
- Aufstand gegen Macrons „Mutter aller Reformen“
Schulen geschlossen, Stromproduktion heruntergefahren, Busse, Bahnen und Flugzeuge in den Depots: Der Streik gegen die Rentenpläne der französischen Regierung ist mit Wucht gestartet. Weit mehr als eine Million Menschen protestieren.
Alle acht Gewerkschaften haben zum Streik gegen Macrons wichtigstes Vorhaben aufgerufen. Die Folge: Nichts geht mehr. Züge, Metros, Straßenbahnen – alles steht still, nicht nur in Paris, in allen Großstädten des Landes. Ein Fünftel aller Flüge muss gestrichen werden, Flugzeuge bleiben am Boden. Die Stromproduktion wird gedrosselt, Benzin wird nicht ausgeliefert, weil die Raffinerien bestreikt werden, ebenso Schulen und diverse öffentliche Einrichtungen. Es sind massive Proteste, Streiks und landesweit 220 Großdemonstrationen mit jeweils mehreren zehntausend Teilnehmern, ob nun in Nizza oder Marseille oder in Le Havre. Allein in Paris versammeln sich über 100.000 Demonstranten am Platz der Republik.
Frankreich probt den Aufstand gegen die geplante Rentenreform. Nach den Zahlen der Gewerkschaften waren es sogar über zwei Millionen Menschen. Und: Der gestrige „schwarze Donnerstag“ war erst der Auftakt der Proteste. Für die kommenden Wochen sind bereits weitere und vor allem längere, intensivere Streiks angekündigt. Ende Januar ist eine Streikdauer von 48 Stunden geplant, in der Woche darauf soll er dann auf 72 Stunden ausgeweitet werden. Mehr geht immer. Und das, obwohl in Frankreich – anders als in Deutschland – keine gewerkschaftliche Streikkasse den finanziellen Ausfall partiell kompensiert.