Telefon bei Putin
Ein Anruf bei Wladimir Putin persönlich wäre wahrscheinlich sinnlos / dpa

Litauische Friedensinitiative - Bei Anruf Krieg

„Call Russia“ heißt eine in Litauen gegründete Initiative, die Telefonate aus dem Ausland mit normalen russischen Bürgern vermittelt. Die Angerufenen sollen mehr über den Ukrainekrieg und das damit verbundene Leid erfahren – aber auch ihre eigene Sicht darlegen können. Der Gründer von „Call Russia“, Paulius Senuta, erzählt im Interview, wie das funktioniert und ob die Anrufe Erfolg haben.

Autoreninfo

Jens Mattern (Foto Ralph Weber) berichtet als freier Journalist für deutsche Medien aus Polen.

So erreichen Sie Jens Mattern:

Der Litauer Paulius Senuta, 46, ist Geschäftsführer der Werbeagentur „Not Perfect Companies”, die in den drei baltischen Ländern aktiv ist. Nach der russischen Invasion hat er mit weiteren Personen die Initiative „Call Russia“ gegründet.

Herr Senuta, Sie haben nach der russischen Invasion der Ukraine die Initiative „Call Russia“ gegründet mit dem Ziel, den Krieg mittels Telefonanrufen zu beenden. Wie genau soll das funktionieren?

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Christa Wallau | Do., 5. Januar 2023 - 12:44

daß die Kirche in Rußland - wie sie es leider in der Geschichte fast immer u. überall auf der Welt getan hat bzw. weiter tut (auch in Deutschland) - sich der Welt anpaßt u. mit den Herrschenden paktiert.

Als Christin ist es mir unbegreiflich, wie das möglich ist, wenn man die Worte des N .T. ernst nimmt. Nirgendwo hat Jesus dazu aufgerufen, Gewalt anzuwenden. Im Gegenteil: Er hat sie verurteilt!
Es sind die M e n s c h e n, welche in ihrem Machbarkeitswahn, ihrer Überheblichkeit und ihrer Herzenshärte die Lehre Christi für ihre Zwecke B E N UT Z E N, und es ist n i c h t der christliche Glaube, der Unheil anrichtet.
Wenn man dies doch endlich mal begreifen würde!
Ich kann den gläubigen Russen nur von Herzen wünschen, daß sie morgen bei der Feier ihres Weihnachtsfestes dieser unheilvollen Vermischung von Glauben u.
menschl. Allmachtsphantasien nicht zum Opfer fallen, sondern sich auf das verlassen, was Jesus uns aufgetragen hat: "Nehmt euer Kreuz auf euch u. folget mir nach!

Sie haben wie so oft Recht.
Aber ich habe hier in Berlin orthodoxe Russen erlebt, die Ukrainern geholfen habe. Die Aussagen der ukrainischen Propaganda über die Situation in Russland sind mit Vorsicht zu genießen.

Auch wenn man den Satz spiegeln würde:
"Allerdings verkündet die ukrainisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine eine Pro-Kriegshaltung. Das wird sich leider auch an Weihnachten auswirken. Diese Kirche vermittelt, dass Ukrainer, die im Krieg gegen Russland sterben, zu einer Art Heiligen würden. Und es gibt viele, die das glauben. Es kann also sein, dass die Stimmung für den Krieg kurzfristig sogar steigt" - auch in dieser Form wäre nicht nur Lüge, sondern auch viel Wahrheit enthalten.

Kriegspropaganda ist bekanntlich das schlimmste, was es gibt.

Ihr Wunsch sollte deshalb nicht nur an den gläubigen Russen, sondern auch an den gläubigen Ukrainer gerichtet werden. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass dies auch auf beiden Seiten geschieht.

Albert Schultheis | Fr., 6. Januar 2023 - 09:28

Antwort auf von Walter Bühler

Ich habe russlanddeutsche Nachbarn, die sehr religiös sind, beide waren Lehrer in Kasachstan und sie haben auch länger in der Ukraine gelebt. Sie sind alles andere als Kriegstreiber, aber stehen trotzdem hinter Putin. Sie bedauern furchtbar den slawischen Bruderkrieg und sind der Meinung, dass dieser Krieg von Außen, dh den USA, geschürt worden ist. Leider erfahren wir in Deutschland von keinem Medium oder Presse, wie es in der Ukraine um eine Opposition steht. Angesichts der Repressivität und der Aggression des Regimes Selenskyj, angesichts der Null-Berichte darüber, wie es den ukrainischen "Verrätern" ergeht, kann man nur erahnen, was in der Ukraine mit Oppositionellen und Kriegsdienst verweigerern passiert. Wer sich etwas eingehender mit der Geschichte und dem Erscheinungsbild der Selenskyj-Soldateska und den Asowschen Legionären beschäftigt, der wird kaum umhin können, Putins Behauptung, das seien Nazis, ernst zu nehmen. Interessant dass sich gerade Grüne mit denen gemein machen!

Mensch, Kirchenführer und oberstes Vorbild der Gläubigen wie Patriarch Kyrill I., der für seinen gläubigsten Gönner und dessen Sieg im Krieg gegen das ebenfalls orthodoxe ehemalige Brudervolk um Gottes Segen bittet. Aber ich gebe gern zu, für ein milliardenschweres Vermögen kann man schon mal die Nächstenliebe, 5.Gebot, den Nazarener und NT außen vor lassen.
Glaubt man jedoch an ein höheres Gericht, mag ich nicht in seiner scheinheiligen Haut stecken. MfG