
- Israel wird zum Gradmesser
Donald Trump stellt sich hinter die Angriffe Israels auf das iranische Atomprogramm. Der Republikaner behauptet von sich, der US-Präsident zu sein, der historisch am eindeutigsten zu Israel stehe. Das gefällt jedoch nicht allen Amerikanern. Besonders im MAGA-Lager wächst eine Gegenbewegung.
„Wir lieben Israel, wir werden zu 100 Prozent, zu 1000 Prozent für Israel kämpfen, es wird für immer da sein“, sagte Donald Trump bereits im Januar 2015 – lange vor Antritt seiner ersten Präsidentschaft. Das sollte allerdings nur der Anfang gewesen sein: Während seiner Amtszeit erkannte er offiziell Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates an, hob restriktive Maßnahmen gegenüber jüdischen Siedlern im Westjordanland auf und erlaubte Waffenlieferungen in ungeahntem Maße. Gegenüber Teheran verfolgte der Präsident hingegen einen konfrontativen Kurs: Das unter seinem Vorgänger Barack Obama verhandelte Atomabkommen wurde einseitig aufgekündigt, und immer wieder wurden militärische Führer des Iran in gezielten Operationen getötet.
Derweil verhandelte Trump mit verschiedenen arabischen Staaten und Israel die sogenannten „Abraham Accords“: eine Reihe von Normalisierungsabkommen, um den Nahen Osten dauerhaft zu stabilisieren. Bisher beigetreten sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Sudan und Marokko. Perspektivisch wird außerdem vorgesehen, dass – trotz Krieg in Gaza – auch das mächtige Saudi-Arabien das Abkommen unterzeichnet. Von Unterstützern Trumps wurde dieser geopolitische Drahtseilakt stets als eine seiner größten außenpolitischen Errungenschaften hervorgehoben. Sogar für den Friedensnobelpreis war der Republikaner aufgrund seines Engagements in der Region nominiert worden – wenngleich erwartungsgemäß erfolglos.
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Der wirft nicht tausende von Milliarden Dollar in Afghanistan und dem Irak zum Fenster heraus und hat am Ende doch wieder feindselige Diktaturen an der Macht. Der Krieg gegen den Iran läuft auf Sparflamme. Ein par Tankflugzeuge, zwei Flugzeugträgerverbände, das ist nahezu business as usual für die größte Militärmacht der Welt. Wenn man bedenkt, das man die Mullahs einfach durch die Zerstörung der Ölinfrastruktur fertig machen könnte - wo doch alles in einer Insel im persischen Golf zusammenläuft. Eine Tankstelle für Tanker. Es wäre billig und einfach. Das Problem wäre nur der explodierende Ölpreis. Es käme also auf die Vorbereitung der großen, westlich orientierten Erdölexportierenden Länder an. Schließlich soll sich Russland nicht an steigenden Ölpreisen sanieren können.
Das sich beim Thema Israel genauso wie beim Thema Ukraine selbst im sog. republikanischen Lager unterschiedliche Meinungen abbilden werden, kann doch nicht wirklich überraschen. Es leben ja sehr viele Juden auch in Amerika und waren dort schon immer Kritik ausgesetzt, zum Teil berechtigt und zu Teil unberechtigt. Trump bezieht klar Stellung und verhält sich entsprechend. Nur, im Moment wird viel spekuliert, wie er handeln könnte. Doch was er tatsächlich tut, wissen wir noch lange nicht. Und ja, würde man das Thema sachlich und neutral bewerten, müsste man sich schon fragen als Amerikaner, wenn unser Präsident überall in der Welt sich zurück zieht, Soldaten heim holt und selbst keine Kriege anzettelt, warum sollte er jetzt bei Israel plötzlich von dieser Marschrichtung abgehen und selbst in den Konflikt eintreten mit eigenen offenen Kriegshandlungen? Und ja, die Amerikaner müssen für sich selbst entscheiden, was bei Israel anders sein soll, wie bei anderen Ländern, die im Krieg sind.
"Für sie ist Israel nicht das „Bollwerk der Zivilisation“, sondern Symbol eines aus ihrer Sicht korrupten globalistischen Systems, das versucht, Einfluss auf die amerikanische Politik zu nehmen." Das ist die alte Mär vom Welt-Finanz-Judentum, die auch von den Nazis seinerzeit propagiert wurde und einhergeht mit der Mär von den Juden, die zum Sabbat kleine Kinder schächten um das in das Blut getränkte Sabbat-Brot zu essen ... das ist vor allem auch in rechten Kreisen eine gefährliche Mischung, die im Anti-Globalismus und der pauschalen Unterstellung, dass die globalistischen Eliten allesamt pädophil sind, gipfelt, was ja möglicherweise zum Teil zutreffen mag, aber in der Mischung mit äußerster Vorsicht zu genießen ist ...