses Feld abräumt, bleibt den Öko-Sozialisten nur noch der Veggieday und der Schutz des Juchtenkäfers.
Die DNA ist das Problem.
Aber sie bleiben uns erhalten, 10% sind immer wieder möglich je nach Charisma des Vorturners.
Meine Wahl sind sie nicht, aber was wählen?

Anna B. Zahn | Di., 30. August 2016 - 18:44

Mein lieber Schwan, man kann von den Grünen ja sagen, was man will, aber die haben ihren Macchiavelli wirklich drauf. So wie Kretschmann die CDU in BW rechts überholt hat, folgt ihm Özdemir auf seinen Spuren. Ich falle trotzdem nicht darauf rein.

Ruth Teibold-Wagner | Di., 30. August 2016 - 18:59

Er und auch Boris Palmer sind aufrechte Demokraten und deutsche Patrioten. Leider sind sie in einer antidemokratischen, antideutschen Partei. Warum bleiben sie da?

Es gibt doch inzwischen eine demokratische, patriotische Partei - Die AfD.

Sie sagen das, was die AfD sagt. Warum, um Himmels willen, bleiben sie bei den Grünen, die das Gegenteil sagen? Warum bleiben sie in der Partei von Trittin, Claudia Roth, Göring-Eckarth, dem komischen Typ mit den Haaren und Konsorten?

Das ist nur noch psychologisch zu erklären.

Marc Meyer | Di., 30. August 2016 - 20:43

Seitdem die Grünen die Eurogesetze brechen, wähle ich nicht mehr die Grünen. Irgendwann reicht es entgültig.

Ich wähle heute die AfD, aus Protest. Die werden nicht die Probleme lösen, auf gar keinen Fall, aber darum geht es gar nicht mehr!

Die Grünen wollen mir alle Schulden Süd Europas aufzwingen und reden dann von Gerechtigkeit und Selbsbbestimmung. Das sie auch noch alle Flüchtlinge nach Deutschland holen wollen, ist da fast schon Nebensache.

Und diese Schwarz-Weiß Denke der Grünen, wie man es bisher nur von Rassisten und G.W.Bush kannte, zeigt nur eins, die Grünen sind so anständig die wie Leute der AfD.

Grüne haben null Tolerenz für andere Meinungen übrig, ganz wie die Rechtsradikalen. Dann können die Rechte gar nicht so gefährlich sein.

Gabriele Bondzio | Di., 30. August 2016 - 21:53

Aber man bedenke, keine der etablierten Parteien, will ihr Machtvolumen einbüßen. Es ist Wahlzeit. Merkel hat sich ja heute auch mit dem Sätzen:"Die Kanzlerin versicherte, auch nach der Integration von Hunderttausenden Flüchtlingen werde sich die Bundesrepublik nicht groß verändern. „Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns lieb und teuer ist.“ zu Wort gemeldet. Und was ist mit dem Verlorenen, was uns lieb und teuer war? Der Unbeschwertheit, die DE einst repräsentierte, das schon reichlich zerdepperte Porzellan. Das alte Brett vor den Köpfen der Menschen, wird abgerissen und ein Neues angenagelt. Ich sage es ganz ehrlich, ich glaube nicht an die beschworene Integration. Dazu stehen jetzt schon viel zu viele Zeichen auf Sturm. Und viel zu viele Menschen rücken immer wieder nach.Ich habe heute einen Artikel aus 2015 hervorgesucht: http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/der-preis-des-versagens
Die Analyse unserer Politik war mehr als zutreffend.

Hubert Knapp | Mi., 31. August 2016 - 07:36

..andere sitzen eine gewisse Schamfrist vor ihrer nächsten Kehrtwende ab und lassen dabei ihre Kollegen nicht aus den Augen. Wie man auch bei Fisch- und Vogelschwärmen beobachten kann, erfolgt die Wende dann meist schlagartig und erfaßt dann den ganzen Schwarm.
Die Spezies "Politker" birgt keine Geheimnisse.

Frank Goller | Mi., 31. August 2016 - 08:50

Lieber Cem, herzlich willkommen in der "rechten Ecke" wo man noch vor kurzem ziemlich alleine war. Jetzt wird es dort langsam eng !!! Nach dem heutigen Eingeständnis von Frau Merkel könnte es bald einen weiteren Neuzugang geben......;-)

Christof Prange | Mi., 31. August 2016 - 09:06

Man lese einfach mal ein wenig die Kommentare auf den Seiten der politischen Protagonisten!
Dort ist klar ersichtlich, daß den Herrschaften Politikern, selbst unter deren Anhängerschaft, der Wähler von den Fahnen flieht und sie u. A. als "Hochverräter", etc ... erkennt. Gerade ein Özdemir, dessen Wählerschaft offenbar auch viele Türken mit deutschem (geschenkt) Pass wählen, kündigen ihm permanent einen Denkzettel an. Dies hat allerdings eher seine Ursache in dem Armenien - Abkommen.
Fakt ist, daß sich so langsam Muffensausen im abgehobenen Polit - Darsteller - Zirkus breit macht, so doch viele Wähler nicht länger gewillt sind, daß die Politiker nicht mehr dem Volke dienen, sondern diese Kaste, völlig abgehoben, die Menschen als ihre persönliche Verfügungsmasse für ideologische Utopien betrachtet und deren Zukunft entsprechend verantwortungslos gegen die Wand fährt!

Karola Schramm | Mi., 31. August 2016 - 10:41

Fast könnte man schadenfroh sagen:" Das kommt davon, wenn man aufhört, auf seine Wurzeln zu achten und sich stattdessen dem ausgerufenen Mainstream der Kanzlerin unterwirft, dass es zu ihrer Meinung keine Alternative gebe.

Nun müssen sie die jahrelange Unterdrückung der eigenen Meinung und Einstellung in Flügelkämpfen austragen. Das ist gut, denn so klären sich die Verhältnisse: Geht es um Teilhabe a.d.Macht in einer Koalition mit Merkel oder geht es um originäre Ideale, die in einer Partei auf jeden Fall vorhanden sein müssen um möglichst Viele dafür begeistern zu können.
"Alle Freiheit den Kriegsmigraten"(Willkommenskultur ist eine Erfindung) mit folgenden Einchränkungen der Aufnahmebevölkerung, wie bisher gefordert, ist eine extreme Haltung die den gesellschaftl.Zusammenhalt zerstört und das extreme Gegenteil bewirkt:NEIN.
Ja, es wird Zeit, dass sich die Partein von Merkel lossagen und sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst werden.

torsten kümmel | Mi., 31. August 2016 - 18:03

Francesco Schettino, Kapitän der Costa Concordia, welche am 13. Januar 2012 vor der Insel Giglio im Mittelmeer gekentert ist, hat später an der Uni in Rom einen Vortrag zum Thema Panik-Management gehalten.

Nicolas Wolf | Mi., 31. August 2016 - 19:06

Über Jahre haben die Grünen mit billiger Propaganda kräftig Punkte gemacht. Man denke nur an das Waldsterben. Nun haben sie den Salat und auch Herr Özdemir wird hier das Ruder nicht rumreißen können. Was will er denn tun, da muss doch die halbe Partei weg, weil sie dogmatiker sind, das wird nix. Ja er benennt die Probleme, aber ganz ehrlich, die Widersprüche sind in dieser Partei doch nicht mehr zu überbrücken. Seid letztem Jahr werden die Karten nicht nur neu gemischt, dass spiel ist ein anderes. Ich hoffe sehr, das Herr Özdemir unserer Republik als wertvoller Politiker der er ist, erhalten bleibt, aber mit den Grünen wird das nix. Die können nur noch mit der CDU und die wird ein ähnliches Schicksal erleiden wie die SPD, eher schlimmer, die SPD hatte recht mit der Agenda 2010 und kann jetzt nur nicht dazu stehen. Die CDU hat noch nicht einmal recht.

Nicolas Linkert | Mi., 31. August 2016 - 20:09

Es geht also um Machterhalt, um den Ausbau von Macht. Wer immer die Merkel-CDU unterstützt, der muss nicht ganz bei Sinnen sein. Die CDU ist quasi schon klinisch tot - und jetzt will ihr ein potenzieller Bündnispartner neues Leben einhauchen. Das wird nicht funktionieren, da die Menschen in diesem Land - entgegen der Vermutung vieler Politiker - eben doch nicht vollkommen verblödet sind. Viele haben schon gemerkt, dass sie von der Merkel-Partei arglistig getäuscht wurden, und es werden täglich mehr, die ähnliche Erkenntnisse haben.

Leider ist es für dieses Land zu spät, da seine Zukunft von der Merkel-Partei bereits zerstört wurde. Leider.

Christoph Kuhlmann | Do., 1. September 2016 - 19:02

für die Einwanderung von aggressiven jungen Männern sein? Warum ein linksliberaler Politiker der Morddrohungen von rechtsradikalen Menschen mit Migrationshintergrund bekommt politische Forderungen begrüßen, die auf Diktatur, Nationalismus und Scharia basieren. Das Grundgesetz muss auch für verfolgte Gruppen in Deutschland gelten.

ingid dietz | Di., 6. September 2016 - 08:01

Wenn die Grünen nicht endlich einmal auf den Boden der Tatsache blicken anstatt immer durch die rosa-rote Brille der Frau Peter - werden diese bei den nächsten Wahlen immer wieder "Schiffbruch" erleiden !
Da lobe ich mir doch Hr. Palmer - würde ich auch sofort wählen !