Kanzler und Ost-Ministerpräsidenten bilanzieren Strukturwandel in der Lausitz : Abgesang auf den Kohleausstieg Der Kohleausstieg ist angesichts des Krieges und der Energiekrise in weite Ferne gerückt. Der Strukturwandel in der Lausitz soll trotzdem vorangetrieben werden. Doch zunächst geht es darum, die Braunkohlemeiler zu reaktivieren. VON RAINER BALCEROWIAK
Schwere Vorwürfe gegen den NDR : Ein Verrat an allem, was Journalismus ausmacht Eine ranghohe Mitarbeiterin des Norddeutschen Rundfunks im Landesfunkhaus Kiel soll Berichten zufolge kritische Berichterstattung unterbunden haben – allem Anschein nach aus persönlichen Motiven. Es geht aber auch um politische Einflussnahme beim Sender. Die Fälle wiegen damit noch schwerer als die skandalösen Vorgänge beim rbb. Inzwischen muss ein regelrechtes Systemversagen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk konstatiert werden. VON JENS PETER PAUL
Kritik an der Bundesaußenministerin wegen Auftritt in Prag : Warum Baerbock Respekt verdient Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht sich harter Kritik ausgesetzt, weil sie bei einer Veranstaltung in Prag am Mittwoch angeblich die deutsche Wählerschaft verachtet und sich antidemokratisch verhalten hätte. Doch diese Vorwürfe sind infam, denn es geht ihr um Standhaftigkeit. Opportunismus und Kriechertum hingegen wären jetzt die größte Gefahr für die Demokratie. VON ALEXANDER MARGUIER
Warschaus Forderung nach Reparationen : Auf Konfrontationskurs Die polnische Führung fordert von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Reparationen für die Verluste im Zweiten Weltkrieg – und stößt damit erwartungsgemäß auf Ablehnung in Berlin. Wer den jüngsten Vorstoß der PiS-Partei verstehen will, muss nicht nur historische Hintergründe kennen, sondern auch die aktuelle politische Situation in Polen. Datum und Ort der Auftritte von PiS-Chef Jarosław Kaczyński und Premierminister Mateusz Morawiecki waren jedenfalls nicht zufällig gewählt. VON THOMAS URBAN
Maybrit Illner über die Energiekrise : „Das Entlastungspaket kommt noch diese Woche“ „Hat die Ampel keine Strategie in der Energiekrise?“, fragte Maybrit Illner am Donnerstagabend in ihrer Talkrunde. Ein komplexes Thema, das zu viele Gäste in zu kurzer Zeit diskutieren sollten. Immerhin machte Grünen-Chefin Ricarda Lang ein konkretes Versprechen. Klimaaktivistin Luisa Neubauer stichelte gegen ihre Partei, die Grünen – und legte nahe, Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) müsse eigentlich zurücktreten. VON ULRICH THIELE
9-Euro-Ticket : Abgewrackt Das 9-Euro-Ticket ist tot, es lebe das 9-Euro-Ticket! Geht es nach den Mitgliedern der Ampel-Koalition, dann wird es schon bald einen kostengünstigen Nachfolger für das Billigangebot der Bahn geben. Während sich die Parteien noch um den Preis streiten, muss es den Freunden des ökologischen Nahverkehrs allmählich mulmig ums Herz werden. Ein weiteres Schnäppchen würde die Infrastruktur der Bahn wohl völlig aufs Spiel setzen. VON RALF HANSELLE
Lothar de Maiziere über seinen Freund MIchail Gorbatschow : „Unser großer Mutmacher“ Michail Gorbatschow habe seinen Nach-Nachfolger Putin nie gemocht, aber sie seien sich auch nicht nur uneinig gewesen, sagt der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, im Interview. Mit Gorbatschow verliere Deutschland einen Freund. Für eine Gedenkfeier hat er eine besondere Idee. INTERVIEW MIT LOTHAR DE MAIZIÈRE
Schriftsteller Christian Baron : Der Davongekommene Alkohol, Schläge, zerplatzte Träume: Der Schriftsteller Christian Baron schreibt in wuchtiger Direktheit in seinem neuen Roman „Schön ist die Nacht“ über das proletarische Milieu der 1960er Jahre in seiner Heimatstadt Kaiserslautern. VON PETER HENNING
Zum Tod von Michail Gorbatschow : Warum die deutsche Gorbimanie ein Irrtum ist Einzig in Deutschland wird Michail Gorbatschow zur Lichtgestalt verklärt, auch die Nachrufe ähneln Heiligenerzählungen. Doch das geht meilenweit an der politischen Realität vorbei. Die Wiedervereinigung wollte er eigentlich verhindern, seine Wirtschaftsreformen waren eine Katastrophe – und in Riga, Vilnius, Tiflis und Baku zeigte sich der Friedensnobelpreisträger als brutaler Imperialist. VON THOMAS URBAN
Salman Rushdie und Winnetou : Die satanischen Zeilen des Karl May Ende der 1980er-Jahre wollten fanatische Ideologen eine tolerante Gesellschaft dazu zwingen, Salman Rushdies „Die satanischen Verse“ nicht zu lesen. Auch heute wollen fanatische Ideologen eine tolerante Gesellschaft dazu zwingen, dass nicht mehr alles gesagt oder gelesen werden darf. Damals waren es islamistische, heute sind es woke Ideologen. VON AXEL MEYER
USA und EU kündigen Sanktionen gegen Iran an - „Der Iran muss jetzt gestoppt werden – bevor es zu spät ist“