Merz Selenskyj
Selenskyj und Merz in Berlin / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

Selenskyj in Berlin - Ringen um den Frieden

Während Friedrich Merz den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Berlin empfängt, fliegt Bundesaußenminister Johann Wadephul nach Washington. Seine Mission: Die USA zu bewegen, die Maßnahmen zur Beendigung des Kriegs besser zu koordinieren.

Thomas Urban

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

So erreichen Sie Thomas Urban:

Wolodymyr Selenskyj musste bei seinem Kurzbesuch in Berlin erst gar nicht die Position des Bittstellers einnehmen, denn Bundeskanzler Friedrich Merz vermittelte ihm die Botschaft, dass die Ukrainer mit ihren Vorstellungen von einer weiteren Unterstützung durch die Deutschen in ihrem Verteidigungskrieg gegen die russischen Aggressoren offene Türen einläuft: „Wir stehen fest an der Seite der Ukraine.“ Merz kündigte die gemeinsame Produktion „weitreichender Waffen“ an, er bekräftigte, dass die Waffenproduktion für die Ukraine, an der sich auch andere EU-Staaten beteiligen, aus den Zinsen der eingefrorenen russischen Guthaben auf europäischen Banken finanziert werden soll.

Nicht zur Sprache kam auf der gemeinsamen Pressekonferenz die Attacke Donald Trumps auf Kremlchef Wladimir Putin zwei Tage zuvor, doch weckte sie zweifellos die Hoffnung nicht nur in Kiew, sondern auch bei den Unterstützern der Ukraine in der EU, dass dieser endlich die von ihm selbst wiederholt ins Gespräch gebrachten Sanktionen gegen Russland anordnet. Trump hatte über Putin wegen der jüngsten schweren Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine gesagt: „Er ist völlig verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten. Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund.“ Man fragt sich, warum Trump sich erst jetzt an den russischen Angriffen stört.

Cicero Plus

Ohne Abo Lesen

Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Black Night | Mi., 28. Mai 2025 - 18:31

Es ist bekannt das dieser an einer dissozialen Persönlichkeitsstörung erkrankt ist.

Das ehemalige "Hasenrennen" der EU & Russland muss umgehend beendet werden.

Diesen Konflikt hätte man ganz am Anfang im Keim ersticken können. Aber es hatte keiner die Eier in der Hose dies zu tun. Und jetzt zieht sich der Mist schon über 3 Jahre. Die Abteilung "Doppelwumms" hatte ja kläglich versagt.

Glauben Sie an den Wahnwitz, dass sich Putin von Deutschlands "militärischer Stärke" beeindrucken lässt. Seien Sie gewiss, Putin kennt die deutsche Stärke im Detail. Er ist kein Politiker der großen Worte und der schwachen Taten. Nein, vor dem Maulhelden Merz muss man keine Angst haben. Trotzdem treibt dieser Kerl ein gefährliches Spiel. Sollte er tatsächlich Taurus auf Moskau loslassen - wobei Taurus genauso überschätzt wird wie frühe die ehemaligen Hitlersche V2 - könnte Moskau mit "Haselnüssen" antworten. Aber, es wird dies indes nicht tun, weil man in Moskau genau weiß, wie man sich in Berlin in die Hosen scheißt, wenn es zu so einer Konfrontation kommen sollte. Merz ist ein Großmaul, ein Ankündigungspolitiker, und er hat keine Ahnung von dem, was er da gerade loslässt. Ich wiederhole mich, ich glaube Merz hat zum Ende des Jahres fertig, er hat dann keinen Schuss Pulver mehr. Die ganze Welt wird über ihn lachen. Insofern trauen Sie unserem Land Dinge zu, die es niemals leisten kann

aber man wollte nicht. Der alte senile und demente Opa im "Oval Office" wollte einen Konflikt um Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Die Russen wollten keine Nato in der Ukraine und dass Minsk 2 strickt umgesetzte wird beides wäre locker machbar gewesen aber wie gesagt man wollte diesen Konflikt und die dummen Europäer voller "Tatendrang" vorneweg mit dabei als ob es nie 2 verheernde Kriege in Europa gegeben hätte. Kleine Anmerkung Selenskyi sucht noch verzeifelt nach Personal mit Eiern für den Schützengraben wie wär`s?

Ingofrank | Mi., 28. Mai 2025 - 19:13

auf den deutschen Außenminister gewartet……
Was für eine Überschätzung der eigenen Möglichkeiten UND Fähigkeiten.
Reicht es nicht, dass uns diese deutsche Regierung mit Schulden ungeahntem Ausmaß aufgebürdet hat, treibt sie uns noch in einem Krieg mit Russland und zehrt damit die letzten ökonomischen Möglichkeiten aus ? Gemeinsame Rüstungsproduktion mit der Ukraine? Geht’s noch ?
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Pamina | Mi., 28. Mai 2025 - 20:00

Für dauerhaften Frieden sind Kompromisse notwendig und auch die Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Russlands. Ich sehe hier von der Koalition der Willigen nur Eskalation: Ultimaten, Sanktionen und unrealistische Maximalforderungen.

Russland unter Putin beansprucht, dass es an seinen Grenzen nur Länder mit Marionettenregimen wie in Belarus geben dürfe.
Nicht weil es fürchtet, angegriffen zu werden. So etwas zu äussern wagt noch nicht einmal jemand wie Medwedjew oder Larow. Das aus dem Regierungsapparat des Landes mit den meisten und stärksten Atomraketen weltweit zu hören würde wohl einen globalen Heiterkeitsausbruch auslösen, der so stark wäre, dass man seine gesundheitlichen Folgen für viele Menschen fürchten müsste.
In Wahrheit möchte man sich wieder sonnen können in einem riesigen Reich mit unterworfenen Vasallenstaaten. Ganz ohne tieferen Sinn. So wie manche Leute sich einen Lamborghini oder Maserati für den Stadtverkehr wünschen. Nur dass die anders als Putin und seine Marionetten dafür keine Menschen töten.

Kubakrise 14. - 28. Oktober 1962. Da hat die SU natürlich auch nicht die VSA bedroht? Die Russen sollen das, für das die Amerikaner damals einen Atomkrieg vom Zaun gebrochen hätten, stillschweigend akzeptieren? Wenn ich jeden Tag in ihren Vorgarten schei..., werden Sie eines Tages auch entsprechend reagieren. Und mein Nachbar urteilt dann, warum sollte ich das nicht dürfen, schließlich bin ich ja der Gute und Sie das Böse schlechthin. Wo war übrigens ihr Heiterkeitsausbruch, als der Irak völkerrechtswidrig kurz und klein gebombt wurde? Etwas Allgemeinwissen und selbst denken kann hilfreich sein. Das gilt auch für ihren Bruder im Geiste "Black Night", der wohl gerne mal mit einer Kalaschnikow Bekanntschaft machen würde. Warum seid ihr nicht alle längst in der Ukraine zu ihrer Unterstützung?

... wird schnell nicht mehr sichtbar, wenn man einfach beschließt, ihn nicht mehr sehen zu wollen.

Eine zutiefst menschliche Verfhrensweise, die aber nicht immer der Realität gerecht wird, auch nicht der politischen Realität.

Blinde sind ja auch bekanntlich nicht besonders gut, wenn sie Autofahren wollen.

Urban Will | Do., 29. Mai 2025 - 03:26

„Ringen um Frieden“, indem man neue Waffendeals schmiedet und große Reden schwingt.
Der Bettler musste nicht einmal betteln, man hat sich ihm schon vorher unterworfen und wird ihm alles geben, was er möchte.
Dann möge er noch ein paar Monate oder Jahre weiter seine Jugend an der Front verheizen und am Ende doch genau da stehen, wo er schon vor rund drei Jahren stand.
Um welchen Frieden soll hier „gerungen“ worden sein? Wenn man um etwas ringt, dann möchte man das auch unbedingt haben. Wer bitteschön will denn hier wirklich Frieden?
Was glauben dieser Bettler und der Gockel, was sie mit ihrer Show in Berlin erreichen können? Wen sie denn wohl beeindrucken? Trump? Der nimmt keinen von beiden ernst. Putin? Der kennt diese Shows zur Genüge. Die Antwort auf diese Posse werden dann jetzt wieder einige Ukrainer mit dem Leben bezahlen.
Das ist doch alles nur noch erbärmlich, so wie dieser Beitrag, dem ich außer Säbelrasseln nichts entnehmen konnte.
„Im Westen nichts neues.“ könnte man sagen.

Detlev Bargatzky | Do., 29. Mai 2025 - 06:15

Die Nürnberger Prozesse!
Da hat man den bis zu diesem Zeitpunkt überlebenden deutschen Kriegstreibern den Prozess gemacht und sie aufgeknüpft.
Mal schauen, ob sich das nach einem Waffengang gegen Russland wiederholen lässt.

Michael Kaufmann | Do., 29. Mai 2025 - 06:26

Pamina, dem ist nur hinzu zu fügen das es einen entsetzt wie selbstbezogen Russland einfach übergangen wird.

Stefan | Do., 29. Mai 2025 - 07:35

Sich mit dem Krieg in der Ukraine so sehr zu beschäftigen, lenkt meiner Meinung nach lediglich von den grundlegenden Problemen zu Hause ab.
Das gilt sowohl für Merz als auch für Trump.
Hat man jemals solch' einen Aufstand gemacht, wenn die USA irgendwo einmarschiert ist ???
Wer erklärt mir den Unterschied zwischen gutem und bösen Krieg ???

Christoph Kuhlmann | Do., 29. Mai 2025 - 16:07

Erst redet Trump durch übereilte Zollankündigungen die Kurse herunter. Die Wall Street verliert vier Billionen an Börsenwerten. Dann setzt er für drei Monate die neuen Zölle aus und kündigt neue an, die er wieder aufschiebt und dann funkt ihm die Justiz dazwischen. Nach einem Urteil ist ein Großteil der Zölle illegal. Seine Juristen werden schon einen Vorwand finden und es mit einer anderen Begründung suchen. Das ist wie mit Habeck, wer die Parameter so schnell und erratisch ändert, darf sich nicht wundert, wenn die Wirtschaft sich nicht auf Jahrzehnte festlegt.
Das Ganze während Russland ihn im Ukrainekrieg am Nasenring durch die Manege zieht und sich Medwedew vor Hohn und Spott kaum halten kann. Wer sämtliche Stakes schon vor Beginn der Verhandlungen der anderen Seite zubilligt kann kein guter Deal Maker sein. Vielmehr hat Trump versucht seine Versprechungen an amerikanische Wähler auf Kosten der Ukraine einzulösen. Putin geht zwar bald pleite, aber zerlegt vorher noch die USA.

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 30. Mai 2025 - 10:45

der Russen zur Verhandlungen mit der UA vor, die nach Lage der Dinge keine großen Freundlichkeiten gegenüber der UA beinhalten.
Den sofortigen Waffenstillstand lehnt die RF ab, weil er ihr keinen Vorteil bringt. Es ist alles sehr nachvollziehbar und eine realistische Alternative, eine bessere Lage für die UA zu erzielen, sehe ich nicht. Ich schlage daher, vor wir machen noch eine Billion Schulden und geben alles Selensky, dann sind wir wenigsten die Guten. Es könnte sein es kann niemand mehr da ist, um das ganze tolle Kriegsspielzeug bedienen,
Mit der Kriegstüchtigkeit ist es auch so eine Sache bis 2029 werden die deutschen Stäbe es noch nicht geschafft haben, die Realität des jetzigen Krieges verstanden und dies in neuen Unterlagen verarbeitet zu haben.