Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Finnlands Premierministerin Sanna Marin / dpa

Sanna Marin - Wie ein Rockstar

Am Sonntag wird in Finnland ein neues Parlament gewählt. Die amtierende Ministerpräsidentin Sanna Marin hat trotz polarisierender Eskapaden ihren Laden im Griff – ob ihr die Wiederwahl gelingt, ist dennoch nicht ausgemacht.

Autoreninfo

Matthias Hannemann ist als Journalist spezialisiert auf den skandinavischen Raum.

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Als sich der Stadtrat von Tampere vor zehn Jahren eine Verjüngungskur verordnete, konnte niemand ahnen, dass seiner neuen Vorsitzenden Sanna Marin ein kometenhafter Aufstieg in die große Politik bevorstehen würde. Oder doch? Die 27-Jährige leitete die Sitzungen derart entschlossen, dass den fabulierenden Altvorderen das Hören und Sehen verging. Videos von ihren zackigen Kommandos machten die Runde. Journalisten, die nach Tampere reisten, trafen eine sehr wache und sortierte Person.

Der Rest ist Legende: 2015 zog Marin auch ins nationale Parlament ein, wo sie nach dem schmalen Sieg der Sozialdemokraten im Juni 2019 zur Verkehrsministerin, im Dezember selben Jahres sogar zur Ministerpräsidentin ernannt wurde und mit der Covid-Pandemie endgültig als Sensation galt – über Finnland hinaus. Unglaublich: eine coole Sozialdemokratin.

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Gerhard Lenz | Sa., 1. April 2023 - 18:08

die haben es einfach besser.

Gewinnen schon mal den Grand Prix de la Chanson, und das sogar mit Heavy Metall.

Haben die besten Schulen der Welt: Gesamtschulen (nach konservativ-deutscher Übersetzung: sozialistische Einheitsschulen!)

Pfeifen auf Putins Gewäsch, und geben, weil sie es für nötig halten, sogar ihre Neutralität auf - während bei uns die blau-braunen Strategen (angeblich) demnächst mit dem Einschlag der ersten russischen Rakete rechnen. Dabei sind die Finnen den Russen geographisch ein ganzes Stück näher, als wir Deutschen.

Damit nicht genug, haben die Finnen auch noch so reizende wie begabte Politikerinnen.

Was für ein Unterschied zu einer Weidel, die mit ihrem schock-gefrosteten Image selbst einen Eisbären frösteln lässt! Oder einer Von Storch, deren Mundwinkel angesichts ihrer ständig
schlechten Laune eigentlich schon in den Kniekehlen angekommen sein müssten!

Vielleicht liegt es am Klima? Dass es bei uns so viele wutschäumende Hitzköpfe gibt? Statt kühler Köpfe?

Ernst-Günther Konrad | So., 2. April 2023 - 09:05

Ja, in den Msm habe ich beim Querlesen auch von den angeblichen "Skandalen" der Frau gelesen. Wäre so etwas unseren Politikern als einziges vorzuwerfen, wäre die Welt halbwegs in Ordnung. Wie die Frau letztlich lebt, so dies nicht moralisch verwerflich wäre und das lese ich hier nicht, kommt es doch vor allem darauf an, welche Politik sie für ihr Land macht und ob die Finnen mit ihr zufrieden sind. Es scheint inzwischen weltweit Usus zu sein, sich nicht mehr über politische Inhalte zu streiten, sondern es geht nur noch darum, den vermeintlichen "Gegner" zu diskreditieren. Überall inzwischen das Gleiche. Also warten wir die Wahlen ab. Jedenfalls habe ich mit dem, was ihr politisches Handeln anbetrifft, soweit man darüber etwas neutral lesen kann, fmp keine Probleme.
Scheinbar ist sie als Frau der klaren Worte, die unaufgeregt mit Konflikten umgeht, ein Dorn im Auge derer, die lieber emotionalisiert die Probleme zerreden wollen. Jedenfalls reagiert sie professionell auf die Anwürfe.

Armin Latell | So., 2. April 2023 - 10:28

fasst und angeblich "cool" ist, dem traue ich auch sonst jeglichen Schwachsinn zu. Ich frage mich, welche Bedeutung es hat, dass Frau Marin "Tochter einer Frau, die eine Frau liebt" ist. Was ist ihr Anteil, ihre Leistung dabei? Soll das irgendwie so etwas wie "woke" symbolisieren? Wie dem auch sei: wenn sich diese handvoll Finnen einen 34 jährigen linken Rockstar als Präsidenten wählen wollen, warum nicht? Mir ist viel wichtiger, dass hier in Buntland diese sogenannte Ampel, die auf Dauerrot steht, mitsamt ihren totalitären Fantasten im Nirwana verschwindet.

Marin ist nicht 34, sondern 37. Ob sie Ministerpräsidentin bleibt, entscheidet nicht „eine Handvoll Finnen“, sondern das neu zu wählende Parlament und was ihr familiärer Hintergrund mit „woke“ zu tun haben soll, weiß ich nicht.
Aber da Sie ja kein Interesse an den Entwicklungen in Finnland (neues NATO-Mitglied) haben und diesen Artikel nur dazu nutzen wollten, mal wieder über „Buntland“ zu lästern, ist das auch nicht weiter dramatisch.

Woke Grüße :-)

BHZentner | Mo., 3. April 2023 - 01:22

Finnische Genderforscher hätten-beim Versuch ihre ,,Gender-Theorien" über männl./weibl. Stereotypen zu bestätigen-leider herausfinden müssen, daß Finnen biolog.männl. Geschlechts bei der Partnerwahl mehrheitlich auf feminine Gesichtszüge bei Frauen stehen. Ernüchtert hätten sie darauf verzichtet die,,Gegenprobe" bei den Frauen zu machen.
Bei Marin denke ich an Ahern-und ja Baerbock.Die drei sollen Gewächse aus Schwabs' "Young Global Leaders" Netzwerk sein.
Da solls ja um eine Auswahl von ,,begabten"polit. "Influencern"gehen,die diverse globalistische Agenden(des WEF)-jede an ihrem Platz-verfolgen sollen.
Schau ich mir die Damen an wird wohl nicht nur deren Kompetenz eine Rolle spielen(warum auch nicht ;-)); weiß allerdings nicht ob AB da aus dem Rahmen fällt... wegen Kompetenz.
Auch das ,,emotionale Statement" weist parallelen zu Aherns ,,Abgang" auf; von Baerbock kennen wir das auch,wenns gilt. Da ,,menschelts" recht platt, u. frau kommt dann recht stereotyp(?),weiblich rüber.

Armin Latell | Mo., 3. April 2023 - 09:40

Sanna Marin wurde abgewählt. Die Demokratie hat gesprochen. Linke Rockstars in der Politik braucht es nicht. Alles Gute den Finnen!