Zukunft des Gazastreifens
Anfang August 2025: Ein palästinensischer Junge steht nach einem Angriff israelischer Streitkräfte in der Ruinenlandschaft von Gaza-Stadt / Foto: Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/Action Press

Zukunft des Gazastreifens - Die Clans von Gaza

Mit dem Machtverlust der Hamas übernehmen Großfamilien die Herrschaft in Gaza. Diese Clans dürften eine entscheidende Rolle bei der Zukunft des Küstenstreifens spielen.

Autoreninfo

Tal Leder lebt als Journalist und Dokumentarfilmer in Israel.

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Nach fast zwei Jahren Gazakrieg, den vielen Opfern, nach Zerstörung und vor dem Hintergrund einer traumatisierten Bevölkerung ist der Küstenstreifen heute ein totales Trümmerfeld – auch politisch. Besonders bemerkbar macht sich der zunehmende Machtverlust der Hamas, die seit 2007 faktisch die Kontrolle über das Gebiet innehatte. Die Radikalislamisten, einst unangefochtene Herrscher, haben große Teile ihrer militärischen Infrastruktur verloren, viele ihrer Führer wurden getötet oder befinden sich im Untergrund.

Ausgelöst wurde der Waffengang durch den Überraschungsangriff der Hamas und das von ihr verübte Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem im Süden Israels rund 1200 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, brutal vergewaltigt, abgeschlachtet und verstümmelt wurden, sowie mit der Entführung von 251 Menschen nach Gaza. 49 von ihnen befinden sich weiterhin in den Fängen ihrer Peiniger – ob lebendig oder tot, ist unklar. Durch die massiven Militäroperationen der israelischen Streitkräfte (IDF), die mit unzähligen Präzisionsschlägen die logistische Infrastruktur der Terrormiliz sowie deren Waffenlager und Tunnelsysteme weitgehend zerstört haben, nicht zuletzt aber auch wegen eines Verlusts des Rückhalts in der eigenen Bevölkerung, geraten die Radikalislamisten immer stärker unter Druck.

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Dirk Nowotsch | Mi., 24. September 2025 - 09:05

Die Grünroten Clan-Fans stehen schon immer in enger ideologischer Verbindung, mit libanesischen und palästinensischen Clans und Terroristen! Es waren Palästinenser, die für die Freipressung von RAF Terroristen die Lufthansa Maschine "Landshut" entführten und den Piloten brutal ermordeten! Ströbele und Schily (Bündnis90, Die Grünen, SPD) waren die Anwälte der RAF Terroristen zu der Zeit und haben sehr eng mit Ihren Mandanten "zusammengearbeitet". Wem wundert es da heute (von den Wissenden in unserer Gesellschaft), dass SPD und Grüne die Rechten Jagen, aber auf dem linken Auge blind sind und vor allem beide Augen vor den Clanstrukturen verschließen! Faeser ist das beste Beispiel dafür! Wer es hier duldet, dass in Berlin am 7. Oktober ein Zuckerfest zur Ermordung, Vergewaltigung, Verstümmlung und Geiselname gefeiert wird, wird auch nichts gegen die "befreundeten" Clans tun! Ich glaube nicht, dass die Clans nichts mit der Hamas oder Hisbollah zu tun haben, die suchen überall ihren Vorteil!

Maria Arenz | Mi., 24. September 2025 - 09:33

Im arabisch-muslimischen Kulturkreis hat es noch nie eine westlichen Vorstellungen entsprechende, auf Institutionen gegründete Staatsordnung gegeben, die auch nur halbwegs funktioniert hat. Unser 1000 Jahre lang Weg dahin war brutal hart und steinig. Praktisch keiner der nach dem Ende der Kolonialisierung durchgeführten Versuche, diesen Weg abzukürzen und den westlichen Vorbildern entsprechde Institutionen zu schaffen hat m.W. irgendwo funktioniert. Nichts dagegen also, wenn auch "Palöstina" wieder auf die Machtstrukturen zurückbesinnt, die seit Mohammeds Tagen dortiger Stand geblieben sind. Allerdigs ist die Kehrseite der Medaille ein Lebensstandard für die Masse der Bevölkerung, der in Bezug auf Wohlstand, Daseinsvorsorge und Recht weit hinter dem zurückbleibtt, was für Bürger funkionierender, institutionell verfasster Staaten -noch- selbstverständlich ist. Und wie man am Beispiel Nordafrikas sieht, wollen die Jungen dann eben doch nichts wie weg-in's rassistische Europa.

auf die Machtstrukturen zurückbesinnt, die seit Mohammeds Tagen dortiger Stand geblieben sind."

Sie unterschlagen dabei aber nonchalant dass die Araber auch in Mohammeds Tagen' ko Sequenz Kriegr gegen Juden, Christen und andere Feinde geführt haben..., so 'wie es damals halt üblich war...' [>> KEIN Anspruch auf historische Verifizierung - meine Aussage...😉]

Also muss der Kampf gegen die Juden auch dann weiter gehen..., nach der zeitlichen Rücktransformstion 'in Mohammeds Zeiten' - logisch, oder nicht?

>> Na da wird sich Israel aber 'freuen'..., über Ihren 'genialen' Vorschlag... ... 🤔 [PS: mir persönlich wär's egal...]

mit allen Folgen.

Hätte der Autor Recht, und es käme (mit EU-Unterstützung! €€€) zu solch einer 'offiziellen Clan-Regierung', dann müssten wir natürliche einige deutsche Großstädte (nicht in Thüringen!!) von den jetzigen Nafri-Clanstrukturen frei machen (Remmo-Clan u.a.) um den dann befreundeten Gaza-Clans gerechterweise auch ein gewisses Ausbreitungsgebiet hier vor Ort gewährleisten zu können, auf rein privater Migrationsbasis, so wie die Remmos auch einst anfingen.

Gerechtigkeit muss sein - klar, oder?

Zum Glück hat der Autor natürlich nicht Recht mit seiner Traum-Prognose für ein zukünftiges Palästina..., das wird in Zukunft wohl eher so sein wie das alte: korrupte (Nicht-) Führung, gefüttert durch EU-Gelder, verarmten Bevölkerung, gewaltbereite Märtyrer-Wiederständler/Organisationen, HASS AUF ISRAEL UND DEN WESTEN!, daraus folgend Krieg und gewaltsame Auseinandersetzung mit Israel - und das alles IN ENDLOSSCHLEIFE!

>> Von welcher 'Hoffnung' bitte reden wir hier da denn? /Sarkasmus

daß die traditionelle Verfaßtheit arabischer Gesellschaften gegen den - religiös begründeten- Judenhaß der Araber hilft? Gegen den müsssen sich die Israelis schon weiterhin wehren. Darin, mit Clans und Stämmen nach dem Motto "Teile udn Herrsche" erfolgreich umzugehen haben sie aber Übung

Ernst-Günther Konrad | Mi., 24. September 2025 - 09:54

Nehmen wir mal an, es stimmt, dass die sog. Hamas ihrem Ende zugeht und Clans das Land übernehmen. Was wird das letztlich für die Menschen, die keinem Clan angehören oder eben auch eine Herrschaft der Clans nicht wollen, was wird sich für die konkret ändern? Gehen die Hilfemittel dann direkt an die Clans? Gilt dann die Scharia oder individuelles Clan-Recht? Mit wem verhandeln dann die Staaten, die Palästina anerkennen wollen oder schon haben? Ich las dieser Tage einen BILD-Bericht, wo am Ende des belanglosen Textes die Botschaft versteckt war, das 70% der Bevölkerung die Hamas unterstützen. Oder heißt die Hamas demnächst einfach nur anders? Naja, die können ja bei ihren deutschen Ablegern in Berlin und anderswo mal nachfragen wie die sich so organisieren und ob in Deutschland lebende Clan Mitglieder, die bei Behörden arbeiten, ob die nicht was für sie tun können. Aha. Man muss mit den Clans reden und "handeln", damit die unsere Hilfsgüter auch annehmen. Mal sehen was die so bestellen.

Thomas Veit | Mi., 24. September 2025 - 10:48

"entsteht ein gefährliches Machtvakuum, das ... von mehreren einflussreichen Clan-Familien, lokalen Milizen oder von rivalisierenden Gruppen gefüllt wird. Damit eröffnet sich zugleich die Chance für einen politischen Neuanfang – falls es gelingt, stabile Strukturen aufzubauen, die über ideologische Gräben hinweg Vertrauen schaffen." 🤔

Also zwischen Clan-, Milizen- und revalisierenden (idR kriminellen) Gruppen auf engstem Raum 'eine stabile(!) Ordnung schaffen..., in einem von Ehrfragen und Testosteron geschwängertem arabisch-muslimisch geprägten Umfeld!? Die 'sterbende Hamas' dazu noch im Hintergrund...?

Das wäre die 'Quadratur des Kreises' -- ...VIEL ERFOLG! 🤣 /Ironie

PS: ...und außerdem: Totgesagte leben länger..., das sollte man mittlerweile auch in Israel (Autor) wissen..., da wo 13-Jährige Palästinenser auf die Frage nach ihrer Zukunft bedrückt in die Kamera eines französischen Film-Teams sagen sie wüssten, dass sie später mal Märtyrer werden müssten... Nachschub ist genug da!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 24. September 2025 - 12:25

Ja, die jungen Menschen, sie werden eventuell nach Europa strömen wollen.
Ich glaube nicht einmal aus der Abkehr der patriarchalischen Clanstrukturen heraus, nein, vielleicht sogar mit denselben in ihrem Rücken?
Der Patriarch ist nun mal nicht der Jüngste eines Clans, die Jungen aber die "streitbarsten"?
Ich nehme die Sorgen der Isarelis sehr ernst und mache mir auch für Europa Gedanken.
Es sollte, soweit möglich, Kontrollen dieser jungen Menschen geben auf etwaige Zugehörigkeiten zur Hamas oder anderer terroristischer Gruppen.
Sie sollten zudem darüber aufgeklärt werden, dass Gewalt gegen unsere Pronzipien des politischen Miteinander zur Ausweisung führen kann.
Die Clans, zu denen sie gehören, könnten schlieslich in den Herkunftsländern noch existieren?
Sind solche eventuellen Verknüpfungen eigentlich unter Merkels evtl. "Primat moralischer Politik" beachtet worden?.
Man sollte doch vlt. ein Auge darauf haben, woher und mit welchem Hintergrund, unzweifelhaft MENSCHEN zu uns kommen?

Heidemarie Heim | Mi., 24. September 2025 - 14:04

Sizilianische, albanische, russische, deutsche, amerikanische oder sonstige inzwischen globale Verhältnisse und Strukturen mit gut vernetzten Departments rund um den Erdball? Mit denen man sich wie man weiß bis hoch in die gewähren lassenden Regierungen besser nicht anlegt, sofern man auf den Kopf seines Lieblingspferdes im eigenen Bett keinen gesteigerten Wert legt? Oder einer Bombe unterm PKW oder als Zwangsarbeiter im südlichen Obstanbau lieber auf eine gewerkschaftliche Vertretung verzichtet als sich gegen die allein selig machende Omerta zu versündigen. Klingt auch nicht gerade verlockend, ist bzw. erscheint Einem alles besser, auch bezüglich der kommunikativen Erfordernisse zwischen den Parteien, als das, was religiöse Fanatiker und die wahrscheinlich noch sehr viel brutaler u. menschenverachtend handelnde HAMAS-Terrorbande zu bieten hat. Und wenn diese Paten nicht ebenfalls total vernagelt sind, geben sie ihrer Jugend genug Freiheit für den Gang in die Moderne u. Entwicklung! FG

Jens Böhme | Mi., 24. September 2025 - 16:08

Wenn der Westen wen im muslimischen Raum unterstützte, ging es immer nach hinten los. Auf arabische Clans zu hoffen, die sich aus den Reihen der Hamas bilden, ist schwaches Kino. Die zärtliche Betätschelung der Mudschahedins in Afghanistan haben diese am 11.09.2001 in einer grauenvollen Dankbarkeit zurückgegeben.