
- Viel Lärm um nichts
Die Empörung über das SPD-Friedens-Manifest ist maßlos übertrieben. Mit Ruhe betrachtet, ist das Papier Zeugnis einer Reihe von Denkfehlern. Aber es gibt auch wichtige Anstöße. Weniger Aufregung täte unserer Debattenkultur gut.
Nimmt man den medialen und politischen Entrüstungssturm ernst, der in den vergangenen Tagen über die Verfasser des SPD-„Friedens-Manifestes“ hereingebrochen ist, könnte man den Eindruck gewinnen, der vaterlandslose Geselle würde fröhliche Wiederauferstehung feiern.
Die FAZ sprach von einem „Manifest von einem anderen Stern“, im Spiegel unterstellte Osteuropa-Experte Jan C. Behrends den Verfassern „Mythenbildung“, die Welt sah den Pazifismus entzaubert, und der Deutschlandfunk wähnte die Sozialdemokraten auf einem Selbstfindungskurs, der in die Selbstverstümmelung münde. Selbst die taz – die ehemalige Leibpostille der Friedensbewegung – kritisierte das SPD-Papier.
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Liegt es vor allem an der fehlenden Debattenkultur während der "alternativlosen" Merkel-Jahre ? In diesen Jahren ein "Manifest" ? Eine eher schräge Vorstellung. Und die Medien (rühmliche Ausnahme: CICERO) haben mitgemacht. Nun ist der mediale Aufschrei unangemessen laut. Und plötzlich ist für viele der früheren Merkel-Claquere das Verbot einer 25%-Partei alternativlos.
Lieber Herr Grau, war es nicht so dass die Krim schon seit etwa 1700 zu Russland gehörte und Russland wegen ihrer "Liegenschaften wie z. B. dem Schwarzmeerhafen Sewastopol gewaltfrei zurück geholt hat?
War es nicht so, dass Russland erst nach jahrelangen Vorwarnungen angegriffen hat, weil Kiew mit Unterstützung durch die USA/Biden und nationalsozialistisch geprägten Milizen wie dem ASOW-Bataillon die russischstämmigen Bewohner der Ostoblaste unterdrückt, massakriert und gequält hat? War es nicht so, dass Russland jahrelang gegen die vertragsbrechende NATO-Osterweiterung interveniert hat? War es nicht so dass die USA Nord stream 2 gesprengt hat, jahrelang Waffen an die Ukraine/Selenskyj geliefert hat? Wann also hat Russland die militärische Auseinandersetzung gesucht? Hat nicht die Biden-Regierung im Schulterschluss mit der NATO und Kiew Russland jahrelang provoziert? Und wer beschießt offen stehende ungetarnt stehende Kampfbomber in Russland? Waren das nicht Selenskyj?
„……wenn westliche Politiker Vladimir Putin zurecht auffordern Rußlands Unterstützung für die pro-russischen Terrormilizen zu beenden, dann, ja dann müssen sie jetzt auch der ukrainischen Regierung in den Arm fallen, denn der Bericht der UN ist unmißverständlich. Auch das ukrainische Militär terrorisiert die Zivilbevölkerung, es trägt den Krieg mit Artilleriefeuer in Wohn- und Schlafzimmer, es nimmt kaum Rücksicht auf die Not der Menschen und auf deren Leben offenbar noch weniger, dies kann, dies darf Europa nicht dulden. So wie Moskau mit verantwortlich ist für eine Soldateska die Unschuldige entführt, foltert und mordet, so tragen Europas Regierungen Mitverantwortung für das rücksichtslose Töten einer Regierung der sie selbst zur Macht verholfen haben......"
"....Deshalb braucht es jetzt eine klare Botschaft an die Machthaber in Kiew: Der Terror gegen die Zivilbevölkerung muß beendet, der Artilleriebeschuß von Wohngebieten sofort eingestellt werden. Wenn nicht macht sich Europa mitschuldig, dann sind die getöteten Zivilisten im Häuserkampf in Donezk oder Lugansk auch unsere Toten“
Erkenntnisse des Systemjournalisten Georg Restle die nicht nur dieser, sondern leider die meisten „Experten“ mittlerweile ignorieren, die aber unbedingt zu berücksichtigen sind, wenn es um die Schuldfrage geht! Wer diese Fakten unterschlägt/ignoriert ist niemals in der Lage den Ukrainekonflikt korrekt zu beurteilen.
Lieber Herr Grau, und noch eine Frage: Hat Putin zivile Ziele, in denen die Ukraine keine militärischen Anlagen und Munitionslager platziert hatten, je angegriffen? Dies wurde nur in ein eintöniger Gleichförmigkeit von der westlichen MSP behauptet aber nie anhand von Bildmaterial nachgewiesen. Russland ist erst "massiv" geworden, nachdem Selenskyj mit westlicher Geheimdienstunterstützung vertragsgemäß ungetarnte stationierte strategische Bomber im russischen Hinterland mit Drohnen angegriffen hat. Was ist daran falsch? Russland war mehrmals zu Friedensgesprächen bereit, siehe z. B. Istanbul März 2023. Wer hat sie abgelehnt? War das nicht Johnson, englischer Premier, im Einverständnis mit Brüssel?
Passt die Aufregung um das Manifest nicht in ein Gesamtbild, wie etablierte Politik und Medien auf diesen Krieg schauen? Warum ist jeder, der versteht, dass Putin keine NATO-Truppen an seiner Grenze stationiert haben will, gleich „dessen Freund“? Gehörte nicht früher zur Diplomatie, sich in den anderen hineinzuversetzen? Für uns sind die NATO-Truppen „Friedenstruppen“, aber muss das jeder so sehen, trotz der Kriege in anderen Ländern (Irak, Afghanistan etc.)?
Russland soll das erste Mal besiegt werden, dass es nie wieder in die Lage kommt, einen Krieg anzufangen, wie die ehem. Außenministerin postulierte. Es ist noch kein Jahr her, da wurde der ungarische Präsident Orban von der gesamten EU erniedrigt, weil er eine „Friedensinitiative“ gestartet hat. Trump wurde an den Pranger gestellt, weil er von Selenskyj Friedensgespräche forderte.
Keine Frage, unsere „Abrüstung“ ging zu weit. Aufrüstung und Gespräche mit dem Gegner auf Augenhöhe sind der Weg zum Frieden.
Sind die Kommentare ettlicher verbaler Kriegsgeifernder „Greta Thunberg wie Mathias Döpfner, Chef von Springer, und seiner Demagogie Gesellen in Welt und Bild, Lars Haider vom Abendblatt und Herrn Schwennike und die FAZ Textschmierer. Sie alle könnten durchaus was ihre Kriegeilheits-Schreiberei betrifft, durchaus im Goebbels Propaganda Ministerium gesessen haben.
der SPD nicht zu, vernünftige Vorschläge zu machen, dennoch ist jeder Versuch Frieden in die Ukraine zu bringen lobens- und diskussionswert.
„nicht alles, was im Sinne Moskaus ist, muss automatisch der Ukraine oder dem Westen schaden“
Das ist vollkommen richtig, offene Diskussionen sind aber im besten grünlinkswoken Deutschland aller Zeiten verpönt, „unsere“ Demokratie gibt eine Linie vor die nicht hinterfragt werden darf, so auch in dieser Sache. Wer es dennoch macht, wird, nicht anders als die AfD seit Jahren, diskreditiert, diffamiert, stigmatisiert, gecancelt, und zwar völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Aussagen.
Der Autor kritisiert das Manifest, dabei sieht er die Ursachen für den Konflikt offensichtlich nur in Moskau, damit ignoriert auch er die Wirklichkeit, denn es gab einen gut 20-jährigen Vorlauf zu diesem Konflikt an dem „der Westen“ maßgeblich beteiligt ist!
Ansonsten ist Deutschland mittlerweile (zum Glück) diplomatisch bedeutungslos.
Wenn man sich die SPD so anschaut, so sind die jetzigen Manifest´ler die kümmerlichen Reste der einstigen Garde Willi Brandts. Indes, nicht sie verkennen die Realität, sondern Eiferer und Kriegsgeile vom Schlage eines Pistorius, der ohne seine neue Kriegsgeilheit eine Nullnummer wäre. Denn es ist genau andersherum wie Kanzler und Kriegsminister etc. behaupten. Hier schrieben schon ein paar User, dass die Russen die Herausgeforderten seien. Zu bewundern ist indes Putins Langmut mit den ewigen Provokationen des koksenden Komikers, mit den Unverschämtheiten der US-Administration unter Senilius Biden und den Großmäuligkeiten Macrons, Starmers und anderer Westler. Man stelle sich vor, die USA wären solcher Art provoziert worden, sagen wir von Mexiko. Dann gäbe es heute kein Mexiko mehr. Wir Deutschen aber sollten das Maul halten. Von Merkel entmündigt und entmannt, von der Ampel in Grund und Noden gewirtschaftet, ist mery old Germany nur noch das Gerippe seiner selbst. Eine Lachnummer.
ihr Michels, wir, die SPD, sind Friedenspartei, gelle? Bitte wählt uns wieder.“ Daher kann man es durchaus weglegen.
Gelesen habe ich es nicht, aber ich halte eine historische Einordnung des Ukrainekrieges in Bezug auf die Ostpolitik der 70er/80er für unsinnig.
Es fehlt noch immer an Bestrebungen, die im Westen dominante Monokausalität in Sachen Kriegsschuld zu überdenken und mal ernsthaft zu diskutieren, wie es soweit kommen konnte. NATO-Osterweiterung, Westbindung der Ukraine (für Russland halt nun mal bedrohlich, so etwa wie einst die Stationierung von Sowjet-Waffen auf Cuba für die USA), Missachtung russ. Interessen, etc.
Die USA hätten in ähnlicher Situation jeden Krieg begonnen.
Das „darf“ man aber nicht einmal ansprechen, ohne gleich „Putintroll“ oder sonstigen Blödsinn entgegengeschleudert zu bekommen.
Dieser Krieg ist auch eine Folge der Unfähigkeit zu offener, ideologiefreier Diskussion. Auf allen Seiten.
Zeit für Ernsthaftigkeit. Aber woher soll sie kommen?
Die wesentlich von den genannten Linken erst in diesen bedauernswerten Zustand skandiert wurde. Dass es wieder Unsagbares, ja Undenkbares gibt, ist Agitprop-Typen wie Mützennicht und Stägner zu verdanken
Ich habe es zur Kenntnis genommen und für zu leicht befunden. Wenn einem inhaltlich die starken Argumente ausgehen oder man sie bewusst nicht nennen will, müssen nicht selten schräge und häufig auch falsch angeführte historische Vergleiche herhalten. Ja, das ist auch ein Beleg der fehlenden Debattenkultur, diese Aufregung über dieses angebliche Manifest. Denn die wirklich historische Wahrheit haben auch diese SPDler schön ausgespart. Und Herr Grau, ich lese häufig davon, dass sich Putin Fallen gebaut hätte und aus diesen nicht heraus kommt. Mal überlegt, dass er die Fallen zwar gebaut hat, aber andere hineingeraten sind und er nur daneben steht? Man kann alles aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Jedenfalls wird diese kleine SPD-Aufstand schnell verpufft sein. Man hat ja schon mit dem Vergessen begonnen.