
- Kann Johnson Weihnachten noch retten?
Brexit und Corona machen den Briten zu schaffen. 100.000 Lkw-Fahrer fehlen. Es kommt zu Versorgungsengpässen in Supermärkten. Tankstellen sind entweder geschlossen oder rationieren, lange Schlangen sind die Folge. Viele fühlen sich an die Ölkrise der Siebzigerjahre erinnert.
Die britische Zeitungslandschaft kennt derzeit nur ein Thema: „Boris kämpft um Weihnachten!“ titelte die Daily Mail: „X-Mas soll nicht durch die Versorgungskrise ruiniert werden.“ Andere sind weniger freundlich. The Times, das Sprachrohr des gediegenen Bürgertums, konnte am Mittwoch der Leserschaft keine gute Nachricht überbringen: „Benzin-Engpass könnte einen Monat dauern.“
Nicht nur in London stehen Autofahrer stundenlang an, um am Ende für 35 Pfund (40 Euro) tanken zu dürfen. In der britischen Hauptstadt mit neun Millionen Einwohnern gibt es pro Kopf gesehen weniger Tankstellen als auf dem Land. Die Schlangen reichen teilweise um ganze Häuserblöcke. Dafür gibt es in London natürlich mehr Ausweichmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel wie die Tube fahren im Minutentakt – und sie werden elektrisch betrieben.