Gedenken an die Opfer aus dem Bataclan: Die Mörder des Massakers „Märtyer“ zu nennen, ist so roh, dass es wehtut / picture alliance

Sprachregelungen - Schluss mit der Begriffsverdummung

Kisslers Konter: Migranten sind nun Flüchtende, Studenten Studierende, der Mörder wird zum Märtyrer. Auf allen Ebenen schreitet die Neudefinition der Sprache voran. So schwindet das Band, das uns verbindet – zu ideologisch fragwürdigen Zwecken

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

So erreichen Sie Alexander Kissler:

Begriffe sind der Kompass auf dem Ozean der Gegenwart. Nicht deshalb, weil sie den, der sie im Mund führt, zum Kapitän in allen Weltanschauungsstürmen machen. Nein, Begriffe formen aus verängstigten, großmäuligen, sehnsüchtigen Einzelnen eine Gemeinschaft. Zum Narrenschiff wird unser Gemeinwesen, wenn niemand mehr weiß, was eigentlich gemeint ist, wenn wir dieses oder jenes Wort aussprechen. Nach Babylon führen die Wege, sobald jeder Satz nur das Kostüm dessen ist, der gerade redet. Lächelnd delirieren wir.

Deshalb ist die Geschwindigkeit, mit der die derzeitige Begriffsverdummung sich vollzieht, atemberaubend, hirnerweichend, programmatisch. Hartnäckig hält sich etwa die ganz irrige Auffassung, Märtyrer und Selbstmordterroristen seien irgendwie dasselbe. Sie sind das glatte Gegenteil: Der Märtyrer erleidet seinen eigenen Tod, den er nicht suchte, als Preis für die Treue zur guten Botschaft. Der Selbstmordterrorist reißt andere planvoll mit in den Tod, weil er sein Leben dem Bösen geweiht hat.

Galgenstrick der Menschlichkeit

Dennoch fühlen sich Künstler – auch mit diesem Begriff wird Schindluder getrieben – dazu berufen, „den Begriff des Märtyrers zu erweitern.“ Die islamistischen Massenmörder des Massakers im Pariser Bataclan mit 89 Toten sollen ausweislich einer staatlich geförderten Ausstellung im links regierten Berlin-Kreuzberg zu denselben Märtyrerehren gelangen wie Sokrates oder Martin Luther King. Das ist so dumm, dass es schmerzt, so roh, dass es wehtut, und dennoch werden viele Zeitgenossen der Begriffsvertauschung auf dem Leim gehen. So wird das Band der Menschheit zum Galgenstrick der Menschlichkeit.

Im selben links bis linksextrem regierten Berliner Bezirk werden bekanntlich in einer weiteren Ausstellung Drogendealer aus Schwarzafrika dafür gefeiert, dass sie „unerschrocken und tapfer“ ihrer kriminellen Tätigkeit nachgehen. Tapferkeit soll neuerdings die Eigenschaft von Gesetzesbrechern sein; sie riskieren immerhin, erwischt und verurteilt oder von ihren Opfern zur Rechenschaft gezogen zu werden. Oh, wie tapfer war Al Capone, wie tapfer Charles Manson, wie tapfer erst Osama bin Laden. Die Leichen sind Späne, die fallen, wenn die Weltgeschichte hobelt? Dann sind wir alle Stalinisten des Kalenders.

„Die toten Studierenden begannen zu verwesen“

Auch in alltäglicheren Fällen halten die begrifflichen Rosstäuscher Karneval. Wo Inkompetenzen gebündelt werden, spricht man von Kompetenzzentren. Wo Bildung verklappt wird, hat die Bildungsreform ein Heimspiel. Wo Studenten für den ideologischen Nahkampf ertüchtigt werden sollen, da sind es Studierende, wo Migranten von einem bedenklichen Aufenthaltsstatus befreit werden sollen, da sind es allesamt Flüchtende – die Vulgärpartizipien sind ein Kapitel für sich in der allgemeinen Geistaustreibung dieser Tage und kein strahlendes.

Soeben lud eine parteinahe Stiftung namens der „Veranstaltenden“ zu einer Veranstaltung: als wären die Veranstalter Tag und Nacht und immerzu mit dem Veranstalten beschäftigt, als studierten Studenten ohne Unterlass und auch dann, wenn sie im Schwimmbad schwimmen oder in der Mensa essen, als flöhen Zugewanderte auch dann noch, wenn sie das Ziel ihrer Wanderung auf legalen oder illegalen Wegen erreicht haben. Den gerechten Spott über so viel Wortblödigkeit goss unlängst im Cicero der Komiker Jürgen von der Lippe, als er im aktuellen Stil korrekt, aber sinnwidrig formulierte: „Die toten Studierenden begannen zu verwesen.“

Warum das Ganze?

Die Spätmoderne tritt also in ihre mephistophelische Phase. Mephisto war es, der die Menschen ihrer begrifflichen Leichtgläubigkeit zieh, „denn eben wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.“ Heute wird mit Worten jongliert, um die Begriffe zu entleeren. Und warum das Ganze? Weil jeder Kompass stört, wenn ein neues Schiff auf große Fahrt zieht, dessen Ziel niemand kennen darf. Weil begriffliche Ordnung wie jede Ordnung bewahrenden Charakter hat und nichts bewahrt werden soll unter Utopias neuer Sonne. Weil wir nicht merken sollen, dass kein Tau uns an Überliefertes binden darf. Darum werden die alten Begriffe aufgerufen, die alten Stücke aufgeführt von Tapferkeit und Heldentum und Heimat, ohne dass die Geschichten mit den Begriffen übereinstimmten. Das Tohuwabohu geht der Tabula Rasa voraus. Wehret den Schlusspunkten.

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Clothilde Fritsch | Do., 30. November 2017 - 18:34

Danke, Herr Kissler, für Ihre deutlichen Worte. Danke, dass Sie diese grauenhafte Sprachverhunzung thematisieren!

Achim Scharelmann | Do., 30. November 2017 - 18:35

Mit meinem Alter kann ich auf ein langes Leben zurückblicken und dadurch hat der ältere Mensch zumindest die Gnade lange am irdischen Dasein teilzunehmen, was allerdings nicht mit weisen Erkenntnissen verwechselt werden darf, aber einige haben doch zumindest die Veränderung in allen Bereichen erfahren und das eine ist gut und das andere ist schlecht, wobei der Jüngere erst im Alter dahinter kommt, was sich in langen Zeiträumen verändert hat. Es ist tatsächlich so, daß vieles beabsichtigt oder nicht in Bewegung geraten ist, manches wiederholt sich und anderes ist wirklich neu, ob zum Vorteil, werden dann die Jüngeren später beurteilen können. Eines aber ist sicher, werden die Weichen grundsätzlich falsch gestellt, bedeuted das nicht Gutes für die Menschheit und wer das nicht erkennt, der wird später dafür büßen, entweder mit Leiden oder mit dem Tod, das ist ein Naturgesetz und wer es mißachtet wird über kurz oder lang Opfer seiner eigenen Handlung werden, wenn die Natur ihn läßt.

Helmut W. Hoffmann | Do., 30. November 2017 - 18:50

sind die Initiatoren dieses sprachlichen Wahnsinns und wer kann und wird diesem Einhalt gebieten? Ist es nicht auch merkwürdig, daß bei außerordentlich vielen negativen Vorkommnissen immer wieder der Name e i n e r Stadt fällt: BERLIN?

Chris Groll | Do., 30. November 2017 - 18:54

"Kisslers Konter". Wie immer ausgesprochen gut.

Michael Sander | Do., 30. November 2017 - 18:55

Das Tröstliche ist ja, dass diese Krieg um Begriffe eigentlich nur in einer ganz kleinen politischen Blase stattfindet und das Witzige daran ist, dass die handelnden Akteure tatsächlich glauben, sie könnten dem dummen Volk diese Kunstsprache von Oben verordnen.
Ja, man versucht es - über die Schulen, über die Medien, über die Verwaltung - schlimm genug(!). Aber je wilder man sich dabei in absurder Siegesgewissheit gebärdet, desto sicherer wenden sich die Leute davon ab. Die "Bürger und Bürgerinnen" wurden noch brav geschluckt (obwohl auch das Blödsinn ist), aber den "Profix" oder die "zu Fuß Gehenden", das ist einfach so sperrig und absurd, dass man darüber nur noch lachen kann.
Schade um das Geld, schade um die Forschung und Lehre, die an den Universitäten unter diesem Blödsinn am meisten zu leiden hat, schade um all die tatsächlich wichtigen Themen, die im Schatten dieses Krieges auf der Strecke bleiben.
Nur, gewinnen wird man diesen Kampf um die Begriffe nicht.

Hoffen wir es. Schulen, Medien, Verwaltung - das sind schon starke Bataillone. Und der Kampf wird mit religiöser Inbrunst geführt, mit moralischer Gewissheit. Es geht um die Hoheit über die Sprache und damit über das Denken der Menschen. Was kann man dagegen tun? Konsequente Verweigerungshaltung, Beibehaltung der althergebrachten Sprache und Begriffsverwendung. Offene Ablehnung von Begriffspanscherei, z.B. der begriffliche Widerspruch in sich selbst namens "Kulturrassismus".

Dr. Rainer Berger | Do., 30. November 2017 - 19:03

Das Wehklagen wird nichts nützen, die gemeinten Akteure sind taub und unbelehrbar. Und sie sind im Siegesrausch. Nichts ist wirklich, alles ist Perspektive. Da hat's keine Wahrheit mehr.

Christa Wallau | Do., 30. November 2017 - 19:27

Danke, lieber Herr Kissler, für diesen überfälligen Artikel. Die "Begriffsverdummung" hat wirklich
erstaunliche Ausmaße angenommen!

In einem Schreiben eines Naturschutzvereins
an uns hieß es z. B. "Liebe Mitglieder und Mitgliederinnen..." (so wie Kinder u. "Kinderinnen"), und trotz Hinweis auf den Fehler
wurde nichts geändert. Offenbar ist man von der Ideologie der p.c. derart überzeugt, daß man nicht mehr klar denken kann.
Ein zweites Beispiel möchte ich nennen:
Der Begriff "Rassist" ist - als Totschlagswerkzeug - stillschweigend auf viele Sachverhalte ausgeweitet worden, wo er gar nichts zu suchen hat. So wird
z. B. jeder Kritiker des Islam inzwischen in den Medien, besonders von Muslimen, als "Rassist" bezeichnet. Menschen, die Überfremdung befürchten, nennt man auch "rassistisch".

Schwachsinn! Religionskritik und Kritik an zu viel u. falscher Einwanderung hat nichts mit Rassismus zu tun. Aber wer merkt das noch?
(Korrekte Sprache korrespondiert mit logischem Denken...)

Manfred Steffan | Fr., 1. Dezember 2017 - 21:20

Antwort auf von Christa Wallau

trotz Hinweis auf den Fehler immer wieder - ich hatte auch mal diesen Fall in einem Politikforum. Erst als ich mich dann mit "liebe Brüderinnen und Brüder" zu Wort meldete, hörte der Typ mit diesem grammatikalischen Unfug auf.

Jürgen Scheit | Do., 30. November 2017 - 19:48

verbreitet sich in D wie die Pest im Mittelalter, insbesondere im links-grün-alternativen Milieu und dessen Anhänger in den Medien. Dabei ist die Brisanz dieses für Gesellschaften hochgefährlichen Phänomens schon vor über 2500 Jahren von dem chinesischen Weisen Konfuzius klar erkannt worden: "Das Chaos beginnt mit der Verwirrung der Begriffe". Die in der Bibel beschriebene babylonische Sprachverwirrung verweist auf dieselbe Problematik.
Wenn jetzt Millionen Armutsflüchtlinge illegal und völlig problemlos nach D "einreisen" können, danach zu GG-konformen und somit legalen Asylanten oder Asylsuchenden "umgedeutet" werden und in teuren Sprachkursen schlechtes Deutsch mit verdrehten Inhalten lernen - ja dann entsteht daraus ein gewaltiger Selbstverstärkungseffekt in Richtung Begriffsverdummung.
Das Ergebnis dieser Chaos-Entwicklung möchte ich dann rechtzeitig nur noch von aussen miterleben müssen, d.h. von meinem Zufluchtsort im Ausland mit intakter Staats-/Gesellschaftsordnung...

Cecilia mohn | Fr., 1. Dezember 2017 - 15:55

Antwort auf von Jürgen Scheit

Wo ist das genau? Vielleicht will ich da auch hin.

Jürgen Scheit | Fr., 1. Dezember 2017 - 18:40

Antwort auf von Cecilia mohn

gibt's leider nicht, aber sicher durchaus gute Kompromisse. Bin zwar noch nicht ausgewandert, treffe aber schon seit gut 2 Jahren gedankliche Vorbereitungen und informiere mich intensiv (auch "vor Ort") um im Ernstfall hinreichend schnell reagieren zu können: Schweiz, Luxemburg und jüngst - war sehr positiv beindruckt - Portugal/Algarve. Als (leider) etwas entferntere Alternativen wären da noch Singapur, Kanada, Australien (noch zu entdecken). Alles etwas teurer als D (ausser Portugal), aber beste Infrastruktur, gut funktionierendes System, praktisch keine Sozialkonflikte, hohe Lebensqualität...

Michael Murmurachi | Sa., 2. Dezember 2017 - 09:27

Antwort auf von Jürgen Scheit

Herr Scheit,
auch neueren Datums gibt es Grundsätze, die unbestritten noch Gültigkeit haben:

„Nur wer klare Begriffe hat, kann auch befehlen.“ (Johann Wolfgang von Goethe zum Thema Menschenführung)

„Aber, wenn es darauf ankommt, nicht selbst zu handeln, sondern in einer Beratung andere zu überzeugen, dann kommt es auf klare Vorstellungen an.“ (Clausewitz zum Themenkomplex Menschenführung)

Bei falscher Sozialisierung und Bildung, kann man das nicht wissen…

Dieser Mangel an essentiellem Wissen scheint in D geradezu Voraussetzung für „politische Eliten“ zu sein. In der Folge, ist auch PC-Handeln in den Ergebnissen nur noch mangelhaft. Leider sind wir erst am Anfang dieser katastrophalen Entwicklung.

Christian Ehrentraut | So., 3. Dezember 2017 - 14:28

Antwort auf von Jürgen Scheit

Nicht die Qualität der Inhalte und der Vermittlung des Deutschen sind das Problem. Vielmehr nützt Sprache nichts, wenn sie nicht angewendet wird, denn sie ist kein Selbstzweck sondern ein soziales Bindeglied. Wenn nach dem Spracherwerb -unterschiedlicher Qualität - keine Anforderung zum Gebrauch, z.B. in einem wie auch immer gearteten Beschäftigungsverhältnis besteht, dann ist die Kenntnis nicht von Dauer. Die Sprache muss einen Gebrauchswert aufweisen, und die Bedingungen zum Gebrauch fordern wir schlicht nicht ein.

Heiner Hannappel | Do., 30. November 2017 - 19:52

In der heutigen Zeit, die sichtbar immer noch vom Mehltau der Politik Merkels geprägt und Meinungen Andersdenkender als Populismus abgeschmettert werden, und eine ganze Republik im bequemen Konsens mit dieser "Alternativlosen" verblödet,die unsere Gesellschaft tragenden Generation sich des beruflichen Erfolges lieber wegduckt,als ihre ehrliche Meinung kundzutun, ist es extrem wichtig auf die Sprache zu achten wie sie Herr Kissler es mit diesem hervorragenden Artikel nun taten.Ihren Ansichten ist nichts mehr hinzuzufügen.

Benno Pluder | Do., 30. November 2017 - 19:52

Da frägt man sich schon, ob Bedarfe Sinn machen.

Winfried Sautter | Fr., 1. Dezember 2017 - 23:21

Antwort auf von Benno Pluder

Wo Problematiken sind, sind auch Bedarfe.

Dimitri Gales | Do., 30. November 2017 - 20:04

Begriffsinflation: Vermehrung und simultan Entwertung. Da spricht man von "unsere neuen Bürger" wenn es ich um illegale Migranten handelt, deren Status nicht geklärt ist, oder verallgemeinert von Flüchtlingen - aber vor was flüchten sie? All das und vieles mehr wird nicht mehr differenziert. Vielleicht liegt das am allgemeinen kollektiven Niveauverlust, an der Entgrenzungstendenz, an der Pflege von politisch gelenktem Neusprech........

Heidemarie Cöllen | Do., 30. November 2017 - 20:20

Trefflicher könnte der sprachliche Unfug nicht formuliert werden. Ja, das Narrenschiff hat fünfhundert Jahre nach seiner Veröffentlichung noch immer Aktualität und das Gedränge auf demselben ist beängstigend.

Sam Walther | Do., 30. November 2017 - 20:28

Sehr geehrter Herr Kissler,

Wen wundert´s? Zwei Minuten vor Zwölf! Eine Kultur die schwindelerregend zur Nekrophilie tendiert. Das Wesentliche, welches hinter den Begriffen steht und die Semantik einer Sprache ausmacht, ist in der Sprache des alltäglichen nicht vorhanden. Der Mainstream liebt die Materie. Er verehrt das Unlebendige und heiligt es in seiner Sprache, und die Destruktivität ist weiter auf dem Vormarsch. Erich Fromm schaut auf uns herab und weint ...
Danke für Ihren Beitrag!

Andreas Balmert | Do., 30. November 2017 - 20:32

Ich verwende Sprache begriffsverdummungsfrei, so wie ich es immer schon getan habe und fahre in der Öffentlichkeit widerspruchsfrei gut damit.

Klaus Wenzel | Do., 30. November 2017 - 20:40

Sprache beeinflusst das Denken und darum geht es den "Begriffsverwirrern" vordringlich: ideologischer Sprachgebrauch soll die Debatte leiten, Widerworte verstummen lassen und alles wattieren und vernebeln. Wer will ernsthaft etwas gegen "Flüchtende" vorbringen, die doch offenbar knapp schlimmsten Gefahren entronnen sind? Und sind die "Studierenden" nicht der brave Beweis ernsthaften Bemühens für die "gendergerechte" Sprache? In welche Richtung das alles zielt, weiss man aus der Geschichte der "Sprache im Dritten Reich", die Victor Klemperer untersuchte oder aus dem stalinistischen Lügengespinst. Orwells "1984" ist weiter aktuell.
Die Wirklichkeit ist von alledem unbeeinflusst, nicht jedoch die Wahrnehmung. Es gilt: man kann einige Leute eine Zeit lang an der Nase herumführen (in diesem Fall sprachlich), aber nicht alle Leute die ganze Zeit. Leider bleiben Sprachmanipulationen aber oft nicht singuläre Maßnahmen, sie werden häufig von Repression, Gewalt oder "Volkserziehung" flankiert.

Wolfgang Tröbner | Fr., 1. Dezember 2017 - 11:55

Antwort auf von Klaus Wenzel

Wie Sie bereits ausführten, wissen wir spätestens seit der "Sprache im Dritten Reich" von Klemperer, dass die Nazis Sprache als Herrschaftsinstrument einsetzten. Und dass auch die Linken/Kommunisten immer wieder Sprache als Herrschaftsinstrument verwendet haben, um die Gesellschaft in ihrem Sinne umzuformen, kennt man beispielsweise aus der DDR. So wurde hier offiziell "Weihnachten" durch "Jahresendfeier" ersetzt und "Engel" durch "Jahresendflügelpuppe". Die Linken/Kommunisten empfanden schon damals Begriffe mit christlicher Bedeutung als störend. Und nun die Bundesrepublik. Aber nicht erst seit Merkel, sondern schon seit längerer Zeit wird auch hier die Sprache umgemodelt, um die Gesellschaft auf die ideologische Linie der Grün-Roten zu bringen. Es ist z.B. kein Zufall, dass wir seit Jahren zunehmend anstelle von Weihnachtsmärkten mit Winter- und Lichtermärkten Bekanntschaft machen. Ganz zu schweigen von den Verheerungen, die die Gender-Ideologie in der deutschen Sprache anrichtet.

Ruth Müller | Do., 30. November 2017 - 21:35

"Wer Stil sagt, wird verwarnt."
.
.
Konrad Paul Liebmann:
"Populismus:
Populisten würden sich nach Liessmann im ganzen politischen Spektrum finden. Er lehnt es ab, den Vorwurf der Vereinfachungen komplexer Sachverhalte, den Populisten allein zuzuschreiben, vielmehr würden das alle Parteien betreiben. Politische Botschaften würden generell Vereinfachungen darstellen."

Michaela Diederichs | Do., 30. November 2017 - 21:58

"Laut Broken-Windows-Theorie (englisch für Theorie der zerbrochenen Fenster) besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Verwüstungen in und Vernachlässigung von Stadtgebieten und Kriminalität." "Wilson und Kelling argumentieren: Wird eine zerbrochene Fensterscheibe nicht schnell repariert, sind im Haus bald alle Scheiben zerbrochen. Wird in einem Stadtviertel nichts gegen Verfall und Unordnung, Vandalismus, Graffiti, aggressives Betteln, herumliegenden Müll, öffentliches Urinieren, dröhnende Musik, Prostitution, Alkoholiker (die ihren Rausch ausschlafen), Drogenabhängige (die sich Spritzen setzen), trinkende und aggressiv-pöbelnde Gangs von Jugendlichen an Straßenecken, Drogenverkauf und dergleichen unternommen, wird das zum Indiz dafür, dass sich niemand um diese Straße oder dieses Stadtviertel kümmert und es außer Kontrolle geraten ist." Wikipedia. D gerät immer mehr außer Kontrolle - eben auch sprachlich.

Daniela Gmeiner | Do., 30. November 2017 - 22:04

Herzlichen Dank Herr Kissler,
besser kann man die aktuelle Entwicklung, nicht nur
unserer Sprache, in Worte fassen.
Manchmal habe das Gefühl, dass in Echtzeit George
Orwells Roman "1984" neu verfilmt wird.

Holger Stockinger | Do., 30. November 2017 - 22:19

Ohne Buchstaben (rein aufs Schriftdeutsche beschränkt) ließe kein Begriff sich bilden.

Spielt oder verwechselt man einen Buchstaben innerhalb eines Begriffs und vertauscht es zum Beispiel ein M) wird in einer Reihe aneinandergereiter Begriffe aus einem Flüchtling ein "Schutzsuchender".

Mit einem winzigen m sieht es anders aus: plötzlich "Schmutzsuchender" ...

Thomas Radl | Do., 30. November 2017 - 22:23

Das ist in einem sehr klugen Buch schon ewig lange beschrieben worden: Neusprech führt zu Doppeldenk! Wir sind auf dem Weg, das Land, in dem man mal gut und gerne gelebt hat, zu Ozeanien/Landefeld 1 zu verwandeln! "1984" findet gerade eben und hier bei uns statt! Mit den Datenspuren, die über ständige Handybenutzung gelegt werden, "Alexa" und Fernsehern mit eingebauten Kameras ist sogar "Big Brother" schon aktuelle Realität! Das Niederschreien von nicht gesellschaftskonform empfundenen Äußerungen wird man am Wochenende beim Parteitag der AfD wieder in den Nachrichten "bewundern dürfen! Natürlich in Neusprech vom Ministerium für Wahrheit vermittelt!
Bin ich der Einzige, dem es vor Grauen eiskalt dabei wird?

Karin Zeitz | Fr., 1. Dezember 2017 - 20:18

Antwort auf von Thomas Radl

Sie sind nicht der Einzige. Auch mir wird wegen der aktuellen sprachlichen Auswüchse, des Ungefähren neuester Definitionen und der von Politikern gebrauchten Worthülsen regelmäßig schlecht. Die um sich greifenden Verdummung vieler Menschen zeigt leider, dass diese Saat offensichtlich aufgegangen ist. Umso dankenswerter ist es, wenn tapfere Journalisten wie Herr Kissler versuchen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Holger Stockinger | Do., 30. November 2017 - 22:28

lässt Mephisto sagen (in etwa): Wo Begriffe fehlen, da nimmt man schnell das Wort! - In Ergänzung ließe sich sagen (ohne Rechtschreibreform):

Wo früher ZWERG stand, lacht heut das Zwerchfell!

Anne Zielisch | Do., 30. November 2017 - 23:15

Wunderbarer Artikel bis auf eins: Auch hier werden "Wörter" mit "Worten" verwechselt. Einzelne Begriffe sind Wörter (zählbar), kein Worte (nicht zählbar, siehe "weise Worte" - Gesamtaussage). Dieser Fehler schleicht sich seit kurzem überall ein, woran auch immer das liegen mag.

Kostas Aslanidis | Do., 30. November 2017 - 23:16

Stephan. Er wurde für seinen Glauben, gesteinigt. Das griechische Wort " Μάρτυρας" für diese Verbrecher zu benutzen, ist so Menschenverachtend, das es weh tut. Die Wörter werden umgedeudet, damit es ins Bild der Wolkenreiter passt. Lächerlich.

Manfred Gimmler | Do., 30. November 2017 - 23:24

Selbst in diesem unwahrscheinlichen Falle sind freilich die Folgen der Begriffsverdummung noch nicht aus der Welt. Die anstrengende Arbeit der Aufklärung müßte dann erst noch geleistet werden. Wo aber und von wem sollte sie aufgenommen werden.

Wohlan, laßt uns im miefigen Deutschland aufmerksam Ausschau nach „Aufklärenden“ halten!

Hans-Hasso Stamer | Do., 30. November 2017 - 23:24

Kisslers Konter sind immer gut, aber dieser sitzt besonders: K.O..

Er spricht ein Thema an, das mich seit langer Zeit von Jahr zu Jahr mehr ärgert: Die Manipulation sowie die Verteidigung bzw. Erringung von Deutungshoheit durch eine Inflation an Euphemismen, das Umdefinieren und Neudefinieren von Begriffen und sprachliche Verschleierungen bis zu regelrechten Sprachlügen. Sprache wird missbraucht zur Durchsetzung einer politischen Agenda.

Das ging in den Achtzigern los, als aus dem Lehrling plötzlich ein Auszubildender wurde, um ihn sprachlich aufzuwerten. Allerdings bekam die Abkürzung Azubi den gleichen Klang wie Lehrling, es nutzte also nichts. Heute führt das bis zur Neudefinition von Rassismus und Populismus, die als Kampfbegriffe verwendet werden, ganz zu schweigen von Binnen-I und anderen Stilblüten des Genderwahns.

Ich sehe auch einen bildungsbedingten Niedergang. Früher machten 14 % eines Jahrgangs Abitur und studierten anschließend, heute ist das fast die Hälfte.

Die Azubis waren ja nur der Anfang der sprachpolitischen Verniedlichung und Abwertung. Später kamen dann die "Zivis" dazu; konnte man zumindest nach Gusto aussprechen wie "ZiWi" (vgl. Kiwi) oder "ZiVieh". Heute sind es die bollerigen"Bufdis". Und die evangelischen Kirchen biedern sich schon lange dem Zeitgeist mit ihren "Konfis" (Konfirmant*innen) an. Der sprachschöpferische und -gewaltige Reformator würde sich im Grab umdrehen. Und dem Mitglieder*innenschwund hilft es auch nicht ab.

Hans-Hasso Stamer | Do., 30. November 2017 - 23:33

Die Leute sind aber nicht intelligenter geworden, also muss man den Schluss ziehen, dass das Niveau der Akademiker der Linken entsprechend gesunken ist.

Es kommt jetzt eine Generation an die Hebel der Macht, die nur oberflächlich gebildet ist und die die Realität als eine Art Warenhaus begreift, aus der man sich beliebig bedienen kann. Was nicht passt, wird einfach ausgeblendet, ob das nun Aspekte der Realität sind oder abgelehnte Anschauungen. Da wird die Sprache gern passend gemacht, denn wofür es keine Begriffe gibt, das kann auch nicht gedacht werden. Das Füllen von populären Begriffen mit neuen Inhalten ist eine der Strategien, die eigene Deutungshoheit zu verteidigen.

Nie war Sprache verlogener als heute. Und das sage ich, obwohl ich die DDR in vollem Umfang miterlebt habe. Aber damals gab es eine klare Konfrontation zwischen Lüge und Heuchelei auf der einen und einer realitätsbezogeneren Sicht der Dinge auf der anderen Seite. Heute sind die Fronten unübersichtlicher.

Michael jensen | Do., 30. November 2017 - 23:34

Seit etwa fünfzig Jahren marodiert eine Truppe von Linken, dann Grünen, Maoisten, verkleideten Lehrern, Politikern, Journalisten, ja auch Richtern durch die Institutionen und bekämpfen einen vermeintlichen Faschismus mit den Mitteln des Faschismus. Sie ignorieren alles Überkommene wie Tugend, Sitte, Anstand, Redlichkeit, sogar Mathematik und Wissenschaft und schließlich auch Recht und Gesetz. Sie definieren alles um: Jeder darf sich sein Geschlecht aussuchen, fordern, reich zu sein, als Krimineller "Aktivist" heißen, Jugend im Rundfunk mit Musik ködern, im Fernsehen mit allem, was dumm und schwach ist, lügen und betrügen und jeden, der Gegner ist, als Rassist bezeichnen. Längst wird ganz vorne um die Jugend gekämpft. — Es ist kaum zu fassen, dass in dieser Umgebung die Zahl der Vernünftigen und Selbstständigen gerade wieder wächst, die noch denken, logisch vorgehen, sich solide informieren und gleichgeschalteter Presse nicht auf den Leim gehen. Doch noch Hoffnung?

Holger Stockinger | Do., 30. November 2017 - 23:56

Was sieht er?: "Kaffee to go!" - Ich frage die Bäckerin, ob echt aus TOGO oder ob TU GO hieße, man müsste dem Kaffee hinterherrennen, daß er einen nicht überholt?

Sie liegen genau richtig. Wann fing die Verhunzung der deutschen Sprache denn an? Schon seit ewigen Zeiten erscheint gut die Hälfte aller Werbetexte in Deutschland in englischer Sprache. Sogar England/Amerika macht sich darüber lustig. Siemens hat einmal am Flughafen Madrid in spanischer Sprache geworben, im "Charles de Gaulle" in Paris in französischer und in Frankfurt in englischer Sprache - für das gleiche Produkt wohlgemerkt. Das sagt doch alles.

Früher war es schick möglichst viele Anglizismen zu verwenden, heute ist es schick sich so blöd und sinnentleert wie nur irgendwie möglich auszudrücken.

Das was Herr Kissler so treffend beschreibt ist allerdings der von der Politik gewollten Verharmlosung und Schönfärberei geschuldet. Oder der "Vernegativisierung" der Andersdenkenden oder kritischen Schicht der Bevölkerung. Populismus ist so ein Paradebeispiel. Jeder Politiker ist ein Populist. Aber nur bei dem konservativen Politiker ist der Begriff negativ.

Ulli Ramps | Fr., 1. Dezember 2017 - 00:06

Einfach mal nur ein "Danke"!

Reinhard Czempik | Fr., 1. Dezember 2017 - 00:26

Der Artikel über den linksgrünen Meinungs- und Begriffsterror war aber sowas von überfällig! Treffsicher wie immer bei seiner Auswahl der Themen bringt es Herr Kissler wieder mal auf den Punkt.

Axel Kreissl | Fr., 1. Dezember 2017 - 00:34

Diese Aufweichung der Begriffe ist wirklich interessant. In Ewigkeit feststehende Begriffe werden aufgeweicht und damit der Zeit unterworfen, während zeitliche Begriffe wie Flüchtling oder Student (das sind sie nur, solange sie flüchten oder studieren) plötzlich Ewigkeitscharakter annehmen. Vor den Flüchtenden und den Studierenden braucht man nur noch "ewig" zu setzen und schon wird der Zeitliche ewig. Roger Willemsen bemerkte nach seinem Jahr im Parlament, dass da jemand sei, der die Republik narkotisiert. Aber aus jeder Narkose wacht man auf, wenn die Wirkung nachläßt und dann ist alles wie vorher. Wichtig ist aber, dass viele wach bleiben oder ganz schnell wach werden! Heißt es nicht auch: Seid wachsam alle Zeit!

Willi Mathes | Fr., 1. Dezember 2017 - 01:02

Sitzt !

Verdummung in der Sprachregelung .. Und läuft. Und läuft. Und läuft ! ( VW )
Das muß aufhören ! Wir haben verstanden ( Opel )

Herzlichen Dank Herr Kissler !

Günter Schaumburg | Fr., 1. Dezember 2017 - 07:48

Genialer Rufer in der Wüste.

Michael Seip | Fr., 1. Dezember 2017 - 08:12

In vielen Foren wurde das, was Herr Kissler hier dankenswerterweise nochmals aufgreift, schon besprochen: Der "Neusprech" geht um - vermutlich noch nicht von der Regierung gelenkt, wie in Orwells Buch, aber doch von den regierungsnahen Organisationen, NGOs und ÖR Anstalten befördert. Ich fürchte, dass ein Grund für die Verwahrlosung des Sprachgebrauchs, neben der absichtsvollen Verdummung, die sich nun niederschlagende Bildungsmisere ist. Wer nichts gelernt hat, kann nichts. Wo es in der Schule, in "Multi-Kulti"-Klassen, mittlerweile of nur noch darum geht, sich auf niedrigstem sprachlichen Niveau überhaupt noch verständigen zu können, kann ein differenziertes Denken nicht mehr vermittelt werden. Fremdwörter werden dem Klang nach ausgewählt, Rechtschreibung und Interpunktion werden zur Glücksache. So gleichen wir uns immer mehr nach unten an, bis in DE der Kauderwelsch, das "Pidgin-Deutsch" gesprochen wird. Wie wir so die Zunkunft gestalten können, weiß ich nicht.

Hans Page | Fr., 1. Dezember 2017 - 15:10

Antwort auf von Michael Seip

Die Veränderung der Sprache hat doch etwas Angenehmes. Musste man vorher bei illegalen Einwanderern Gerichte und Polizei bemühen, so kann man die Probleme durch Neudefinition konfliktlos und problemlos beseitigen. Wenn Drogen keine Suchtmittel mehr sind, sondern einfach nur anders als Zigaretten oder Alkohol, dann gibt es auch keine Drogenkriminalität usw. und man muss es auch nicht verfolgen. Der Berliner Senat zeigt uns gerade wie man das macht: Kriminalitätsrate gesunken, also alles gut. Das war ja auch die Strategie bei der Hermann v. Hauptmannschule oder bei den Hausbesetzungen. Alles im Prinzip illegal aber dank Neusprech braucht man dann offensichtliche Rechtsbrüche nicht verfolgen. Und dank der Erfahrungen - kein Aufschrei oder Widerspruch - macht man einfach weiter. Das wirkliche Problem ist dass in der deutschen Gesellschaft das fehlt was man im Englischen "Accountability" nennt. Auch das Parlament kontrolliert nicht, es wählt den BK, das ist eigentlich keine Gewaltenteilung.

Svenja Gerwing | Fr., 1. Dezember 2017 - 08:52

Bei 'bento', dem Spiegel-Jugendportal, das angeblich "jung, urban und gebildet" sein soll, hat eine total politisch-korrekte Aktivistin ihre Leser gefragt:"Benutzt du diese Nazi-Sätze-ohne es zu wissen?" Ob diese oberste Kontrollinstanz, 'der spiegel' auch entlarven wird, dass der viel-beworbene 'VOLKS-Weihnachtsbaum' von Obi und der Springer-Presse nachher noch 'völkisch' ist?! Man wird es erleben, in diesem Land...!

Klaus Eckhard | Fr., 1. Dezember 2017 - 09:57

auch Neusprech und "leichte Sprache" führen zu dem, das von den egalitären Linken nicht beabsichtigt war, zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft.
Ich denke nämlich nicht, dass Herr Kissler und die Foristen hier bei Cicero und ich auch nicht, nur die geringste Absicht haben, von ihrer ihnen eigenen, gehobenen (das schreibe ich absichtlich so) Art des Sprechens und Schreibens abzulassen. Und ihren Kindern und Enkeln werden wir das auch so weitergeben.

Dr. Jürgen Herrmann | Fr., 1. Dezember 2017 - 09:59

Danke für diesen Artikel, Herr Kissler!
Ja, die "schöne neue Welt" lässt grüßen, und neben der begrifflichen Ordnung ist wohl auch die gedankliche Klarheit verloren gegangen.
Ich befürchte auch, das ist gewollt.
Vor lauter Differenzieren und "alle Details berücksichtigen" sollen wir wohl vergessen, klare und eindeutige Entscheidungen auf der Grundlage unseres Rechtssystems zu treffen.
Insbesondere sollen wir darüber in die Irre geführt werden, dass gerade unsere Politiker und viele Medienvertreter wollen, dass wir ihren Ideologien folgen, statt denn gesunden Menschenverstand und Recht und Ordnung walten zu lassen.
Brave New World?
Ich befürchte, wir erleben den Abgesang des Abendlandes!? ...und das zeigt sich auch daran, dass Sprache dazu genutzt werden soll, uns ein "U" für ein "X" vorzumachen!

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:06

Demnach ist Merkel nur noch eine Kanzlerschaft(in)-Ausübende, was sie gravierend vom Kanzler(in) Sein unterscheidet. Die Merkelsche Ontologie und ihrer Entitäten, wenn man es so benennen mag, stellt wohl ein unlösbares Problem der Philospohie dar...

Lothar Weigelt | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:12

Es tut so gut, festzustellen, dass nicht alle Bekloppt sind.
Übrigens fällt mir auf, dass Worte wie Probleme, Schwierigkeiten usw. immer mehr durch den Begriff Herausforderung ersetzt werden. Wenn also ein gut trainierter Kampfsportler durchdrehen würde und mich an griff, müsste ich denken: "Was für eine Herausforderung!"
Ich fürchte immer mehr, die Bekloppten gewinnen.

Klaus Dittrich | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:20

„Hartnäckig hält sich etwa die ganz irrige Auffassung, Märtyrer und Selbstmordterroristen seien irgendwie dasselbe. . .
Das ist so dumm, dass es schmerzt, so roh, dass es wehtut, und dennoch werden viele Zeitgenossen der Begriffsvertauschung auf dem Leim gehen.“
Es ist beileibe kein Zufall, dass der derzeitige Höhepunkt moralischer Dekadenz in Friedrichshain-Kreuzberg angesiedelt ist. Der grün regierte Stadtbezirk erfreut sich doch einer schützenden Hand des ebenfalls grünen Justizsenators.
Der überall (zumindest in Berlin) zu beobachtende moralische Verfall wird mit ideologischer Tünche übermalt, wobei grün die dominante Farbwahl ist. Besonders schmerzhaft: Es gibt keinen lauten Aufschrei gegen diese Art Amoralität – weder von Wissenschaftlern, schon gar nicht von der Politik.
Nietzsche hatte Recht!

Renate Aldag | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:33

Danke für Ihren ganz tollen Kommentar, lieber Herr Kissler. Dass unser Gemeinwesen zum Narrenschiff verkommen ist, durch die allgegenwärtige Begriffsverdummung, spiegelt ganz klar unser derzeitiges Lebensgefühl in unserem Land. Ich fühle mich wie auf einem Narrenschiff ohne Kursziel, mit Kasperführung und verlogenen Ansagen.

Ursula Schneider | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:40

lieber Herr Kissler!
Ein wenig kryptisch scheint mir Ihre Begründung. Sagen wir es doch klipp und klar: Diese Begriffsverwirrung ist zu einem gefährlichen politischen Kampfinstrument des linken Mainstreams geworden und hat es in puncto Volksverdummung schon weit gebracht. Man formuliert einen Sachverhalt positiv oder negativ und hat so die gewünschte Deutungshoheit, bevor darüber überhaupt diskutiert wurde.

Das Beispiel, alle illegalen Migranten unterschiedslos als "Flüchtende" zu bezeichnen, ist eines von vielen. Konkursverschleppung wird zur "Euro-Rettung", Zentralisierung heißt "mehr Europa". Umgekehrt sind EU-Skeptiker "Europa-Feinde", Kritiker von Masseneinwanderung "Fremden-Feinde", wird Grenzsicherung als "Abschottung" diffamiert usw.
Nicht mehr lange, dann nennt man Denunziation Zivilcourage, Diebstahl "Bereicherung" und Mord "Säuberung" - alles schon dagewesen.

Juliana Keppelen | Fr., 1. Dezember 2017 - 10:48

Ja und Minuswachstum ist was ganz tolles und atmender Deckel heißt wir legen uns nicht fest und die Bundeswehr ist ein atmendes Gebilde (v.d. Leyen) und auf Sicht fährt man wenn man nicht weiß wo man hin will und keinen Plan hat usw. Alles Wortschöpfungen die steuerfinanzierte Gruppen mit einem atmenden minus IQ sich ausdenken um das Volk zu verblöden

Ursula Schneider | Fr., 1. Dezember 2017 - 16:56

Antwort auf von Juliana Keppelen

ist klasse, Frau Keppelen! Da verbietet sich von vornherein jede Obergrenze ...

Thomas Radl | Fr., 1. Dezember 2017 - 22:20

Antwort auf von Ursula Schneider

Die Obergrenze läge in dem Fall bei Null (Danach wäre es ja ein IQ im positiven Bereich)! Insofern würde sie sich beim "Minus-IQ" eigentlich nicht verbieten. Aber unsere Politikerdarsteller führen uns ja ohnehin ständig, das die IQ-Skala der "Partei"-Eliten nach UNTEN offen ist...
Und sollte es jemand tatsächlich doch schaffen, die Null zu überwinden und nach oben zu stoßen, läge immer noch harte Arbeit vor ihm: Ein IQ von 60 abwärts gilt als pathologischer Schwachsinn (Debilität) - das ist für manchen ein (zu?) weiter Weg. Manche GrünInnen z.B. beweisen, dass es geht, auch ohne ihn zu bestreiten, man bleibt einfach unten!

Armin Latell | Fr., 1. Dezember 2017 - 11:17

Der letzte Abschnitt dieses Artikels grenzt geradezu an absoluter Genialität, sinnhafte Wortgebilde, Sätze, die mir so leider nie einfallen würden. Kreiert von gesundem Menschenverstand, ein typischer Kissler eben.

Rudolf Winkler | Fr., 1. Dezember 2017 - 11:40

Bislang waren mir aus der Deutschen Geschichte nur zwei Regime bekannt, die von oben vermittels der Sprache ideologische Inhalte transportieren wollten: Der Nationalsozialismus und das totalitäre "DDR"-Regime. Das verbindende Band dieser totalitären Regime und den "Heute Herrschenden" ist die Intoleranz gegenüber allen, die anderer Meinung sind und die feste Überzeugung, dass man einen Sendungsauftrag habe.
Ich persönlich bin es leid mit dieser ständigen Bevormundung leben zu müssen. Ich bin im Oktober ausgewandert.

Winfried Wolf | Fr., 1. Dezember 2017 - 16:32

Antwort auf von Rudolf Winkler

besser wäre allemal: bleib´ im land und wehr´ dich täglich....

Karin Zeitz | Fr., 1. Dezember 2017 - 20:27

Antwort auf von Rudolf Winkler

Nein, meine Heimat gebe ich nicht auf, dafür liebe ich sie zu sehr. Das DDR-Regime habe ich überlebt und, so Gott will, überlebe ich auch die Merkel-Autokratie.

Sepp Kneip | Fr., 1. Dezember 2017 - 12:13

Diese absichtlich herbeigeführte babylonische Sprachverwirrung ist Teil der groß angelegten Gehirnwäsche unseres Polit/Medien-Kartells. Und das nicht zu ideologisch fragwürdigen, sondern zu ideologisch eindeutigen Zwecken einer sprachlichen Entmenschlichung des Individuums. Es lässt sich dann besser manipulieren.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 1. Dezember 2017 - 12:53

Eine einzige Rede Merkels, die Debatten im Bundestag, die blöden Talkshows im TV, die zahlreichen Beiträge der Gesinnungs- political correctness - gender-Wahnsinn-Medien werfen die deutsche Sprache weit hinter Martin Opitz zurück!!

Paul Baumann | Fr., 1. Dezember 2017 - 12:58

... ist dies nicht, sondern Volksverdummung! Zumindest der Versuch.

Denn wenn man das Kind beim Namen nennen würde, könnte es sein, dass der verschlafene deutsche Michel aufwacht.

Genau so ist es. Das ist der ganze Zweck der Übung "wie sag ich's dem Wahlvolk ohne, dass es merkt da ist nur heiße Luft".

Nils Mittrach | Fr., 1. Dezember 2017 - 13:13

Ein Lob für diesen Artikel und die systematische Augreifung des Themas.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch mal an das Buch von Viktor Klemperer "LTI" erinnern. Manche haben es noch im Bücherregal. Geht vielleicht etwas weit, aber es ist eine Analyse eines Philologen zur bewußten Verzerrung unserer Sprache und deren Folgen. Immer noch lesenswert, denke ich.

Lutz Schnelle | Fr., 1. Dezember 2017 - 14:19

Jedes Jahr zu Weihnachten dasselbe; da werden zukünftige Einnahmen für kostpielige Projekte und artfremde Infrastruktur verplant, die kein Mensch will, die kein Mensch braucht und schlußendlich nur Folgekosten verursachen.
Das Drumherum der Sache wird so aufgebläht, daß die Sache selber, die der Kunde bestellt hat, völlig untergeht.
Frech finde ich die Demokratieabgabe und die Grundversorgung, was die Bürgerrechte komplett überlagert, eine konsumtreibende Kraft geworden und in den Rang der Verfassung aufgestiegen ist.
Hauptsache, die finden sich selber zurecht in dem Sprachgewirr?

Peter Bisa | Fr., 1. Dezember 2017 - 15:43

Meine Gratulation zu diesem Beitrag. Alles, was wir derzeit erleben, passierte schon mal in der Vergangenheit: Lenin und seine Revolution, Hitler und die Nazis, Walter Ulbricht und die DDR-Aufbauzeit: Eine alte Lehre der Kommunisten und Sozialisten: Wer die Macht über das Wort und die Sprache hat, der gewinnt im politischen Kampf. Denn er sorgt dafür, daß die Menschen den eigentlichen Sinn und das politische Ziel nicht erkennen. Früher hat die Partei alles gelenkt, heute sind die Mittel subtiler geworden. Ein perfektes Beispiel dafür: "Glossar der Formulierungshilfen für die Berichterstattung.." von dem Verein Neue Deutsche Medienmacher e.V. Berlin. Früher wurden mit solchen Methoden in Moskau bei der Komintern die Funktionäre geschult. Heute machen das unsere so freien Medien.

ich fürchte Ihr Kommentar trifft exakt die Wahrheit.

Kommt nicht A. Merkel aus dieser Moskauer Schule?

Der Bürger soll ja Sinn und Ziel nicht verstehen, ansonsten würde er ja am Ende den "falschen" wählen.

Robert Müller | Fr., 1. Dezember 2017 - 15:52

Es ist doch eher so, dass das Prägen von Begriffen schon immer das Handwerkszeug des Politikers war. Ich bin sicher das war schon im antiken Griechenland nicht anders. Ein wichtiges Werkzeug der Machtausübung ist übrigens die Personalauswahl, also wen man auf einen Posten setzt. Ich fände es super, wenn die Bevölkerung mehr darüber wüsste wie Politik funktioniert. Z.B. gab es früher mal eine Rhetorik-Ausbildung, wobei ich glaube das es irgendwo in DE noch einen derartigen Lehrstuhl gibt. Ich glaube allerdings, dass unsere heutigen Politiker ihre sprachliche Ausbildung oft per Juristenausbildung bekommen. Dann war da dieser Pastor, der das auch gelernt haben dürfte, während die bei Merkel als Natur-Wissenschaftlerin fehlt. Keine Ahnung ob sie sich vlt. privat weiter gebildet hat oder ob das alles von ihr selbst entwickelt ist.

Mathias Trostdorf | Fr., 1. Dezember 2017 - 16:10

Ich benutze unser "Neusprech" eigentlich ganz gerne, denn man kann das Ganze damit ja auch wunderbar karrikieren und ins Lächerliche ziehn.
Viele der neuen Wortschöpfungen klingen ja schon dämlich. Ich hoffe, daß wir diese Phase der versuchten Belehrung und Indoktrination, bei der die Dinge besser klingen sollen als sie sind, irgendwann wieder überwinden, und jedem klar wird, daß es nichts als schwachsinnig ist, wenn man einen früheren Hausmeister, als er noch eine Festanstellung hatte und angemessen verdiente, zu schlechteren Bedingungen heute hochtrabend facility manager nennt. Nur mal so als Beispiel.

Harro Heyer | Fr., 1. Dezember 2017 - 18:21

Ich denke es ist mehr eine Verwirrung denn eine Verdummung. So schnell lässt sich der Mensch nicht verdummen. Die Begriffsverwirrung gibt es ja schon lange. Man denke an die Ideologie der Kommunisten. Ein Beispiel: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Das glaubt keiner. Begriffsverwirrungen ergeben sich aus ideologischen Kämpfen, die oft mit sozialwissenschaftlichem Verstand untermauert werden. Da halte ich es bis heute mit der Aussage von Max Born: „Ich gehöre zu der Generation, die noch zwischen Verstand und Vernunft unterscheidet.“

Cecilia Mohn | Fr., 1. Dezember 2017 - 19:00

Danke, Herr Kissler, für diesen scharfsinnigen Artikel.
Es ist wirklich so, die Sprache ist ein Instrument des Denkens und das wird systematisch ausgehebelt. Es wird Chaos erzeugt und totale Verwirrung. Die Aufklärung soll zurückgefahren werden. Menschen sind offensichtlich Herdentiere, die machen, was ihnen gesagt wird. Anders ist diese freiwillige Annahme der Totalverblödung nicht zu erklären.
Es ist aber viel schlimmer, als es jemals in der DDR war. Damals wurden die Menschen in den Schulen zum dialektischen Denken angehalten. Die Menschen dort sind immer noch in der Lage, eigenständig zu denken, und wehren sich gegen den Ausverkauf des Gehirns. Es ist also nicht so einfach, schwarz weiß, dort die böse DDR, deren Manipulierungsmethoden jetzt greifen - und hier der Westen der diese Methoden übernimmt. Nein, diese finsteren Methoden kommen direkt aus dem Herzen - falls da ein Herz ist - des Finanzkapitals. Ich war ein Gegner der DDR, lese aber jetzt Marx, um Klartext zu erfahren.

Erland Wolters | Fr., 1. Dezember 2017 - 21:18

"Wenn die Begriffe nicht stimmen, dann ist das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte ist, dann sind die Taten nicht in Ordnung. Wenn die Taten nicht in Ordnung sind, dann verderben die Sitten. Wenn die Sitten verderben, dann ist die Justiz überfordert. Wenn die Justiz überfordert ist, dann gedeihen die Werke nicht!"
Konfuzius, chin. Philosoph, 551-479 v.Chr.

Sehen wir nicht genau das???

Kurt Göpel | Sa., 2. Dezember 2017 - 09:17

Da steckt Methode dahinter: Willst Du ein Volk zerstören, dann zerstöre seine Sprache!

Wolfgang Schuckmann | Mi., 13. Dezember 2017 - 17:04

Antwort auf von Kurt Göpel

Sehr geehrter Herr Göbel, zu meinem Bedauern muss ich Ihnen in ihrer Analyse zustimmen. Das war kurz und präzise und erklärt alles um die Zerstörung unserer Sprache und die feststellbar destruktiv gehandhabte Begriffsbestimmung selbiger.
Könnte ich vor dem fliehen, was sich da anbahnt, ich wäre schon weg, aber wie schon andere vor mir fragten: Wohin ? Und der Anteil unter der jetzigen Bevölkerung Deutschlands, der als "die schon länger hier Lebenden" bezeichnet wird, dem wird es ergehen wie dem Neandertaler nach neuerer Forschung. Der ist nämlich auch nicht einfach so ausgestorben, der wurde assimiliert von jenen, die damals neu bei uns waren. So wenigstens nach den neuesten DNA-Analysen von Paläontologen.

Torsten Knecht | Sa., 2. Dezember 2017 - 18:49

... ist ebenso Volksverdummung wie Begriffsschwurbelei und unpräzise wie falsche Formulierungen.

Das nicht benennen und nicht korrekte Benennen der Probleme, Sachverhalte und Fakten zeigt sich in der monopolartigen Definitionshoheit Merkel & Co sowie des ÖR in der öffentlichen Meinung. Eindeutiger kann Herrschaft nicht kommuniziert werden.

Rudolf Bosse | Sa., 2. Dezember 2017 - 19:48

Der Umfang des von der links-grünen Sprachpolizei verordneten Sprachverhunzung ist so gewaltig, daß Manfred Kleine-Hartlage ein ganzes Buch
"Die Sprache der BRD" darüber geschrieben hat.

Günter Herrmann | Sa., 2. Dezember 2017 - 23:03

Sehr schön und treffend, Herr Kissler! Schreiben Sie doch auch mal was über die grassierende Verwendung von "Erzählung", vulgo "Narrativ". Kürzlich habe ich von der "grünen Erzählung" gelesen. Was einmal Meinung, Darstellung, Theorie, Prognose etc. war, hört jetzt (allerdings eher nur in der Blase der Edlen und Empfindlichen)auf den Namen "Erzählung". Man darf vermuten, dass das Wirkliche, das Beobachtete, die kruden Fakten, - dass sich dies auflösen soll ins Unverbindliche, Märchenhafte. Ich weiß natürlich, dass die Rede vom Narrativ von der philosophischen Mode des Dekonstruktivismus herrührt. Aber inzwischen wird es sinnfrei von mancher Werbeagentur verwendet. Hoffentlich verschwinden "Erzählung" und "Narrativ" bald im Orkus von Narrhalla.

Larissa Furini | So., 3. Dezember 2017 - 11:23

Ein bemerkenswerter Artikel, den ich gerne um zwei Punkte ergänzen würde:

Die Begriffsverwirrung dient auch dazu, klare Erkenntnisse zu verhindern, die Politik der Mächtigen zu durchschauen.

Ein erschütternder Fall von Begriffsverwirrung ist auch der Versuch einer Kulturwissenschaftlerin, die Opfer einer Vergewaltigung nicht mehr als Opfer, sondern als Erlebende zu bezeichnen...

Ruth Falk | Mi., 6. Dezember 2017 - 03:06

wenn in Schulen "schreibe wie du sprichst" unterrichtet wird? Amtlich vorgeschriebene Verdummung, denn Einheitssprech macht einheitsverblödete Einheitswähler, weil keiner was merkelt.
Lang lebe Cicero für Altmodische-