Boris Johnson
Humorvoller Charismatiker und populitischer Volkstribung: Großbrittanniens Premierminister Boris Johnson / dpa

Premierminister unter Druck - Großbritannien: Boris Johnson vor dem Aus

Mit dem Rücktritt seiner wichtigsten Minister ist der britische Premierminister Boris Johnson politisch tödlich verwundet. In der konservativen Tory-Partei wird fieberhaft an einem Plan gearbeitet, wie man den einstigen Volksliebling loswerden könnte. Auch, wenn der erstmal weitermachen will.

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

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Als Boris Johnson am Mittwoch für die wöchentlichen Premierminister-Fragen ans Rednerpult trat, blickten nicht nur die oppositionellen Abgeordneten der Labour-Partei und die Journalisten von der Pressegalerie gespannt auf den britischen Premierminister. Ob es irgendein Szenario gäbe, in dem er zurücktreten würde? Das fragte ihn einer seiner eigenen konservativen Abgeordneten. Boris Johnson zeigte keine Anzeichen, dass er seinen Job an den Nagel hängen will: „Selbst in schwierigen Zeiten gibt es darauf nur eine Antwort: Weitermachen. Und das werde ich.“
 

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Gerhard Lenz | Mi., 6. Juli 2022 - 15:53

auch in diesem Forum Heldenstatus. Der Mann hat schliesslich Britannien aus der EU geführt. Alleine dafür würden ihm die üblichen Europahasser, die lieber heute als morgen den D-Exit hätten, ein Mausoleum einrichten.

Was denn, den Briten geht es schlechter als früher? Das ist doch einem beinharten Nationalisten gleichgültig. Ganz anders jedoch Johnsons Putin-Politik: Da werden die Möchtegern-D-Exiter ganz schön still, wechseln sogar mal eben die Seite. Putin steht eben doch ein wenig höher in der Gunst des durchschnittlichen Wutbürgers.

Es scheint bis heute surreal, dass ein Typ wie Johnson es überhaupt zum PM geschaft hat. Ein "Verkäufer", dessen einzige "Qualität" sein Sendungsbewusstsein ist, der glaubt ein zweiter Churchill zu sein, der Britannien wieder "Groß" macht. Realpolitisches interessiert ihn nicht, ist nebensächlich für den ambitionierten Boris.

Im Grunde spielt er mit den Briten, die in ihm den Kumpel sehen, der gleichwohl Großes für sein Land schaffen kann.

Helmut Bachmann | Mi., 6. Juli 2022 - 19:47

mal wieder ein reiner Wunschdenken Artikel von Frau Szyszkowitz, schön für ihren Fan, langweilig für den Rest.

Kai Hügle | Do., 7. Juli 2022 - 14:09

Antwort auf von Helmut Bachmann

Da lag Frau Szyszkowitz wohl goldrichtig. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Good riddance, BoJo!
Und Sie, Herr Bachmann, Sie hätten natürlich auch versuchen können, sich sachlich mit dem Beitrag der Korrespondentin auseinanderzusetzen. Stattdessen unterstellen Sie ihr „Wunschdenken“; vermutlich. Und nun steht der Rechtspopulisten-Fanclub wieder mit leeren Händen dar - wie schon bei Trump, Strache, Kurz, Le Pen sowie den letzten Landes- und Bundestagswahlen. Insofern gilt für Sie, stellvertretend für viele andere Ciceronen: Si tacuisses, philosophus mansisses…

Ingo Frank | Mi., 6. Juli 2022 - 20:58

hat wenigstens ein gutes für sein Land geschafft. Dieses ineffiziente Bürokratiemonster EU zu verlassen. Und im übrigen, Tod gesagte, leben länger. Immer schön abwarten …..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Fritz Elvers | Do., 7. Juli 2022 - 16:20

Antwort auf von Ingo Frank

was kann der Boris dafür, wenn ein Mr. Pincher andere Männer begrapscht, mal was anderes. Soll ich meines Pinchers Hüter sein?

Von Pinschern sprach schon Ludwig Erhard. Er meinte damit allerdings seine Kritiker. Aber das mit den Totgesagten meinte auch Erich Honecker, bevor er starb. Der EU-Austritt ist halb so wild, wir bekommen ja Albanien.

Land of Hope and Glory!

Ernst-Günther Konrad | Do., 7. Juli 2022 - 07:27

VON TESSA SZYSZKOWITZ am 6. Juli 2022
Erst einmal abwarten und Tee trinken. Noch ist er im Amt und will dies auch bleiben. Nach Käs‘ kommt nicht besseres, sagt der Volksmund. Das eigene Parteimitglieder an seinem Stuhl sägen mag ja sein. Das Sie ihn niederschreiben ist keine Überraschung, das tun Sie meistens Frau SZYSZKOWITZ. Ob die Mehrheit der englischen Wähler das auch so sehen lese ich nicht. Okay, die Partei will ihn loswerden. Wollen das auch die Wähler? Wer soll es dann machen? Das Ganze könnte auch einen Schuss ins Knie werden.

Kai Hügle | Do., 7. Juli 2022 - 18:03

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Es ist bekannt, dass Sie immer etwas länger benötigen, um schlechte Nachrichten zu verarbeiten. Sie schreiben: "Ob die Mehrheit der englischen Wähler das auch so sehen lese ich nicht." Ihnen kann geholfen werden:

https://yougov.co.uk/topics/politics/articles-reports/2022/07/05/snap-p…-

Dieser Studie (Stand: 5. Juli 2022) zufolge wollen etwa 70% aller Briten (siehe lila Kurve) den sofortigen Rücktritt Johnsons. Auch unter den Tories (siehe blaue Kurve) sind es mehr als die Hälfte! Beide Kurven verlaufen seit Monaten nahezu parallel. In den letzten Wochen steigt die Abneigung gegenüber Johnson unter den Konservativen sogar überdurchschnittlich an.
Um es kurz zu machen: S'isch over - mal wieder...

Christoph Kuhlmann | Do., 7. Juli 2022 - 08:11

Das "greased piglet" Johnson ist noch lange nicht am Ende. Die zurückgetretenen Minister werden sich wundern. Solange er guten Ersatz hat und in der Lage ist das zu tun was die Mehrheit will spielt auch der Staatshaushalt eine untergeordnete Rolle. Er könnte ein bisschen abnehmen. Aber wer glaubt, dass BoJo wehen ein par pinches von Mr. Pincher zurücktritt? Im Gegenteil, kurz vor den Wahlen werden die Tories ihn nicht mehr stürzen. Ich traue ihm eine zweite Legislaturperiode zu wenn England ökonomisch in den nächsten 18 Monaten halbwegs durchhält. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 3,7%. Wen schert das BIP solange alle Arbeit haben? The Working class?

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 7. Juli 2022 - 10:37

die Bundesrepublik Deutschland durch Interessen blockiert, die für sich in Anspruch nahmen, (allein) zu wissen, was Moral sei.
Es geht zur Zeit um eine Menge, evtl. auch um ein militärisches Eingreifen der Engländer in der Ukraine?
Da passen evtl. bestimmte Leute besser?
Die Bevölkerung ist nach der Pandemie vielleicht zu müde, um zu begreifen, was da eigentlich in England verhandelt wird?
Solche Dimensionen traue ich nicht vielen Politikern zu, leider können die falschen eine Menge kaputt machen.
Weiss denn Boris Johnson, worum es geht?
Nur getippt, um Moral eher nicht, aber das rettet Johnson dann auch nicht.
Goodbye?