Ungelöster Syrienkonflikt : Der endlose Bürgerkrieg Auch nach mehr als zehn Jahren ist ein Ende des Syrienkonflikts nicht in Sicht. Das Schicksal des Landes bleibt ungewiss, weil die Präsenz ausländischer Streitkräfte jedwede Lösung unmöglich macht, und Präsident Assad sich an die Macht klammert. Faktisch ist Syrien heute ein geteilter Staat – und es ist sehr wahrscheinlich, dass er komplett auseinanderfallen wird. VON HILAL KHASHAN
Raubkunst aus der Nazi-Zeit ist nicht nur ein deutsches Problem : New York will Licht ins Dunkel bringen Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA gibt es unzählige Kunstwerke, die von den Nazis in Europa gestohlen wurden, aber auch Hinterlassenschaften der europäischen Kolonialpolitik. Neben Beschlagnahmen, Rückgaben und Entschädigungen geht es auch darum, die Herkunft dieser Kunstwerke in Museen transparent zu machen. VON EVA C. SCHWEITZER
Attentat von Nizza : Enttäuschung vorprogrammiert Am Abend des 14. Juli 2016 raste ein Attentäter mit seinem tonnenschweren LKW in die Menge, die auf Nizzas Strandpromenade das Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag erwartete. 86 Menschen starben, darunter zwei Schülerinnen und ihre Lehrerin aus Berlin. Am heutigen Montag beginnt in Paris der Prozess gegen sieben Männer und eine Frau, die den Mörder unterstützt haben sollen. Doch die Beweiskette hat Lücken. VON KAY WALTER
Großbritanniens neue Regierungschefin : Von Thatcher zu Truss Liz Truss wird die dritte Premierministerin Großbritanniens nach Margaret Thatcher und Theresa May. Tritt die bisherige Außenministerin in die Fußstapfen der Eisernen Lady oder in jene der glücklosen Übergangspremierministerin? VON TESSA SZYSZKOWITZ
Kritik an der Bundesaußenministerin wegen Auftritt in Prag : Warum Baerbock Respekt verdient Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht sich harter Kritik ausgesetzt, weil sie bei einer Veranstaltung in Prag am Mittwoch angeblich die deutsche Wählerschaft verachtet und sich antidemokratisch verhalten hätte. Doch diese Vorwürfe sind infam, denn es geht ihr um Standhaftigkeit. Opportunismus und Kriechertum hingegen wären jetzt die größte Gefahr für die Demokratie. VON ALEXANDER MARGUIER
Warschaus Forderung nach Reparationen : Auf Konfrontationskurs Die polnische Führung fordert von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Reparationen für die Verluste im Zweiten Weltkrieg – und stößt damit erwartungsgemäß auf Ablehnung in Berlin. Wer den jüngsten Vorstoß der PiS-Partei verstehen will, muss nicht nur historische Hintergründe kennen, sondern auch die aktuelle politische Situation in Polen. Datum und Ort der Auftritte von PiS-Chef Jarosław Kaczyński und Premierminister Mateusz Morawiecki waren jedenfalls nicht zufällig gewählt. VON THOMAS URBAN
Zum Tod von Michail Gorbatschow : Warum die deutsche Gorbimanie ein Irrtum ist Einzig in Deutschland wird Michail Gorbatschow zur Lichtgestalt verklärt, auch die Nachrufe ähneln Heiligenerzählungen. Doch das geht meilenweit an der politischen Realität vorbei. Die Wiedervereinigung wollte er eigentlich verhindern, seine Wirtschaftsreformen waren eine Katastrophe – und in Riga, Vilnius, Tiflis und Baku zeigte sich der Friedensnobelpreisträger als brutaler Imperialist. VON THOMAS URBAN
Russischer Oberst Igor Girkin : Strelkows Rückkehr Der russische Oberst Igor Girkin war 2014 eine Führungsfigur der Separatisten im Donbass – und ist heute einer der schärfsten Kritiker von Putins Feldzug in der Ukraine. Wie konnte es dazu kommen? VON MORITZ GATHMANN
Corona international, Teil 4 : Südafrika: Rettung durch Omikron Deutschland plant für den Herbst wieder umfassende Corona-Maßnahmen und erweist sich damit pandemiepolitisch als internationaler Geisterfahrer. Cicero hat sich im Rest der Welt umgesehen und zeigt in einer kleinen Serie, wie andere Länder inzwischen mit Covid-19 umgehen. In Südafrika wurden schon im Juni sämtliche Maßnahmen aufgehoben. Infektions- und Sterberaten sind niedrig, obwohl nur ein Drittel der Bevölkerung doppelt geimpft ist. VON WOLFGANG DRECHSLER
Debatte um den Ukraine-Krieg : „Lieber tot als rot“ oder „lieber rot als tot“? Im Sommer 2022 prägen zwei sich unversöhnlich gegenüberstehende Lager die öffentliche Debatte um den Ukraine-Krieg: Auf der einen Seite stehen die „Appeasement“-Vertreter, auf der anderen die Anhänger einer „harten Linie“ gegenüber Russland. Unsere Autoren haben nach Erörtertung des Stands zehn Fragen für eine ergebnisoffene Debattenkultur formuliert. VON DIRK LINOWSKI UND OLE DÖRING