
- Frieden schaffen ohne Waffen?
1981 beklagte der russische Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow „die westliche Schwäche im Widerstand gegen die totalitäre Expansion“. Seine Sätze von damals könnten aktueller nicht sein. Das zeigt sich nicht nur in dem „Manifest“ einiger SPD-Veteranen, sondern in vielen Äußerungen von Linkspartei, AfD und BSW.
Seit 1980 lebte Andrei Dmitrijewitsch Sacharow in der vom Moskauer Regime angeordneten Verbannung im fernen Gorki. Seine Frau Jelena Bonner war der einzige Kontakt zur Außenwelt. Der geniale und einst gefeierte Atomphysiker hatte ab Ende der 1960er Jahre begonnen, sich in der Sowjetunion für Menschenrechte einzusetzen, gegen die gewaltsame Zerschlagung des Prager Frühlings hatte er protestiert, für politische Häftlinge die Stimme erhoben und für Abrüstung geworben.
Aus dem einstigen Star des russischen Atomprogramms war der Feind des Staates und der Held der Opposition gegen die kommunistische Diktatur geworden. Bereits 1975 hatte er den Friedensnobelpreis erhalten, den er nicht selbst entgegennehmen durfte, weil ihm die Ausreise verweigert wurde.
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Zitat: "Die SPD-Parteispitze unter der Führung von Lars Klingbeil hat diesen Grundsatz wieder verinnerlicht. Wie sehr die Abweichler mit ihrer Retro-Rhetorik ihm gefährlich werden, wird der kommende Parteitag zeigen." (Artikel von Herrn Resing) Danke Herr Resing. Nun wissen wir, wo Sie stehen. Für mich bedeutet das: Keine Artikel mehr von Ihnen zu lesen. Ende.
Sie sind eine sogenannte Knall-Charge. Sie schreiben im Mainstream-Duktus um oben zu bleiben. Andere Motive traue ich Ihnen nicht zu...
Als Spezialist für Kirchenfragen und und der Union sollte er sich mir diesen beiden Org. befassen. Der "m"ann ist eine einzige Zumutung. Wer den Kirchen, die den meisten und schlimmsten Dreck am Stecken haben weiter angehört., macht sich mitschuldig an deren schännlichen Vergehen.
Viel Emotion, viel Symbolik, wenig Analyse. Schon der Begründer der Containment-Politik und Architekt des Marshallplans, George Kennan, wies darauf hin, dass die Bedrohung durch die Sowjetunion keine militärische, sondern eine politische sei, da mit der kommunistischen Ideologie ein Instrument zur Verfügung stand, dass tatsächlich über die Grenzen reichte. Er stand somit auch der Gründung der NATO sehr kritisch gegenüber und warnte noch 1996 vor einer Osterweiterung. Die kommunistische Idee steht heute nicht mehr zur Verfügung. Und damit zur Kernfrage: Warum sollte Russland den Westen angreifen bzw. umgekehrt die Nato Russland? Soll der Westen russifiziert werden? Soll Russland westlich werden? Beide Annahmen sind unsinnig. Somit fehlt den gegenseitigen Bedrohungsszenarien eigentlich jeglicher rationaler Kern. Und vor diesem Hintergrund (und dem der atomaren Sprengköpfe) sind Gespräche und Verstehen essentiell, unabhängig von begangenen oder gefühlten Verbrechen.
Es geht seit 100 Jahren heute wieder darum, an die russischen Rohstoffe zu kommen, das Riesenreich aufzuteilen. Das ist der alte Plan der Intervention von Frankreich und Großbritannien aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Auch die USA haben solche Gelüste. Nur glaube ich, Trump will es anders versuchen. Er flirtet mit Putin in der Hoffnung, freien Zugang zu den sibirischen Rohstoffen zu bekommen. Vielleicht über die Brücke gemeinsamer Projekte. Da käme Russland schneller an Hochtechnologien als über eine Partnerschaft mit China. Kriege werden im 21. Jahrhundert vermehrt um Rohstoffzugriffsmöglichkeiten geführt. Ideologien sind höchstens noch Feigenblätter. Auch der derzeitige Krieg Israels (stellvertretend für die USA) vs. Iran ist in Wahrheit ein solcher Rohstoffkrieg. Die Verhütung atomarer Technologie im Iran ist ein bloßer Vorwand (man weiß wie weit zurück die Iraner in Wahrheit sind) so wie es das Giftgas im Irakkrieg gewesen ist. Die Angelegenheiten sind rationaler.
Sacharow und Solschenizyn bei der Ablehnung totalitärer Strukturen auf eine Ebene zu stellen, halte ich nicht für zutreffend. In seinem Buch "Russland im Absturz" hat Solschenizyn den ideologischen Überbau für die "Befreiung " der Ost-und Südukraine geliefert. Entsprechend ist Putin von Solschenizyns Beiträgen zur "Größe Russlands" angetan. Selektives Geschichtsbewusstsein ist nicht ausschließlich ein Problem der deutschen Sozialdemokratie.
Zwei Bomben-Väter des 20. Jahrhunderts in zwei verschiedenen Ländern, in den kapitalistischen USA und in der kommunistischen UdSSR.
Beide waren am Ende über das Resultat ihrer patriotischen Anstrengungen entsetzt. Beide wurden daraufhin in ihren Heimatländern zu "personae non gratae".
Im Westen wurde aber später der Ostler (der mit der H-Bombe) zum Widerstandskämpfer gegen das böse Russland befördert, und zwar im geichen Maße, wie der Westwissenschaftler (der mit der Hiroshima-Bombe) zur Unperson degradiert wurde.
Lieber Herr Weiß, Solschnizyn ist in der Tat der Beweis dafür, dass nicht jeder Anti-Kommunist ein Demokrat im westlichen Sinne gewesen ist. Putins Nationalbewusstsein bezieht sich eben auch auf Solschenizyn.
Die Lehre von "Heiligen Märtyrern" iwar jedoch schon immer tückisch. Mancher wurde post mortem für die einen zum Teufel und für die anderen zum "Heiligen" (oder "Freiheitskämpfer"?) gemacht.
Wer sich wie Herr Resing mit Religion auskennt, müsste das eigentlich wissen
Ronald Reagan und nicht Egon Bahr oder Willy Brandt. Reagan hat die SU knall harter Rüstungspolitik in einen Systemwettbewerb getrieben, den der real existierende Sozialismus mit Korruption, Primat der Politik, gigantischen Fehlallokationen von Ressourcen und Schlendrian nur verlieren konnte. Mit SDI waren die Russen finanziell und technisch überfordert. Das Riesenreich finanzierte sich damals wie heute durch das ÖL. Als der US-Präsident mit dem König von Saudi -Arabien beschlossen, die Ölproduktion anzukurbeln um Russlands Einnahmen zu schmälern, brach der Ostblock zusammen. Gorbatschow fehlte einfach das Geld um Soldaten und Nomenklatura weiter zu bezahlen. Die Bergleute hatten seit Monaten keinen Lohn mehr gesehen. Die fünf Millarden für den Rückzug der russischen Truppen aus Deutschland hat Helmut Kohl überwiesen. Wo um alles in der Welt, ist da der Beitrag der Sozialdemokraten?
1.) muss Russland an die Wand gerüstet werden.
2.) muss es pleite gehen.
3.) dann kann man verhandeln.
..ich fürchte, so einfach ist es nicht. 1. Ist die russische Wirtschaft - trotz aller Unterschiede zum Westen - nicht mehr mit der kommunistischen Planwirtschaft sowjetischer Zeiten zu vergleichen. 2. Gibt es mittlerweile mit China und anderen Ländern Wirtschaftsmächte, die vor 40 Jahren noch keine Rolle spielten und auf die sich Russland heute stützen kann. D.h. die russische Wirtschaft ist heute wesentlich stabiler als die sowjetische damals. 3. Steht der Westen über die Ukraine faktisch bereits im Krieg mit Russland, d.h. die Hemmschwelle, zunächst taktische Atomwaffen einzusetzen, ist viel geringer als vor 40 Jahren, das Eskalationsrisiko ist heute viel größer als damals.
Russland wird nicht mehr einfach pleite gehen, d.h. dieses Schiff wird nicht allein sinken. Ohne Gespräche geht es nicht.
vernünftiger, einsichtiger Politik hier hoch zu jubeln, war dann am Ende das letzte Fünkchen, das mich fragend hinterlässt, wieso noch immer niemand bereit ist, weiter zurück zu denken als 2022 oder 2014.
Sorry, Herr Resing, aber dümmliche Moral und persönliche Empfindungen (v.a. bei Baerbock) sind keine Maßstäbe für ordentliche Politik.
Und Putin ist nicht die Sowjetunion, die einen Tag nach WK2 oder gar schon davor in direkter Konkurrenz zu dem Westen stand und dies bis zu ihrem Ende blieb.
Es gab einen Putin vor 2014. Einen Putin, der beste Beziehungen zum Westen hatte, der sogar daran dachte, in die NATO zu gehen.
OK, wer wie Sie und alle Aufrüster all dies offensichtlich für Bluff oder Lügen hält, kann nur nach Waffen schreien. Aber Sie sollten akzeptieren, dass es Menschen gibt, die nachdenken und die sich die Zeit vor 2014 anschauen und hierauf basierend sich Gedanken machen.
Klar, wir können jetzt wieder wettrüsten und schauen, ob Putin den Schwanz einzieht. Das ist aber nich
Die Überschrift zu diesem Beitrag rutschte versehentlich rein und der ganze Beitrag von mir aus Versehen rausgeschickt. Die Überschrift passt nicht zum Rest des Kommentars. Der eigentliche Kommentar steht darunter.
iger Politik hier hoch zu jubeln, war dann am Ende das letzte Fünkchen, das mich fragend hinterlässt, wieso noch immer niemand bereit ist, weiter zurück zu denken als 2022 oder 2014.
Sorry, Herr Resing, aber dümmliche Moral und persönliche Empfindungen (v.a. bei Baerbock) sind keine Maßstäbe für ordentliche Politik.
Und Putin ist nicht die Sowjetunion, die einen Tag nach WK2 oder gar schon davor in direkter Konkurrenz zu dem Westen stand und dies bis zu ihrem Ende blieb.
Es gab einen Putin vor 2014. Einen Putin, der beste Beziehungen zum Westen hatte, der sogar daran dachte, in die NATO zu gehen.
OK, wer wie Sie und alle Aufrüster all dies offensichtlich für Bluff oder Lügen hält, kann nur nach Waffen schreien. Aber Sie sollten akzeptieren, dass es Menschen gibt, die nachdenken und die sich die Zeit vor 2014 anschauen und hierauf basierend sich Gedanken machen.
Klar, wir können jetzt wieder wettrüsten und schauen, ob Putin den Schwanz einzieht. Das ist aber nicht "alternativlos".
Und wenig Inhalt. Dieser Text könnte aus der finsteren Zeit des kalten Kriegs stammen. Weder die These, die Sowjetunion sei totgerüstet worden noch die These, ihr Zusammenbruch sei durch die Entspannungspolitik verursacht worden können wirklich bewiesen werden. Aber die Entspannungspolitik hat sicherlich beigetragen. Was aber realpolitisch viel wichtiger ist: Wem nützt die Konfrontation und wem schadet sie. Es ist offensichtlich, daß der Krieg und insbesondere der Wirtschaftskrieg uns wirtschaftlich und gesellschaftlich erheblich mehr schaden als Russland.Wir haben eine Million Flüchtlinge, die zum großen Teil nicht arbeiten. Wir stecken zig Milliarden in unproduktive Rüstung statt in eigene Infrastruktur und verzichten auf günstige russische Energie und Rohstoffe. Dabei treiben wir Russland in die Arme unseres größten Konkurrenten China. Trump hat dies scheinbar verstanden aber hier steht ein Text, der viel unsinniger auch nicht von Baerbock kommen könnte.
falsche Adresse, der würde den Kampf um Mütterchen Russland, zu dem die umkämpften Gebiete s.M.n gehören, gut finden.
Und ansonsten grenzt die Verweigerung der Diplomatie an Größenwahn. Irgendwo hab jetzt gelesen, dass der estnische Außenminister direkt in Russland eingreifen will, da sage ich dann nichts mehr.
da kann man echt was lernen: über das "russische", nicht sowjetische Atomprogramm, dass der NATO-Doppelbeschluss 1979 "Helsinki" 1975 ermöglichte und nur Rüstung und sonst natürlich nix zu Verhandlungen führte. Derart bestechende Sachkunde befugt allemal zu hochtrabenden Belehrungen gegenüber den Manifest-Verfassern.
Wobei Resings Verweis auf den NATO-Doppelbeschluss – den auch Mützenich und Co. implizit sehr wohl ansprechen – ja gar nicht falsch ist. Nur ist ihm irgendwo das "Doppel" verloren gegangen. Also Herr Resing, gesetzt den Fall ihr genialer Plan „Verhandlungen durch Rüsten bis der Arzt kommt“ funktioniert und der imperiale Gernegroß aus Moskau bittet heulend um eben solche: Was genau gedenken sie ihm denn anzubieten bzw. worüber soll verhandelt werden? Nicht dass am Ende der Verdacht aufkommt, das billige Geblöke wegen des SPD-Manifests soll von der diesbezüglich gähnenden Leere und Planlosigkeit im eigenen politischen Portfolio ablenken.
Spätestens bei seinem Satz, die Grünen hätten mit Habeck und Baerbock zur Realpolitik zurück gefunden, wollte ich dem Text von Herrn Resing nicht mehr folgen. Was an deren Tun Realpolitik gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Jedenfalls befeuert dieser Artikel die Phantasie der Freunde des Militärs und der dazu gehörenden Waffenindustrie, immer mehr und weiter aufzurüsten. So kann man diese unsere Erde auch vernichten. Der Gedanke dahinter ist doch stets der, dass das Erstschlagpotential so gewaltig ist, dass der jeweilige Gegner in Schach gehalten wird. Diese Spirale findet kein Ende.
Mein Kommentar -enier in den letzten zwei Wochen- nicht veröffentlicht.
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