Ukrainischer Soldat an der nördlichen Front des Donbas / picture alliance

Ukraine - Stellungskrieg in der Frostperiode

Die Frontkämpfe in der Ukraine haben im Zuge der kalten Jahreszeit stark nachgelassen. Während Russland die Kleinstadt Soledar unter großen Verlusten eingenommen hat, tobt in Bachmut ein Stellungskrieg, den Beobachter mit den Kämpfen von Verdun 1916 vergleichen.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

So erreichen Sie Thomas Urban:

Zwei Wochen lang verlautete aus Moskau, die Kleinstadt Soledar an der ukrainischen Ostfront sei eingenommen, und täglich dementierte Kiew diese Meldung. Doch nun wurde aus der ukrainischen Militärführung bestätigt, dass die eigenen Einheiten eine neue Verteidigungslinie weiter westlich aufgebaut hätten. Die Moskauer Medien bejubelten einen „großartigen Erfolg“. In der Tat handelt es sich um den ersten russischen Geländegewinn, seit die ukrainische Gegenoffensiven die Invasoren im Spätsommer zum Rückzug aus dem Gebiet Charkiw und im Spätherbst aus dem Gebiet Cherson gezwungen hatten. 

Doch von „großartig“ kann kaum die Rede sein, denn die Verluste der russischen Angreifer waren bei den Kämpfen um das Städtchen, das vor der Eskalation des Kriegs im vergangenen Februar rund 10.000 Einwohner zählte, nach Schätzungen von Beobachtern mindestens zehnmal höher als bei den ukrainischen Verteidigern. Der russische Vorstoß hatte zudem kaum eine strategische Bedeutung, obwohl aus Moskau das Gegenteil behauptet wird.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Helmut Bachmann | Fr., 20. Januar 2023 - 12:35

nichts Neues. Propaganda.Verharmlosen, verniedlichen. Klammheimliche Bewunderung für den Kriegsverbrecher Putin. Warum lest ihr Cicero? Oder lest ihr gar nicht?

Bernd Windisch | Fr., 20. Januar 2023 - 13:53

Antwort auf von Helmut Bachmann

Nicht jeder, der nicht auf Ihrer Seite im Ukrainekonflikt steht ist ein Putin - Fan. Die meisten Cicero - Leser, so ist mein Eindruck, lesen den Cicero weil hier Themen aus möglichst vielen journalistischen Blickwinkeln beleuchtet werden.

"Klammheimliche Bewunderung für den Kriegsverbrecher Putin" habe ich hier noch nirgendwo gelesen. Diskussion lebt von der Kontroverse. Sollten Ihnen hin und wieder auch mal Argumente einfallen gibt es im Cicero ein Leserforum, dass sehr breit aufgestellt ist und von der Moderation nicht mehr als unbedingt nötig gefiltert wird. Ich schätze das sehr. Falls Sie das stört, finden Sie ausreichend Zuschriften, die ihre Meinung wiedergeben. Ich möchte Ihnen hier insbesondere die Zuschriften von Herrn Lenz ans Herz legen. Sie werden Ihre helle Freude daran haben. Alternativ wäre auch ein Blick in das Leserforum von Zeit Online, Spiegel Süddeutsche etc. zu werfen. Dort funktioniert der Filter sehr gut. Die perfekten Echokammern.

Gut, keine klammheimliche, sondern oft eine offene Bewunderung. Ich lese übrigens ungern linksradikale Zeitschriften. Aber ich habe auch keine Lust, hier nur rechte Blase lesen zu müssen. Gott sei dank sind die Artikel differenziert und richtig gut. Deshalb verstehe ich auch nicht, wie man so über Cicero motzen kann, statt dann einfach nur noch AfD Mitteilungen zu lesen. Es gibt keine Argumente für den Krieg Putins. Und sie liefern auch keine.

"Es gibt keine Argumente für den Krieg Putins. Und sie liefern auch keine." Hier stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu.

Es gibt aber eine komplexe Vorgeschichte zur Entstehung des heutigen Ukrainekonflikts. Wer diesen Konflikt ohne Gewaltspirale, die eventuell in einem Nuklearkrieg mündet, beenden möchte muss ihn verstehen. Und genau um diese Verständnis bemühen sich der Cicero und viele seiner Leser. Ich kann daran nichts Schlechtes erkennen.

Vielleicht wollen Sie das aber auch nicht verstehen. Bleibt Ihnen unbenommen. Aber Toleranz und Respekt vor anderen Meinungen gehören schon noch dazu.

Der Russe oder der Putin sind

Das Putin die Ukraine überfallen

und warum werfen sie ihm Propaganda vor? Die Vorgeschichte gibt es und sie kennt kein Schwarzweiß, eher grau. Klar. Darin einen Kriegsgrund zu sehen halte ich aber für extrem schlicht gedacht.

Bernd Windisch | Fr., 20. Januar 2023 - 21:22

Antwort auf von Helmut Bachmann

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Hin und wieder schreibt er für den Cicero. Gut so! Auch seine Sicht auf die Dinge, die ich übrigens oft nicht teile, gehört zum Meinungsspektrum und gehört zum Cicero.

Nein, der Cicero betreibt eben keine Propaganda aber wem der Schuh passt der zieht ihn an.

Ist Ihnen übrigens aufgefallen, dass sich zumindest bis jetzt keine Zuschrift mit dem Kommentar von Hern Urban beschäftigt.

<<Es gibt keine Argumente für den Krieg Putins. >>
Argumente gibt es immer, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
Somit gibt es auch Argumente gegen oder für den Stellvertreter Krieg den die USA auf dem Staatsgebiet der Ukraine auf den Rücken der Bevölkerung ausüben.

Klammheimliche Bewunderung haben Sie nicht gelesen (besser: Wollen Sie nicht gelesen haben)? Na dann wäre Sie ja auch nicht klammheimlich.

Aber jeder, die die Augen nicht voller Hass auf den Westen und mindestens Verständnis für Putin zugekleistert hat und hier mitliest, findet jede Menge solcher Bewunderung für den Kriegsverbrecher, der doch - nur - stellvertretend auch für so manchen Foristen (Originalton Müller: Putin muss den Krieg gewinnen!) den dekadenten Westen bekämpft. Und ja sowieso zur "militärischen Spezialoperation" gezwungen wurde, weil ihm die NATO auf den Leib rückt, weil der Westen Russland zerstören will. Der übliche Quatsch im Quadrat.

Das Verständnis, manchmal die Bewunderung für Putin findet nicht nur klammheimlich, sondern ganz offen statt. So wie hier ganz offen Foristen ihren Hass auf den Nazi-Bezwinger USA ausleben. Denn die Alliierten sind ja, nochmal Originalton, noch immer unsere Feinde.

Haben Sie wohl nur übersehen....

Hans Schäfer | Fr., 20. Januar 2023 - 17:32

Jetzt versuchen Sie mal nicht Ihr Hassmonopol loszuwerden. Klappt nicht, ist bereits Ihr Alleinstellungsmerkmal und bei Ihnen zu verwurzelt.
Wieder keine Argumente für Ihren Schwachsinn, den Sie versuchen hier zu verbreiten, nur hasserfüllte ungewiesene Vorhaltungen.
Aber ist ja auch klar, wenn es keine Argumente gibt, kann man keine liefern. Da hilft nur angreifen um von Tatsachen, die den Schwachsinn bestätigen würden , abzulenken.

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 20. Januar 2023 - 21:57

Bismarck sagte "Politik ist die Kunst des Möglichen". Da unsere Annalena, als gute Grüne, das Unmögliche will, wurde der Saal mal schnell umbenannt. Mir kommt alles wie der Vorstoß der 7 Schwaben. vor. Keiner will so richtig, außer Selensky und die Polen, aber alle müssen mitmachen, weil es keine Gegenargumente gibt oder sie niemand sagen will. Nächstes Jahr werden wir 100000 Tote mehr haben einen größeren Trümmerhaufen und die selben Stellungen. Vielleicht haben auch einen Atomkrieg erlebt, warten wir es ab.