
- Wie Boris Johnson die BBC entmachten will
Boris Johnson und seinem Chefberater Dominic Cummings ist die BBC schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt wollen sie die Rundfunkanstalt, die Vorbild für die öffentlich-rechtliche ARD war, zu einer Art Netflix umbauen. Von den 61 Radio- und zehn Fernsehsendern soll nicht viel übrigbleiben.
Die Bombe wurde bereits 2004 gelegt, dürfte aber jetzt erst hochgehen. „Drei Dinge müsste die Rechte schaffen: Die Glaubwürdigkeit der BBC unterminieren; ein Equivalent zu FoxNews entwickeln und politische Werbung im Fernsehen erlauben.“ So dachte Dominic Cummings in einem Blog für seinen damaligen Thinktank New Frontiers Foundation darüber nach, wie die Macht des staatlichen Fernsehens gebrochen werden könnte.
Die nach den Statuten unparteiliche BBC war ihm schon damals ein Dorn im Auge. Sechzehn Jahre später ist Dominic Cummings als Chefberater von Boris Johnson in Downing Street angekommen. Der Spindoktor hatte erst 2016 die Brexitkampagne erfolgreich gemanagt, indem er den Slogan „Take back control“ erfand. Die Briten stimmten für den Brexit. Dann führte er seinen Kandidaten zu einem überwältigen Triumph bei den Wahlen am 12. Dezember.