
- Wenn der Tod zur Alternative für ein schlechtes Leben wird
In Kanada können sich Menschen für Suizidhilfe entscheiden, wenn ein Leiden als „unerträglich“ empfunden wird. Was einst als ethischer Grenzfall galt, stellt die Grundfragen unserer Vorstellungen von Autonomie, Würde und Fürsorge neu. Gestritten wird nun auch in den USA.
Sterbehilfe ist kein neues Thema. Schon in den 1980er- und 90er-Jahren entbrannte in den USA eine heftige Debatte, ausgelöst durch den umstrittenen Arzt Jack Kevorkian. Der Mediziner aus Michigan plädierte dafür, schwerkranken Menschen ein selbstbestimmtes Lebensende zu ermöglichen, anstatt sie durch das quälende Fortschreiten ihrer Krankheiten zu zwingen.
Für die einen war er ein Verräter an seinem ärztlichen Eid, für die anderen ein Engel der Barmherzigkeit, der den Tod als letzten Akt der Freiheit verstand. Kevorkian musste später ins Gefängnis, weil er Dutzenden Menschen beim ärztlich assistierten Suizid half. Damals galt er als radikal. Heute hingegen wirken seine Forderungen fast moderat. In zehn US-Bundesstaaten ist Sterbehilfe inzwischen legal – allerdings nur für Menschen mit einer terminalen Diagnose.
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Nach meiner Überzeugung ist unser Leben im grobstofflichen Bereich mit dem Tod nicht zu Ende, sondern wir gehen in die Feinstofflichkeit über, ohne irdischen Körper. Und wenn wir Dinge im grobstofflichen nicht aufgearbeitet haben, geht es im feinstofflichen weiter und wir werden auch wieder inkarnieren, bis wir unsere Aufgabe im hier und jetzt erfüllt haben. Man mag aus verständlichen Gründen den Suizid wählen, aber ob man damit seinen irdischen Aufgaben entrinnen kann? Ich glaube nicht. Ja, es mag jeder selber entscheiden, ob und wie er aus dem Leben scheidet. Doch wer ihm dabei hilft, schafft für sich ein eigenes Problem, das zu lösen schwierig sein wird. Und das Gesellschaften darüber diskutieren und hoffentlich sachlich und respektvoll dabei das Leben beleuchten ist in Ordnung. Am Ende aber bleibt es die Entscheidung eines jeden selbst, wie er ggfls. selbst sein Leben beendet. Ich werde jedenfalls kein Urteil über diese Menschen fällen.
Ein sehr bedenkenswerter Kommentar, dem ich voll zustimmen kann.
Eine andere Sache ist, wie die Gesellschaft in Krankenhäusern und Pflegeheimen mit den Sterbenden umgeht. Oft wird den Todkranken ein natürliches Sterben regelrecht verweigert.
Ich sage nur "Soylent Green"
"Über sich hinausdenken", das empfahl der Wiener Psychoanalytiker Victor Frankl als Mittel gegen Unglücklichsein. Sich selbst als absolut zu betrachten, ist damit unvereinbar. Dass ausgerechnet die Kanadier in einem Land voller Naturschönheiten Vorreiter für Sterbehilfe sind, erstaunt einen Bewohner von "German Angst" doch etwas.
sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Wie ein Fels steht diese Proklamation am Anfang unseres Grundgesetzes. Doch was mit Würde bei der Sterbehilfe gemeint ist, ist keineswegs eindeutig. Schiller sagte es so: „Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie! Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben.“ Wie also sollte sie aussehen, die mit unserer Würde vereinbar ist?
Eine Gesellschaft, die die Freiheit des Menschen zum höchsten Gut erklärt, darf Menschen auch beim Sterben nicht entmündigen. Deren freier Wille ist gefälligst ernst zu nehmen. Das heißt zu akzeptieren, dass Menschen, ob mit oder ohne schwere Krankheit, im Freitod eine Möglichkeit sehen, Würde und Selbstachtung zu bewahren. Argumente dagegen sind zweitrangig.
Und liebe Frau Davidson, Aufgabe des Staates ist es nicht primär, beim Sterben oder Leben zu helfen, sondern die Freiheit seiner Bürger zu sichern.
Das Dasein, eine Zumutung.........
Die Wucht und das Elend einer solchen Gemütsverfassung könnte verstörender nicht sein. Wie elend einsam und allein muss sich jemand fühlen, um sein Dasein als solche Zumutung zu empfinden, dass er lieber den Tod wählt? Welch seelische Pein und in was für Abgründe muss so so ein Menschenkind geschaut haben? Und wie viele seiner Wegbegleiter, so er denn je welche hatte, haben ihn vorbeiziehen lassen ohne zu helfen? Ohne zu fühlen, ohne zu umarmen ohne ein Lächeln und ein wenig Zuversicht zu schenken?
Ich weiß es nicht, aber eine Gesellschaft, eine Familie, eine Gemeinschaft kann und darf sich so ein Versagen eigentlich nicht leisten. Es ist unser aller Aufgabe nach Anderen zu schauen und niemanden zurückzulassen, wenn irgend möglich. So viele verlorene Seelen.....Der Herr steh' uns bei.
wenn wir ihn nur in uns wirken l a s s e n.
Der Glaube an Jesus Christus und seine frohe Botschaft (richtig verstanden und nicht mißbraucht, wie so oft in der Geschichte) gibt m. E. die Antwort auf alles Leid und jegliche Verzweiflung.
Wir Menschen sehnen uns - der eine mehr, der andere weniger, aber im Grunde alle - nach bedingungsloser Liebe, die uns aber selbst der beste Mensch meist nicht geben kann. Gott aber verspricht sie uns, wenn wir nur an ihn glauben, d. h.
ihm wiederum bedingungslos vertrauen.
Ich weiß: Es ist ohne liebevolle Begleitung schwer, zu diesem Vertrauen zu gelangen, aber es ist möglich, wenn wir nicht nachlassen, uns darum zu bemühen.
Viele Menschen wie z. B. Dietrich Bonhoeffer, sind Beispiele dafür, daß der Glaube uns selbst in Todesnot hilft.
Deshalb bin ich so traurig, daß im heutigen Europa die meisten Leute sich vom
Christentum abgewandt haben. Sie ahnen nicht, welchen Schatz sie damit achtlos und überheblich weggeworfen haben.
Wenn am Ende nur noch der Glaube bleibt, wird man von Einsamkeit erschlagen, liebe Frau Wallau. Ich finde, es braucht Menschen. Ob es nun der Glaube an Gott, Jesus Christus oder das Wunder des Lebens ist. Ohne andere Menschen, die dir zugewandt sind, stirbt die Seele jeden Tag ein Stückchen bis Nichts mehr bleibt. Und wenn dann ein Menschenkind beschließt, nicht mehr da sein zu wollen, dann ist das eine gesellschaftliche und zwischenmenschliche Bankrotterklärung, finde ich. Das wollte ich eigentlich mit meiner Einlassung in erster Linie zum Ausdruck bringen. Der Glaube alleine wird nicht reichen, er muss geteilt und gelebt werden. Dann kann man auch eine seelische, eine psychische Erkrankung überstehen. Aber das ist natürlich nur eine These, ein Ansatz.......Ein schönes Wochenende Ihnen:)
gesetz" kenne ich nicht im Detail. Von der Logik her gehört der selbstbestimmte, gern - wie schon bei den Geschlechtsumwandlung praktiziert - auch medizinisch begleitet. Ähnlich wie bei operativen Geschlechtsumwandlungen ist auch die Rückkehr aus dem Schattenreich schwierig. Der große Irrtum: Das Leben ist nicht so selbstbestimmt, wie man es gern glauben mag.
Ihren Glauben möchte ich haben. Die Realität dieser Welt macht mir das schwer. Bin wohl ein ungläubiger und zweifelnder Thomas.
Dazu Kurt Marti:
"Manchmal kennen wir Gottes Willen,
manchmal kennen wir nichts.
Erleuchte uns, Herr, wenn die Fragen kommen.
Manchmal sehen wir Gottes Zukunft,
manchmal sehen wir nichts.
Bewahre uns, Herr, wenn die Zweifel kommen.
Manchmal spüren wir Gottes Liebe,
manchmal spüren wir nichts.
Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.
Manchmal wirken wir Gottes Frieden,
manchmal wirken wir nichts.
Erwecke uns, Herr, dass dein Friede kommt."