Plasberg geht, Klamroth kommt : Harter Schnitt bei „Hart aber fair“ Nach rund 750 Sendungen als Moderator wird Frank Plasberg den ARD-Talk „Hart aber fair“ Ende November verlassen. Sein Nachfolger wird der 32-jährige Louis Klamroth, der der Sendung offensichtlich eine Verjüngungskur verpassen soll. Der Moderatorenwechsel mag neuen Wind in ein Format bringen, das zuletzt einzuschlafen drohte. Es ist allerdings auch ein gewagtes Experiment im Umgang mit einer etablierten Marke. Denn dem ARD-Stammpublikum ist Klamroth weitgehend unbekannt. VON BEN KRISCHKE
Krise im Erzbistum Köln : Kardinal Woelki muss Schlesingers Beispiel folgen Seit über zwei Jahren schwelt die Krise im Erzbistum Köln. Fehler wurden in Köln und in Rom gemacht. Um die Kirche zu retten, muss Erzbischof Rainer Woelki endlich abgelöst werden. Dies ist wie bei anderen Rücktritten unabhängig davon, ob alle Vorwürfe im Einzelnen zutreffen. Amt und Person müssen endlich wieder unterschieden werden. VON VOLKER RESING
Festspiel-Intendantin Katharina Wagner : Das Danach kann warten Nach ihrer schweren Krankheit scheint Festspiel-Intendantin Katharina Wagner beflügelt: So viel Neues gab es in Bayreuth noch nie. Nicht nur einen neuen „Ring“, auch eine Kinderoper, zwei Open Airs und die Reihe „Nach Tristan“. VON AXEL BRÜGGEMANN
Transgender-Streit bei Terre des Femmes : „Mädchen und Frauen werden wegen ihres biologischen Geschlechts diskriminiert“ Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes engagiert sich seit Jahren unter anderem für Freierbestrafung in der Prostitution und für ein Verbot des muslimischen Kinderkopftuchs in Kitas und Schulen. Mit Anfeindungen kennt sich der Verein entsprechend aus. Doch ausgerechnet ein viel diskutiertes Positionspapier zu Transgender, Geschlecht und Selbstbestimmung wurde nun zurückgezogen. Inge Bell stemmte sich als einzige der drei derzeit aktiven Vorstandsmitglieder gegen diese Entscheidung. Im Interview erklärt Bell, warum, und wie sie und ihre Mitstreiterinnen den Rücktritt des Vorstands erreichen wollen. INTERVIEW MIT INGE BELL
Medienförderung : Journalismus in Gefahr: Unabhängigkeit ist eine Drehtür Weil die Regierung die Unabhängigkeit des Journalismus in Gefahr sieht, hat sie ihn dieser Tage ein Stück abhängiger gemacht. Klingt paradox, doch die 2,3 Millionen Euro, die Kulturstaatsministerin Claudia Roth in der letzten Woche für zehn ausgewählte Projekte zur Stärkung des Journalismus freigegeben hat, befeuern eine ohnehin bereits gefährliche Nähe zwischen Regierung und Medien. So kann es nicht weitergehen. VON RALF HANSELLE
Gasumlage für Betriebe : Mittelstandschefin der Union warnt: „Dann geht der Ofen aus“ Die geplante Gasumlage belastet nicht nur Privathaushalte. Auch Unternehmen müssen ab Oktober den Aufschlag auf den Gaspreis zahlen. Warum das für einige Betriebe existenzbedrohend ist, erklärt die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann. Die CDU-Politikerin fordert die Ampelkoalition auf, die Energiesteuern zu senken, um Bürger und Wirtschaft zu entlasten und die Inflation zu bremsen. INTERVIEW MIT GITTA CONNEMANN
Mahmud Abbas in Berlin : Wer Antisemiten einlädt, bekommt Antisemitismus geliefert Die Empörung über die jüngste Holocaust-Relativierung durch Mahmud Abbas wirkt wenig glaubwürdig. Denn es ist seit langem bekannt, was der Palästinenserpräsident über Israel, den Zionismus und den Holocaust denkt. Das wusste Olaf Scholz, und das wussten auch seine Kritiker. Die Frage ist, warum man Abbas überhaupt in Berlin hofiert. VON INGO WAY
DDR-Symbole : Die Ostalgie beginnt im Bundestag Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den Verkauf von DDR-nostalgischen Produkten bei Rewe kritisiert. Doch die Ursache der DDR-Verklärung liegt im Unwillen des Gesetzgebers, Regelungen zu schaffen, diese zu verbieten. Die Bundesrepublik misst beim Umgang mit den vergangenen Diktaturen also mit zweierlei Maß. VON HUBERTUS KNABE
Erlebnisbuchen mit der Deutschen Bahn : Ich will doch nur nach Genua Ein schönes Symbol für ein gemeinsames Europa sind Schienen, die von Deutschland über Österreich nach Italien führen. Also, dachte unser Autor, sei es umso mehr eine gute Idee, samt Fahrrad im Schlepptau von München mit dem Zug nach Genua zu fahren, von wo aus seine Reise dann Pedaltritt für Pedaltritt nach Pisa gehen soll. Deutlich einfacher gedacht als gekauft. Eine kleine Geschichte über das Leben als Simulation und Erlebnisbuchen mit der Deutschen Bahn. VON BEN KRISCHKE
Visastopp für Russen : Russen raus? Finnland will die Vergabe von Visa für russische Touristen einschränken. Ähnliche Forderungen werden auch in anderen EU-Ländern laut. Ein genereller Visastopp für Russen wäre jedoch reine Symbolpolitik – ohne erkennbaren Nutzen für uns oder die Ukraine. VON MORITZ GATHMANN
Mathias Brodkorb im Gespräch mit Alexander Marguier - Cicero Podcast Politik: „Haldenwang beansprucht, der Volkspädagoge der Nation zu sein“