Pedro Nuno Santos: Wird er der nächste Ministerpräsident im politisch so unruhigen Portugal? / Illustration: Marco Wagner

Pedro Nuno Santos im Porträt - Portugals Sozialisten-Chef steigt in den Umfragen

Portugals Sozialisten-Chef Pedro Nuno Santos gilt als „Enfant terrible“ seiner Partei – obwohl er die Konservativen lange stützte. Bekanntheit erlangte der 47-Jährige als Kommentator für Politik und Wirtschaft im TV. Jetzt hat er beste Chancen, neuer Premier zu werden.

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Reiner Wandler ist Spanien-Korrespondent der taz.

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Pedro Nuno Santos bekommt eine zweite Chance. Vor einem Jahr unterlag der Chef der Sozialistischen Partei Portugals (PS) bei den Parlamentswahlen knapp seinem konservativen Rivalen Luís Montenegro von der Sozialdemokratischen Partei (PSD). Doch unlängst stolperte Montenegro über Korruptionsvorwürfe; Neuwahlen stehen an. Die Umfragen sehen den 47-jährigen Wirtschaftswissenschaftler Santos klar vorn. Eine absolute Mehrheit geben sie ihm nicht, doch die in Portugal bisher stabile Brandmauer gegen die ultrarechte Chega (Genug) dürfte ihm helfen, sollte seine PS am 18. Mai bei den dritten Parlamentswahlen in nur drei Jahren zur stärksten Kraft werden.

Santos, Sohn eines Unternehmers und Enkel eines Schusters von der portugiesischen Inselgruppe Madeira, ist schon lange in der Politik. Mit 14 trat er den Jungsozialisten bei, stand ihnen 2004 bis 2008 vor. Er engagierte sich an der Universität und in der Kommunalpolitik in einer kleinen Gemeinde. 2005 wurde er erstmals ins portugiesische Parlament gewählt. Zehn Jahre später dann, als PS-Chef António Costa an die Macht kam, wurde Santos Staatssekretär für Parlamentsangelegenheiten. Er half dabei, die Unterstützung kleinerer linker Parteien für seinen in Minderheit regierenden Parteichef zu gewinnen. „Klappergerüst“ nannten die Portugiesen das Linksbündnis, das erstaunlich gut funktionierte. Costa wurde zweimal wiedergewählt, das letzte Mal sogar mit absoluter Mehrheit. Nuno Santos brachte es zum Minister für Infrastruktur.

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Heidemarie Heim | Do., 24. April 2025 - 13:57

Meine Kenntnisse der portugiesischen Politik erschöpfen sich in dem, was ich als Touristin wahrnehmen konnte mangels sprachlicher Verständigungsmöglichkeiten. Meine Quellen beschränkten sich hierbei auf mit Händen und Füßen geführte Gespräche mit meist sehr offen kommunizierendem Zimmerpersonal in den von mir besuchten Hotels anlässlich der Übergabe eines von mir meist zusätzlich benötigten Kopfkissens;). Darüber erfuhr ich schon Einiges zu den jeweils herrschenden Arbeitsbedingungen und Unterschieden zwischen unseren Heimatländern. Mehr als eine fleißige, oft nur saisonal fest angestellte Mindestlohn empfangende Zimmerdame war einer Ohnmacht nahe, wenn ich ihr mitteilte wie hoch bei uns der Mindestlohn bzw. der Stundenlohn einer Reinigungskraft ausfällt. Momentan liegt der ML dort bei sagenhaften 6,01€ fürs Putzen u. Bettenmachen bei im Sommer möglichen 40 Grad im Schatten. Was die wie Unterhosen gewechselten Regierungen der letzten Jahre angeht fragen Sie die Reiseleitung;). MfG

Walter Bühler | Do., 24. April 2025 - 20:15

... für den Cicero?

Es ist doch nur die übliche links-grüne Promi-Promotion, wie man sie in den links-grünen MS-Medien überall findet.

Informationsgehalt Null, wenigstens nach meinem Gefühl.