Bartłomiej Sienkiewicz / picture alliance

Bartłomiej Sienkiewicz über Deutschland - „Wir sind zutiefst beunruhigt“

Der Vertraute von Polens Premierminister Tusk, Bartłomiej Sienkiewicz, hält die Migrationspolitik der Bundesregierung für nicht nachvollziehbar. Die hohen Anreize in Deutschland belasten auch Transitländer wie Polen. Im Interview fordert er einen konsequenten Schutz der EU-Außengrenzen.

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

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Bartłomiej Sienkiewicz ist Abgeordneter der liberalkonservativen Bürgerplattform (PO) im Europaparlament, die dort wie CDU und CSU der Fraktion der Europäischen Volkspartei angehört. Er gilt als Vertrauter des Premiers Donald Tusk, unter ihm war er Innenminister (2013/14) und Kulturminister (2023/24). Er ist Urenkel des Literaturnobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz.

Herr Sienkiewicz, als die neue polnische Regierung vor fast einem Jahr ihr Amt antrat, herrschte in Berlin Erleichterung. Doch heute gibt es keine Anzeichen für polnisch-deutsche Harmonie.

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Jens Böhme | Mi., 27. November 2024 - 18:05

Die europäischen Nachbarn werden demnächst Antrag auf Entlassung Deutschlands aus der EU beantragen. Politisch, energiepolitisch und wirtschaftlich ist Deutschland ein Klotz in der EU.

Noch gibt die Kuh Milch, da wird noch nicht geschlachtet.
Erst wenn das versiegt, frei zun Ausweiden.

MfG

Ronald Lehmann | Mi., 27. November 2024 - 18:32

die Titanic DE & die Kapitäns-Kajüte gekapert & in ihre TOTALITÄRE MACHT gebracht haben

DANN ist GUTER RAT teuer

zumal Teile der mittleren Offiziersgarden & der höheren Mannschaften von skrupellosen Linksfaschisten bestochen & in ihre Dienste aufgenommen geworden sind 😈

wie z.B. die komplette Admiralität "MEDIEN"

aber auch die Justiz ist schon mehr als "linkslastig" & Knetmasse in den Händen der wahren Macht

wo nicht mehr irgend welche Gesetze, GG oder Verordnungen/Anweisungen zählen

geschweige Werte, Verantwortungs-Übernahme, Eide oder Anheuerungen/Wahlen selbstverpflichtend sind

sondern nur noch der Finsternis 🏴‍☠️☠
treu ergeben sind

& schlimmer wie die Busch-Menschen mit der KRIEGS-TROMMEL'N auf 'allen Kanälen hemmungslos & perfide wirken

um
A - ANGST zu verbreiten
B - Gottlos & andere LOSIGKEITEN in der de Gesellschaft zu erzielen & zu erwirken
C - Hass auf die NICHT IM GLEICHSCHRITT mitmarschierten zu entfalten
D - damit ALLE weißen Untertanen Voldemort anerkennen & huldigen👹😭

Reinhold Schramm | Mi., 27. November 2024 - 18:38

Der monatliche Durchschnittslohn in Afghanistan liegt bei 29 Euro (nach Umrechnung). Die Mehrzahl hat noch weniger! Analoges gilt für weite Teile Afrikas.
Zudem, was selbst nicht für Deutsche gilt, wer nach Deutschland kommt, der muss nicht arbeiten und bekommt mitunter eine lebenslange Vollversorgung! - so wie Angehörige des Adels und der Bourgeoisie in Entwicklungsländern.
Für Millionen (vorgebliche) Flüchtlinge, Migranten und Asylanten hat sich der Traum vom Konsumparadies ohne persönliche Erwerbsarbeit in Deutschland erfüllt.

Tomas Poth | Mi., 27. November 2024 - 19:12

Ach herrje, das ist doch mal was.
Solange aber der EU-Außengrenzenschutz nicht funktioniert, machen wir besser die Grenze zum europäischen Osten und Süden zu. Dann sind diese Länder gehalten ihre EU-Außengrenzen wirksam zu kontrollieren und nicht einfach alle nach Deutschland durchzuwinken. Das ist nämlich das Problem! Polen erhält Milliarden von Subventionen aus der EU, dann tut doch mal etwas dafür! Werden ja noch ein paar Euro für einen dichten Zaun übrig sein!

Peter William | Mi., 27. November 2024 - 19:29

Ansichten und dann die letzte Frage. Was soll das? Ich wurde beispielsweise 1985 geboren. Ich habe nichts verbrochen, habe niemanden geschändet, ermordert oder dessen Eigentum geplündert und zerstört. Das ist einfach mal alles 3 Generationen her, kommt darüber hinweg. Polen erhält reichlich Geld direkt über von der EU, insbesondere damit auch von Deutschland. Euch geht es doch wirtschaftlich mittlerweile ganz gut. Was soll das ständige kratzen an uralten Narben, diese verschwinden nun mal nicht und heilen können wir sie auch nicht. Ansonsten Zustimmung, die Außenpolitik Deutschlands der letzen 20 Jahre war geprägt von einer unglaublichen Naivität. Aufgrund meines Alters maße ich mir nicht an andere Epochen wirklich zu beurteilen, Infos aus 2ter Hand. Die Anzahl der Ansichten ist praktisch immer gleich der Anzahl der Quellen.

Urban Will | Mi., 27. November 2024 - 21:11

„zutiefst beunruhigt sind“ angesichts der Tatsache, dass das - noch – wirtschaftsstärkste Land in Zentraleuropa seit weit mehr als 10 Jahre von kompletten Idioten einerseits und eiskalten Abwicklern regiert wird. Sprich Dummheit ergänzt klare Zielsetzung („Deutschland verrecke“)
Aber warum so spät die Beunruhigung?
Diese geisteskranke Migrationspolitik läuft seit fast 10 Jahren und mehr oder weniger einige Wochen nach Grenzöffnung war jedem Esel klar, dass das deutsche Asylsystem massiv missbraucht wurde und unsere trotteligen Behörden sich munter verarschen ließen. Das läuft bis heute so. So langsam schlägt sich dieser Irrsinn überall durch. Die Systeme brechen reihum zusammen.
Aber: Die Deutschen haben sich immer wieder Regierungen gewählt, die diesen Irrsinn pflegten und werden sich auch 2025 ein solche wählen.
Das ist gesellschaftliche Pathologie in Reinstform. Sonderwege. Bis zum großen Krawumm, dann wieder blödes Geglotze und die „Wie konnte...?“-Frage.
Narrenschiff.

lieber Herr Will, dann könnten wir ja ruhig abwarten, was weiter geschieht.
Leider aber sitzen wir in einem Boot mit den vielen Verblödeten, die einer Angela Merkel noch heute ihre "Großherzigkeit" im Jahre 2015 hoch anrechnen.
Auch die nächste Wahl dürfte nichts daran ändern, daß Deutschland seine Sonderwege weitergehen wird - bis alles zusammenbricht.
So lange die GRÜNEN und auch die SPD mitzubestimmen haben, kann und wird sich prinzipiell nichts verbessern.

NICHTS.

Wir sollten uns auf eine Zukunft mit starken Unruhen und Verteilungskämpfen schlimmster Art gefaßt machen.
Und irgendwann - dafür haben alle Altparteien zuverlässig gesorgt - wird in Deutschland der Ruf nach einem "starken Mann" wieder laut erschallen.
Das steht für mich fest.
Dafür werden allein die Zuwanderer schon sorgen, die z. B. mit Begeisterung und regelmäßig auch einen Herrn Erdogan wählen.

Stefan Jarzombek | Mi., 27. November 2024 - 23:33

"Nach dem Krieg hatte Polen nichts zu sagen, Moskau beschloss, dass wir den Marshallplan nicht annehmen und auch auf Reparationen verzichten sollten."
Schlesien war doch ein sehr hoher Preis und in Deutschland wirkt die Vertreibung der deutschen Bevölkerung bis heute nach.
Also mal ganz ruhig und sachlich bitte.
Ferner spricht das Verhältnis Polen zu Israel Bände und somit ist es wahrscheinlich, daß Polen noch nicht einmal ansatzweise damit begonnen hat, die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.
Meine Generation wäre ja wirklich schön blöd, wegen solchen Aussagen aus Polen unablässig weiter zu Kreuze zu kriechen.
Die Enkel haben nämlich nicht ein Quäntchen Schuld an den Vorwürfen und von denen die es betrifft sind auf beiden Seiten die meisten Überlebenden bereits gestorben.
Also mal lieber einen Gang zurück schalten liebe Polen.

Markus Michaelis | Mi., 27. November 2024 - 23:48

Ich sehe das als ziemlich verfahren an. Ich kann die Argumentation Sienkiewicz gut glauben, auch, dass Sprengkraft für die Zukunft vorliegt, mag stimmen. Ich sehe nur auch das Problem, dass dieses Problem mit Polen nicht isoliert steht.

Von einem anderen Blickwinkel aus, ist man in Deutschland schon fast zu besessen davon, Schuld aufzuarbeiten - von der Nazischuld auch auf andere Gebiete übertragen, aber auch die Nazizeit selber bestimmt heute viele politische Grundlinien - nur eben nicht so, wie es die Polen bräuchten. Das ist auch verwoben mit dem anderen großen Problem der Polen mit Deutschland - der Migration. Aus Sicht der "Altdeutschen" leisten wir schon soviel, aus Sicht der Migranten (die auch deutsche Wähler werden) gibt es größere Probleme als diese Schulden mit Polen.

Ich habe nicht den Eindruck, dass das ganze gut konvergiert - man kann froh sein, wenn es sich nicht unkontrolliert aufschaukelt.

Albert Schultheis | Mi., 27. November 2024 - 23:50

Als er noch in Brüssel war, hat Tusk den ganzen Migrations-Terror Merkels und von der Leyens mitgemacht! Jetzt sitzt er in Warschau und spielt den Verteidiger polnisch-nationaler Interessen - gegen Deutschland und gegen die EU - dir ihn doch dorthin gebracht hat. In den Augen der RotGelbGrünen Khmer ist er ein Erz-Nazi, schlimmer als sie AfD, denn er fordert genau das, was diese fast 10 Jahr lang gefordert haben, endlich die EU abzuschotten. Aber die Khmer verspüren offenbar eine Beißhemmung. Warum hat er das in Brüssel niemals gefordert? Weil es ihm allein um die politische Machtergreifung in Polen ging. Tusk ist ein brandgefährlichrr Mann, ein Russland- uns Deutschland-Hasser und ein egomaner kleiner Despot. Wir sollten ihn im Auge behalten.

Walter Bühler | Do., 28. November 2024 - 00:16

... die ihre Nachbarn nicht ernst nehmen will und offenbar auch nicht mehr ernst nehmen kann.
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Es ist der helle Wahn, wie dumm und realitätsblind die deutsche Außenpolitik in den letzten Jahrzehnten mit unseren realen Nachbarn umgegangen ist: Frankreich, Polen, Schweiz, Österreich, Italien, Dänemark, Ungarn, Niederlande, Tschechien, ....

Für diese unsere Nachbarn gab es von der arroganten deutschen "Politik" (also von der deutschen Regierung, von den deutschen Parteien und von den {von ihnen finanziell abhöngigen] Medienfritzen und "Experten") nur inhaltsleeres und gönnerhaftes Geschwurbel, sonst NICHTS.

Wirklich wichtig wäre dagegen eine Politik nach dem alten Motto unserer Vorfahren : "Concordia domi, foris pax".

Das setzt aber Intelligenz, Fleiß, Pflichtgefühl und Achtung vor dem Detail voraus, also Kompetenzen, die nicht auf den Kompetenzlisten unserer gegenwärtigen geschwätzigen und denkfaulen "Elite" stehen.

Sabine Lehmann | Do., 28. November 2024 - 03:55

Über das Stadium des beunruhigt sein, sind wir in Deutschland doch schon längst hinaus. Wir sind jetzt abgehärtet. Denn mal ehrlich(für Politiker hier ein redaktioneller Hinweis: Nicht weiterlesen, ist eh sinnlos):
Wer ist denn heute noch erschüttert, wenn er die Tagesmeldungen liest? Hier ein Messermord, dort eine oder mehrere Vergewaltigungen, gerne auch in Gruppen, dann macht es mehr Spaß, eine Brandstiftung im Nachbarort, Massenschlägerei u. Schüsse auf offener Straße, die Scharia-Polizei, die deine fehlende Burka moniert, zwei Straßen weiter ruft der Muezzin schon wieder Allahuakbar, und Du selbst möchtest am liebsten nur noch mit Personenschützern aus dem Haus.
Normal. Also Dein "Normal". Das "Normal" für Deinen Bürgermeister, Deinen Landrat, Deinen Ministerpräsidenten, Deinen Kanzler sind:
Regenbogenfahnen. Gendern. Queer. LGTBetc. Klima, Wärmepumpe, die Villa im Tessin mit beheiztem Außenpool, u. die Hoffnung auf die nächste Seuche. Während Du da draußen um Dein Leben rennst.

Christoph Kuhlmann | Do., 28. November 2024 - 07:20

Der innenpolitische Schaden übrigens auch. Die Desorientierung währt nun zehn Jahre und hat erheblich zur Destabilisierung der EU beigetragen. Der Austritt Englands war ein deutliches Warnzeichen und kommt einer politischen Katastrophe sehr nahe. Der Kurs einer Minderheit in Deutschland wird durch die Ausgrenzung immer größerer Teile des Bürgertums ermöglicht. Dies ist eine Folge des Linksschwenks der CDU unter Merkel. Zehn Jahre Paralyse bei der Migration hat die EU in den Augen vieler Nationalsaaten unglaubwürdig gemacht. Zumal bei Millionen von Migranten, die nur national Aufenthaltsrecht haben eine Kontrolle an den nationalen Grenzen notwendig macht. Es ist einfach zu einfach große Mengen Geld zu verdienen, indem man mit Transportern voller Illegaler, die gut dafür bezahlen über unkontrollierte Grenzen fährt. Damit ist Schengen gescheitert. Die fehlende Kontrolle der EU Außengrenzen ermöglicht den illegalen Zuzug von Millionen. Die EU wird auch nach zehn Jahren weiter zerstört.

Ernst-Günther Konrad | Do., 28. November 2024 - 10:04

Das sehen die Realisten in Deutschland auch so. Aber man ist ja rechtspopulistisch und ein Ausländerfeind, wenn man das sagt und darüber schreibt.
Und die angekündigten Maßnahmen unserer Parteien, außer der AFD, sind alles nur Blendgranaten.

Heidrun Schuppan | Do., 28. November 2024 - 19:48

Sonderrolle einnehmen – D gefährdet damit auch andere Länder, die drum herum liegen. Atom-Aus – Sonderweg eingeschlagen. Migration – Sonderweg, der Rest soll bitte folgen. Deindustrialisierung – Seht her, geht doch, bitte nachmachen. Verarmung der Bevölkerung bei geringem Wohneigentum – Wir machens vor, wie das geht. Niedrige Renten – Auch da haben wir den Bock abgeschossen und sind auch noch stolz drauf. Jetzt noch dazu: Die höchste Wolfspopultion, höher als ganz Skandinavien zusammen, und das im dichtest besiedelten D – Wir kriegen auch hier nicht genug. Was sagt Steffi Lemke dazu? Einfach nur noch irre, diese Sonderwege, die, wie gesagt, auch unsere Nachbarländer, nicht nur Polen, Angst machen müssten ... Unsere nächste Regierung wird alles nur noch toppen ... Da geht noch mehr ...