Selenskyj und Trump
Entspanntes Verhältnis: Selenskyj und Trump am 18. August im Weißen Haus / picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU | Presidential Office of Ukraine

Russisch-ukrainischer Krieg - Sind Trumps Gefühle für Putin erkaltet?

Donald Trump scheint plötzlich auf Konfrontationskurs zu gehen – mit scharfen Worten, neuen Waffenzusagen an Kiew und Forderungen nach härteren Sanktionen gegen Moskau und dessen Partner. Kurswechsel oder taktisches Manöver?

Thomas Urban

Autoreninfo

Thomas Urban ist Journalist und Sachbuchautor. Er war Korrespondent in Warschau, Moskau und Kiew. Zuletzt von ihm erschienen: „Lexikon für Putin-Versteher“.

So erreichen Sie Thomas Urban:

Hat Donald Trump das Signal gegeben, die Russlandpolitik des Weißen Hauses neu auszurichten? Nämlich weg vom Angebot erheblicher politischer Zugeständnisse an seinen „Freund“ Wladimir Putin auf Kosten der Ukraine hin zu massivem militär- und wirtschaftspolitischem Druck, so wie es der von ihm verehrte Ronald Reagan mit Erfolg vor vier Jahrzehnten gegenüber Moskau praktiziert hat? Darüber rätseln Politiker und Publizisten seit drei Wochen, seit Trump in einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron Russland als „Papiertiger“ bezeichnet hat.

Zudem hielt er auf seinem Internetkanal Truth Social Putin vor, seit dreieinhalb Jahren einen „ziellosen Krieg“ zu führen, den eine „echte Militärmacht“ in weniger als einer Woche hätte gewinnen müssen. Er wolle nicht ausschließen, dass die Ukraine „mit finanzieller Hilfe Europas“ sämtliche besetzten Gebiete zurückerobern könnte.

Cicero Plus

Ohne Abo Lesen

Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Klaus Funke | Mo., 6. Oktober 2025 - 16:55

Alle Ihre Artikel sind von einem Russenhass geprägt und von dem Wunsch, es den Russen heimzuzahlen? Warum bloß? Was hat Ihnen der Russe getan? Ja, Putin hat in diesem Krieg viele Fehler gemacht und er hätte ihn längst beenden sollen. Das stimmt nur insoweit, als man seitens der Westens und nun auch seitens der USA Russland im Regen stehen ließ. Auf die Ukraine zu setzen, auf Biegen und Brechen, ist nur erklärbar, wenn man unterstellt, dass alle Gegner Russlands den Sieg wollen und hernach die große Beute wie ein Rudel Wölfe aufzureißen und zu verschlingen. Denn darum geht es und darin sind sich alle Gegner Russlands einig. Sie werden sich erst dann streiten, wenn es um die Verteilung der Beute geht. Doch so weit ist es nicht und wird es auch nie kommen. Russland ist noch nie besiegt worden und das wird auch diesmal nicht passieren. Fakt ist, gibt Trump der Ukraine Tomahawks, ist er Putins Freud gewesen. Aber Trump will einen Deal mit Putin. Sibirien. Das bekommt er nun nicht..

Wie kommen Sie auf Hass des Autors? Er beschreibt zumindest hier eher nüchtern Fakten. Russland ist schon häufig besiegt worden - denken Sie an Afghanistan und jüngst Syrien. Auch jetzt sieht es nicht gut aus mit der immer stärker werdenden Drohnenangriffs-Fähigkeiten der Ukraine, die zu Exportbeschränkungen und Benzinmangel in Russland führen. Das wird wohl die nächsten 12 Monate noch viel stärker kommen und das Regime schwächen?

Klaus Funke | Di., 7. Oktober 2025 - 14:21

Antwort auf von Chris Gustav

Ein westliches Narrativ. Wenn Russlands Territorium bedroht war, ob zu Zeiten der Asiaten, der Türken oder durch europäische Mächte, dann zeigt sich Russlands unglaubliche Stärke und Regenerationsfähigkeit. Glaubhafte westliche Fachleute bestätigen, Russland wird die Ukraine schlagen, etwas anderes wäre auch ein sonderbares Mirakel. Wenn Putin gewollt hätte, läge die Ukraine bereits völlig zerschmettert am Boden, aber er führt einen gezielten langsamen Krieg, der am Ende absolut tödlich sein wird. Das wissen alle, aber man tut im Westen so, als hätte der Komiker noch eine Chance. Hat er nicht. Und er weiß das auch. Seine Vermögenswerte hat er schon transferiert, Immobilien erworben, er ist auf Nachkrieg eingestellt. Ob er allerdings überleben kann, ist noch nicht gewiss. Man kennt die Russen. Ein finaler Schlag ist gegen Selensky jederzeit erwartbar. Und auch Trump weiß, er kann, wenn Putin nicht mitspielt, rein gar nichts bewirken. Was Trump jetzt aufführt, ist Theaterdonner...

Klaus Funke | Mo., 6. Oktober 2025 - 16:56

Alle Ihre Artikel sind von einem Russenhass geprägt und von dem Wunsch, es den Russen heimzuzahlen? Warum bloß? Was hat Ihnen der Russe getan? Ja, Putin hat in diesem Krieg viele Fehler gemacht und er hätte ihn längst beenden sollen. Das stimmt nur insoweit, als man seitens der Westens und nun auch seitens der USA Russland im Regen stehen ließ. Auf die Ukraine zu setzen, auf Biegen und Brechen, ist nur erklärbar, wenn man unterstellt, dass alle Gegner Russlands den Sieg wollen und hernach die große Beute wie ein Rudel Wölfe aufzureißen und zu verschlingen. Denn darum geht es und darin sind sich alle Gegner Russlands einig. Sie werden sich erst dann streiten, wenn es um die Verteilung der Beute geht. Doch so weit ist es nicht und wird es auch nie kommen. Russland ist noch nie besiegt worden und das wird auch diesmal nicht passieren. Fakt ist, gibt Trump der Ukraine Tomahawks, ist er Putins Freud gewesen. Aber Trump will einen Deal mit Putin. Sibirien. Das bekommt er nun nicht..

Auf einen solchen Schwachsinn. Niemand hat den Wunsch oder die Idee, sich Russland einzuverleiben. Das Land ist viel zu groß mit fünf Zeitzonen, um es beherrschen zu können. Was sie ihr schreiben, deutet darauf hin, dass auch sie nur ein Putin Versteher sind. Die Menschen, die da sterben scheinen Ihnen egal zu sein. Die Demokratie im Westen scheinbar auch.

Klaus Funke | Di., 7. Oktober 2025 - 12:25

Antwort auf von Ralf Abranches

Seit 100 Jahren träumt man im Westen von der großen Beute Russland. Alle Kriege der letzten Jahrzehnte seit 150 Jahren sind immer auch Rohstoffkriege gewesen. Zum Beispiel die sog. Interventionskriege Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, wo sich namentlich Frankreich und Großbritannien hervorgetan haben, sind ein Beleg dafür. Russland ist überreich gesegnet mit Rohstoffen aller Art, weshalb es auch Sanktionen aller Art leicht übersteht, wenn es die Technologien sichert. Hätte der Zar nicht Alaska 1863 an die USA verkauft, wäre Russland heute uneinholbar Rohstoffkönig Nr. 1. Es gibt konkrete Pläne in England und Frankreich, auch in Deutschland und den USA, wie man Russland aufteilen und vermarkten will. Wer heutzutage Rohstoffe besitzt und über die Verwertungstechnologien verfügt, dominiert den Weltmarkt. Und nur darum geht es. Allein deshalb interessiert sich der Westen für Russland. Geschwafel von Freiheit und Menschenrechten - alles Beiwerk und Futter fürs dumme Volk.

Klaus Funke | Di., 7. Oktober 2025 - 12:26

Antwort auf von Ralf Abranches

Seit 100 Jahren träumt man im Westen von der großen Beute Russland. Alle Kriege der letzten Jahrzehnte seit 150 Jahren sind immer auch Rohstoffkriege gewesen. Zum Beispiel die sog. Interventionskriege Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, wo sich namentlich Frankreich und Großbritannien hervorgetan haben, sind ein Beleg dafür. Russland ist überreich gesegnet mit Rohstoffen aller Art, weshalb es auch Sanktionen aller Art leicht übersteht, wenn es die Technologien sichert. Hätte der Zar nicht Alaska 1863 an die USA verkauft, wäre Russland heute uneinholbar Rohstoffkönig Nr. 1. Es gibt konkrete Pläne in England und Frankreich, auch in Deutschland und den USA, wie man Russland aufteilen und vermarkten will. Wer heutzutage Rohstoffe besitzt und über die Verwertungstechnologien verfügt, dominiert den Weltmarkt. Und nur darum geht es. Allein deshalb interessiert sich der Westen für Russland. Geschwafel von Freiheit und Menschenrechten - alles Beiwerk und Futter fürs dumme Volk.

Klaus Funke | Di., 7. Oktober 2025 - 17:46

Antwort auf von Ralf Abranches

Ihre Unterstellung, ich sei ein Putinversteher (was ich als absolutes Unwort einstufe), diskreditiert Sie von jeder ernsthaften Diskussion. Ihre Argumentation zeigt, dass Sie sich mit dem Thema nicht tiefgründig befasst haben. Haben Sie noch nie von den Plänen gehört, Russland aufzuspalten, die Ethnien gegeneinander aufzuhetzen, und den Staat Russland zu liquidieren? Wenn nicht, dann sond Sie leider nur ein Leser mit BILDzeitungshorizont. Tut mir leid. Auf etwaige Entgegnungen von Ihnen werde ich künftig nicht mehr reagieren. Fakt ist, wer Russland liquidieren oder angreifen will, der möchte Instabilität und einen Weltkrieg. Glauben Sie, dass China ruhig zuschauen wird, wenn sein Bündnispartner und westliches Bollwerk in Schwierigkeiten gerät?

... wird in diesem Konflikt garantiert nicht die geringste Rolle spielen, und zwar genau so wenig wie das, was Sie oder ich wollen. Also kann es darum gar nicht gehen.
Was Herr Urban beschreibt, sind offenbar die derzeitigen, vorliegenden Fakten. Und da habe auch ich den Eindruck, dass sich Putin nach dem Teppich-Event mit Trump vielleicht zu sicher fühlte und dabei überhörte und übersah, dass Trump mit seinen damaligen Vorschlägen und dem deutlichen Wunsch eines Endes des beidseitigen STERBENS eine große Türe aufgemacht hatte: Krim und Donbass für Russland, internationale Sicherung der Ukraine vor einem erneuten Angriff und ähnliches.
Entgegen allgemein westlicher Lesart bin ich zwar der Meinung, dass Putin zu diesem Krieg sehr wohl und mit Bedacht gereizt wurde, aber wenn er daraus ableiten wollte, nun ohne Rücksicht auf Verluste machen zu können, was immer er wolle, könnte sich das als fatal oder gar finaler schwerer Fehler erweisen. Nur: ER wird den Blutzoll ja kaum zahlen.

Inana | Mo., 6. Oktober 2025 - 19:14

Auf das Naheliegendste kommt der Autor natürlich nicht. Trump dürfte weder auf russischer, noch auf ukrainisch-europäischer Seite stehen, sondern eben auf der amerikanischen. Und darin ist sein Handeln sehr logisch. Wer geopolitisch bis drei zählen kann weiß, dass es im Grunde amerikanischen Interessen dient, wenn Russland und Deutschland gegenseitig einhegen. Und es ist sogar eine relativ bekannte Kriegsstrategie, dann Kriege anzuheizen und teilweise sogar beide Seiten zu unterstützen. Leider ist unsere Politikern und dreimal der Presse dieses Denken völlig fremd. Aber so ist das eben wenn man keine Weltmacht ist. Die USA aber sind eine und denken natürlich "pro-Selenskyj" oder "Pro-Putin" und schon gar nicht "Demokratie vs. Autokratie", sondern in Strukturen. Die Russen durchschauen das übrigens vermutlich auch immerhin noch besser als die EU.

Urban Will | Mo., 6. Oktober 2025 - 19:43

Ländern nur den USA vorbehalten ist, aber es kann genauso sein, dass andere Großmächte das anders sehen. Es mag ja auch sein, dass die USA oder Sie, Herr Urban oder andere, in Russland keine Großmacht sehen, was angesichts der Wirtschaftsleistung vielleicht gerechtfertigt ist, aber angesichts der Geschichte und des A-Waffen-Arsenals, etc. vielleicht auch nicht.
Aber auch das ist egal, denn es zählt in diesem Falle nun mal einzig und alleine das, was Putin denkt, denn er ist es, der über das Ende des Krieges entscheiden wird.
Und er ist es, der seit 2001, seiner historischen Rede im BT, wo er sich dem Westen anbot, feststellen musste, dass er Westen im Gegenzug die NATO in Richtung seiner Grenzen schob. Bis hin zur NATO- und EU-Perspektive für die Ukraine.
Es mag Ihnen und anderen egal sein und Sie jedem Land zugestehen, zu entscheiden, was es will.
Was ja auch ok ist. Aber wie gesagt – und da sind wir bei Satz eins – die USA würden sich vergleichbares gewiss nicht gefallen lassen.

Urban Will | Mo., 6. Oktober 2025 - 19:57

Lügner, ein Großmaul oder Schwätzer sehen, ihm aber in gewissen Dingen dann doch wieder glauben.
Ich weiß nicht, Herr Urban, wie Sie zu Trump stehen, aber ich sehe, dass Sie seine Aussagen in Sachen Ukraine-Krieg und möglicher Rückeroberung des besetzten Territoriums, sehr ernst nehmen.
Nun, ich persönlich mag Trump und seine Politik. Aber ich kann nicht erkennen, dass er in Sachen Krieg ein großer „Fachmann“ zu sein scheint. Er hat sie eher zu beenden versucht denn zu führen. Was ihn auszeichnet.
Aber zu behaupten, die Ukraine könne die Russen aus dem Land jagen, finde ich ein wenig gewagt. Hier scheint mir der Herr Trump zu weit weg von Russland und dessen Geschichte und v.a. Durchhaltevermögen, was v.a. die Wehrmacht erfahren „durfte“.
Ich möchte ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber die Vorstellung, dass die Russen das Feld räumen ohne zum Äußersten zu gehen, ist mir noch nicht zugänglich.
Aber wer bin ich schon.
Klar ist, es wird noch lange gestorben dort.

Bernhard Homa | Mo., 6. Oktober 2025 - 23:41

es gab 2008 keine "russische Invasion" in Georgien, sondern einen Angriff Georgiens auf Südossetien; die folgende internationale Untersuchungskommission hat Russland für eine militärische Überreaktion kritisiert – nicht weniger und nicht mehr. Aber Autor Urban lebt offenbar mittlerweile in seiner eigenen kontrafaktischen Realität.
Ansonsten erschließt sich ohnehin nicht, welche Relevanz Trumps "Gefühle" oder seine Tweets auf X für die Lage in der Ukraine haben sollen. Solche "Analysen" sind momentan eh sinnlos, weil schon morgen die Situation wieder ganz anders aussehen kann – bloß hinterher werden dann natürlich alle "Experten" genau gewusst haben, wie es kommen "musste".

Ernst-Günther Konrad | Di., 7. Oktober 2025 - 09:07

*Sind Trumps Gefühle für Putin erkaltet?* Mir hat die Überschrift gereicht Herr Urban. Warum? So langsam erreichen Sie Yellow Press Niveau. Als ging es um eine Liebesbeziehung von D-Promis in BILD. Politik mag die Gefühle vom gemeinem Volk im Einzelfall berühren, aber nicht und gerade auch nicht von Putin und Trump. Sie haben wirklich nichts, aber auch gar nichts verstanden. Trump handelt, er nutzt dabei alle Möglichkeiten aus, die ihm medial und zwischenmenschlich zur Verfügung stehen. Glauben Sie wirklich, wenn er mal sagt, dass er Merz für einen tollen Kerl, dass er deswegen mit ihm den Inhalt seiner Brotdose teilt? Wie naiv sind Sie? Okay. Sie mögen Russland nicht, sie schreiben regelmäßig hier gegen Russland und Putin. Es sei Ihnen zugestanden. Da Sie so viel über Putin wissen und auch Trump deuten können, warum hat man Ihre Fähigkeiten noch nicht entdeckt? Da Sie ja Trump und Putin *Versteher* zu sein scheinen, braucht es jemand wie Sie, der da diplomatisch vermitteln kann.

... (Herrn Funkes Beitrag diesmal inhaltlich ausgenommen, sorry) - so viel Qualität auch im Ton und für mich interessante Gesichtspunkte habe ich zu diesem derzeit "für uns in Europa" vielleicht wichtigsten aussenpolitischen Thema noch selten hier im Forum gelesen.

Was unseren Freund Urban angeht, so sehe ich hier eindeutig senil-debile Momente. Wer als Journalist oder was Herr Urban auch immer ist, solchen Schwachsinn schreibt, der ist nicht von dieser Welt. Ich persönlich kann nichtmal das Denken und Fühlen meiner eigenen Ehefrau richtig einschätzen, geschweige denn die Gefühle und das Denken eines Trump oder Putin. Nein, da ist bei Herrn Urban die Grenze zur Seriösität überschritten. In der "Feuerzangenbowle" hieß es: "Pfeiffer, Sie faseln!" Also, hören Sie auf, Meister Urban, Sie machen sich lächerlich.

Christoph Kuhlmann | Di., 7. Oktober 2025 - 16:40

ist Putin das Erreichen seiner Kriegsziele auf dem Verhandlungswege zu ermöglichen, so wie hierzulande die AfD, der linke Flügel der SPD und das BSW.